DE19646874A1 - Harnröhrenverschluß - Google Patents
HarnröhrenverschlußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Harnröhrenverschluß und ein
Verfahren zur Handhabung des Verschlusses, bestehend aus ei
ner gummielastischen Platte, an deren körperzugewandter Flä
che ein gummielastischer stabförmiger Körper ausgebildet
ist, der im Durchmesser der Harnröhre angepaßt ist und in
einer geschlossenen Vollkörperspitze endet.
Ein derartiger Harnröhrenverschluß ist durch die dänische
Schutzrechtsanmeldung 84 70 49 A bekanntgeworden.
Der funktionsgerechte Blasenverschluß in Ruhe wird gewähr
leistet durch zirkuläre glatte Muskelfasern im Bereich der
Urethra oberhalb des Diaphragma urogenitale und durch das
Venengeflecht unter dem Epithel der Urethra. Für den will
kürlichen Verschluß sorgt die quergestreifte Muskulatur zu
sammen mit den schlingenförmigen Muskelzügen des Diaphragma
urogenitale. Bei Frauen kann dieser Blasenverschluß mehr
oder weniger stark insuffizient sein. Überdehnungen der Becken
muskulatur und/oder Läsionen unter der Geburt sowie die
spätere Senkung der Vagina und des Uterus können eine Streß
inkontinenz auslösen, die sich dadurch bemerkbar macht, daß
unter körperlicher Belastung der Harnröhrenverschluß ungenü
gend ist. Schon beim Lachen, Husten oder Niesen kann es zu
einem unkontrollierten Urinabgang kommen.
Der bekannte Harnröhrenverschluß weist eine elastische Plat
te mit einem daran angeformten Stab auf, der längs des Sta
bes mindestens eine Verdickung aufweist. Der Stab ist durch
eine Einführhilfe versteift, die in ein Lumen des Stabes
eingeführt ist. Zum Verschluß der Harnröhre wird dieser
durch die Einführhilfe versteifte Stab in die Harnröhre ein
geführt. Bei bestimmungsgemäßer Plazierung endet der Stab
außerhalb der Blase.
Es hat sich nunmehr gezeigt, daß trotz eines an sich schon
guten Verschlusses der Harnröhre weiterhin Urin durch die
Harnröhre austreten kann, wenn die am Stab vorgesehenen Ver
dickungen bei Bewegungen des menschlichen Körpers den Quer
schnitt der Harnröhre nicht vollkommen verschließen können.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zu
entwickeln und ein Verfahren zur Handhabung dieser Vorrich
tung vorzustellen, die eine vorliegende Stressinkontinenz
verbessert unterbindet.
Die Aufgabe bezüglich der Vorrichtung wird dadurch gelöst,
daß der stabförmige Körper länger als die Harnröhre ist und
sich die Platte zumindest in einer Randzone zum Rand hin
verjüngt.
Der erfindungsgemäße Harnröhrenverschluß hat damit den we
sentlichen Vorteil, daß er über den eingeführten stabförmi
gen Körper die gesamte axiale hänge der Harnröhre ver
schließt und damit nicht nur am Diaphragma urogenitale, son
dern auch am M.Sphincter vesicae internus anliegt und diesen
zusätzlich künstlich verschließt. Die in einer Randzone ver
jüngte Platte ist derart ausgebildet, daß sie flüssigkeits
dicht an der Vulva anliegt und somit zusätzlich das unbeab
sichtigte Austreten von Urin aus der Harnröhre verhindert.
Mit dem erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß wird eine
zweifache Sicherheit erreicht, die darin besteht, daß ein
durch den stabförmigen Körper nicht vollkommen verhinderter
Urinabgang von der an der Vulva flüssigkeitsdicht anliegen
den Platte verhindert wird. Sowohl die Platte als auch der
stabförmige Körper sind aus einem weichen, biegsamen gewebe
verträglichen Kunststoff hergestellt, der sich den menschli
chen Körperbewegungen weitgehend anpaßt. Die Oberfläche des
stabförmigen Körpers ist an allen Übergängen zur Spitze, an
der Spitze und zur Platte mit Rundungen versehen, die sich
an den Harnröhrenverlauf anpassen bzw. an den Bereich um die
Harnröhre angepaßt sind. Dadurch wird auch ein hoher Trage
komfort ermöglicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der stabförmige
Körper 30 mm bis 50 mm lang und weist Durchmesser im Char
rière-Bereich von 6 bis 16 auf. Mit diesen unterschiedlichen
Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Harnröhrenver
schlusses werden unterschiedliche Längen von Harnröhren ab
gedeckt, und es ist sichergestellt, daß bei richtiger Aus
wahl eines erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses der
stabförmige Körper immer vollkommen die Harnröhre durch
dringt und mit seiner freien Spitze geringfügig in die Blase
hineinragt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Rand als Dich
tungskante ausgebildet. Der sehr dünn auslaufende Rand legt
sich membranartig an die Vulva im Bereich der Harnröhre und
dichtet diesen Gewebebereich ab. Damit kann über die Dich
tungskante hinaus kein Urinabgang stattfinden. In bevorzug
ter Ausgestaltung ist dabei noch die Randzone als Dichtungs
fläche ausgebildet. Somit liegt nicht nur eine Abdichtung
über die Dichtungskante, sondern auch über einen verbreiter
ten Flächenabschnitt vor. Die Dichtungszonen über den Rand
und über die flächenhafte Erstreckung in der Randzone ver
hindern zuverlässig, daß Urin über diese Flächenbereiche
hinaus austreten kann.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist
die Platte zwischen dem Rand bzw. zwischen der Randzone und
dem stabförmigen Körper einen Hohlraum auf, der um den stab
förmigen Körper umlaufend ausgebildet ist.
Dies hat den Vorteil, daß sofern Kleinstmengen von Urin den
noch den Harnröhrenverschluß überwinden sollten, dieser Urin
im Hohlraum aufgefangen gehalten werden kann. Der Hohlraum
dient als Reservoir und kann mehrere Urintropfen aufnehmen.
Der Hohlraum selbst ist über eine Flächenabdichtung in der
Randzone bzw. über die Dichtungskante am Rand abgedichtet,
so daß der im Hohlraum aufgefangene Urin erst beim Entfernen
des Harnröhrenverschlusses aus dem Hohlraum entleert werden
kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der stabförmi
ge Körper ein Lumen auf, das einerseits am Übergang zur
Vollkörperspitze verschlossen und andererseits an der Platte
offen endet.
Dies hat den Vorteil, daß der stabförmige Körper im einge
führten Zustand des Harnröhrenverschlusses durch das Lumen
noch biegsamer und beweglicher in der Harnröhre plaziert
ist. Bei Bewegungen des menschlichen Körpers kann bei Mus
kelanspannungen die Außenoberfläche des stabförmigen Körpers
reversibel membranartig nachgeben und sich den Verformungen
in der Harnröhre bestmöglich anpassen und damit auch die
Dichtungsfunktion verbessern.
Das Lumen ist an der Platte offen, so daß in das Lumen über
die gesamte axiale Länge des Lumens ein Stabilisator ein
führbar ist, der aus einem formstabileren Material als der
stabförmige Körper hergestellt ist. Mit dem Stabilisator
kann der stabförmige Körper versteift werden und somit rich
tungsstabiler in die Harnröhre verbessert eingeführt werden.
Der Stabilisator kann ein Führungsdraht sein, über den auch
die Manövrierbarkeit des stabförmigen Körpers erhöht wird.
Am Ende des Stabilisators ist ein Griffteil ausgebildet,
über den der Harnröhrenverschluß gehalten werden kann. Damit
ist gewährleistet, daß beim Einführen des Harnröhrenver
schlusses der Harnröhrenverschluß selbst an Stellen, die mit
der Harnröhre in Berührung kommen, nicht angefaßt werden
muß. Nachdem der Harnröhrenverschluß plaziert ist, wird der
Stabilisator entfernt, damit die Beweglichkeit des Harnröh
renverschlusses erhöht wird und über das Lumen eine zusätz
liche Beweglichkeit der Materialflächen am stabförmigen Kör
per ermöglicht wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist dem
Harnröhrenverschluß ein mit Gleitmittel und/oder einem in
fektionshemmenden Medikament gefülltes Behältnis zugeordnet.
Dies hat den Vorteil, daß der stabförmige Körper gleitmit
telbehaftet erleichtert in die Harnröhre eingeführt werden
kann. Ist dem Gleitmittel noch ein infektionshemmendes Medi
kament beigefügt, so wird die Sicherheit beim Tragen eines
erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses noch weiter erhöht,
und möglicherweise dabei auftretende Infektionen werden ver
hindert.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Handhabung des
erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses dadurch gelöst, daß
der sterile Harnröhrenverschluß mit dem durch den Stabilisa
tor versteiften stabförmigen Körper in ein Gleitmittel und/oder
ein Medikament eingetaucht wird und daß anschließend
der benetzte stabförmige Körper soweit in die Harnröhre ein
geführt wird, daß der Schaft mit dem freien Ende der Voll
körperspitze in die Blase vorsteht und die Dichtungskante
und/oder die Dichtungsfläche an der Vulva im Bereich der
Harnröhre anliegt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine schonende Pla
zierung und eine gute Abdichtung der Harnröhre an der Vulva
erreicht. Das Gleitmittel erleichtert das Einführen des
stabförmigen Körpers. Nachdem der stabförmige Körper in sei
ne bestimmungsgemäße Endlage in die Harnröhre vorgeschoben
wurde, wird der Stabilisator entfernt. Die Dichtungskanten
und/oder die Dichtungsflächen liegen flüssigkeitsdicht an
der Vulva an, so daß der Harnröhrenverschluß lagefixiert
ist und nicht nach innen in die Harnröhre weiter vordringen
kann. Der erfindungsgemäße Harnröhrenverschluß paßt sich
menschlichen Körperbewegungen an und schmiegt sich dichtend
an die Innenoberfläche der Harnröhre.
In bevorzugter Handhabung wird der stabförmige Körper mit
der Vollkörperspitze nach der Benetzung des stabförmigen
Körpers mit dem Gleitmittel und/oder dem Medikament senk
recht nach oben gehalten.
Dies hat den Vorteil, daß der stabförmige Körper, bevor er
in die Harnröhre eingeführt wird, vollkommen oberflächenbe
netzt ist, und zwar über seine gesamte axiale Länge. Bei ei
ner derartigen Handhabung könnte auch nur die Vollkörper
spitze mit einem fließfähigen Gleitmittel bzw. einem Medika
ment benetzt werden und nach dem Auftragen des Medikament s
bzw. des Gleitmittels im Spitzenbereich strömt das Medika
ment entlang des stabförmigen Körpers nach unten zur Platte.
Ist der Gleitmittelfluß an der Platte angekommen, so kann
der Harnröhrenverschluß plaziert werden.
Bevorzugt wird auch beim Einführen des Harnröhrenverschlus
ses der Hohlraum an der Platte reversibel deformiert.
Dies hat den Vorteil, daß sich nach plaziertem Harnröhren
verschluß die Dichtungskante bzw. die Dichtungsfläche an der
Vulva festsaugen kann. Somit wird der Harnröhrenverschluß
auch bei stärkerer körperlicher Tätigkeit immer in seiner
vorbestimmten Lage gehalten und die Dichtungsfunktion im Be
reich der Platte wird nochmals verbessert. Ist die Platte
mit einem Reservoir versehen, so ist durch die unter gering
fügigem Druck anliegenden Dichtungsflächen bzw. Dichtungs
kante gewährleistet, daß im Reservoir aufgefangener Urin
nicht über die Dichtungskante nach außen treten kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der bei
gefügten Zeichnung und der Figurenbeschreibung. Die in der
Beschreibung aufgeführten Merkmale können in beliebigen Kom
binationen miteinander verwendet werden. Ausführungsbeispie
le eines erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses sind in
den nachfolgenden Figuren beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß,
teilweise im Querschnitt;
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß, wie
er in der Harnröhre mit einem Stabilisator pla
ziert ist;
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß mit
entferntem Stabilisator in bestimmungsgemäßer
Endlage in der Harnröhre;
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß in
Seitenansicht;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Harnröhrenverschlusses in Seitenansicht;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Dichtungskante und eine
Dichtungsfläche sowie auf einen Hohlraum eines
Harnröhrenverschlusses mit kreisförmig ausgebil
deter Platte;
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Dichtungskante und eine
Dichtungsfläche einer oval ausgebildeten Platte
eines erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses;
Fig. 8 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß mit
einem axial verschiebbaren Abschnitt am stabför
migen Körper im ausgestreckten Zustand;
Fig. 9 einen erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß im
deformierten Zustand des Abschnittes gemäß
Fig. 8.
Die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen sind
stark schematisiert dargestellt und sind nicht maßstäblich
zu verstehen. In den Fig. 2 und 3 ist die Blase und die
Harnröhre stark vereinfacht dargestellt und das Diaphragma
urogenitale ist durch jeweils zwei Kreise angedeutet.
Fig. 1 zeigt mit 10 einen Harnröhrenverschluß, der eine
Platte 11 aufweist, die an einer körperzugewandten Fläche 12
einen stabförmigen Körper 13 angeformt hat. Der stabförmige
Körper 13 endet in einer Vollkörperspitze 14. An der Plat
te 11 ist eine sehr bewegliche Randzone 15 ausgebildet, die
in einem Rand 16 endet.
Sowohl die Platte 11 wie auch der stabförmige Körper 13 sind
aus einem sehr weichen, biegsamen und gewebeverträglichen
Kunststoff gefertigt, der an seiner Außenoberfläche eine ho
he Oberflächengüte aufweist. Der Rand 16 ist als Dichtkante
ausgebildet und die Randzone 15 als Dichtungsfläche. Zwi
schen der Randzone 15 und dem stabförmigen Körper 13 ist ein
Hohlraum 17 ausgebildet. Der Hohlraum 17 entsteht durch eine
gewölbte, konkave Fläche, die sich vom Rand 16 zum stabför
migen Körper 13 erstreckt.
Der stabförmige Körper 13 weist über seine axiale Länge bis
zur Vollkörperspitze 14 ein Lumen 18 auf, das in einer Öff
nung 19 an der Unterseite der Platte 11 endet. Über die Öff
nung 19 ist ein Stabilisator 20 in das Lumen 18 einführbar.
Dabei kann der Stabilisator 20 an einem Griffteil 21 gehal
ten werden. In Pfeilrichtung 22 ist der Stabilisator 20 in
nerhalb des Lumens 18 verschiebbar. Der Stabilisator 20 kann
ein Mandrin sein, der den an sich sehr beweglichen und bieg
samen stabförmigen Körper 13 ausrichtet und versteift. Über
den Stabilisator 20 kann der stabförmige Körper 13 rich
tungsvorgebend gesteuert werden.
Der in der Figur gezeigte stabförmige Körper 13 endet in ei
ner kugelförmigen Spitze 23, die über einen halsförmigen Ab
schnitt an die Vollkörperspitze 14 angeformt ist. In der
ringförmigen Ausnehmung zwischen der kugelförmigen Spitze 23
und der konisch verlaufenden Vollkörperspitze 14 kann ein
Gleitmitteldepot vorgesehen sein, das sich beim Verschieben
des stabförmigen Körpers 13 in der Harnröhre längs des stab
förmigen Körpers 13 in Richtung Platte 11 verteilt und damit
den Reibungswiderstand zwischen der Innenoberfläche der
Harnröhre und der Außenoberfläche des stabförmigen Körpers
13 minimiert.
Fig. 2 zeigt einen Harnröhrenverschluß 30, der in eine Harn
röhre 31 eingesetzt ist. Ein Rand 32 einer Platte 33 liegt
flüssigkeitsdicht an der Vulva 34 an. Eine Vollkörperspitze
35 ragt in die Blase 36, so daß gewährleistet ist, daß mit
dem Harnröhrenverschluß 30 die gesamte Länge der Harnröhre
31 verschlossen ist.
Mit 37 ist stark vereinfacht das Diaphragma urogenitale an
gedeutet, dem auch der M.Sphincter vesicae externus ange
hört. Nahe am Blasenboden ist der M.Sphincter vesicae inter
nus ausgebildet, der in der Figur nicht dargestellt ist. Der
Harnröhrenverschluß 30 durchdringt bei einer bestimmungsge
rechten Plazierung sowohl das Diaphragma urogenitale als
auch den M.Sphincter vesicae internus.
Zur Plazierung des Harnröhrenverschlusses 30 ist in ein Lu
men 38 ein Stabilisator 39 eingeschoben, der die Richtungs
stabilität des Harnröhrenverschlusses 30 erhöht. Über ein
Griffteil 40 kann der Stabilisator 39 im Lumen 38 verschoben
werden.
Die Platte 33 beinhaltet innerhalb des Randes 32 einen Hohl
raum 41, der sich zwischen dem Rand 32 und einer Außenober
fläche 42 eines stabförmigen Körpers 43 erstreckt. Zwischen
dem Rand 32 und dem Hohlraum 41 ist noch eine Randzone 44
ausgebildet, die sich in der Regel dichtend an die Vulva 34
anlegt.
Fig. 3 zeigt den Harnröhrenverschluß 30 im eingeführten Zu
stand in der Harnröhre 31, wobei aus dem Lumen 38 der Stabi
lisator entfernt wurde. Über den flüssigkeitsdicht an der
Vulva 34 anliegenden Rand 32 ist der Harnröhrenverschluß 30
lagefixiert und kann sich nicht unbeabsichtigt verschieben.
Der Rand 32 und die Randzone 44 dichten den Hohlraum 41 ge
genüber der Vulva 34 ab.
Der stabförmige Körper 43 ragt soweit in die Blase 36, daß
er sowohl die Harnröhre im Bereich des M.Sphincter vesicae
internus wie auch im Bereich des M.Sphincter vesicae exter
nus künstlich verschließt. In diesen Bereichen des stabför
migen Körpers 43 ist das Lumen 38 ausgebildet, so daß sich
der stabförmige Körper 43 bei Kontraktionen im Diaphragma
urogenitale membranartig verändern kann. Durch das Lumen 38
kann sich die Kontur der Außenoberfläche 42 verändern und
somit zu einer verbesserten Abdichtung in der Harnröhre bei
tragen. Durch die hohe Flexibilität des stabförmigen Körpers
43 wird auch der Tragekomfort erhöht und der Harnröhrenver
schluß 30 wird wesentlich weniger als Fremdkörper empfunden.
Über den stabförmigen Körper in der Harnröhre 31 und über
die Dichtungskante, die durch den Rand 32 gebildet ist, fin
det eine zweifache Abdichtung gegenüber einem unwillkürli
chen Urinabgang statt.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Harnröh
renverschlusses 50, der einen stabförmigen Körper 51 auf
weist, der an seinem freien Ende in einer als Kugel 52 aus
geformten Spitze endet. Am anderen Ende des stabförmigen
Körpers 51 ist eine Platte 53 ausgebildet, aus der zentral
der stabförmige Körper 51 vorsteht. Die Platte 53 selbst
setzt sich aus einem Rand 54, einer Randzone 55 und aus ei
nem Reservoir 56 zusammen. Das Reservoir 56 beinhaltet ei
nen Hohlraum 57, der sowohl die Funktion eines Flüssigkeits
speichers wie auch eines Gleitmitteldepots übernehmen kann.
In den stabförmigen Körper 51 kann bei Bedarf ein Stabilisa
tor 20 eingeführt werden.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Harnröh
renverschlusses 60, der einen stabförmigen Körper 61 auf
weist, der an seinem freien Ende in einer konisch verjüngten
Spitze endet. Die am stabförmigen Körper 61 ausgebildete
Platte 62 setzt sich aus einem Rand 63, einer Randzone 64
und aus einem Reservoir 65 zusammen. Das Reservoir 65 be
grenzt einen Hohlraum 66.
Fig. 6 zeigt in Draufsicht den Harnröhrenverschluß 50 mit
der Platte 53, die kreisförmig ausgebildet ist, und aus der
zentrisch der stabförmige Körper vorsteht, der in einer als
Kugel 52 ausgeformten Spitze endet. An den Rand 54 schließt
sich die Randzone 55 und daran der Hohlraum 57 an.
Fig. 7 zeigt in Draufsicht den Harnröhrenverschluß 60 mit
einer oval ausgebildeten Platte 62, die in dem Rand 63 endet
und an den sich nach innen die Randzone 64 und daran der
Hohlraum 66 anschließt. Mittig aus dem Hohlraum 66 ragt der
stabförmige Körper 61, der am Boden des Hohlraumes 56 an
der Platte 62 befestigt ist.
Fig. 8 zeigt einen Harnröhrenverschluß 70, wie er in der
Harnröhre plaziert ist. Ein stabförmiger Körper 71 ist durch
die Harnröhre hindurchgeführt und das freie Ende des stab
förmigen Körpers 71 ragt in die Blase. Das freie Ende des
stabförmigen Körpers 71 endet in der Blase in einer abgerun
deten Spitze 72. Das dazu distale Ende des Harnröhrenver
schlusses 70 endet in einer Platte 73, die an der Vulva über
einen Rand 74 und eine Randzone 75 anliegt. Die Platte 73
mit dem Rand 74 und der Randzone 75 weist zusätzlich noch
ein Reservoir 76 auf.
Der stabförmige Körper 71 ist mit einem Lumen 77 ausgebil
det, in dem ein Stabilisator 78 geführt gehalten ist. Der
Stabilisator 78 steht mit einem Endstück 79 über die Platte
73 vor. Der Stabilisator 78 kann im Endbereich oder ab
schnittsweise als reißfester Faden oder dergleichen ausge
bildet sein. Längs des stabförmigen Körpers 71 ist im Be
reich der Blase ein axial beweglicher Abschnitt 80 ausgebil
det. Der Stabilisator 78 ist über das proximale Ende fest
mit der abgerundeten Spitze 72 verbunden. Zieht man das End
stück 79 in Pfeilrichtung 81, so kann sich der Abschnitt 80
reversibel deformieren. Der Abschnitt 80 ist bevorzugt aus
einem gummielastischen Material gefertigt. Im Ausführungs
beispiel der Fig. 8 ist der gummielastische Abschnitt 80
aus Streifen gebildet, die über Schlitze voneinander beab
standet sind. Es versteht sich jedoch, daß der gummielasti
sche Abschnitt auch aus einem zylindrischen Hohlkörper ge
bildet sein kann, der sich im deformierten Zustand radial
verdickend auswölbt. Die beispielsweise ballonartige Auswöl
bung weist eine Größe auf, die wesentlich größer ist als der
Durchmesser der Harnröhre. Dies hat den Vorteil, daß der er
findungsgemäße Harnröhrenverschluß 70 nicht nur dichtend
über die Platte 73 an der Vulva anliegt, sondern auch einen
weiteren dichtenden Abschluß am Blasenübergang zur Harnröhre
bildet. Im aktivierten Zustand ist der erfindungsgemäße
Harnröhrenverschluß 70 unverrückbar in der Harnröhre pla
ziert.
Fig. 9 zeigt den erfindungsgemäßen Harnröhrenverschluß 70 im
aktivierten Zustand. Das Endstück 79 wurde in Pfeilrichtung
81 gezogen und dabei hat sich der gummielastische Abschnitt
80 verdickend aufgewölbt und sich an die Blaseninnenwandung
angelegt. Der Harnröhrenverschluß 70 ist in der gezeigten
Darstellung über den Rand 74, die Randzone 75, über den
gummielastischen Abschnitt 80 und über einen membranartig
nachgiebigen Abschnitt des stabförmigen Körpers 71, der am
Diaphragma urogenitale anliegt, abgedichtet und lagestabil
fixiert. Am Stabilisator 78 ist noch ein Dichtring 82 ausge
bildet, der das Lumen 77 flüssigkeitsdicht verschließt.
Ebenfalls sind am Endstück 79 Mittel vorgesehen, die den
Stabilisator 78 bezüglich einer axialen Verschiebung arre
tieren können (in der Figur nicht dargestellt).
Der erfindungsgemäße Harnröhrenverschluß 10, 30, 50, 60
weist jeweils eine zweistufige Abdichtung der Harnröhre 31
auf, und die stabförmigen Körper 13, 43, 51, 61 sind sowohl
in radialer wie auch in axialer Richtung elastisch ausgebil
det. Die radiale Membranwirkung ergibt sich aus dem in den
stabförmigen Körpern ausgebildeten Lumen, und die axiale
Membranwirkung ergibt sich aus der beweglich angeordneten
Dichtungskante bzw. Dichtungsfläche der Platten 11, 33, 53,
62. Die Vollkörperspitzen 14, 35, 52 und die konisch ver
jüngte Spitze des Harnröhrenverschlusses 60 können Depotaus
nehmungen an der Außenoberfläche der Spitze aufweisen, in
denen Gleitmittel eingelagert sein kann. Wird der stabförmi
ge Körper in die Harnröhre eingeführt, so wird das Gleitmit
tel im Spitzenbereich freigegeben und gleitet entlang des
stabförmigen Körpers in Richtung des Hohlraums in der Plat
te.
Der Harnröhrenverschluß 70 kann ebenfalls die gegenständli
chen Ausbildungen der Harnröhrenverschlüsse 10, 30, 50, 60
aufweisen und ist darüberhinaus noch mit einer zusätzlichen
Abdichtung bzw. Fixierung versehen.
Ein Harnröhrenverschluß 10 ist aus einem stabförmigen Kör
per 13 und aus einer Platte 11 gebildet. Der stabförmige
Körper 13 und die Platte 11 sind aus einem weichen, biegsa
men Kunststoffmaterial gefertigt. Die Platte 11 endet radial
gesehen in einer verjüngten Randzone 15 mit einem Rand 16.
In der Platte 11 ist ein Hohlraum 17 ausgebildet, und der
stabförmige Körper 13 weist ein Lumen 18 auf, in das ein
Stabilisator 20 einführbar ist. Der Harnröhrenverschluß 10
wird über die gesamte Länge der Harnröhre bis in die Blase
vorgeschoben und die Randzone 15 mit dem Rand 16 liegen
flüssigkeitsdichtend an der Vulva an. Im Hohlraum 17 kann
Urinausfluß zurückgehalten werden, sofern dieser über die
Abdichtung durch den stabförmigen Körper 13 nicht vollkommen
verhindert werden kann.
Claims (13)
1. Harnröhrenverschluß, bestehend aus einer gummielasti
schen Platte (11; 33; 53; 62), an deren körperzuge
wandter Fläche (12) ein gummielastischer stabförmiger
Körper (13; 43; 51; 61) ausgebildet ist, der im Durch
messer der Harnröhre (31) angepaßt ist, und in einer
geschlossenen Vollkörperspitze (14; 35; 52) endet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stabförmige Körper (13; 43; 51; 61) länger als
die Harnröhre (31) ist, und sich die Platte (11; 33;
53; 62) zumindest in einer Randzone (15; 44; 55; 64)
zum Rand (16; 32; 54; 63) hin verjüngt.
2. Harnröhrenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der stabförmige Körper (13; 43; 51; 61)
30 mm bis 50 mm lang ist.
3. Harnröhrenverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rand (16; 32; 54; 63) als
Dichtungskante ausgebildet ist.
4. Harnröhrenverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Randzone (15; 44; 55;
64) als Dichtungsfläche ausgebildet ist.
5. Harnröhrenverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (11; 33; 53;
62) zwischen dem Rand (16; 32; 54; 63) bzw. zwischen
der Randzone (15; 44; 55; 64) und dem stabförmigen
Körper (13; 43; 51; 61) einen Hohlraum (17; 41; 57;
66) aufweist, der um den stabförmigen Körper (13; 43;
51; 61) umlaufend ausgebildet ist.
6. Harnröhrenverschluß nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der stabförmige Körper (13; 43; 51; 61)
ein Lumen (18; 38) aufweist, das einerseits am Über
gang zur Vollkörperspitze (14; 35; 52) verschlossen
und andererseits an der Platte (11; 33; 53; 62) offen
endet.
7. Harnröhrenverschluß nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß über die gesamte axiale Länge des Lumens
(18; 38) ein Stabilisator (20; 39) einführbar ist, der
aus einem formstabileren Material als der stabförmige
Körper (13; 43) hergestellt ist.
8. Harnröhrenverschluß nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stabilisator (20; 39) über das offe
ne Ende (19) vorsteht und in einem vergrößerten Griff
teil (21; 40) endet.
9. Harnröhrenverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Harnröhrenverschluß
(10; 30; 50; 60) ein mit Gleitmittel und/oder einem
infektionshemmenden Medikament gefülltes Behältnis zu
geordnet ist.
10. Verfahren zur Handhabung eines Harnröhrenverschlusses
(10; 30; 50; 60) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der sterile Harnröhrenver
schluß (10; 30; 50; 60) mit im stabförmigen Körper
(13; 43; 51; 61) eingeführtem Stabilisator (20; 39) in
ein Gleitmittel und/oder ein Medikament eingetaucht
wird und daß anschließend der benetzte stabförmige
Körper (13; 43; 51; 61) soweit in die Harnröhre 31
eingeführt wird, daß der stabförmige Körper (13; 43;
51; 61) mit dem freien Ende der Vollkörperspitze
(14; 35; 52) in die Blase (36) vorsteht und der Rand
(16; 32; 54; 63) und/oder die Randzone (15; 44; 55;
64) an der Vulva im Bereich der Harnröhre (31) dich
tend anliegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Benetzung des stabförmigen Körpers (13;
43; 51; 61) mit dem Gleitmittel und/oder dem Medika
ment der stabförmige Körper (13; 43; 51; 61) mit der
Vollkörperspitze (14; 35; 52) senkrecht nach oben ge
halten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Hohlraum (17; 41; 57; 66) an der
Platte (11; 33; 53; 62) beim Einführen des Harnröhren
verschlusses (10; 30; 50; 60) in die Harnröhre rever
sibel deformiert wird.
13. Harnröhrenverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß am stabförmigen Körper
(71) ein in axialer Richtung verschiebbarer Abschnitt
(80) vorgesehen ist, der im ausgestreckten Zustand der
radialen Erstreckung des stabförmigen Körpers (71)
entspricht und in einem über einen Stabilisator (78)
deformierten Zustand gegenüber den an den Abschnitt
(80) axial angrenzenden Bereichen des stabförmigen
Körpers (71) in radialer Richtung vergrößert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19646874A DE19646874A1 (de) | 1996-07-29 | 1996-11-13 | Harnröhrenverschluß |
EP97112975A EP0821919A3 (de) | 1996-07-29 | 1997-07-29 | Harnröhrenverschluss |
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DE19630516 | 1996-07-29 | ||
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7801143
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19646874A Ceased DE19646874A1 (de) | 1996-07-29 | 1996-11-13 | Harnröhrenverschluß |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19646874A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008033002A1 (de) | 2008-07-14 | 2010-01-21 | Markus Schedler | Vorrichtung zur Herstellung der Harnkontinenz bei eingeschränkter Wirkung der weiblichen Blasenschließmuskel |
DE102014012206A1 (de) * | 2014-05-26 | 2015-11-26 | Jean-Jacques Becciolini | Arzneimittelträger zum Behandeln und Vorbeugen von krankhaften Zuständen im urogenitalen Raum |
EP3586904A1 (de) * | 2014-08-18 | 2020-01-01 | Inura Medical AG | Arzneimittelträger zum behandeln und vorbeugen von krankhaften zuständen im urogenitalraum |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0193406A2 (de) * | 1985-02-28 | 1986-09-03 | Medtronic, Inc. | Vorrichtung zur Inkontinenzkontrolle |
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1996
- 1996-11-13 DE DE19646874A patent/DE19646874A1/de not_active Ceased
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