DE19651103A1 - Verfahren und Wälzmühle zum Zerkleinern von relativ hartem, sprödem Mahlgut - Google Patents
Verfahren und Wälzmühle zum Zerkleinern von relativ hartem, sprödem MahlgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1) sowie eine vertikale
Wälzmühle (gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 7) zum
Zerkleinern von relativ hartem, sprödem Mahlgut unter
schiedlicher Korngrößen.
Verfahren und Wälzmühlen der vorausgesetzten Art sind
sowohl aus der Praxis als auch aus der Fachliteratur in
sehr verschiedenen Ausführungsformen bekannt und werden
beispielsweise zur Zerkleinerung von Zementmaterialien,
Kohle und sonstigen mineralischen Gütern verwendet
(vgl. z. B. AUFBEREITUNGS-TECHNIK 30, 1989, Nr. 12, S.
735 bis 745). Gerade wenn das zu zerkleinernde Mahlgut
stark unterschiedliche Korngrößen enthält, also relativ
grobes Gut und relativ feines Gut, dann treten im Mahl
spalt zwischen den Mahlorganen sowie beim Einzug des
Mahlgutes in diesen Mahlspalt vielfach dadurch Probleme
auf, daß im Feingut eingeschlossene Luft nicht recht
zeitig entweichen kann, was zu einem relativ unruhigen
und stoßenden Mahlbetrieb einerseits und zu energetisch
schlechten, also unwirtschaftlichen Mahlergebnissen
führt.
Um die zuvor angeführten Schwierigkeiten wenigstens
teilweise vermeiden zu können, ist es auch bereits all
gemein bekannt, beispielsweise bei vertikalen Wälzmüh
len mit zugeordnetem Sichter die zum Mahlteller zurück
zuführenden und gemeinsam mit dem relativ groben
Frischgut zu zerkleinernden Grieße durch Zugabe von
Flüssigkeit, insbesondere Wasser, zu agglomerieren.
Hierdurch sollen die extremen Unterschiede in den Kör
nungsgrößen des Gesamtaufgabegutes möglichst so weit
verringert werden, daß die im Mahlgut eingeschlossene
Luft rechtzeitig vor dem Einzug des Mahlgutes in den
Mahlspalt entweichen kann. Während die Zugabe von Was
ser zum Mahlgut bei vielen Mahlgutarten unproblematisch
ist, weil Wälzmühlen meist als Luftstrommühlen betrie
ben werden und dadurch zugegebenes Wasser wieder ver
dampfen kann, führt die Zugabe von Wasser bei einigen
Mahlgütern zu einer Beeinträchtigung der Fertiggutei
genschaften. Dies ist beispielsweise bei hydratisieren
den Mahlgütern der Fall, wie z. B. bei Zementklinker,
bei dem die Zugabe von Wasser während der Zerkleinerung
zu Zement evtl. zu einem unerwünschten Festigkeitsver
lust des verarbeiteten Zements oder bei nicht ausrei
chender Trocknung zu Mahlgutverfestigungen in nachfol
genden Lagersystemen (z. B. Silos) führen kann.
Es ist außerdem bereits vorgeschlagen worden (vgl. z. B.
EP-B-0 406 644), das auf dem Mahlteller bzw. auf dessen
Mahlbahn ausgebildete Mahlgutbett etwa im Bereich vor
den Mahlrollen jeweils durch eine Vorverdichtungsein
richtung, beispielsweise eine Verdichtwalze anzupressen
und dadurch möglichst weitgehend zu entlüften. Derar
tige Vorverdichtungseinrichtungen beanspruchen jedoch
einen entsprechend großen Raum zwischen den Mahlrollen,
wobei dieser Raum jeweils genauso groß sein kann, wie
der, der für die Unterbringung einer Mahlrolle erfor
derlich ist. Diese Bauweise führt somit zu Mühlen mit
relativ großem Raumbedarf, was ganz besonders bei Aus
führungen mit drei und mehr Mahl rollen der Fall sein
wird. Außerdem kommt durch die mehr oder weniger großen
Verdichtwalzen noch ein zusätzlicher konstruktiver Auf
wand mit entsprechend erhöhten Kosten hinzu.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie eine Wälzmühle gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 7 in der Weise auszugestalten, daß ein ausreichen
des Entlüften des auf dem Mahlteller von den Mahlrollen
zu zerkleinernden Mahlgutes auch dann gewährleistet
werden kann, wenn dem Mahlteller insgesamt neben einem
relativ grobkörnigen Hauptgutanteil noch ein verhält
nismäßig hoher Anteil an relativ feinkörnigem Gut zuge
führt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch die
Verfahrensmerkmale gemäß dem Kennzeichen des Anspru
ches 1 und zum andern durch die Vorrichtungsmerkmale
gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Ein wesentlicher Gedanke des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist darin zu sehen, daß das Mahlgut schichtweise
derart der Mahlbahn des Mahltellers aufgegeben wird,
daß ein Feingutanteil im wesentlichen eine untere erste
Mahlgutschicht und ein Grobgutanteil im wesentlichen
eine darüberliegende zweite Mahlgutschicht in dem Mahl
gutbett bilden. Wenn somit das in der zuvor geschilder
ten Weise geschichtete Mahlgutbett in den Mahlspalt
zwischen Mahlteller bzw. Mahlbahn und jeder Mahlrolle
eingezogen wird, dann kann die in der unteren Feingut
schicht enthaltene Luft zumindest während der ganzen
Einzugsphase des Gutes unter die Mahlrolle durch die
Zwischenräume zwischen den Grobkornanteilen in der not
wendigen Weise entweichen. Dies bringt eine gleichmä
ßige Verdichtung des Mahlgutbettes im Mahlspalt mit
sich, so daß zum einen ein besonders ruhiger Lauf bzw.
Betrieb dieser Wälzmühle und zum andern ein relativ ho
her Zerkleinerungsgrad mit entsprechend günstigem Ener
giebedarf gewährleistet werden kann. Dies kann ganz be
sonders vorteilhaft bei hydratisierenden Mahlgütern,
wie z. B. Zementklinker erreicht werden, wo die Zugabe
von Wasser oder anderen Flüssigkeiten (zwecks Agglome
rierung zurückgeführter Sichtergrieße oder anderer
Feingutanteile) unerwünschte Veränderungen der Fertig
guteigenschaften mit sich bringen würde. Die erfin
dungsgemäße Verfahrensweise kann mit großer Zuverläs
sigkeit durchgeführt und mit relativ einfachen Maßnah
men erreicht werden.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren ist beson
ders gut geeignet für praktische Einsatzfälle, in denen
das zu zerkleinernde Mahlgut im wesentlichen durch eine
zumindest überwiegend relativ grobkörniges Frischgut
enthaltenden ersten Gutkomponente und durch eine dazu
relativ feinkörnige zweite Gutkomponente, insbesondere
von einem der Wälzmühle nachgeordneten bzw. übergeord
neten Sichter zugeführte Grießekomponente gebildet
wird. Dementsprechend bilden bei einer solchen Ausge
staltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die zweite
Gutkomponente im wesentlichen die untere erste Mahlgut
schicht und die relativ grobkörnige erste Gutkomponente
im wesentlichen die obere zweite Mahlgutsschicht auf
der Mahlbahn bzw. im Mahlgutbett.
Hierbei können gemäß einer ersten vorteilhaften Ausge
staltung der Erfindung beide Gutkomponenten gemeinsam
dem mittleren Mahltellerbereich, d. h. beispielsweise
durch eine gemeinsame Zuführschurre, durch ein gemein
sames Zuführrohr oder dgl., zugeführt und vor der Auf
gabe auf die Mahlbahn in einen Feingutanteil und in
einen Grobgutanteil separiert werden (beispielsweise
durch eine dem mittleren Mahltellerbereich zugeordnete
Separiereinrichtung).
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung dieses erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, daß die
relativ feinkörnige zweite Gutkomponente
(beispielsweise nur die gesondert vom Sichter zurückge
führten Grieße bzw. die Grießekomponente) etwa dem Zen
trum des Mahltellers zugeführt wird, während die rela
tiv grobkörnige erste Gutkomponente (beispielsweise das
im wesentlichen grobkörnige Frischgut) etwa dem -
ringförmigen - Übergangsabschnitt vom mittleren Mahl
tellerbereich zur eigentlichen Mahlbahn in wenigstens
einer Teilmenge, vorzugsweise in mehreren Teilmengen
zugeführt wird. Dies kann zweckmäßig durch eine Auftei
lung der relativ grobkörnigen ersten Gutkomponente in
eine der Anzahl der Mahl rollen entsprechende Anzahl von
Teilmengen geschehen, die jeweils dem Guteinzugsbereich
einer Mahlrolle zugeführt und dabei auf der vom Mahl
tellerzentrum herangeförderten unteren ersten Gut
schicht der feinkörnigen zweiten Gutkomponente abgelegt
werden. Hierdurch kann das gewünschte schichtweise Ab
legen der unterschiedlichen Gutanteile besonders zuver
lässig durchgeführt und bis in den unmittelbaren Ein
zugsbereich bzw. Mahlspalt zwischen Mahlteller und
Mahl rollen aufrechterhalten werden, mit dem Ergebnis
eines sich gleichmäßig verdichtenden Mahlgutbettes und
somit eines besonders ruhigen Zerkleinerungsbetriebes
mit relativ hohem Zerkleinerungsgrad und dementspre
chend niedrigem Energiebedarf.
Es ist dabei aber auch in vorteilhafter Weise möglich,
das Mahlgut im Bereich oberhalb des Mahltellers oder
auch außerhalb der eigentlichen Wälzmühle bzw. außer
halb des Mühlengehäuses in einen Grobgutanteil und in
einen Feingutanteil zu separieren und diese Grobgut-
und Feingutanteile in der erforderlichen Weise jeweils
gesondert - sei es in einer einzigen Teilmenge, sei es
in mehreren entsprechend aufgeteilten Teilmengen - auf
der Mahlbahn des Mahltellers abzulegen.
Eine erfindungsgemäß ausgeführte vertikale Wälzmühle
ist durch eine derartige Ausbildung im Bereich der
Mahlgut-Zuführeinrichtung und der Mahltellermitte ge
kennzeichnet, daß ein Feingutanteil des Mahlgutes im
wesentlichen als eine untere erste Mahlgutschicht und
ein Grobgutanteil des Mahlgutes im wesentlichen als
eine obere zweite Mahlgutschicht auf der Mahlbahn des
Mahltellers aufgebbar ist, d. h. es wird durch entspre
chende bauliche Maßnahmen, die relativ einfach ausge
führt werden können, dafür gesorgt, daß zur schichtwei
sen Ausbildung des Mahlgutbettes jeweils eine untere
erste Mahlgutschicht im wesentlichen durch den Feingut
anteil gebildet wird, auf die unmittelbar die obere
zweite Mahlgutschicht im wesentlichen aus dem Grobgut
anteil abgelegt wird.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand einiger in der
Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele weiter
erläutert. In dieser nur ganz schematisch gehaltenen
Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine teilweise Vertikalschnittansicht
durch ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Wälzmühle;
Fig. 2 eine Aufsicht auf den inneren Mühlenteil,
etwa entsprechend der Linie II-II in
Fig. 1;
Fig. 3 eine Detail-Vertikalschnittansicht ähn
lich wie Fig. 1, jedoch zur Erläuterung
einer Ausführungsvariante für eine Sepa
riereinrichtung;
Fig. 4 eine Aufsicht auf den mittleren Mahltel
lerbereich mit Separiereinrichtung gemäß
Fig. 3;
Fig. 5 eine teilweise Vertikalschnittansicht,
ähnlich wie Fig. 1, jedoch zur Erläuterung
eines weiteren Ausführungsbeispieles der
Erfindung;
Fig. 6 eine Aufsicht auf den inneren Mühlenteil,
etwa entsprechend Linie VI-VI in Fig. 5.
Es sei zunächst vorausgeschickt, daß die erfindungsge
mäß ausgeführte vertikale Wälzmühle in der Zeichnung im
wesentlichen nur mit ihren zur Erläuterung der vorlie
genden Erfindung wesentlichen Einrichtungsteilen veran
schaulicht ist. Was den übrigen Aufbau und die sonstige
allgemeine Betriebsweise der Wälzmühle anbelangt, so
kann dies den allgemein bekannten Ausführungsarten ent
sprechen, und zwar auch was die Anzahl, Gestaltung und
Anordnung bzw. Halterung der Mahlrollen selbst sowie
des eigentlichen Mahltellers anbelangt. Gleiches gilt
auch für den Gesamtaufbau der Wälzmühle insofern, als
sie grundsätzlich als reine Zerkleinerungs- bzw. Müh
leneinheit oder als Zerkleinerungseinheit mit unmittel
bar darüber - im selben Mühlengehäuse - angeordnetem
Windsichter ausgeführt sein kann, wie es an sich
bekannt ist.
Bei dem anhand der Fig. 1 und 2 veranschaulichten ersten
Ausführungsbeispiel der Wälzmühle 1 (mit vertikaler
Mühlenachse 1a) sei angenommen, daß über einem in Rich
tung des Pfeiles 2 um die vertikale Mühlenachse 1a ro
tierend antreibbaren Mahlteller 3 wenigstens zwei, im
veranschaulichten Beispiel vier Mahlrollen 4, 5, 6, 7
in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet
sind. Diese Mahlrollen 4 bis 7 können in üblicher Weise
federnd und ortsfest gehaltert und um ihre Achsen dreh
bar gelagert sein, so daß sie während des Zerkleine
rungsbetriebes auf einer an der Oberseite des Mahltel
lers 3 ausgebildeten Mahlbahn 8 bzw. auf einem sich
dort ausbildenden Mahlgutbett 9 abrollen, wie es durch
die Pfeile 10 angedeutet ist.
Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) sei
angenommen, daß zentral über dem im wesentlichen etwa
durch eine Kreisplatte 3a gebildeten mittleren Mahltel
lerbereich eine Zuführeinrichtung 11 endet, die bei
spielsweise in Form einer Zuführschurre oder eines -
wie in Fig. 1 angedeutet - zentralen, senkrechten Zu
führrohres ausgebildet sein kann und mit angemessenem
Abstand von der Oberseite dieser Kreisplatte 3a ausmün
det. Durch diese Mahlgut-Zuführeinrichtung 11 wird im
vorliegenden Beispiel das gesamte zu zerkleinernde
Mahlgut zentral dem mittleren Mahltellerbereich, also
der Kreisplatte 3a zugeführt. Hierbei sind an diese
Mahlgutzuführeinrichtung 11 - wie in Fig. 1 angedeutet -
einerseits eine Art Zuführschurre 12 für eine zumin
dest überwiegend relativ grobkörniges Frischgut enthal
tende erste Gutkomponente entsprechend den gestrichel
ten Pfeilen 13 und andererseits ein Grießerohr 14 zum
Zuführen einer relativ feinkörnigen zweiten Gutkompo
nente entsprechend den gepunkteten Pfeilen 15 herange
führt. Es sei bei diesem ersten Ausführungsbeispiel
ferner angenommen, daß innerhalb eines gemeinsamen Müh
lengehäuses 1b im Bereich oberhalb der hauptsächlich
veranschaulichten Zerkleinerungseinheit noch ein übli
cher Windsichter angeordnet ist, dem das vom Mahltel
ler 3 abgeführte zerkleinerte Mahlgut zugeführt wird
und aus dem das Feingut - zusammen mit Sichtluft -
abgeführt wird, während noch nicht genügend zerkleiner
tes Grobgut als Grieße entsprechend den Pfeilen 15 in
einem - in Fig. 1 nur angedeuteten - Grießetrichter 16
gesammelt und über das Grießerohr 14 sowie die Mahlgut
zuführeinrichtung 11 zum Mahlteller 3 zurückgeführt
wird (wie an sich bekannt).
Bei dieser erfindungsgemäßen Wälzmühle 1 soll nun im
Bereich der Mahlgut-Zuführeinrichtung 11 und der Mahl
tellermitte (Kreisplatte 3a) dafür gesorgt werden, daß -
wie bereits weiter oben verfahrensmäßig erläutert -
ein Feingutanteil des gesamten Mahlgutes im wesentli
chen als eine untere erste Mahlgutschicht 17 und ein
Grobgutanteil im wesentlichen als eine obere zweite
Mahlgutschicht 18 auf der Mahlbahn 8 des Mahltellers 3
aufgegeben bzw. abgelegt werden kann, wie es in Fig. 1
angedeutet ist.
Zu dem vorgenannten Zweck ist auf oder über der die
Mahltellermitte bildenden Kreisplatte 3a eine Separier
einrichtung 19 angeordnet, über der die Mahlgut-Zuführ
einrichtung 11 zentral ausmündet. Diese Separierein
richtung kann auf verhältnismäßig einfache Weise im we
sentlichen in Form eines ringförmigen, sich etwa ko
nisch nach oben-außen erweiternden Separierkammes 19
gebildet sein, wie er in den Fig. 1 und 2 veranschau
licht ist. Der Separierkamm ist dabei konzentrisch auf
dem Mahlteller 3 befestigt.
Dieser Separierkamm 19 kann gemäß diesem ersten Ausfüh
rungsbeispiel eine Vielzahl von über seinen Umfang
gleichmäßig verteilten Zähnen 19a mit dazwischen ausge
bildeten, gleich großen Trennspalten 19b aufweisen, die
sich - wie in der Zeichnung gut zu erkennen ist -
etwa spitzwinklig oder V-förmig nach oben-außen er
weitern.
Wenn somit durch die zentral über der Mahltellermitte
bzw. über der Kreisplatte 3a ausmündende Mahlgut-Zu
führeinrichtung 11 das gesamte zu zerkleinernde Mahlgut
(Pfeile 13 und 15) dem Mahlteller 3 zugeführt wird,
dann gelangt es zunächst zentral in das Innere des Se
parierkammes 19, woraufhin es aufgrund der gemeinsamen
Drehbewegung dieses Separierkammes 19 mit dem Mahltel
ler 3 durch die Fliehkraft nach außen getragen wird, so
daß es entlang der Zähne 19a und der Trennspalten 19b
nach oben-außen geleitet wird. Bei diesem Aus
wärtstransport des zugeführten Mahlgut es erfolgt
zwangsweise eine Separierung bzw. Aufteilung dieses
Mahlgutes, indem die feinkörnigeren Gutteile durch die
Trennspalten 19b hindurchfallen und die grobkörnigeren
Gutteile im wesentlichen über den Außenumfangsrand des
Separierkammes 19 hinweggefördert werden. Auf diese
Weise ergibt sich gewissermaßen ein unterer Feingutaus
laß 19c und ein oberer Grobgutauslaß 19d an der Sepa
riereinrichtung bzw. am Separierkamm 19. Diese Art der
Separierung des zugeführten Mahlgutes begünstigt nun in
besonders vorteilhafter Weise die in Fig. 1 angedeutete
Schichtenbildung derart, daß der Feingutauslaß 19c zur
unteren ersten Mahlgutschicht (Feingutanteil) 17 und
der obere Grobgutauslaß 19d zur oberen zweiten Mahlgut
schicht (Grobgutanteil) 18 führt.
Bei dem in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich im
wesentlichen um eine Ausführungsvariante der Separier
einrichtung bzw. des Separierkammes 19'. Während näm
lich in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ge
mäß den Fig. 1 und 2 die Zähne 19a des Separierkammes 19
in der Aufsicht entsprechend Fig. 2 im wesentlichen ra
dial zu dem gebildeten Ring verlaufen, besteht auch die
Möglichkeit, den Separiereffekt des sich mit dem Mahl
teller 3 in Richtung des Pfeiles 2 drehenden Separier
kammes 19' dadurch zu beeinflussen, daß die Zähne 19'a-
wie in diesem Beispiel - in Umfangsrichtung sowie in
bezug auf die Drehrichtung (Pfeil 2) nach rückwärts
geneigt sind.
Das anhand der Fig. 5 und 6 veranschaulichte weitere
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wälzmühle 1
unterscheidet sich von den vorher erläuterten Ausfüh
rungsbeispielen vor allem dadurch, daß auf der Mahltel
lermitte bzw. der mittleren Kreisplatte 3a des Mahltel
lers 3 keine Separiereinrichtung (Separierkamm 19) vor
gesehen ist. Statt dessen sind wenigstens zwei zum Zu
führen einer relativ grobkörnigen ersten Gutkomponente
ausgebildete erste Mahltgut-Zuführeinrichtungen 20,
vorzugsweise - bei diesem Beispiel - vier solcher
Mahlgut-Zuführeinrichtungen 20 vorgesehen, von denen
jede etwa über dem Übergangsabschnitt 21 von der
Mahltellermitte (Kreisplatte 3a) zur Mahlbahn 8 des
Mahltellers 3 und über dem entsprechenden
Guteinzugsbereich jeweils einer Mahlrolle 4, 5, 6 bzw.
7 ausmündet (wie in der Zeichnung zu erkennen ist).
Des weiteren ist bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 5
und 6) das vom Grießetrichter 16 des - nicht näher
veranschaulichten und über der Zerkleinerungseinheit
eingeordneten - Sichters zentral nach unten geführte
Grießerohr 14 als weitere Mahlgut-Zuführeinrichtung zum
Zuführen dieser relativ feinkörnigen Grieße- bzw. zwei
ten Gutkomponente (gepunkteter Pfeil 15) ausgebildet.
Dieses Grießerohr mündet mit geeignetem Abstand im we
sentlichen über dem Zentrum der Kreisplatte Mahlteller
mitte) 3a, die zweckmäßig - wie in Fig. 5 angedeutet -
einen zentralen Verteilerkegel 3a' aufweist. Diese zen
tral zugeführte Grießekomponente bildet somit direkt
die untere erste Gutschicht auf der Mahlbahn 8, während
auf diese untere erste Gutschicht dann die grobkörni
gere erste Gutkomponente als obere zweite Gutschicht
des Mahlgutbettes abgelegt wird. Auf diese Weise kann
somit im Bereich vor dem unmittelbaren Guteinzugsbe
reich jeder Mahlrolle 4 bis 7 eine entsprechende Teil
menge der im wesentlichen grobkörnigeren ersten Gutkom
ponente jeweils ganz gezielt zugeführt und somit gewis
sermaßen neu aufgeschichtet werden.
Es sei bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 5 und 6) an
genommen, daß über die vier ersten Mahlgut-Zuführein
richtungen 20 im wesentlichen nur ungemahlenes Frisch
gut zugeführt wird. Da als feinkörnigere Gutkomponente
(für die untere erste Gutschicht) nur rückgeführte
Sichtergrieße (Pfeil 15) herangeführt werden, ist somit
bei diesem Ausführungsbeispiel keine gesonderte Sepa
riereinrichtung erforderlich. Es wird jedoch zweckmäßig
sein, die grobkörnige erste Gutkomponente, d. h. also
die Frischgutkomponente durch eine relativ einfache
Gutaufteileinrichtung - wie an sich bekannt - in vier
Teilmengen aufzuteilen und dementsprechend über die
vier Mahlgut-Zuführeinrichtungen 20 der Mahlbahn 8 zu
zuführen.
Darüber hinaus bestehen im Rahmen der Erfindung selbst
verständlich auch noch verschiedene weitere Ausfüh
rungsmöglichkeiten, wie z. B. die Zuordnung eines geson
derten Sichters zur Wälzmühle bzw. zur eigentlichen
Zerkleinerungseinheit, die Anordnung einer Separierein
richtung außerhalb des eigentlichen Mühlengehäuses 1b
gegebenenfalls die Aufteilung der Feingutkomponente
(Grießekomponente) in eine der Anzahl der Mahlrollen
entsprechenden Anzahl von Teilmengen (ähnlich wie bei
der Grobgutkomponente).
Claims (12)
1. Verfahren zum Zerkleinern von relativ hartem, sprö
dem Mahlgut unterschiedlicher Korngröße in einer
vertikalen Wälzmühle (1) mit einem rotierend an
treibbaren, eine obere Mahlbahn (8) aufweisenden
Mahlteller (3) sowie wenigstens zwei Mahlrollen (4
bis 7), wobei das zu zerkleinernde Mahlgut etwa dem
mittleren Mahltellerbereich zugeführt und zer
kleinertes Gut über dem äußeren Umfangsrand des
Mahltellers abgegeben wird und wobei sich auf der
Mahlbahn ein von den Mahlrollen überrolltes Mahlgut
bett (9) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mahlgut schichtweise derart der Mahlbahn (8)
des Mahltellers (3) aufgegeben wird, daß der Fein
gutanteil im wesentlichen eine untere erste Mahlgut
schicht (17) und der Grobgutanteil im wesentlichen
eine darüberliegende zweite Mahlgutschicht (18) in
dem Mahlbett (9) bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das zu zerklei
nernde Mahlgut im wesentlichen durch eine zumindest
überwiegend relativ grobkörniges Frischgut enthal
tenden ersten Gutkomponente und durch eine dazu re
lativ feinkörnige zweite Gutkomponente, insbesondere
eine von einem der Wälzmühle (1) nachgeschalteten
Sichter zurückgeführte Grießekomponente, gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Gutkom
ponente im wesentlichen die untere erste Mahlgut
schicht (17) und die erste Gutkomponente im wesent
lichen die obere zweite Mahlgutschicht (18) bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Gutkomponenten gemeinsam dem mittleren
Mahltellerbereich (3a) zugeführt und vor der Aufgabe
auf die Mahlbahn (8) in einen Feingutanteil und in
einen Grobgutanteil separiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die relativ feinkörnige zweite Gutkomponente
etwa dem Zentrum des Mahltellers (3) zugeführt wird,
während die relativ grobkörnige erste Gutkomponente
etwa dem Übergangsabschnitt (21) vom mittleren Mahl
tellerbereich (3a) zur Mahlbahn (8) in wenigstens
einer Teilmenge, vorzugsweise in mehreren Teilmengen
zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die relativ grobkörnige erste Gutkomponente in
eine der Anzahl der Mahlrollen (4 bis 7) entspre
chenden Anzahl von Teilmengen aufgeteilt wird, die
dem Guteinzugsbereich einer Mahlrolle zugeführt und
dabei auf der vom Mahlteller-Zentrum herangeförder
ten unteren ersten Gutschicht (17) der zweiten Gut
komponente abgelegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mahlgut im Bereich oberhalb des Mahltellers
(3) oder außerhalb der eigentlichen Wälzmühle (1) in
einen Grobgutanteil und in einen Feingutanteil sepa
riert wird.
7. Vertikale Wälzmühle zum Zerkleinern von relativ har
tem, sprödem Mahlgut unterschiedlicher Korngröße,
enthaltend
- a) einen rotierend antreibbaren Mahlteller (3) mit einer auf der Oberseite ausgebildeten Mahlbahn (8),
- b) wenigstens zwei über den Umfang des Mahltellers verteilte und darauf abrollende Mahlrollen (4 bis 7),
- c) wenigstens eine Einrichtung (11, 14, 20) zum Zu
führen des Mahlgutes auf den Mahlteller,
gekennzeichnet durch - d) eine derartige Ausbildung im Bereich der Mahl gut-Zuführeinrichtung (11, 14, 20) und der Mahl tellermitte (3a), daß ein Feingutanteil des Mahlgutes im wesentlichen als eine untere erste Mahlgutschicht (17) und ein Grobgutanteil des Mahlgutes im wesentlichen als eine obere zweite Mahlgutschicht (18) auf der Mahlbahn (8) des Mahltellers (3) aufgebbar ist.
8. Wälzmühle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf oder über der Mahltellermitte (3a) eine Se
pariereinrichtung (19) angeordnet ist, über der die
Mahlgut - Zuführeinrichtung (11) ausmündet und die
einen zur unteren ersten Mahlgutschicht (17) führen
den unteren Feingutauslaß (19c) sowie einen zur obe
ren zweiten oberen Mahlgutschicht (18) führenden
oberen Mahlgutauslaß (19d) aufweist.
9. Wälzmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Separiereinrichtung in Form eines ringförmi
gen, sich etwa konisch nach oben-außen erweiternden
Separierkammes (19) ausgebildet ist, der konzen
trisch auf dem Mahlteller (3) befestigt ist und der
über seinen Umfang gleichmäßig verteilte Zähne (19a)
mit dazwischen ausgebildeten, sich etwa V-förmig
nach oben-außen erweiternden, gleich großen Trenn
spalten (19b) aufweist, wobei die etwa schurrenför
mig oder rohrförmig ausgebildete Mahlgut-Zuführein
richtung (11) zentral über der Mahltellermitte (3a)
ausmündet.
10. Wälzmühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahlgut-Zuführeinrichtung (11) zum gemeinsa
men Zuführen von relativ grobkörnigem Frischgut und
von Grießen aus einem der Wälzmühle (1) zugeordneten
Sichter ausgebildet und angeordnet ist.
11. Wälzmühle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei zum Zuführen einer relativ grob
körnigen ersten Gutkomponente ausgebildete erste
Mahlgut-Zuführeinrichtungen (20) vorgesehen sind,
von denen jede etwa über dem Übergangsabschnitt (21)
von der Mahltellermitte (3a) zur Mahlbahn (8) und
über dem Guteinzugsbereich vor einer Mahlrolle (4
bis 7) ausmündet, und daß eine zum Zuführen einer
relativ feinkörnigen zweiten Gutkomponente ausgebil
dete weitere Mahlgut-Zuführeinrichtung (14) im we
sentlichen über dem Zentrum der Mahltellermitte (3a)
ausmündet, wobei diese zweite Gutkomponente die un
tere Gutschicht (17) und die erste Gutkomponente die
obere Mahlgutschicht (18) bildet.
12. Wälzmühle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Mahlgut-Zuführeinrichtungen (20) für
die Zuführung von zumindest überwiegend relativ
grobkörnigem Frischgut und die weitere Mahlgut-Zu
führeinrichtung (14) für die Rückführung von Grießen
aus einem der Mühle (1) zugeordneten Sichter ausge
bildet und angeordnet sind.
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