DE19722062A1 - Zerlegbares medizinisches Instrument mit selbstorientierender Kupplung - Google Patents
Zerlegbares medizinisches Instrument mit selbstorientierender KupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument, das in
mehrere Bauteile, insbesondere in einen Handgriff und in ei
nen Rohrschaft zerlegbar ist, wobei ein Bauteil, insbesondere
der Rohrschaft, gegenüber einem weiteren Bauteil, insbesonde
re dem Handgriff, mittels eines an dem weiteren Bauteil ange
ordneten Drehelements verdrehbar ist, mit einer Kupplung zum
lösbaren, drehschlüssigen Verbinden des einen Bauteils mit
dem Drehelement des weiteren Bauteils, wobei die Kupplung
zwei längs einer Kupplungsachse ineinandergreifende Kupp
lungshälften aufweist.
Ein derartiges medizinisches Instrument wird von der Firma
Karl Storz GmbH & Co. in den Handel gebracht.
In mehrere Bauteile zerlegbare medizinische Instrumente fin
den in der Chirurgie breite Verwendung. Für minimal-invasive
Eingriffe geeignete Instrumente sind als Rohrschaftinstru
mente ausgebildet, die einen proximalen Handgriff und einen
Rohrschaft aufweisen. Durch den Rohrschaft wird ein Arbeit
seinsatz geführt, der an seinem distalen Ende bspw. Maulteile
mit Scheren- oder Zangenfunktion, Spatel, Nadeln, Elektroden,
Schlingen und dgl. aufweist.
Das Zerlegen der Instrumente in Handgriff, Rohrschaft und Ar
beitseinsatz dient dabei einer optimalen Reinigung und er
laubt einen flexiblen Einsatz der Instrumente durch Kombina
tion verschiedener Bauteile miteinander.
Das Verbinden der Bauteile muß jedoch einfach und schnell ge
hen, um ein Austauschen der Bauteile, unter Umständen auch
während der Operation, zu erlauben, ohne den reibungslosen
Ablauf der Operation zu stören.
Eine Schwierigkeit beim Verbinden der Bauteile, meist eines
Handgriffs mit einem den Arbeitseinsatz enthaltenden Rohr
schaft, entsteht dadurch, daß es wünschenswert ist, den Rohr
schaft um dessen Längsachse verdrehbar mit dem Handgriff zu
verbinden. Dann können Maulteile nämlich in jede beliebige
Drehstellung zum Handgriff gebracht werden, so daß der Opera
teur die günstigste Relativdrehstellung zwischen Handgriff
und Maulteilen einstellen kann.
Eine bekannte lösbare, drehschlüssige Verbindung zwischen
Handgriff und Rohrschäften erfolgt über eine Kupplung, bei
der ein Mehrkant vorgesehen ist.
Bei den Instrumenten der Firma Storz besteht die Kupplung aus
einem an dem proximalen Ende des Rohrschaftelementes angeord
neten Außensechskant, der passend in einen Innensechskant der
weiblichen Form auf der Kupplungshälfte des Handgriffs form-
und somit drehschlüssig eingreift. Die weibliche Hälfte der
Kupplung ist mit einem Drehelement verbunden, so daß ein Ver
drehen des Rohrschafts relativ zu dem Handgriff über das
Drehelement möglich ist.
Beim Verbinden der beiden Kupplungshälften besteht jedoch das
Problem, daß das Einführen des Mehrkants in die weibliche
Form durch einfaches Ineinanderstecken oder -schieben nicht
in jeder Drehstellung der Kupplungshälften möglich ist, son
dern nur dann, wenn der Außensechskant exakt in Ausrichtung
mit dem Innensechskant steht. Ist dies nicht der Fall, müssen
die Kupplungshälften so lange verdreht werden, bis die
se exakt in Ausrichtung stehen. Dies ist umständlich und er
schwert ein Schließen der Kupplung und bedarf einer hohen
Aufmerksamkeit.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein in meh
rere Bauteile zerlegbares medizinisches Instrument zu schaf
fen, bei dem das Verbinden der Bauteile schnell und einfach
und ohne hohe Aufmerksamkeit sicher durchzuführen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Instrument der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf jeder Kupp
lungshälfte, in radialem Abstand zur Kupplungsachse, zumin
dest ein Zahn angeordnet ist, an den sich in Umfangsrichtung
zumindest eine Lücke anschließt, in die passend ein Zahn der
anderen Kupplungshälfte eintreten kann, und daß jeder Zahn
beidseitig einer Spitze in Umfangsrichtung mit einer Abschrä
gung versehen ist.
Auf diese Weise erhält man eine selbstorientierende Kupplung,
bei der die beiden Kupplungshälften während des Verbindens
durch die abgeschrägten Zähne zwangsgeführt werden. Eine von
der Person, die die beiden Bauteile zusammenfügt, bewußt
durchzuführende Drehbewegung zum Ineinanderfügen der beiden
Kupplungshälften entfällt somit.
Durch das Vorsehen von Zähnen mit beidseitigen Abschrägungen
werden die Kupplungshälften nämlich während des axialen Zu
sammenfügens und Aufeinandertreffens in jeder beliebigen
Stellung so abgelenkt, daß die Zähne aneinander vorbeigleiten
und unwillkürlich in benachbarte Lücken eingeführt werden.
Daher muß die ausführende Person beim Zusammenfügen der Bau
teile nicht auf die richtige Orientierung der Kupplungshälf
ten achten, was vor allem beim Austauschen von Bauteilen wäh
rend einer Operation einen entscheidenden Vorteil bringt. Das
Zusammenfügen der Kupplungshälften und damit der Bauteile
geht somit besonders schnell und erfordert weder die Konzen
tration noch das Augenmerk der Person, die die Bauteile zu
sammenfügt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist auf jeder Kupplungs
hälfte jeweils ein Zahn vorgesehen.
In diesem Fall erstreckt sich der Zahn jeweils über die Hälf
te des Kupplungsumfanges, wobei die andere Hälfte dann die
angrenzende Lücke bildet. Dies hat bei sehr schlanken Instru
menten den Vorteil, eine besonders einfache und robuste Aus
führung der erfindungsgemäßen Kupplung zu erlauben.
In einer weiteren Ausgestaltung sind auf jeder Kupplungs
hälfte jeweils zwei Zähne vorgesehen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, ein sicheres Ineinander
greifen der Kupplungshälften mit relativ geringem Drehwinkel
zu gewährleisten.
In einer besonders bevorzugten Ausführung sind auf einer
Kupplungshälfte zwei Zähne und auf der zweiten Kupplungs
hälfte vier Zähne vorgesehen.
Dies hat den Vorteil, daß sichergestellt ist, daß auf jeden
Fall zwei Zähne aufeinandertreffen und daher ein sicheres In
einandergreifen ermöglicht ist. Dabei wird die Beanspruchung
der vier Zähne gering gehalten, so daß sich die vier Zähne
weniger schnell abnutzen und die Lebensdauer der Kupplung er
höht wird. Dadurch ist möglich, die vier Zähne auf der In
strumentenhälfte anzuordnen, die wertvoller ist, oder eine
längere Standzeit haben soll.
In einer weiteren Ausführung stehen die Abschrägungen der
Zähne in einem spitzen Winkel zueinander.
Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, aufgrund der relativ
stark geneigten Auflaufflächen eine sichere Ineinanderführung
der Kupplungshälften bei relativ langem axialen Kupplungsweg
mit relativ geringer Relativverdrehung der Kupplungshälften
zu gewährleisten.
In einer weiteren Ausgestaltung stehen die Abschrägungen der
Zähne in einem stumpfen Winkel zueinander.
Diese Maßnahme erlaubt Zähne mit geringer Bauhöhe.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung stehen die Ab
schrägungen der Zähne in einem Winkel von etwa 90° zuein
ander.
Diese Geometrie bietet den Vorteil, bei geringer Bauhöhe der
Zähne zugleich eine sichere Ineinanderführung der Kupplungs
hälften zu ermöglichen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Spit
zen der Zähne scharfe Kanten auf.
Hierbei ist vorteilhaft, daß auch bei diametralem Aufeinan
dertreffen von zwei Spitzen ein sofortiges Abgleiten in die
eine oder andere Richtung und damit ein Einführen der Zähne
in die entsprechenden Lücken gewährleistet ist.
In einer weiteren Ausführung sind die Spitzen der Zähne abge
rundet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Zähne widerstandsfä
higer gegen Abnutzungserscheinungen bei direktem Aufeinander
treffen der Spitzen sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die
Abschrägungen der Zähne nach außen gekrümmt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß zwei an deren Abschrägun
gen aufeinandertreffende Zähne beim Ineinanderstecken der
Kupplungshälften bei der durch das Aufeinandertreffen der
Zähne verursachten Drehbewegung im wesentlichen nur punktför
mig aneinander anliegen, somit der Drehvorgang sehr reibungs
arm abläuft.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Zäh
ne magnetische Spitzen auf, wobei die magnetischen Spitzen
der einen Kupplungshälfte gegenpolig zu den magnetischen
Spitzen der anderen Kupplungshälfte sind.
Diese Maßnahme hat nun den Vorteil, daß aufgrund der Gegen
poligkeit der Spitzen diese, sollten sie einmal genau aufein
ander zu gerichtet sein, aufgrund der Abstoßungskräfte schon
vor dem Zusammentreffen für eine Ablenkung in die eine oder
andere Richtung sorgen, somit besonders sicher und besonders
sanft der Selbstorientierungs- bzw. Selbstausrichtungsvorgang
abläuft, was insbesondere bei sehr schlanken Instrumenten zur
Materialschonung beiträgt.
In einer weiteren Ausgestaltung sind die Zähne einer Kupp
lungshälfte umfänglich über Materialbrücken miteinander ver
bunden und die Materialbrücken weisen radial zurückgesetzte
Aussparungen auf, in die Zähne der anderen Kupplungshälfte
derart einrücken, daß die beiden Kupplungshälften gegen axia
les Trennen gesperrt sind.
Bei dieser Maßnahme ist vorteilhaft, daß ein axiales Ausein
andergleiten der beiden geschlossenen Kupplungshälften nur
gegen die Überwindung eines Widerstandes möglich ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung werden die beiden Bauteile
über eine von der Kupplung getrennte Verriegelung gegen axia
les Trennen verriegelt.
Hierbei ist von Vorteil, daß die Verriegelung an einer belie
bigen Stelle innerhalb des Bereichs, in dem die beiden Bau
teile ineinandergreifen, angeordnet sein kann. Außerdem ist
hierbei eine besonders einfache Ausgestaltung, bspw. in Form
einer Rastnut auf einem Bauteil und einer Rastnase auf dem
anderen Bauteil, möglich.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind bei einem
Rohrschaftinstrument vier Zähne an der Außenseite des Rohr
schaftes ausgebildet und, axial davon beabstandet, ist eine
Ringnut der Verriegelung ausgespart, und an der Innenseite
des Drehelementes am Handgriff sind zwei diametral gegenüber
liegende Zähne vorgesehen, wobei am Handgriff ein Riegel vor
gesehen ist, der sperrend in die Ringnut eingreift.
Die vier Zähne an der Außenseite des Rohrschaftes sind an
Stellen vorgesehen, die für eine Bearbeitung günstig liegen,
es können die Zähne aus einem Vollmaterial herausgearbeitet
werden. Gleichermaßen einfach ist die Ringnut in die Außen
seite des Rohrschaftes einzubringen.
An der Innenseite des Drehelementes müssen lediglich die bei
den diametral gegenüberliegenden Zähne ausgespart werden. Am
Handgriff kann in bedienungsfreundlicher Anordnung der Riegel
vorgesehen sein, der in die Ringnut eingreift, um ein axiales
Sperren zu bewerkstelligen. Dies ist fertigungstechnisch ein
fach und handhabungsfreundlich.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den je
weils angegebenen Kombinationen sondern auch in anderen Kom
binationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines ausgewählten Aus
führungsbeispiels in Zusammenhang mit den beiliegenden Zeich
nungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsansicht eines zer
legbaren medizinischen Instrumentes,
Fig. 2 eine stark vergrößerte ausschnittsweise Darstellung
der Bauelemente, die die beiden Kupplungshälften
der Kupplung tragen, und
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Kupplungselement bei
geschlossener Kupplung.
Ein in den Fig. 1 bis 3 gezeigtes zerlegbares medizinisches
Instrument ist in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10
versehen.
Das Instrument 10 weist als ein Bauteil einen Handgriff 12
und als weiteres Bauteil einen lösbar damit verbindbaren
Rohrschaft 14 auf.
Der Handgriff 12 weist ein festes Griffelement 16 auf, an dem
ein bewegliches Griffelement 18 über ein Scharnier 20 ver
schwenkbar angebracht ist.
Beide Griffelementen 16 und 18 weisen am äußeren Ende eine
Fingeröse 22 bzw. 24 auf.
Am oberen Ende des beweglichen Griffelementes 18 ist eine
Pfanne 26 ausgespart, deren Sinn und Zweck später beschrieben
wird.
Am oberen Ende des festen Griffelementes 16 ist ein Riegel
knopf 28 einer Verriegelung 30 angeordnet.
Am distalen, dem proximalen Ende des Rohrschaftes 14 zuge
wandten Ende des festen Griffelementes 16 ist ein Drehelement
32 in Form eines Stellrades 34 angeordnet. Das Stellrad 34
ist drehbar angebracht.
Der Rohrschaft 14 weist ein Rohr 36 auf, in dessen Inneren
ein stabförmiges Betätigungselement 38 aufgenommen ist.
Distal überragt das Betätigungselement 38 das Rohr 36 und
trägt zwei Maulteile 40 und 42.
Das Betätigungselement 38 überragt proximal in einem Ab
schnitt 44 das Rohr 36 und trägt an seinem äußeren proximalen
Ende eine Kugel 46.
Die Kugel 46 ist dazu vorgesehen, in der Pfanne 26 des beweg
lichen Griffelementes 18 aufgenommen zu werden.
Dazu wird, wie das in Fig. 1 angedeutet ist, der Rohrschaft
14 samt Betätigungselement 38 durch eine durchgehende Öffnung
im festen Griffelement 16, die auch mittig durch das Stellrad
34 hindurchreicht, durchgeschoben, bis die Kugel 46 in der
Pfanne 26 zum Liegen kommt. Dies kann in einer bestimmten
Schwenkstellung des beweglichen Griffelementes 18 erfolgen.
Wird aus dieser Stellung das bewegliche Griffelement 18 be
weg, wird die Schwenkbewegung über das Kugelpfannengelenk in
eine lineare Verschiebebewegung des Betätigungselementes 38
umgesetzt, das wiederum durch diese Linearbewegung die Maul
teile 40, 42 öffnet bzw. schließt.
An der Außenseite des proximalen Endes des Rohres 36 ist eine
erste Kupplungshälfte 56 angeordnet.
Die Kupplungshälfte 56 weist, wie das insbesondere aus der
perspektivischen Ansicht von Fig. 2 zu ersehen ist, vier um
fänglich jeweils um 90° versetzte Zähne 58, 59, 60, 61 auf.
An jeden Zahn schließt sich in umfänglicher Richtung jeweils
eine Lücke 62, 63, 64, 65 an. Die umfängliche Breite eines
jeden Zahnes 58, 59, 60, 61 ist gleich wie die umfängliche
Breite einer Lücke 62, 63, 64, 65.
Jeder Zahn weist eine dem Handgriff 12 zugewandte Spitze auf,
wobei in Fig. 2 die Spitze 66 des Zahnes 58 ersichtlich ist,
in Fig. 1 die Spitze 67 des Zahnes 59.
Beidseits jeder Spitze eines Zahnes ist eine Abschrägung vor
handen, in Fig. 2 sind die Abschrägungen 68 und 69 des Zahnes
58 beidseits der Spitze 66 ersichtlich. Die Abschrägungen er
strecken sich somit in umfänglicher Richtung und sind, von
einer Radialebene auf Höhe der Spitze 66 aus gesehen, vom
proximalen zum distalen Ende des Schaftes 14 hin, geneigt.
Die Abschrägungen schließen einen Winkel von ca. 90° ein.
Wie aus der perspektivischen Darstellung von Fig. 2 zu erse
hen, sind die vier Zähne 58, 59, 60 und 61 in umfänglicher
Richtung über hier nicht näher bezeichnete Materialbrücken
verbunden, in denen ebene, radial etwas zurückgesetzte Aus
sparungen 70, 71, 72 und 73 vorhanden sind.
Somit geht die kreisrunde Außenkontur des Schaftes bzw. des
Rohres 36 jeweils über eine Rampe, in Fig. 2 ist die Rampe 74
der Aussparung 70 ersichtlich, in eine Aussparung über.
Eine zweite Kupplungshälfte 76 ist am Stellrad 34 des festen
Griffelementes 16 angeordnet.
Die zweite Kupplungshälfte 76 weist zwei diametral gegenüber
liegende Zähne 78 und 79 auf, die jeweils eine Spitze aufwei
sen, in der Fig. 2 ist die Spitze 80 des Zahnes 78 ersicht
lich.
Jede Spitze ist beiseits mit einer Abschrägung 81 bzw. 82
versehen.
Die beiden Zähne 78 und 79 sind an einer Innenseite 83 einer
mittigen durchgehenden Öffnung 84 im Stellrad 34 angeordnet.
Die Kontur der Zähne 78 und 79 bezüglich der Spitze und der
Abschrägungen 81 und 82 ist identisch wie die Kontur der Zäh
ne 58, 59, 60 und 61 der ersten Kupplungshälfte 56. Aller
dings stehen die Spitzen 80 der Zähne 78, 79 den Spitzen der
Zähne 58, 59, 60, 61 gegenüber. In umfänglicher Richtung ge
sehen bestehen zwischen den beiden diametral gegenüberstehen
den Zähnen 78 und 79 Lücken 86 und 87.
Wie dies insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die
Zähne 58 bis 61 der ersten Kupplungshälfte 56 im Bereich ih
rer Spitzen 63 bis 66 mit einem Magneteinsatz versehen
(Symbol N).
Dementsprechend sind die Zähne 78 und 79 der zweiten Kupp
lungshälfte 76 im Bereich ihrer Spitzen ebenfalls mit Ma
gneteinsätzen, jedoch gegenpolig zu denen der Zähne der Kupp
lungshälfte 56 versehen (Symbol S).
Beide Kupplungshälften 56 und 76 bilden insgesamt gesehen ei
ne Kupplung 90.
Zum Schließen der Kupplung 90 wird der Rohrschaft 14, wie das
in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, in die zentrale Öffnung
84 des Stellrades 34 bzw. des Handgriffes 12 eingeschoben.
Treffen die beiden Zähne 78 und 79 der zweiten Kupplungshälf
te 76 genau auf zwei diametral gegenüberliegende Lücken 62
und 64, wie das in Fig. 3 dargestellt ist, können die beiden
Bauelemente Rohrschaft 14 und Handgriff 12 ohne Relativver
drehung ineinandergeschoben werden. Dies ist exakt nur in
zwei um 90° zueinander versetzten Relativstellungen möglich.
In allen anderen Relativdrehstellungen treffen die Abschrä
gungen 81, 82 der Zähne 78 und 79 auf entsprechende Abschrä
gungen von zwei der vier Zähne 58, 59, 60 und 61, wodurch
dann eine zwangsgeführte Relativverdrehung der beiden Elemen
te um die Kupplungsachse A erfolgt, bis eine solche Ausrich
tung vorliegt, daß die beiden diametral gegenüberstehenden
Zähne 78, 79 in entsprechend diametral gegenüberliegende Lüc
ken in der ersten Kupplungshälfte 56 eintreten können. Die
Kupplung 90 ist somit selbstorientierend bzw. selbstausrich
tend.
Die Einleitung der Verdrehbewegung beim Annähern der Zähne
wird noch durch die Abstoßungskräfte der gegenpoligen magne
tischen Spitzen unterstützt. Sollte die Kupplung einmal so
angesetzt werden, daß die Spitze 66 des Zahnes 58 exakt auf
die Spitze des Zahnes 79 trifft, sorgt die Abstoßungskraft
der pole schon vor dem mechanischem Aufeinandertreten der
beiden Spitzen für eine Verdrehung im oder gegen den Uhrzei
gersinn um die Kupplungsachse A, so daß ausgeschlossen ist,
daß die Spitzen direkt aufeinandertreffen. Die Abstoßungs
kräfte unterstützen auch dann die weitere Drehbewegung der
einmal eingeschlagenen Drehrichtung.
Die Anordnung der beiden Zähne 78, 79 ist dabei so, daß sie
mit sanftem radialem Druck über die Außenseite des Schaftes
14 gleiten und dann über die Rampen, gezeigt ist lediglich
die Rampe 74 in Fig. 2, in die etwas radial zurückgesetzte
Aussparung 70 bzw. 72 einrücken.
Durch die Rampe 74 bzw. dann die entsprechend gegenüberlie
gende Rampe ist schon ein gewisses Verriegeln der beiden Zäh
ne 78 und 79 gegenüber axialem Abziehen gewährleistet.
Das eigentliche Verriegeln gegen axiales Abziehen erfolgt
über die Verriegelung 30, d. h. der Verriegelungsknopf 28
greift in die Ringnut 48 ein.
Sind die Zähne 78 und 79 der einen Kupplungshälfte 76 in die
entsprechenden Lücken der anderen Kupplungshälfte 56 einge
rückt, ist eine formschlüssig und somit auch eine drehschlüs
sige Verbindung zwischen dem Stellrad 34 und dem Rohrschaft
14 geschaffen.
Im montierten Zustand kann somit über das Stellrad 34 der
Rohrschaft 14 samt darin aufgenommenem Betätigungselement 38
um die Kupplungsachse A relativ zum Handgriff 12 verdreht
werden, wodurch die Maulteile 40 und 42 in eine für den Ope
rateur günstige relative Drehstellung zum Handgriff 12 ge
bracht werden können. Durch die Anordnung des Kugelpfannenge
lenkes ist diese Drehbarkeit in jeder Schwenkstellung des be
weglichen Griffelementes 18 möglich.
Damit keine Relativdrehung zwischen dem Betätigungselement 38
und dem Rohrschaft 14 stattfindet, ist das Betätigungselement
38 in dem Bereich zweier Klemmstücke 50, 51 abgeflacht. Die
Klemmstücke 50, 51 greifen in die Abflachung ein und werden
durch einen Haltering 52 gehalten. Dadurch ist dann ein axia
les Verschieben des Betätigungselementes 38 im Rohr 36 mög
lich, ein Verdrehen des Betätigungselementes 38 relativ zum
Rohr 36 ist aber nicht möglich.
Zum Lösen der Kupplung 90 muß der Riegelknopf 28 betätigt
werden, so daß dessen hier nicht gezeigtes Riegelelement aus
der Ringnut 48 austritt, anschließend kann der Rohrschaft 14
abgezogen werden, wobei eine gewisse Kraft notwendig ist, um
die beiden Zähne 78 und 79 über die Rampen 74 der entspre
chenden Aussparungen hinweg zu bewegen.
Dadurch ist sichergestellt, daß bei unachtsamer Handhabbar
keit bei gelöstem Riegelknopf 28 der Rohrschaft 14 nicht vom
Handgriff 12 abfällt.
Claims (14)
1. Medizinisches Instrument, das in mehrere Bauteile, ins
besondere in einen Handgriff (12) und in einen Rohr
schaft (14) zerlegbar ist, wobei ein Bauteil, insbeson
dere der Rohrschaft (14) gegenüber einem weiteren Bau
teil, insbesondere dem Handgriff (12) mittels eines an
dem weiteren Bauteil angeordneten Drehelementes (32)
verdrehbar ist, mit einer Kupplung (90) zum lösbaren,
drehschlüssigen Verbinden des einen Bauteils mit dem
Drehelement (32) des weiteren Bauteils, wobei die Kupp
lung (90) zwei längs einer Kupplungsachse (A) ineinan
dergreifende Kupplungshälften (56, 76) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß auf jeder Kupplungshälfte (56, 76)
in radialem Abstand zur Kupplungsachse (A) zumindest ein
Zahn (58, 59, 60, 61; 78, 79) angeordnet ist, an den
sich in Umfangsrichtung zumindest eine Lücke (62, 63,
64, 65; 86, 87) anschließt, in die passend ein Zahn der
anderen Kupplungshälfte eintreten kann, und daß jeder
Zahn (58, 59, 60, 61; 78, 79) beidseitig einer Spitze
(66, 67; 80) in Umfangsrichtung mit einer Abschrägung
(68, 68; 81, 82) versehen ist.
2. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf jeder Kupplungshälfte jeweils ein
Zahn vorgesehen ist.
3. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf jeder Kupplungshälfte jeweils zwei
Zähne vorgesehen sind.
4. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf einer Kupplungshälfte (56) vier
Zähne (58, 59, 60, 61) und auf der weiteren Kupplungs
hälfte (76) zwei Zähne (78, 79) vorgesehen sind.
5. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschrägungen der
Zähne in einem spitzen Winkel zueinander stehen.
6. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die der Zähne in einem
stumpfen Winkel zueinander stehen.
7. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschrägungen (68,
69; 81, 82) der Zähne (58, 59, 60, 61; 78, 79) in einem
Winkel von etwa 90° zueinander stehen.
8. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen (66, 70; 80)
der Zähne (58, 59, 60, 61; 78, 79) scharfe Kanten auf
weisen.
9. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen der Zähne ab
gerundet sind.
10. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschrägungen der
Zähne nach außen gekrümmt verlaufen.
11. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne magnetische
Spitzen (66, 70; 80) aufweisen, wobei die magnetischen
Spitzen der einen Kupplungshälfte (56) gegenpolig zu den
magnetischen Spitzen der anderen Kupplungshälfte (76)
sind.
12. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 3 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (58, 59, 60,
61) der einen Kupplungshälfte (56) umfänglich über Ma
terialbrücken miteinander verbunden sind, und daß die
Materialbrücken radial zurückgesetzte Aussparungen (70,
71, 72, 73) aufweisen, in die die Zähne (78, 79) der an
deren Kupplungshälfte (56) derart einrücken, daß die
beiden Kupplungshälften (56, 76) gegen axiales Abziehen
gesperrt sind.
13. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bauteile über
eine von der Kupplung (90) getrennte Verriegelung (30)
gegen axiales Trennen verriegelt sind.
14. Medizinisches Instrument nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einem Rohrschaftinstrument (10)
vier Zähne (58, 59, 60, 61) an der Außenseite eines
Rohrschaftes (14) ausgebildet sind, und daß axial davon
beabstandet eine Ringnut (48) der Verriegelung (30) aus
gespart ist, daß an einer Innenseite (83) des Drehele
mentes (82) am Handgriff (12) zwei diametral gegenüber
liegende Zähne (78, 79) vorgesehen sind, und daß am
Handgriff (12) ein Riegel (28) vorgesehen ist, der sper
rend in die Ringnut (48) eingreift.
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