DE2119699A1 - Verfahren zum Wölben von Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Wölben von Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
«90 Herne. 1000 München 25,
FrolMirathilraße 1? ni«ll«*.I>UD-.U- EUenacher Straße 17
pos.fechw
Dlpl.-Ing. R. H. Bahr Mt.Anw Bafil#r
P,t..A„w. Hor.m.nn-Tr.M.poh. Dlpl.-PhVS. EdUafd ΒθΙΖίθΓ Fernsprecher: 39M1I
Fernsprecher: 51013 r ' ■ 398012
51014 Dipl.-lng. W. Herrmann-Trcntepohl ^ω«
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7. April 1971 Saint-Gobain, 62, Bd. Victor Hugo, 92 JTeuilly-sur-Seine
Verfahren zum Wölben von Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Wölben von Glasscheiben, insbesondere zum Wölben von Glasscheiben, wie sie für die Verbundverglasung von Fs.hrzeugen
verwendet werden.
Um die vollkommene Anpassung der beiden gewölbten Glasscheiben
vor dem Verbinden mittels einer Folie aus Polyvinylbutyral sicher zu stellen, ist es belcannt, diese Glasscheiben zusammen auf" einem
Eahmen zu formen. Diese Glasscheiben v/erden paarweise eine auf der anderen auf einer Rahmenform angeordnet und in einem Ofen
auf die Erweichungstemperatur des Glases gebracht.
Die Wirkung der Schwerkraft auf die durch Temperaturerhöhung auf
eine geeignete Viskosität gebrachten Glasscheiben bewirkt, daß diese auf der Hahmenforn durchsacken. Indessen bleibt die Verformung
der Scheiben in ihrem mittleren Bereich ungenau, da sie nicht durch irgendeine Auflage mechanischer A.rt begrenzt
wird, Bondern nur die Paktoren der Viskosität und Temperatur
diese Verformung im Hittelbereioh steuern.
1 0 9 8 Λ 5/1338 ~ 2~
Das Formen von Glasplatten mit großen Abmessungen und geringer Dicke erfordert die Anwendung einer dritten, dickeren Platte,"
die den beiden ersten Platten während des Formvorganges als Unterlage dient. Sie verzögert den Erv/eichungsvorgang und erlaubt
es, die endgültige Form besser zu beherrschen. Natürlich kann diese Platte nur ein einziges Mal verwendet werden und
eie erhöht die Verfahrenskosten in nicht vernachlässigbarer Weise.
Auch ist, wenn eine Anlage einen großen Ausstoß haben soll, die Zahl der rotierenden Rahmenformen im Ofen notwendigerweise
beträchtlich, wodurch auch der Aufwand für Steuerung und Wartung vergrößert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese Nachteile.
Das Verfahren besteht darin, daß man in der Nähe des Scheibenrandes
und außerhalb dieses Randes einen Unterdruck erzeugt, der auf die Platte eine Saugwirkung ausübt, wodurch diese angehoben
und gegen die Form angelegt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Scheibe zunächst horizontal in einen Vorwärmofen geführt und
dann in eine Formstation, worauf sie vertikal zur Form hin bewegt wird, bis sie an dieser anliegt, wobei diese Vertikalbewegung
und das Anlegen an die Form durch ein Ansatigen bewirkt
wird, das mit Hilfe eines rund um den Scheibenrand erzeugten Unterdruckes hervorgerufen wird.
Von den weiteren Vorteilen, welche die Erfindung mit sich bringt, sind insbesondere die folgenden zu erwähnen:
Die Verfahrensstufen des Erhitzens und des Formens de,? Glases
sind getrennt;
beim Erhitzen der Glasscheibe während ihres Transports üüer
Rollen müssen nur die Kalorien a\ifgebracht v/erden, die zur Temperaturerhöhung
allein des Glases notwendig sind;
109845/1338 ~ '* ~
jede Glasscheibe wird einzeln und in genau vorbestimnfer V/eise
durch die Anlage gegen eine starre, nicht deformierbare Form geformt. Die beim Anlegen des Glases an die Form auftretenden
Kräfte sind pneumatischer Katür.
Außerdem bewirken diese gleichen Kräfte den Transport der Glasscheibe
von den diese unterstützenden Rollen während des Erhitzens zu der Form ohne stofflichen bzw. mechanischen Kontakt. ,
Die Form befindet sich auf einer Temperatur, die merklich in der Eähe der Temperatur des Glases vor seiner Verformung liegt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor, weiche Ausführungsbeiepiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung schildert und keine Begrenzung des
Schutzumfandres darstellt.
"O'
Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die gesamte Anlage;
Fig. 2 eine Draufsicht der Anlage gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung mit konkaver
Form;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 3;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine Formvorrichtung mit zentraler
Ansaugung;
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 5;
Fig. 7 einen Längsschnitt einer konkaven Form, die mit einer von einem Wagen getragenen Gegenform zusammen arbeitet;
Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine konkave Form, die mit einem von einem Wagen getragenen Formrahmen zusammen arbeitet;
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Pig. 9 einen Längsschnitt durch eine konvexe Form;
Pig.10 einen Querschnitt durch, die p\g. 9 dargestellte Form;
Fig.11 einen Längsschnitt durch eine konvexe Form mit zentraler
Ansaugung;
Fig.12 einen Querschnitt durch die Form nach Fig. 11;
Fig. 13 einen Längsschnitt durch eine konvexe Form,-, die mit
einem von einem Wagen getragenen Formrahmen zusammenarbeitet;
Fig.H einen Längsschnitt durch eine konvexe Form, die mit einer
von einem Wagen getragenen, mit Ansaugung arbeitenden Gegenform zusammenwirkt.
Wie Fig. 1 zeigt, weist eine erfindungsgemäße Formstraße folgende Elemente auf: eine Aufgabestelle 2, einen Anwärmofen 3, eine
Formkammer 4, eine . KühLkammer 5 und eine Austragstelle 6.
Die zu wölbende Glasscheibe 1 wird mit Hilfe von Rollen 7, die von Motoren über geeignete Transmissionen gedreht werden, durch
diese verschiedenen Anlagenteile transportiert.
Der Anwärmofen 3 ist an seiner Decke und seinem Boden mit elektrischen
Widerstand&eizungen 8, 9 versehen, die die zum Aufheizen
der von den Rollen 7 in diesen Ofen eingeführten Glasscheibe 1a notwendige Energie durch-Strahlung abgeben. Thermoelemente 10,
11 regeln die Ofentemperatur auf einen konstanten Wert.
Die Rollen 7, die einen relativ kleinen Durchmesser, etwa 30 mm haben, sind aus einem feuerfesten Werkstoff mit geringem Aus- :
dehnungskoeffizienten ausgeführt, beispielsweise Siliziumoxyd-Guß. Sie sind vorteilhafterweise mit einer Gewebehülle, die insbesondere
aus Kieselsäurefäden bestehen kann, umkleidet, um die Oberfläche des Glases gegen eventuelle Beschädigungen zu schützen.
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Die Rollen 7 transportieren das Glas kontinuierlich aus dem Aufheizofen
3 in die Formkammer 4. Die Decke und der Boden dieser Formkammer v/eisen elektrische V/iderstanöäaeizungen 12, 13 auf,
die die notwendige Energie zur Aufrechterhaltung einer Umgebungstemperatur liefern, die in der Nähe der Temperatur des aus dem
Ofen kommenden Glases liegt (500 - 60O0C). Thermoelemente 14, 15
regeln diese Temperatur auf einen konstanten Wert.
Die Form 16, die sich in der Pormkammer befindet, besteht aus einem Werkstoff, beispielsweise feuerfestem formbarem Zement,
mit welchem diese Porm starr und undeformierbar bleibt. Sie wird von einer Kontur begrenzt, die etwa 5 mm kleiner ist als die
der zu verformenden Glasscheibe 1b.
Die Porm ist in einem Kasten oder Mantel 17 angeordnet, dessen
innerer Umriß sich im Abstand von etwa 10 mm von dem Außenumriß
der Porm 16 befindet.
Eine geeignet Ansaugvorrichtung, v/ie z.B. Saugrohre 18, erzeugt in dem Kasten einen Unterdruck. Die Druckdifferenz zwischen dem
Druck in dem Kasten und dem außerhalb herrschenden Druck hat zur Polge, daß das Glas angehoben und gegen die Porm angelegt wird.
Die untere Pläche der Porm 16, gegen welche die Glasscheibe 1b angelegt
wird,kann konkav oder konvex sein.
Um zu vermeiden, daß die Pläche des Glases beschädigt wird, ist die untere Pläche der Porm mit einer oder mehreren Schichten eines
v/eichen, feuerfesten Gewebes bedeckt.
Die Porm 16, der Kasten 17 und die Saugrohre 18 bilden eine heit, die auf einer Säule 19 montiert ist, welche sich mit Hilfe
eines Druckzylinders 20 in vertikaler Richtung bewegen kann.
Die konkave Porm 16 (Pig. 3- 8) wird für einfache Formvorgänge mit großem Krümmungsradius verwendet. Die Kräfte, die in diesem
Pail zum Anlegen der Glasscheibe notwendig sind, sind gering und können mit den verschiedenen Kriterien in Einklang gebracht werden,
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die für das Erzielen einer ordnungsgemäßen Qualität maßgebend sind.
Diese konkave Forin kann wahlweise mit einer zentralen Ansaugung 21 (Fig. 5 und 6) versehen sein, die dazu dient, den mittleren
"eil der G-lasscheibe gegen die Form anzulegen, wenn diese in
Querrichtung eine Doppelkrümmung aufweist.
Diese zentrale Ansaugung wird mit Hilfe einer oder mehrerer Reihen von Düsen 23 mit relativ kleinem Durchmesser derart bewirkt,
daß die Oberfläche der G-lasscheibe nicht beschädigt wird. Zwischen der gegen den umriß der Form angelegten Glasplatte und
der unteren Fläche der Form wird eine Kammer gebildet, in welcher durch die ,Verbindung dieser Düsen mit einer geeigneten Ansaugvorrichtung
ein Unterdruck erzeugt wird« Das Anliegen der Glasscheibe gegen den Umriß der Form wird hierbei hervorgerufen
durch die Saugwirkung, die auf die Anwesenheit des Kastens zurückzuführen ist. Ist der Unterdruck genügend groß, so legt sich
der mittlere Teil der Glasplatte gegen die Fora an,
Der Formvorgang wird beendet und benötigt nur eine einzige Form. Es genügt, den.Ansaugvorgang oder die Ansaugvorgänge zu unterbrechen,
damit, die G-lasscheibe 1c durch ihr eigenes Gewicht auf
einem Wagen 22 zur Auflage kommt, von welchem sie aufgefangen wird (Fig. 1 oder 7).
Der in einem einzigen Verfahrensschritt durchgeführte Formvorgang
gegen eine Form mit konkaver Unterfläche ist nicht auf stark gekrümmte Wölbungen oder Krümmungen mit kleinem Krümmungsradius
anwendbar, ohne die Qualität der Glasscheibe zu beeinträchtigen (es findet eine Beschädigung der Oberfläche statt, die
durch die Stärke des Unterdrucks hervorgerufen wird, der zur Erzielung der Teile mit geringem Krümmungsradius notwendig ist;
Reibung der Randbereiche der Glasscheibe gegen die Form ruft eine Beschädigung der Scheibe und der Form an dieser Stelle hervor;
es finden lokale Deformationen der Glasscheibe statt, usw.)· Dieses Problem wird gelöst durch die Anwendung einer konvexen
Oberform.
- 7 -109845/1338
Diese Oberform mit konvexer Unterseite 24 (Fig. 9 und 10) weist
die gleichen Eigenschaften wie die konkave Form auf, was den Werkstoff und die Abmessungen anbetrifft, und ist in gleicher
Weise in einem Kasten 17 angeordnet.
Der in dem von diesem Kasten und der Glasscheibe gebildeten Raum hervorgerufene Unterdruck bewi'tkt die Anlage der Glasscheibe
gegen die Unterfläche der Oberform.
Diese eine konvexe Oberform v-erwendefbi lOrmvorrichtung unterscheidet
sich von einer eine konkave Oberform verwendenden Formvorrichtung durch einen sehr wichtigen Punkt: es ist möglich, eine
vollständige Anlage der gesamten Fläche der Glasscheibe gegen eine konkave ".Form mit geringer Krümmung zu-erzielen; dies geht
jedoch nicht bei einer konvexen Oberform, v/o eine vollständige Anlage nicht erreicht werden kann. Tatsache ist, daß dann, wenn
die Andrückkraft des Glases gegen die Form konstant bleibt und die anzulegende Fläche vergrößert wird, das sich aus Kraft χ
Abstand errechnende Drehmoment abnimmt, und im günstigsten Fall immer eine auf dem Umfang der Glasscheibe befindliche Zone übrigbleibt,
die nicht mit der Form in Berührung gebracht wird.
Diese nicht anliegende Zone kann durch eine zweite Ansaugvorrichtung
26 (Fig. 11 ,und 12) verkleinert werden. Diese Vorrichtung
wird Vw-n einer oder mehreren Reihen von Düsen 27 gebildet, die
einds.relativ kleinen Durchmesser aufweisen, um die Oberfläche der
Glasscheibe nicht zu beschädigen. Diese Düsen, die in der Fähe
des Fandbereiches der Form etwas innerhalb des Umrisses der Glasscheibe angeordnet sind, sind durch Leitungen 27a mit einer geeigneten
Ansaugvorrichtung, wie z.B. Saugrohren, verbunden.
Diese este Verfahrensstufe, durch welche ein Vorformen mit Hilfe
der konvexen Oberform stattfindet, kann durch eine zweite, den Formvorgang vollendende Verfahrensstufe vervollständigt werden.
Dieser Endformvorgang kann auf zwei verschiedene Arten durchgeführt
werden.
- 8 109845/1338
a) Die konvexe Oberform, gegen welche die Glasscheibe angelegt wird, wird durch die Wirkung eines Druckzylinders 20 abgesenkt
und legt sich gegen einen konkaven Formrahmen 28 (Pig. 13) an, der von einem Wagen 22 getragen \^ird. Dieser konkave
Formrahmen kann aus demselben feuerfesten Zement bestehen oder aus' einem anderen geeigneten Werkstoff, mit welchen die Form
starr und nicht deformierbar ist. Er wird von einein Außen^umriß
begrenzt, der identisch mit dem der Oberform ist, sowie von einem um einige Zentimeter kleineren Innenumriß. Der Anlagedruck
des Formrahmens gegen die Form kann mit Hilfe von bei 30 an dem Wagen 22 angelenkten Gegengewichten 29 eingestellt
werden. Dieser Anlagedruck muß genügend groß sein, um den Widerstand der Glasscheibe zu überwinden. Die Unterfläche
der Oberform und die Oberfläche des Formrahmens sind zueinander komplementär. Der Formrahmen ist mit einer oder mehreren Schichten
eines weichen, feuerfesten Gewebes bedeckt, die dazu dienen, eine Beschädigung der Glasscheibe zu verhindern.
Während des Andrückens genügt es, den oder die Ansaugvorgänge
der konvexen Oberform zu stoppen, damit die Glasscheibe an ihrem Platz auf dem Formrahmen bleibt und aufgenommen werden
kann.
b) Die konvexe Oberform, an welche dfe Glasscheibe angelegt wird,
wird abgesenkt (Fig. 14) und in geringem Abstand von einer konkaven Unterform 31» die von einem Wagen 22 getragen wird,
gestoppt. Diese konkave Unterform die aus demselben feuerfesten Zement wie die konvexe Oberform besteht, ist starr und nicht
deformierbar. Sie wird von einem Außenumriß begrenzt, der identisch mit dem der konkaven Oberform ist. Sie weist eine
zentrale Ansaugung 31 mit Düsen 31a auf, welche in die Oberfläche der Unterform mündet. Diese Unterform ist mit einer
oder mehreren Schichten eines weichen, feuerfesten Gewebes bedeckt, die dazu dienen, Beschädigungen der Glasscheibe zu
verhindern.
Durch Stoppen des AnsaugVorganges oder der Ansaugvorgänge der
konvexen Oberform fällt das Glas in die konkave Ilnterform.
109845/1338 ~ 9 "
Die vorgeformte Glasscheibe, die gleichzeitig der Wirkung der Schwerkraft und der durch die zentrale Ansaugung hervorgerufenen
Kräfte unterliegt, legt sich gegen die konkave Unterform an, von wo sie leicht abgenommen werden kann, nachdem/iie Wirkung der
zentralen Ansaugung gestoppt wurde.
Die Kühlkammer 5 (Fig. 1) ist, wie auch der Ofen 3 und die Formkammer 4 mit Rollen 7 ausgestattet. Die Decke und der Boden
der . Kühlkammer weisen elektrische WiderStandheizungen auf, die
die zur Aufrechterhaltung einer etwas unterhalb der Temperatir der Formkammer liegenden Temperatur notwendige Energie liefern.
Thermoelemente an der Decke und am Boden regeln diese Temperatur auf einen konstanten Wert. In dieser Kammer befindet sich der
Wagen 22 für den Abtransport in Wartestellung, welcher sich auf Schienen 33 bewegt. Diese Schienen erlauben ein Verschieben des
Wagens von der Formkammer 4 bis zu der Austragstelle 6.
Auf dem Wagen 22 ist die konvexe Unterform 34 (Fig. 7) oder der konvexe Formrahmen 35 (Fig. 8) angeordnet, die für die Aufnahme
der durch die konkave Oberform 16 geformten, oder auch der durch die konkave Unterform 31 (Fig. 14) oder durch den Formrahmen 28
(Fig. 13) endgeformten Glasscheibe dienen, wobei letztere auch der Aufnahme der gegen die konvexe Oberform 24 vorgeformten
Glasplatte dienen.
Die Rollen 7 in der Kühlkammer diaien dazu, die Glasplatte zur
Austragstelle hin zu bewegen, wenn diese in der Formkammer 4 von der Formvorrichtung freigegeben wird.
Die Austragstelle 6 dient der Aufnahme der geformten Glasscheibe 1c, die von dem der Aufnahme dienenden Wagen 22 herantransportiert
wird.
Im folgenden wird beispielhaft ein vollständiger Verfahrensgang beschrieben.
Es werde eine Windschutzscheibe von 2 mm Dicke gegen eine konvexe
Oberform geformt. In dem Kasten 17 befindet sich eine konvexe
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Oberform 24 ohne Sekundäransaugung,- und auf dem Wagen 22 befindet
sich ein konkaver Formrahmen 28, wie er weiter oben beschrieben wurde (vgl.Fig.13).
Die Flügel dieser Windschutzscheibe, die eine Länge vom 1 m
und eine Breite von 0,5 m haben, haben einen kleinen Krümmungsradius, der 200 mm beträgt, so daß eine konvexe Oberform angewendet
werden kann.
Die Heizkammer 3 (Fig. 1), deren Länge 5,400 m beträgt, befindet sich auf einer Temperatur ν
als auch am Boden herrscht.
als auch am Boden herrscht.
sich auf einer Temperatur von 8000C, die sowohl an der Decke,
Die Formkammer 4 , die 2 m lang ist, hat eine Temperatur von
530 C an der Decke und am Boden.
Die !'Kühlkammer 5, die 2 m lang ist, befindet sich auf einer
Temperatur von 5000C am Boden und an der Decke.
Die Kieselsäurerollen 7, mit einem Durchmesser von 30 mm und einem Teilungsabstand von 40 mm,sind mit aus Kieselsäurefasern
geflüchteten Hüllen umkleidet.
Alle Rollen .7 mit Ausnahme derjenigen der Zuführungsstelle 2 rotieren mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 8 cm/Sek. Diese
Drehung ist notwendig um ein Fließen der einer erhöhten Temperatur unterworfenen Rollen zu vermeiden.
In der Formkammer 4 befindet sich die konvexe Form 2.4 in dem
Kasten 7 in abgesenkter Stellung 5 mm über der Oberseite der Rollen. Der Unterdruck in dem Kasten wird von zwei Saugrohren
(VP. 55 de BERTIN) erzeugt und sein Wert beträgt 5-6 g/cm -.·
In der Kühlkammer 5 befindet sich der Aufnahmewagen 22, der den für das Endformen und die Aufnahme der Windschutzscheibe ver
wendeten Formrahmen 28 trägt.
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Die Windsschutzscheibe 1 wird sorgfältig auf der Zuführungsstelle positioniert. Ihre Lage wird derart bestimmt, daß die
Windschutzscheibe, sobald sie an der Stelle 1b ankommt, genau
unter dem Kasten 17 zentriert ist.
Aufeinanderfolge der Verfahrensstufen
Man setzt das YerfaJsen in Gang.
Es erfolgt die Zuführung.
Es erfolgt die Zuführung.
Die Rollen 7 der Zuführungsstelle v/erden mit Hilfe einer Kupplung
in Drehung versetzt und fördern das Werkstück 1 mit großer Geschwindigkeit
zum Ofen Z-, wobei auf die Beschleunigung bei der Förderung eine Verzögerung folgt. Das Einbringen dauert etwa
* Sek. und wiiö roit einer Yerlangsamung beendet, wenn der rückwärtige
Teil des Glasstückes im Innern des Heizofens 3 ist.
In diesem Augenblick werden die Rollen der Zuführungsstelle abgekuppelt.
Sodann wird beheizt.
Nach dem Verzögerungsvorgang wird die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen 7 des Ofens auf einen Wert von 8 cm/Sek. genalten. Diese
Geschwindigkeit bleibt bis zum Ende des Heisvorganges, der etwa 45 Sek. dauert ,konstant. Dann befindet sich die Vorderkante des
Glasstückes 1a an dem Ausgang des Heizofens. Die Temperatur des
x r
Glasstückes liegt in der Größenordnung von 640 bis 650"C.
Die Geschwindigkeit von S cm/Sek. wird nach bestimmten Regeln
in Abhängigkeit vom Rollenabstanduvon der Viskosität des Glases
und dessen Dicke derart bestimmt, daß eine genaue Planizität der Glasoberfläche erhalten wird.
Sodann wird gegen die konvexe Oberform vorgeformt.
Kachdem der Aufheizvorgang des Glasstückes 1a beendet ist (wobei
dessen Dauer bestimmt wird durch ein Uhrwerk oder den Raum),
109845/1338 - 12 -
wird dieses mit großer Geschwindigkeit in die Formkammer gefördert
(wobei wiederum beschleunigt und verzögert wird). Die Förderzeit des Glasstückes vom Ofen zur Formkammer (bis das Ende des
Glasstückes im Inneren der Formkammer ist) beträgt etwa 3 Sek., kann jedoch gesteuert werden, um die Temperatur des Vorderteils
des Glasstückes mit der des rückwärtigen Teils aufeinander abzustimmen.
Nach der BBe&ndigung des Verzögerungsvorganges werden die Rollen
7 wieder auf die Geschwindigkeit auf 8 cm/Sek, gebracht, und mit dieser konstanten Geschwindigkeit kommt das Glasstück 1b unter
der Oberform für das Vorformen (Fig. 9) an.
Mittels eines Systems von Meßfühlern oder einem Zählwerk werden in dem Augenblick, in welchem sich das Glasstück zentriert unter
dem Kasten 17 befindet, die Saugrohre 18 betätigt und schaffen sofort in dem von dem Kasten 17 und dem Glasstück 1b gebildeten
Raum einen Unterdruck von 5 bis 6 g/cm .
Dieser Unterdruck reicht aus, um die Glasscheibe gegen die Form anzulegen, wodurch die Rollen frei werden.
Sodann findet das Endformen statt.'
Gleichzeitig mit dem Einschalten des Ansaugens wird nach einer Verzögerung in der Größenordnung von einer halben Sek. die Vorformvorrichtung
(Kasten 17, konvexe Form 24) mit der Glasscheibe mit Hilfe des Druckzylinders 20 (Fig. 13) in die obere Stellung
gefahren.
Der Wagen 22, welcher den konkaven Formrahmen 28 trägt, wird mit großer Geschwindigkeit unter die konvexe Oberform 24 gefahren
(wobei ein insgesamt etwa 3 Sek. dauernder Beschleunigungsund Verzögerungsvorgang stattfindet) und sorgfältig positioniert.
Unter der Wirkung des Druckzylinders 20 wird die gesamte obere*
Einrichtung, die gebildet wird von dem Kasten 17 und der konvexen Oberform 24 und gegen welche die Glasscheibe angelegt ist, in
10,3845/1338 - 13 -
A
.Ο
.Ο
eine mittlere Position abgesenkt. Diese Position ist derart vorgesteuert,
daß das vorgeformte Glasstück mit einer bestimmten Kraft gegen d.en unteren Formrahmen 28 gepreßt wird. Mit Hilfe
dieses Formrahmens, der in vertikaler Richtung um ein sehr kleines Stück (5-10 mm) verfahrbar ist, wird der Druck am Umfang
der Glasscheibe aufgebracht, der den Endformvorgang ermöglicht; dies geschieht mit Hilfe der Gegengewichte 29, welche um Achsen
30 schwenkbar sind.
Nach einer Preßdauer von einigen Sekunden (etwa 5 Sek.) werden
die.Saugrohre angeschaltet und wird die konvexe Oberform wieder
nach oben gefahren.
Es folgt dann der Austrag der Glasscheibe.
Sobald die konvexe Oberform m ihrer oberen Stellung befindet,
wird der Wagen 22, welcher den konkaven Formrahmen und die geformte
Windschutzscheibe trägt, mit großer Geschwindigkeit zur Austragsstelle 6 gefahren.(5. Sek.). Die Glasscheibe wird
dort abgenommen und der Wagen (durch Druckknopf) handgesteuert wieder in die Klimakammer zurückgeschickt.
Während dieser Zeit wird die gesamte Vorformeinrichtung um die Ober form in der Formkammer in ihre abgesenkte Wartestellung
zurückgefahren. Ein neuer Yerfahrensgang kann gestartet werden.
Es ist ebenfalls möglich ohne Änderung des Verfahrens oder der Vorrichtung gleichzeitig zwei oder mehrere Glasscheiben zu biegen,
und zwar auch dann, wenn es sich um eine starke Biegung handelt.
Patentansprüche;
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Claims (12)
- PatentansprücheVerfahren, zum Wölben, von Glasscheiben, bei welchem die auf Formtemperatur gebrachte Glasscheibe durch Anlegen an. eine Form gewölbt wird, dadurch gekennzeichnet , daß in der Hahe des Scheibenumrisses und außerhalb dieses Umrisses ein Unterdruck erzeugt wird, welcher die Scheibe ansaugt und sie zur Anlage gegen die Form bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe zunächst horizontal in einen Anwärmofen und dann in eine Formstation gefördert wird, und sodann in. vertikaler Richtung an die Form gefördert und zur Durchführung des Formvorganges an diese angelegt wird, wobei dieser vertikale Fördervorgang und das Anlegen an die Form durch Ansaugen erfolgt, das durch Schaffung eines auf den Umfang der Scheibe v/irkenden. Unterdruckes hervorgerufen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet , daß der Formvorgang durch einen Endformvorgang vollendet wird, bei welchem die Scheibe gegen einen konkaven Formrahmen gepreßt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Formvorgang durch einen Endformvorgang vollendet wird, bei welchem die Glasscheibe gegen eine komplementär zur Form ausgebildete Gegenform angesaugt wird.
- 5. Verfahren nach einem oder mehreren, der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet , daß gleichseitig mehrere aufeinanderliegende Glasscheiben gebogen werden.109845/1338- 15 -
- 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 - 5 » dadurch gekennzeichnet, daß das Ansaugen in dem Innenraum eines nach unten offenen Kastens (17) erfolgt, dessen untere Öffnung die gleich geometrische Form wie die Glasscheibe (Tb) von jedoch etwas größerer Abmessung aufweist, und daß die Form ( 16,24) selbst in dem Kasten (17) über dessen Öffnung derart angeordnet ist, daß zv/ischen ihr und der senkrechten V/andung des Kastens (17) ein Durchlaß offen bleibt.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Form ( 16,24) der Kasten ( 17) und die den Unterdruck hervorrufenden Einrichtungen. ( 18,21,23,27) eine Einheit bilden, die mit Hilfe eines Druckzylinders ( 20) nach dem Anlegen der Glasscheibe an die Form wieder hochgefahren werden kann, uni das Einführen eines Wegens ( 22) lotrecht unter der Glasscheibe zu ermöglichen.
- 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5 , dadurch g ekennzeich.net , daß die Form ( 16 bzw. 24) Düsen (23) bzw. (27) aufweist', welche in die Formfläche münden und die mit einer Saugvorrichtung verbunden sind.tr
- 9· Vorrichtung nach den Ansprüchen. 4 und 8 , dadurch gekennzeichnet , daß der Vagen ( 22) einen Formrahmen ( 28,35) aufweist, dessen obere Fläche komplementär zur Formfläche der Form ( 24,16) ausgebildet ist, wobei die Form die Kanten der Glasscheibe gegen den HaInnen anlegt, um den Formvorgang zu vollenden.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9 » dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Formrahmen ( 28) ausgeübte Druck mit Hilfe von Gegengewichten (29) einstellbar ist.
- 11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 8 , dadurch gekennzeichnet, daß der V.'agen (22) eine Gegenform (34) trägt, deren Oberfläche komplementär sur Formfläche der Form (1G) ausge-109845/1338- IG"bildet ist, derart, daß der Formvorgang vollendet wird, wenn· die Glasscheibe von de-r Gegenform (34) aufgenommen wird.
- 12.Yorrich.tung nach Anspruch 11, dadurch g e k e η. η zeichnet, daß die Gegenform ( 31).Düsen (31a) aufweist, welche in die Pormfläche münden und mit einer Saugvorrichtung verbunden sind.1098Λ5/1
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |