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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löten mit
einem bleifreien Lot gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 (siehe beispielsweise die WO-A-99/12689), das zum Verbinden von mindestens
einem zu befestigenden Element und einem zu bestückenden Element angewendet
wird.
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Stand der
Technik
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Im
Hinblick auf den Umweltschutz und weil das Blei, das im bisher zum
Montieren elektronischer Bauelemente auf Schaltplatinen verwendeten
Lot auf Sn-Pb-Basis
(Zinn/Blei) enthalten ist, sich nicht nur auf die Umwelt, sondern
auch auf den Menschen ungünstig
auswirkt, wurde in letzter Zeit Lot, das kein Blei enthält, also
bleifreies Lot, entwickelt. Bisher wurde bleifreies Lot auf der
Basis von Sn-Cu (Zinn/Kupfer),
Sn-Ag (Zinn/Silber), Sn-Zn (Zinn/Zink), Sn-Bi (Zinn/Wismut), Sn-In
(Zinn/Indium), In-Ag (Indium/Silber) usw. entwickelt, und insbesondere
Lot auf Sn-Cu-, Sn-Ag- und Sn-Zn-Basis hat ein Nutzungspotential.
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Jedoch
hat bleifreies Sn-Cu-Lot, beispielsweise mit der Zusammensetzung
Sn-0,7Cu, einen Schmelzpunkt
von 227 °C,
bleifreies Sn-Ag-Lot, beispielsweise mit der Zusammensetzung Sn-3,5Ag,
einen Schmelzpunkt von 221 °C
und bleifreies Sn-Zn-Lot, beispielsweise mit der Zusammensetzung
Sn-8Zn einen Schmelzpunkt von 199 °C, verglichen mit dem Schmelzpunkt
von 183 °C
des üblichen eutektischen
Sn-Pb-Lots, das Blei enthält.
Auch wenn von diesen Loten das Sn-Zn-Lot den niedrigsten Schmelzpunkt
hat, gibt es bei dem bleifreien Lot auf Sn-Zn-Basis Probleme, die gelöst werden
müssen,
bevor es in der oben angegebenen Weise für die Montage elektronischer
Bauelemente auf Schaltplatinen verwendet werden kann, weil Zn leicht
oxidiert und es bisher kein wirksames Mittel gibt, die Oxidation
zu verhindern. Unter diesen Umständen
ist das jetzt brauchbare bleifreie Lot das Lot auf Sn-Cu-Basis und
das Lot auf Sn-Ag-Basis, wobei jedoch bei beiden der Schmelzpunkt
um etwa 40 °C
höher ist
als beim eutektischen Lot.
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Die
normalen elektronischen Bauelemente sind bis etwa 230 °C wärmebeständig. Daher
ist bei Verwendung des konventionellen eutektischen Lots zum Montieren
elektronischer Bauelemente auf Schaltplatinen ein Temperaturspielraum
von etwa 50 °C
gegeben. Dieser Temperaturspielraum verschwindet jedoch nahezu,
wenn beispielsweise ein Lot auf Sn-Cu-Basis oder auf Sn-Ag-Basis
zum Montieren verwendet wird. Der Temperaturspielraum ist noch extremer
bei Bauelementen von geringer Wärmebeständigkeit
wie beispielsweise Elektrolytkondensatoren aus Aluminium und dergleichen.
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Um
den Schmelzpunkt der bleifreien Lote nach Möglichkeit auf oder unter den
Schmelzpunkt des herkömmlichen
eutektischen Lots abzusenken, wird bleifreies Lot beispielsweise
folgender Zusammensetzung: Sn-3,5Ag-6Bi, Sn-3,5Ag-3Bi-3In und dergleichen,
dem Bi (Wismut), In (Indium) und dergleichen als schmelzpunktherabsetzendes
Metall zugesetzt sind, das den Schmelzpunkt herabsetzt, vorgeschlagen.
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Das
herkömmliche
eutektische Lot geht fast unmittelbar aus der Schmelze in den festen
Zustand über.
Der Schmelzpunkt des bleifreien Lots dagegen nimmt in Abhängigkeit
von der Menge des zugesetzten Bi ab, wenn dem bleifreien Lot Bi
zugesetzt wurde. Wenn jedoch dem bleifreien Lot beispielsweise Bi zugesetzt
wurde, wechselt es in einem größeren Temperaturbereich
aus der Schmelze in den festen Zustand als das herkömmliche
eutektische Lot. Das hat zur Folge, dass das bleifreie Lot bei der
Verfestigung in einen Zustand kommt, in dem ein Teil bereits verfestigt
ist und ein Teil noch geschmolzen. Daher können Kristalle von beispielsweise
Bi, die im bleifreien Lot 4 groß werden, an der Verbindungsstelle 3 zwischen
einem elektronischen Bauelement 1 und einer Elektrode 2 der
Schaltplatine 5 abgeschieden werden, wie in 8 gezeigt.
In der Vergrößerung der
Verbindungsstelle von 8 ist die Zusammensetzung des
bleifreien Lots 4 an der Verbindungsstelle 3 schematisch
dargestellt, wobei das Symbol „O" beispielsweise für Bi steht
und das Symbol „☐" beispielsweise für Ag. Das
Symbol „Δ" an der Verbindungsstelle
mit der Elektrode 2 steht für eine Verbindung aus Cu als
dem Material der Elektrode 2 und Sn im bleifreien Lot.
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Dabei
hat Bi allein eine größere Härte als
Sn und Ag. Daher wird das bleifreie Lot an der Stelle, an der sich
wegen der Absonderung von Bi-Kristallen Bi sammelt, spröde, wenn
das bleifreie Lot zu beispielsweise mehreren Zehner Gewichtsprozent
Bi enthält. Die
Verbindungsfestigkeit an den Verbindungsstellen nimmt ab, wenn die
Bi-Kristalle ungleichmäßig verteilt
sind und sich an den Verbindungsstellen zur Elektrode 2 verfestigen,
was dazu führt,
dass zwischen der Elektrode 2 und dem elektronischen Bauelement 1 keine
ausreichende Verbindungsfestigkeit erzielt werden kann. Im Hinblick
auf eine verlässliche Verbindungsfestigkeit
ist der Bi-Gehalt daher derzeit unvermeidlich auf einige Gewichtsprozent
beschränkt,
so dass der Schmelzpunkt derzeit nicht ausreichend gesenkt werden
kann. Da der Schmelzpunkt des derzeitigen bleifreien Lots, wie oben
angegeben, höher
ist als der Schmelzpunkt des eutektischen Lots, ist unvermeidlich
beispielsweise mehr Energie zum Schmelzen des Lots erforderlich
als bei Verwendung des eutektischen Lots, wodurch sich Probleme
in punkto Kosten und Energieeinsparung ergeben. Außerdem können Bauelemente
von geringer Temperaturbeständigkeit
nicht mit dem bleifreien Lot gelötet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die genannten Probleme zu
lösen,
und hat die Aufgabe, ein Verfahren zum Löten mit einem bleifreien Lot,
bei dem der Schmelzpunkt des bleifreien Lots erniedrigt ist und
eine Verschlechterung der Verbindungsfestigkeit bei durch das bleifreie
Lot miteinander verbundenen Teilen verhindert wird, sowie verbundene
Objekte, die unter Anwendung des Lötverfahrens gelötet wurden,
zur Verfügung
zu stellen.
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Die
WO 99/12689 offenbart ein Verfahren zum Verbinden von Werkstücken durch
aktives Löten.
Das Verfahren beinhaltet das Reinigen der Oberflächen der zu verbindenden Werkstücke, das
Erwärmen
der zu verbindenden Werkstücke,
das Aufbringen eines aktiven Niedrigtemperatur-Lotmaterials auf mindestens
eine der Oberflächen
der zu verbindenden Werkstücke,
das mechanische Aktivieren des geschmolzenen Lotmaterials, um Oxidschichten
auf dem Lotmaterial aufzubrechen, während das Lotmaterial in Kontakt
mit den Oberflächen
der zu verbindenden Werkstücke
kommt, das Zusammensetzen der Oberflächen der zu verbindenden Werkstücke und
das Aufbringen von Druck auf die Oberflächen der zu verbindenden Werkstücke sowohl,
während das
Lotmaterial geschmolzen ist, als auch während des Abkühlens des
Lotmaterials bis zur Verfestigung.
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Die
JP 08-252688 offenbart eine Lotlegierung für das Verbinden bei niedriger
Temperatur, eine elektronische Vorrichtung, in der die Legierung
verwendet wird, und ihre Herstellung. Die Lotlegierung für das Verbinden
bei niedriger Temperatur besteht zu 37 bis 58 Gewichtsprozent aus
Sn, zu 0,1 bis 2,5 Gewichtsprozent aus Ag und im übrigen aus
Bi.
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Die
JP 01-037077 offenbart ein Aufschmelzlötverfahren. Wenn das Lot beim
Schmelzen auf eine Temperatur erwärmt wird, die über dem
Schmelzpunkt liegt, und das Lot geschmolzen ist, wird das Chipbauelement
durch einen Generator zur Erzeugung feiner Schwingungen feinen Schwingungen, beispielsweise
Ultraschallschwingungen, unterworfen. Damit können Lötmängel wie die Diskrepanz des Bauelements
vermieden werden.
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Die
EP 0 787 559 A1 offenbart
eine Lotlegierung, die hauptsächlich
aus Sn besteht und kein Blei enthält, sowie ein Lötverfahren.
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Die
JP 09-327791 offenbart eine bleifreie Lotlegierung, die sich zu
0,5 bis 3,5 Gewichtsprozent aus Ag, zu 10,0 bis 20,0 Gewichtsprozent
aus Cu und im übrigen
aus Sn zusammensetzt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Zur
Verwirklichung der genannten und weiterer Aspekte wird mit der vorliegenden
Erfindung das Verfahren zum Löten
mit einem bleifreien Lot gemäß Anspruch
1 zur Verfügung
gestellt.
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Weil
nach dem erfindungsgemäßen Lötverfahren
während
der Verfestigung des geschmolzenen bleifreien Lots Ultraschallschwingungen
einwirken, können
Kristalle der im bleifreien Lot enthaltenen Komponenten ganz klein
gehalten und daran gehindert werden, sich an der Verbindungsstelle
entweder des Bestückungselements
oder des zu bestückenden
Elements, die durch das bleifreie Lot miteinander verbunden werden
sollen, abzusondern, so dass die Verbindungsfestigkeit zwischen
dem Bestückungselement
und dem zu bestückenden
Element im Vergleich zu der Situation ohne Ultraschallschwingungen
erhöht
werden kann.
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Bei
einem verbundenen Objekt, das unter Einsatz des genannten erfindungsgemäßen Lötverfahrens
gelötet
worden ist, werden, wie gesagt, Kristalle der im bleifreien Lot
enthaltenen Komponenten ganz klein gehalten und daran gehindert,
sich an den Verbindungsstellen des verbundenen Objekts abzusondern,
und die Verbindungsfestigkeit an den Verbindungsstellen ist im Vergleich
zu der Situation ohne Einwirken von Ultraschallschwingungen erhöht. Damit
kann ein verbundenes Objekt mit hoher Verbindungsfestigkeit zur
Verfügung
gestellt werden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
genannten und weitere Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen hervor, die
folgendes zeigen:
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1 ist
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Löten mit
einem bleifreien Lot.
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2 ist
ein Diagramm zur Darstellung des zeitlichen Ablaufs des Einwirkenlassens
von Ultraschallschwingungen bei 1.
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3 ist
ein gedachtes Diagramm zur Erläuterung
des Zustands, dass Kristalle der im bleifreien Lot enthaltenen Komponenten
an der Verbindungsstelle zwischen einer Elektrode der Schaltplatine
und einem elektronischen Bauelement vorhanden sind, wenn bei dem
Lötverfahren
nach 1 Ultraschallschwingungen einwirken.
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4 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Einwirken
oder dem Nichteinwirken von Ultraschallschwingungen und der Zugfestigkeit
eines bleifreien Lots der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-40Bi.
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5 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Einwirken
oder dem Nichteinwirken von Ultraschallschwingungen und der Zugfestigkeit
eines bleifreien Lots der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-20Bi.
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6 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Einwirken
oder dem Nichteinwirken von Ultraschallschwingungen und der Zugfestigkeit
eines bleifreien Lots der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-6Bi.
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7 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
eines Verfahrens zum Messen der Zugfestigkeit, und
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8 ist
ein gedachtes Diagramm zur Erläuterung
des Zustands, dass Kristalle der im bleifreien Lot enthaltenen Komponenten
an der Verbindungsstelle zwischen der Elektrode der Schaltplatine
und dem elektronischen Bauelement vorhanden sind, wenn keine Ultraschallschwingungen
einwirken.
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Beste Ausführungsart
für die
Erfindung
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Es
folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels für das erfindungsgemäße Verfahren zum
Löten mit
einem bleifreien Lot und eines verbundenen Objekts, das unter Einsatz
des erfindungsgemäßen Lötverfahrens
gelötet
wurde, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Vorab sei darauf hingewiesen,
dass in den Zeichnungen gleiche Teile durchweg mit demselben Bezugszeichen
bezeichnet sind.
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Bei
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das verbundene Objekt eine Schaltplatine und ein elektronisches
Bauelement zur Darstellung des Falles, dass das elektronische Bauelement
als Beispiel für
ein Bestückungselement
auf die Schaltplatine als Beispiel für ein zu bestückendes
Element gelötet
werden soll.
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Bei
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
wird als Beispiel für
ein Lot, das eine Zinnlegierung ist und kein Blei enthält, d.h.
für ein
bleifreies Lot, ein Lot ge nommen, in dem Bi als Metall zur Erniedrigung
des Schmelzpunktes des bleifreien Lots wirkt, d.h. dass dem obengenannten
Lot auf Sn-Ag-Basis Bi als Schmelzpunkterniedrigungsmetall zugesetzt
ist. Jedoch ist das bleifreie Lot nicht auf diese Zusammensetzung
beschränkt,
und es kann auch eines der obengenannten Lote auf Sn-Cu-Basis, auf
Sn-Zn-Basis, auf Sn-Bi-Basis, auf Sn-In-Basis, auf In-Ag-Basis etc. sein, und
das zur Erniedrigung des Schmelzpunktes zugesetzte Metall kann Bi,
In, Cu o.ä.
sein. Das Metall zur Erniedrigung des Schmelzpunkts macht mehr als
etwa 0,5 Gewichtsprozent aus, ist nicht auf ein einziges Metall
wie beispielsweise Bi oder dergleichen beschränkt und kann auch eine Legierung
sein, die z.B. Bi oder dergleichen enthält.
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Das
Verfahren zum Löten
mit einem bleifreien Lot umfasst die in 1 dargestellten
Schritte. Das für
das Lötverfahren
verwendete bleifreie Lot hat die Zusammensetzung Sn-Ag-Bi. Der Bi-Gehalt
beträgt
einmal 20 Gewichtsprozent und einmal 40 Gewichtsprozent. Der Maximalgehalt
von Bi beträgt
58 Gewichtsprozent (Sn-58Bi), in welchem Fall Bi in einen eutektischen
Zustand mit Sn kommt und kein Ag enthalten ist.
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Bei
dem Verfahren zum Löten
mit einem bleifreien Lot nach 1 wird im
Schritt („S" in der Zeichnung)
1 das bleifreie Lot 101, das beispielsweise die Zusammensetzung
Sn-3,5Ag-40Bi hat, geschmolzen. Im anschließenden Schritt 2 wird
das bleifreie Lot 101 bei dem elektronischen Bauelement 1 und der
Schaltplatine 5, die das bereits genannte verbundene Objekt
bilden, in Kontakt mit der Verbindungsstelle 3 zwischen
dem elektronischen Bauelement 1 und einer Elektrode 2 auf
der Schaltplatine 5 gebracht.
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Im
anschließenden
Schritt 3 wird mit dem Kühlen
des bleifreien Lots 101 einschließlich der Verbindungsstelle 3 begonnen.
Außerdem
wird der Ultraschalltrichter eines Ultraschallschwingers in Kontakt
mit der Schaltplatine 5 gebracht, um zumindest die Verbindungsstelle 3 in
Schwingungen zu versetzen. Die Schwingungen haben eine Frequenz
der Stärke,
bei der Kristalle klein und an einer ungleichmäßigen Verteilung gehindert
werden, wie noch näher
beschrieben wird, d.h. beispielsweise eine Amplitude von einigen
um.
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Durch
die Ultraschallschwingungen wird das bleifreie Lot 101 in
Schwingungen versetzt, wenn die Ultraschallschwingungen auf die
Verbindungsstelle 3 einwirken. Zu groß geratene Bi-Kristalle 31 (siehe 8)
werden unter der Schwingungseinwirkung klein, wie in 3 gezeigt,
und außerdem
wird das bleifreie Lot 101 durch die Schwingungswirkung durchmischt,
so dass eine ungleichmäßige Verteilung
der Bi-Kristalle, beispielsweise an der Verbindungsstelle mit der
Elektrode 2, verhindert werden kann. Daher werden die Bi-Kristalle,
die eine größere Härte haben
als die anderen Komponenten des bleifreien Lots 101, z.B.
Sn, Ag oder dergleichen, daran gehindert, sich so abzusondern und
zu verfestigen, dass sie sich beispielsweise an der Verbindungsstelle
mit der Elektrode 2 sammeln. Wenn in dem hier behandelten
Beispiel für
ein bleifreies Lot 101 Ag als eine Komponente enthalten
ist, wird zwar eine Legierung aus Sn und Ag gebildet und abgeschieden,
jedoch bewirken die Ultraschallschwingungen auch bei der Sn-Ag-Legierung die
Bildung feiner Kristalle. Damit erhält die ganze Verbindungsstelle 3 eine
nahezu gleichmäßige Zusammensetzung,
und außerdem werden
in jeder Zusammensetzung die Kristalle klein. Somit erhält die gesamte
Verbindungsstelle 3 eine einheitliche Festigkeit, und die
Verbindungsfestigkeit an der Verbindungsstelle mit der Elektrode 2 ist
gegenüber
dem Stand der Technik ohne Ultraschallschwingungen verbessert.
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Durch
die Ultraschallschwingungen können noch
folgende weitere Wirkungen erzielt werden: Auch wenn sich auf Oberflächenbereichen
der Elektrode 2 und der Elektrode des elektronischen Bauelements- 1,
deren Hauptbestandteil, wie bereits erwähnt, Cu ist, eine Verbindung
aus dem im bleifreien Lot 101 enthaltenen Sn und Cu bildet,
wird unter der Wirkung der Ultraschallschwingungen eine Schicht mit
der Sn-Cu-Verbindung in das bleifreie Lot 101 eindiffundiert.
Die Verbindungsfestigkeit an der Verbindungsstelle mit der Elektrode 2 kann
noch weiter verstärkt
werden, wenn man die Ultraschallschwingungen so einwirken lässt, dass
die Dicke 102 der Schicht mit der Sn-Cu-Verbindung einen
geeigneten Wert annimmt. Umgekehrt wird die Verbindungsfestigkeit
geringer, wenn die Dicke 102 den geeigneten Wert übersteigt.
Daher sollten die Frequenz und die Ultraschallschwingung gesteuert
sein.
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Weil
die Oberflächenspannung
des bleifreien Lots durch Einwirken der Ultraschallschwingungen verringert
werden kann, können
außerdem
die Lötfähigkeit
verbessert und die Verbindungsfestigkeit gesteigert werden.
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Wie
bereits erwähnt,
werden die Amplitude und die Frequenz der Ultraschallschwingungen
an der Verbindungsstelle 3 auf einen solchen Wert eingestellt,
dass die im bleifreien Lot enthaltenen Komponenten, beispielsweise
die erwähnten
Bi-Kristalle, an der Verbindungsstelle des verbundenen Objekts klein
werden, dass Kristalle der gebildeten Legierung, z.B. Sn-Ag oder
dergleichen, klein werden, dass die enthaltenen Komponenten und
die Legierungskristalle am Absondern gehindert werden und dass die
Verbindungsfestigkeit der Verbindungsstelle zwischen der Elektrode 2 der
Schaltplatine 5 und der Elektrode des elektronischen Bauelements 1 gesteigert
wird und außerdem
die Dicke der Schicht mit der Sn-Cu-Verbindung an der Verbindungsstelle
erhöht wird,
wodurch sowohl die Verbindungsfestigkeit als auch die Lötfähigkeit
gesteigert wird.
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Die
Ultraschallschwingungen können
so gestartet werden, dass sie gleichzeitig mit dem Beginn der Abkühlung des
geschmolzenen bleifreien Lots 101 einsetzen, was in 2 mit
der Zeit t1 angegeben ist, oder sie können vor dem Beginn der Abkühlung gestartet
werden, was durch die Zeit t0 angegeben ist. Die Einwirkung sollte
wenigstens unmittelbar vor dem Zeitpunkt beginnen, zu dem die Temperatur des
bleifreien Lots 101 die Verfestigungstemperatur erreicht,
was durch die Zeit t2 angegeben ist. Der Endpunkt der Einwirkung
der Ultraschallschwingungen ist erreicht, wenn das bleifreie Lot 101 vollständig verfestigt
ist.
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Auch
wenn eine kontinuierliche Einwirkung der Ultraschallschwingungen
bevorzugt ist, ist eine intermittierende Einwirkung möglich.
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Es
wurden Versuche zur Ermittlung der Verbindungsfestigkeit bei der
vorstehend beschriebenen Einwirkung von Ultraschallschwingungen
und beim Stand der Technik, bei dem keine Ultraschalleinwirkung
vorgesehen ist, angestellt. Ein Versuchsverfahren ist in 7 gezeigt,
und die Versuchsergebnisse sind in 4 bis 6 dargestellt.
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Nach
dem Versuchsverfahren wird ein Anschlussdraht des elektronischen
Bauelements 1, der unter Verwendung des bleifreien Lots
mit der Elektrode 2 verbunden wurde, im Winkel von 45° hochgezogen,
und es werden die Trennung zwischen Anschlussdraht und Elektrode 2 und
die Zugfestigkeit zu dem Zeitpunkt, zu dem der Anschlussdraht oder
die Elektrode 2 an die Bruchbelastung kommt, kontrolliert. 4 gibt
das Versuchsergebnis für
ein bleifreies Lot der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-40Bi an, während 5 das
Versuchsergebnis für
die Zusammensetzung Sn-3,5Ag-20Bi und 6 das Versuchsergebnis
für die
Zusammensetzung Sn-3,5Ag-6Bi angeben. Das bleifreie Lot der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-40Bi
hat einen Schmelzpunkt von etwa 180 °C, das bleifreie Lot der Zusammensetzung Sn-3,5Ag-20Bi
hat einen Schmelzpunkt von etwa 200 °C, und das bleifreie Lot der
Zusammensetzung Sn-3,5Ag-6Bi hat einen Schmelzpunkt von etwa 216 °C.
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Wie
sich insbesondere aus den Versuchsergebnissen von 4 und 5 ersehen
lässt,
ist die Zugfestigkeit bei Einwirken von Ultraschallschwingungen
höher als
bei Nichteinwirken von Ultraschallschwingungen. Wie aus den Versuchsergebnissen von 4, 5 und 6 deutlich
wird, sind Ultraschallschwingungen außerdem in bleifreiem Lot mit hohem
Bi-Gehalt besonders wirksam.
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Durch
die Wirkung der obengenannten Ultraschallschwingungen kann Zuverlässigkeit
sogar in bleifreiem Lot mit einem höheren Bi-Gehalt als beim Stand
der Technik erzielt werden. Damit wird bleifreies Lot, das einen
niedrigeren Schmelzpunkt hat als das herkömmliche bleifreie Lot, einsetzbar,
wodurch es beispielsweise möglich
wird, Bauelemente von geringer Wärmebeständigkeit
mittels des bleifreien Lots auf einer Schaltplatine oder dergleichen
zu montieren. Die zum Schmelzen des bleifreien Lots erforderliche
Energie kann geringer sein als beim herkömmlichen bleifreien Lot, so
dass Energie eingespart und ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden
kann.
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Auch
wenn die vorliegende Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen vollständig beschrieben
worden ist, sei darauf hingewiesen, dass der Fachmann verschiedene
Abwandlungsmöglichkeiten
erkennen wird. Solche Abwandlungen sind als im Schutzumfang der
in den anliegenden Ansprüchen
definierten Erfindung enthalten anzusehen.