DE19836015C2 - Verfahren zum Aufweiten von Rohrenden von Rohren eines Wärmetauschers - Google Patents
Verfahren zum Aufweiten von Rohrenden von Rohren eines WärmetauschersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufweiten der
Rohrenden von Rohren eines Wärmetauschers, wobei die Rohre
einen ovalen, insbesondere flachovalen Querschnitt mit einem
großen und einem kleinen Durchmesser und die aufgeweiteten
Rohrenden ebenfalls einen ovalen Querschnitt mit einem großen
Durchmesser und einem kleinen Durchmesser aufweisen.
Mit der EP 0 387 678 A1 ist ein Wärmetauscher und ein Verfahren
zur flüssigkeitsdichten Befestigung eines Rohrbodens an
Rohrenden bekannt geworden, bei dem die Rohrenden nach dem
Herstellen des Rohr-Kühllamellen-Verbundes vorgeformt werden,
indem ihr großer Durchmesser verkleinert und ihr kleiner
Durchmesser vergrößert wird. Hierzu wird ein Drückwerkzeug
verwendet, welches einen komplizierten Aufbau aufweist. Neben
dem zusätzlichen Arbeitsschritt des Vorumformens und der
Verwendung eines komplizierten Vorumformwerkzeugs wird als
nachteilig angesehen, dass durch die Aufbauchung der Rohre
deren Abstand voneinander ein gewisses Mindestmaß (Teilung)
betragen muss, welches nicht unterschritten werden kann.
Selbst bei flachovalen Rohren, die aufgrund ihres Querschnitts
eine enge Teilung erlauben würden, ist ein relativ großer
Abstand erforderlich, da ihre Enden zum Aufsetzen des
Rohrbodens tulpenförmig aufgeweitet werden. Außerdem erfordert
das radiale Heranfahren des Aufweitwerkzeugs für die
Vorumformung einen gewissen Platz neben der Rohrreihe, wodurch
bei mehrreihigen Wärmetauschern ein gewisser Mindestabstand
zwischen zwei benachbarten Rohrreihen außerdem erforderlich
ist. Nach dem Aufsetzen des Rohrbodens werden die Rohrenden
durch Einführen eines Aufweitdorns nochmals umgeformt.
Es ist ein Verbindungsverfahren von Rohren
mit Kühlblechen bekannt geworden, bei dem ein Ziehdorn nach
dem Aufsetzen der Kühlbleche auf die Rohre durch die Rohre
hindurchgezogen wird, wobei die Rohre zunächst in Richtung des
großen Durchmessers und anschließend in Richtung des kleinen
Durchmessers aufgeweitet werden. Eine Verbindung von Rohrenden
mit einem Rohrboden kann mit einem derartigen Ziehdorn nicht
durchgeführt werden.
Aus der DE 44 45 590 A1 ist ein Wärmetauscher und ein
Verfahren zu dessen Herstellung bekannt, bei dem die Rohrenden
nach dem Befestigen der Lamellen an den Rohren in die
Rohrböden eingesetzt und dort dadurch befestigt werden, dass
sie sowohl in Richtung des großen als auch in Richtung des
kleinen Druchmessers aufgeweitet werden. Hierdurch wird ein
optimaler Halt und eine gute Abdichtung erzielt.
Es ist außerdem ein
Verfahren bekannt, mit dem die Aufweitung in Richtung der
kleinen Achse des ovalen Rohrendes erfolgt und im gleichen
Arbeitsgang eine Aufbauchung erzeugt wird, die als
Ausziehverhinderung dient.
Aus der DE 27 47 275 A1 geht hervor, dass eine Aufweitung der
Rohre sowohl lediglich in Richtung der kleinen Achse erfolgen
kann, und aus der DE 44 45 590 A1 geht hervor, dass auch eine
Aufweitung in beiden Richtungen erfolgen kann. Es ist
weiterhin aus der US 5 535 821 A bekannt, in axialer Richtung
der Rohre Anschlagmittel vorzusehen, die ein axiales
Eindringen der Rohre in den Rohrboden verhindern. Des Weiteren
ist aus der DE 195 39 969 A1 bekannt, eine Auszugsverhinderung
vorzusehen, indem am Rohrende eine Sicke ausgebildet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Wärmetauschers bereitzustellen, bei dem die
Rohrenden geringeren Belastungen ausgesetzt sind.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung
eines Wärmetauschers gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
Dadurch, dass nach dem Aufsetzen des Rohrbodens auf die
Rohrenden gleichzeitig der große Durchmesser und der kleine
Durchmesser des gesamten Rohres vergrößert werden, werden die
Lamellen an den Rohren fixiert. Diese Aufweitung ist relativ
klein und die Materialbeanspruchung gering. Da in den flachen
Abschnitten sehr viel Material für die plastische Verformung
zur Verfügung steht, können hier wesentlich größere
Querschnittsverformungen vollzogen werden als in den stark
gekrümmten Abschnitten. Bei dieser geringen Aufweitung fließt
Material von den flachen Abschnitten zu den stark gekrümmten
Abschnitten. Die Fixierung der Rohrenden im Rohrboden ist nun
in Richtung des großen Durchmessers bereits abgeschlossen. Die
Rohrenden müssen nun nur noch in Richtung des kleinen
Durchmessers am Rohrboden fixiert werden, was durch Aufweitung
in Richtung des kleinen Durchmessers erfolgt. Dies ist aber
problemlos möglich, da eine derartige Umformung kein große
Materialbelastung darstellt. Die Rohrenden liegen nun dicht am
Rohrboden an.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der der
Rohröffnung abgewandte Teil des flachen Abschnitts des
Rohrendes beim Vergrößern des Durchmessers B gegen Kollabieren
abgestützt. Da der flache Abschnitt nach außen ausgestülpt
wird, tendiert der noch unverformte Teil des flachen
Abschnitts zum Kollabieren, was durch eine radiale innere
Abstützung verhindert wird, die außerdem die plastische
Verformung des flachen Abschnitts unterstützt.
Schließlich ist noch vorgesehen, dass nach Beendigung der
Vergrößerung des Durchmessers B auf den Durchmesser D der
flache Abschnitt örtlich mit einer einen Abzug des Rohrbodens
vom Rohrende verhindernden Aufweitung versehen wird. Diese
Aufweitung besteht z. B. in einer zusätzlichen örtlichen
Ausstülpung oder Ausbauchung des flachen Abschnitts bzw. des
gesamten Rohrendes.
Beim fertigen Wärmetauscher weisen die Rohre durchgehend den
gleichen großen Durchmesser auf. Die Rohrenden werden also
nach dem Befestigen der Lamellen lediglich in Richtung des
kleinen Durchmessers aufgeweitet. Dies hat den Vorteil, dass
die Rohre des Wärmetauschers, z. B. eines KfZ-Kühlers, beim
Befestigen des Rohrbodens mechanisch wenig stark beansprucht
werden.
Durch die Ausgestaltung des Wärmetauschers kann das Verhältnis
des großen Durchmessers C zum kleinen Durchmessers D der
Rohrenden in einem Bereich größer als 2 : 1, insbesondere von
2,3 : 1 gewählt werden. Durch dieses Größenverhältnis wird
insbesondere die Teilung der Rohre bestimmt. Im Netzbereich
der Rohre liegt das Verhältnis der Durchmesser A : B im einem
Bereich, der größer ist als 3 : 1, insbesondere bei 5,6 : 1.
Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Durchbrüche im
Rohrboden von Durchzügen gebildet und es sind zwischen den
Durchzügen und den Rohrenden elastische Dichtmittel
vorgesehen. Diese elastischen Dichtmittel gewährleisten eine
gas- und flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen den Rohrenden
und dem Rohrboden. Dabei können die elastischen Dichtmittel
von Kunststoff- oder Gummieinsätzen, von einer elastisch
aushärtenden Dichtungspaste, z. B. Silikonpaste oder dgl.
gebildet werden. Diese elastischen Dichtmittel haben den
Vorteil, dass sie rückfedernd sind und den Spalt zwischen den
Rohrenden und den Durchzügen mit Sicherheit verschließen.
Ein ungewolltes Lösen des Rohrbodens von den Rohrenden wird
dadurch verhindert, dass der flache Abschnitt der Rohrenden
auf seinem der Rohröffnung zugewandten Teil eine
Auszugsverhinderung aufweist. Diese Auszugsverhinderung wird
von einer örtlichen Aufweitung oder Ausbauchung des kleinen
Durchmessers D gebildet.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Durchmesser
des nicht aufgeweiteten Rohres größer ist als die Abmessung
des elastischen Dichtmittels in dieser Richtung. Auf diese
Weise wird bereits nach dem Einführen des nicht aufgeweiteten
Rohres eine gewisse Abdichtung in Richtung des großen
Durchmessers erzielt. Diese Abdichtung bleibt erhalten, selbst
wenn das Rohrende nicht mehr in Richtung des großen
Durchmessers umgeformt wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im einzelnen dargestellt ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein in einen Rohrboden
eingesetztes aufgeweitetes Rohrende;
Fig. 2 einen zum Längsschnitt der Fig. 1 orthogonalen
Längsschnitt II-II durch das Rohrende; und
Fig. 3 einen Schnitt III-III durch den Durchzug des
Rohrbodens, wobei lediglich ein 90° Sektor des
Durchzuges dargestellt ist, in unterschiedlichen
Aufweitstadien des Rohrendes.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Verbindung
eines Rohrendes 1 eines Rohres 2 mit einem Rohrboden 3. Auf
das Rohr 2 sind Kühllamellen 4, die lediglich andeutungsweise
dargestellt sind, aufgesteckt. Der Rohrboden 3 weist einen
Durchzug 5 auf, dessen Öffnung größer ist als der Querschnitt
des Rohres 2 und des Rohrendes 1. Auf den Rohrboden 3 ist eine
Gummidichtung 6 aufgesetzt, die einen am Durchzug 5
anliegenden, in Richtung des Rohres 2 sich erstreckenden
Kragen 7 aufweist. Dieser Kragen 7 befindet sich zwischen dem
Rohrende 1 und dem Durchzug 5 und stellt eine gas- und
flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen dem Rohrende 1 und dem
Rohrboden 3 her. In der Ansicht der Fig. 1 ist der große
Durchmesser A des Rohres 2 und der große Durchmesser C des
Rohrendes 1 erkennbar, wobei der Durchmesser C gleich groß
ist, wie der Durchmesser A.
In Fig. 2 ist ein Schnitt II-II gemäß Fig. 1 dargestellt,
wobei hier der Größenunterschied des kleinen Durchmessers B
des Rohres 2 zum kleinen Durchmesser D des Rohrendes 1
deutlich erkennbar. Außerdem ist die Ausbauchung 8 deutlich
erkennbar, die als Auszugsverhinderung dient. Bei der
Ausbauchung 8 ist der freie Randbereich des Rohrendes 1
teilweise auf die Gummidichtung 6 aufgelegt.
Anhand der Fig. 3a bis 3c wird die Fixierung der Rohrenden
1 am Rohrboden 3 beschrieben. Nachdem die Lamellen 4 (in Fig.
3 nicht dargestellt) auf die Rohre 2 aufgeschoben worden sind,
werden die Rohrenden 1 entweder ohne Zuhilfenahme eines
Werkzeugs oder unter Verwendung eines Einziehwerkzeugs,
in den
Rohrboden 3, insbesondere in die Öffnungen der in den
Durchzügen 5 sich befindenden Gummidichtungen 6 eingezogen.
Die Lamellen 4 sitzen noch lose auf den Rohren 2. Das Rohrende
1 liegt jedoch in Richtung des großen Durchmessers bereits
unter Vorspannung am Innenumfang der Gummidichtung 6 an und
verformt diese geringfügig. In Richtung des kleinen
Durchmessers ist das Rohrende 1 von der Gummidichtung 6 noch
beabstandet.
Die Fig. 3b zeigt in gestrichelten Linien das Rohrende 1'
nach der ersten Aufweitung. Diese erste Aufweitung, die durch
Einführen eines Aufweitdornes in die betreffenden Rohre 2
erfolgt, dient zum Fixieren der Lamellen 4 an den Rohren 2.
Dabei wird der ursprüngliche große Durchmesser auf den
Durchmesser A und der ursprüngliche kleine Durchmesser auf den
Durchmesser C aufgeweitet. Dadurch wird die Anlage des stark
gekrümmten Bereiches des Rohrendes 1 an der Gummidichtung 6
erhöht. Der flache Abschnitt 11 des Rohrendes 1 weist aber
nach wie vor einen Abstand zur Gummidichtung 6 auf. Der große
und der kleine Durchmesser des Rohres 2 im Bereich der
Lamellen 4 entspricht nach diesem Aufweitvorgang dem großen
und kleinen Durchmesser des Rohrendes 1'.
In der Fig. 3c ist in gestrichelten Linien das fertig
aufgeweitete Rohrende 1" dargestellt. Durch Einführen eines
zweiten Aufweitdornes in das Rohrende 1' wird lediglich der
flache Abschnitt 11 des Rohrendes 1' aufgeweitet. Der große
Durchmesser A des Rohres 2 im Bereich der Lamellen 4
entspricht nach diesem Aufweitvorgang dem Durchmesser C im
Bereich des Rohrendes 1. Der flache Abschnitt 11 des Rohrendes
1' wird jedoch so weit zum Durchmesser D aufgeweitet, dass das
Rohrende 1" nunmehr flächig an der Gummidichtung 6 unter
gleichmäßiger Pressung anliegt. Eine fluiddichte Verbindung
zwischen Rohrende 1" und Rohrboden 3 ist nunmehr hergestellt.
Es ist in Fig. 3c außerdem deutlich erkennbar, dass die
Verformung im Bereich der maximalen Krümmung nur minimal und
somit die auftretenden Belastungen der Rohrenden 1 sehr gering
sind.
Schließlich wird gleichzeitig mit der zweiten Aufweitung gemäß
Fig. 3c oder in einem weiteren Arbeitsschritt eine
Auszugssicherung hergestellt, indem das Rohrende 1" im
Bereich des Durchmesser D zusätzlich aufgeweitet oder der
Randbereich, wie in Fig. 2 dargestellt, umgelegt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufweiten der Rohrenden (1) von Rohren (2)
eines Wärmetauschers, wobei die Rohre (2) einen ovalen,
insbesondere flachovalen Querschnitt mit einem großen und
einem kleinen Durchmesser und die aufgeweiteten Rohrenden
(1) ebenfalls einen ovalen Querschnitt mit einem großen
Durchmesser und einem kleinen Durchmesser aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die Rohre (2)
gleichzeitig auf den großen Durchmesser (A) und den
kleinen Durchmesser (B) zum Fixieren der Lamellen
geringfügig aufgeweitet werden und anschließend der
kleine Durchmesser (B) der Rohre (2) auf den Durchmesser
(D) der Rohrenden (1) vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Rohrboden (3) ohne vorherige Vorumformung der Rohre
(2) auf diese aufgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass in Durchzüge (5) Kragen (7) einer Gummidichtung (6)
eingesetzt werden und dass die Rohre (2) mittels zuvor in
die in den Durchzügen (5) sich befindenden Kagen (7)
eingesetzten Einführwerkzeugen in den Rohrboden (3)
eingeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufweitung des Durchmessers (B)
zum Durchmesser (D) gleichzeitig mit einer einen Abzug
des Rohrbodens (3) vom Rohrende (1) verhindernden
Aufweitung (8) versehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass nach beendeter Vergrößerung des
Durchmessers (B) zum Durchmesser (D) der flache Abschnitt
(11) örtlich mit einer einen Abzug des Rohrbodens (3) vom
Rohrende (1) verhindernden Aufweitung (8) versehen wird.
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