DE19642658A1 - Verfahren zur Herstellung von expandierbaren Styrolpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von expandierbaren StyrolpolymerisatenInfo
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- C08J9/16—Making expandable particles
- C08J9/20—Making expandable particles by suspension polymerisation in the presence of the blowing agent
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung perl
förmiger, expandierbarer Styrolpolymerisate (EPS) mit verminder
tem Innenwassergehalt durch Polymerisation von Styrol in wäßriger
Suspension in Gegenwart von Treibmitteln.
Schaumstoffe auf Basis von Styrolpolymerisaten haben als Wärme
dämm- und Verpackungsmaterial eine große technische Bedeutung er
langt. Sie werden großtechnisch dadurch hergestellt, daß man zu
nächst durch Suspensionspolymerisation von Styrol in Gegenwart
eines Treibmittels perlförmige expandierbare Styrolpolymerisate
herstellt, diese durch Erhitzen zu Schaumstoffpartikeln auf
schäumt und anschließend in Formen zu Formteilen verschweißt.
Die Herstellung der Treibmittel enthaltenden, expandierbaren
Polystyrolpartikel erfolgt durch Suspensionspolymerisation. Dabei
werden die Monomeren, insbesondere Styrol, das gegebenenfalls
auch andere olefinisch ungesättigte Comonomere oder auch in
Styrol lösliche Polymere enthalten kann, in einer wäßrigen Lösung
suspendiert und polymerisiert. Das Treibmittel wird meist im Ver
lauf der Polymerisation zugegeben, es ist jedoch auch möglich,
das Treibmittel in einem nachfolgenden Verfahrensschritt den
Polystyrolpartikeln zuzusetzen.
Naturgemäß enthalten so hergestellte Polystyrolpartikel mehr oder
weniger viel Wasser, welches im Polymerisat sowohl gelöst als
auch in Form feinster Tröpfchen vorliegen kann. Insbesondere bei
expandierbaren Styrolpolymerisaten, die durch Auflösung von Poly
styrolrecyclat in monomerem Styrol und Polymerisation dieser
Lösung hergestellt wurden, liegt der Innenwassergehalt sehr hoch,
oft bis zu 5 Gew.-%. Ein zu hoher Innenwassergehalt hat aber zur
Folge, daß bei längerer Lagerung der EPS-Perlen das Wasser an die
Oberfläche diffundiert, so daß diese feucht werden und ihre
Rieselfähigkeit verlieren. Andererseits ist ein gewisser Mindest
gehalt notwendig, damit beim Verschäumen der EPS-Perlen eine
gleichmäßige Schaumstruktur erhalten wird.
Bisher wurde der Innenwassergehalt durch Behandeln der EPS-Perlen
mit heißer Luft reduziert. Diese Methode ist aber energie
aufwendig; außerdem wird dabei auch Treibmittel aus den Perlen
entfernt, welches aus Umweltschutzgründen aus den großen Luft
mengen wieder abgetrennt werden muß.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und
energetisch günstiges Verfahren zur gezielten Reduzierung des
Innenwassergehalts von EPS-Perlen zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Extraktion des Wassers
aus den EPS-Perlen mit Hilfe einer organischen Flüssigkeit ge
löst.
Gegenwart der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Herstel
lung von perlförmigen expandierbaren Styrolpolymerisaten mit ver
mindertem Innenwassergehalt durch Polymerisation von Styrol in
wäßriger Suspension in Gegenwart von Treibmitteln und Abtrennung
der wäßrigen Phase von den treibmittelhaltigen Polystyrol-Perlen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Polystyrolperlen, die einen
Innenwassergehalt von bis zu 5 Gew.-% aufweisen, mit einer orga
nischen Flüssigkeit, welche einen Siedepunkt zwischen 20 und 90°C
aufweist und Polystyrol nicht löst, bei Temperaturen zwischen
10 und 60°C und einer Verweilzeit zwischen 1 und 8 h extrahiert.
Styrolpolymerisate im Sinne der Erfindung sind Polystyrol und
Mischpolymerisate des Styrols mit anderen α,β-olefinisch
ungesättigten Verbindungen, die mindestens 50 Gewichtsteile
Styrol einpolymerisiert enthalten. Im erfindungsgemäßen Verfahren
kommen daher als Comonomere z. B. in Frage α-Methylstyrol, kern
halogenierte Styrole, kernalkylierte Styrole, Acrylnitril, Ester
der Acryl- oder Methacrylsäure von Alkoholen mit
1 bis 8 C-Atomen, N-Vinylverbindungen, wie Vinylcarbazol, oder
auch geringe Mengen an Verbindungen, die zwei polymerisierbare
Doppelbindungen enthalten, wie Butadien, Divinylbenzol oder
Butandioldiacrylat.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden als Treibmittel, bezogen
auf das Styrolpolymerisat, im allgemeinen 1 bis 10 Gew.-%, vor
zugsweise 2 bis 8 Gew.-%, eines C3- bis C7-Kohlenwasserstoffs
(wie Propan, Butan, Isobutan, n-Pentan, i-Pentan, Neopentan,
Cyclopentan, Hexan, Heptan) oder Kohlendioxid oder deren Mi
schungen eingesetzt.
Die Styrolpolymerisate können auch übliche Zusätze an anderen
Stoffen enthalten, die den expandierbaren Produkten bestimmte
Eigenschaften verleihen. Genannt seien beispielsweise Flamm
schutzmittel auf Basis von organischen Brom- oder Chlorverbin
dung, wie Trisdibrompropylphosphat, Hexabromcyclododecan, Chlor
paraffin, sowie Synergisten für Flammschutzmittel, wie Dicumyl
und hochzersetzliche organische Peroxide; ferner Antistatika,
Stabilisatoren, Farbstoffe, Schmiermittel, Füllstoffe und beim
Vorschäumen antiverklebend wirkende Stoffe, wie Zinkstearat,
Melaminformaldehydkondensate oder Kieselsäure.
Die Zusatzstoffe können je nach der beabsichtigten Wirkung in den
Teilchen homogen verteilt oder als Oberflächenbeschichtung vor
liegen.
Entsprechend werden die Zusatzstoffe im erfindungsgemäßen Ver
fahren zugegeben oder anschließend auf die erfindungsgemäß herge
stellten expandierbaren Styrolpolymerisate aufgebracht.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden perlförmige expandierbare
Styrolpolymerisate hergestellt durch Polymerisation von Styrol,
ggf. zusammen mit bis zu 50 Gew.-% der obengenannten Comonomeren,
in wäßriger Suspension, wobei vor, während oder nach der Polyme
risation die oben beschriebenen Treibmittel und gegebenenfalls
übliche Zusatzstoffe in wirksamen Mengen zugesetzt werden.
Die Polymerisation wird in Gegenwart von vorzugsweise
0,1 bis 1 Gew.-% eines styrollöslichen Polymerisationskatalysa
tors durchgeführt. Geeignete Katalysatoren sind organische
Peroxyverbindungen, wie z. B. Dibenzoylperoxid, tert.-Butylper
benzoat, Dicumylperoxid, tert.-Butylperoxy-ethylhexanoat und
deren Mischungen.
Man kann die Polymerisation auch in Gegenwart eines üblichen
Kettenüberträgers ausführen, der das Molekulargewicht regelt.
Vorzugsweise wird tert.-Dodecylmercaptan oder DMS (dimeres
α-Methylstyrol) verwendet. Der Regler wird im allgemeinen in
einer Menge von 0,001 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf Styrol,
verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart eines
Suspensionsstabilisators durchgeführt, z. B. Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol und Hydroxyethylcellulose, sowie Pickering-Sta
bilisatoren, wie z. B. Magnesiumpyrophosphat oder Tricalcium
phosphat.
Die erhaltenen perlförmigen, expandierbaren Styrolpolymerisate
werden nach beendeter Polymerisation auf bekannte Weise von der
wäßrigen Phase abgetrennt, vom Oberflächenwasser befreit, gegebe
nenfalls mit einer organischen Flüssigkeit gewaschen und getrock
net.
Diese EPS-Perlen werden nun erfindungsgemäß mit einer organischen
Flüssigkeit behandelt. Diese soll einen Siedepunkt zwischen
20 und 90°C, vorzugsweise zwischen 30 und 60°C aufweisen. Bevor
zugt ist Pentan, welches auch das bevorzugte Treibmittel ist. Es
sind jedoch auch Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol,
sowie Diethylether und Mischungen daraus geeignet.
Die Extraktion wird zweckmäßigerweise in einem länglichen, sen
krecht stehenden Gefäß, z. B. in einem üblichen Trockenturm vorge
nommen. Sie wird bei Temperaturen zwischen 25 und 50°C durchge
führt. Bei höheren Temperaturen und bei Anwendung hochsiedender
Flüssigkeiten muß unter erhöhtem Druck, z. B. 1,1 bis 4 bar ab
solut gearbeitet werden, damit die EPS-Perlen nicht aufschäumen.
Andererseits geht die Extraktion umso rascher je höher die
Temperatur ist.
Die Verweilzeit beträgt 1 bis 8 h, vorzugsweise 2 bis 4 h. Durch
die Dauer der Extraktion kann das Ausmaß der Trocknung und somit
der Innenwassergehalt gezielt eingestellt werden. Ein Innen
wassergehalt zwischen 0,3 und 0,6 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,4 und 0,5 Gew.-% wird angestrebt.
Das extrahierte Wasser kann in einem Phasentrenngefäß von der or
ganischen Flüssigkeit abgetrennt und wieder als Suspensionsmedium
bei einer Polymerisation eingesetzt werden.
Die EPS-Perlen werden erst mechanisch und dann thermisch von an
haftender organischer Flüssigkeit befreit, das dann wieder für
eine Extraktion eingesetzt werden kann.
Alle Einsatzstoffe können also im Kreislauf geführt werden, das
Verfahren kann drucklos (oder bei niedrigem Druck) und bei nie
driger Temperatur, also energiegünstig durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten treibmittelhaltigen Styrolpoly
merisat-Teilchen haben im allgemeinen einen Durchmesser zwischen
0,2 und 4 mm. Sie können nach üblichen Methoden, z. B. mit Wasser
dampf, zu Schaumstoffteilchen mit einem Durchmesser zwischen
0,1 und 2 cm und einer Schüttdichte zwischen 0,005 und 0,1 g/cm3
ausgeschäumt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von perlförmigen expandierbaren
Styrolpolymerisaten mit vermindertem Innenwassergehalt durch
Polymerisation von Styrol in wäßriger Suspension in Gegenwart
von Treibmitteln und Abtrennung der wäßrigen Phase von den
treibmittelhaltigen Polystyrol-Perlen, dadurch gekennzeich
net, daß man die Polystyrolperlen, die einen Innenwasser
gehalt von bis zu 5 Gew.-% aufweisen, mit einer organischen
Flüssigkeit, welche einen Siedepunkt zwischen 20 und 90°C
aufweist und Polystyrol nicht löst, bei Temperaturen zwischen
10 und 60°C und einer Verweilzeit zwischen 1 und 8 h extra
hiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
organische Flüssigkeit ein Alkan, ein Alkohol, ein Ether,
bevorzugt Pentan, verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996142658 DE19642658A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996142658 DE19642658A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19642658A1 true DE19642658A1 (de) | 1998-04-23 |
Family
ID=7808900
Family Applications (1)
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DE1996142658 Withdrawn DE19642658A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19642658A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006088392A1 (fr) | 2005-02-21 | 2006-08-24 | Obschestvo S Ogranichennoi Otvetstvennostju 'prompplast-14' | Procede de fabrication de granules d'un polymere styrene moussant |
-
1996
- 1996-10-16 DE DE1996142658 patent/DE19642658A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006088392A1 (fr) | 2005-02-21 | 2006-08-24 | Obschestvo S Ogranichennoi Otvetstvennostju 'prompplast-14' | Procede de fabrication de granules d'un polymere styrene moussant |
US8361362B2 (en) | 2005-02-21 | 2013-01-29 | Sulzer Chemtech Ltd. | Method for producing expanding styrene polymer granules |
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