DE4422329A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-Bordnetzes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-BordnetzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein elektrisches Fahrzeug-Bordnetz enthält bekanntlich eine
Vielzahl von Verbrauchern, die von einer Batterie mit elek
trischer Energie gespeist werden; zum Aufladen der Batterie
dient ein von der Antriebsmaschine des Fahrzeugs, in der Regel
einer Brennkraftmaschine, angetriebener Generator. Bekannt ist,
daß insbesondere in der kalten Jahreszeit beim Starten der
Maschine die Batteriekapazität häufig nicht ausreicht, um alle
eingeschalteten Verbraucher zu speisen. Aus den gattungsbildenden
Druckschriften DE-OS 16 30 963, 63C 63/01, und US-PS 4 188 527,
B60L 1/02, sind daher bereits Bordnetze bekannt geworden, bei
denen beim Abfallen der Batteriespannung einzelne Verbraucher
abgeschaltet werden. Dieser Stand der Technik sieht jedoch als
einziges Kriterium für diese Verminderung der Speisung einzelner
Verbraucher mit elektrischer Energie die jeweilige Spannung der
Batterie vor, berücksichtigt also nicht weitere Parameter, wie
Alterung und Temperatur der Batterie, und berücksichtigt auch
nicht die Verhältnisse im Bereich des Generators, d. h. beim
Ladebetrieb.
Demgegenüber sehen die in der DE-PS 37 29 968, H02J 7/14, und
der US-PS 4 424 477, H02J 7/32, beschriebenen Verfahren zur Ver
meidung einer unerwünschten Batterieentladung einen Eingriff in
das Ladesystem in der Weise vor, daß in Abhängigkeit vom Entla
destrom der Batterie bzw. der jeweiligen Batteriespannung die
Leerlaufdrehzahl der Antriebsmaschine des Fahrzeugs und damit
die Drehzahl des Generators geregelt wird. Auch hier werden aber
weder weitere, die Eigenschaften der Batterie ändernde Ein
flüsse, wie das Alter der Batterie, noch der von der jeweiligen
Leerlaufdrehzahl abhängige Wirkungsgrad der Antriebsmaschine
berücksichtigt.
Die DE-PS 33 13 398, H02J 7/14, beschreibt eine Vorrichtung in
einem Kraftfahrzeug mit getrennten Computern zur Regelung des
Ladesystems und der Antriebsmaschine. Dabei liefert der der
Antriebsmaschine - einer Brennkraftmaschine mit Fremdzündung -
zugeordnete Computer an den Computer des Ladesystems Signale für
eine maschinenbetriebsoptimale Spannung. Der Computer des Lade
systems erzeugt dann eine Bezugsspannung zur Einstellung einer
optimalen Spannung für die Maschine und das Ladesystem. Inwie
weit hierbei der momentane Wirkungsgrad von Antriebsmaschine und
Ladesystem sowie die jeweiligen Eigenschaften der Batterie ein
gehen, bleibt offen.
Die Ladezustandsüberwachung nach der EP 0 225 364 B1, H02J 7/14,
arbeitet dagegen mit zeitlicher Integration des Batteriestroms
inklusive Temperaturkorrektur und Driftkorrektur der Integration
anhand der Ruhespannung der Batterie. Dabei steuert der Ladezu
stand der Batterie auch den Aufladezyklus und die Ladegeschwin
digkeit. Diese bekannte Ladezustandsüberwachung beschränkt sich
aber, wie der Name besagt, auf die Verhältnisse an bzw. in der
Batterie und läßt daher andere wichtige Gesichtspunkte für den
Betrieb eines Bordnetzes, wie den Wirkungsgrad der Antriebsma
schine und Maßnahmen im Kreise der Verbraucher, außer Betracht.
Die US-PS 4 617 626, H02J 7/14, beschreibt einen Ladekreis für
eine Batterie eines Bordnetzes, in dem der Generator über eine
auch für den Schlupfbetrieb ausgelegte Kupplung und ein Getriebe
zur Einstellung unterschiedlicher Antriebsübersetzungen mit der
Antriebsmaschine in Antriebsverbindung steht. Ein Computer, dem
Signale für Batteriespannung und Ausgangsspannung des Generators
zugeführt werden, erzeugt Signale zur Ansteuerung des Getriebes
und der Kupplung. Auch hier werden aber weder die momentanen
Eigenschaften der Batterie noch Verhältnisse im Bereich der
Verbraucher selbst berücksichtigt.
Schließlich gehören zum Stand der Technik, und zwar zum Antrieb
von Lüftern in Kraftfahrzeugen, sogenannte Viscokupplungen, und
zwar auch mit mehreren Drehzahlstufen (ATZ 95 (1993), Seite
242).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren hinsichtlich praktisch aller für ein Fahrzeug-Bordnetz
relevanter Kriterien, wie des Wirkungsgrads der elektrischen
Energieerzeugung (enthaltend die Wirkungsgrade der Antriebsma
schine und des Generators), der möglichst vollständigen Spei
sung aller Verbraucher und der momentanen Eigenschaften der
Batterie, zu optimieren.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbil
dungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschreiben die An
sprüche 2 bis 4, während Fig. 5 eine zweckmäßige Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens angibt.
Wesentlich für die Erfindung ist also gleichsam die Abwägung
zwischen zulässiger Batterieentladung unter Berücksichtigung der
aktuellen Eigenschaften der Batterie, Ladebetrieb unter Berück
sichtigung des jeweiligen Wirkungsgrads der elektrischen Ener
gieerzeugung mittels des Generators und notwendiger Reduzierung
der Belieferung von elektrischen Verbrauchern mit elektrischer
Energie, wobei unter dieser Reduzierung auch die Abschaltung
einzelner Verbraucher zu verstehen ist. Andererseits kann die
Reduzierung in einer echten Verminderung der Energiezufuhr zu
einzelnen Verbrauchern beispielsweise durch Pulsweitenmodulation
bestehen. So kann beispielsweise eine elektrische Heizung in
dieser Weise mit verringerter Energiezufuhr betrieben werden.
Entscheidend für die Frage, ob und in welchem Umfange in diesem
Zusammenhang eine zeitweilige Entladung der Batterie zugelassen
werden darf, ist die augenblickliche Batteriekapazität C(t). Be
zeichnet man mit ηLad den Wirkungsgrad der elektrischen Energie
erzeugung, der das Produkt von Maschinenwirkungsgrad bei der je
weiligen Maschinendrehzahl und Maschinenlast gemäß Motorkennfeld
einerseits und Generatorwirkungsgrad bei der jeweiligen Drehzahl
und dem jeweiligen Generatorausgangsstrom IGen, entnommen aus
dem Generatorkennfeld, andererseits ist, mit INetz den Ver
braucherstrom, mit îStart den beim Starterbetrieb fließenden
Strom, mit îEKat den Heizstrom für einen Abgaskatalysator im
Abgassystem der Maschine und mit îSelbstent. den Selbstentlade
strom der Batterie, so ergibt sich als Batteriekapazität im
Augenblick t, ausgehend von der Batteriekapazität in einem davor
liegenden Zeitpunkt t-1, folgender Zusammenhang
mit: IGen, INetz über Stromfühler gemessen
îStart = const. = îHeißstart (1 + xn (80°C - temp)Kühlwasser)
(Berücksichtigung des exponentiellen Einflusses der Maschinen temperatur auf die Starterleistung)
îEKat = const. = 150 - 300 A
îSelbstent. = const. (ca. 1% · Cnenn/24h)
mit: Korrektur von Nennkapazität und Ladewirkungsgrad durch Berücksichtigung von absolutem Batteriealter tabs, Betriebs zeit tBetrieb, durchschnittlichem Energiedurchsatz Å und Batterietemperatur tempBatt:
îStart = const. = îHeißstart (1 + xn (80°C - temp)Kühlwasser)
(Berücksichtigung des exponentiellen Einflusses der Maschinen temperatur auf die Starterleistung)
îEKat = const. = 150 - 300 A
îSelbstent. = const. (ca. 1% · Cnenn/24h)
mit: Korrektur von Nennkapazität und Ladewirkungsgrad durch Berücksichtigung von absolutem Batteriealter tabs, Betriebs zeit tBetrieb, durchschnittlichem Energiedurchsatz Å und Batterietemperatur tempBatt:
Cnenn = Cnenn,neu · (1 - XC (Tabs, tBetrieb) - yC(Å) - zC(tempBatt))
ηLad = ηLad,max · (1 - xLad(tabs, tBetrieb) - yLad(Å) - zLad(tempBatt))
ηLad = ηLad,max · (1 - xLad(tabs, tBetrieb) - yLad(Å) - zLad(tempBatt))
dabei beschreibt:
x eine zeitlich variable Größe mit hohem Anfangswert bei neuen Batterien, starkem Abfall auf ein Minimum nach kurzer Be triebszeit und langsamem Anstieg ab einer charakteristischen Absolutzeit
y einen linear oder exponentiell vom durchschnittlichen Energie durchsatz (Ah/h) abhängigen Alterungsfaktor
z den Einfluß der Batterietemperatur auf Ladung/Entladung sowie verfügbare Kapazität.
x eine zeitlich variable Größe mit hohem Anfangswert bei neuen Batterien, starkem Abfall auf ein Minimum nach kurzer Be triebszeit und langsamem Anstieg ab einer charakteristischen Absolutzeit
y einen linear oder exponentiell vom durchschnittlichen Energie durchsatz (Ah/h) abhängigen Alterungsfaktor
z den Einfluß der Batterietemperatur auf Ladung/Entladung sowie verfügbare Kapazität.
Alle Zahlenwerte sind bordnetzspezifische Beispiele.
Die tatsächlich verfügbare Kapazität kann durch Ungenauigkeiten
bei der Integration sowie Abweichungen bei den angenommenen
Durchschnittswerten für Starter- und Heizstrom EKat und bei der
Selbstentladung von der errechneten Kapazität abweichen. Durch
geeignete Parameterwahl kann ein Driften hin zur sicheren Seite,
d. h. zu geringeren errechneten statt tatsächlichen Restkapazi
täten, garantiert werden. Eine Kalibrierung auf "voll geladen"
ist z. B. durch Strombilanzierung nach Abschalten von Starter
und EKat bei geschlossener Generatorkupplung möglich, wenn der
tatsächliche Generatorstrom den bei dieser Drehzahl möglichen
Generatorstrom für eine charakeristische Zeit tchar um einen
charakteristischen Wert Ichar unterschreitet:
(Batterie voll geladen) = IGen,max(n) - IGen,tats(n) < Ichar für t < tchar
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert,
deren Fig. 1 eine schematische Darstellung eines möglichen
Fahrzeug-Bordnetzes ist, während Fig. 2 den Regler mit seinen
Ein- und Ausgangsgrößen wiedergibt; die Fig. 3, 4 und 5 geben
tabellenartig die verschiedenen Verfahrensmaßnahmen an, die in
Abhängigkeit von der jeweiligen Batteriekapazität und dem je
weiligen Strombedarf der Verbraucher bei unterschiedlichen Wir
kungsgraden der elektrischen Energieerzeugung getroffen werden.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist bei 1 eine Vierzylinder-
Brennkraftmaschine üblichen und daher nicht zu beschreibenden
Aufbaus angedeutet. Dabei kann es sich um eine Brennkraftma
schine nach dem Diesel- oder Ottoprinzip handeln; uninteressant
in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, ob es sich um eine
Maschine mit einer anderen Zylinderzahl sowie mit Aufladung
handelt.
Über die Viscokupplung 2 ist die Maschine 1 antriebsmäßig mit
dem Generator 3 verbindbar, der zur Aufladung der Bordbatterie 4
dient.
Während des Startbetriebs der Maschine muß die Batterie Energie
sowohl zum Startermotor 5 (der auch durch den Generator 3 selber
gebildet sein kann) als auch zur Heizvorrichtung 6 eines Abgas
katalysators im Abgassystem der Maschine liefern, der durch Zu
fuhr elektrischer Energie schnell auf seine Anspringtemperatur
gebracht werden muß. Bei 7 und 8 werden Signale für die Dauer
des Fließens der Ströme durch Startermotor 5 und Katalysatorhei
zung 6 erzeugt und zum Bordnetz-Steuergerät 9 geführt. Die Lei
tung 10 dient zur Übertragung eines Signals für die jeweilige
Temperatur der Batterie 4 zum Steuergerät 9.
Auch die Ausgangsgrößen des Generators 3, nämlich Generatorspan
nung UGen und Generatorstrom IGen, werden bei 11 und 12 meßtech
nisch erfaßt und als Eingangssignale dem Steuergerät 9 zuge
führt. Zur Erzeugung eines Stromsignals dient der Shunt 13,
dessen Temperatur über die Leitung 14 zum Steuergerät 9 gemeldet
wird. Schließlich gelangen zum Steuergerät 9 Signale für elek
trische Größen der noch zu beschreibenden Verbraucher, nämlich
über den Meßfühler 15 für die Netzspannung UNetz, die mit der
Batteriespannung übereinstimmt, und über den Meßfühler 16 für
den Netzstrom INetz, der mittels des Shunts 17 erfaßt wird; die
Shunttemperatur wird über die Leitung 18 dem Steuergerät 9
gemeldet.
In diesem Ausführungsbeispiel enthält das Bordnetz vier Gruppen
von Verbrauchern. Die erste Gruppe umfaßt Beleuchtungseinrich
tungen 19, die über den Spannungskonstanthalter 20 im Bedarfs
falle immer mit elektrischer Energie versorgt werden müssen.
Entsprechendes gilt für die Verbraucher der Verbrauchergruppe
21, die die höchste Priorität P1 haben. Zu diesen Verbrauchern
mit der höchsten Priorität, die also stets mit elektrischer
Energie versorgt werden müssen, gehören beispielsweise bei
Dieselmaschinen Glühkerzen, ferner Motorlüfter, Antiblockier
einrichtungen, Motorsteuergerät, Scheibenwischer- und Außen
spiegelbeheizung, Radio und Signalhorn. Es sei aber ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß einerseits diese Aufzählung nicht voll
ständig ist und daß andererseits im Bedarfsfall auch eine andere
Wichtung erfolgen kann.
Bezugszeichen 22 betrifft Verbraucher mit Priorität P2, die,
falls dies der Ladezustand der Batterie 4 und der Wirkungsgrad
der elektrischen Energieerzeugung erfordern, über Pulsweitenmo
dulation, angedeutet durch den vom Bordnetz 9 her angesteuerten
Schalter 23, auch mit verringerter Energiezufuhr betrieben wer
den können. Dieser Prioritätsstufe zugeordnet können beispiels
weise Heckscheibenwischer, Sitzheizungen und elektrische Schie
bedächer sein.
Schließlich enthält das Bordnetz in dem in Fig. 1 angenommenen
Ausführungsbeispiel Verbraucher 24 mit der niedrigsten Priorität
P3, die ebenfalls in diesem Ausführungsbeispiel durch Pulswei
tenmodulation, angedeutet durch den Schalter 25, zeitweilig mit
verringerter Energiezufuhr betrieben werden. Verständlicherweise
ist es auch möglich, diese Verbraucher im Bedarfsfalle vollstän
dig abzuschalten. Als Beispiel für Verbraucher mit der Priorität
P3 seien elektrische Sitzverstellungen, Sitzheizungen und Ziga
rettenanzünder genannt.
In Fig. 1 ist angenommen, daß dem Steuergerät 9 über die Lei
tung 26 auch Signale für den letztmaligen Batteriewechsel zuge
führt werden, so daß ihm gleichsam das Alter der Batterie 4 be
kannt ist. Über seinen Ausgang 27 gibt das Steuergerät 9 dann
Informationen über die Notwendigkeit einer Batterieinspektion
oder eines erneuten Batteriewechsels ab. Von besonderem Interes
se im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist je
doch die im Steuergerät 9 unter Auswertung der ihm zugeführten
Signale und in ihm gespeicherter Informationen über den Wir
kungsgrad der Maschine 1 (einschließlich Kupplung 2), den Wir
kungsgrad des Generators 3 und die jeweilige Batteriekapazität
erfolgende Erzeugung von Ansteuersignalen 28 für die jeweilige
Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine, 29 für die Verstellung
des Leistungsstellglieds (Drosselklappe), 30 für die Betätigung
der Viscokupplung 2 sowie 31 und 32 für die Pulsweitenmodula
tionen, symbolisiert durch die Schalter 23 und 25.
Schematisch ist dies nochmals in Fig. 2 angedeutet: Dem Steuer
gerät 9 werden Signale zugeführt, mit denen es aufgrund in ihm
abgespeicherter Daten den momentanen Wirkungsgrad der elek
trischen Energieerzeugung, symbolisiert durch das Kästchen A,
die momentane (verfügbare) Batteriekapazität B und den jewei
ligen Strombedarf C (gemessen am Shunt 17 in Fig. 1) erfaßt und
dementsprechend eine Leerlaufregelung D, eine Steuerung E der
Viscokupplung 2, eine entsprechend getaktete Versorgung F der
Verbraucher 22 mit der Priorität P2 und eine getaktete Ver
sorgung G der Verbraucher 24 mit der Priorität P3 bewirkt.
Dabei ist es möglich, das Steuergerät 9 nach den Regeln der
Fuzzy-Technik aufzubauen.
An dieser Stelle sei eingefügt, daß die Verwendung einer Visco
kupplung im Antriebsstrang des Generators mit einstufiger Über
setzung den Vorteil eines geringen Restmoments im Leerlaufbe
trieb und einer Begrenzung der Maximaldrehzahl des Generators
durch Schlupf bei höher ansteigenden Maschinendrehzahlen bietet.
Grundsätzlich ist jedoch auch die Verwendung einer anderen Kupp
lung und ggf. eines Getriebes zur Änderung der Übersetzung mög
lich.
Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen anhand eines Beispiels die Ar
beitsweise des Steuergeräts 9 und erläutern damit besonders
instruktiv das erfindungsgemäße Verfahren:
Die Tabelle nach Fig. 3 gilt für den Fall des momentanen Vor
liegens eines niedrigen Wirkungsgrads der elektrischen Energie
erzeugung, erhalten als Produkt der momentanen Wirkungsgrade von
Maschine 1 nebst Kupplung 2 und Generator 3. In horizontaler
Richtung sind unterschiedliche Werte des Strombedarfs des Bord
netzes, in senkrechter Richtung unterschiedliche Werte der
momentanen Batteriekapazität angenommen. LL500 bedeutet eine
Absenkung der Leerlaufdrehzahl beispielsweise von 600 auf 500
U/min. PWM bedeutet Verminderung der Energiezufuhr durch Puls
weitenmodulation. Betrachtet man beispielsweise das Vorliegen
einer hohen Batteriekapazität bei mittlerem Strombedarf, so kann
die Leerlaufdrehzahl abgesenkt und der Ladebetrieb durch Öffnen
der Kupplung 2 unterbrochen sein. Hinsichtlich des Gesamtwir
kungsgrads ergeben sich bei dieser Konstellation optimale Werte.
In Fig. 4, der ein mittlerer Wirkungsgrad der elektrischen
Energieerzeugung zugrunde liegt, ist in demselben Fall die
Viscokupplung 2 noch geöffnet. Demgegenüber ist bei hohem
Wirkungsgrad der elektrischen Energieerzeugung gemäß Fig. 5 die
Viscokupplung geschlossen, d. h. der Generator 3 liefert
Energie, so daß eine Entladung der Batterie 4 in diesem Fall
(hohe Batteriekapazität, mittlerer Strombedarf) vermieden ist.
Die Absenkung der Leerlaufdrehzahl ist aufgehoben.
Besonders deutlich wird die optimale Anpassung der Verhältnisse
an den Verbrauchern an die jeweiligen Gegebenheiten für die Kon
stellation niedrige Batteriekapazität/hoher Strombedarf: Bei
niedrigem Wirkungsgrad der elektrischen Energieerzeugung erfolgt
eine Verminderung der Versorgung der Verbraucher 22 und 24 mit
den unteren Prioritäten P2 und P3 durch Pulsweitenmodulation,
bei mittlerem Wirkungsgrad der elektrischen Energieerzeugung
(Fig. 4) erhalten die Verbraucher 22 wieder eine vollständige
Energieversorgung, und bei hohem Wirkungsgrad der elektrischen
Energieerzeugung (Fig. 5) werden alle Verbraucher in vollem
Umfang mit Energie beliefert.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßes Verfahren ge
schaffen, das den Betrieb des Bordnetzes auch unter Wirkungs
gradgesichtspunkten und damit auch des Kraftstoffverbrauchs des
Fahrzeugs optimiert.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-Bord
netzes mit einem durch eine Antriebsmaschine des Fahrzeugs
antreibbaren Generator zum Laden einer Batterie zum Speisen
mehrerer Verbraucher, wobei die Speisung einzelner Ver
braucher bei Vorliegen hoher Batteriebelastung zumindest
verringert wird, dadurch gekennzeichnet, daß unter Messung
von Drehzahl und Last der Antriebsmaschine (1) sowie Drehzahl
und Strombedarf des Generators (3) die momentanen Wirkungs
grade von Antriebsmaschine (1) und Generator (3) sowie daraus
der momentane Wirkungsgrad (ηLad) der elektrischen Energieer
zeugung ermittelt werden, daß ferner unter integraler meß
technischer Erfassung von Lade- und Entladestrom der Batterie
die momentane Batteriekapazität (C(t)) ermittelt wird, und
daß die Verminderung der Speisung von Verbrauchern (22, 24)
bei hoher Batteriebelastung (INetz) nur dann erfolgt, wenn
der Wirkungsgrad (ηLad) der elektrischen Energieerzeugung
einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet und zugleich
ein bei der momentanen Batteriekapazität ((t)) unzulässig
hoher Batterieentladestrom (INetz) gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verminderung der Speisung durch Abschalten von Verbrauchern
(22, 24) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verminderung der Speisung durch Pulsweitenmodulation (23, 25)
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei unterhalb des Minimalwerts liegendem Wir
kungsgrad (ηLad) der elektrischen Energieerzeugung der An
trieb des Generators (3) unterbrochen wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb eine steuerbare
Viscokupplung (2) enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4422329A DE4422329C2 (de) | 1993-07-12 | 1994-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-Bordnetzes |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4323224 | 1993-07-12 | ||
DE4422329A DE4422329C2 (de) | 1993-07-12 | 1994-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-Bordnetzes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422329A1 true DE4422329A1 (de) | 1995-01-19 |
DE4422329C2 DE4422329C2 (de) | 2002-12-19 |
Family
ID=6492558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4422329A Expired - Fee Related DE4422329C2 (de) | 1993-07-12 | 1994-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeug-Bordnetzes |
Country Status (1)
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