DE3833690A1 - Radialwellendichtung - Google Patents
RadialwellendichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radialwellendichtung mit
mindestens einem Radialdichtring mit im wesentlichen in
entgegengesetzte Richtungen wirkenden Dichtkanten und
mit mindestens zwei Gehäuseteilen, die jeweils Dicht
flächen für die Dichtkanten des zwischen den Gehäuse
teilen angeordneten Radialdichtrings aufweisen, wobei
das äußere Gehäuseteil den Einbau-Außendurchmesser und
das innere Gehäuseteil den Einbau-Innendurchmesser be
stimmt.
Derartige Radialwellendichtungen dienen dazu, beispiels
weise Lagerstellen abzudichten, in denen rotierende
Bewegungen stattfinden. Für eine solche Abdichtung ste
hen eine Vielzahl von Radialdichtringen, z.B. aus Ela
stomeren, zur Verfügung, die gegenüber aggressiven Me
dien resistent sind und innerhalb eines großen Tempera
turbereichs einsetzbar sind. Bei solchen Dichtungen
kommt es insbesondere auf eine große Veschleiß- und
Abriebfestigkeit, auf eine öl-, Benzin- und Ozonbestän
digkeit und auf eine hohe Strukturfestigkeit an, wobei
auch bei tiefen Temperaturen die Dichtungen nicht
brüchig werden sollen. Darüber hinaus ist auch ein
gewisser Ausgleich für Fluchtungsfehler erwünscht.
Hierfür sind beispielsweise sog. V-Dichtringe ent
wickelt worden, die im Querschnitt V-förmig sind und
die im Einbauzustand als Stirnflächendichtung arbeiten,
wobei die Flanken des V-Dichtrings um ein bestimmtes
Maß zusammengedrückt werden und dadurch mit einer be
stimmten Vorspannkraft gegen eine Dichtfläche drücken.
Bei derartigen Dichtungen, die mit der Welle mitrotie
ren, beträgt die maximal zulässige relative Gleit
geschwindigkeit an den Dichtflächen ca. 1,5 m/s, wobei
eine geringe Oberflächenrauheit der Dichtflächen
vorausgesetzt ist. Ferner besteht der Nachteil, daß
solche Dichtungen unter bestimmten Betriebsbedingungen
an den Maschinenelementen Einlaufriefen erzeugen und
dadurch nicht nur Maschinenteile beschädigen, sondern
auch nicht mehr zuverlässig abdichten.
Beim Einbau seither bekannter Dichtungen besteht außer
dem eine große Gefahr, die Dichtkanten zu beschädigen,
wodurch die Dichtung undicht wird oder im günstigsten
Fall die Standzeit der V-Ringdichtung erheblich redu
ziert wird.
Es ist auch bekannt, die V-Ringdichtung mit einem oder
zwei einzeln zu montierenden Gehäuseteilen zu kombi
nieren, die den Außen- bzw. Innendurchmesser der Dich
tung definieren. Diese Gehäuseteile weisen sich radial
erstreckende Wände auf, die Dichtflächen enthalten,
gegen die sich die Dichtkanten abstützen. Auf diese
Weise ist es nicht erforderlich, die Dichtflächen an
Maschinenelementen vorzusehen. Auch bei dieser
Ausführung der V-Ringdichtung sitzt der V-förmige
Dichtring auf dem radial inneren Gehäuseteil auf und
rotiert mit der Umfangsgeschwindigkeit der Welle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radial
wellendichtung zu schaffen, die eine erheblich höhere
Drehzahlfestigkeit bzw. eine erheblich erhöhte Stand
zeit aufweist, die unempfindlich gegen Wellenschlag ist
und die vereinfacht montiert werden kann, wobei eine
Beschädigung der Dichtkanten der Dichtlippen ausge
schlossen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorge
sehen, daß die Gehäuseteile einen allseitig geschlos
senen vormontierten Käfig bilden, in dem mindestens ein
Radialdichtring in einer Ringkammer in Schmierstoff
schwimmend angeordnet ist.
Die schwimmende Anordnung des Radialdichtrings bewirkt,
daß dieser nur mit seinen Dichtlippen die Dichtflächen
berührt und nicht mit seiner inneren Umfangsfläche das
mit der Welle mitrotierende radial innere Gehäuseteil.
Auf diese Weise wirken auf den Radialdichtring über die
Reibung an den Dichtflächen gleich hohe aber entgegen
gesetzt gerichtete Drehmomente ein, so daß sich ein
Gleichgewichtszustand ergibt, bei dem sich zu beiden
Seiten des Radialdichtrings gleiche Relativgeschwindig
keiten gegenüber den Dichtflächen einstellen und somit
der Radialdichtring mit halber Umdrehungsgeschwindig
keit der Welle mitrotiert. Die dadurch auf die Hälfte
reduzierte Drehzahl des Radialdichtrings hat folglich
eine Halbierung der relativen Gleitgeschwindigkeiten
zur Folge, so daß letztlich mindestens doppelt so hohe
Wellendrehzahlen zulässig sind. Außerdem wird erreicht,
daß beide Dichtkanten an den Dichtlippen gleichmäßig
verschleißen. Die schwimmende Anordnung des Radial
dichtrings macht die Radialwellendichtung in hohem Maße
unempfindlich gegen radiale Abweichungen und ermöglicht
auch einen gewissen axialen Ausgleich von Fluchtungs
fehlern.
Die Einbettung des Radialdichtrings in einen allseitig
geschlossenen vormontierten Käfig vereinfacht die
Montage der Radialwellendichtung, wobei eine Beschä
digung der hochempfindlichen mit Mikrometergenauigkeit
hergestellten Dichtlippen unmöglich wird. Die Einbet
tung hat ferner den Vorteil, daß der Radialdichtring
mit einer für den Betrieb der Radialwellendichtung
optimalen Vorspannung eingebaut werden kann. Außerdem
ist eine derartige Radialwellendichtung weitgehend
unabhängig von der Oberflächenqualität der Welle und
des Gehäuses und senkt dadurch aufgrund der geringeren
Anforderungen an die Fertigungsqualität der Maschinen
elemente die Herstellkosten.
Ferner können an den Maschinenelementen keine Einlauf
riefen entstehen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Gehäuseteile beim
Zusammenbau des Käfigs ineinandergreifen und einschnap
pend den Käfig bilden, daß die Gehäuseteile im Einbau
zustand gegeneinander berührungsfrei drehbar sind und
daß der Käfig nur unter Deformation der Gehäuseteile
zerlegbar ist. Die Gehäuseteile können auf diese Weise
bei der Handhabung nicht auseinanderfallen und erleich
tern dadurch die Montage. Im Einbauzustand sind sie
aber dennoch gegeneinander berührungsfrei drehbar.
Außerdem kann der Käfig bei Bedarf z.B. zwecks Ersatz
des Radialdichtrings demontiert werden.
Die Fugen zwischen beiden Gehäuseteilen bilden zusätz
lich zu der Berührungsdichtung des Radialdichtrings
eine Labyrinthdichtung, so daß die erfindungsgemäße
Radialwellendichtung eine Kombination aus einer Berüh
rungs- und einer Labyrinthdichtung darstellt.
Ein erster jeweils von der Ringkammer ausgehender
Fugenabschnitt der axial nach außen führenden Fuge
verläuft radial nach außen ansteigend, wodurch unter
Ausnutzung von Zentrifugalkräften im Betrieb das Ein
dringen äußerer Feststoff- oder Flüssigkeitsteilchen in
die Radialwellendichtung verhindert wird.
Auch der Endabschnitt der axial nach innen führenden
Fuge verläuft radial nach außen ansteigend. Damit wird
ebenfalls ein Eindringen von maschinenseitig entste
hendem Abrieb in die Dichtung verhindert, der einen
frühzeitigen Verschleiß der Dichtlippen bewirken könnte.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Fugenlänge durch vorstehende Vorsprünge der
Gehäuseteile, die in entsprechender Aussparung des
jeweils anderen Gehäuseteils hineinragen, verlängert
ist. Auf diese Weise wird eine Verbesserung der La
byrinthdichtung erzielt, die die Unempfindlichkeit
gegen Hochdruckreinigung der Radialwellendichtung er
höht.
Vorzugsweise ist der Radialdichtring im Querschnitt im
wesentlichen V-förmig gestaltet, wobei die Dichtlippen
radial nach außen abstehen und mit ihren Dichtkanten
gegen die Dichtflächen drücken. Beim Einbau der Radial
wellendichtung werden die beiden Gehäuseteile derart
axial zusammengedrückt, daß einerseits die Dichtlippen
im Einbauzustand mit einer bestimmten optimalen Vor
spannkraft gegen die Dichtflächen drücken und sich
andererseits die beiden Gehäuseteile nicht berühren.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vor
gesehen, daß zwischen den Gehäuseteilen zwei Ring
kammern gebildet sind, in denen jeweils eine Radial
dichtung in Schmierstoff schwimmend angeordnet ist. Auf
diese Weise kann die Abdichtwirkung der Radialwellen
dichtung erhöht werden.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß in zwei radial hintereinanderliegenden Ringkammern
je ein Radialdichtring mit im Querschnitt liegenden
V-förmigen Dichtlippen angeordnet ist, die sich an sich
axial erstreckenden Wandabschnitten der Gehäuseteile
abstützen, wobei die Wandabschnitte die Dichtflächen
bilden. Eine derartige Bauweise der Radialwellendich
tung läßt ein größeres Axialspiel zu.
Zwischen den beiden radial hintereinanderliegenden
Ringkammern kann ein durch das axial äußere Gehäuseteil
verlaufender und axial außen mit einem Fettnippel ver
bundener Kanal zum Fetten der Ringkammern und/oder
eines axial innenseitig angeordneten Maschinenelementes
vorgesehen sein. Beim Einpressen des Fetts in die
Radialwellendichtung können die V-förmig gestalteten
Dichtlippen des Radialdichtrings in Richtung auf die
axial innenseitig austretende Fuge nachgeben und er
möglichen somit ein Fetten der maschinenseitig vor
handenen Maschinenelemente.
Die Dichtflächen bestehen vorzugsweise aus einem ver
schleißfesten und reibungsarmen Material. Die Ver
schleißfestigkeit garantiert eine hohe Standzeit der
Radialwellendichtung, während ein geringer Reibwert den
Abrieb an den Dichtkanten der Dichtlippen reduziert,
indem die Krafteinwirkung auf den Radialdichtring
reduziert wird.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Dichtflächen aus auswechselbaren Ringscheiben
bestehen, so daß beispielsweise bei einem Wechsel des
Radialdichtrings auch die Dichtflächen ausgetauscht
werden können, ohne möglicherweise auch Gehäuseteile
demontieren zu müssen.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die
Gehäuseteile aus einem Elastomer bestehen und jeweils
durch eine radial nach innen bzw. nach außen wirkende
Spannfeder vorgespannt sind. Eine derartige Radial
wellendichtung gleicht auch größere Fertigungsungenau
igkeiten einer Welle bzw. eines Gehäuses aus.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Dichtflächen leicht konisch gestal
tet sind, wobei sich gegenüberliegende Dichtflächen
unter einem gleichen Winkel entgegengesetzt geneigt
sind. Die entgegengesetzte Neigung der gemeinsam auf
einen Radialdichtring einwirkenden Dichtflächen bewirkt
eine einfache Selbstzentrierung des schwimmenden
Radialdichtrings. Die konischen Dichtflächen können
dabei z.B. bei axial angeordneten Dichtflächen radial
nach außen oder nach innen konvergieren.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen den Dichtflächen
der Gehäuseteile zwei oder mehrere Radialdichtringe
parallel angeordnet sind, die jeweils von einer in
Schmierstoff schwimmenden, mit Dichtflächen beidseitig
versehenen Gleitscheibe getrennt sind, wobei die
Dichtflächen der Ringscheibe den gleichen Reibwert auf
weisen wie die Dichtflächen der Gehäuseteile. Auf diese
Weise läßt sich die relative Gleitgeschwindigkeit
zwischen einem Radialdichtring und einem Gehäuseteil,
z.B. bei zwei parallelen Radialdichtringen nochmals um
die Hälfte reduzieren.
Die Gleitscheibe kann im Querschnitt T-förmig gestaltet
sein. Der dadurch gebildete Ringsteg bildet einen An
schlag für die Flanken der Radialdichtringe in außer
gewöhnlichen Extrempositionen der einzelnen Elemente,
die beispielsweise nach einem Nachfetten der Radial
wellendichtung auftreten können.
Die Dichtflächen der Gleitscheibe sind vorzugsweise
unter einem gleichen Winkel entgegengesetzt zueinander
geneigt, wobei jede Dichtfläche mit einer gegenüberlie
genden entgegengesetzt geneigten Dichtfläche der Gehäu
seteile oder einer weiteren Gleitscheibe zusammenwirkt.
Die Neigung der Dichtflächen der Gleitscheibe ermög
licht eine Selbstzentrierung der Gleitscheibe sowie die
Selbstzentrierung der anliegenden Radialdichtringe.
An dem feststehenden Gehäuseteil der Radialwellendich
tung kann ein Sensor befestigt sein, der die Betriebs
bedingungen in der Ringkammer überwacht. Ein derartiger
Sensor kann beispielsweise die Feuchtigkeit oder die
Temperatur oder das Eindringen von Verunreinigungen
überwachen und entsprechende Alarm- und Steuersignale
auslösen.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1a ein erstes Ausführungsbeispiel der Radial
wellendichtung,
Fig. 1b eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels
mit geänderter Fugenstruktur,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Radial
wellendichtung, die vorgespannt ist,
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Radial
wellendichtung mit auswechselbaren Dichtflächen,
Fig. 4 eine Radialwellendichtung mit axial außen
seitig verlängertem Labyrinth,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Radial
wellendichtung mit axial außenseitig verlängertem
Labyrinth,
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel mit beidseitig des
Radialdichtrings vorgesehenen verlängerten Labyrin
then,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel mit zwei hinterein
ander angeordneten Ringkammern mit jeweils einem
Radialdichtring,
Fig. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7,
bei dem im axial äußeren Gehäuseteil ein Fettkanal
vorgesehen ist,
Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel der Radialwellendich
tung, bei der die Dichtlippen des Radialdichtrings
in Laufrollen eintauchen,
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel mit im Querschnitt
liegenden V-förmigen Radialdichtringen,
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel ähnlich Fig. 9 mit
Anschlägen für die Radialdichtringe,
Fig. 12 ein Ausführungsbeispiel ähnlich Fig. 10 mit
Anschlägen für die Radialdichtringe,
Fig. 13 eine Radialwellendichtung mit zwei parallelen,
von einer schwimmenden Ringscheibe getrennten
Radialdichtringen,
Fig. 14 und 15 Ausführungsbeispiele einer Radialwel
lendichtung mit konischen Dichtflächen,
Fig. 16 bis 18 Radialwellendichtungen mit eingesetzten
Stützringen und
Fig. 19 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Radial
wellendichtung gemäß Fig. 13.
Die in Fig. 1 gezeigte Radialwellendichtung besteht aus
zwei Gehäuseteilen 1, 2 und einem im Querschnitt V-förmi
gen Radialdichtring 3 mit zwei Dichtlippen 15, die an
ihren Enden mikrometergenau gefertigte Dichtkanten auf
weisen, die sich gegen Dichtflächen 25 an sich radial
in entgegengesetzte Richtungen erstreckenden Wandab
schnitten 18, 19 der Gehäuseteile 1, 2 abstützen.
Der Radialdichtring 3 besteht aus einem nicht-thermo
plastischen Elastomerkunststoff, vorzugsweise aus einem
Polyurethan mit einem E-Modul zwischen 600 und 2000
kp/cm2 und einer Härte von ca. 90 Shore A. Als beson
ders geeignet haben sich unter dem Warenzeichen
"Aclathan" erhältliche Polyurethan-V-Ringdichtungen
herausgestellt, die bei einer sehr guten Beständigkeit
gegen Sauerstoff, Ozon, Öl und Benzin einen äußerst
geringen Abrieb und einen gegenüber Standarddichtungen
um 50% geringeren Reibwert aufweisen.
Die Gehäuseteile 1, 2 bestehen aus ringförmigen Teilen
aus Metall oder Kunststoff, wobei als Kunststoffe
thermoplastisch gespritzte Plastomer-, Duromer- oder
Elastomerkunststoffe bevorzugt werden.
Die beiden ringförmigen Gehäuseteile 1, 2 sind im Quer
schnitt im wesentlichen L-förmig gestaltet und weisen
Hinterschneidungen auf, die es ermöglichen, daß die
Gehäuseteile unter Bildung einer Ringkammer 4 derart
ineinandergreifen, daß sie nicht mehr auseinanderfallen
können und einen geschlossenen Käfig für den Radial
dichtring 3 bilden.
Im Einbauzustand schließen die beiden Gehäuseteile 1, 2
die im Querschnitt im wesentlichen rechteckige, zwischen
den zueinander parallelen Wandabschnitten 18, 19 frei
bleibende Ringkammer 4 ein, in der der Radialdichtring
3 in einem Schmierstoff 24, z.B. Öl oder Fett, schwim
mend gelagert ist.
Das in Fig. 1 gezeigte radial innere Gehäuseteil 2 hat
einen im wesentlichen spiegelverkehrt L-förmigen Quer
schnitt, wobei die radial innere Umfangsfläche 16 den
Einbauinnendurchmesser bestimmt und der Abstand zwischen
den axialen Stirnflächen 7 a und 7 b die Einbaubreite.
Das radial äußere Gehäuseteil 2 ist deshalb im Quer
schnitt im wesentlichen L-förmig gestaltet, ist jedoch
gegenüber dem Profil des Gehäuseteils 1 um 180° gedreht.
Die radial äußere Umfangsfläche 17 bestimmt den Einbau
außendurchmesser und der Abstand zwischen den axialen
Stirnflächen 8 a und 8 b bestimmt die Einbaubreite des
Gehäuseteils 1. Die Breite der Gehäuseteile 1, 2 zwi
schen den Stirnflächen 7 a, 7 b bzw. 8 a, 8 b muß nicht, wie
in den Zeichnungen dargestellt, identisch sein, sondern
ein Gehäuseteil 1, 2 kann gegenüber dem anderen bei
Bedarf schmäler sein. Auf den inneren und äußeren Um
fangsflächen 16, 17 können statische Abdichtungen
und/oder rippen- oder rillenartige Oberflächenstruk
turen vorgesehen sein.
Der sich radial nach außen erstreckende Wandabschnitt
18 des Gehäuseteils 2 läuft an seinem radial äußeren
Ende in eine im Querschnitt profilierte, radial nach
außen überhöhte Kontur oder Ringrippe 37 aus, wobei das
im Einbauzustand gegenüberliegende Gehäuseteil 1 eine
entsprechend ausgeformte Ringnut 23 aufweist.
Zwischen den Gehäuseteilen verbleibt im Einbauzustand
eine maschinenseitig austretende schmale ringspaltför
mige Fuge 6 und eine außenseitig austretende schmale
ringspaltförmige Fuge 5, die als zusätzliche Labyrinth
dichtungen dienen. Diese Fugen gewährleisten im Betrieb
die Berührungsfreiheit zwischen den Gehäuseteilen 1 und
2.
Die in die nach außen gerichtete Stirnfläche 7 b der
Radialwellendichtung mündende Fuge 5 tritt radial
weiter außen aus als die in die maschinenseitige
Stirnfläche 8 mündende Fuge 6.
Dabei ist die Hinterschneidung an dem maschinenseitigen
Ende des radial inneren Gehäuseteils 2 derart gestal
tet, daß die zwischen dem Gehäuseteil 2 und dem radial
nach innen vorstehenden Abschnitt 19 des Gehäuseteils 1
freibleibende Fuge 6 radial nach außen ansteigt. Die
Fuge 5 kann dabei in einem ersten Abschnitt 5 a eben
falls radial nach außen ansteigen, wobei im Betrieb in
beiden Fällen in den Fugen auftretende Zentrifugal
kräfte dazu genutzt werden, eventuell eindringende
Fremdkörper von der Ringkammer 4 und dem darin befind
lichen Radialdichtring 3 fernzuhalten.
Wie aus Fig. lb ersichtlich, kann hinter dem sich dem
Fugenabschnitt 5 a anschließenden radial nach innen
gerichteten Fugenabschnitt 5 b ein dritter, ebenfalls
radial nach außen gerichteter Fugenabschnitt 5 c an
schließen. Eine solche Fugenstruktur verbessert die
Abscheidung von bereits in die Fuge eingedrungenen
Schmutzpartikeln und erhöht gleichzeitig die Labyrinth
wirkung.
Die Gehäuseteile 1, 2 können insbesondere bei metalli
schen Gehäuseteilen mit geeigneten Schrägflächen oder
Einführfasen 40 versehen sein, die den Zusammenbau des
Käfigs erleichtern. Wenn nämlich das radial äußere
Gehäuseteil 1 mit dem radial inneren Gehäuseteil 2 zu
sammengefügt wird, müssen die stirnseitigen Kanten der
Hinterschneidungen durch geringfügige Deformation der
Gehäuseteile 1, 2 überwunden werden, damit die Gehäuse
teile 1, 2 zu einem geschlossenen Käfig einschnappen
können. Der maximale Außendurchmesser des radial inne
ren Gehäuseteils 2 ist also auf der axial äußeren Seite
der Radialwellendichtung geringfügig größer als der
entsprechende kleinste Innendurchmesser des radial
äußeren Gehäuseteils 1 und der maximale Außendurch
messer des radial inneren Gehäuseteils 2 auf der
Maschinenseite der Radialwellendichtung ist ebenfalls
geringfügig größer als der entsprechende kleinste
Innendurchmesser des radial äußeren Gehäuseteils 1, so
daß zwei Verhakungsstellen gebildet sind, die ein
selbständiges Lösen der Gehäuseteile 1, 2 voneinander
verhindert. Dabei sei klargestellt, daß bereits eine
derartige im Einbauzustand berührungsfreie Verhakungs
stelle genügt, um zu verhindern, daß der Käfig der
Radialwellendichtung vor der Montage auseinanderfällt.
Gegenüberliegende Dichtflächen 54, 56 sind entgegen
gesetzt geneigt, wobei die Konizität im Querschnitt
gesehen bei axialen Dichtflächen 54, 56 radial nach
außen divergieren (Fig. 14) oder konvergieren (Fig. 15)
können. In beiden Fällen wirken auf einem nicht zen
trisch rotierenden Radialdichtring 3 auf dem Umfang
verteilt ungleiche radialwirkende Kräfte, die insbe
sondere bei Rotation des Radialdichtrings zu einer
schnellen Selbstzentrierung führen.
Im Einbauzustand, in dem sich die Gehäuseteile 1, 2
nicht berühren, werden die V-förmigen Dichtlippen 15
des Radialdichtrings geringfügig zusammengedrückt, so
daß die Dichtkanten der Dichtlippen 15 mit einer
definierten Vorspannung gegen die Dichtflächen 25
drücken. Vorteilhaft ist dabei, daß im nichteingebauten
Zustand die Gehäuseteile 1, 2 um den Spielraum der Fugen
5, 6 axial auseinandergehen können, und dadurch eine
geringere Vorspannung auf den Radialdichtring einwirkt.
Auf diese Weise wird eine frühzeitige Ermüdung des
Materials während der Lagerung der noch nicht einge
bauten Radialwellendichtung vermieden. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß die Radialwellendichtung im
Betrieb gegen Wellenschlag und Fluchtungsfehler weit
gehend unempfindlich ist, da der Spielraum der Fugen
auch in radialer oder kombiniert in radialer und
axialer Richtung zur Verfügung steht, ohne die Dicht
funktion der Radialwellendichtung zu beeinflussen.
Im Betrieb verteilt sich das von der rotierenden Dicht
fläche 25 an dem Wandabschnitt 18 auf den Radialdicht
ring 3 übertragene Antriebsdrehmoment auf insgesamt
zwei Dichtflächen 25 beidseitig des Radialdichtrings 3,
wobei von der stillstehenden Dichtfläche 25 an dem
Wandabschnitt 19 ein Bremsmoment auf den Radialdicht
ring 3 ausgeübt wird. Die in entgegengesetzte Rich
tungen auf den Radialdichtring 3 einwirkenden Umfangs
kräfte kompensieren sich genau dann, wenn der Radial
dichtring 3 die halbe Drehzahl der Welle hat.
Die Dichtflächen können, wie aus den Fig. 13, 15
ersichtlich, an den sich radial erstreckenden Wänden
18, 19 unter einem flachen Winkel konisch gestaltet
sein, wobei bereits eine geringfügige Konizität der
Wandabschnitte 18, 19 mit den Dichtflächen 54, 56 eine
Selbstzentrierung des Radialdichtrings 3 sicherstellt.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Radial
wellendichtung aus einem relativ weichen Elastomer, bei
der die Gehäuseteile mit Hilfe von einem radial nach
außen wirkenden Spannring 35 und einem radial nach
innen wirkenden Spannring 36 vorgespannt sind. Eine
derartige Radialwellendichtung ermöglicht einen erheb
lich größeren Toleranzausgleich (je nach Durchmesser
bis zu 2 mm). Die Spannringe 35, 36 können aus handels
üblichen Sprengringen oder Wurmfedern bestehen.
Gemäß Fig. 3 können die Dichtflächen 25 auf auswechsel
baren verschleißfesten und reibungsarmen Ringscheiben
30 vorgesehen sein. Diese Ringscheiben 30 bestehen
vorzugsweise aus einem nichtrostenden Material.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist die axial
nach außen austretende Fuge 5 mit Hilfe eines sich im
wesentlichen axial erstreckenden Ringstegs 10 des
radial inneren Gehäuseteils 2 und eines weiteren Ring
stegs 11 des radial äußeren Gehäuseteils 1 verlängert,
um die Wirkung der Labyrinthdichtung zu erhöhen. Das
Labyrinth der Fuge 5 ist dabei im wesentlichen aus sich
radial und axial erstreckenden Fugenabschnitten gebil
det. Der Vorsprung 10 des radial inneren Gehäuseteils 2
ist mit einer Schrägfläche 40 a zur Vereinfachung des
Zusammenbaus versehen.
Fig. 5 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 4, bei der die Fuge 5 mehrere im Querschnitt
schräg verlaufende Fugenabschnitte aufweist.
In Fig. 6 ist beiderseits des Radialdichtrings 3 ein
verlängertes Labyrinth 13, 14 angeordnet, das mit Hilfe
der Vorsprünge 9 und 11 des radial inneren Gehäuseteils
2 und den Vorsprüngen 10 und 12 des radial äußeren
Gehäuseteils 1 gebildet ist.
Die außenseitige Verhakungsstelle wird dabei von einer
radial nach innen von dem radial äußeren Gehäuseteil 1
abstehenden Ringrippe 27 und einer an entsprechender
Stelle an dem radial inneren Gehäuseteil 2 angeordneten
Ringnut 28 gebildet.
Es können auch wie in Fig. 7 dargestellt, zwei radial
hintereinander angeordnete Ringkammern 4 a, 4 b vorgesehen
sein, um die Dichtwirkung der Radialwellendichtung zu
erhöhen. Die beiden Ringkammern können dabei über ein
weiteres Labyrinth 26 miteinander verbunden sein. Der
in der radial äußeren Ringkammer 4 a angeordnete Radial
dichtring 3 a weist mit seinen Dichtlippen 15 radial
nach außen, während der in der radial inneren Ringkam
mer 4 b angeordnete Radialdichtring 3 b mit seinen Dicht
flanken 15 radial nach innen weist.
Die die beiden Ringkammern 4 a, 4 b verbindende Fuge kann,
wie in Fig. 8 gezeigt, nach außen hin über einen Kanal
50 mit einem auf der Stirnfläche des radial inneren
Gehäuseteils 2 befestigten Fettnippel 51 verbunden
sein, um ein Nachfetten der Radialwellendichtung zu
ermöglichen. Dadurch, daß die Dichtflanken 15 des
radial inneren Dichtringes 3 b bei einem Überdruck
zwischen den Ringkammern 4 a, 4 b in der Art eines Rück
schlagventils nachgeben können, ist sogar ein Nach
fetten der mit der Radialwellendichtung verbundenen
Maschinenelemente, z.B. eines Kugellagers, möglich.
Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Dicht
flächen 25 in Ringnuten 31 angeordnet sind, die eine
exakte Führung und Zentrierung der Radialdichtringe 3 a,
3 b ermöglichen. Im Querschnitt können die Ringnuten
eine sehr flache V-Form oder eine flache gerundete Form
aufweisen. Die Ringnuten 31 können auch lediglich in
einem Gehäuseteil 1, 2 vorgesehen sein, wodurch bereits
eine sichere Zentrierung des Radialdichtrings gewähr
leistet ist. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 9 zeigt
einen besonders einfach herzustellenden Radialdichtring
mit dünnwandigen Gehäuseteilen 1, 2, das lediglich eine
radial innere Verhakungsstelle 32 aufweist. Die beiden
Ringkammern 3 a, 3 b sind lediglich durch einen von dem
radial inneren Gehäuseteil 2 abstehenden Radialsteg 33
getrennt, während die Verhakungsstelle 32 von einer
radial ausgerichteten Ringsteg-/Ringnut-Kombination
37, 38 gestaltet ist, wobei der sich radial nach innen
erstreckende Ringsteg 37 an dem radial äußeren Gehäuse
teil 1 vorgesehen ist. Diese Ausführungsform der
Radialwellendichtung ist leicht zerlegbar und deshalb
besonders geeignet in den Fällen, in denen ein Auswech
seln der Radialdichtringe in bestimmten Zeitabständen
vorgesehen ist. Die Dichtflanken 15 der Radialdicht
ringe 3 a, 3 b sind gleichsinnig radial nach außen gerich
tet.
Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit Radialdicht
ringen, die im Querschnitt die Form eines liegenden V
haben, so daß sich die Dichtflanken 15 der Radialdicht
ringe gegen sich axial erstreckende Dichtflächen ab
stützen. In den Dichtflächen können, wie bereits in
Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 er
wähnt, Ringnuten 31 vorgesehen sein. Die Orientierung
der Radialdichtringe 3 a, 3 b ist in bezug auf den Fugen
verlauf gleichsinnig, wobei die Dichtlippen 15 sich in
Richtung auf den außenseitigen Fugenaustritt der Fuge 5
öffnen. Auch dieses Ausführungsbeispiel ist mit ledig
lich einer Verhakungsstelle 32 in der Fuge 6 versehen.
Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das bis auf die
Ringnuten 31 dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ent
spricht. Anstelle der Ringnuten sind bei dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 11 Anschläge 46, 48 für die Dicht
ringe 3 a, 3 b vorgesehen, die die Radialdichtringe 3 a, 3 b
bei einem unrunden Lauf radial nach innen zurückstoßen.
Die Anschläge 46, 48 sind derart angeordnet, daß die
Radialdichtringe 3 a, 3 b auf der diametral gegenüber
liegenden Seite mit ihrem radialen Innenflächen nicht
auf den Gehäuseteilen 1, 2 aufliegen können.
Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das weitgehend
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 entspricht und das
ebenfalls mit Anschlägen 46, 48 für die Radialdichtringe
3 c, 3 d versehen ist. Im Gegensatz zu Fig. 10 sind die
beiden Radialdichtringe 3 c, 3 d im Querschnitt gesehen
parallel und gleichsinnig als liegende Radialdichtringe
angeordnet.
Es ist auch eine parallele Anordnung von zwei oder meh
reren Radialdichtringen 3 in einer einzigen Ringkammer
möglich, wobei die Radialdichtringe 3 voneinander durch
schwimmende Gleitscheiben 44, wie aus Fig. 13 ersicht
lich, getrennt werden. Die schwimmenden Gleitscheiben
44 weisen beidseitig, insbesondere hinsichtlich des
Reibwerts, den Dichtflächen 54, 56 der Gehäuseteile 1, 2
entsprechende Dichtflächen 62, 64 auf. Auf diese Weise
ist eine weitere Reduktion der relativen Gleitgeschwin
digkeiten möglich, wobei die Reduktion dem Kehrwert der
Anzahl der parallelen Dichtflächen entspricht. Zur
besseren Zentrierung der schwimmenden Gleitscheiben kön
nen diese entweder mit Ringnuten versehen sein oder
konisch gestaltet sein.
Fig. 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Gleitschei
be 44 mit einem axialen, beidseitig über die Gleit
scheibe überstehenden Ringsteg 45, der als Anschlag für
die Radialdichtringe 3 dient. Die Konizität der Gleit
scheibe 44 an ihren beiden Dichtflächen 62, 64 ist je
weils gegenläufig zu der korrespondierenden Dichtfläche
54, 56 in den Wandabschnitten 18, 19, d.h. die sich gegen
überliegenden Dichtflächen 56, 64 bzw. 54, 62 sind entge
gengesetzt geneigt. In Fig. 13 ist eine radial nach
außen divergierende Konizität der jeweiligen Dichtflä
chen 54, 62 bzw. 56, 64 dargestellt. Die Konizität der
Dichtflächen kann auch entgegengesetzt orientiert sein,
wie in Fig. 15 dargestellt. Die Gleitscheibe 44 ist
dann radial nach außen mit einem zunehmenden Querschnitt
versehen. Schließlich ist auch bei einer Variante der
Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 10, 12 und 18, wie
in Fig. 19 gezeigt, eine schwimmende Anordnung eines
Gleitringes 68 mit T-förmigem Querschnitt bei liegenden
Radialdichtringen 3 c, 3 d möglich.
Die Fig. 16, 17 und 18 zeigen Ausführungsbeispiele,
bei denen Stützringe 58, 60 eingefügt sind, um die
schwimmende Bewegung der Radialdichtringe bei nicht
zentrischer Lagerung zu begrenzen. Die Stützringe 58, 60
ragen weit in die Ringkammern 4, 4 a, 4 b hinein und er
höhen dadurch auch die Labyrinthwirkung der Radialwel
lendichtung. In den gezeigten Ausführungsbeispielen der
Fig. 16, 17 und 18 verlaufen jeweils Ringscheiben
der Stützringe 58, 60 mittig zwischen den Dichtflächen
25 bis in die Kehle zwischen den beiden Flanken der
Radialdichtringe hinein. Die Stützringe 58, 60 können
einstückig mit dem Gehäuse hergestellt werden oder als
nachträglich mit einem Preßsitz eingefügte Ringe aus
geführt sein.
In Fig. 17 ist ein Sensor 66 dargestellt, der die
Betriebsbedingungen in der Radialwellendichtung über
wachen kann und gegebenenfalls beim Eindringen von
Feuchtigkeit, Schmutz oder dergleichen oder bei zu
hohen Temperaturen ein Alarmsignal auslösen kann.
Alle in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
können auch spiegelverkehrt ausgeführt werden.
Claims (31)
1. Radialwellendichtung, mit mindestens einem Radial
dichtring mit im wesentlichen in entgegengesetzte
Richtungen wirkenden Dichtkanten und mit minde
stens zwei Gehäuseteilen, die jeweils Dichtflächen
für die Dichtkanten des zwischen den Gehäuseteilen
angeordneten Radialdichtrings aufweisen, wobei das
äußere Gehäuseteil den Einbau-Außendurchmesser und
das innere Gehäuseteil den Einbau-Innendurchmesser
bestimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuseteile (1, 2) einen allseitig ge
schlossenen vormontierten Käfig bilden, in dem
mindestens ein Radialdichtring (3) in einer Ring
kammer (4) in Schmierstoff (24) schwimmend angeord
net ist.
2. Radialwellendichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Gehäuseteile (1, 2) beim Zusammenbau des Käfigs ineinandergreifen und einschnap pend den Käfig bilden,
- - daß die Gehäuseteile (1, 2) im Einbauzustand gegeneinander berührungsfrei drehbar sind und
- - daß der Käfig nur unter Deformation der Ge häuseteile (1, 2) zerlegbar ist.
3. Radialwellendichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Fugen (5, 6) zwischen
den beiden Gehäuseteilen (1, 2) einseitig derart
eng gestaltet sind, daß sie eine zusätzliche
Labyrinthdichtung bilden, andererseits aber eine
Spaltweite aufweisen, die den Ausgleich eines ra
dialen Schlages oder einen axialen Achsenversatz
ermöglichen.
4. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster,
jeweils von der Ringkammer (4) ausgehender Fugen
abschnitt (5 a) der axial nach außen führenden Fuge
(5) radial nach außen ansteigend verläuft.
5. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Endab
schnitt (6 a) der axial nach innen führenden Fuge
(6) radial nach außen ansteigend verläuft.
6. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugenlänge
durch vorstehende Vorsprünge (9, 10, 11, 12) der
Gehäuseteile (1, 2), die in entsprechende Ausspa
rungen des jeweils anderen Gehäuseteils (2,1)
hineinragen, verlängert ist.
7. Radialwellendichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß beiderseits des Radialdicht
rings (3) Labyrinthdichtungen (13, 14) mit verlän
gerten Fugen (5, 6) angeordnet sind.
8. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Radial
dichtung im Querschnitt im wesentlichen V-förmig
gestaltet ist, wobei die Dichtkanten als Dicht
lippen (15) radial nach außen abstehen.
9. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Gehäuseteilen zwei Ringkammern (4 a, 4 b) gebildet
sind, in denen jeweils ein Radialdichtring (3 a, 3 b)
in Schmierstoff schwimmend angeordnet ist.
10. Radialwellendichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringkammern (4 a, 4 b) radial
hintereinander angeordnet sind.
11. Radialwellendichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die V-förmig voneinander
abstehenden Dichtlippen (15) des inneren Radial
dichtrings (3 b) in der inneren Ringkammer (4 b)
radial nach innen zeigen und daß die V-förmig
voneinander abstehenden Dichtlippen (15) des
äußeren Radialdichtrings (3 a) in der äußeren Ring
kammer (4 a) radial nach außen zeigen.
12. Radialwellendichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen beiden Ringkammern
(4 a, 4 b) ein durch das axial äußere Gehäuseteil (1)
verlaufender und axial außen mit einem Fettnippel
verbundener Kanal (50) zum Fetten der Ringkammern
(4 a, 4 b) und/oder eines axial innenseitig angeord
neten Maschinenelements angeordnet ist.
13. Radialwellendichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß in beiden Ringkammern (4 a, 4 b)
je ein Radialdichtring (3 c, 3 d) mit im Querschnitt
liegenden V-förmigen Dichtlippen (15) angeordnet
ist, die sich an sich axial erstreckenden Wandab
schnitten (33, 34) der Gehäuseteile (1, 2) abstüt
zen, wobei die Wandabschnitte die Dichtflächen
(25) bilden.
14. Radialwellendichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die liegenden Radialdichtringe
(3 c, 3 d) in Fugenrichtung gleichsinnig angeordnet
sind, wobei die Dichtlippen (15) des radial äuße
ren Radialdichtrings (3 c) zum Fugenaustritt der
Fuge (5) weisen.
15. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 11
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Ringkammern (4 a, 4 b) ein Fugenlabyrinth (26) ange
ordnet ist.
16. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Radial
dichtring (3) aus einem nicht-thermoplastischen
Elastomer besteht.
17. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht
flächen (25) aus einem verschleißfesten und rei
bungsarmen Material bestehen.
18. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht
flächen (25) aus auswechselbaren Ringscheiben (30)
bestehen.
19. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht
flächen (25) durch Beschichtung gebildet sind.
20. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß in den Dicht
flächen (25) für die Dichtlippen (15) des Radial
dichtrings (3) mindestens einseitig eine Ringnut
(31) vorgesehen ist.
21. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse
teile (1, 2) aus einem Elastomer bestehen und
jeweils durch eine radial nach innen bzw. nach
außen wirkende Spannfeder (35, 36) vorgespannt
sind.
22. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die radial
äußeren bzw. inneren Umfangsflächen (16, 17) mit
umfangsmäßig verlaufenden Rillen oder Rippen
versehen sind.
23. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die radial
äußeren bzw. inneren Umfangsflächen (16, 17) eine
umfangsmäßig verlaufende statische Dichtung auf
weisen.
24. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere
bzw. innere Gehäuseteil (1, 2) Einführfasen (40)
aufweist, die ein Zusammenfügen der Gehäuseteile
(1, 2) erleichtern.
25. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht
flächen (54, 56) leicht konisch gestaltet sind,
wobei die sich gegenüberliegenden Dichtflächen
(54, 56) entgegengesetzt unter einem gleichen
Winkel geneigt sind.
26. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Dichtflächen (25, 54, 56) der Gehäuseteile (1, 2)
zwei oder mehrere Radialdichtringe (3) parallel
angeordnet sind, die jeweils von einer in Schmier
stoff (24) schwimmenden, mit Dichtflächen
(25, 62, 64) beidseitig versehenen Gleitscheibe
(44, 68) getrennt sind, wobei die Dichtflächen der
Gleitscheibe (44) den gleichen Reibwert aufweisen
wie die Dichtflächen (25) der Gehäuseteile (1, 2).
27. Radialwellendichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitscheibe (44) im
Querschnitt T-förmig gestaltet ist.
28. Radialwellendichtung nach Anspruch 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtflächen
(62, 64) der Gleitscheibe (44) unter einem gleichen
Winkel entgegengesetzt zueinander geneigt sind,
wobei jede Dichtfläche (62, 64) mit einer gegen
überliegenden entgegengesetzt geneigten Dichtfläche
(54, 56) der Gehäuseteile (1, 2) oder einer weiteren
Gleitscheibe (44) zusammenwirkt.
29. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtflä
chen (25, 54, 56, 62, 64) mit Anschlägen (46, 48) für
die Radialdichtringe (3, 3 a bis 3 d) versehen sind.
30. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß ein starr mit
einem Gehäuseteil (1, 2) verbundener Stützring
(58, 60) in die Ringkammer (4, 4 a, 4 b) hineinragt.
31. Radialwellendichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß an dem fest
stehenden Gehäuseteil ein Sensor (66) befestigt
ist, der die Betriebsbedingungen in der Ringkammer
überwacht.
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