DE4407951C2 - Kraftfahrzeugantrieb mit einem Drehmomentwandler - Google Patents
Kraftfahrzeugantrieb mit einem DrehmomentwandlerInfo
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- DE4407951C2 DE4407951C2 DE19944407951 DE4407951A DE4407951C2 DE 4407951 C2 DE4407951 C2 DE 4407951C2 DE 19944407951 DE19944407951 DE 19944407951 DE 4407951 A DE4407951 A DE 4407951A DE 4407951 C2 DE4407951 C2 DE 4407951C2
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- F16H—GEARING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugantrieb nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Kraftfahrzeugantriebe mit einem hydrodynamischen Drehmoment
wandler, der zwischen
dem Motor des Kraftfahrzeugs und einem automatischen Getriebe
liegt, sind häufig mit einer Wandlerüberbrückungskupplung
versehen. Den Eingang des Drehmomentwandlers bildet ein Pum
penrad, das sich mit der Motordrehzahl dreht. Sein Ausgang
wird durch ein Turbinenrad gebildet, das auf der Eingangs
welle des Getriebes befestigt ist. Zweck der Wandlerüber
brückungskupplung ist es, bei bestimmten Betriebszuständen
das Pumpenrad und das Turbinenrad kraftschlüssig miteinander
zu verbinden.
Bei überbrücktem Drehmomentwandler werden die sonst in ihm
auftretenden Verluste vermieden und demzufolge der Kraft
stoffverbrauch des Kraftfahrzeugs verringert. In vielen Be
triebszuständen des Kraftfahrzeugs ist es allerdings kaum
möglich, den Drehmomentwandler zu überbrücken, ohne daß
Schwingungen und Geräusche im Antriebsstrang auftreten. Bei
einer bekannten Steuereinrichtung für eine mechanische Über
brückungskupplung wird deshalb diese Kupplung abhängig von
der Fahrgeschwindigkeit und der Motorleistung so gesteuert,
daß beim Erreichen höherer Fahrzeuggeschwindigkeiten die
Überbrückungskupplung bei höheren Werten der Motorleistung
ausgerückt wird (DE 35 04 001 C2). Damit werden aber die Be
triebsbereiche, in denen der Drehmomentwandler ohne Nachteile
für den Fahrkomfort überbrückt werden kann, nicht ausge
schöpft.
Bei einer bekannten Einrichtung zur Steuerung des Schlupfes
einer Überbrückungskupplung (DE 41 38 603 A1) wird der
Schlupf einer Wandlerüberbrückungskupplung eines automati
schen Getriebes abhängig von dem Signal eines Drehmomentsen
sors am Getriebeausgang gesteuert. Die Steuerung erfolgt ab
hängig von dem Integral des. Betrags der Drehmomentabweichun
gen vom Signalmittelwert in einem Zeitfenster. Der Schlupf
kann auch abhängig von dem Signal eines Körperschallsensors
an der Kraftfahrzeugkarosserie gesteuert werden. In jedem
Fall ist ein zusätzlicher Sensor erforderlich.
Bei einer anderen bekannten Steuerung für eine Wandlerüber
brückungskupplung (DE 43 26 034 A1) wird der Schlupf, um
Drehmomentstöße und Vibrationen im Abtrieb zu vermeiden, wäh
rend eines Schaltvorgangs des Getriebes durch Verändern des
hydraulischen Betätigungsdrucks so gesteuert, daß das von der
Wandlerüberbrückungskupplung übertragene "Leistungsvermögen"
zuerst verringert und dann vergrößert wird. Vorgesehen ist
eine Pulsbreitenmodulation des Antriebs für das Hydraulik
Steuerventil der Wandlerüberbrückungskupplung.
Bei einer weiteren Vorrichtung zum Steuern einer Wandlerüber
brückungskupplung (EP 0 070 836 B1) wird diese Kupplung bei
vorgegebenem Wandlerschlupfwerten und abhängig von den
Schaltbefehlen geöffnet und geschlossen. Bei Hochschaltungen
wird die Wandlerüberbrückungskupplung im Freilaufpunkt des
Getriebes geöffnet, und sie wird wieder geschlossen, wenn der
Schlupf im Wandler einen Betrag von z. B. 0,8 erreicht hat.
Bei einem bekannten hydraulischen Steuerventilsystem für ein
automatisches Getriebe mit Drehmomentwandler und Wandlerüber
brückungskupplung (EP 0 162 352 A1) wird die Wandlerüber
brückungskupplung nur im dritten und vierten Gang eingerückt,
aber sofort gelöst, wenn das Fahrzeug im Schubbetrieb bei
losgelassenem Gaspedal fährt. Bei einer weiteren Steuerung
der Wandlerüberbrückungskupplung eines automatischen Getrie
bes (US 5,050,717) erfolgt das Steuern temperaturabhängig.
Wird in dem Wandler und in dem Getriebe dieselbe Hydraulik
flüssigkeit verwendet, so soll ihre Überhitzung, die zu Schä
den an den Reibelementen des Getriebes führen könnten, ver
hindert werden. Überschreitet die Temperatur der Hydraulik
flüssigkeit einen Schwellwert, so wird auf ein anderes
Schaltkennfeld umgeschaltet, bei dem der Bereich mit einge
rückter Wandlerüberbrückungskupplung auf niedrigere Gänge
ausgeweitet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Drehmomentwand
ler in möglichst allen Fällen, in denen es ohne Nachteile für
den Kraftfahrzeugantrieb - insbesondere ohne Beeinträchtigung
des Fahrkomforts - möglich ist, zu überbrücken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Kraftfahrzeugan
trieb nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Vorteile der Erfindung liegen zum einen in einer erhöhten
Kraftstoffersparnis und der damit verbundenen verminderten
Umweltbelastung und zum anderen in einer Verbesserung des
Fahrkomforts. Der Fahrer wird nicht mit einem Schaltverhalten
des automatischen Getriebes konfrontiert, das ihn überrascht,
z. B. mit für ihn unerklärlichen Änderungen der Motordrehzahl.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Kraftfahrzeugantrieb gemäß der Erfindung in sche
matischer Darstellung
Fig. 2 ein bekanntes automatisches Stufengetriebe mit einem
vorgeschalteten hydrodynamischen Drehmomentwandler, die
Bestandteil des Kraftfahrzeugantriebs nach Fig. 1 sind.
Fig. 3 den Drehmomentwandler des Kraftfahrzeugantriebes nach
Fig. 1 in einer Schnittansicht,
Fig. 4 den Drehmomentwandler nach Fig. 3 mit den für eine
Steuerung durch ölhydraulischen Druck erforderlichen
Einrichtungen beim Öffnen und beim Schließen seiner
Überbrückungskupplung,
Fig. 5 den Spannungsverlauf eines zum Steuern der ölhydrau
lischen Betätigungsdrucks für den Drehmomentwandler nach
Fig. 3 dienenden elektrischen Stromes,
Fig. 6 den zeitlichen Verlauf eines den Zustand der Wandler
überbrückungskupplung charakterisierenden Signals, sowie
die zeitlichen Verläufe der Motordrehzahl und der Turbi
nendrehzahl,
Fig. 7 in der Steuerung des Kraftfahrzeugantriebs nach Fig.
1 abgelegte Schaltkennlinien für eine Wandlerüber
brückungskupplung,
Fig. 8 mehrere Diagramme, in denen die Schaltvorgänge und
die Betriebszustände des Kraftfahrzeugantriebs nach Fig.
1 charakterisierende Signale und Fahrparameter in ihrem
zeitlichen Verlauf dargestellt sind,
Fig. 9 den zeitlichen Verlauf der Turbinendrehzahl und eines
Hochschaltvorgänge des Getriebes darstellenden Zustandssi
gnals,
Fig. 10 den zeitlichen Verlauf der Motordrehzahl, der Turbi
nendrehzahl und eines den Zustand der Wandlerkupplung dar
stellenden Signals bei einem Schließen der Wandlerkupplung
in Verbindung mit einer Hochschaltung, und
Fig. 11 den zeitlichen Verlauf der Motordrehzahl, der Turbi
nendrehzahl und eines den Zustand der Wandlerkupplung dar
stellenden Signals bei einem Öffnen der Wandlerkupplung in
Verbindung mit einer Hochschaltung.
Ein Kraftfahrzeugantrieb schließt einen Motor 1 ein, dessen
Kurbelwelle mit einer Eingangswelle 2 eines hydrodynamischen
Drehmomentwandlers 4 verbunden ist (Fig. 1). Der Drehmoment
wandler 4 enthält ein Pumpenrad 5, das mit der Eingangswelle
2 starr verbunden ist, ein Turbinenrad 6, eine Wandlerüber
brückungskupplung (im folgenden auch als Wandlerkupplung oder
WK bezeichnet) (7) und ein Leitrad 8. Der verschiebbare Teil
(durch einen Doppelpfeil angedeutet) der Wandlerkupplung 7
ist mit der Ausgangswelle 9 des Drehmomentwandlers 4 verbun
den ist, das Leitrad 8 ist über einen hier nicht dargestell
ten Freilauf an dem Gehäuse des Drehmomentwandlers abge
stützt.
Die Ausgangswelle 9 ist mit einer Eingangswelle 10 eines Ge
triebes 12 starr verbunden. Eine Ausgangswelle 13 des Getrie
bes 12 überträgt die Getriebeausgangsdrehzahl nab auf die An
triebsräder des Kraftfahrzeugs, die hier nur durch ein Rad 14
repräsentiert sind. Ein Differential und andere übliche Ein
richtungen des Kraftfahrzeugs sind hier nicht dargestellt, da
sie bekannt und für die Erläuterung der Erfindung nicht er
forderlich sind.
Wird der bewegliche Teil der Wandlerkupplung 7 gegen das
Wandlergehäuse gedrückt, das starr mit der Eingangswelle 2
verbunden ist, so wird die Motordrehzahl nmot durch eine
kraftschlüssige Verbindung unverändert auf die Eingangswelle
10 des Getriebes 12 übertragen. Das automatische Getriebe 12
wird von einer Getriebesteuerung 16 durch über eine Leitung
17 übermittelte Signale gesteuert. Die Getriebesteuerung ent
hält auch eine Steuerung für die Wandlerkupplung 7, die Steu
ersignale für diese gelangen zu ihr über eine Leitung 18.
Fig. 2 stellt eine mehr Einzelheiten enthaltene Zeichnung
eines bei einer Ausführung der Erfindung verwendeten hydrody
namischen Drehmomentwandlers 4a und eines mit diesem verbun
denen automatischen Getriebes 12a dar. Bei dem Getriebe han
delt es sich um ein automatisches Stufengetriebe.
Weitere Einzelheiten des Drehmomentwandlers 4a sind aus Fig.
3 ersichtlich. Das Pumpenrad 5 wird über die Eingangswelle 2
angetrieben. Da der Drehmomentwandler 4 mit Hydrauliköl ge
füllt ist, lenkt das Pumpenrad 5, wenn es angetrieben wird,
den Ölstrom gegen das Leitrad 8. Dort wird er umgelenkt und
bewirkt eine Rotation des Turbinenrades 6. Das Drehmoment Mt
an der Achse des Turbinenrads 6, die die Ausgangswelle 9 des
Drehmomentwandlers bildet, steht mit dem Pumpenraddrehmoment
Mp, das gleich dem Motordrehmoment ist, in folgendem Zusammen
hang:
Mt = -Mp * µ
µ stellt die Wandlung dar und bestimmt die Drehmomentenver
stärkung des Drehmomentwandlers 4. Die Wandlung µ hat ihr Ma
ximum, wenn das Turbinenrad (im folgenden: Turbine) festge
bremst wird. Nach einem Anfahren des Kraftfahrzeugs nimmt die
Turbinendrehzahl zu, während die Wandlung gleichzeitig ab
fällt, bis sie am Kupplungspunkt, bei dem Pumpen- und Turbi
nenrad annähernd gleiche Drehzahlen aufweisen, einen Wert von
nahezu 1 annimmt. Diese Wandlung des Pumpen- oder Motor
drehmoments geht nicht ohne Verluste vonstatten; der Wir
kungsgrad sinkt mit zunehmender Wandlung, was einen erhöhten
Kraftstoffverbrauch zur Folge hat. Um dies zu vermeiden, wird
der Drehmomentwandler 4, wenn seine Funktion nicht benötigt
wird, durch die Wandlerkupplung 7 überbrückt, deren Ausbil
dung und Anordnung innerhalb des Drehmomentwandlers ebenfalls
aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Um die Wandlerkupplung 7 zu schließen, wird sie durch einen
in einem Hydraulikölkreislauf aufgebauten Druck mit ihrem
Reibbelag an einen Gehäusedeckel 20 gedrückt, der mit dem
Pumpenrad 5 und der Eingangswelle 2 starr verbunden ist. Da
die Wandlerkupplung 7 ihrerseits mit der Turbine 6 gekoppelt
ist, sind damit die Eingangswelle 2 und die Ausgangswelle 9
des Drehmomentwandlers 4 kraftschlüssig miteinander verbun
den.
Die Versorgung des Drehmomentwandlers 4 und der Wandlerkupp
lung 7 mit einem Hydraulikölstrom ist aus Fig. 4 ersicht
lich. Zu dem Drehmomentwandler 4 und der Wandlerkupplung 7
führen zwei Hydraulikleitungen 22 und 23. Der Öldruck wird
durch eine von dem Motor des Kraftfahrzeugs angetriebene
Pumpe aufgebaut, die hier nicht dargestellt ist. Der Ölstrom
wird über ein Hydraulik-Steuerventil 24 gesteuert, das von
einem hier nur angedeuteten elektromagnetischen Schaltventil
(MV) 25 über einen Steuerdruck pküb gesteuert und dabei ver
schoben wird. Das Hydraulik-Steuerventil 24 hat entweder nur
eine Schaltfunktion oder es kann einen definierten Druck ein
stellen, und zwar proportional zu dem den Ventilantrieb
des elektromagnetischen Schaltventil 25
durchfließenden elektrischen Strom.
Mit dem Steuerventil kann die Richtung des Hydraulikölstroms
umgekehrt und damit entweder die Wandlerkupplung 7 aktiviert
oder der Drehmomentwandler 4 mit Öl versorgt werden. Auf der
linken Seite der Fig. 4 ist der Drehmomentwandler 4 beim
Öffnen und auf der rechten Seite beim Schließen der
Wandlerkupplung 7 dargestellt, wobei die Richtung des
Hydraulikölstroms durch Pfeile angedeutet ist. Das
Hydrauliköl fließt auch zu einem hier nur angedeuteten
Wärmetauscher WT, um gekühlt zu werden. Mit ph ist der
Hauptdruck und mit pw der Wandlerdruck bezeichnet.
Entscheidend für einen schonenden und komfortablen Schließ
vorgang der Wandlerkupplung 4 ist beispielsweise im Falle
eines elektromagnetischen Schaltventils 25, daß dieses nicht
einen sprunghaften Wechsel von einem nicht mit Strom versorg
ten Zustand zu einem dauerhaft mit Strom versorgtem Zustand
durchführt. Der elektromagnetische Antrieb des Schaltventils 25 wird deshalb
mit einem pulsweitenmodulierten oder getakteten Signal ge
steuert. Ein möglicher Verlauf der Spannung UMV dieses
Signals über der Zeit ist aus Fig. 5 ersichtlich. Das Ventil
wird z. B. mit einer Frequenz von 1/T = 30. . .50 Hz getaktet.
Das Tastverhältnis tv des pulsweitenmodulierten (PWM-) Signals
ist folgendermaßen definiert:
Es nimmt beim Schließvorgang der Wandlerkupplung 7 kontinu
ierlich zu. Das Tastverhältnis tv des PWM-Signals wird von
der, hier in der Getriebesteuerung 16 integrierten, Steuerung
für die Wandlerkupplung 4 gesteuert.
Ein Beispiel eines solchen Schließvorgangs ist aus Fig. 6
ersichtlich. In dem oberen Diagramm ist das Tastverhält
nis tv, das den Zustand der Wandlerkupplung (WK-Zustand) wie
dergibt, über der Zeit aufgetragen. Die Wandlerkupplung 7 ist
während der Zeitspanne 15 s < t < 17 s geschlossen oder ein
gerückt. An dem Verlauf des Tastverhältnisses zu Beginn des
Schließvorgangs ist gut zu erkennen, daß eine Schnellfüllung
der Wandlerkupplung mit Hydraulikflüssigkeit erfolgt, um das
anschließende "Auftakten" ohne Verzögerung wirksam werden zu
lassen. Aus dem unteren Diagramm ist der Angleich der Mo
tordrehzahl an die Turbinendrehzahl ersichtlich.
Für einen komfortablen Schaltablauf darf dieser Vorgang nicht
zu schnell erfolgen. Läßt sich durch einen Strom mit einem
Strom-Druckwandler ein definierter Druck aufbauen, so gilt
analog, daß der Strom beim Schließen ebenso rampenförmig auf
zusteuern ist. Darüber hinaus ist es möglich, mittels einer
Regelung die Wandlerkupplung 7 nicht vollständig zu schlie
ßen, sondern mit ihr eine vorgegebene Drehzahldifferenz zwi
schen der Motor- und der Turbinenwelle herzustellen. Damit
lassen sich Schwingungen im Antriebsstrang verringern. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Wandlerkupplung
aber über einen taktbaren elektromagnetischen Ventilantrieb
des Schaltventils 25 (vgl. Fig. 4) gesteuert. Die Steuerung kann aber genau so
gut über einen Strom-Druckwandler erfolgen. In der Zeitspanne
9 s < t < 12 s ist in Fig. 6 ein Öffnungsvorgang darge
stellt.
Eine Entscheidung, in welchen Zustand die Wandlerkupplung 7
zu überführen ist, geschieht herkömmlicherweise mittels Wand
lerkupplung-Schaltkennlinien WKAUF3, WKZU3 (Fig. 7). Diese
Schaltkennlinien sind durch Wertepaare dk/nab bestimmt,
die in der Getriebesteuerung 16 abgelegt sind. Dabei ist dk
die Fahrpedal- oder Drosselklappenstellung und nab die Ge
triebeausgangsdrehzahl. Ist z. B. in dem dritten Gang des au
tomatischen Getriebes 12 die Wandlerkupplung 7 offen, so wird
geprüft, ob die Kennlinie WKZU3 nach rechts überschritten
wird. Ist dies der Fall, so beginnt der beschriebene Schließ
vorgang. Dieses einfache Verfahren zur Bestimmung des Zu
stands der Wandlerkupplung hat allerdings eine Reihe von
Nachteilen:
- - Betriebszustände, in denen ein komfortables, ruckfreies Schließen auch in niedrigen Gängen möglich ist, werden nicht erfaßt. Deshalb wird die Wandlerüberbrückung üb licherweise nur in den großen Gängen bei größeren Ge schwindigkeiten eingesetzt. Damit werden aber nicht die ganzen Möglichkeiten zur Kraftstoffersparnis genutzt, die ein sinnvoller Einsatz der Wandlerkupplung ermöglicht. Bei höheren Geschwindigkeiten allerdings besitzt das Kraft fahrzeug eine große kinetische Energie, die die Wahrnehm barkeit von Drehmomentsprüngen am Getriebeabtrieb - ver ursacht durch Lastwechsel oder durch unkomfortable Wand lerkupplung-Schließvorgänge - für den Fahrer stark herab setzt.
- - Getriebesteuerungen verfügen in der Regel über mehr als ein Schaltkennfeld, um die Gänge zu bestimmen (z. B. ein öko nomisches, ein sportliches und ein lastadaptives Schalt kennfeld). Wird der Zustand der Wandlerkupplung ebenfalls durch ein Wandlerkupplungs-Kennfeld entsprechend Fig. 7 festgelegt, so muß zu jedem Schaltkennfeld für die Gangbe stimmung in vielen Fällen ein entsprechend abgestimmtes Wandlerkupplungs-Kennfeld bereitgestellt werden. Dies er höht den Abstimmungsaufwand für jeden Kraftfahrzeugtyp beträchtlich.
- - Allgemein führt ein Betrieb des Kraftfahrzeugs mit aktivem Drehmomentwandler 4, d. h. mit nichtaktiver Wandlerkupplung 7, nicht nur zu einem höheren Kraftstoffverbrauch sondern auch zu einer erhöhten Motordrehzahl und damit zu einer Verminderung des Fahrkomforts. Dies ist vor allem bei "weichen", d. h. kleineren Drehmomentwandlern der Fall, die eine weniger starre Verbindung zwischen dem Motor und dem Getriebeeingang bewirken. Darüberhinaus erfolgt das Anspre chen des Kraftfahrzeugs auf Änderungen der Fahrpedal stellung verzögert, da z. B. eine Erhöhung des Motordreh moments erst den Drehmomentwandler durchlaufen muß.
- - Wandlerkupplungs-Schließvorgänge finden oft bei Betriebszu ständen statt, bei denen sie für den Fahrer durch ein Ab sinken der Motordrehzahl wahrnehmbar werden. Dies kann zu einem störenden und "nervösen" gesamten Betriebsverhalten des Kraftfahrzeugs führen. Es wird hierzu auf Fig. 8 verwiesen, die mehrere Teildiagramme 8.a bis 8.d enthält. In dem Diagramm 8.a. ist der Verlauf des Steuerstrom- Tastverhältnisses tv dargestellt, das den Zustand der Wand lerkupplung 7 bestimmt. In dem Diagramm 8.b sind die Motor drehzahl (durchgezogene Linie) und die Turbinendrehzahl (gestrichelte Linie) dargestellt. In dem Diagramm 8.c ist das Motordrehmoment und in dem Diagramm 8.d der jeweils eingelegte Getriebegang dargestellt. Aus Bild 8.b ist ein häufiges Ansteigen und Abfallen der Motordrehzahl ersicht lich, der einem solchen nervösen Betriebsverhalten ent spricht.
Die vorstehend aufgeführten Nachteile werden durch den erfin
dungsgemäßen Kraftfahrzeugantrieb behoben. Die Wandlerkupp
lung 7 wird mit einem Verfahren gesteuert, das nach dem Ab
laufplan oder Struktogramm der nachfolgenden Tabellen 0 bis
13 durchgeführt und nachfolgend beschrieben wird. Eine Tabel
le 0 enthält das Inhaltsverzeichnis des nachfolgenden Ablauf
plans. Zwei Spalten mit den Überschriften "Kapitel" und "Nr."
enthalten eine strukturierte und eine nach Tabellen-Nummern
durchgehend numerierte Aufzählung der einzelnen Funktions
blöcke oder Unterprogramme, die in der Spalte "Ausblendungs
text" aufgeführt sind.
In der Tabelle 1 sind sämtliche in den nachfolgenden Tabellen
verwendete Abkürzungen aufgeführt. Konstante Werte, z. B. Ver
gleichs- und Grenzwerte, sind mit einem Suffix "_k" versehen.
Funktionsblöcke oder Unterprogramme sind in den erwähnten so
genannten Ausblendungen zusammengefaßt, die zur besseren
Übersichtlichkeit mit einem "#" hervorgehoben sind. In Ta
belle 3 sind die wichtigsten Unterfunktionen aufgeführt. Ge
startet wird die Steuerung mit der Ausblendung #3 in Tabelle
3. Detailliert ist die Ausblendung in den nachfolgenden Ta
bellen 4 bis 7 dargestellt. Grundsätzlich werden in #3 Größen
aufbereitet oder berechnet, die in den Funktionen #6 bis #13
mehrfach benötigt werden. Diese Funktionen steuern die Wand
lerkupplung 7 in den Grundzuständen "Offen", "Schnellfül
lung", "Schließen" (oder "Zutakten"), "Öffnen", (oder "Auf
takten") und bewirken außerdem das Wechseln von einem Zustand
in den nächsten. Der Zustand wird durch eine Statusvariable
wk_status festgelegt. Diese bewirkt nach der Ausführung des
Funktionsblocks #3 eine Aktivierung des jeweiligen
Funktionsblocks mit einem Befehl switch (wk_status). Nach
dessen Bearbeitung beginnt die Abarbeitung eines Algorithmus
wk_auf_zu bei einem erneuten Aufruf wieder in der ersten Zei
le der Tabelle. Kommentare sind in den Tabellen mit den Zei
chen /* Kommentar */ kenntlich gemacht, um sie von den An
weisungen innerhalb des Struktogramms zu unterscheiden.
Nachfolgend werden die einzelnen Unterfunktionen erläutert;
aus deren Zusammenhang ergeben sich auch die Vorteile der Er
findung. Wie bereits erwähnt, werden in dem Funktionsblock
i#3 zentrale Größen berechnet, die in den nachfolgenden Funk
tionen mehrfach benötigt werden. Dazu gehört zum einen das
Initialisieren der Parameter für das Zu- oder Auftakten der
Wandlerkupplung (#4), und zwar durch Aktivieren mit einer
Steuervariablen werte_zuweisen=1. In einem Funktionsblock
oder Schritt #4, der in Tabelle 3 detailliert dargestellt
ist, werden alle Größen, die das Zu- und Auftakten beeinflus
sen sollen, berücksichtigt, wie z. B. Schub-/Zugbetrieb, aktu
elles Motordrehmoment, WK-Öffnen oder -Schließen, aktuelle
Getriebetemperatur. So ist z. B. bei einem kalten Getriebe die
Dauer der Schnellfüllung anders festzulegen als nach Errei
chen einer höheren Betriebstemperatur; beim Öffnen entfällt
sie ganz. Ebenso gibt es Unterschiede beim Festlegen des An
stiegs des Tastverhältnisses. Bei einem großen Motordrehmo
ment muß er steiler verlaufen als bei einem kleinen Motormo
ment, um einen schnelleren Druckaufbau an der Wandlerkupplung
7 zu erreichen. Alle diese zu unterscheidenden Betriebszu
stände erhalten einen vorgegebenen Index i.
In einem Schritt #4.1 werden schließlich durch den Index i
die jeweiligen Werte für die Schnellfüllung, den Start/Stop
wert der Taktrampe, sowie deren Steigung delta_tv geladen und
in den Schritten #8, #9 oder #13 verarbeitet. Entscheidend
ist aber, daß der Druckaufbau oder -abbau durch die Taktrampe
weich erfolgt, die Schleifzeit der Wandlerkupplung aber nicht
zu lang wird (begrenzt durch die thermische Belastung der
Reibbeläge der Wandlerkupplung). Der Schritt #5 beschreibt
einen Algorithmus, der eine Ganghochschaltung in mehrere
Phasen einteilt. Dies hat den Zweck, das Schließen oder das
Öffnen der Wandlerkupplung 7 derart mit einer Hochschaltung
zu koordinieren oder zusammenzulegen, daß eine Drehzahl
änderung des Motors, die durch eine Änderung des Zustands der
Wandlerkupplung verursacht ist, nicht als solche durch den
Fahrer wahrgenommen werden kann. Dazu muß bei einer Hoch
schaltung HS erkannt werden, wann die Synchronisierungsphase
des Getriebes beginnt.
Eine Verzweigung switch_ (hochschalt_status) beginnt stets am
Anfang einer Hochschaltung mit einem Schritt #5.1. Die Varia
ble hochschalt_status wird auf einen Wert VOR_SYNCH gesetzt
und dieser sogenannte case-Block mit einem break abgeschlos
sen, d. h. keiner der nachfolgenden case-Blöcke der Unterfunk
tion #5 wird vor dem nächsten Zyklus des Algorithmus
wk_auf_zu durchlaufen. In diesem Algorithmus wird der Block
case_VOR_SYNCH ausgeführt. In einem Schritt #5.2 wird ge
prüft, ob die Turbinendrehzahl beginnt abzufallen. An dieser
Stelle ist anzumerken, daß, wenn die Getriebesteuerung einen
Schaltbefehl an das Getriebe erteilt, nicht sofort die ge
wünschte Hochschaltung wirksam wird, da das Getriebe mit ei
ner gegebenen Verzögerung reagiert. Tritt schließlich der
Fall ein, daß ein Turbinendrehzahlgradient turb_grad bei ei
nem Drehzahlabfall der Turbine unterschritten wird, so wird
durch einen Schritt #5.3 in dem nächsten Zyklus der Block ca
se SYNCH aktiv.
Hier ist noch zu ergänzen, daß auch eine Erkennung einer
steigenden Drehzahl unter Umständen notwendig ist, wenn näm
lich nicht die Turbinendrehzahl sondern andere Getriebezwi
schendrehzahlen überwacht werden (vgl. auch Fig. 8). Vorlie
gend ist allerdings von der Turbinendrehzahl die Rede. Des
weiteren wird in einem Schritt #5.3 auch ein hier nicht dar
gestellter Timer gestartet, indem er auf einen Startwert ge
setzt wird. Grundsätzlich sind hier alle Timer als Abwärts
zähler ausgeführt, sie werden durch einen nicht besonders
dargestellten Algorithmus in regelmäßigen Abständen auf null
heruntergezählt. Dies bewirkt in einem nachfolgenden Schritt
#5.4, daß mit dem case Block SYNCH die durch einen Startwert
synch_timer_k, der gangabhängig ist, vorgegebene Zeit durch
laufen wird. Nach Ablauf dieser Zeit wird in einem Schritt
#5.5 in dem nachfolgenden Zyklus der case-Block NACH_SYNCH
aktiv. Durch das derart verzögerte Durchlaufen des Blocks
NACH_SYNCH setzt somit der Beginn des Zutaktens gangabhängig
zeitrichtig ein (vgl. Schritt #7.1).
In Fig. 9 ist der gesamte zeitliche Verlauf der Variablen
Turbinendrehzahl n_t und hochschalt_status dargestellt. Nach
dem der Schritt #3 durchlaufen worden ist, erfolgt die wei
tere Funktion gemäß dem Befehl switch(wk_status) in dem
Schritt #2. Ist die Wandlerkupplung offen, so wird ein case-
Block AUF in einem Schritt #6 ausgeführt. Hier werden eine
Reihe von Bedingungen geprüft, bevor, der Wandlerkupplungs-
Schließvorgang mit einer Übergang zu dem Zustand
"Schnellfüllung" (#8) eingeleitet wird.
In einem Schritt #6.1 wird überprüft, ob das Getriebe eine
gangindividuell festgelegte Temperaturschwelle überschritten
hat. Da die Empfindlichkeit bezüglich unkomfortabler Schließ
vorgänge wegen einer zu niedrigen Getriebetemperatur bei ho
hen Geschwindigkeiten und damit hohen Gängen geringer ist als
bei niedrigeren Geschwindigkeiten, kann hier die Wandlerkupp
lung bereits bei geringeren Getriebetemperaturen geschlossen
werden. Ist die Temperaturbedingung in dem Schritt #6.1 nicht
erfüllt, so wird dies in einem Schritt #6.4 markiert, um spä
ter ein rein temperaturbedingtes Schließen der Wandlerkupp
lung in diesem Gang erkennen zu können. Ist die Temperaturbe
dingung aber erfüllt, so wird als nächstes in einem Schritt
#6.2 geprüft, ob Schubbetrieb oder ein Übergang in den Schub
betrieb vorliegt. Ein extern gesetztes Flag "schub_b" zeigt
dies an. Ein Wechsel in den Schubbetrieb ist bei einem Anhe
ben des Fahrpedals durch den Fahrer erkennbar: Der Wert des
Fahrpedal- oder Drosselklappengradienten sinkt unter eine
Schwelle DDK_START_SCHLIESS. Es ist an dieser Stelle anzumer
ken, daß Schließvorgänge im Schubbetrieb allgemein sehr un
komfortabel verlaufen.
Ist keine der Bedingungen in dem Schritt #6.2 erfüllt, so
wird in einem Schritt #6.3 - routine wk_ipol() - geprüft, ob
die Wandlerkupplung-Kennfeldbedingung zutrifft. Solche Kenn
feldbedingungen können entweder im Falle einer aufwendigen
Wandlerkupplungssteuerung als gang- und schaltkennfeldtypab
hängige Kennlinien ausgeführt sein, wie sie in Fig. 7 darge
stellt sind, oder aber bei einer einfacheren Steuerung ledig
lich als zwei Motordrehzahl schwellen, und zwar für Wandler
kupplung "auf" und "zu".
Es hat sich im Verlauf von Fahrversuchen mit dem erfindungs
gemäßen Kraftfahrzeugantrieb gezeigt, daß solche einfachen
Schwellen ausreichen, da durch die hier beschriebene Wandler
kupplungssteuerung alle Fälle, in denen ein Schließen der
Wandlerkupplung möglich ist, wesentlich besser erfaßt werden,
als durch starre, allein von statischen Betriebsparametern,
wie die Motordrehzahl und Drosselklappenstellung, abhängige
Kriterien in Kennfeldern. Die Unterschiede sind allerdings
auch fahrzeugabhängig.
Ist die "Kennfeldbedingung" in dem Schritt #6.3 erfüllt, so
werden in einem Schritt #7 weitere Schließbedingungen ge
prüft. In einem Schritt #7.1 wird untersucht, ob gerade keine
Schaltung durchgeführt wird, oder ob sich eine Hochschaltung
HS in einer Phase "NACH_SYNCH" befindet. Letztere Bedingung
soll hier im Zusammenhang mit dem Schließen der Wandlerkupp
lung erklärt werden. Fig. 9 zeigt, wie die Variable Hoch
schalt_status im Verlauf einer Hochschaltung durch die Funk
tion #5 gesetzt wird.
Fig. 10 zeigt, wie das Schließen der Wandlerkupplung im Zuge
einer Hochschaltung mit dieser verbunden oder koordiniert
wird; vorausgesetzt, alle noch folgenden Schließbedingungen
sind auch erfüllt. Die Motordrehzahl n_mot vollzieht dabei
qualitativ einen für eine Hochschaltung üblichen Verlauf, was
dazu führt, daß der Schließvorgang von dem Fahrer nicht
bemerkt wird. Dargestellt ist auch der Verlauf der Turbinen
drehzahl n_t.
Im Gegensatz hierzu ist aus Fig. 8, Zeitspanne 50,5 s < t <
53 s, ein Motordrehzahlsprung durch eine 2-3-Hochschaltung
ersichtlich, dem ein noch größerer Sprung der Motordrehzahl
n_mot durch das Schließen der Wandlerkupplung folgt. Bei ei
ner Rückschaltung RS bleibt bei dem erf indungsgemäßen Verfah
ren die Wandlerkupplung grundsätzlich durch den Schritt #7.1
geöffnet, um vor allem bei einem Ausrollen unter Schubbetrieb
auftretende Schaltstöße mit dem Drehmomentwandler zu dämpfen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal wird in dem Schritt #7.2 rea
lisiert. Es wird hier durch eine sinnvolle IF-Bedingung er
kannt, ob außerhalb einer Schaltung ein Wandlerkupplungs-
Schließvorgang aufgrund eines Temperaturanstiegs erfolgt.
Dieser Schließvorgang wird verhindert, weil er für den Fahrer
spürbar und insbesondere bei niedrigen Gängen nicht nachvoll
ziehbar wäre. Der Schließvorgang wird dazu durch eine Varia
ble temp_del_k (gang) gesteuert. Bei höheren Gängen ist au
ßerhalb von Schaltungen der Übergang in den Zustand WK_Zu er
laubt, um z. B. auch bei einer Autobahnfahrt in nur einem Gang
den Wirkungsgrad zu erhöhen.
Sind die Bedingungen in dem Schritt #7.3 erfüllt, so ver
bleibt als letztes eine Schließbedingung in dem Schritt #7.3.
Es wird dabei geprüft, ob der Wandlerschlupf (= nmot/nt) in
nerhalb vorgegebener Grenzen liegt, innerhalb derer ein kom
fortables Schließen der Wandlerkupplung erfolgen kann. Die
Grenzen sind dabei gangabhängig festgelegt. Ist diese Bedin
gung erfüllt, so wird in einem Schritt #7.4 das Schließen der
Wandlerkupplung durch Setzen des Wertes WK_Status eingelei
tet. Damit wird beim nächsten Zyklus des Algorithmus
wk_auf_zu ein Schritt #8 aktiv und es wird eine Schnell- oder
Vorbefüllung der Wandlerkupplung mit Hydrauliköl ausgeführt,
und zwar gemäß der Füllzeit, wie sie in dem Schritt #4.1 - an
den Betriebszustand angepaßt - festgelegt worden ist. Eine
Schnellfüllung ist auch in Fig. 10 dargestellt: Das Signal
wk weist zu Beginn des Schließvorgangs eine kurze 100%-Spitze
aus, durch die das Ansprechverhalten des anschließenden Zu
taktens, d. h. des Schließens der Wandlerkupplung durch das
pulsweitenmodulierte oder getaktete Steuersignal, verbessert
wird.
Eine andere wichtige Bedingung ist in einem Schritt #8.1
festgelegt: Wird ein Schubbetrieb oder ein Übergang in den
Schubbetrieb (der Fahrer geht bei kleinem Fahrpedal- oder
Drosselklappenwert "vom Gas") erkannt, so wird mit einem
Schritt #8.2 der Schließvorgang abgebrochen. Ist dies nicht
der Fall, so wird der Schließvorgang mit einem Schritt #8.3
fortgesetzt. Damit wird bei dem nächsten Zyklus des Algorith
mus wk_auf_zu eine Funktion #9 aktiv (Zutakten). Wie in dem
Schritt #8.1 wird hier in einem wichtigen Schritt #9.1 das
Vorhandensein oder Eintreten in den Schubbetrieb erkannt. Ist
dies der Fall, erfolgt eine Zurücknahme des Taktverhältnisses
sv_kueb oder sv_wk nicht schlagartig wie in dem Schritt #8.2,
es wird vielmehr von dem erreichten Wert ausgehend zurückge
nommen, und zwar ab einem Schritt #9.2. Dieses Zurücknehmen
wird in einem Schritt #13.1 erkannt. Den weiteren Verlauf des
Schließvorgangs im Falle seiner Fortsetzung legt eine Funkt
ion #10 fest. Ein Unterprogrammaufruf wk_takten () bewirkt
eine kontinuierliche Erhöhung des Tastverhältnisses sv_kueb
in einem Schritt #10.1.
Wichtig ist, daß das Zutakten bereits vor dem Erreichen des
End- oder Stoppwertes beendet werden kann. Die dazu erforder
lichen Bedingungen sind in Schritten #10.2 und #10.3 festge
legt: Wenn sich die Motordrehzahl n_mot für die Dauer einer
Zeitspanne wk_geschlossen_t_k unterhalb eines Abstandes
schliess_diff_nmot_nt_k an die Turbinendrehzahl n_t angenä
hert hat, wird in einem Schritt #10.4 der Zustand "zu" als
erreicht betrachtet. Dies hat den Vorteil, daß bei Erhöhung
des Motordrehmoments dann die volle Übertragungskapazität der
Wandlerkupplung zur Verfügung steht, da ein Tastverhältnis
von 100% schon früher erreicht wird. Wird der Schließvorgang
durch den Schritt #10.4 oder einen Schritt #10.5 beendet, so
ist gemäß einer Funktion #11 der nächste Zustand "geschlos
sene WK". Hier finden wieder eine Reihe von Fallunterschei
dungen statt. Außerhalb von Schaltungen - entsprechend einer
in einem Schritt #11.1 mit der Routine wk_ipol() durchge
führten Abfrage - wird in einem Schritt #11.2 entschieden, ob
die Wandlerkupplung geschlossen bleibt oder geöffnet wird
(Schritt #11.3). Dieses Prüfen der WK-Kennfeldbedingung ist
im einfachsten Fall ein Test, ob die Motordrehzahl eine vor
gegebene Schwelle unterschreitet. Ist dies der Fall, so muß
die Wandlerkupplung geöffnet werden, weil sonst Schwingungen
des Antriebsstrangs auftreten, die sich z. B. durch ein Dröh
nen unangenehm bemerkbar machen.
Im Falle eines Schaltvorgangs wird ein Schritt 12 durchlau
fen. Bei einer Rückschaltung wird gemäß einem Schritt #12.1
die Wandlerkupplung grundsätzlich geöffnet. Bei einer Hoch
schaltung wird in einem Schritt #12.2 geprüft, ob die WK-
Kennfeldbedingung in dem neuen (höheren) Gang ebenfalls den
Zustand "WK-Zu" verlangt. Falls ja, wird in einem Schritt
#12.3 noch ein Schubbetrieb berücksichtigt. Die Wandlerkupp
lung bleibt zu, wenn Schubbetrieb vorliegt, oder die Schub
hochschaltung bei einer höheren Geschwindigkeit des Fahrzeugs
abläuft. In diesem Fall sind keine Komforteinbußen zu be
fürchten.
Grundsätzlich ist anzumerken, daß das Getriebe den Gangwech
sel so komfortabel ausführen muß, daß der Wandler bei der
Hochschaltung überbrückt bleiben kann. Diese Annahme hat sich
bei Versuchsfahrten mit dem hier beschriebenen Kraftfahrzeug
antrieb bestätigt. Häufig werden aber bei bekannten Wandler
kupplungen Mängel bei einem Schaltübergang durch die dämp
fende Wirkung des Drehmomentwandlers kompensiert. Gibt ein
Schritt #12.2 ein Öffnen in dem neuen Gang vor, so wird er
findungsgemäß der Gangwechsel mit dem Öffnen der Wandlerkupp
lung koordiniert. In einem Schritt #12.4 wird der Öffnungs
vorgang mittels einem Schritt #12.6 erst eingeleitet, wenn
die Turbinendrehzahl beginnt abzufallen. Dies wird durch eine
Variable hochschaltstatus_v SYNCH angezeigt.
Die entsprechenden Signal- und Drehzahlenverläufe n_t, n_mot
und wk über der Zeit beim Öffnen der Wandlerkupplung im Zuge
einer Hochschaltung sind in Fig. 11 dargestellt. Es tritt
keine wahrnehmbare Anomalie des Verlaufs der Motordrehzahl
auf. Im Gegensatz dazu zeigt Fig. 8.b in der Zeitspanne 50 s
< t < 51 s, daß die Motordrehzahl eine starke Überhöhung
erfährt, wenn der Wandlerkupplungs-Öffnungsvorgang mit dem
Schaltbefehl gestartet wird. Akustisch ergibt sich für den
Fahrer ein Eindruck ähnlich einer Rückschaltung, obwohl eine
Hochschaltung durchgeführt wird. Der Öffnungsvorgang wird in
einem Schritt 13 mit einem Herunterfahren des Tastverhält
nisses sv_kueb - hier auch als wk [%] bezeichnet - ausge
führt. Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß anstelle
des Auf- oder Absteuerns des Tastverhältnisses eines Tast
ventils genauso ein Herauf- oder Herunterregeln des Stromes
mit einem Strom-Druckwandler durchgeführt werden kann.
Die hier beschriebene Antriebssteuerung weist folgende Vor
teile auf:
- - Der Kraftstoffverbrauch wird durch eine erweiterte Zuschal tung der Wandlerüberbrückung gesenkt. Fahrversuche ergaben bei häufigem Fahren im dritten und im vierten Gang (in der Stadt, auf der Landstraße) eine Senkung um 9% gegenüber einer allein kennfeldorientierten Aktivierung der Wandlerüberprüfung ausschließlich im vierten oder fünften Gang.
- - Es sind keine Eingriffe in die Getriebemechanik notwendig.
- - Das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs wird verbessert: Durch einen starren Durchtrieb mit der Wandlerüberbrückung ab dem dritten Gang einschließlich wird das Ansprechen des Fahrzeugs auf Fahrpedaländerungen deutlich verbessert (ähn lich dem eines handgeschalteten Getriebes). Dies ist vor allem für Fahrzeuge mit sportlicher Auslegung interessant.
- - Die erweiterte Wandlerüberbrückung senkt die Motordrehzahl ab, was eine Komfortsteigerung vor allem bei weichen Wandlern (mit großem Wandlungsbereich) zur Folge hat.
- - Zuschaltungen der Wandlerkupplung werden von dem Fahrer nicht wahrgenommen, weil sie in Gangwechsel des automa tischen Getriebes eingebettet werden.
Die erweiterte Zuschaltung der Wandlerkupplung durch die hier
beschriebene Steuerung läßt sich aber am besten in Verbindung
mit leistungsfähigen und sich auf unterschiedliche Bedingun
gen, (insbesondere Umweltbedingungen) einstellende Getriebe
steuerungen realisieren, wie sie z. B. in der Patentanmeldung
EP 0 576 703 A1 und den nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen
EP 0 626 527 A1 EP 0 626 570 A1 und EP 0 638 742 A1 beschrieben
sind.
Die nachfolgenden Seiten enthalten die vorstehend
erläuterten Tabellen 0 bis 13.
Claims (8)
1. Kraftfahrzeugantrieb mit einem zwischen einem Motor (1)
und einem Getriebe (12) liegenden Drehmomentwandler (4), der
durch Einrücken einer Wandlerüberbrückungskupplung (7) über
brückt wird, und mit einer Steuerung (16), durch die die
Wandlerüberbrückungskupplung (7) in Abhängigkeit von Be
triebszuständen des Kraftfahrzeugs derart gesteuert wird, daß
sich ein rück- oder schwingungsfreier Betrieb des Kraftfahr
zeugantriebs ergibt, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Steuerung (16) in Betriebszuständen, in denen ein ruck- oder
schwingungsfreier Betrieb des Kraftfahrzeugs gewährleistet
ist, die Wandlerüberbrückungskupplung (7) vollständig einge
rückt wird, während sie in allen anderen Betriebszuständen
vollständig ausgerückt bleibt.
2. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
in Verbindung mit einem Hochschaltvorgang des Getriebes (12)
durchgeführt wird.
3. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
in Betriebszuständen nicht zugelassen ist, bei denen der
Wandlerschlupf keine mittleren, innerhalb vorgegebener Gren
zen liegenden Werte aufweist.
4. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
in Betriebszuständen ohne Lastwechsel durchgeführt wird.
5. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
im Schubbetrieb des Kraftfahrzeugs oder bei einem Wechsel in
den Schubbetrieb nicht zugelassen ist.
6. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
von Temperaturschwellen abhängig ist, die für die einzelnen
Gänge des Getriebes (12) unterschiedlich festgelegt sind.
7. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein Einrücken der Wandlerüberbrückungskupplung (7)
aufgrund einer Erhöhung der Getriebetemperatur bei kleinen
Gängen nur in Verbindung mit einem Schaltvorgang des Getrie
bes zugelassen ist.
8. Kraftfahrzeugantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandlerüberbrückungskupplung (7) durch einen hy
draulischen Druck betätigt wird, der durch einen getakteten
elektrischen Strom gesteuert wird, und daß bei einem Schlies
sen der Wandlerüberbrückungskupplung (7) das Takten des Stro
mes beendet wird, bevor ein als Endwert vorgegebenes Takt
verhältnis erreicht ist, wenn die Motordrehzahl für eine
Zeitspanne einen Wert oberhalb der Turbinendrehzahl ange
nommen hat, der sich von dieser weniger als eine vorgegebene
Differenz unterscheidet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407951 DE4407951C2 (de) | 1994-03-09 | 1994-03-09 | Kraftfahrzeugantrieb mit einem Drehmomentwandler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944407951 DE4407951C2 (de) | 1994-03-09 | 1994-03-09 | Kraftfahrzeugantrieb mit einem Drehmomentwandler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4407951A1 DE4407951A1 (de) | 1995-09-21 |
DE4407951C2 true DE4407951C2 (de) | 1997-01-23 |
Family
ID=6512326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944407951 Revoked DE4407951C2 (de) | 1994-03-09 | 1994-03-09 | Kraftfahrzeugantrieb mit einem Drehmomentwandler |
Country Status (1)
Country | Link |
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