DE19840508A1 - Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-Bauelementen - Google Patents
Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-BauelementenInfo
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Abstract
Auf der Waferfrontseite (1) werden entlang der gewünschten Trennlinien (5, 6) zwischen den zukünftigen individuellen Halbleiter-Bauelementen (8) Gräben (4) erzeugt, deren Tiefe (14) geringer als die Dicke (16) des Wafers (2) ist. Anschließend wird die Dicke des Wafers von der Rückseite (32) her soweit vermindert, daß die dabei entstehende Waferrückseite (32') die Gräbenböden (4b) erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft die Fertigung von Halbleiter-Bauele
menten (nachfolgend auch als Halbleiterchips bezeichnet), die
zunächst auf einem gemeinsamen Halbleiter-Ausgangsmaterial
ausgebildet werden. Das Ausgangsmaterial liegt in Form einer
Halbleiterscheibe vor, die auch als Wafer bezeichnet wird.
Die Vorderseite oder Frontseite des Wafers wird gemäß den
funktionalen Anforderungen und den Kontaktierungsbedingungen
bereichsweise strukturiert. Anschließend werden die so struk
turierten Bereiche unter Bildung individueller Halbleiter-
Bauelemente voneinander getrennt werden. Dieser Trennvorgang
wird auch als Vereinzeln bezeichnet.
Um eine saubere Trennung zu gewährleisten, die insbesondere
die hochempfindlichen strukturierten Bereiche der Halbleiter
chips unbeeinträchtigt läßt und die zu erzeugenden Kanten
möglichst hochwertig ausbildet, muß das Vereinzeln hochprä
zise und materialschonend durchgeführt werden. Dabei werden
die zunächst auf der gemeinsamen Halbleiterscheibe ausgebil
deten aktiven Bereiche der späteren Halbleiterchips durch so
genannte "Ritzrahmen" voneinander getrennt. Der Ausdruck
"Ritzrahmen" ist historisch bedingt und bezieht sich auf
Trennverfahren, bei denen mittels einer Diamantspitze V-för
mige Spuren entlang des Ritzrahmens erzeugt wurden, an denen
anschließend durch Brechen die Halbleiter-Bauelemente verein
zelt worden. Die dafür vorzusehende Spurbreite
(Ritzrahmenbreite) liegt in der Größenordnung von 100 µm und
ist somit ein wesentlicher Faktor im Hinblick auf die Aus
beute einer Halbleiterscheibe, insbesondere bei dem derzeiti
gen Trend zu immer kleiner werdenden Halbleiterchips.
Aus der DE 44 14 373 A1 geht ein heute weit verbreitetes Ver
fahren zum Vereinzeln vom Halbleiter-Bauelementen hervor, das
auf dem Sägen bzw. Trennschleifen basiert. Mit diesem Verfah
ren können relativ saubere Halbleiterchipkanten unabhängig
von etwaigen Kristallorientierungen des Halbleitermaterials
erzeugt werden. Dabei wird der Wafer auf einem X-Y-Tisch be
festigt und relativ zu einer mit hoher Drehzahl rotierenden
Diamantschleifscheibe bewegt. Dabei ist es üblich, den Wafer
auf eine selbstklebende Trägerfolie aufzubringen und mit ge
ringer Tiefe (ca. 10 µm) in die Folie hineinzusägen, um das
Wafermaterial entlang dem jeweiligen Ritzrahmen zu trennen
und damit eine vollständige Vereinzelung der Halbleiter-Bau
elemente zu realisieren. Um jedoch eine hohe Qualität der bei
dem Trennprozeß gebildeten Halbleiterchipkanten zu gewährlei
sten, müssen äußerst hochwertige Schneidwerkzeuge verwendet
werden. Dies ist kostenaufwendig und beeinträchtigt wegen der
begrenzten Standzeiten der Werkzeuge den Fertigungsprozeß
bzw. den Fertigungsdurchsatz. Auch das erneute Einrichten
nach einem Werkzeugaustausch ist im Hinblick auf die einzu
haltenden geringen Toleranzen vergleichsweise aufwendig.
Da schon geringste mechanische oder geometrische Defekte an
den Rändern (Kanten und insbesondere Ecken) der Halbleiter
chips die Bruchgefahr erheblich erhöhen, besteht insbesondere
im Hinblick auf das Bestreben nach weiter verengten Ritzrah
men Bedarf nach einem Verfahren zum Vereinzeln von Halblei
ter-Bauelementen, das annähernd fehlerfreie Kanten der ver
einzelten Halbleiter-Bauelemente erzeugt.
Dazu ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Vereinzeln von
Halbleiter-Bauelementen aus ihrem ursprünglichen Wafer-Ver
band vorgesehen, bei dem:
- a) auf der Waferfrontseite entlang gewünschter Trennlinien zwischen den zukünftigen individuellen Halbleiter-Bauele menten Gräben erzeugt werden, deren Tiefe geringer als die Dicke des Wafers ist, und
- b) in einem späteren Verfahrensschritt die Dicke des Wafers von seiner Rückseite her zumindest soweit vermindert wird, daß die dabei entstehende Waferrückseite die Gräbenböden erreicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Gräben mit an
sich bekannten und beherrschten Verfahren erzeugt werden. Die
Gräben können bevorzugt durch Ätzen, insbesondere Naßätzen,
Trockenätzen oder Plasmaätzen, oder Laserschneiden erzeugt
werden. Vorteilhafterweise erfolgt durch das Einbringen der
Gräben in die Waferfrontseite keine vollständige, sondern nur
eine teilweise Materialtrennung in Richtung der Waferdicke.
Dabei wird die Mindesttiefe der Gräben durch die gewünschte
Dicke des fertigen Halbleiter-Bauelementes bestimmt.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist die Erkenntnis, daß
mechanische Probleme, insbesondere die Gefahr eines Chip
bruchs, dadurch erheblich vermindert oder gar ausgeschlossen
werden können, daß zur Vereinzelung von der Waferfrontseite
her nur ein Teilabtrag des Wafermaterials erforderlich ist.
Damit kann die Schnitttiefe und somit die mechanische Bela
stung des Wafermaterials beim Vereinzelungsprozeß erheblich
vermindert werden.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß der zur vollständigen Vereinzelung der Halb
leiter-Bauelemente notwendige weitere Materialabtrag in Rich
tung der Waferdicke von der Rückseite des Wafers her in dem
Verfahrensschritt des üblicherweise ohnehin notwendigen Ver
minderns der Waferdicke (sog. Waferdünnen) integriert werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich auch dadurch
aus, daß keine wesentlichen zusätzlichen Verfahrensschritte
erforderlich sind, um die Qualität der Halbleiterchipkanten
signifikant zu erhöhen. Außerdem gestattet das erfindungs
gemäße Verfahren in vorteilhafter Weise eine weitere Veren
gung des Ritzrahmens bzw. der Grabenbreite, weil die Gräben
nur mit einer erheblich geringeren Tiefe als bisher ausge
bildet werden müssen.
Bei der bevorzugten Verwendung von Ätzverfahren oder beim La
serschneiden ist kein Materialabtrag durch rotierende Schnei
den (z. B. Sägeblätter) involviert; dies bedeutet eine beson
ders schonende Behandlung der entstehenden Halbleiterchipkan
ten.
Ein besonders schonender Materialabtrag läßt sich nach einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch erreichen, daß die Gräben durch kumulativen Material
abtrag erzeugt werden. In diesem Zusammenhang ist es beson
ders vorteilhaft, wenn der kumulative Materialabtrag im Rah
men von Verfahrensschritten vorgenommen wird, die ohnehin zur
strukturellen Bearbeitung der funktionalen Waferfrontseite
durchgeführt werden. So können beispielsweise mehrere erfor
derliche Trenchätzungen dazu dienen, die Gräben schrittweise
zu vertiefen. Dies hat den erheblichen Vorteil, daß kein zu
sätzlicher Aufwand zur Erzeugung der Gräben anfällt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
einer Zeichnung weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen möglichen Ablauf des erfindungs
gemäßen Verfahrens und
Fig. 2 einen Ausschnitt eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren prozessierten Wafers.
Gemäß den Fig. 1 und 2 wird in an sich bekannter Weise
zunächst die Frontseite 1 eines Wafers 2 bearbeitet. Dabei
werden auch Gräben 4 entlang gewünschter Trennlinien 5, 6
eingebracht. Die Trennlinien 5, 6 definieren ein Raster, das
der Anordnung der zu erzeugenden (zukünftigen) Halbleiter
chips 8 entspricht. Der Verlauf der Trennlinien gibt den so
genannten Ritzrahmen 10 wieder, der prinzipiell den bishe
rigen sogenannten Sägestraßen entspricht. Der Ritzrahmen ist
dabei durch den Abstand von den zukünftigen Kanten der Halb
leiterchips nach deren Vereinzelung bestimmt, d. h. beispiels
weise durch den Zwischenraum zwischen Anschlußflächen (Pads)
benachbarter Chips. Gegebenenfalls können die Anschlußflächen
von Schutzringen umgeben sein, die nicht verletzt werden dür
fen; die Ritzrahmenbreite wäre dann durch die Schutzringe be
grenzt.
Die einzelnen zukünftigen Halbleiterchips 8 sind somit zu
nächst in einem gemeinsamen Wafer-Verband 12 enthalten. Die
Tiefe 14 der Gräben 4 ist geringer bemessen als die ursprüng
liche Dicke 16 des Wafers.
Die Gräben 4 können wie angedeutet durch den Schneidstrahl 18
eines Lasers 19 erzeugt werden, der in seiner Leistung so
eingestellt ist, daß der Schneidstrahl 18 den Wafer 12 nicht
vollständig durchtrennt, sondern Gräben 4 mit der gewünschten
Tiefe - d. h. einem gewünschten Abstand 14 zwischen Gräbenbö
den 4b und Frontseite 1 - erzeugt.
Die Gräben 4 können auch durch Ätzungen 20, 21 erzeugt werden.
Besonders vorteilhaft können die Gräben 4 im Rahmen mehrerer
Ätzungen (z. B. Naßätzen) 20, 21 erzeugt werden, die nacheinan
derfolgend durchgeführt werden, um die Waferfrontseite 1 in
gewünschter Weise zu strukturieren und die beispielsweise als
sogenannte Trenchätzungen dienen. Mit den aufeinanderfolgen
den Ätzungen 20, 21 wird die Grabentiefe 14 in z. B. zwei Tei
lätzungen mit einer ersten Tiefe 24 und einer zweiten Tiefe
25 sukzessive erzeugt.
Anschließend wird der Wafer 2 mit seiner strukturierten
Frontseite 1 auf eine Trägerfolie 30 geklebt. Von der Rück
seite 32 des Wafers 2 her wird die ursprüngliche Dicke 16 des
Wafers 2 vermindert. Dies erfolgt beispielsweise unter Ver
wendung von diamantbesetzten Flachschleifscheiben 40, wie im
unteren Teil der Fig. 2 angedeutet. Bevorzugt wird das
Längsseitenplanschleifen nach DIN 8598T.11. Dabei wird der
mit seiner Frontseite fertigprozessierte Wafer rückwärtig mit
einem rotierenden Schleifring bearbeitet, der mit definierter
axialer Vorschubgeschwindigkeit in die Rückseite des Wafers
eindringt. Dabei wird der Wafer teilringförmig überdeckt. Um
einen vollständigen gleichmäßigen Abtrag der Waferrückseite
zu gewährleisten, wird der Wafer radial relativ zur Schleif
scheibe bewegt. Dabei kann sich je nach Verfahrensweise ein
stufenweiser Materialabtrag ergeben, an den sich ein Fein
schliff anschließt. Dabei werden z. B. von einem Wafer von ur
sprünglich 525 µm Dicke 400 µm abtragen. Selbstverständlich
können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch wesentlich
dünnere Wafer behandelt werden. Schließlich erreicht die
Schleifscheibe 40 mit ihrer Oberseite 41 infolge des rückwär
tigen Materialabtrags die Böden 4b der Gräben 4, wodurch die
individuellen Halbleiterchips 8 von ihren jeweiligen Nachbarn
vollständig getrennt (vereinzelt) sind und nur noch an der
gemeinsamen Trägerfolie 30 haften. Somit fällt die neu
erzeugte Rückseite 32' in die Ebene der Gräbenböden 4b, so
daß aus den Gräben 4 Trennfugen werden. Bedarfsweise kann an
schließend die Waferdicke 14' noch weiter vermindert
(gedünnt) werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere bei
Verwendung von Ätzverfahren oder Laserschneidverfahren zur
Herstellung der Gräben der bisher notwendige Sägeprozeß er
setzt. Dies bedeutet nicht nur eine erhebliche verfahrens
technische Vereinfachung, sondern insbesondere auch eine we
sentlich schonendere Behandlung der entstehenden Halbleiter
chipkanten. Die Kanten sind damit frei von mechanischen De
fekten. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht außerdem,
die sogenannten Ritzrahmen zu verengen, was die Anzahl mögli
cher Halbleiterchips pro Wafer (Ausbeute) erheblich erhöht.
Claims (4)
1. Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-Bauelementen (8)
aus ihrem ursprünglichen Wafer-Verband (12), bei dem:
- a) auf der Waferfrontseite (1) entlang gewünschter Trennli nien (5, 6) zwischen den zukünftigen individuellen Halblei ter-Bauelementen (8) Gräben (4) erzeugt werden, deren Tiefe (14) geringer als die Dicke (16) des Wafers (2) ist, und
- b) in einem späteren Verfahrensschritt die Dicke (14') des Wafers (2) seiner der Rückseite (32) her zumindest soweit vermindert wird, daß die dabei entstehende Waferrückseite (32') die Gräbenböden (4b) erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
die Gräben (4) durch Ätzen oder Laserschneiden erzeugt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Gräben (4) durch kumulativen Materialabtrag (24, 25)
erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei
der kumulative Materialabtrag (24, 25) im Rahmen von Ver
fahrensschritten (20, 21) vorgenommen wird, die zur struk
turellen Bearbeitung der funktionalen Waferfrontseite (1)
durchgeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998140508 DE19840508A1 (de) | 1998-09-04 | 1998-09-04 | Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-Bauelementen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998140508 DE19840508A1 (de) | 1998-09-04 | 1998-09-04 | Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-Bauelementen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19840508A1 true DE19840508A1 (de) | 1999-12-02 |
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ID=7879895
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DE1998140508 Withdrawn DE19840508A1 (de) | 1998-09-04 | 1998-09-04 | Verfahren zum Vereinzeln von Halbleiter-Bauelementen |
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