DE29818798U1 - Instrumentensatz - Google Patents
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Description
PATENT- UND RECHTSANWÄLTE MEINKE, DABRINGHAUS UND PARTNER GbR
ZUGELASSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT UND GEMEINSCHAFTSMARKENAMT EUROPEAN PATENT AND TRADEMARK ATTORNEYS'
PATENTANWÄLTE- JULIUS MEINKE, DIPL-ING.
WALTER DABRINGHAUS, dipl.-ing. JOCHEN MEINKE, dipl.-ing.
RECHTSANWALT
THOMAS MEINKE
WESTENHELLWEG 44137 DORTMUND
TELEFON (0231) 14 50 TELEFAX (0231) 14 76
POSTFACH 10 46 45
44046 DORTMUND, 2 1 . Okt . 1998
DRESDNER BANK AG DTMD, Kto.-Nr. 1 148 047 (BLZ 440 800 50)
POSTBANK DORTMUND, Kto.-Nr. 542 02-463 (BLZ 440 100 46)
4/14195 TM/Mä/A
Anmelder: Dr. Dusan Ristic, Helgoland 13, 44227 Dortmund
Die Erfindung betrifft einen Instrumentensatz für die Knochentransplantation
im orofacialen und anderen Bereichen des menschlichen und tierischen Körpers. In der Zahnheilkunde
und anderen Gebieten der Medizin nimmt die Entnahme und Transplantation von Eigenknochen zu. Im Mundbereich
sind die Entnahmestellen vielfältig, insbesondere die Kinnregion, der Retromolarbereich und die Tuberregion. Grundlage
hierfür ist die Erkenntnis, daß die biologische Wertigkeit des ortsständigen Knochens deutlich höher als z.B.
Becken- oder Rippenspäne ist, welche schneller resorbiert werden. Um die notwendigen Knochenscheiben für chirurgische
und/augmentative Maßnahmen im Kieferbereich zu erhalten, werden Trepanfrasen und/oder -bohrer eingesetzt. Mit Trepanfräsen
wird aus den geeigneten Entnahmeregionen des Kiefers, die eine entsprechende Qualität der Knochendichte
aufweisen, ein entsprechendes kreisrundes Knochenstück gewonnen, das zur Auflagerung oder Anlagerung im Defektbereich
verwendet wird.
Ein Problem bei der Verpflanzung derartiger Knochen-Segmente besteht jedoch darin, daß diese nur wenig passgenau sein
können, so daß anfänglich meist nur eine geringe Stabilität des Transplantates nach der Verpflanzung gegeben ist. Auch
kann es Schwierigkeiten beim Einwachsen des Knochentransplantates geben.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu schaffen, bei der der aus der Entnahmeregion mobilisierte Knochenzylinder
genau in die vorbereitete Bohrung im Defektbereich paßt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens zwei in ihrem Innen- bzw. Außendurchmesser aufeinander
abgestimmte Trepanbohrer zur Gewinnung und Transposition genormter Knochenzylinder und/oder -ringe vorgesehen
sind.
Mit einer derartigen Lösung wird erreicht, daß der aus der Spenderregion entnommene, zur Transplantation vorgesehene
Knochen-Segment genau in die Bohrung paßt, die der hierauf abgestimmte Trepanbohrer für die Bohrung im Defektbereich
schafft. So hinterläßt der Trepanbohrer 2 ein Bohrloch Y, und schafft dabei einen Trepanzylinder vom Kaliber X, dieser
paßt genau in die Bohrung X, die der Trepanbohrer 1 bei einer vorher genau bestimmten Instrumentenführung unter
einer bestimmten Drehzahl und Druckanwendung hinterläßt.
Eine besonders exakte Passung des entnommenen Knochenzylinders ergibt sich, wenn der Außendurchmesser X des kleineren
Trepanbohrers exakt dem Innendurchmesser X des größeren Trepanbohrers entspricht. Der Außendurchmesser des kleineren
Trepanbohrers bestimmt dabei den Durchmesser X der Boh-
rung im Defektbereich, der Innendurchmesser X des größeren Trepanbohrers entspricht dem Außendurchmesser X des Knochenzylinders,
der in den Defektbereich transplantiert wird.
Die Erfindung sieht in Ausgestaltung Innen-/Außendurchmesser von 1,8/2,3 - 4,3/4,8 mm in Schritten von je 0,5 mm
vor. Die sich dabei ergebenden sechs kleineren Trepan-Kaliber werden vorwiegend bei der Transposition der genormten
Knochenzylinder angewandt.
Darüber hinaus sind auch Innen-/Außendurchmesser von 4,8/5,8 mm und 5,8/7,0 mm vorgesehen. Auch diese eignen
sich noch für die Transposition von genormten Knochenzylindern, ebenso jedoch auch zur Transposition genormter Knochen-Ringe.
Für diese sind, was die Erfindung ebenfalls vorsieht, auch Innen-/Außendurchmesser der Trepanbohrer von
7 - 11 mm in Schritten von 1,0 mm vorgesehen. Im Verlauf der routinemäßigen Anwendung können die Kalibrierungen den
aktuellen Bedürfnissen jederzeit angepaßt werden. In jedem Fall ist sichergestellt, daß der Knochenzylinder des größeren
Trepanbohreres genau in die Bohrung des nächst kleineren hineinpaßt. Dabei werden im Fall der Transplantation
von Knochenringen diese mit einer zentral plazierten, dem Kaliber des jeweiligen Implantates entsprechenden Bohrung
versehen und unmittelbar vor der Insertion auf die einzu-
bringenden Implantate aufgeschraubt. Die nach der Transplantation von Knochenzylindern und/oder -ringen verbleibenden
Nischen können mit Augmentat-Gemisch und/oder Spongiosa-Stücken aufgefüllt werden, das Operationsgebiet wird
z.B. mit Membranen abgedeckt und dicht vernäht. Monate später zeigt sich dann in der Regel ein neuer, voluminöser
Kieferkamm. Die einwandfreie Gestaltung des Kieferkammes und der Prothetik setzt eine besondere Präzision in der
Transpositions-Technik voraus. Diese wird durch den erfindungsgemäßen Instrumentensatz sichergestellt. Auch die genaue
Einhaltung der geplanten Implantatpositionen, trotz einer massiven Auflagerungsplastik, ist nur bei einer
größtmöglichen, geometrischen Genauigkeit des Operationsverfahrens möglich, die mit der Schaffung genormter Knochenzylinder
und/oder -ringe durch den erfindungsgemäßen Instrumentensatz möglich wird. Dieser schafft daher die
Voraussetzungen für eine höchstmögliche Präzision bei der Knochenverpflanzung im Kiefer und anderen Bereichen. Die
bei den Bohrungen hergestellten Knochenzylinder können darüber hinaus auch zur Auffüllung von Knochendefekten in der
Parodontologie und der chirurgischen Zahnerhaltung und bei der Behandlung von Knochendefekten und Knochendefiziten in
vielen anderen Gebieten der Human- und Tier-Medizin (Traumatologie,
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, plastische und kosmetische Chirurgie u.a.) dienen.
Zusätzliche Beschichtungen der Trepanbohrer erreichen eine zusätzliche Oberflächenhärtung, durch die Verschleißerscheinungen
gemindert und die Gleiteigenschaften erhöht werden. Als besonders geeignetes Material wird der Werkstoff
1.4034 vorgeschlagen, der eine Rockwellhärte HRC 48-52 zuläßt. Ebenso wird eine Hartschicht, nämlich eine PVD-Beschichtung,
oder eine Plasmabeschichtung vorgeschlagen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht eines einzelnen Trepanbohrers,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Trepanbohrer mit kleinerem Durchmesser X,
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Trepanbohrer mit einem Durchmesser X + 1,0 mm,
Fig. 4 eine Aufsicht auf einen Knochenring mit dem Durchmesser X,
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Bohrloch mit dem Durchmesser X.
Ein allgemein mit 1 bezeichneter Trepanbohrer weist einen Schaft 2 mit einer umlaufenden, ringförmigen Nut 3 und ei-
nem Ansatzstück 4 zum Einstecken in ein nicht näher dargestelltes Antriebselement und einen Bohrkopf 5 mit einem
Fenster 6 auf, an dessen Oberfläche sich kreisförmig angeordnete Sägezähne 7 zur Ausbildung eines Fräskopfes befinden.
Der Bohrkopf 5 besitzt eine Wandstärke 8. Ein erster, kleinerer Trepanbohrer 1 weist einen Außendurchmesser
von X auf (Fig. 2). Ein zweiter, größerer Trepanbohrer weist einen entsprechenden Innendurchmesser X und einen
Außendurchmesser X + 1 mm bei einer Wandstärke von 0,5 mm auf. (Fig. 3). Mit dem kleineren Trepanbohrer 1 (Außendurchmesser
X) kann im Defektbereich eine Bohrung wiederum mit dem Innendurchmesser X geschaffen werden. Eine Aufsicht
auf eine solche Bohrung ist in Fig. 5 dargestellt. Fig. 4 zeigt in Aufsicht einen zur Transplantation ausgebohrten
Knochenring 10 mit einem zentral angeordneten Bohrloch 11, in das ein nicht näher dargestelltes Implantat eingeschraubt
werden kann. Dieser Knochenring 10 ist mit einem Trepanbohrer 1' mit dem Außendurchmesser X + 1 und einem
Innendurchmesser X ausgebohrt und weist dementsprechend selbst einen Außendurchmesser X auf. Damit paßt der Knochenring
oder
-zylinder 10 exakt in das Bohrloch 11 (Fig. 5) mit dem Innendurchmesser
X.
Claims (9)
1. Instrumentensatz für die Knochentransplantation in der Paradontologie, chirurgischen Zahnerhaltung, Implantologie
und bei der Behandlung von Knochendefekten und Knochendefiziten,
gekennzeichnet durch wenigstens zwei in ihrem Innen- bzw. Außendurchmesser
(X, X + 1)aufeinander abgestimmte Trepanbohrer (1,1') zur Gewinnung und Transposition genormter Knochenzylinder
und/oder -ringe (10).
2. Instrumentensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser (X) des kleineren Trepanbohrers
(1) exakt dem Innendurchmesser (X) des größeren Trepanbohrers (1') entspricht.
3. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 1,8/2,3 4,3/4,8 mm in Schritten von je 0,5 mm betragen.
4. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 4,8/5,8 und 5,8/7,0 nun betragen.
5. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 7 - 11 mm in
Schritten von 1,0 mm betragen.
6. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') mit einer Beschichtung versehen sind.
7. Instrumentensatz nach Anspruch 1, oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') mit einer Plasmabeschichtung versehen sind.
8. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') aus dem Werkstoff 1.4034 mit einer Rockwellhärte HRC 48/52 gebildet sind.
9. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') eine zusätzliche Oberflächenhärtung, insbesondere eine Hartschicht, nämlich eine PVD-Beschichtung,
aufweisen.
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