DE19822736A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vernadeln eines Faservlieses mit Hilfe von drehbaren Nadeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vernadeln eines Faservlieses mit Hilfe von drehbaren NadelnInfo
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Abstract
Beim Vernadeln eines Faservlieses werden die Nadeln wenigstens während ihrer Einstichbewegung in das Faservlies um ihre eigene Achse gedreht, um eine Verzwirnung von Fasern innerhalb des Faservlieses zu erzeugen. In Weiterbildung der Erfindung werden die Nadeln außerdem parallel zum Faservlies in zwei zueinander orthogonalen Richtungen bewegt, wofür Antriebseinrichtungen vorgesehen sind, die unabhängig voneinander steuerbar sind. Damit stehen vielfältige Variationsmöglichkeiten zur Verfügung, die Stichbildung zu beeinflussen (Fig. 3).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Verrich
tung zum Vernadeln eines Faservlieses mit Hilfe von drehbaren
Nadeln, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 9. Dergleichen
ist aus der DE-PS 9 00 056 bekannt.
Diese Druckschrift beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
Schnellpolster aus einer Gewebeunterlage, z. B. aus Jute, und
einer Polsterauflage, z. B. aus Palmfaser, Kokosfaser, Haar oder
dgl., bei dem die an der Unterseite des Gewebes durch an einem
Nadelbrett angebrachte Hakennadeln gebildeten Haftstreifen kon
tinuierlich verkettet und/oder gleichzeitig gezwirnt werden.
Hierzu werden die Hakennadeln in einer vorbestimmten Drehstel
lung in die Faserauflage von der Seite der Gewebeunterlage her
eingestochen. In dieser Drehstellung weist der Haken in die
Transportrichtung, mit der Gewebe und Faserauflage über das
Nadelbrett bewegt werden. Anschließend werden die Nadeln in der
selben Drehstellung wieder aus Faserauflage und Gewebeunterlage
herausgezogen, so daß die von den Haken ergriffenen Fasern
Schlaufen bilden, die durch die Gewebeunterlage hindurch gezogen
werden. Anschließend werden die Hakennadeln um 180° gedreht und
nach Vorschub der Gewebeunterlage zusammen mit der Faserauflage
um einen Stichabstand werden die Nadeln erneut durch die Gewebe
unterlage und die Faserauflage gestochen. Sodann werden die
Nadeln wieder um 180° in ihre Ursprungsdrehstellung zurückgedreht
und aus der Faserauflage und der Gewebeunterlage herausgezogen.
Dabei bilden sie neue Faserschlaufen, die durch die im vorherge
henden Stichzyklus gebildeten Faserschlaufen hindurch gezogen
werden. Nach Vorschub der Gewebeunterlage und seiner Faserauf
lage um eine weitere Stichlänge sind die zuerst gebildeten
Faserschlaufen durch die nachfolgend gebildeten Faserschlaufen
auf der Gewebeunterlage festgelegt. Der Vorgang wiederholt sich
dann zyklisch. Es findet also eine Nadeldrehung stets nur in den
Zuständen statt, in denen der Haken der Nadel das Faservlies
bzw. die Gewebeunterlage vollständig verlassen hat. Gemäß DE-PS
9 04 621 ist es auch möglich, mit dieser Verfahrensweise Matten
für Polsterungen und dgl. ohne Anordnung einer Gewebeunterlage
mit verketteten und gezwirnten Haftschlaufen zu versehen.
Mit Hilfe von Nadelungstechnik lassen sich sehr gut Filze und
Veloure herstellen, auch in strukturierter Ausführung, jedoch
ist es bislang nicht möglich, Vliese so dünn herzustellen, wie
ein Gewebe, weil sich durch Vernadelung dann kein ausreichender
Faserverbund ergibt. Andererseits besteht der Wunsch nach
maschinellen Verfahren auf der Basis des Nicht-Webens, mit denen
einem Gewirke oder einem Gewebe ähnliche Textilstoffe herge
stellt werden sollen, die hinsichtlich der Steifigkeit und des
textilen Falles und auch hinsichtlich des Aussehens Gewirken und
Geweben wenigstens angenähert gleichkommen. Dieser Wunsch besteht
im Hinblick darauf, daß sich mit Nadelungstechnik eine weit
höhere Produktivität erzielen läßt, als mit Wirk- oder Webtech
nik. Lassen sich mit Nadelungstechnik Textilbahnen mit Produk
tionsgeschwindigkeiten von mehreren Metern pro Minute herstel
len, sind die Produktionsgeschwindigkeiten beim Wirken oder
Weben nur wenige cm pro Minute.
Aus der DE 196 15 697 A1 ist eine Nadelmaschine zum Vernadeln
einer Faservliesbahn bekannt, bei der zwei in Vliestrans
portrichtung hintereinander angeordnete Nadelbalken von einem
gemeinsamen Antrieb eine auf- und abgehende Bewegungskomponente
erfahren, die senkrecht zur Vliesunterlage gerichtet ist. Die
Nadelbalken können über einen zweiten Antrieb fernerhin in eine
hin- und hergehende, sich parallel zur Vliestransportrichtung
erstreckende Bewegung versetzt werden, so daß die Nadelbalken
insgesamt in eine Bewegung versetzbar sind, die je nach der
Größe der Bewegungshübe kreisförmig oder mehr oder minder
elliptisch ist.
In der nicht vorveröffentlichten DE 197 30 532.6 ist eine Nadel
maschine beschrieben, bei der zwei starr miteinander gekoppelten
Nadelbalken zusätzlich zu den beiden, in der DE 196 15 697 A1
beschriebenen Bewegungskomponenten eine dritte Bewegungskompo
nente vermittelt werden kann, die senkrecht zur Nadeleinstich
richtung und senkrecht zur Vliestransportrichtung verläuft,
womit das Stichbild weiter beeinflußt werden kann.
Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten der Nadelbalkenbewegung in
drei zueinander orthogonalen Richtungen läßt sich das Stichbild
in sehr großem Umfang beeinflussen. Es bleiben dennoch Wünsche
offen, insbesondere auch in der schon erläuterten Richtung, die
Faserstruktur des fertigen Vlieses zusätzlich zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen ein
größtmögliches Maß an Stichvariation erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw. 9 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung sieht vor, die Nadeln während der Einstichbewe
gung, d. h. während des Durchdringens des Faservlieses, um ihre
Achsen zu drehen. Hierdurch ergreifen die Nadeln Fasern aus
unterschiedlichen Schichten des Vlieses und transportieren sie
in andere Schichten des Vlieses und auch aus diesem heraus und
erzeugen eine Verzwirnung von Fasern unterschiedlicher Schichten
miteinander, die zu einer erheblichen Verfestigung des Vlieses
führt. Es ist damit möglich, auch bei relativ dünnen Faservlie
sen eine ausreichende Faserbindung zu erzielen, die das mit dem
Nadelungsvorgang gefertigte textile Erzeugnis im gewissen
Umfange streckfest macht.
In Weiterbildung der Erfindung können die Nadeln zusätzlich zur
Einstich- und Drehbewegung eine Bewegung parallel zum Faservlies
ausführen, und zwar in einer Richtung, beispielsweise der Trans
portrichtung, falls es sich bei dem Vlies um eine durch eine
Nadelmaschine bewegte Vliesbahn handelt, oder ggf. auch in zwei
zueinander orthogonalen Richtungen parallel zum Faservlies. Für
den Nadelungsvorgang stehen dann außer dem Einst ich insgesamt
drei weitere Bewegungskomponenten zur Verfügung, mit denen das
Stichbild beeinflußt werden kann.
Nachdem ein Nadelbalken, der Antriebseinrichtungen für die Dre
hung der Nadeln um ihre Achsen aufweist, nicht zu dicht mit
Nadeln besetzt sein kann, wie ein Nadelbalken mit feststehenden
Nadeln, ist die Erfindung vorzugsweise mit einer Nadelmaschine
praktizierbar, die mehrere Nadelbalken aufweist, die in einer
Vliestransportrichtung hintereinander angeordnet sind und
jeweils mit Nadeln besetzt sind, vorzugsweise in einer in Trans
portrichtung gesehen, zueinander versetzter Weise, und die die
durch die Maschine transportierte Faservliesbahn nacheinander
behandeln. In vorteilhafter Weiterbildung sieht die Erfindung
dann vor, daß jeder Nadelbalken oder eine Gruppe eng benachbar
ter Nadelbalken, die einer von mehreren Nadelungszonen zugehö
ren, einen individuellen Antrieb aufweist und alle Antriebe
unabhängig voneinander steuerbar sind. Sofern der Nadelbalken in
an sich bereits bekannter bzw. vorgeschlagener Weise nicht nur
in Einstichrichtung, sondern auch in der Vliesebene parallel und
quer zur Vliestransportrichtung angetrieben ist, sind gemäß der
Erfindung auch diese entsprechenden Antriebseinrichtungen dem
jeweiligen Nadelbalken bzw. der Nadelbalkengruppe individuell
zugeordnet, so daß auch diese quer zur Einstichrichtung verlau
fenden Bewegungskomponenten bei dem Nadelbalken bzw. der Nadel
balkengruppe individuell beeinflußt werden können.
Somit können die Nadelbalken bzw. Nadelbalkengruppen individuell
in drei zueinander orthogonalen Richtungen bewegt werden, und
gemäß der Erfindung, die eine Drehung der Nadeln um ihre Achse
vorsieht, ist es dann auf besonders einfache Weise auch möglich,
Steppstichen ähnliche Fasermuster auf dem Vlies zu erzeugen.
Jedem einzelnen Nadelbalken sind dann vier Antriebseinrichtungen
zugeordnet: Die erste Antriebseinrichtung versetzt den
Nadelbalken in die Einstichbewegung, die zweite
Antriebseinrichtung erzeugt eine schwingende Bewegungskompo
nente, die parallel zur Vliestransportrichtung verläuft. Mit ihr
ist es möglich, die Transportgeschwindigkeit des Vlieses zu
erhöhen, weil bei passender Zeitabstimmung der von der zweiten
Antriebseinrichtung hervorgerufenen Bewegungskomponente die
Nadeln im in das Vlies eingestochenen Zustand der Vliesbahn
transportbewegung folgen. Die dritte Antriebseinrichtung ver
schiebt die Nadeln quer zur Vliestransportrichtung, womit das
Stichbild beeinflußt werden kann, um beispielsweise die Ausbil
dung von Streifen im Faservlies zu vermeiden. Die vierte
Antriebseinrichtung versetzt die Nadeln in Drehung, wobei diese
Drehung in einer einzigen Richtung erfolgen oder auch vor- und
zurückverlaufend sein kann.
Die Drehbewegung kann programmierbar sein, stufenlos einstellbar
in einem Winkel von 0° bis zu einem Mehrfachen von 360° oder
kontinuierlich mit stufenlos einstellbarer Winkelgeschwindig
keit, oder synchronisiert mit den anderen Bewegungskomponenten
des Nadelbalkens, die diesem von den ersten bis dritten Antrie
ben vermittelt wird. Interessant ist eine Nadeldrehbewegung um
die eigene Achse, wenn es darum geht, Faserverschlingungen zu
erzeugen, die beim Durchstechen des Faservlieses Fasern aus
mehreren Schichten des Vlieses durch die Drehung herbeiholt und
miteinander verzwirnt. Beispielsweise kann die Drehung bei der
Einstichbewegung rechtsdrehend und bei der Rückhohlbewegung
linksdrehend um einen bestimmten Winkel sein, wobei beispiels
weise die Phase der Drehbewegung beginnt, wenn die Nadel in die
Faservliesbahn einzustechen beginnt, im unteren Totpunkt der
Einstichbewegung die Nadeldrehung stoppt und bei Beginn der
Rückbewegung die Nadeln rückwärts gedreht werden. Die Wahl
unterschiedlich großer Drehwinkel bei Einst ich und Rückholung
der Nadeln ist in manchen Fällen vorteilhaft, insbesondere um
das Lösen der Nadeln von den ergriffenen Fasern zu begünstigen,
ohne das Verzwirnungsergebnis zu stören.
Die Steuerung der Vielzahl von Antriebseinrichtungen übernimmt
eine Steuerungseinheit, mit der die von den Antrieben an den
Nadelbalken hervorgerufenen Bewegungen individuell hinsichtlich
wechselseitiger Phasenlage und ggf. auch Umfang eingestellt wer
den können. Auch Synchronbetrieb aller einander entsprechenden
Antriebe aller Nadelbalken ist einstellbar.
Wenn aufeinanderfolgende Nadelbalken in einander entgegengesetz
ten Phasen in das Faservlies stechen (Phasenverschiebung 180°),
dann ist es zur Vermeidung von Transportproblemen an der Vlies
bahn günstig, die Phasen, in denen die Nadeln in die Vliesbahn
eingestochen sind, gegenüber den Phasen, in denen keine Nadeln
in die Vliesbahn eingestochen sind, zu verkürzen, so daß sich
Zeitabschnitte ergeben, in denen keine Nadeln in die Vliesbahn
eingestochen sind. Alternativ kann man von den Vorteilen des
Nadelbalkenantriebs Gebrauch machen, der in der eingangs erwähn
ten DE 196 15 697 A1 beschrieben ist, um Transportprobleme zu
überwinden.
Als Unterlage für die Faservliesbahn kann ein ebenes Bürstenband
oder ein Lamellenrost in Betracht kommen. Bei sehr enger räumli
cher Anordnung der Nadelbalken ist es günstig, die Vliesunter
lage walzenförmig auszubilden. Hierfür kann eine Bürstenwalze in
Betracht kommen oder eine Walze mit Umfangsrippen und dazwischen
angeordneten Umfangsnuten. Eine solche Walze kann vorteilhafter
weise als Scheibenwalze ausgebildet sein, bestehend aus einer
Vielzahl gleichachsig mit gegenseitigem Abstand angeordneter
Scheiben, von denen wenigstens einige in Vliestransportrichtung
angetrieben sein können.
Dabei kann die Faservliesbahn so geführt sein, daß sie eine der
Walzen auf ihrer Oberseite und die benachbarte Walze auf ihrer
Unterseite teilumschlingt, so daß benachbarte Walzen einander
gegensinnig angetrieben sind. Diese Ausführungsart kommt hin
sichtlich der aufeinanderfolgenden Nadelungsvorgänge einem Wen
den der Faservliesbahn gleich, d. h. es wird nacheinander von
zwei verschiedenen Seiten her genadelt, was in vielen Fällen
gefordert wird. Es ist aber auch möglich, die Faservliesbahn nur
über die Oberseite aller Walzen zu führen und die Teilumschlin
gung durch Umlenkwalzen zu erzeugen, die in den Zwickeln zwi
schen benachbarten Walzen angeordnet sind. In diesem falle haben
alle Walzen übereinstimmende Drehrichtung.
Ein Verzug der Faservliesbahn wird vermieden, sie von der
Vliesunterlage aktiv angetrieben ist, was besonders wirkungsvoll
ist, wenn beispielsweise wenigstens einige der Scheiben einer
Scheibenwalze eine Umfangszahnung aufweisen, die sägeförmig
asymmetrisch oder auch symmetrisch sein kann. Es ist denkbar,
wenigstens einige der angetriebenen Scheiben mit sich zyklisch
ändernden Umfangsgeschwindigkeiten anzutreiben, indem einer kon
tinuierlichen Transportkomponente eine oszillierende Transport
bewegungskomponente überlagert wird. Auch ein Pilgerschrittbe
trieb des Vliesbahnvorschubes ist in Abhängigkeit von den Ein
stichphasen bei Überlagerung einer horizontalen Bewegungskompo
nente zur Einstichbewegung der Nadelbalken gemäß DE 196 15 697 A1
denkbar.
Wenn mehrere Scheibenwalzen hintereinander angeordnet sind, dann
ist es möglich, durch unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten
derselben je nach Wunsch eine Faservliesdehnung oder -stauchung
zu erzeugen.
Die Erfindung erlaubt es, einen Faservliesstoff mechanisch zu
verfestigen und ggf. auch zusätzlich mit Musterungsstrukturen zu
versehen. Die Erfindung kommt diesem Ziel in hervorragender
Weise entgegen, weil sie es erlaubt, durch individuelle Ein
stellung der Nadelbalkenbewegungen, einschließlich der Einstich
tiefe, dem Fortschritt der Behandlung der Faservliesbahn in der
Nadelmaschine an jeder Arbeitsposition individuell oder in
Gruppen kollektiv Rechnung zu tragen.
Zu dieser individuellen Behandlungsmöglichkeit der Faservlies
bahn gehört auch die individuelle Auswahl der Nadeltypen. Zum
Einsatz können die verschiedensten Nadelarten gelangen: Filzna
deln mit Kerben beliebiger Ausführungsform, sogenannte Rückhohl
nadeln, die nur beim Auszug wirken, also bei der der Einstich
bewegung entgegengesetzten Bewegung, Nadeln mit undefinierten
Kerben, die lediglich eine Oberflächenrauhigkeit aufweisen,
Hakennadeln zum Steppen, Kronennadeln und Gabelnadeln. Die
Nadeln können sowohl innerhalb einer Nadelreihe gleich sein und
auch abwechseln, sie können vorwärts gekerbt abwechselnd mit
rückwärts gekerbt gestellt sein. Sie können auch von Nadelbalken
zu Nadelbalken sich in Vliesdurchlaufrichtung abwechseln und
beliebig kombiniert sein. Die jeweilige Bestimmung des Nadeltyps
und der Besetzung der Nadelbretter bestimmt der Fachmann auf der
Grundlage der zu erstellenden Faservliese.
Bei Verwendung von Scheibenwalzen als Vliesunterlage können
längs der Walze unterschiedliche Zahnungen an ein und derselben
Walze gewählt werden. Die Zahnung kann vorwärts oder rückwärts
gerichtet oder symmetrisch sein, je nachdem, wie die Verzahnung
die Beweglichkeit der Fasern in Längsrichtung, diagonal oder in
Querrichtung durch Bewegungsbehinderung unterschiedlich beein
flussen soll, so daß auch die Faserorientierung des Endprodukts
u. a. auch durch die Scheibenwalzen und deren Bewegungssteuerung
beeinflußt werden kann.
Dabei können die Scheiben innerhalb einer Scheibenwalze alle
gleich schnell drehen oder zu einer Grundgeschwindigkeit überla
gert gegeneinander oszillierend verdrehbar sein, so daß Verzer
rungen des Vlieses entstehen, die ihrerseits die Faserlage wäh
rend des Ein- und Ausstichs der Nadeln verändern und damit
Effekte im Hinblick auf Aussehen und Festigkeitswerte in der
Vliesebene bewirken.
Jede einzelne Nadel oder ein Nadelpaar aus zwei in Vliestrans
portrichtung hintereinander angeordneten Nadeln kann eine indi
viduelle Niederhalteplatte oder zwei Niederhaltelamellen oder
Scheiben besitzen, die die Bewegung der Nadel bzw. des Nadel
paares mitmachen, so daß die Faservliesbahn nicht behindert
wird, sondern im wesentlichen nur die Abstreiffunktion ausge
führt wird.
Die einzelnen Drehgeschwindigkeiten der hintereinander angeord
neten Scheibenwalzen ist vorzugsweise stufenlos regelbar. Die
nachfolgende Scheibenwalze kann zur Ausübung eines Vliesverzuges
eine höhere Umfangsgeschwindigkeit als die vorangehende anneh
men. Zum Zwecke der Vliesstauchung und -aufdeckung könnte man
auch die Scheibenwalzengeschwindigkeiten in Vliestransportrich
tung abnehmen lassen. Die am benachbarten Scheibenwalzen als
Vliesunterlage jeweils wirkenden Nadelungsaggregate können mit
unterschiedlichen Nadelbalken-Hubfrequenzen und unterschiedli
chen Phasenlagen antreibbar sein, wobei eine stufenlose Ein
stellbarkeit günstig ist. Als Beispiel einer interessanten Pha
senbeziehung könne man innerhalb einer Scheibenwalze an dem dort
nadelnden Aggregat die ersten, dritten, fünften, also ungerad
zahligen Nadelbalken gleichzeitig in das Vlies einstechen las
sen, während die geradzahligen, dazwischen angeordneten Nadel
balken um 180° phasenversetzt in das Faservlies einstechen.
An Stelle der quer zur Vliestransportrichtung und quer zur Ein
stichbewegung verlaufenden Bewegungskomponente des Nadelbalkens,
die durch die dritte Antriebseinrichtung hervorgerufen wird,
könnte auch eine Querbewegung der Stichunterlage realisiert
sein. Diese technisch äquivalente Maßnahme, die lediglich die
Kinematik vertauscht, braucht im Hinblick auf die obigen Erläu
terungen nicht ausführlich beschrieben zu werden.
Günstig ist es, daß wenn mit einer Vielzahl von Scheibenwalzen
gearbeitet wird, diese so angeordnet sind, daß die Scheiben
einer nachfolgenden Scheibenwalze axial gegenüber den Scheiben
der vorangehenden Scheibenwalze um beispielsweise einen halben,
viertel, achtel oder dgl. Teilungsabstand versetzt sind. So
erreicht man eine volle Querüberdeckung der Faservliesbahn durch
die Nadeleinstiche an der Summe der Nadelungsaggregate.
Da die Vorrichtung gemäß der Erfindung mit drehbaren Nadeln aus
gerüstet ist, ist für die Mechanik des Nadeldrehantriebes inner
halb eines Nadelbalkens ein gewisser Platzbedarf vorhanden, der
Nadelabstände größer macht, als üblicherweise minimal möglich
ist. An einem einzelnen Nadelbalken können daher nur wenige
Nadelreihen vorhanden sein, beispielsweise nur drei, zwei oder
gar nur eine Nadelreihe. Dieses macht es, wie schon erwähnt,
erforderlich, eine Vielzahl von Nadelbalken vorzusehen, wobei
dann die Nadeln der aufeinanderfolgenden Nadelbalken in
Vliestransportrichtung gesehen vorteilhafterweise gegeneinander
versetzt sind. Die Vielzahl der Nadelbalken macht es wiederum
auch möglich, der fortschreitenden Bearbeitung der Faservlies
bahn besser Rechnung zur tragen, als das bei bekannten Nadelma
schinen der Fall war. Um ein dichtes Stichbild zu erhalten, d. h.
einen engen Abstand aufeinanderfolgender Nadeleinstiche der
Faservliesbahn, ist die Verwendung einer walzenförmigen Unter
lage besonders günstig, weil sie es erlaubt, trotz voluminöser
Antriebe aufeinanderfolgende Nadeleinstichpunkte in dem Vlies
relativ eng zueinander anzuordnen. Eine Mehrzahl solcher eng
angeordnet er Nadelbalken ist als eine Gruppe einem mit vielen
Nadelreihen besetzten Nadelbalken früherer Maschinen vergleich
bar und gemeinsam in der Bewegung steuerbar.
Die Verwendung mehrerer Scheibenwalzen macht es auch auf sehr
einfache Weise möglich, mehrere Faservliesbahnen, die ggf.
unterschiedlich aufgebaut sind, beispielsweise unterschiedliche
Faserausrichtungen haben, individuelle zuzuführen und miteinan
der zu vernadeln. Am in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel soll dieses später noch erläutert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des zur Erläuterung der
Erfindung wesentlichen Bereichs einer Vorrichtung nach der vor
liegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Einzelheit aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, und
Fig. 3 als Ausschnitt eine vergrößerte schematische Darstellung
der Nadelungszone als Einzelheit aus Fig. 2.
Fig. 1 zeigt von einer Nadelmaschine nur den wesentlichen
Bereich, der von der Erfindung angesprochen wird, nämlich den
Nadelungsbereich mit insgesamt vier Nadelungszonen I, II, III
und IV. Zu jeder Nadelungszone gehören eine Scheibenwalze 1 als
Vliesunterlage, die in einem stationären Maschinenrahmen 2 dreh
bar gelagert ist, und ein Nadelungsaggregat 3, das im radialen
Abstand zur Scheibenwalze 1 angeordnet ist. Die Faservliesbahn
ist abwechselnd über die Oberseite und die Unterseite der auf
einanderfolgenden Scheibenwalzen 1 geführt.
Jedes Nadelungsaggregat 3 umfaßt einen äußeren Sektorrahmen 4,
der einen Kreissektor begrenzt, dessen Achse mit der Achse 5 der
Scheibenwalze 1 zusammenfällt. Der äußere Sektorrahmen 4 ist
mittels einer ersten Lenkeranordnung 6 an dem Maschinenrahmen 2
abgestützt. An dem äußeren Sektorrahmen 4 sind die Antriebe
einer Vielzahl Nadelbalken angeordnet, die von einem inneren
Sektorrahmen 7 geführt sind, der im wesentlichen den gleichen
Sektorwinkel einnimmt, wie der äußere Sektorrahmen 4. Der innere
Sektorrahmen 7 ist mittels einer zweiten Lenkeranordnung 8 an
dem Maschinenrahmen 2 abgestützt.
Die Abstützung der zweiten Lenkeranordnung 8 am Maschinenrahmen
1 erfolgt im dargestellten Beispiel über eine erste Exzenteran
ordnung 9, die über einen Antrieb (nicht dargestellt) in Drehung
versetzbar ist, so daß der zweite Sektorrahmen 7 eine hin- und
hergehende Schwenkbewegung um die Achse 5 der Scheibenwalze 1
ausführen kann. Die Abstützung der ersten Lenkeranordnung 6 am
Maschinenrahmen 1 kann fest sein, weil die Verbindung der Nadel
balkenantriebe mit den Nadelbalken, wie allgemein üblich ist,
über Pleuelstangen erfolgt, die somit in der Lage sind, einen
begrenzten gegenseitigen Versatz von Antrieb und Nadelbalken,
der durch die Schwenkbewegung des inneren Sektorrahmens 7 her
vorgerufen wird, aufzunehmen. Die Abstützung der ersten Len
keranordnung 6 kann aber vergleichbar der zweiten Lenkeranord
nung 8 ebenfalls über eine angetriebene, zweite Exzenteranord
nung 10 erfolgen, so daß der äußere Sektorrahmen 4 der Schwenk
bewegung des inneren Sektorrahmens 7 folgen kann. Diese Schwenk
bewegungen sind in den Zeichnungen mit den doppelseitigen Pfei
len R gekennzeichnet.
In Fig. 1 ist links neben der am weitesten links dargestellten
Scheibenwalze 1 ein Zuführband 11 dargestellt, das der ersten
Nadelungszone I ein zu verarbeitenden Faservlies A zuführt. Die
ses Faservlies A wird in der ersten Nadelungszone I bearbeitet
und von ihr in Richtung auf die zweite Nadelungszone II abgege
ben.
Man sieht in Fig. 1, daß die in der ersten Nadelungszone I bear
beitete Faservliesbahn vor der Zuführung zur Scheibenwalze der
zweiten Nadelungszone II mit einer zweiten Faservliesbahn B
dubliert werden kann, das von oben über Zuführ- und Umlenkwalzen
12 bzw. 13 zugeführt wird.
In der zweiten Nadelungszone II werden die dublierten
Faservliesbahnen A und B miteinander vernadelt und von dort
einer dritten Nadelungszone III zugeführt, zuvor jedoch mit
einer von Zuführ- und Umlenkwalzen 12 bzw. 13 von unten zuge
führten dritten Faservliesbahn C dubliert.
In der dritten Nadelungszone III werden die nun die aus drei
Lagen bestehenden Faservliesbahnen vernadelt und von dort einer
vierten Nadelungszone IV zugeführt. Vor dem Auflegen auf die
Scheibenwalze der vierten Nadelungszone IV wird die dreilagige,
vernadelte Faservliesbahn mit einer vierten Faservliesbahn D
dubliert.
In der vierten Nadelungszone IV wird nun die vierlagige
Faservliesbahn vernadelt und von dort über Abzugswalzen 14 abge
führt.
Es ist anzumerken, daß die hier erläuterte Zuführung mehrerer
Faservliesbahnen an verschiedenen Stellen der Maschinenanordnung
nur beispielhaft ist und nicht einschränkend zu verstehen ist.
So kann beispielsweise nur eine einzige Faservliesbahn ohne jeg
liche Dublierung verarbeitet werden, oder es können der Maschine
übereinanderliegend zugeführte Faservliesbahnen über das Zuführ
band 11 zugeführt werden, oder die Zahl der Nadelungszonen weich
von der hier am Beispiel dargestellten Anzahl ab.
Es sei ferner erwähnt, daß im dargestellten Beispiel die Schei
benwalzen in Transportrichtung der Faservliesbahn angetrieben
sind, was durch die Pfeile S gekennzeichnet ist.
In allen vier Nadelungszonen können die zum Vernadeln notwendi
gen Aggregate gleichartig aufgebaut sein, sie sind jedoch vor
teilhaft in ihren Bewegungsabläufen unabhängig voneinander von
einer zentralen Steuerungseinheit (nicht dargestellt) gesteuert.
Es ist, wie einleitend erläutert, möglich, entweder die inneren
Sektorrahmen 7 oder die Scheibenwalzen 1 jeweils mit einem indi
viduellen Antrieb (nicht dargestellt) zu koppeln, der axiale
Bewegung hervorruft. Deren Hub muß jedoch mit der Spaltbreite
zwischen den Scheiben der Scheibenwalzen und ggf. auch mit dem
Teilungsabstand der Scheiben so abgestimmt sein, daß eine Kolli
sion der Nadeln mit den Scheiben ausgeschlossen ist.
Die Antriebseinrichtungen, die die Nadeln in die Einstich- und
Rückhohlbewegung versetzen, sind die eingangs genannten ersten
Antriebseinrichtungen. Die Einrichtungen, die die Schwenkbewe
gung des inneren Sektorrahmens 7 hervorrufen, sind die eingangs
genannten zweiten Antriebseinrichtungen, und schließlich sind
die Einrichtungen, die die axiale Bewegung entweder der Nadel
balken oder der Scheibenwalze hervorrufen, die eingangs erläu
terten dritten Antriebseinrichtungen. Die Antriebseinrichtungen
für die Nadeldrehung sind vierte Antriebseinrichtungen und wer
den später erläutert.
Fig. 2 zeigt in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Aus
schnitt aus Fig. 1. Sie zeigt zusätzlich zu Fig. 1 ein Nade
lungsaggregat 3, bestehend aus Antriebseinrichtungen 15, die die
erwähnten ersten Antriebseinrichtungen bilden und an dem äußeren
Sektorrahmen 4 gelagert sind und die hier als Kurbelwellen 16
dargestellt sind, die von einem gemeinsamen Treibriemen 17 ange
trieben sind. Dieser Treibriemen 17 teilumschlingt benachbarte
Kurbelwellen 16 einander gegensinnig, so daß diese einander
gegensinnige Drehungen ausführen, was den Massenausgleich
erleichtert. Es ist aber auch möglich, die Kurbelwellen gleich
sinnig anzutreiben, beispielsweise über eine entsprechend geän
derte Riemenführung oder über Zwischenzahnräder oder dgl. Die
Kurbelwellen 16 sind jeweils über eine Pleuelstange 18 mit einem
Nadelbalken 19 verbunden. Die Gesamtheit der Nadelbalken 19 des
Nadelaggregats 3 ist an dem inneren Sektorrahmen 7 radial beweg
lich gelagert. Einzelheiten zeigt Fig. 3. Der Antrieb für den
Treibriemen 17 ist in Fig. 2 aus Vereinfachungsgründen nicht
dargestellt.
Unter entsprechender Vermehrung des apparativen Aufwandes ist es
auch denkbar, jedem einzelnen Nadelbalken einen individuellen
Antrieb zuzuordnen. Es ist dann aber darauf zu achten, daß die
Einstichphasen der Nadeln in der betreffenden Nadelungszone so
aufeinander abgestimmt sind, daß der Transport der Faservlies
bahn durch die Nadelungszone nicht behindert wird.
Fig. 3 zeigt als vergrößerten Ausschnitt die Einzelheit X aus
Fig. 2. Man erkennt den inneren Sektorrahmen 7, der im Abstand
über der Scheibenwalze 1 gehalten ist, von der nur der äußere
Kranz dargestellt ist. Der innere Sektorrahmen 7 hält eine Viel
zahl von Nadelbalken 19, von denen in Fig. 3 nur drei gezeigt
sind und die an dem Sektorrahmen 7 radial zur Scheibenwalze 1
verschiebbar geführt sind. An jedem Nadelbalken 19 ist ein
Nadelbrett 20 befestigt, das zwei zueinander parallele Reihen
von Nadeln 21 trägt, wobei jeweils zwei Nadeln in Transportrich
tung der Faservliesbahn gesehen hintereinander angeordnet sind.
Im dargestellten Beispiel sind die Nadelbalken 19 mit ihren
zugehörigen Pleuelstangen 18 starr verbunden, was die Mechanik
sehr vereinfacht, doch könnten die Pleuelstangen 18 auch gelen
kig an den Nadelbalken 19 angebracht sein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird der Niederhalter, der
zugleich die Faserabstreiffunktion erfüllt, von einer Vielzahl
von Scheiben 22 gebildet, wobei jeweils zwischen zwei Nadelpaa
ren wenigstens eine solche Scheibe 22 angeordnet ist. Die einem
Nadelbalken 19 zugeordneten Scheiben 22 sind in einer Achse 23
am inneren Sektorrahmen 7 gehalten und können frei drehbar sein,
um den Transport der Faservliesbahn nicht zu behindern, aber
auch angetrieben sein, um zum Transport der Faservliesbahn aktiv
beizutragen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Scheibenwalze 1
eine asymmetrische, sägeförmige Zahnung 24 an ihrem Umfang, die
den Transport der Faservliesbahn durch die Nadelungszone bei
entsprechendem Antrieb der Scheibenwalze, in den Zeichnungen
dargestellt durch den Pfeil S, unterstützt.
Zwischen dem Nadelbalken 19 und den Nadelbrettern 20 sind
jeweils Antriebseinrichtungen 25 angeordnet, die die Nadeln 21
in Drehung versetzen. Diese Antriebseinrichtungen 25 können von
Kulissenführungen gebildet sein, die mit den in den Nadelbret
tern 20 drehbar gelagerten Nadeln 21 in Eingriff sind und bei
der Einstichbewegung die Nadeln 21 in der einen Richtung und bei
der Rückhohlbewegung in der anderen Richtung jeweils um ihre
Achse drehen.
Es sind aber auch andere Antriebseinrichtungen vorstellbar, die
insbesondere unabhängig von der Einstichbewegung der Nadelbalken
wirksam und steuerbar sind. Dann ist es auch auf einfache Weise
möglich, die Drehwinkel beim Einstechen und beim Herausziehen
der Nadeln in das bzw. aus dem Faservlies voneinander verschie
den einzustellen, was in manchen Fällen erforderlich sein kann,
um die Nadeln von den von ihr erfaßten Fasern zu lösen, ohne die
erzeugte Faserverzwirnung allzu sehr rückgängig zu machen. Bei
spielsweise kann im Nadelbalken eine Drehantriebseinrichtung
angeordnet sein, die eine Vielzahl von drehbar gelagerten, an
ihrem Umfang gezahnten Kupplungsscheiben aufweist, die jeweils
eine Öffnung zur formschlüssigen Aufnahme des Schaftes einer
Nadel haben. Diese Aufnahmeöffnungen können polygonalen Quer
schnitt haben, der an eine entsprechende prismatische Gestalt
des Nadelschaftes angepaßt ist, wobei eine Zahnstange die Kupp
lungsscheiben antreibt, die von einem im Nadelbalken angeordne
ten Motor (nicht dargestellt) angetrieben ist.
Die Nadeldrehung in den beiden vorgenannten Richtungen ist in
Fig. 3 durch den Doppelpfeil N angedeutet. Diese Antriebsein
richtungen 25 für die Drehbewegung der Nadeln stellen die ein
gangs erläuterten vierten Antriebseinrichtungen dar.
Claims (22)
1. Verfahren zum Nadeln eines Faservlieses, das auf einer Unter
lage liegt und von einer Vielzahl von um ihre Achse drehbaren
Nadeln zyklisch im wesentlichen senkrecht zur Unterlage durch
stochen wird, wobei die Nadeln Abschnitte einzelner Fasern
ergreifen und im wesentlichen senkrecht zur Unterlage durch das
Faservlies verziehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln
wenigstens während ihrer in das Faservlies eindringenden Stich
bewegungsphase um ihre Achsen gedreht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nadeln während ihrer Einstichbewegung in der einen Drehrichtung
und während ihrer Herausziehbewegung in der dazu entgegengesetz
ten Richtung gedreht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehwinkel bei der Einstichbewegung und bei der Herausziehbewe
gung voneinander verschieden sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nadeln während ihrer die Fasern ergreifenden
Stichbewegung um bis zu einem Mehrfachen von 360° gedreht wer
den.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehbewegung der Nadeln während eines Teils jedes die Fasern
ergreifenden Stichbewegungshubes ausgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 54, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehbewegung der Nadeln mit deren Stichbewe
gung synchronisiert ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Phasenlage der Nadeldrehbewegung gegenüber der
Phasenlage der Stichbewegung einstellbar ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Faservlies in mehreren aufeinanderfol
genden Nadelungszonen genadelt wird, wobei in einer Zone die
Nadeln einer ersten Art beim Einstechen in das Faservlies dessen
Fasern ergreifen und in der unmittelbar benachbarten Zone die
Nadeln einer zweiten Art beim Herausziehen aus dem Faservlies
dessen Fasern ergreifen.
9. Vorrichtung zum Vernadeln eines Faservlieses, enthaltend eine
Vliesunterlage, ein Nadelungsaggregat mit wenigstens einem
Nadelbalken, der parallel zur Vliesunterlage erstreckt und an
seiner der Vliesunterlage Seite ein mit einer Vielzahl von gegen
die Vliesunterlage vorstehenden, drehbar gelagerten Nadeln
besetztes Nadelbrett trägt, und erste Antriebseinrichtungen, die
den Nadelbalken in eine senkrecht zur Vliesunterlage gerichtete,
oszillierende Einstichbewegung versetzen, und einer Drehan
triebseinrichtung, die die Nadeln in eine Drehbewegung um deren
Achsen versetzen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehan
triebseinrichtung (25) so gesteuert ist, daß sie eine Drehbewe
gung der Nadeln (21) wenigstens während ihrer von den ersten
Antriebseinrichtungen hervorgerufenen Stichbewegung hervorruft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehantriebseinrichtung (25) im Nadelbalken (19) angeordnet ist
und eine Vielzahl drehbarer Kupplungsscheiben aufweist, die
jeweils eine Öffnung zur formschlüssigen Aufnahme eines Nadel
schaftes aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadelschaftaufnahmeöffnungen prismatischen Querschnitt auf
weisen und die Schäfte der Nadeln einen passenden prismatischen
Querschnitt haben.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehantriebseinrichtung (25) mit einer
Steuerungseinrichtung verbunden ist, die eine Beeinflussung der
Nadeldrehbewegung unabhängig von der Stichbewegung der Nadeln
ermöglicht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadeln (21) in eine zyklisch vor- und
rückdrehende Bewegung versetzt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (1) eine angetriebene
Bürsten- oder Umfangsrippenwalze ist und das Nadelaggregat (3)
mehrere in Umfangsrichtung der Walze (1) in engem Abstand ange
ordnete Nadelbalken (19) aufweist, die jeweils in radial zur
Walze (1) gerichteten Einst ich- und Rückholbewegungen angetrie
ben sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Walze (1) eine Scheibenwalze ist, die aus einer Vielzahl von
in gegenseitigem Abstand angeordneter Scheiben besteht, auf
deren Zwischenräume die Nadeln (11) ausgerichtet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
von den Scheiben wenigstens einige drehangetrieben sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß von
den drehangetriebenen Schreiben wenigstens einige eine sich
zyklisch verlangsamende und beschleunigende Drehung ausführen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens die drehangetriebenen Scheiben
eine Umfangszahnung (24) aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Nadelbrett und Vliesunterlage ein
Abstreifer vorhanden ist, der von parallel zur Einstichrichtung
der Nadeln (21) verlaufenden kreisförmigen Scheiben (22) gebil
det ist, von denen jeweils zwei benachbarte eine Nadeldurch
trittsöffnung ausbilden und die mit ihrem Umfang zugleich einen
Niederhalter für das zu vernadelnde Faservlies bilden.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Nadelbalken (19) zusätz
lich zu seinem die Einstichbewegung hervorrufenden ersten
Antriebseinrichtungen (8, 9) mit zweiten Antriebseinrichtungen
verbunden ist, die den Nadelbalken in eine parallel zur Vliesun
terlage verlaufende hin- und hergehende Bewegung versetzen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine Nadelbalken (19) mit einer dritten
Antriebseinrichtung verbunden ist, die den Nadelbalken (19) in
eine parallel zur Vliesunterlage verlaufende hin- und hergehende
Bewegung versetzt, die orthogonal zu der von der zweiten
Antriebseinrichtung (8, 9) erzeugten Nadelbalkenbewegung ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 und 21, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist,
die alle Antriebseinrichtungen unabhängig voneinander steuert.
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