DE2538665A1 - Verfahren und einrichtung zum streuwurf von bomben - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum streuwurf von bombenInfo
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Description
Verfahren und Einrichtung zum Streuwurf von Bomben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Streuwurf von Bomben,
die von einem Trägerflugzeug in die Nähe eines Zielgebietes transportiert werden.
Der Wirkradius konventioneller ungelenkter Bomben liegt in der gleichen Größe wie der Bahnfehler, weshalb die
Erfolgswahrscheinlichkeit - Zerstörung des Zieles - einer einzelnen solchen Bombe begrenzt ist. Als mögliche Lösung
ergibt sich die Verwendung größerer Kaliber, um den Wirkradius zu vergrößern. Nachteilig ist, daß durch Vergrößerung
der Sprengladung die zerstörte Fläche nur unterproportional steigt. Insbesondere gegen harte Ziele, also
kleine Wirkradien, werden dadurch für ausreichende Zerstörwahrscheinlichkeiten sehr große Bomben erforderlich.
Darum sieht die moderne Strategie den verstärkten Einsatz von sog. Streuwaffen vor, bei denen größere Flächen möglichst
gleichmäßig mit kleineren Sprengladungen belegt werden, um die sog. statische TreffWahrscheinlichkeit zu
erreichen.
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Hierzu ist es z.B. aus der US-PS 2 809 583 bekannt, eine Vielzahl kleiner Bomben in einem Behälter anzuordnen,
der nach dem Auslösen vom Trägerflugzeug über einen Zeitzünder pyrotechnisch zerlegt wird, um das Verstreuen
der kleinen Bomben über eine große Fläche zu ermöglichen.
Bei einem solchen Verfahren hängt die Größe der Belegungsfläche von vielen Zufälligkeiten ab, wie z.B. der Geschwindigkeit
des Trägerflugzeuges, der herrschenden Windgeschwindigkeit, der vom Behälter im Augenblick seiner Zerlegung eingenommenen
Lage u. ä. Dies ist besonders dann nachteilig, wenn für das Zerstören oder Außergefechtsetzen eines anzugreifenden
Zieles eine bestimmte Belegungsdichte erforderlich ist.
Es ist ferner bekannt, air Verbesserung der Wirksamkeit den
Bahnfehler einzelner geworfener Bomben zu verringern. Dazu müssen die Bomben mit Lenkeinrichtungen versehen werden, mit
denen sie von einem Trägerflugzeug aus manuell oder auch
selbsttätig in ein Ziel gelenkt werden können. Solche Selbstlenkeinrichtungen sind für einzeln geworfene Bomben bekannt.
Diese steuern entweder bestimmte Zielcharakteristika, z. B. elektromagnetische Strahlungen des Zielen an, was hohe Treffgenauigkeiten
ermöglicht,aber teure Lenkeinrichtungen erfordert, oder sie steuern blind nach einem vorgegebenen Programm,
was mit relativ billigen Lenkeinrichtungen möglich ist, aber keine Treffgenauigkeiten erbringt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für den Streuwurf von Bomben zu schaffen, durch das vom Trägerfluzeug
aus die Belegungsdichte eines ausgewählten Zieles,
insbesondere eines sogenannten harten Flächenzieles bestimmbar
ist.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
mehrere mit programmierbaren Speichereinrichtungen versehene
Lenkbomben verwendet werden, daß das durch sie zu erreichende Zielbelegungsmuster durch unterschiedliche Lenkprogramme
frei wählbar ist, daß die Lenkprogramme sowohl vor dem Angriff am Boden als auch während des Angriffs im
Trägerflugzeug in Abhängigkeit von der Zielortung und dem
vorgewählten Belegungsmuster erstellt, in unterschiedliche Lenkbefehle umgeformt und in die Speichereinrichtungen der
einzelnen Lenkbomben eingespeichert werden, und daß beim gleichzeitigen Auslösen der Lenkbomben diese durch die eingespeicherten
Lenkbefehle in unterschiedlichen Flugbahnen derart gelenkt werden, daß sie in dem Flächenziel in einer
vorbestimmten Belegungsdichte auftreffen.
Da moderne Hochleistungsflugzeuge in aller Regel mit sogenannten
Waffenrechnern ausgestattet sind, in die alle Informationen über den Flugzustand des Trägerflugzeuges, die
Zielpositionen relativ zum Trägerflugzeug u. ä. eingegeben und dort bis zu einer Ausgabe bzw. Neueingabe gespeichert,
werden, sind als zusätzliche Informationen lediglich noch die Lenkcharakteristiken der einzelnen Bomben zu speichern,
das gewünschte Belegungsmuster einzugeben und ein weiteres Rechenprogramm vorzusehen, durch das die Steuerprogramme
für die Bomben in Form von kritischen Meßwerten, bei denen der Ruderausschlag der Bomben rückgängig gemacht werden
soll, aus den jeweils vorliegenden Meßwerten und der gewünschten Belegung um den Zielpunkt ermittelt wird.
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Die Bomben sind zur programmierbaren Lenkung erfindungsgemäß mit einem Meßwerk, einem Speicher für die eingebbaren
kritischen Meßwerte, einem bei Erreichen der eingegebenen Meßwerte auslösenden Schalter, der mit einem
die Ruder der Lenkbomben in ihre Nullstellung überführenden Kräftspeicher verbunden ist, den Rudern selbst und
einem Anschluß für die Eingabe der Meßwerte zu versehen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren ballistisch
nicht oder schlecht erreichbare Ziele mit sehr geringem technischen Aufwand gezielt mit einem vorbestimmten Belegungsmuster
zu bekämpfen sind, wobei die Bomben bei Erreichen vorprogrammierter Meßwerte vom gelenkten in den
ballistischen FlUg überführbar sind. Hierdurch wird die
Abwehrmöglichkeit sowohl gegen die Streuwaffen als auch
gegen die Streuwaffen in das Ziel bringenden Trägerflugzeuge stark eingeschränkt. Außerdem wird durch die gezielte
Bekämpfung eine gegenüber ungelenkten Streuwaffen starke Reduktion der Waffenmenge möglich. Schließlich
sind die'"Steuereinrichtungen der hier verwendeten Bomben
wesentlich billiger'als die bei bekannten Lenkbomben.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung mehr oder
minder schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen
Fig. l äine Darstellung des Einsatzes von Streuwaffen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Lenkeinrichtungen einer einen Teil der Streuwaffen bildenden
Lenkbombe zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In einem hier nur angedeuteten Trägerflugzeug 3 (vgl. Fig. 2) sind ein unter anderem der Ortung von Zielen dienendes
Radargerät 4 mit einer Antenne 5, ein sogenannter Waffenrechner 6 und eine Eingabe- und Anzeigevorrichtung
vorgesehen. Mit dem Waffenrechner ist ein Steuergerät 8 verbunden, über das die in hier nur angedeuteten Behältern
1 des Trägerflugzeuges·3 angeordneten oder auch einzeln
am Trägerflugzeug aufgehängten Bomben oder Bomblets 10 (vgl. auch Fig. 3) bezüglich ihrer Speicher eingestellt
und ausgelöst werden.
Jede Bombe 10 ist als sogenannte Lenkbombe ausgebildet, d.h. sie ist mit vier Rudern 11 bis 14 ausgestattet,
die über Sperrklinken 15, 16 und 17 in ausgeschlagener Position verriegelt sind. Mit jedem Ruder ist ein Kraftspeicher,
mit einer Rückholfeder 18 bis 20 versehen, durch die die Ruder unter Einwirkung von programmierbaren,
als Speicher wirkenden Zeitschaltern 21 und 22 über die Auslösung der Sperrklinken in die nicht dargestellte
Ruhelage überführbar sind. Die als Speicher wirkenden Zeitschalter und damit die Sperrklinken sind über Anschlußglieder
23 und 24 und über je eine Leitung 25 und 26 mit einem Anschlußstecker 27 verbunden, über den die elektrische
Verbindung mit dem Steuergerät 8 herstellbar ist.
Selbstverständlich sind auch andere Speichereinrichtungen verwendbar, entscheidend ist lediglich, daß das vom Waffenrechner
7 ermittelte Lenkprogramm für die Dauer des Fluges in der Lenkbombe speicherbar und von dort abrufbar
ist. Es sind natürlich auch andere Ruderanordnungen und andere Steuermomenterzeuger möglich, z.B. kann die Bewegung
der Ruder auch über Stellmotore erfolgen.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, werden die Ruder 11 und gleichsinnig betätigt; sie dienen der Steuerung der Bahn-
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krümmung der Lenkbombe, während über die gegensinnig betätigbaren Ruder 13 und 14 die Ebene der Bahnkrümmung bestimmbar ist.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende:
Sobald vom Trägerflugzeug aus oder über Funk durch eine
Leitstelle das zu bekämpfende Ziel, z.B. eine Fahrzeugkolonne 30 erkennbar öder bekannt ist, werden etwa in der Position
3a gemäß Fig. 1 die Ortskoordinaten dieses Zieles mit Hilfe des Radargerätes bestimmt und in den Waffenrechner eingegeben.
Gleichzeitig wird das gewünschte Belegungsmuster des Zieles 32, hier ein Reihenwurf durch den Piloten des Trägerflugzeuges
mit Hilfe der Eingabevorrichtung 7 ebenfalls in den Waffenrechner eingegeben. Aus diesen eingegebenen Werten
und den im Waffenrechner eingespeicherten Flug- und Lenkeigenschaften der die Streuwaffe bildenden Lenkbomben, der Flughöhe
und -geschwindigkeit des Trägerflugzeuges und evtl. der Geschwindigkeit des erfaßten Zieles werden vom Waffenrechner
die Zeitfolgen der Ruderausschläge für die Lenkbomben vorausberechnet, damit diese vom Auslösepunkt T in der Flug-
position 3b aus am Ende ihrer Flugzeit etwa gleichmäßig verteilt im georteten Ziel eintreffen. Die vorausberechneten
Werte werden in den Speichereinrichtungen der einzelnen Lenkbomben eingespeichert. Sobald das Trägerflugzeug die
Position 3b erreicht hat, werden über den Waffenrechner die Lenkbomben ausgelöst. Sie bewegen sich entsprechend der
voreingestellten Werte entlang der unterschiedlichen Flugbahnen 31 zum Ziel 30. Das Trägerflugzeug gelangt auf seiner
Flugbahn 40 sehr rasch aus dem Wirkungsbereich evtl. am Flächenziel installierter Abwehrwaffen.
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Statt der Berechnung der Programmanweisungen während des Angriffes ist es selbstverständlich auch möglich, die
erforderlichen Lenkbefehle vorher in die Bomben einzuspeichern und das Flugzeug in eine für das angespeicherte
Programm geeignete Auslöseposition zu manövrieren.
- Patentansprüche -
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Claims (3)
- Patentansprüche•Verfahren zum Streuwurf von Bomben, die von einem Trägerflugzeug in die Nähe eines Zielgebietes transportiert werden, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere mit programmierbaren Speichereinrichtungen (21 bis 24) versehene Lenkbomben (10) verwendet werden, daß das durch sie zu erreichende Zielbelegungsmuster (32) durch unterschiedliche Lenkprogramme frei wählbar ist, die sowohl vor dem Angriff am Boden als auch während des Angriffs im Trägerflugzeug (3)dn Abhängigkeit) von der Zielortung und dem vorgewählten Belegungsmuster erstellt, in unterschiedliche Lenkbefehle umgeformt und in den Speichereinrichtungen (21 bis 24) der einzelnen Lenkbomben (10) eingespeichert werden, und daß beim gleichzeitigen Auslösen (T ) der Lenk-bomben diese durch die eingespeicherten Lenkbefehle in unterschiedliche Flugbahnen (31) derart gelenkt werden, daß sie in dem Flächenziel (30) in einer vorbestimmten Belegungsdichte auftreffen.
- 2. Verfahren zum Streuwurf von Bomben, dadurch gekennzeichnet , daß bei Einstellung der Lenkprogramme am Boden das Trägerflugzeug (3) in eine durch den Waffenrechner (6) vorbestimmbare Flugposition (3b) zu bringen ist, in der die zur Bekämpfung des Zieles vorgesehenen Lenkbomben (10) gleichzeitig (T ) ausgelöst werden.709810/053?
- 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Streuwurf von Bomben gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Lenkbomben (10) mit einem Anschlußstecker (27), mit einem Speicher (21 bis 24) für die eingebbaren kritischen Meßwerte, mit einem beim Erreichen der eingegebenen Meßwerte auslösenden Schalter (21,22), der mit einem die Ruder (11 bis 14) der Lenkbomben in ihre Nullstellung überführenden Kraftspeicher (18 bis 20) verbunden ist, versehen sind, und daß der im Trägerflugzeug (3) befindliche Waffenrechner (6) ein Rechenprogramm aufweist, durch das die Steuerprogramme für die Bomben in Form von kritischen Meßwerten, bei denen der Ruderausschlag der Bomben rückgängig gemacht werden soll, aus den jeweils vorliegenden Meßwerten und der gewünschten Belegung um den Zielpunkt ermittelt wird.709810/0537
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