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DE2900191A1 - Verfahren zur herstellung von phosphathaltigen silikatschaumstoffen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von phosphathaltigen silikatschaumstoffen

Info

Publication number
DE2900191A1
DE2900191A1 DE19792900191 DE2900191A DE2900191A1 DE 2900191 A1 DE2900191 A1 DE 2900191A1 DE 19792900191 DE19792900191 DE 19792900191 DE 2900191 A DE2900191 A DE 2900191A DE 2900191 A1 DE2900191 A1 DE 2900191A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silicate
foam
phosphate
acid
hardener
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19792900191
Other languages
English (en)
Inventor
Peter Dipl Chem Dr Eckardt
Nikolaj Dipl Ing Medic
Hans-Joachim Dipl Chem Semmler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DE19792900191 priority Critical patent/DE2900191A1/de
Publication of DE2900191A1 publication Critical patent/DE2900191A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B20/00Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
    • C04B20/10Coating or impregnating
    • C04B20/1055Coating or impregnating with inorganic materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/24Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
    • C04B28/26Silicates of the alkali metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von phosphathaltigen Silikat-
  • schaumstoffen Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur Herstellung von Silikatschaumstoffen aus wässrigen Silikatlösungen unter Verwendung von Härtern, die Orthophosphationen freisetzen.
  • Silikatschaumstoffe können hergestellt werden, in dem man geeignete Treibmittel und Härter mit Alkalisilikat-Lösungen (Wasserglas) gleichzeitig vermischt oder indem man Alkalisilikat-Lösungen unter Zusatz von Tensiden zunächst verschäumt (z.B. durch Einleiten von Luft) und dann den erhal tenen Schaum durch Zugabe säureabspaltender Substanzen aushärtet. Man kann auch feste wasserhaltige Alkalisilikate in Gegenwart von Zusätzen durch Erhitzen in eine verschäumte Masse überführen (US-PS 3 756 839).
  • Aus der französischen Patentschrift 2 055 341 ist es bekannt, wässrige Silikatlösungen, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdickers, mit Luft zu einem Schaum zu schlagen und diesen Schaum dann erhärten zu lassen. In der DE-OS 22 27 640 wird ein Verfahren zur Herstellung von Silikatschaumstoffen beschrieben, bei dem Wasserglas lösungen durch Zusatz von Was serstoffperoxid und Reduktionsmitteln (z.B. Magnesium, Aluminium, Silicium, Eisen, Schwefel oder Paraformaldehyd) verschäumt werden. Dabei dienen die entstehenden Oxydationsprodukte gleichzeitig als Härter. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht in der Verwendung des aggressiven Wasser- stoffperoxids.
  • Gemäß DE-OS 22 28 359 wird ein Silikatschaumstoff durch Einleiten von Luft in wässrige Silikatlösungen unter Zusatz von Schaummitteln und leicht hydrolysierbaren organischen Chlorverbindungen erzeugt. Diese Chlorverbindungen (beispielsweise 1.2-Dichloräthylisocyaniddichlorid, Benzoylchlorid oder Tosylchlorid) setzen in wässrigen Medien Mineralsäuren, Carbonsäuren, Sulfonsäuren oder Phosphonsäuren frei. Als Härter kann auch eine Mischung dieser Säure freisetzenden Substanzen eingesetzt werden. Die freigesetzten Chloridionen beschleunigen jedoch die Korrosion von Eisen und beeinträchtigen daher den Anwendungsbereich des Silikatschaumstoffs erheblich.
  • Ferner dauern bei den meisten Verfahren des Standes der Technik Abbinde- und Härteprozess ziemlich lange.
  • Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu finden, bei dem während des Härtungsprozesses keine Chloridionen freigesetzt werden und bei dem ohne Anwendung hoher Temperaturen der Abbinde- und Erhärtungsprozess rasch verläuft.
  • Insbesondere sollte es ein solches Verfahren unnötig machen, den gehärteten, nassen Schaum durch Auslaugung von schädlichen Ionen zu befreien.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Silikatschaumstoffen gefunden, bei dem man eine wässrige, alkalische Silikatlösung verschäumt und diesen Schaum durch Reaktion mit einer säureabgebenden Mischung härtet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Säure abgebende Mischung eine rasch protonenabgebende Verbindung und Aluminiumpolyphosphat der Formel / Al(PO3)37x>4 (B) enthält und keine Halogenidionen freisetzt.
  • Herstellung und Eigenschaften des Aluminiumpolyphosphats (B) sind bekannt (F. d'Yvoire, Bull. Soc. Chim. France (1962) 1237-1243). Ein technisches Verfahren zur Herstellung von Produkten, die reich sind an Aluminiumpolyphosphat (B) ist Gegenstand der DE-PS 1 252 835, DE-OS 2 230 175 und DE-OS 2 264 475. Der Gehalt des dort beschriebenen Wasserglashärters an Aluminiumpolyphosphat (B) läßt sich leicht durch Titration mit Natronlauge bei pH 10 bis 11 ermitteln. Dabei entspricht 1 Mol NaOH etwa 0,17 Mol Aluminiumpolyphosphat (B) (Formelgewicht 264 g).
  • Die eingesetzten alkalischen Silikatlösungen können sowohl echte als auch kolloidale Lösungen darstellen. Eingesetzt werden können z.B. Ammoniumsilikat-Lösungen oder Metallsilikat-Lösungen. Vorzugsweise werden Alkalisilikatlösun gen, insbesondere Natrium- und/oder Kaliumsilikatlösungen verwendet. Ein sehr geeignetes Ausgangsmaterial stellen die handelsüblichen Wasserglaslösungen dar In den Alkalisilikaten ist das Molverhältnis SiO2/Me2O nicht kritisch. Aus wirtschaftlichen Gründen sind jedoch möglichst große Molverhältnisse (z.B. 5 : 1) günstig, weil sie eine Verringerung der Menge der Säure abgebenden Mischung erlauben. Voraussetzung ist jedoch stets eine fließfähige Silikatlösung. Durch die notwendige Fließfähigkeit der Silikatlösung wird auch deren SiO2-Gehalt auf ca. 30 Gcw.- begrenzt. Jedoch sind auch höher konzentrierte Lösungen bei höheren Temperaturen, beispielsweise auf Knetaggregaten, verarbeitbar. Nach unten ist der SiO2-Gehalt der Silikatlösungen auf ca. 3 Gew.-% begrenzt.
  • Geringere Gehalte führen zu Schäumen (und Gelen) mit unbefriedigender Festigkeit. Bevorzugt werden Silikatlösungen mit 5 bis 25 Gew.-% SiO2-Gehalt eingesetzt.
  • Besonders gut eignen sich Kali- und Natronwassergläser, bei denen das Molverhältnis SiO2/Me2O zwischen 1,5 zu 1 und 4 zu 1 beträgt.
  • Ein kleines Molverhältnis SiO2/Me2O (z.B. unter 0,25), hergerufen durch einen Überschuß an Alkalihydroxyd, ist nachteilig, weil mehr Härter gebraucht wird, und der gehärtete Silikatschaumstoff einen hohen Anteil an wasserlöslichen Salzen enthält.
  • Man kann dem Ansatz vor dem Aushärten, insbesondere vor dem Verschäumen noch die verschiedensten Füllstoffe zusetzen und so die mechanischen und thermischen Eigenschaften des fertigen Silikatschaumstoffes beeinflussen.
  • Als solche Füllstoffe können feste anorganische oder organische Substanzen Verwendung finden, die z.B. als Pulver, Granulat, Draht, Fasern, Hanteln, Kristallite, Spiralen, Stäbchen, Perlchen, Hohlperlen, Schaumstoffteilchen, Vliese, Gewebestücke, Gewirke, Bändchen, Folienstückchen usw. vorliegen. Beispielsweise sind Dolomit, Kreide, Tonerde, Asbest, basisch eingestellte Kieselsäuren, Sand, Talkum, Eisenoxid, Aluminiumoxid und -oxidhydrate, Alkalisilicate, Zeolithe, Mischsilicate, Calciumsilicate, Calciumsulfate, Alumosilicate, Zemente, BasaXtwolle oder -pulver, Glasfasern, C-Fasern, Graphit, Ruß, Al-, Fe-, Cu-, Ag-Pulver, Molybdänsulfid, Stahlwolle, Bronze- oder Kupfergewebe, Siliciumpulver, Blähtonteilchen, Glashohlkugeln, Glaspulver, Lava- und Bimsteilchen, Holzspäne, Holzmehl, Kork, Baumwolle, Stroh, Popkorn, Koks, Teilchen aus gefüllten oder ungefüllten, geschäumten oder ungeschäumten, gereckten oder ungereckten organischen Polymeren geeignet. Beispielhaft seien aus der Vielzahl der in Betracht kommenden organischen Polymeren Polyester und Polyäthylen aufgeführt, wobei diese z.B. als Pulver, Granulate, Schaumstoffteilchen, Perlen, Hohlperlen, schaumfähiges aber noch ungeschäumte Teilchen, als Faser, Bändchen, Gewebe, Vlies usw. vorliegen können.
  • Insbesondere führt die Verwendung von Schlackengranulat und Glasfasern zu einer Erhöhung der Zugfestigkeit und damit einer Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des ausgehärteten Silikatschaumstoffes. Die Einarbeitung der Füllstoffe kann vor dem Verschäumen, zwischen Verschäumen und Härter zugabe oder mit der Härterzugabe (Härter in porösem Füllstoff enthalten) erfolgen.
  • Das Verschäumen der Silikatlösung erfolgt in Gegenwart eines Tensids mit Schaumwirkung, im allgemeinen durch Einleiten eines möglichst feinverteilten Gases, insbesondere Luft. Als Schaummittel sind praktisch alle bekannten Tenside mit Schaumwirkung geeignet, sofern sie gegen die alkalische Reaktion des verwendeten Wasserglases und gegen die saure Reaktion der Härter beständig sind. Es lassen sich nichtionische und kationische, vorzugsweise aber anionische Tenside einsetzen. Bevorzugt sind anionische Tenside mit Sulfonat-Endgruppe, insbesondere Natriumalkyl sulfonate (z.B. sekundäre, lineare C12 - C18 Alkylsulfonate). Aber auch Alkylarylsulfonate, Arylsulfonate oder Ole finsulfonate sind sehr gut verwendbar.
  • Man kann auch durch Zusatz eines Stoffes, der mit der alkalischen Silikatlösung unter Gasbildung reagiert (z.B.
  • Aluminiumpulver) verschäumen.
  • Als rasch protonenabgebende Verbindung werden Mineralsäuren oder saure Salze eingesetzt. Bevorzugt ist die Verwendung von Mineralsäuren. Flüssige Mineralsäuren wie Schwefelsäure, vorzugsweise aber Phosphorsäure, werden dabei zunächst in einem Füllstoff (z.B, Vermiculit, Perlit oder Sägemehl) aufgesogen und in fester Form zum Silikatschaum gegeben. So kann ein Gewichtsteil Vermiculit (expandiert) ein Gewichtsteil Phosphorsäure (85%ig) aufnehmen. Geringe Anteile Füllstoff (z.B. Sägemehl oder Holzwolle) beeinflussen die Porenstruktur der Schaumkörper nicht. Das Eintragen von flüssiger Mineralsäure führt im allgemeinen zur Verklumpung und damit zu unbrauchbaren Produkten. Als Beispiel für eine verwendbare feste Mineralsäure sei Borsäure angeführt. Als saure Salze sind auch solche Verbindungen anzusehen, die mit Wasser (z.B. unter Hydrolyse) unter Bildung von Protonen reagieren. Dies gilt beispielsweise für Pyrosulfate und Pyrophosphate. Als Beispiele für saure Salze seien NaEISO4 und NaH2PO4 angeführt. Verwendbar sind auch Amido-, Imidodi- und Nitrilotrisülfonsäure, sowie ihre Salze. Daneben sind auch organische Säuren einsetzbar. Aus wirtschaftlichen Gründen kommen jedoch nur wenige organische Säuren, beispielsweise Weinsäure oder Essigsäure in Betracht. Bevorzugt wird die Verwendung von Essigsäureanhydrid.
  • Als rasch protonenabgebende Verbindungen kommen auch die festen, ganz oder teilweise dehydratisierten, saurer reagierenden Reaktionsprodukte von Aluminiumhydroxid mit Schwefelsäure in Frage.
  • Bevorzugt sind saure Phosphate, insbesondere saure Aluminiumphosphate, vorzugsweise die Verbindung der Formel AlH3(PO4)2-3H2O. Allein angewandt führt dieses Hydrogenphosphat zu einer allzu raschen Aushärtung der Wasserglasschäume. Bei einem Zusatz von 7,5 Gew.-% dieses Hydrogenphosphats zu flüssigem Wasserglas ergeben sich nur sehr kurze Topfzeiten, d.h. das aufgeschäumte Wasserglas kann gerade noch mit dem Härter vermischt und in die Härtungsform gegossen werden bevor der Schaum erstarrt. Andererseits reicht dieser Zusatz nicht aus, dem Silikatschaumstoff genügend hohe Endfestigkeit zu verleihen. Bei Verringerung der Menge dieses Hydrogenphosphats und gleichzeitiger Zugabe von Aluminiumpolyphosphat (B) kann man jedoch erreichen, daß der gebildete Schaum rechtzeitig (d.h. vor einem Zusammenfallen) geliert und das Gel anschließend noch langsam weiter aushärtet und nach 24 Stunden ein Schaumstoff mit hoher Festigkeit anfällt.
  • Im allgemeinen wird AlH3(PO4)2-3 H2O in Mengen von 15 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 22 bis 27 Gew.-%, bezogen auf den SiO2-Gehalt der verwendeten Silikatlösung eingesetzt. Ein weiteres rasch protonenabgebendes Aluminiumphosphat ist die Verbindung H2(AlP3010)-2-3H2O. Da sie die Abbindezeit stark verkürzt, werden vorzugsweise für kleine Mengen dieser Verbindung neben anderen, rasch protonenabgebenden Verbindungen eingesetzt. Besonders günstig ist ein Verhältnis von 25 Teilen AlH3(PO4)2-3H2O zu 100 Teilen Wasserglas (als SiO2 gerechnet).
  • Für 8 g Aluminiumpolyphosphat (B) werden etwa 0,1 bis 1, vorzugsweise 0,2 bis 0,7 Val einer rasch protonenabgebenden Verbindung zugesetzt. Die Fähigkeit solcher Verbindungen Protonen abzugeben, läßt sich dabei leicht durch Titration in wässriger Lösung bei pH 8 quantitativ erfassen. Die Menge des Aluminiumpolyphosphats (B) beträgt zwischen 5 und 60 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 und 50 Gew.-%, bezogen auf den SiO2-Gehalt der eingesetzten Alkalisilikatlösung.
  • Das Aluminiumpolyphosphat (B) findet als Bestandteil von Härtern im Säureschutzbau bereits mannigfaltige Verwendung.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren hat es als langsam und gleichmäßig wirkender Härter die Aufgabe für die Enthärtung der Silikatschaumstoffe zu sorgen, da es - etwa gemäß der Gleichung /Al(PO3)3 7 + 3n H20--9 , n AlPO4 + 2n H3PO4 hydrolytisch zerfällt. Hingegen sorgen die rasch protonenabgebenden Verbindungen für die erste fixierende Erstarrung des Silikatschaumes.
  • Die Aushärtung des fixierten Gels kann an der Luft erfolgen. Man kann auch das Wasser durch geeignete Trocknungsverfahren z.B. Behandlung im Heizschrank, durch Heißluft, IR-Heizung, Ultraschall oder Hochfrequenzeinwirkung ganz oder teilweise entfernen und je nach den gewünschten anwee dungstechnischen Eigenschaften ein passendes Trocknüngs verfahren wählen. Nach Zugabe der Säure abgebenden Mischung kann der verschäumte Ansatz auch in kalte oder erhitzte Formen gepresst, gegossen oder spritzgegossen werden. Die Erhärtung erfolgt in diesen Formen, seien es Reliefformen, massive Formen oder Hohlformen, gegebenenfalls im Schleuderguß. Die Temperatur ist für Verschäumung und Aushärtung nicht kritisch. Bevorzugt sind Temperaturen zwischen 5 und 100°C, vorzugsweise 5 und 40"C. Die Aushärtung kann auch unter Druck erfolgen.
  • Wie oben erwähnt, lassen sich auch noch vor der Aushärtung mechanisch verstärkende Elemente (Drähte, Fasern, Vliese, Schaumstoffe, Gewebe) zur Verbesserung der Eigenschaften zusetzen. Diese Einarbeitung kann z.B. nach dem Fasermatten-Tränkverfahren erfolgen oder durch gemeinsames Aufbringen von Reaktionsgemisch und Verstärkungsfasern auf die Form, z.B. mittels einer Spritzvorrichtung. Die so erhaltenen Formteile könnten als Bauelemente verwendet werden, insbesondere wenn sie nach Laminieren (z.B. mit Metall, Glas oder Kunststoff) als Sandwich-Formteile vorliegen. Dabei ist das verbesserte Brandverhalten von besonderem Vorteil.
  • Soweit für das erfindungsgemäße Verfahren Wasser eingesetzt wird, kann gefiltertes Flußwasser, vorzugsweise aber Trinkwasser eingesetzt werden.
  • Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert.
  • Versuchsbeschreibung Die in den folgenden Tabellen aufgeführten Versuche wurden -wenn nicht anders angegeben - wie folgt durchgeführt: In einen Kunststoffbecher (Volumen 1 1) wurden -200 g Wasserglas, 4 g Hexadecylsulfonat-Natriumsalz als Schäumer (Hostapur SAS 60) und 20 - 80 ml Wasser eingefüllt. Mittels eines Begasungsrührers (ca. 2000 bis 4000 Upm) wurde in die Lösung während 10 - 30 Minuten Luft eingerührt, wobei die Lösung auf das 4 -5-fache des ursprünglichen Volumens aufgeschäumt wurde. Danach wurden in den sahnigen Wasserglasschaum der mit Wasser aufgeschlämmte Härter und gegebenenfalls Füllstoffe eingerührt.
  • Härter und Füllstoffe wurden durch Rühren innerhalb von 2 - 15 Minuten möglichst gut verteilt. Sobald der Schaum begann etwas fester zu werden, wurde das Rühren beendet und der Ansatz in Formen gegossen. Die Menge des Härters bzw. der Härterkonbination war stets so bemessen, daß die Gelierung des Wasserglases spätestens eine halbe Stunde nach dem Vergießen in die Form einsetzte (ist die Härtermenge zu klein oder die Hydrolysegeschwindigkeit der Härterkombination in den ersten 30 - 60 Minuten zu niedrig, so wird der Schaum allmählich grobporig und erhält schlechte mechanische Eigenschaften). Die Formlinge (mit den Abmessungen 4 x 4 x 16 cm) wurden nach Stehen über Nacht aus der Form genommen und bei Raumtemperatur oder im Trockenschrank bei 60 - 800C getrocknet.
  • Der erwähnte Begasungsrührer eignet sich besonders gut für die Herstellung von feinporigem Schaum. Er besteht aus einer Hohlwelle (Länge: ca. 35 cm, Durchmesser: 5mm), die an einem Ende offen ist und am anderen Ende (das in die Flüssigkeit eintaucht) in eine ebenfalls hohle, konzentrisch angeordnete sechseckige Luftverteiler-Scheibe (Durchmesser: 4 cm) übergeht. Diese besitzt am Umfang 6 Gasaustrittsöffnungen (Durchmesser: 2 mm). Ferner ist an der Hohlwelle - etwa 5 cm von der Scheibe entfernt - ein Flügelrad mit vertikal angeordneten Flügeln (Radius 3 cm, Höhe 1 cm) befestigt.
  • Im Betrieb wird bei hohen Umdrehungszahlen Luft am offenen Ende der Welle angesaugt und durch die Gasaustrittsöffnungen nach außen in die umgebende Flüssigkeit gedrückt. Die entstehenden Schaumblasen steigen auf und werden durch das Flügelrad weiter zerschlagen.
  • Soweit nicht anders angegeben, wurde als Wasserglas eine Kaliwasserglas mit 23,7 % SiO2 und 11 % K20 verwendet.Aluminiumpolyphosphat Al(P03)3 (B) wurde gemäß Beispiel 2 der DT-PS 1 252 835 hergestellt. Der Reingehalt liegt bei ca. 80%.
  • Die nachfolgende Tabelle gibt Versuche wieder, die unter Verwendung von Füllstoffen durchgeführt wurden. Eingesetzt wurden als Härter Al(PO3)3 (B) in der angegebenen Menge, ferner jeweils 12 g AlH3(PO4)2-3H2O sowie ein Gemisch (1:1) aus einem dritten (rasch wirksamen) Härter und einem porösen Trägermaterial (Füllstoff). Ansatzgröße 200 g Kaliwasserglas, 20 g Wasser, 4 g Tensid.
  • Tabelle 1 Al(PO3)3 (B) Gemisch weitere Dichte3) g 3. Härter/Träger 1:1 Zuschläge 20 10 g H3PO4/Vermiculit - 0,24 15 10 g " " - II 0,25 10 10 g " II 0,25 5 10 g " " 0,22 o1) 10 g " " - 0,18 20 10 g " " SgKieselgur 0,24 20 10 g " " 15g " 0,27 20 10 g " " 30g " 0,30 151) 5 g " " - 0,16 15 15 g " " - 0,20 15 30 g " " - 0,23 25 - - - 5gA-Kohle 0,21 20 10 g H3PO4/Aktivkohle - 0,29 20 5 g " " - 0,27 Tabelle 1 (Fortsetzung) Al(PO3)3 (B) Gemisch weitere Dichte3) g 3. Härter/Träger 1:1 Zuschläge 10 5 g H3PO4/Aktivkohle - 0,21 25 10 g " " - 0,36 20 5 g " " Glasmatte2) 0,30 20 10 g " lr 0,35 20 10 g " " " 0,25 25 5 g NaHSO4/A-Kohle 10g Verm.4) 0,28 25 12 g " " - 0,26 25 5 g 0,23 25 5 g " " - 0,34 25 12 g " " - 0,30 25 5 g " " - 0,23 20 10 g H3PO4/A-Kohle 5g Kieselgur 0,29 20 10 g " " 15g " 0,25 20 10 g 't " 30g " 0,32 Anmerkungen: 1) schlechte Porenstruktur 2) Glasmatte beidseitig in Formkörper eingearbeitet (Sandwich-Struktur) 3) Dichte des getrockneten Formkörpers (g/cm3) 4) aufgeblähter Vermiculit Bei den Versuch der folgenden Tabelle 2 wurden die Rahmenbedingungen der Tabelle 1 eingehalten, jedoch wurde der Zusatz von AlH3(PO4)2.3H2O weggelassen.
  • Tabelle 2
    Al(PO3)3 (B) Gemisch weitere Dichte
    g 2. Härter/Träger 1:1 Zuschläge
    25 20 g (CH3CO)2O/A-Kohle - 0,171)
    25 25 g " " 0,22
    25 30 g " " - 0,26
    25 30 g " " - 0,27
    15 35 g " " 5g Kieselgur
    15 35 g " " 15g
    15 35 g " II 30g "
    25 20 g (CH3CO)2O/Verm.4) - 0,19
    25 25 g " " - 0,32
    20 30 g " " - 0,23
    15 35 g " " - 0,27
    10 40 g " - 0,29
    15 35 g " " Glasmatte2) 0,28
    10 40 g " " " 0,26
    15 35 g " " 5g Kieselgur 0,26
    15 35 g " " 15g " 0,29
    15 35 g " " 30g " 0,33
    25 20 g Na2H2P2O7 - 10g Verm.4) 0,41
    25 20 g " - 10g " 0,38
    Tabelle 3 Einfluß der Füllstoffe Holzmehl und Kieselgur auf die Porenstruktur Ansatzgröße: 25 g Al(PO3)3 (B), 12 g AlH3(PO4)2.3 H2O 80 g Wasser, 4 g Tensid 200 g Kaliwasserglas Tabelle 3 (Fortsetzung)
    Holzmehl Kieselgur Dichte3)
    (g) (g)
    o 0 0,24
    20 0 0,23
    20 5 0,275)
    20 15 0,275)
    20 30 0,305)
    0 30 0,275)
    Anmerkung: 5) sehr gute Porenstruktur Tabelle 4 Mechanische Eigenschaften einiger Silicatschaumstoffe Ansatzgröße: 80 g Wasser, 4 -g Tensid, 200 g Wasserglas 12 g AlH3(PO4)2.3H2O
    Füllstoff mech. Eigenschaften
    Zusatz Kieselgur Glas- Raum- Festigkeit
    Al(PO3)3 (B) (g) fasern gewicht Druck- Biege-
    (g) (g) g/cm³ fest. fest.
    N/cm2 N/cm
    30 - - 0,31 11,4 6,1
    28 - - 0,256) 4 5,4
    28 - - 0,25 5,2 6,5
    25 - - 0,25 7,2 8,5
    28 - 5 0,26 6,9
    25 35 5 0,30 18,5 25,9
    - 28 35 5 0,29 12,5 14,2
    Anmerkung: 6) bei 60 - 800C getrocknet Tabelle 5 Die folgenden Versuche zeigen den Einfluß von AlH2(P3O10).2HO auf das Abbindeverhalten. Die Versuchsbedingungen stimmen mit denen von Tabelle 3 überein. Füllstoffe: je 20 g Holzmehl und 5 g Kieselgur.Schaumvolumen: ca. 600 ml.
    Al(PO3)3 (B) AlH3(PO4)2.3H2O AlH2(P3O10).2H2O Rührzeit7) Dichte3)
    25 g 1 12 5 min 0,25
    25 - 12 g 2 0,27
    22 12 3 3 0,27
    Anmerkung: 7) Nach der angegebenen Rührzeit beginnt jeweils der Schaum fest zu werden.
  • Das Verfahren der allgemeinen Versuchsbeschreibung wurde wiederholt, jedoch wurde mit NatronwassergBs (5,6 % Na2O; 21,9 % SiO2) gearbeitet.
  • Ansatzgröße: 25 g Al(PO3)3 (B), 20 g Wasser, 25 g Vermiculit und 4 g Tensid.
  • Nach 2 Minuten Rührzeit ergab sich eine Schaummenge von ca.
  • 650 ml. Die erhaltenen Schaumkörper hatten gute mechanische Eigenschaften. Ihre Dichte (in Abhängigkeit von der Menge der Härterbestandteile) ergibt sich aus der folgenden Tabelle: Tabelle 6
    Na-Wasserglas AlH3(PO4)2.3H2O Dichte3)
    260 g 12 g 0,27
    200 12 0,25
    260 24 0,45
    Ähnliche Versuche sind in den folgenden Tabellen erfaßt.
  • Ansatzgröße:25 g Al(PO3)3 (B), 24 g AlH3(PO4)2 3H2O, 25 g Vermiculit und 5 g Kieselgur.
  • Tabelle 7
    H2O K-wasserglas Na-wasserglas Rührzeit Schaum Dichte3)
    20 g8) - 200 g9) 1 min 300 ml 0,45
    30 - 200 1 350 0,43
    20 10010) 100 1 350 0,6
    20 100 40 1 350 0,57
    Tabelle 8
    H2O K-wasserglas10) Na-wasserglas11) Rührzeit Schaum Dichte3)
    20 g 180 g 20 g 2 min 400 ml 0,42
    20 140 60 2 400 0,44
    20 100 100 1 350 0,50
    20 60 140 1 350 0,49
    20 20 180 1 350 0,49
    Anmerkungen 8) Destilliertes Wasser ) (25,2 % SiO2; 7,6 % Na2O, Rest H2O) 10) (26 %SiO2; 14 % K2O, Rest H2O) 11) (26,3 % SiO2; 8 % Na2O , Rest H20)

Claims (11)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Silikatschaumstoffen, wobei man eine wässrige, alkalische Silikatlösung verschäumt und diesen Schaum durch Reaktion mit einer Säure abgebenden Mischung aushärtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure abgebende Mischung eine rasch Protonen abgebende Verbindung und Aluminiumpolyphosphat der Formel Al(P03)3 (B) enthält und keine Halogenidionen freisetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Luft in Gegenwart eines Tensids mit Schäumereigenschaft verschäumt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Silikatschaumstoff unter Zusatz von Füllstoffen hergestellt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff saugfähig ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß de rasch Protonen abgebende Verbindung eine Mineralsäure ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zugegebene Mineralsäurein einem festen Füllstoff aufgesaugt, zur Anwendung kommt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäure als Mineralsäure eingesetzt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als rasch Protonen abgebende Verbindung ein saures Salz eingesetzt wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, das als saures Salz ein saureS Phosphat eingesetzt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als saures Phosphat ein Aluminiumphosphat eingesetzt wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf den SiO2-Gehalt der eingesetzten Silikatlösung zwischen 5 und 60 %, vorzugsweise zwischen 10 und 50 Gew.-% Aluminiumpolyphosphat (B) eingesetzt werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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NL1027015C2 (nl) * 2004-09-10 2006-03-13 Modina B V Werkwijze voor het bereiden van een schuim op basis van silicaat, inrichting voor toepassing ervan, spuitbus, en volgens de werkwijze verkregen schuimproduct.

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