DE3100192C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen einer Rohr­ muffe, mit einem an ihrer Wandinnenfläche vorgesehenen Dicht­ ring, der einen Befestigungsteil und einen damit verbundenen Dichtteil aufweist, wobei der Dichtring mit axial benachbarten Befestigungsteil und Dichtteil auf eine im wesentlichen zylindrische Formfläche, diese umgebend, aufgesetzt wird, und die Rohrwand um die Formfläche und den Befestigungsteil des Dichtrings geformt wird.

Es ist bekannt, bei der Herstellung einer Rohrmuffe die Wand der Rohrmuffe so zu formen und dabei die Rohrmuffe mit einem an ihrer Innenfläche vorgesehenen Dichtring zu versehen, daß der Dichtring auf einen Formdorn gespannt wird, die Wand der Rohrmuffe um den Dorn und den darauf gelegenen Dichtungsring geformt wird und die Wand der Rohrmuffe mit dem darin posi­ tionierten Dichtring von dem Dorn abgezogen wird (FR-PS 21 14 424, Fig. 4-6). Auf diese Weise wird in einem einzigen Vorgang eine Rohrmuffe geschaffen, die sowohl eine innere Nut zur Aufnahme eines Dichtungsrings als auch eine Befestigung des Dichtungsrings in dieser Nut aufweist. Dieses Herstel­ lungsverfahren kann für die Fabrikation von Rohrmuffen ver­ schiedensten Materials verwendet werden, ist aber besonders gut geeignet für die Fabrikation von Rohrmuffen aus Kunst­ stoff. Dabei ist es beispielsweise möglich, die Rohrmuffe als faden- oder faserverstärkte Kunststoffmuffe herzustellen, z. B. als glasfaserverstärkte Polyestermuffe. Man kann die Rohrmuffe auch in solcher Weise herstellen, daß streifenförmiges, thermoplastisches Material um den Dorn und den darauf ange­ ordneten Dichtring gewickelt wird und das thermoplastische Material erhitzt wird.

Jedoch ist es insbesondere in der Herstellung von Rohrmuffen großen Durchmessers schwer, einen Rohrabschnitt mit einem darin befestigten Dichtring so herzustellen, daß der Dichtring sich großen Maßabweichungen, die bei solchen großen Dimensi­ onen auftreten, anpassen kann. Bei Rohrmuffen ist es an sich bekannt, Dichtringe zu benutzen, die aus einem Befestigungs­ teil und einem damit verbundenen Dichtteil bestehen, wobei die Tatsache, daß der Dichtteil mit dem Befestigungsteil über einen elastischen Verbindungsteil verbunden ist, dem Dichtteil die Fähigkeit verleiht, unterschiedliche Lage in einem Raum zwischen der Innenfläche der Muffe und der Außenfläche eines darin eingeführten Spitzendes einzunehmen, um sich dadurch an unterschiedliche Abmessungen dieses Raums anzupassen (DE-OS 22 52 089). Dabei tritt aber das Problem auf, daß der Dicht­ teil des Dichtrings wegen seiner für die Anpassung an unter­ schiedliche Dimensionen des Rohrzwischenraums erforderlichen Elastizität keine ausreichende Stabilität zur Bildung einer Formungsfläche besitzt, um die die Rohrmuffe geformt werden könnte.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dieses Verfahren dahingehend zu verbessern, daß die Rohrmuffe im wesentlichen unbeeinflußt von Form und Größe des Dichtteils des Dichtrings formbar ist.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß während der Formung der Rohrwand um die Formfläche und den Befestigungs­ teil wenigstens der Hauptteil des Dichtteils außerhalb des Endes der Rohrwand belassen wird, und der Dichtteil nach dem Entfernen der Formfläche in die Muffe hineingefaltet wird, so daß er zur Anlage an die Innenseite der Rohrwand gelangt.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß eine sich in der Richtung vom Ende der Rohrwand her konisch erweiternde Fläche zum Zusam­ menwirken mit dem Dichtteil des Dichtungsrings an der Innen­ seite der Rohrwand geformt wird.

Zweckmäßigerweise wird die sich konisch erweiternde Oberfläche mittels eines besonderen Formungsteils gebildet, der zusammen mit dem Dichtring zur Bildung eines Teils der Formungsfläche auf den Dorn gespannt wird. Geeigneterweise greifen der besondere Formungsteil und der Dichtring während der Formung der Rohrwand ineinander.

Auf diese Weise wird es dank der Erfindung möglich, in einem einzigen Vorgang unbeeinflußt von Form und Größe des Dicht­ teils eine Rohrmuffe mit einem an ihrer Innenfläche befe­ stigten Dichtring zu formen, der einen Befestigungsteil und damit verbundenen Dichtteil aufweist und sich starken Maßab­ weichungen des Rohrzwischenraums zwischen der Innenfläche der Muffenwand und der Außenfläche des darin eingeführten Spit­ zendes anpassen kann.

Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.

Fig. 1, 2 und 3 zeigen drei verschiedene Stufen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens einer Rohrmuffe.

Fig. 4 ist ein Axialschnitt durch die Wand der erfindungsgemäß hergestellten Rohrmuffe.

In Fig. 1 sieht man einen teilweisen Axialschnitt eines Dorns 2, der eine im wesentlichen zylindrische äußere Oberfläche aufweist, eines Formungsteils 6 aus gummi­ elastischem Material, der auf den Dorn aufgespannt ist, und eines Dichtrings 8 aus gummielastischem Material, der ebenfalls um den Dorn gespannt ist. Der Formungsteil 6 und der Dichtring 8 sind symmetrisch (Rotationsteile) in bezug auf die Achse des Dorns 2. Der Formungsteil 6 hat eine konische Formungsfläche 10 und seine umlaufende Rippe 12, die in eine entsprechende, umlaufende Nut 14 im Dichtring 8 eingreift.

Der Dichtring 8 hat ein Befestigungsteil 16 mit zwei Abschnitten 18, die Schwalbenschwanzquerschnitt aufweisen, ein Dichtteil 20 mit im wesentlichen dreieckiger Querschnitt­ gestalt und ein Verbindungsteil 22 mit relativ dünnem Querschnitt, der den Dichtteil 20 mit dem Befestigungsteil 16 verbindet.

Wie obenerwähnt, werden der Formungsteil 6, der Dichtring 8 auf die zylindrische Außenfläche 4 des Dorns gespannt, wo­ bei der Formungsteil 6 im Verhältnis zum Dichtring 8 dadurch axial festgelegt wird, daß seine Umfangsrippe 12 in die Nut 14 eingreift.

Eine Rohrmuffe mit dem darin befestigten Dichtring 8 wird dadurch hergestellt, daß das Material, das die Wand der Rohrmuffe bilden soll, um den Dorn, den Formungsteil 6, den Befestigungsteil 18, den Verbindungsteil 22 sowie den­ jenigen Teil des Dichtteils 20 des Dichtrings geformt wird, der dem Verbindungsteil 22 benachbart ist. Beispielsweise ist es möglich, die Rohrwand mittels streifenförmigen plastischen Materials zu formen, das um den Dorn, den Formungsteil und die besagten Teile des Dichtrings gewunden wird. Dabei werden die Kanten des Streifenmaterials entweder einander überlappend oder mit stumpfem Kontakt ihrer Kantenflächen gewickelt, worauf das Streifenmaterial durch Wärme und Druck zu einer durchgehenden geschlossenen Rohrwand 24 vereinigt wird. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, erstreckt sich die Rohrwand lediglich über denjenigen Teil des Dichtteils 20, der dem Verbindungsteil 22 benachbart ist.

Nachdem die Rohrwand 24 geformt und erhärtet ist, werden der Dorn 2 und der Formungsteil 6 entfernt, worauf die Rohrwand 24 und der darin gelegene Dichtring 8 die Er­ scheinungsform gemäß Fig. 3 haben. Der Formungsteil 6 hat eine umlaufende Vertiefung 26 in der Rohrwand 24 ge­ bildet, die einen zylindrischen Abschnitt 28 und einen konischen Abschnitt 30 aufweist. Schließlich wird der Dichtteil 20 in der Vertiefung 26 in die in Fig. 4 dargestellte Stellung eingefaltet. Dabei wirkt der Dicht­ teil 20 mit dem konischen Abschnitt 30 der Vertiefung 26 zusammen. Da der Dichtteil 20 mit dem Befestigungsteil 16 durch den dünnen Verbindungsteil 22 verbunden ist, kann der Dichtteil 20 diejenige Lage einnehmen, die im Hinblick auf die Maße des Zwischenraums zwischen der Innenfläche der Rohrmuffe und der Außenfläche eines darin eingeführten Spitzendes 32 am zweckmäßigsten ist. Daher arbeitet eine erfindungsgemäße Rohrmuffe in befriedigender Weise inner­ halb großer Toleranzbereiche bezüglich der Maße des Rohr­ zwischenraums. Die Erfindung kann innerhalb des Schutz­ bereichs der folgenden Ansprüche geändert werden. So kann die beschriebene Formungsmethode für eine Rohrmuffe auch in Verbindung mit anderen Werkstoffen als Kunststoffmaterial zur Bildung der Rohrmuffe verwendet werden.

Claims (4)

1. Verfahren zum Formen einer Rohrmuffe, mit einem an ihrer Wandinnenfläche vorgesehenen Dichtring, der einen Befe­ stigungsteil und einen damit verbundenen Dichtteil auf­ weist, wobei der Dichtring mit axial benachbarten Befe­ stigungsteil und Dichtteil auf eine im wesentlichen zylindrische Formfläche, diese umgebend, aufgesetzt wird, und die Rohrwand um die Formfläche und den Befestigungs­ teil des Dichtrings geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der Formung der Rohrwand (24) um die Formflä­ che und den Befestigungsteil (16) wenigstens der Hauptteil des Dichtteils (20) außerhalb des Endes der Rohrwand (24) belassen wird, und der Dichtteil (20) nach dem Entfernen der Formfläche in die Muffe hineingefaltet wird, so daß er zur Anlage an die Innenseite der Rohrwand gelangt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich in der Richtung vom Ende der Rohrwand her konisch erweiternde Fläche (30) zum Zusammenwirken mit dem Dichtteil (20) des Dichtungsrings (8) an der Innenseite der Rohrwand geformt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen konische Oberfläche (30) mittels eines besonderen Formungsteils (6) geformt wird, der zusammen mit dem Dichtring (8) zur Bildung eines Teils der Formungsfläche über den Dorn (2) gespannt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der besondere Formungsteil (6) und Dichtring (8) in­ einander eingreifend über den Dorn (2) gespannt werden.