DE19744027A1 - Substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, ihre Herstellung und Verwendung in Arzneimitteln - Google Patents
Substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, ihre Herstellung und Verwendung in ArzneimittelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine der Formel I,
in der X, R1, R1a, R2, R3, R4 und R5 die unten angegebenen Bedeutungen haben,
die wertvolle Arzneimittelwirkstoffe zur Therapie und Prophylaxe von Krankheiten
sind, zum Beispiel von Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Angina
pectoris, Herzinsuffizienz, Thrombosen oder Atherosklerose. Die Verbindungen der
Formel I haben die Fähigkeit zur Modulation der körpereigenen Produktion von
cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) und eignen sich generell zur Therapie
und Prophylaxe von Krankheitszuständen, die mit einem gestörten cGMP-Haushalt
verbunden sind. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung von
Verbindungen der Formel I, ihre Verwendung zur Therapie und Prophylaxe der
bezeichneten Krankheitszustände und zur Herstellung von Arzneimitteln dafür sowie
pharmazeutische Präparate, die Verbindungen der Formel I enthalten.
cGMP ist ein wichtiger intrazellulärer Botenstoff, der über die Modulation cGMP-
abhängiger Proteinkinasen, Phosphodiesterasen und Ionenkanälen eine Vielzahl
verschiedener Effekte auslöst. Beispiele sind die Glattmuskelrelaxation, die
Inhibition der Thrombozytenaktivierung und die Hemmung von
Glattmuskelzellproliferation und Leukozytenadhäsion. cGMP wird durch partikuläre
und lösliche Guanylatcyclasen (GC) als Antwort auf eine Reihe extra- und
intrazellulärer Stimuli produziert. Im Falle der partikulären Guanylatcyclasen erfolgt
die Stimulation im wesentlichen durch peptidische Signalstoffe, wie dem atrialen
natriuretischen Peptid oder dem cerebralen natriuretischen Peptid. Die löslichen
Guanylatcyclasen (sGC), bei denen es sich um cytosolische, heterodimere
Hämproteine handelt, werden dagegen im wesentlichen durch eine Familie
niedermolekularer, enzymatisch gebildeter Faktoren reguliert. Wichtigstes
Stimulans ist das Stickstoffmonoxid (NO) oder eine nahe verwandte Spezies. Die
Bedeutung anderer Faktoren wie Kohlenmonoxid oder dem Hydroxylradikal ist noch
weitgehend ungeklärt. Als Aktivierungsmechanismus der Aktivierung durch NO wird
die Anbindung von NO an das Häm unter Ausbildung eines pentakoordinierten
Häm-Nitrosyl-Komplexes diskutiert. Die damit verbundene Freisetzung des im
Basal-Zustand an das Eisen gebundenen Histidins überführt das Enzym in die
aktivierte Konformation.
Aktive lösliche Guanylatcyclasen setzen sich aus je einer α- und einer β-
Untereinheit zusammen. Von den Untereinheiten wurden mehrere Subtypen
beschrieben, die sich untereinander bezüglich Sequenz, gewebespezifischer
Verteilung und Expression in verschiedenen Entwicklungsstadien unterscheiden.
Die Subtypen α1 und β1 werden hauptsächlich in Gehirn und Lunge exprimiert,
während β2 vor allem in Leber und Niere gefunden wird. In humanem fötalen Gehirn
konnte der Subtyp α2 nachgewiesen werden. Die als α3 und β3 bezeichneten
Untereinheiten wurden aus menschlichem Gehirn isoliert und sind homolog zu α1
und β1. Neuere Arbeiten weisen auf eine α2i-Untereinheit hin, die ein Insert in der
katalytischen Domäne enthält. Alle Untereinheiten zeigen große Homologien im
Bereich der katalytischen Domäne. Die Enzyme enthalten vermutlich ein Häm pro
Heterodimer, das über β1-Cys-78 und/oder β1-His-105 gebunden ist und Teil des
regulatorischen Zentrums ist.
Unter pathologischen Bedingungen kann die Bildung Guanylatcyclase-aktivierender
Faktoren vermindert sein oder es kann durch das vermehrte Auftreten freier
Radikale ein verstärkter Abbau derselben erfolgen. Die daraus resultierende
verminderte Aktivierung der sGC führt über die Abschwächung der jeweiligen
cGMp-vermittelten Zellantwort beispielsweise zum Anstieg des Blutdrucks, zur
Plättchenaktivierung oder zu vermehrter Zellproliferation und Zelladhäsion. Als
Folge kommt es zur Ausbildung von endothelialer Dysfunktion, Atherosklerose,
Bluthochdruck, stabiler und instabiler Angina pectoris, Thrombosen, Myocardinfarkt,
Schlaganfällen oder erektiler Dysfunktion. Die pharmakologische Stimulation der
sGC bietet eine Möglichkeit zur Normalisierung der cGMp-Produktion und erlaubt
damit die Behandlung bzw. Prävention derartiger Krankheiten.
Zur pharmakologischen Stimulation der sGC wurden bisher fast ausschließlich
Verbindungen verwendet, deren Wirkung auf einer intermediären NO-Freisetzung
beruht, beispielsweise organische Nitrate. Der Nachteil dieser Behandlungsweise
liegt in der Toleranzentwicklung und Wirkungsabschwächung und der deshalb
erforderlich werdenden höheren Dosierung.
Verschiedene nicht über eine NO-Freisetzung wirkende sGC-Stimulatoren wurden
von Vesely in einer größeren Zahl von Arbeiten beschrieben. Die Verbindungen, bei
denen es sich zumeist um Hormone, Pflanzenhormone, Vitamine oder zum Beispiel
Naturstoffe wie Echsengifte handelt, zeigen jedoch durchweg nur schwache Effekte
auf die cGMP-Bildung in Zellysaten (D. L. Vesely, Eur. J. Clin. Invest. 15 (1985)
258; D. L. Vesely, Biochem. Biophys. Res. Comm. 88 (1979)1244). Eine Stimulation
Häm-freier Guanylatcyclase durch Protoporphyrin IX wurde durch Ignarro et al.
(Adv. Pharmacol. 26 (1994) 35) nachgewiesen. Pettibone et al. (Eur. J. Pharmacol.
116 (1985) 307) beschrieben für Diphenyliodoniumhexafluorophoshat eine
blutdrucksenkende Wirkung und führten diese auf eine Stimulation der sGC zurück.
Isoliquiritiginin, das an isolierten Rattenaorten eine relaxierende Wirkung zeigt,
aktiviert laut Yu et al. (Brit. J. Pharmacol. 114 (1995)1587) ebenfalls die sGC. Ko et
21. (Blood 84 (1994) 4226), Yu et al. (Biochem. J. 306 (1995) 787) und Teng et al.
(Brit. J. Pharmacol. 116 (1995)1973) wiesen eine sGC-stimulierende Aktivität von
1-Benzyl-3-(5-hydroxymethyl-2-furyl)-indazol nach und demonstrierten eine
antiproliferative und thrombozytenhemmende Wirkung. Verschiedene Indazole
werden in EP-A-667 345 als Inhibitoren der Thrombozytenaggregation beschrieben.
Im Pyridinring unsubstituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, die in der 1-Position einen
Arylrest oder einen Heteroarylrest und in der 3-Position einen Arylrest oder einen
Heteroarylrest tragen, sind als Antitumor-Agentien und Immunstimulanzien in der
japanischen Patentanmeldung 01-190681 beschrieben. Überraschend wurde nun
gefunden, daß demgegenüber die erfindungsgemäßen Pyrazolo[3,4-b]-pyridin-
Derivate der Formel I eine völlig verschiedene Wirkung aufweisen und eine
Guanylatcyclase-Aktivierung bewirken, aufgrund derer sie zur Therapie und
Prophylaxe von Krankheiten geeignet sind, die mit einem niedrigen cGMp-Spiegel
verbunden sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit Verbindungen der Formel I
in der
X für O, S, NH oder N(CH3) steht;
R1 und R1a unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, CO-R10 oder (C1- C8)-Alkyl stehen, wobei Alkylgruppen gesättigt oder ungesättigt sein können und unsubstituiert oder durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Reste R11 substituiert sein können;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl, Hydroxy, (C1-C6)-Alkoxy oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyloxy stehen;
R4 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R10 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R11 für R12O, R12R13N, Halogen oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R12 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyl, H-CO oder (C1-C6)-Alkyl-CO steht;
R13 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
oder R12 und R13 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten 5-Ring- oder 6-Ring-Heterocyclus bilden, der als zusätzliches Ring-Heteroatom noch ein Sauerstoffatom, Schwefelatom oder ein durch eine Methylgruppe substituiertes Stickstoffatom enthalten kann;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
R1 und R1a unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, CO-R10 oder (C1- C8)-Alkyl stehen, wobei Alkylgruppen gesättigt oder ungesättigt sein können und unsubstituiert oder durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Reste R11 substituiert sein können;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl, Hydroxy, (C1-C6)-Alkoxy oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyloxy stehen;
R4 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R10 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R11 für R12O, R12R13N, Halogen oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R12 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyl, H-CO oder (C1-C6)-Alkyl-CO steht;
R13 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
oder R12 und R13 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten 5-Ring- oder 6-Ring-Heterocyclus bilden, der als zusätzliches Ring-Heteroatom noch ein Sauerstoffatom, Schwefelatom oder ein durch eine Methylgruppe substituiertes Stickstoffatom enthalten kann;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
Alkylreste können geradkettig oder verzweigt sein. Dies gilt auch, wenn sie
substituiert sind, zum Beispiel durch einen Phenylrest oder durch Hydroxy, oder
wenn sie in anderen Gruppen enthalten sind, zum Beispiel in Alkoxygruppen.
Beispiele für Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, n-Hexyl, 3,3-Dimethylbutyl, n-
Heptyl, n-Octyl. Unter dem Begriff Alkyl sind hier auch ungesättigte Alkylreste zu
verstehen, insbesondere Alkylreste, die eine oder zwei Doppelbindungen oder eine
oder zwei Dreifachbindungen oder eine Doppelbindung und eine Dreifachbindung
enthalten. Beispiele für solche Reste sind der Vinylrest, der 2-Propenylrest
(Allylrest), der 2-Butenylrest, der 3-Methyl-2-butenylrest, der Ethinylrest, der 2-
Propinylrest (Propargylrest) oder der 3-Butinylrest.
Phenylreste können unsubstituiert sein oder einfach oder mehrfach, zum Beispiel
zweifach oder dreifach, durch gleiche oder verschiedene Substituenten substituiert
sein, wobei sich die Substituenten in beliebigen Positionen befinden können.
Bevorzugt sind substituierte Phenylreste einfach oder zweifach substituiert.
Monosubstituierte Phenylreste können in der 2-Position, der 3-Position oder der 4-
Position substituiert sein, disubstituierte Phenylreste in der 2,3-Position, der 2,4-
Position, der 2,5-Position, der 2,6-Position, der 3,4-Position oder der 3,5-Position. In
trisubstituierten Phenylresten können sich die Substituenten beispielsweise in 2,3,4-
Position, 2,3,5-Position, 2,3,6-Position, 2,4,5-Position, 2,4,6-Position oder 3,4,5-
Position befinden. Als Substituenten an substituierten Phenylringen kommen
insbesondere in Betracht (C1-C4)-Alkyl, Halogen, (C1-C4)-Alkoxy, Benzyloxy, Amino,
((C1 -C4)-Alkyl)-carbonylamino, Mono- und Di-((C1-C4)-alkyl)-amino, Nitro, Cyano,
Trifluormethyl, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl (= Carbamoyl) und ((C1 -C4)-
Alkoxy)-carbonyl. Die Erläuterungen zu Phenylresten gelten auch für solche
Phenylreste, die in Phenylalkylresten oder Benzylresten enthalten sind. Bevorzugte
Phenylalkylreste sind Phenylethylreste und insbesondere der Benzylrest.
Beispiele für Heterocyclen, die R12 und R13 zusammen mit dem sie tragenden
Stickstoffatom bilden können, sind Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Morpholin und
Thiomorpholin. Diese Heterocyclen können auch zum Beispiel durch eine oder
mehrere, zum Beispiel ein, zwei, drei oder vier, Alkylgruppen, insbesondere
Methylgruppen, substituiert sein und im Falle des Thiomorpholins am Schwefel zum
Sulfoxid oder Sulfon oxidiert sein.
Halogen bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder Iod, vorzugsweise Fluor oder Chlor.
Sind Alkylreste durch Reste R11 substituiert, so können sie zum Beispiel durch
einen, zwei, drei, vier oder mehr gleiche oder verschiedene Reste R11 substituiert
sein. Bevorzugt enthalten solche substituierten Reste einen, zwei oder drei,
besonders bevorzugt einen oder zwei gleiche oder verschiedene Reste R11. In den
substituierten Alkylresten können sich die Substituenten in beliebigen Positionen
befinden.
Die beiden Substituenten R1 und R1a können sich in beliebigen Positionen des
Heterocyclus befinden, also in den Positionen 3, 4 und 5 des Furanrings,
Thiophenrings oder Pyrrolrings.
Die Verbindungen der Formel I können bei entsprechender Substitution in
stereoisomeren Formen vorliegen. Enthalten die Verbindungen der Formel I ein
oder mehrere Asymmetriezentren, so können diese unabhängig voneinander die S-
Konfiguration oder die R-Konfiguration aufweisen. Zur Erfindung gehören alle
möglichen Stereoisomeren, zum Beispiel Enantiomere und Diastereomere, und
Mischungen von zwei oder mehr stereoisomeren Formen, zum Beispiel Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren, in allen Verhältnissen. Enantiomere
sind also in enantiomerenreiner Form, sowohl als links- als auch als rechtsdrehende
Antipoden, in Form von Racematen und in Form von Mischungen der beiden
Enantiomeren in allen Verhältnissen Gegenstand der Erfindung. Bei Vorliegen einer
cis/trans-Isomerie sind sowohl die cis-Form als auch die trans-Form und Gemische
dieser Formen Gegenstand der Erfindung. Die Herstellung von einzelnen
Stereoisomeren kann gewünschtenfalls durch Auftrennung eines Gemisches nach
üblichen Methoden, zum Beispiel durch Chromatographie oder Kristallisation, durch
Verwendung von stereochemisch einheitlichen Ausgangssubstanzen bei der
Synthese oder durch stereoselektive Synthese erfolgen. Gegebenenfalls kann vor
einer Trennung von Stereoisomeren eine Derivatisierung erfolgen. Beispielsweise
kann eine Verbindung der Formel I, die zum Beispiel in der Gruppe R1 ein chirales
Kohlenstoffatom und eine Hydroxygruppe enthält, zunächst an der Hydroxygruppe
in den Ester einer optisch aktiven Säure überführt werden und die erhaltenen
diastereomeren Ester können dann nach üblichen Methoden, zum Beispiel durch
Kristallisation oder Chromatographie, getrennt werden und die Ester anschließend
wieder verseift werden. Die Trennung eines Stereoisomerengemisches kann auf der
Stufe der Verbindungen der Formel I erfolgen oder auf der Stufe eines
Zwischenprodukts im Verlaufe der Synthese.
Bei Vorliegen von beweglichen Wasserstoffatomen umfaßt die vorliegende
Erfindung auch alle tautomeren Formen der Verbindungen der Formel I, zum
Beispiel Lactam/Lactim-Tautomere. Als Beispiel für derartige Tautomere seien die
Formen 1a und 1b von Verbindungen der Formel I genannt, in der R3 für Hydroxy
steht. Entsprechend sind tautomere Formen beispielsweise möglich, wenn R5 in der
Formel I für Hydroxy steht.
Enthalten die Verbindungen der Formel I eine oder mehrere saure oder basische
Gruppen, so sind auch die entsprechenden physiologisch oder toxikologisch
verträglichen Salze Gegenstand der Erfindung, insbesondere die pharmazeutisch
verwendbaren Salze. So können die Verbindungen der Formel I, die eine oder
mehrere saure Gruppen enthalten, zum Beispiel Hydroxygruppen im Pyridinring
oder COOH-Substituenten in Phenylringen, an diesen Gruppen beispielsweise als
Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze oder als Ammoniumsalze vorliegen und
erfindungsgemäß verwendet werden. Beispiele für solche Salze sind Natriumsalze,
Kaliumsalze, Calciumsalze, Magnesiumsalze oder Salze mit Ammoniak oder
organischen Aminen wie beispielsweise Ethylamin, Ethanolamin, Triethanolamin
oder Aminosäuren. Verbindungen der Formel I, die eine oder mehrere basische, das
heißt protonierbare, Gruppen enthalten, können in Form ihrer Säureadditionssalze
mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegen und erfindungsgemäß
verwendet werden, zum Beispiel als Salze mit Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Methansulfonsäure, p-
Toluolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäuren, Oxalsäure, Essigsäure, Weinsäure,
Milchsäure, Salicylsäure, Benzoesäure, Ameisensäure, Propionsäure, Pivalinsäure,
Diethylessigsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure,
Maleinsäure, Äpfelsäure, Sulfaminsäure, Phenylpropionsäure, Gluconsäure
Ascorbinsäure, Isonicotinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure usw. Enthalten die
Verbindungen der Formel I gleichzeitig saure und basische Gruppen im Molekül, so
gehören neben den geschilderten Salzformen auch innere Salze oder Betaine zu
der Erfindung. Salze können aus den Verbindungen der Formel I nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren erhalten werden, beispielsweise durch
Vereinigung mit einer organischen oder anorganischen Säure oder Base in einem
Lösungsmittel oder Dispergiermittel, oder auch durch Anionenaustausch oder
Kationenaustausch aus anderen Salzen. Die vorliegende Erfindung umfaßt auch
alle Salze der Verbindungen der Formel I, die sich wegen geringer physiologischer
Vorträglichkeit nicht direkt für eine Verwendung in Arzneimitteln eignen aber zum
Beispiel als Zwischenprodukte für chemische Reaktionen oder für die Herstellung
physiologisch verträglicher Salze in Betracht kommen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin alle Solvate von Verbindungen der
Formel I, zum Beispiel Hydrate oder Addukte mit Alkoholen, sowie Derivate der
Verbindungen der Formel I, zum Beispiel Ester, Pro-Drugs und Metabolite, die wie
die Verbindungen der Formel I wirken.
In der Formel I steht X bevorzugt für O oder S, besonders bevorzugt für O.
R1 steht bevorzugt für Wasserstoff, Formyl, Halogen, die Gruppe R20CH(OH) oder
die Gruppe ((C1-C6)-Alkyl)2N-CH2, wobei R20 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, das
gesättigt ist oder eine Dreifachbindung enthält und das unsubstituiert ist oder durch
eine Gruppe ((C1-C6)-Alkyl)2N substituiert ist, oder für unsubstituiertes oder
substituiertes Phenyl steht, und wobei in einem Rest ((C1-C6)-Alkyl)2N die Alkylreste
gleich oder verschieden sein können. Besonders bevorzugt steht R1 für
Wasserstoff, Formyl oder die Gruppe R21CH(OH), wobei R21 für Wasserstoff, (C1-
C4)-Alkyl oder unsubstituiertes Phenyl steht. Bevorzugt befindet sich der Rest R1 in
der 5-Position der Heterocyclus, also des Furanrings, Thiophenrings oder
Pyrrolrings.
R1a steht bevorzugt für Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl, besonders bevorzugt für
Wasserstoff.
R2 steht bevorzugt für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder
substituiertes Phenyl-(C1-C2)-alkyl, besonders bevorzugt für (C1-C6)-Alkyl oder in
der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyl. Ganz besonders
bevorzugt steht R2 für unsubstituiertes Benzyl oder tert-Butyl.
R3 und R5 stehen bevorzugt unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-
Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder Hydroxy, besonders
bevorzugt für Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl oder Hydroxy, insbesondere Wasserstoff,
Methyl oder Hydroxy und ganz besonders bevorzugt für (C1-C4)-Akyl oder
Hydroxy, insbesondere für Methyl oder Hydroxy.
R4 steht bevorzugt für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl, besonders bevorzugt für
Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl, ganz besonders bevorzugt für Wasserstoff.
Bevorzugt ist es auch, wenn einer oder mehrere der Reste R3, R4 und R5 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff hat.
Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, in denen einer oder mehrere
der darin enthaltenen Reste bevorzugte Bedeutungen haben, wobei alle
Kombinationen von bevorzugten Substituentendefinitionen umfaßt werden. Auch
von allen bevorzugten Verbindungen der Formel I umfaßt die vorliegende Erfindung
alle ihre stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen,
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
Eine Gruppe von bevorzugten Verbindungen der Formel I bilden solche
Verbindungen, in denen in der Formel I
X für O oder S steht;
R1 für Wasserstoff, Formyl, Halogen, die Gruppe R20CH(OH) oder die Gruppe ((C1- C6)-Alkyl)2N-CH2 steht, wobei R20 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, das gesättigt ist oder eine Dreifachbindung enthält und das unsubstituiert ist oder durch eine Gruppe ((C1-C6)-Alkyl)2N substituiert ist, oder für unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht, und R1 sich in der 5-Position befindet;
R1a für Wasserstoff steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1 -C2)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder Hydroxy stehen;
R4 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Gemische davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
X für O oder S steht;
R1 für Wasserstoff, Formyl, Halogen, die Gruppe R20CH(OH) oder die Gruppe ((C1- C6)-Alkyl)2N-CH2 steht, wobei R20 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, das gesättigt ist oder eine Dreifachbindung enthält und das unsubstituiert ist oder durch eine Gruppe ((C1-C6)-Alkyl)2N substituiert ist, oder für unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht, und R1 sich in der 5-Position befindet;
R1a für Wasserstoff steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1 -C2)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder Hydroxy stehen;
R4 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Gemische davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I können beispielsweise analog
dem in J. Het. Chem. 12 (1975) 1303 und J. Het. Chem. 15 (1978) 319
beschriebenen Verfahren hergestellt werden, das im folgenden erläutert ist und das
ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
Ausgangssubstanzen für den ersten Schritt der Herstellung sind die β-Ketonitrile der
Formel II, die mit den Hydrazinen der Formel III oder deren Salzen zu den
Aminopyrazolen der Formel IV umgesetzt werden können.
In den Formeln II, III und IV haben X, R1, R1a' und R2', die oben für X, R1, R1a und
R2 angegebenen Bedeutungen und zusätzlich können in den Resten R1', R1a' und
R2' funktionelle Gruppen in geschützter Form oder in Form von Vorstufen vorliegen.
Geeignete Schutzgruppen bzw. günstige Vorstufen für funktionelle Gruppen in
diesen Resten sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise kann eine
Carbonylgruppe in diesen Resten zunächst in geschützter Form vorliegen, zum
Beispiel in Form eines Acetals oder Ketals, oder es kann eine Aminogruppe in
acylierter Form vorliegen, oder es kann ein Wasserstoffatom als Vorstufe für eine
Gruppe vorliegen, die in einer später durchgeführten elektrophilen
Substitutionsreaktion eingeführt wird, oder es können Abwandlungen von
erfindungsgemäßen funktionellen Gruppen in andere erfindungsgemäße Gruppen
durchgeführt werden.
Geeignete Verbindungen der Formeln II und III für die Herstellung der
erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I sind kommerziell erhältlich oder
können nach oder analog zu Verfahren erhalten werden, die in der Literatur
beschrieben sind, zum Beispiel in den Standardwerken Houben-Weyl, Methoden
der Organischen Chemie, Thieme-Verlag, Stuttgart, oder Organic Reactions, John
Wiley & Sons, New York. Die heterocyclischen Acylacetonitrile der Formel II können
zum Beispiel durch Acylierung von Acetonitril oder von Cyanessigester mit
heterocyclischen Estern oder Acylchloriden in Gegenwart einer Base wie
Lithiumdiisopropylamid und, im Falle der Cyanessigester, anschließende
Abspaltung der Estergruppe erhalten werden. Die Hydrazine der Formel III können
zum Beispiel durch Alkylierung von geeigneten Hydrazinderivaten oder durch
Reduktion von Hydrazonen erhalten werden.
Die Umsetzungen der β-Ketonitrile der Formel II mit den Hydrazinen der Formel III
oder deren Salzen werden bevorzugt in einem Lösungsmittel oder Dispergiermittel
vorgenommen. Geeignete Lösungsmittel sind zum Beispiel Wasser, Alkohole wie
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol oder Butanole, Ether wie Diethylether,
Dipropylether, Dibutylether, tert-Butylmethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan,
Monoether und Diether des Ethylenglykols und des Di- und Triethylenglykols wie
Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykoldimethylether, Ethylenglykolmonobutylether,
Diethylenglykolmonomethylether oder Diethylenglykoldimethylether, Ester wie
Essigsäureethylester oder Essigsäurebutylester, Amide wie Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon oder Hexamethylphosphorsäuretriamid
Nitrile wie Acetonitril, Säuren wie Essigsäure, Sulfoxide und Sulfone wie
Dimethylsulfoxid oder Sulfolan, Kohlenwasserstoffe und chlorierte
Kohlenwasserstoffe wie Benzinfraktionen, Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol,
Dichlorbenzol, Methylenchlorid oder Chloroform. Es können auch Mischungen von
zwei oder mehr Lösungsmitteln eingesetzt werden, beispielsweise Mischungen aus
Wasser und Alkoholen oder Mischungen aus Wasser und Säuren. Bevorzugte
Lösungsmittel sind Alkohole wie Methanol und Ethanol.
Die Umsetzung der Verbindungen der Formeln II und III kann in einem weiten
Temperaturbereich durchgeführt werden. Im allgemeinen wird sie bei Temperaturen
von 0°C bis 150°C, bevorzugt bei Temperaturen von 20°C bis 120°C
durchgeführt. Besonders bevorzugt ist es, sie unter Rückfluß bei der
Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches
durchzuführen, zum Beispiel bei der Siedetemperatur des Methanols oder Ethanols.
Die Reaktionsdauer richtet sich nach dem Einzelfall und hängt zum Beispiel von der
Reaktivität der Reaktionspartner und den Reaktionsbedingungen ab. Im
allgemeinen ist, wenn die Umsetzung in Methanol oder Ethanol bei Siedetemperatur
durchgeführt wird, die Umsetzung nach 1 bis 10 Stunden beendet. Die Aufarbeitung
des Reaktionsgemisches kann nach Standardverfahren erfolgen und das Produkt
gewünschtenfalls nach üblichen Reinigungsmethoden, zum Beispiel durch
Umkristallisation, Destillation, Sublimation oder durch Chromatographie gereinigt
werden.
Als Reaktion einer Carbonylverbindung mit einer Aminoverbindung kann die
Umsetzung der Verbindungen der Formeln II und III sowohl durch den Zusatz von
Basen als auch den Zusatz von Säuren beschleunigt werden. Geeignete Säuren
sind zum Beispiel organische Carbonsäuren und Sulfonsäuren wie Essigsäure,
Trifluoressigsäure, Methansulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure, anorganische
Säuren wie Chlorwasserstoff, Schwefelsäure oder Phosphorsäure, saure Salze wie
Ammoniumsalze oder Hydrogenphosphate, oder saure Ionenaustauscher.
Geeignete Basen sind zum Beispiel Hydroxide, Carbonate, Hydrogencarbonate,
Acetate oder Alkoholate von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen, zum Beispiel
Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumacetat,
Natriummethylat, Natriumethylat, Kaliumcarbonat, Kalium-tert-butylat, basische
Ionenaustauscher oder Amine wie Triethylamin oder Pyridin.
Werden freie Hydrazine der Formel III eingesetzt, so ist es vielfach besonders
vorteilhaft, die Umsetzung mit den Verbindungen der Formel II unter saurer Katalyse
durchzuführen. Als Katalysatoren kommen die beispielhaft genannten Säuren in
Betracht. Es kann auch günstig sein, einen bestimmten pH-Wert einzustellen oder
in Gegenwart eines Puffersystems zu arbeiten. Bevorzugt ist es, die Umsetzung von
Verbindungen der Formel II mit freien Hydrazinen der Formel III in Gegenwart von
Essigsäure durchzuführen. Die Art und Menge eines zugesetzten sauren
Katalysators richten sich nach dem Einzelfall und hängen zum Beispiel von der
Reaktivität der Reaktionspartner, dem Lösungsmittel oder der vorgesehenen
Temperatur ab. Wird zum Beispiel eine Säure wie Essigsäure verwendet, so kann
diese je nach der eingesetzten Menge sowohl als Lösungsmittel als auch als
Katalysator fungieren. Wird an Stelle eines freien Hydrazins ein Säureadditionssalz
eines Hydrazins eingesetzt, zum Beispiel ein R2'-substituiertes Hydraziniumchlorid
oder Hydraziniumsulfat, so wird damit bereits eine saure Verbindung in das
Reaktionsgemisch eingebracht, die katalytisch wirken kann. Bei Verwendung eines
Hydraziniumsalzes ist es vielfach besonders günstig, einen Teil der durch dieses
eingebrachten Säure durch Zusatz einer gewissen Menge einer Base abzufangen,
zum Beispiel durch Zusatz von Natriumacetat oder einer anderen abstumpfenden
Substanz zum Reaktionsgemisch.
Im Einzelfall kann je nach den Reaktionsbedingungen und den Reaktivitäten der
Reaktionspartner die NH2-Gruppe des Hydrazins der Formel III statt mit der
Carbonylgruppe in der Verbindung der Formel II auch mit der Nitrilgruppe reagieren.
In diesem Falle kann die Umsetzung auch zu dem unerwünschten Isomeren des
Aminopyrazols der Formel IV führen, in dem sich die Aminogruppe in der 3-Position
und der Heterocyclus in der 5-Position befindet. Der Reaktionsverlauf läßt sich
gegebenenfalls durch die Wahl der Reaktionsbedingungen steuern. Liefert die
Umsetzung der Verbindungen der Formeln II und III Gemische der isomeren
Pyrazole, so können diese nach üblichen Verfahren in die Komponenten
aufgetrennt werden, zum Beispiel durch Umkristallisation, Destillation, Sublimation
oder Chromatographie.
Im zweiten Schritt der Herstellung der Verbindungen der Formel I werden dann die
Aminopyrazole der Formel IV mit 1,3-Dicarbonylverbindungen der Formel V zu den
Pyrazolopyridinen der Formel I' umgesetzt.
Entsprechend den obigen Erläuterungen zu den Formeln II, III und IV haben auch in
den Formeln V und I' die Reste X, R1', R1a, R2', R3', R4' und R5' die oben für X, R1,
R1a, R2, R3, R4 und R5 angegebenen Bedeutungen und zusätzlich können in den
Resten R1', R1a,, R2', R3', R4' und R5' wiederum funktionelle Gruppen in geschützter
Form oder in Form von Vorstufen vorliegen. Aus den Verbindungen der Formel I'
können dann gegebenenfalls Verbindungen der Formel I erhalten werden, indem
man in einem oder mehreren anschließenden Reaktionsschritten die in geschützter
Form bzw. in Form von Vorstufen vorliegenden Gruppen in die gewünschten, in den
obigen Definitionen von R1, R1a, R2, R3, R4 und R5 genannten funktionellen
Gruppen überführt oder erfindungsgemäße Gruppen modifiziert.
Sollen Verbindungen der Formel I hergestellt werden, in denen die Reste R3 und R5
in der Formel I bzw. die Reste R3' und R5' in der Formel I' beide für Reste aus der
Reihe Wasserstoff, Alkyl, Phenyl und Phenylalkyl stehen, so handelt es sich bei den
Verbindungen der Formel V um β-Dialdehyde, β-Ketoaldehyde oder β-Diketone.
Sollen Verbindungen hergestellt werden, in denen einer der Reste R3 und R5 in der
Formel I bzw. der Reste R3' und R5' in der Formel I' für Hydroxy oder einen in einem
späteren Reaktionsschritt aus einer Hydroxygruppe erhältlichen Alkoxyrest oder
Benzyloxyrest steht, so handelt es sich bei den Verbindungen der Formel V um β-
Aldehydsäurederivate oder β-Ketosäurederivate. Als Säurederivate kommen hier
insbesondere die Ester in Betracht, zum Beispiel die (C1-C4)-Alkylester wie die
Methylester oder die Ethylester. Sollen Verbindungen hergestellt werden, in denen
die Reste R3 und R5 in der Formel I bzw. der Reste R3' und R5' in der Formel I'
beide für Hydroxy oder daraus in einem späteren Schritt erhältliche Alkoxyreste
oder Benzyloxyreste stehen, so handelt es sich bei den Verbindungen der Formel V
um Malonsäurederivate. Auch als Malonsäurederivate kommen wiederum
insbesondere die (C1-C4)-Alkylester wie die Methylester oder die Ethylester in
Betracht. Alle diese Verbindungen der Formel V sind in großer Zahl kommerziell
erhältlich oder können nach oder analog zu Verfahren erhalten werden, die in der
Literatur, zum Beispiel den oben genannten Standardwerken, ausführlich
beschrieben sind. Aldehydgruppen und Ketongruppen können in den Verbindungen
der Formel V auch in Form von Acetalen oder Ketalen vorliegen, beispielsweise in
Form der geminalen Dimethoxyverbindungen, der geminalen Diethoxyverbindungen
oder der Dioxolane, aus denen die Aldehydgruppen oder Ketongruppen erst
während der Umsetzung freigesetzt werden, zum Beispiel durch eine Säure.
Auch die Umsetzungen von Verbindungen der Formel IV mit den
Dicarbonylverbindungen der Formel V werden bevorzugt in einem Lösungsmittel
oder Dispergiermittel vorgenommen. Geeignete Lösungsmittel sind auch hier zum
Beispiel Wasser, Alkohole, Ether, Monoether und Diether des Ethylenglykols und
des Di- und Triethylenglykols, Amide, Säuren, Sulfoxide und Sulfone
Kohlenwasserstoffe und chlorierte Kohlenwasserstoffe. Die oben genannten
Beispiele für diese Lösungsmittel gelten auch hier. Je nach dem Einzelfall kann es
hier aber auch angebracht sein, bei höheren Temperaturen als im ersten Schritt zu
arbeiten, so daß neben den oben beispielhaft genannten Lösungsmitteln auch
entsprechende höhersiedende Lösungsmittel in Betracht kommen, zum
höhersiedende Alkohole wie Decanol oder höhersiedende Ether wie Diphenylether.
Es können auch wiederum Mischungen von zwei oder mehr Lösungsmitteln
eingesetzt werden. Ein bevorzugte Lösungsmittel ist Eisessig (Essigäure). Die
Umsetzung der Verbindungen der Formeln IV und V wird im allgemeinen bei
Temperaturen von 0°C bis 200°C, bevorzugt bei Temperaturen von 50°C bis 200°C
durchgeführt. Besonders bevorzugt ist, sie unter Rückfluß bei der
Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels durchzuführen, sie kann aber
beispielsweise auch unter Druck in einem Autoklaven durchgeführt werden.
Die Reaktionsdauer richtet sich wiederum nach dem Einzelfall und hängt zum
Beispiel von der Reaktivität der Reaktionspartner und den Reaktionsbedingungen
ab. Im allgemeinen ist die Umsetzung nach 1 bis 12 Stunden beendet. Die
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann nach Standardverfahren erfolgen und
das Produkt gewünschtenfalls nach üblichen Reinigungsmethoden gereinigt
werden.
Auch die Umsetzung der Verbindungen der Formeln IV und V kann kann sowohl
den Zusatz von Basen als auch den Zusatz von Säuren beschleunigt werden. In
vielen Fällen besonders günstig und daher bevorzugt ist die Verwendung von
sauren Katalysatoren. Die obigen Ausführungen zur Katalyse und die oben
genannten Beispiele für Basen und Säuren gelten auch hier. Ein besonders
bevorzugter Katalysator für die Umsetzung der Verbindungen der Formeln IV und V
ist Essigsäure, die wiederum besonders günstig sowohl als Lösungsmittel als auch
als Katalysator eingesetzt werden kann.
Auch bei den Umsetzungen der Verbindungen der Formeln IV und V können im
Einzelfall kann je nach den Reaktionsbedingungen und den Reaktivitäten der
Reaktionspartner Isomerengemische entstehen: Ist die Verbindung der Formel V
nicht symmetrisch, kann neben der Verbindung der Formel I' das entsprechende
Pyrazolopyridin entstehen, in dem die Reste R3' und R5' vertauscht sind. Liefert die
Umsetzung der Verbindungen der Formeln IV und V ein Gemisch der beiden
isomeren Verbindungen, so können diese nach üblichen Verfahren in die
Komponenten aufgetrennt werden, zum Beispiel durch Umkristallisation,
Destillation, Sublimation oder Chromatographie.
In den Verbindungen der Formeln I' können, wie schon oben gesagt, die Reste R1',
R1a', R2', R3', R4' und R5' die in den Definition von R1, R1a, R2, R3, R4 und R5
angegebenen Bedeutungen haben, so daß die nach dem erläuterten
Syntheseverfahren erhaltenen Reaktionsprodukte der Formel I' bereits
erfindungsgemäße Verbindungen der Formel I darstellen. Es können aber in den
nach dem erläuterten Syntheseverfahren erhaltenen Verbindungen der Formel I'
auch noch in vielfältiger Weise strukturelle Abwandlungen vorgenommen werden.
Wie schon gesagt, kann es sich dabei um die Freisetzung von funktionellen
Gruppen handeln, die während der Synthese in geschützter Form vorlagen. Es
können aber auch in erfindungsgemäße Verbindungen der Formel I' nach üblichen
chemischen Methoden zusätzliche funktionelle Gruppen eingeführt werden oder in
erfindungsgemäßen Verbindungen vorhandene Strukturelemente oder funktionelle
Gruppe nach üblichen Methoden in andere Strukturelemente oder funktionelle
Gruppen abgewandelt werden. Diese Methoden sind dem Fachmann wohlbekannt
und zum Beispiel in den bereits genannten Standardwerken ausführlich
beschrieben, also zum Beispiel in Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Thieme-Verlag, Stuttgart, oder Organic Reactions, John Wiley & Sons,
New York, oder in Jerry March, Advanced Organic Chemistry, 4. Aufl., John Wiley &
Sons, New York. Eine gegebenenfalls notwendige Anpassung von
Reaktionsbedingungen an die Reaktivität der Verbindungen der Formel I' bereitet
dem Fachmann keine Probleme. Im folgenden sind einige in Betracht kommende
Reaktionstypen beispielhaft genannt.
Ein besonders wertvoller Reaktionstyp zur Einführung von Resten R1 oder R1a bei
der Herstellung von Verbindungen der Formel I ist eine elektrophile aromatische
Substitution an dem in der 3-Position des Pyrazolopyridins gebundenen Furanring,
Thiophenring oder Pyrrolring, die in einem weiteren Reaktionsschritt nach der
Umsetzung der Verbindungen der Formeln IV und V durchgeführt wird. Dadurch
können funktionelle Gruppe in das Molekül eingeführt werden, die anschließend
vielfältig abgewandelt werden können. Ein besonders günstiger und bevorzugter
Weg zur Herstellung einer Vielzahl erfindungsgemäßer Verbindungen geht von
Verbindungen der Formel II aus, in der einer der Reste R1' und R1a' für Wasserstoff
oder Alkyl steht und der andere für Wasserstoff steht, und insbesondere beide
Reste R1' und R1a' für Wasserstoff stehen. Dieser Weg führt nach dem oben
beschriebenen Verfahren zunächst zu Verbindungen der Formel I', in der einer der
Reste R1' und R1a' für Wasserstoff oder Alkyl steht und der andere für Wasserstoff
steht, und insbesondere beide Reste R1' und R1a' für Wasserstoff stehen. In diese
Verbindungen der Formel I', also erst nach dem Aufbau des Pyrazolopyridin-
Systems, werden auf diesem bevorzugten Weg dann durch elektrophile aromatische
Substitutionen in den Furanring, Thiophenring oder Pyrrolring für R1 und/oder R1a
stehende funktionelle Gruppen eingeführt, die anschließend noch abgewandelt
werden können. Die somit in den Formeln II, IV und I' zunächst für Wasserstoff
stehenden Reste R1' und/oder R1a' können dabei als die oben erwähnten Vorstufen
der später eingeführten Reste R1 und/oder R1a angesehen werden. Dieser Weg
führt zu einer Gruppe erfindungsgemäßer Verbindungen, in der mindestens einer
der Reste R1 und R1a eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat. Als elektrophile
aromatische Substitutionen kommen zum Beispiel Formylierungen wie die
Vilsmeier-Formylierung, Acylierungen, Halogenierungen, beispielsweise mit N-
Halogensuccinimiden, Chlormethylierungen oder Aminoalkylierungen wie die
Mannich-Reaktion, beispielsweise mit Formaldehyd und einem sekundären Amin, in
Betracht. Wie derartige Reaktionen durchzuführen sind, ist dem Fachmann
wohlbekannt, ist ausführlich in den genannten Standardwerken beschrieben und
geht aus den Ausführungsbeispielen hervor.
Carbonylgruppen in Acylgruppen oder insbesondere in Aldehydgruppen, die zum
Beispiel durch eine elektrophile aromatische Substitution in das Molekül eingeführt
worden sein können, können nach Standardverfahren zu Alkoholgruppen reduziert
werden, zum Beispiel durch Reduktion mit komplexen Hydriden wie
Natriumborhydrid oder Lithiumborhydrid in Alkoholen oder Ethern. Weiterhin können
metallorganische Verbindungen, zum Beispiel Grignardverbindungen oder
lithiumorganische Verbindungen, an Carbonylgruppen addiert werden.
Beispielsweise kann so durch Reduktion bzw. durch Umsetzung mit
metallorganischen Verbindungen eine Aldehydgruppe CHO in die Gruppe
R20CH(OH) überführt werden. Reduktionen und Umsetzungen mit
metallorganischen Verbindungen können auch stereoselektiv erfolgen.
Carbonylverbindungen oder Hydroxyverbindungen oder zum Beispiel
Sulfonsäureester wie Mesylate oder Tosylate von Hydroxyverbindungen können
auch bis zur Stufe des Kohlenwasserstoffs reduziert werden. Eine Alkoholgruppe
CH(OH) kann auch wiederum zu einer Carbonylgruppe CO oxidiert werden, wie sie
zum Beispiel in einer für R1 stehenden Gruppe R10CO vorliegt, beispielsweise mit
Hilfe von Dimethylsulfoxid und einem aktivierenden Agens nach Standardverfahren
oder durch Oppenauer-Oxidation.
Hydroxyalkylverbindungen können zum Beispiel mit anorganischen
Säurehalogeniden wie Thionylchlorid oder Thionylbromid in die
Halogenverbindungen überführt werden, an denen wiederum Austauschreaktionen
mit Alkoholen unter Bildung von Ethern, mit Halogeniden unter Halogenaustausch
oder mit Aminen durchgeführt werden können. Zur Durchführung derartiger
Austauschreaktionen können Hydroxyalkylverbindungen zum Beispiel auch
zunächst durch Umsetzung mit Sulfonsäurechloriden wie Tosylchlorid oder
Mesylchlorid aktiviert werden. Aminoverbindungen können auch direkt aus
Carbonylverbindungen erhalten werden.
Hydroxyalkylverbindungen können mit Carbonsäuren in Gegenwart eines die Säure
aktivierenden Agens oder mit reaktiven Carbonsäurederivaten wie
Säureanhydriden, gemischten Säureanhydriden oder Säurechloriden in Ester
überführt werden. Entsprechend können Aminoalkylverbindungen auf diese Weise
zu Amiden acyliert werden. Hydroxygruppen können weiterhin zum Beispiel mit
Alkylhalogeniden und Benzylhalogeniden oder den Sulfonsäureestern von
Alkylalkoholen und Benzylalkoholen verethert werden. Letzteres gilt auch für
Hydroxygruppen, die für die Reste R3 und/oder R5 im Pyridinring stehen.
Weiterhin können können vielfältige Abwandlungen von Substituenten an
Phenylringen durchgeführt werden.
Bei allen diesen Reaktionen handelt es sich um Standardreaktionen, die dem
Fachmann wohlvertraut sind und zu denen sich nähere Angaben zum Beispiel in
den genannten Standardwerken finden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I bewirken über die Aktivierung
der löslichen Guanylat-Cyclase (sGC) eine Erhöhung der cGMP-Konzentration und
sind deshalb wertvolle Agenzien zur Therapie und Prophylaxe von Krankheiten, die
mit einem niedrigen oder erniedrigten cGMP-Spiegel verbunden sind oder durch
einen solchen verursacht werden oder zu deren Therapie oder Prophylaxe eine
Erhöhung des vorhandenen cGMP-Spiegels angestrebt wird. Die Aktivierung der
sGC durch die Verbindungen der Formel I kann zum Beispiel in dem unten
beschriebenen Aktivitätsassay untersucht werden.
Krankheiten und pathologische Zustände, die mit einem niedrigen cGMP-Spiegel
verbunden sind oder bei denen eine Erhöhung des cGMP-Spiegels angestrebt wird
und zu deren Therapie und Prophylaxe Verbindungen der Formel I eingesetzt
werden können, sind zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie endotheliale
Dysfunktion, diastolische Dysfunktion, Atherosklerose, Bluthochdruck, stabile und
instabile Angina pectoris, Thrombosen, Restenosen, Myocardinfarkt, Schlaganfälle,
Herzinsuffizienz oder Pulmonalhypertonie, oder zum Beispiel erektile Dysfunktion,
Asthma bronchiale, chronische Niereninsuffizienz und Diabetes. Verbindungen der
Formel I können darüber hinaus eingesetzt werden bei der Therapie der
Leberzirrhose sowie aufgrund ihrer zum Teil synergistischen Wirkung mit der
retrograden Messenger-Substanz NO zur Verbesserung einer eingeschränkten
Lernfähigkeit oder Gedächtnisleistung.
Die Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch verträglichen Salze können
somit am Tier, bevorzugt am Säugetier, und insbesondere am Menschen als
Arzneimittel für sich allein, in Mischungen untereinander oder in Form von
pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind daher auch die Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch
verträglichen Salze zur Anwendung als Arzneimittel, ihre Verwendung zur
Normalisierung eines gestörten cGMP-Haushalts und insbesondere ihre
Verwendung in der Therapie und Prophylaxe der oben genannten Krankheitsbilder,
sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Medikamenten dafür. Weiterhin sind
Gegenstand der vorliegenden Erfindung pharmazeutische Präparate, die als aktiven
Bestandteil eine wirksame Dosis mindestens einer Verbindung der Formel I
und/oder eines physiologisch verträglichen Salzes davon neben üblichen
pharmazeutisch einwandfreien Trägerstoffen und Zusatzstoffen enthalten.
Die Arzneimittel können oral, zum Beispiel in Form von Pillen, Tabletten,
Filmtabletten, Dragees, Granulaten, Hart- und Weichgelatinekapseln, wäßrigen,
alkoholischen oder öligen Lösungen, Sirupen, Emulsionen oder Suspensionen, oder
rektal, zum Beispiel in Form von Suppositorien, verabreicht werden. Die
Verabreichung kann aber auch parenteral erfolgen, zum Beispiel subkutan,
intramuskulär oder intravenös in Form von Injektionslösungen oder
Infusionslösungen. Weitere in Betracht kommende Applikationsformen sind zum
Beispiel die perkutane oder topische Applikation, zum Beispiel in Form von Salben,
Tinkturen, Sprays oder transdermalen therapeutischen Systemen, oder die
inhalative Applikation in Form von Nasalsprays oder Aerosolmischungen, oder zum
Beispiel Mikrokapseln, Implantate oder Rods. Die bevorzugte Applikationsform
hängt zum Beispiel von der zu behandelnden Krankheit und ihrer Stärke ab.
Die pharmazeutischen Präparate enthalten normalerweise 0,5 bis 90
Gewichtsprozent der Verbindungen der Formel I und/oder ihrer physiologisch
verträglichen Salze. Die Herstellung der pharmazeutischen Präparate kann in an
sich bekannter Weise erfolgen. Dazu werden ein oder mehrere Verbindungen der
Formel I und/oder ihre physiologisch verträglichen Salze zusammen mit einem oder
mehreren festen oder flüssigen galenischen Trägerstoffen und/oder Hilfsstoffen
und, wenn gewünscht, in Kombination mit anderen Arzneimittelwirkstoffen mit
therapeutischer oder prophylaktischer Wirkung in eine geeignete
Verabreichungsform bzw. Dosierungsform gebracht, die dann als Arzneimittel in der
Humanmedizin oder Veterinärmedizin verwendet werden kann.
Für die Herstellung beispielsweise von Pillen, Tabletten, Dragees und
Hartgelatinekapseln kann man Lactose, Stärke, zum Beispiel Maisstärke, oder
Stärkederivate, Talk, Stearinsäure oder deren Salze, etc. verwenden. Trägerstoffe
für Weichgelatinekapseln und Suppositorien sind zum Beispiel Fette, Wachse,
halbfeste und flüssige Polyole, natürliche oder gehärtete Öle etc. Als Trägerstoffe
für die Herstellung von Lösungen, zum Beispiel Injektionslösungen, oder von
Emulsionen oder Sirupen eignen sich beispielsweise Wasser, physiologische
Kochsalzlösung, Alkohole wie Ethanol, Glycerin, Polyole, Saccharose, Invertzucker,
Glucose, Mannit, pflanzliche Öle etc. Die Verbindungen der Formel I und ihre
physiologisch verträglichen Salze können auch lyophilisiert werden und die
erhaltenen Lyophilisate zum Beispiel zur Herstellung von Injektions- oder
Infusionspräparaten verwendet werden. Als Trägerstoffe für Mikrokapseln,
Implantate oder Rods eignen sich zum Beispiel Mischpolymerisate aus Glykolsäure
und Milchsäure.
Die pharmazeutischen Präparate können neben den Wirkstoffen und Trägerstoffen
noch übliche Zusatzstoffe enthalten, zum Beispiel Füllstoffe, Spreng-, Binde-, Gleit-,
Netz-, Stabilisierungs-, Emulgier-, Dispergier-, Konservierungs-, Süß-, Färbe-,
Geschmacks- oder Aromatisierungs-, Dickungs-, Verdünnungsmittel,
Puffersubstanzen, ferner Lösungsmittel oder Lösungsvermittler oder Mittel zur
Erzielung eines Depoteffekts, Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks,
Überzugsmittel oder Antioxidantien.
Die Dosierung des zu verabreichenden Wirkstoffs der Formel I und/oder eines
physiologisch verträglichen Salze davon hängt vom Einzelfall ab und ist wie üblich
für eine optimale Wirkung den individuellen Gegebenheiten anzupassen. So hängt
sie ab von der Art und Stärke der zu behandelnden Krankheit sowie von
Geschlecht, Alter, Gewicht und individueller Ansprechbarkeit des zu behandelnden
Menschen oder Tieres, von der Wirkstärke und Wirkdauer der eingesetzten
Verbindungen, davon, ob akut oder chronisch therapiert wird oder Prophylaxe
betrieben wird, oder davon, ob neben Verbindungen der Formel I weitere Wirkstoffe
verabreicht werden. Im allgemeinen ist eine Tagesdosis von etwa 0,01 bis 100
mg/kg, vorzugsweise 0,1 bis 10 mg/kg, insbesondere 0,3 bis 5 mg/kg (jeweils mg
pro kg Körpergewicht) bei Verabreichung an einen ca. 75 kg schweren
Erwachsenen zur Erzielung wirksamer Ergebnisse angemessen. Die Tagesdosis
kann in einer Einzeldosis verabreicht werden oder, insbesondere bei der Applikation
größerer Mengen, in mehrere, zum Beispiel zwei, drei oder vier Einzeldosen
aufgeteilt werden. Gegebenenfalls kann es, je nach individuellem Verhalten
erforderlich werden, von der angegebenen Tagesdosis nach oben oder nach unten
abzuweichen. Pharmazeutische Präparate enthalten normalerweise 0,2 bis 500 mg,
vorzugsweise 1 bis 200 mg Wirkstoff der Formel I und/oder dessen physiologisch
verträgliche Salze pro Dosis.
Die Verbindungen der Formel I aktivieren die lösliche Guanylatcyclase. Aufgrund
dieser Eigenschaft können sie außer als Arzneimittelwirkstoffe in der Humanmedizin
und Veterinärmedizin auch als wissenschaftliches Tool oder als Hilfsmittel für
biochemische Untersuchungen eingesetzt werden, bei denen eine derartige
Beeinflussung der Guanylatcyclase beabsichtigt ist, sowie für diagnostische
Zwecke, zum Beispiel in der in vitro-Diagnostik von Zell- oder Gewebsproben.
Ferner können die Verbindungen der Formel I und ihre Salze, wie bereits oben
erwähnt, als Zwischenprodukte zur Herstellung weiterer Arzneimittelwirkstoffe
dienen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie einzuschränken.
Die Mischung aus 2,7 g (2-Furoyl)-acetonitril, 3,9 g Benzylhydrazin-dihydrochlorid,
3,3 g Natriumacetat und 50 ml Ethanol wurde 6 Stunden unter Rühren am Rückfluß
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt und der unlösliche Anteil
abgesaugt. Das Filtrat wurde im Vakuum eingeengt, wobei ein fester Rückstand
verblieb, der aus Isopropanol umkristallisiert wurde und ein farbloses Produkt
lieferte. Ausbeute: 2,4 g.
Schmp.: 148°C
Schmp.: 148°C
7,2 g 5-Amino-1-benzyl-3-(2-furyl)-pyrazol und 3,4 ml Acetylaceton wurden in 30 ml
Eisessig gelöst und diese Mischung wurde 6 Stunden zum Sieden erhitzt. Die
flüchtigen Anteile wurden im Vakuum abdestilliert und dieser Vorgang nach Zugabe
von 30 ml Toluol wiederholt. Der verbleibende Rückstand wurde aus Isopropanol
umkristallisiert und lieferte ein feinkristallines, farbloses Produkt. Ausbeute: 6,3 g.
Schmp.: 83°C
Schmp.: 83°C
2,5 g Phosphoroxychlorid wurden in 25 ml wasserfreiem Dimethylformamid (DMF)
unter Eiskühlung gelöst und 45 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen. Zu
dieser Mischung wurden unter Umrühren 4,1 g 1-Benzyl-3-(2-furyl)-4,6-dimethyl
pyrazolo[3,4-b]pyridin gegeben und die Temperatur wurde auf 55°C gesteigert,
wobei erst eine klare Lösung entstand, dann sich aber allmählich ein dicker
Niederschlag bildete, so daß die Mischung mit weiteren 30 ml DMF verdünnt
werden mußte. Nach 3 Stunden wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit 60 ml Wasser verdünnt. Nach Abkühlen im Eisbad wurde der gebildete
Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 4,0 g.
Schmp.: 133°C
Schmp.: 133°C
Die Mischung aus 1,3 g 1-Benzyl-3-(2-furyl)-4,6-dimethyl-pyrazolo[3,4-b]-pyridin,
0,38 g 40%iger wäßriger Dimethylaminlösung, 0,19 g Paraformaldehyd und 15 ml
Eisessig wurde 30 Minuten auf 85°C erhitzt. Die klare Mischung wurde im Vakuum
eingeengt, der ölige Rückstand in 20 ml Wasser aufgenommen und die Lösung
durch Zugabe von Natriumbicarbonat neutralisiert. Mit tert-Butylmethylether wurde
zweimal ausgeschüttelt. Das nach Trocknen und Einengen der vereinigten
organischen Phasen erhaltene rohe Öl wurde aus Essigester als farbloses
Hydrochlorid gefällt, das abgesaugt und getrocknet wurde. Ausbeute: 1,1 g.
Schmp.: 203°C
Schmp.: 203°C
Zur Suspension von 1,49 g 1 Benzyl-3-(5-formyl-2-furyl)-4,6-dimethyl-pyrazolo[3,4-
b]-pyridin in 70 ml Ethanol wurden 0,34 g Natriumborhydrid gegeben und das
Gemisch wurde ohne Kühlung gerührt. Die Innentemperatur stieg auf 35°C und es
trat eine leichte Gasentwicklung auf. Die flüchtigen Anteile wurden nach 30 Minuten
im Vakuum abgezogen und der verbleibende Rückstand mit Wasser verrührt, wobei
sich ein farbloser Niederschlag bildete, der abgesaugt und getrocknet wurde.
Ausbeute: 1,36 g.
Schmp.: 171°C
Schmp.: 171°C
Die Lösung von 1,42 g 1-Benzyl-3-(5-formyl-2-furyl)-4,6-dimethyl-pyrazolo[3,4-b]
pyridin in 25 ml absolutem Tetrahydrofuran (THF) wurde auf 0°C abgekühlt. Dazu
tropfte man die Lösung von 0,72 g Ethylmagnesiumbromid in 5 ml THF. Nach
erfolgter Zugabe wurde ohne Kühlung 30 Minuten weitergerührt, mit Wasser
versetzt und im Vakuum eingeengt. Der verbliebene Rückstand wurde in Wasser
aufgenommen und daraus das Produkt durch Extraktion mit Essigester abgetrennt.
Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wurde der Essigester abgedampft und der
Rückstand aus n-Heptan unter Zusatz von 10% Dipropylether umkristallisiert.
Ausbeute: 1,1 g.
Schmp.: 97°C
Schmp.: 97°C
Die Mischung aus 12 g 5-Amino-1-benzyl-3-(2-furyl)-pyrazol, 9,6 g
Malonsäurediethylester und 70 ml Diphenylether wurde 3 Stunden auf 200°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde mit 20 ml tert-
Butylmethylether verdünnt und der Feststoff abgesaugt. Er wurde mit 100 ml
Methanol verrührt und erneut abgesaugt. Ausbeute: 12,3 g.
Schmp.: 313°C
Schmp.: 313°C
Die Herstellung der Verbindung erfolgte analog dem Beispiel 1.
Schmp.: 77°C
Schmp.: 77°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 5-Amino-1-tert-butyl-3-(2-furyl)-pyrazol
analog dem Beispiel 2.
Schmp.: Öl
Schmp.: Öl
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 1-tert-Butyl-3-(2-furyl)-4,6-dimethyl
pyrazolo[3,4-bipyridin analog dem Beispiel 3.
Schmp.: 103°C
Schmp.: 103°C
Zur Lösung aus 2,4 g 5-Amino-1-benzyl-3-(2-furyl)-pyrazol in 20 ml Ethanol und 7
ml 2 N Salzsäure wurden 1,5 g Zinkchlorid und 1,8 g 1,1,3,3-Tetramethoxypropan
gegeben und die Mischung 3 Stunden bei 80°C gerührt. Danach wurden die
flüchtigen Anteile im Vakuum abgedampft, der Rückstand in Wasser aufgenommen
und mit Essigester extrahiert. Das nach dem Trocknen über Natriumsulfat und
Einengen verbliebene Öl wurde säulenchromatographisch gereinigt (Kieselgel,
Laufmittel: Methylenchlorid:Methanol 99 : 1). Ausbeute: 0,47 g.
Schmp.: Öl
Schmp.: Öl
Die Verbindung wurde ausgehend von 1-tert-Butyl-3-(5-formyl-2-furyl)-4,6-dimethyl
pyrazolo[3,4-b]-pyridin analog dem Beispiel 6 hergestellt und
säulenchromatographisch gereinigt (Kieselgel, Laufmittel: Methylenchlorid: Methanol
98 : 2).
Schmp.: Öl
Schmp.: Öl
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 3-Methyl-2,4-pentandion analog dem
Beispiel 2.
Schmp.: 126°C
Schmp.: 126°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von Acetessigsäureethylester analog dem
Beispiel 2.
Schmp.: 248°C
Schmp.: 248°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 1-Benzyl-3-(2-furyl)-4,5,6-trimethyl
pyrazolo[3,4-b]pyridin analog dem Beispiel 3.
Schmp.: 127°C
Schmp.: 127°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 1-Benzyl-3-(5-formyl-2-furyl)-4,5,6-
trimethyl-pyrazolo[3,4-b]pyridin analog dem Beispiel 5.
Schmp.: 190°C
Schmp.: 190°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von Phenylmagnesiumbromid analog dem
Beispiel 6.
Schmp.: 153°C
Schmp.: 153°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 1-Benzyl-3-(5-formyl-2-furyl)-4,5,6-
trimethyl-pyrazolo[3,4-b]pyridin analog dem Beispiel 6.
Schmp.: 137°C
Schmp.: 137°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von Butylmagnesiumchlorid analog dem
Beispiel 6.
Schmp.: 97°C
Schmp.: 97°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von Isopropylmagnesiumchlorid analog dem
Beispiel 6.
Schmp.: 123°C
Schmp.: 123°C
Die Herstellung erfolgte analog dem Beispiel 6 ausgehend von 1-Benzyl-3-(5-
formyl-2-furyl)4,5,6-trimethyl-pyrazolo[3,4-b]pyridin und dem Lithiumsalz des N,N-
Dimethylpropargylamins, das aus N, N-Dimethylpropargylamin und n-Butyllithium in
Tetrahydrofuran bei -65°C hergestellt wurde.
Schmp.: Öl
Schmp.: Öl
Die Herstellung erfolgte ausgehend von (2-Thenoyl)-acetonitril analog dem Beispiel
1.
Schmp.: 128°C
Schmp.: 128°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 5-Amino-1-benzyl-3-(2-thienyl)-pyrazol und
Acetessigsäureethylester analog dem Beispiel 2.
Schmp.: 230°C
Schmp.: 230°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 5-Amino-1-benzyl-3-(2-thienyl)-pyrazol
analog dem Beispiel 2.
Schmp.: 122°C
Schmp.: 122°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 5-Amino-1-benzyl-3-(2-thienyl)-pyrazol und
Benzoylaceton analog dem Beispiel 2.
Schmp.: 139°C
Schmp.: 139°C
Die Herstellung erfolgte ausgehend von 5-Amino-1-benzyl-3-(2-thienyl)-pyrazol
analog dem Beispiel 7.
Schmp.: 290°C (Zers.)
Schmp.: 290°C (Zers.)
Zur Mischung aus 1,6 g 1-Benzyl-3-(2-thienyl)-4,6-dimethyl-pyrazolo[3,4-b]pyridin
und 20 ml Tetrachlorkohlenstoff wurden bei 0°C 0,94 g N-Bromsuccinimid und 1 ml
Eisessig gegeben. Dann wurde 4 Stunden am Rückfluß erhitzt und die flüchtigen
Anteile wurden im Vakuum abgezogen. Der Rückstand wurde mit Wasser digeriert
und nach Filtration aus Isopropanol umkristallisiert. Ausbeute: 1,6 g.
Schmp.: 92°C.
Schmp.: 92°C.
Die Aktivierung der löslichen Guanylatcyclase (sGC), die die Umwandlung von
Guanosintriphosphat (GTP) in cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) und
Pyrophosphat katalysiert, durch die erfindungsgemäßen Verbindungen wurde mit
Hilfe eines Enyzm-Immuno-Assays (EIA) der Firma Amersham quantifiziert. Dazu
wurden die Prüfsubstanzen zunächst mit sGC in Mikrotiterplatten inkubiert und dann
die Menge des entstandenen cGMP bestimmt.
Die eingesetzte sGC war aus Rinderlunge isoliert worden (siehe Methods in
Enzymology, Band 195, S. 377). Die Testlösungen (100 µl pro well) enthielten 50
mM Triethanolamin(TEA)-Puffer (pH 7,5), 3 mM MgCl2, 3 mM reduziertes Glutathion
(GSH), 0,1 mM GTP, 1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin (IBMX), geeignet verdünnte
Enzymlösung sowie die Prüfsubstanz bzw. bei den Kontrollversuchen
Lösungsmittel. Die Prüfsubstanzen wurden in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und
die Lösung mit DMSO/Wasser verdünnt, so daß die Endkonzentration an
Prüfsubstanz in der Testlösung 50 µM betrug. Die DMSO-Konzentration in der
Testlösung betrug 5% (v/v). Die Reaktion wurde durch Zugabe der sGC gestartet.
Der Reaktionsmix wurde für 15 bis 20 Minuten bei 37°C inkubiert und dann durch
Eiskühlung und Zugabe des Stop-Reagenz (50 mM EDTA, pH 8,0) gestoppt. Ein
Aliquot von 50 µl wurde entnommen und zur Bestimmung des cGMP-Gehaltes mit
dem Acetylierungs-Protokoll des Amersham-cGMP-EIA-Kits eingesetzt. Die
Absorption der Proben wurde bei 450 nm (Referenz Wellenlänge 620 nm) in einem
Mikrotiterplatten-Lesegerät gemessen. Die cGMP-Konzentration wurde über eine
Eichkurve ermittelt, die unter denselben Versuchsbedingungen erhalten wurde. Die
Aktivierung der sGC durch eine Prüfsubstanz wird angegeben als n-fache
Stimulation der basalen Enzymaktivität, die bei den Kontrollversuchen (mit
Lösungsmittel statt Prüfsubstanz) gefunden wurde (berechnet nach der Formel
n-fache Stimulierung = [cGMP]Prüfsubstanz/[cGMP]Kontrolle).
n-fache Stimulierung = [cGMP]Prüfsubstanz/[cGMP]Kontrolle).
Es wurden folgende Werte ermittelt:
Claims (14)
1. Verbindungen der Formel I,
in der X für O, S, NH oder N(CH3) steht;
in der X für O, S, NH oder N(CH3) steht;
R1 und R1a unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, CO-R10 oder (C1-
C8)-Alkyl stehen, wobei Alkylgruppen gesättigt oder ungesättigt sein können und
unsubstituiert oder durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Reste R11
substituiert sein können;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1 -C4)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl, Hydroxy, (C1-C6)-Alkoxy oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyloxy stehen;
R4 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R10 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R11 für R12O, R12R13N, Halogen oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R12 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyl, H-CO oder (C1-C6)-Alkyl-CO steht;
R13 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
oder R12 und R13 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten 5-Ring- oder 6-Ring-Heterocyclus bilden, der als zusätzliches Ring-Heteroatom noch ein Sauerstoffatom, Schwefelatom oder ein durch eine Methylgruppe substituiertes Stickstoffatom enthalten kann;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1 -C4)-alkyl steht;
R3 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl, Hydroxy, (C1-C6)-Alkoxy oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyloxy stehen;
R4 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl-(C1-C4)-alkyl steht;
R10 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R11 für R12O, R12R13N, Halogen oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl steht;
R12 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, in der Phenylgruppe unsubstituiertes oder substituiertes Benzyl, H-CO oder (C1-C6)-Alkyl-CO steht;
R13 für Wasserstoff oder (C1-C6)-Alkyl steht;
oder R12 und R13 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten 5-Ring- oder 6-Ring-Heterocyclus bilden, der als zusätzliches Ring-Heteroatom noch ein Sauerstoffatom, Schwefelatom oder ein durch eine Methylgruppe substituiertes Stickstoffatom enthalten kann;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
2. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, in der X für O oder S steht, in
allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen,
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
3. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 und/oder 2, in der R1a für
Wasserstoff steht und R1 sich in der 5-Position befindet, in allen ihren
stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, sowie ihre
physiologisch verträglichen Salze.
4. Verbindungen der Formel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, in
der R1 für Wasserstoff, Formyl, Halogen, die Gruppe R20CH(OH) oder die Gruppe
((C1-C6)-Alkyl)2N-CH2 steht, wobei R20 für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, das gesättigt
ist oder eine Dreifachbindung enthält und das unsubstituiert ist oder durch eine
Gruppe ((C1-C6)-Alkyl)2N substituiert ist, oder für unsubstituiertes oder
substituiertes Phenyl steht, in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen
davon in allen Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
5. Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
in der R2 für (C1-C6)-Alkyl oder im Phenylrest unsubstituiertes oder substituiertes
Benzyl steht, in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen
Verhältnissen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
6. Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
in der R3 und R5 unabhängig voneinander für (C1-C4)-Alkyl oder Hydroxy stehen, in
allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen,
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
7. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen
der Formel IV mit Verbindungen der Formel V zu Verbindungen der Formel I'
umsetzt,
wobei in den Formeln IV, V und I' die Reste X, R1', R1a', R2', R3', R4', und R5' die in den Ansprüchen 1 bis 6 für die Reste X, R1, R18, R2, R3, R4 und R5 angegebenen Bedeutungen haben und zusätzlich in den Resten R1', R1a', R2', R3', R4' und R5' funktionelle Gruppen in geschützter Form oder in Form von Vorstufen vorliegen können, und anschließend gegebenenfalls in einem oder mehreren anschließenden Reaktionsschritten durch Umwandlungen der Reste R1', R1a', R2', R3', R4' und R5' in die Reste R1, R1a, R2, R3, R4 und R5 aus den Verbindungen der Formel I' die Verbindungen der Formel I herstellt.
wobei in den Formeln IV, V und I' die Reste X, R1', R1a', R2', R3', R4', und R5' die in den Ansprüchen 1 bis 6 für die Reste X, R1, R18, R2, R3, R4 und R5 angegebenen Bedeutungen haben und zusätzlich in den Resten R1', R1a', R2', R3', R4' und R5' funktionelle Gruppen in geschützter Form oder in Form von Vorstufen vorliegen können, und anschließend gegebenenfalls in einem oder mehreren anschließenden Reaktionsschritten durch Umwandlungen der Reste R1', R1a', R2', R3', R4' und R5' in die Reste R1, R1a, R2, R3, R4 und R5 aus den Verbindungen der Formel I' die Verbindungen der Formel I herstellt.
8. Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6
und/oder ihre physiologisch verträglichen Salze zur Anwendung als Arzneimittel.
9. Pharmazeutisches Präparat, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere
Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6
und/oder ihre physiologisch verträglichen Salze neben pharmazeutisch
einwandfreien Trägerstoffen und/oder Zusatzstoffen enthält.
10. Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6 und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur
Herstellung eines Medikaments zur Aktivierung der löslichen Guanylatcyclase.
11. Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6 und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur
Herstellung eines Medikaments zur Therapie oder Prophylaxe von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, endothelialer Dysfunktion, diastolischer Dysfunktion, Atherosklerose,
Bluthochdruck, Angina pectoris, Thrombosen, Restenosen, Myocardinfarkt,
Schlaganfällen, Herzinsuffizienz, Pulmonalhypertonie, erektiler Dysfunktion, Asthma
bronchiale, chronischer Niereninsuffizienz, Diabetes oder Leberzirrhose oder zur
Verbesserung einer eingeschränkten Lernfähigkeit oder Gedächtnisleistung.
12. Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6 und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur
Aktivierung der löslichen Guanylatcyclase.
13. Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6 und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur Therapie
oder Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, endothelialer Dysfunktion,
diastolischer Dysfunktion, Atherosklerose, Bluthochdruck, Angina pectoris,
Thrombosen, Restenosen, Myocardinfarkt, Schlaganfällen, Herzinsuffizienz
Pulmonalhypertonie, erektiler Dysfunktion, Asthma bronchiale, chronischer
Niereninsuffizienz, Diabetes oder Leberzirrhose oder zur Verbesserung einer
eingeschränkten Lernfähigkeit oder Gedächtnisleistung.
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DE1997144027 DE19744027A1 (de) | 1997-10-06 | 1997-10-06 | Substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, ihre Herstellung und Verwendung in Arzneimitteln |
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DE1997144027 DE19744027A1 (de) | 1997-10-06 | 1997-10-06 | Substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, ihre Herstellung und Verwendung in Arzneimitteln |
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DE1997144027 Withdrawn DE19744027A1 (de) | 1997-10-06 | 1997-10-06 | Substituierte Pyrazolo[3,4-b]pyridine, ihre Herstellung und Verwendung in Arzneimitteln |
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