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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur säurekatalysierten Umsetzung
von C3-C12-Olefinen, die ein
sekundäres
oder tertiäres
C-Atom besitzen und eine Vorrichtung für dieses Verfahren.
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US 4,215,011 beschreibt
ein Katalysatorsystem zur Abtrennung von Isobuten aus C
4 Strömen, die
Einspeisung in die Destillationskolonne erfolgt am unteren Ende
des Katalysatorbettes.
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DE 36 12 443 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Tetraisobutylen aus Diisobutylen in
einem Festbettreaktor.
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EP 0 008 860 A1 beschreibt
einen katalytischen Destillationsprozess und einen Katalysator.
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Es
wurde ein Verfahren zur säurekatalysierten
Umsetzung von C3-C12-Olefinen,
die ein sekundäres
oder tertiäres
C-Atom besitzen, mit einem Reaktionspartner aus der Gruppe der C3-C12-Olefine mit einem
sekundären
oder tertiären
C-Atom, der verzweigten C4-C8-Alkane und der C1-C4-Alkanole an heterogenen
sauren Katalysatoren, die zu einem Reaktionsgleichgewicht mit unvollständiger Umsetzung führt, gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man in einen Siedereaktor
- a) das Ausgangsmaterial durch eine Katalysatorstrecke
strömen
lässt,
- b) das vom Katalysator abströmende
Reaktionsgemisch destillativ in das (die) gewünschte(n) Reaktionsprodukt(e)
als Sumpfphase und in die nicht vollständig umgesetzten Anteile des
Ausgangsmaterials als Dampfphase trennt,
- c) vom Sumpf des Siedereaktors einen Teil der Sumpfphase als
Reaktionsprodukt(e) entnimmt und den Rest über eine Sumpfheizung umlaufen lässt,
- d) die Dampfphase an einem Kondensator bezüglich der nicht vollständig umgesetzten
Anteile des Ausgangsmaterials völlig
kondensiert und
- e) das in d) völlig
kondensierte Ausgangsmaterial gemeinsam mit frischem Ausgangsmaterial
dem Schritt a) zuführt,
wobei das frische Ausgangsmaterial an einem beliebigen Punkt oberhalb
der Katalysatorstrecke eingespeist wird.
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Als
solche säurekatalysierten
Umsetzungen von C3-C12-Olefinen
sind die folgenden zu nennen:
- 1. Die Oligomerisierung
von solchen C3-C12-Olefinen,
die ein sekundäres
oder tertiäres
C-Atom besitzen, mit sich selbst. Bevorzugt sei die Oligomerisierung
von C4-C10-Olefinen, besonders
bevorzugt die Dimerisierung von Diisobutylen (DIB) genannt.
- 2. Des weiteren können
C3-C12-Olefine,
die ein sekundäres
oder tertiäres
C-Atom besitzen, säurekatalysiert
mit einem verzweigten Alkan mit 4-8 C-Atomen, bevorzugt mit einem
solchen Alkan, das ein tertiäres
Kohlenstoffatom besitzt, im Sinne einer Alkylierung reagieren. Falls
eine solche Alkylierung durchgeführt
werden soll, wird mit einem Überschuss
des verzweigten Alkans gearbeitet, um die Oligomerisierung der Olefine
untereinander zurückzudrängen.
- 3. Eine weitere wichtige säurekatalysierte
Umsetzung von solchen C3-C12-Olefinen
ist die Veretherung mit einem Alkanol, hauptsächlich mit einem C1-C4-Alkanol. Zur Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts
in Richtung auf höheren
Umsatz der Olefine wird hierbei häufig ein molarer Überschuss
an Alkanol eingesetzt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung dieser
säurekatalysierten
Umsetzungen von C3-C12-Olefinen
mit einem sekundären
oder tertiären
C-Atom mit einem Reaktionspartner aus der Gruppe der C3-C12-Olefine mit einem sekundären oder
tertiären
C-Atom, der verzweigten C4-C8-Alkane
und der C1-C4-Alkanole, die zu
Reaktionsgleichgewichten mit unvollständiger Umsetzung führen, innerhalb
eines Siedereaktors bestehend aus
- a) einer
vom Ausgangsmaterial zu durchströmenden
Strecke eines heterogenen sauren Katalysators,
- b) einer Destillationsstrecke für das von a) abströmende Reaktionsgemisch,
in der das Reaktionsgemisch aufgetrennt wird in das (die) gewünschte(n)
Reaktionsprodukt(e) als Sumpfphase und in die nicht vollständig umgesetzten
Anteile des Ausgangsmaterials als Dampfphase,
- c) einem Sumpf des Siedereaktors, der eine Aufteilung der Sumpfphase
in eine Reaktionsproduktabnahme und in einen Umlauf über eine
Sumpfheizung erlaubt,
- d) einem Kondensator, der bezüglich des (der) nicht vollständig umgesetzten
Ausgangsmaterials (materialien) der Dampfphase aus b) bei totalem Rücklauf betrieben
wird, und
- e) einer Leitung, die das Kondensat von d), gegebenenfalls nach
Zusatz von frischem Ausgangsmaterial zur Katalysatorstrecke von
a) zurückleitet,
wobei das frische Ausgangsmaterial an einem beliebigen Punkt oberhalb
der Katalysatorstrecke eingespeist wird.
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Bevorzugt
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Katalysatorstrecke nach a) und/oder die Destillationsstrecke
nach b) und/oder die Kondensatleitung nach e) so angeordnet sind,
dass der Fluss der kondensierten Phasen durch die Schwerkraft bewirkt
wird.
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Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die genannten Vorrichtungselemente in einem gemeinsamen
Mantel derart angeordnet sind, dass sich von oben nach unten die
Abfolge ergibt: Kondensator mit totalem Rücklauf für die Dampfphase des nicht
vollständig
umgesetzten Ausgangsmaterials; Zulauf für einzusetzendes Ausgangsmaterial;
vom Kondensat und dem einzusetzenden Ausgangsmaterial zu durchströmende Katalysatorstrecke;
Durchlass für
die von der Destillationsstrecke zum Kondensator aufströmende Dampfphase;
Destillationsstrecke; Sumpfbereich mit Produktabnahme und Sumpfumlaufheizung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass das nicht vollständig umgesetzte
Ausgangsmaterial an einem Kondensator völlig kondensiert und wieder
der Katalysatorstrecke des Siedereaktors zugeführt wird. Durch diese Verfahrensführung wird
erreicht, dass in den Reaktionstypen der säurekatalysierten Olefin-Umsetzung,
die zu einem Reaktionsgleichgewicht mit unvollständiger Umsetzung führen, doch
ein vollständiger
Umsatz des Ausgangsmaterials erreicht wird, ohne dass aufwendige
externe Rückführungen von
Ausgangsmaterial ausserhalb der benutzten Verfahrensvorrichtung
eingerichtet werden müssen.
Das heißt
mit anderen Worten, dass das der Katalysatorstrecke zugeführte Ausgangsmaterial
letztendlich vollständig
als umgesetztes Produkt dem Sumpfumlauf der Verfahrensvorrichtung
entnommen werden kann. Lediglich zur Ausschleusung von im Sinne
des erfindungsgemäßen Verfahrens
inerten Stoffen, etwa Alkanen, nicht kondensierbaren Gasen, wie
N2, CO2, CO u. a.,
sowie erfindungsgemäß nicht
reaktiven Olefinen, wird oberhalb des Kondensators, der die nicht
vollständig
umgesetzten Anteile des Ausgangsmaterials völlig kondensiert, ein Auslass
für einen Purge-Strom
vorgesehen, um solche inerten Stoffe nicht im Verfahren und der
dazu erforderlichen Vorrichtung anzureichern.
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Nach
Durchlaufen der Katalysatorstrecke wird das abströmende Reaktionsgemisch
destillativ in Reaktionsprodukte und nicht vollständig umgesetzte
Ausgangsmaterialien getrennt. Die Reaktionsprodukte haben einen
höheren
Siedepunkt als die Ausgangsmaterialien; der Sumpf des Siedereaktors wird
daher bei einer Temperatur zwischen den Siedepunkten der Reaktionsprodukte
und der Ausgangsmaterialien betrieben.
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Die
vom Sumpf aufsteigende Dampfphase (im wesentlichen die nicht vollständig umgesetzten Ausgangsmaterialien)
gelangt von unten in die Reaktionsstrecke, wo sie auf den von oben
nach unten strömenden
Reaktionsstrom stößt; dies
sorgt für
gute Durchmischung und gleichmäßige Anströmung des Katalysators,
wodurch Verstopfungen bzw. die Bildung von Löchern und Durchbrüchen, durch
die Material ohne wirksame Berührung
des Katalysators hindurchtreten kann, wirksam vermieden werden. Die
Katalysatorstrecke ist hierbei der Durchlass für die aufströmende Dampfphase.
Alle hierbei oben aus der Katalysatorstrecke austretenden nicht
vollständig umgesetzten
Ausgangsmaterialien werden danach am Kondensator völlig kondensiert
und gemeinsam mit frischem Ausgangsmaterial wieder der Katalysatorstrecke
zugeführt.
Hierbei ist eine Ausführung
besonders effektiv, bei der der heterogene Katalysator in kleine
Säcke aus
Metall-, Plastik- oder Textilgewebe eingebunden ist.
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Im
Rahmen einer weiteren Vorrichtungsvariante wird der heterogene Katalysator
als Katalysator-”Strumpf” zentral
im gemeinsamen Mantel aller Vorrichtungselemente angebracht, um
den herum ringförmig
der Dampfdurchlass zwischen der Destillationsstrecke und dem Kondensator
angeordnet ist. Hierbei strömt
das zurückfließende Kondensat
und das frische Ausgangsmaterial in einen trichterförmigen Einlauf
zum Katalysator-”Strumpf”. An Stelle
des einen ringförmigen
Durchmesser aufweisenden Dampfdurchlasses kann auch eine Rohrleitung
innerhalb oder außerhalb
der Kolonnenapparatur zum Kondensator angeordnet werden. Ebenso
kann der Katalysator-”Strumpf” asymmetrisch
zur Achse des gemeinsamen Mantels angeordnet sein.
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Die
Zusammenfassung aller Stoffströme
im Rahmen der säurekatalysierten
Umsetzungen von C3-C12-Olefinen
im erfindungsgemäßen Verfahren stellt
eine besonders vorteilhafte Art für solche Umsetzungen dar. Dieser
Vorteil des Siedereaktors wird insbesondere deutlich gegenüber bisher
benutzten Röhren-
und Fixbettreaktoren für
die verwendeten sauren heterogenen Katalysatoren.
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Die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sei anhand der beigeführten 1 bis 6 erläutert. Hierbei
stellt 1 eine schematische Darstellung der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
und des Siedereaktors als der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar, während 2 bis 6 verschiedene
technisch vorstellbare Ausführungsformen
zeigen, ohne dass hierbei alle denkbaren Ausführungsformen aufgezeigt sind.
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In
den 1 bis 6 bedeuten (1) den
Zulauf von frischem Ausgangsmaterial, (2) die zu durchströmende Katalysatorstrecke,
(3) die zur Auftrennung erforderliche Destillationsstrecke,
(4) den Sumpfbereich, (5) den Produktabzug, (6)
den Sumpfumlauf, (7) die Sumpfheizung, (8) die
Dampfleitung zum Kondensator, (9) einen Kondensator und
(10) das zurücklaufende
Kondensat und die Leitung dafür. Nicht
in 1 bis 6 gezeigt sind: Der Abzug von nicht
kondensierbaren Gasen, wie H2, N2, CO, CH4, C2H4, C2H6 und anderen, die nicht unter den Begriff der
nicht völlig
umgesetzten Anteile des Ausgangsmaterials fallen (Purge-Strom).
Nicht gezeigt ist weiterhin die Leitung zu einer Vakuumpumpe, falls
das erfindungsgemäße Verfahren
bei Unterdruck ausgeführt
werden soll. Ebenso nicht gezeigt der Vorwärmer für das frische Ausgangsmaterial
sowie diverse Pumpen für
den Fall, dass bei den Stoffströmen
von der Schwerkraft kein ausreichender Gebrauch gemacht werden kann.
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Neben
der schematischen Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der hierfür geeigneten
Vorrichtung in 1 zeigt 2 das Durchströmen des
Ausgangsmaterials (1) durch die Katalysatorstrecke (2)
und das Aufströmen
der in der Destillationsstrecke (3) entstandenen Dampfphase
durch die Dampfleitung (8) als Durchlass zu einem (beispielsweise
als Kühlschlange
dargestellten) Kondensator (9), an welchem die Gesamtheit
der nicht völlig umgesetzten
Anteile des Ausgangsmaterials kondensiert werden und als Kondensat
(10) gemeinsam mit frischem Ausgangsmaterial (1)
der Katalysatorstrecke (2) zulaufen. Die Dampfleitung (8)
wird hierbei an der Katalysatorstrecke (2) vorbeigeführt. Der Sumpfbereich
entspricht der in 1 gezeigten Anordnung. In einer
weiteren Variante wird in 3 gezeigt,
dass die Katalysatorstrecke von (1) und (10) von
unten her angeströmt
wird. Das Reaktionsgemisch läuft
wie aus einem Siphon an der Oberseite der Katalysatorstrecke heraus
und rieselt auf die Destillationsstrecke (3). Der Durchfluss
von (1) und (10) durch (2) von unten
nach oben kann auch durch eine (nicht eingezeichnete) Förderpumpe
unterstützt
werden. In 4 ist die Katalysatorstrecke
(2) als ein separat am oberen Ende einer Destillationskolonne
als Siedereaktor angebrachter Teilreaktor, ähnlich einem Rücklaufteiler
einer Kolonne, der auf totalen Rücklauf eingestellt
ist, dargestellt. In 5 durchströmt das vom Sumpf (4)
und von der Destillationsstrecke (3) aufsteigende nicht
vollständig
umgesetzte Ausgangsmaterial von unten nach oben durch die Katalysatorstrecke
(2) (Durchlass für
nicht vollständig
umgesetztes Ausgangsmaterial), wo es auf von oben nach unten strömendes völlig kondensiertes
Ausgangsmaterial und frisches Ausgangsmaterial trifft. Dadurch ergibt
sich eine ständige
Durchmischung und Umwälzung
von Katalysator und Ausgangsmaterial. Auch für in kleinen Paketen, Säcken oder
Einarbeitungen in Kolonnenpackungen vorliegenden Katalysator, wie
er in 5 gezeigt und weiter unten nochmal beschrieben
wird, ist ein solcher Gegenstrom günstig. In 6 ist
schließlich
in einem gemeinsamen Mantel die Katalysatorstrecke (2)
als ein Katalysator-”Strumpf” eingesetzt,
während
die Dampfleitung (8) als ein den Katalysator-”Strumpf” umschließendes Rohr
(Durchlass) gebaut ist.
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Bei
der Durchführung
der erfindungsgemäßen säurekatalysierten
Umsetzung der genannten Olefine in Form ihrer Oligomerisierung kann
eines von ihnen oder mehrere als Gemisch als Ausgangsmaterial (1)
eingespeist werden. Durch Anlegen eines geeigneten Temperaturprofils
an die gesamte Apparatur, insbesondere aber an die Destillationsstrecke,
werden sodann gewünschte
Oligomerisate mit einem gewünschten
Mindestsiedepunkt in den Sumpfbereich geleitet, während die
nicht umgesetzten Olefine oder Oligomere mit ungenügenden Oligomerisierungsgrad,
die demzufolge einen Siedepunkt unterhalb des gewünschten
haben, über
die Dampfleitung (8) nach vollständiger Kondensation erneut über den
Katalysator geführt
werden. Durch Variation des Druckes in der Apparatur kann die Temperatur
an der Katalysatorfüllung
eingestellt werden.
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Will
man bei der Alkylierung eines verzweigten Alkans mit einem der genannten
Olefine zur Unterdrückung
der Oligomerisation der Olefine untereinander einen Überschuss
des verzweigten Alkans einsetzen, so bleibt dieser zwangsweise als
nicht völlig
umgesetzter Teil des Ausgangsmaterials (neben etwas ebenfalls nicht
umgesetztem Olefin) in der Dampfphase und wird nach vollständiger Kondensation
erneut über
die Katalysatorstrecke geleitet. Nachdem in dieser Art ein Überschuss
des verzweigten Alkans in der gesamten Apparatur etabliert ist, wird
das frische Ausgangsmaterial sodann im äquimolaren Verhältnis Olefin:i-Alkan
eingesetzt.
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In ähnlicher
Weise wird die Veretherung eines verzweigten Olefins mit einem C1-C4-Alkanol durchgeführt: Das
zunächst
im Überschuss
gegenüber
dem Olefin eingespeiste Alkanol bleibt nach dem Durchlaufen der
Katalysatorstrecke in der Dampfphase (gemeinsam mit restlichen Mengen
nicht umgesetzten Olefins) und gelangt über den Kondensator erneut
an den Anfang der Katalysatorstrecke. Auch hier wird frisches Ausgangsmaterial
sodann nach dem Etablieren eines ausreichenden Alkanolüberschusses
im äquimolaren
Verhältnis
Olefin:Alkanol eingespeist.
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Die übrigen Reaktionsparameter,
wie Bereich der Reaktionstemperatur, Bereich des einzuhaltenden
Druckes (etwa um niedrigsiedende Bestandteile in der flüssigen Phase
zu halten, soweit dies erforderlich ist), Wahl des geeigneten heterogenen sauren
Katalysators, Belastung des Katalysators, ausgedrückt als
LHSV( = Liquid Hourly Space Velocity) und andere entsprechen denen,
wie sie dem Fachmann für
die genannten säurekatalysierten
Umsetzungen bereits bekannt sind.
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So
wird beispielsweise die Veretherung von verzweigten Olefinen mit
C1- bis C4-Alkanolen an einem
sauren Ionenaustauscher bei einer Temperatur von 35–140°C, bevorzugt
50–110°C durchgeführt. Der
Druck wird hierbei so eingestellt, dass im wesentlichen in flüssiger Phase
gearbeitet wird, so zum Beispiel 1–30 bar, bevorzugt 10–20 bar.
Die Belastung a (Liter frisches Ausgangsmaterial pro Liter Katalysator pro
Stunde) kann dabei von 0,1–10,
bevorzugt 1–5, eingestellt
werden. Im allgemeinen wird bei einem Molverhältnis von Olefin zu Alkanol
von 1:1 gearbeitet, es kann aber zu Beginn der Reaktion auch ein Überschuss
des Alkanols eingesetzt werden. Hierbei wird nur anfänglich überschüssiges Alkanol
eingesetzt, das jedoch erfindungsgemäß nach Schritt d) und e) völlig in
der Kolonnenapparatur gehalten wird und so ständig den Überschuss repräsentiert.
Danach wird ein äquimolares
Gemisch aus verzweigtem Olefin und Alkanol als Ausgangsmaterialien
eingespeist, letztendlich vollständig
umgesetzt und als Produkt dem Sumpf entnommen.
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In
analoger Weise vollzieht sich eine Olefin-Alkan-Alkylierung.
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Als
säurekatalysierte
Umsetzung im erfindungsgemäßen Verfahren
wird mit besonderem Vorteil die Oligomerisierung der genannte Olefine
(Umsetzung mit sich selbst), bevorzugt die Oligomerisierung von
C4-C10-Olefinen
und ganz besonders bevorzugt die Dimerisierung von Diisobutylen
(DIB) ausgeführt.
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In
allen genannten säurekatalysierten
Umsetzungen wird das frische Ausgangsmaterial an einem beliebigen
Punkt oberhalb der Katalysatorstrecke, eingespeist.
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Die
Dimerisierung des DIB wird bei einer Temperatur von 30–140°C, bevorzugt
40–120°C, besonders
bevorzugt 80–115°C vorgenommen.
Hierzu wird ein Druck von 50–400
mbar, bevorzugt 100–300 mbar
eingestellt. Dieser Druck wird insbesondere so eingestellt, dass
in der der Katalysatorstrecke nachgeordneten Destillationsstrecke
höhere
Oligomerisierungsprodukte als flüssige
Phase in den Sumpf gelangen, während
nicht umgesetztes DIB dampfförmig
bleibt und in der beschriebenen Weise über die vollständige Kondensation
wieder an den Ausgang der Katalysatorstrecke geführt wird.
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In
besonders bevorzugter Weise wird die Dimerisierung der DIB gemäss 5 ausgeführt. In
einer solchen Apparatur wird ein Temperaturprofil derart angelegt,
dass an der Katalysatorstrecke eine Temperatur von 80–125°C, im Kolonnensumpf
eine Temperatur von 170–200°C und am
Kondensator eine Temperatur von 60–75°C eingestellt wird. Hierbei
wird bei einem Druck von 150–300
mbar gearbeitet. Die Katalysatorstrecke wird hierbei mit einer Belastung
von a = 0,1–10,
bevorzugt a = 0,2–5,
besonders bevorzugt a = 0,5–2
eingestellt.
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Als
Katalysator für
die Dimerisierung von DIB werden heterogene anorganische oder organische Katalysatoren
eingesetzt. Anorganische Katalysatoren hierfür sind beispielsweise: saure
Zeolithe, Kieselgele und saures Al2O3, saure Schicht- und Gerüstsilikate, mit Säuren belegte
Trägermaterialien.
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Als
organische Katalysatoren werden gelförmige oder makroporöse Kationenaustauscher
in der H+-Form eingesetzt. Sie haben Vernetzungsgrade von
2–65%,
bevorzugt 8–25%,
berechnet als Masse des vernetzenden Monomers, bezogen auf die Gesamtmenge
an Monomeren. Sie haben weiterhin eine spezifische Oberfläche von
5–750
m2/g, bevorzugt 10–100 m2/g
trockenen Katalysators. Solche Harze entstehen in grundsätzlich bekannter
Weise durch Copolymerisation von Vinylmonomeren, beispielsweise
Styrol, Methylstyrol oder Acrylsäureester,
und Divinylvernetzern, beispielsweise Divinylbenzol. Die sauren
Gruppen des Kationenaustauscher-Katalysators sind beispielsweise
Carboxylgruppen, die durch Verseifung der Acrylsäureester erhalten werden, oder
Sulfonsäuregruppen,
die durch nachträgliche
Sulfonierung aromatischer Kerne des Basispolymerisats eingeführt werden
können. In
bevorzugter Weise werden Sulfonsäuregruppen enthaltende
Styrol-Divinylbenzol-Polymerisate
eingesetzt. Sie sind unter verschiedenen Handelsbezeichnungen erhältlich (Lewatit
SPC 118, SPC 108, SPC 120, SP 108, SP 112, OC 1501 der Bayer AG; Amberlite
200 C, Dowex MSC-1 oder Duolite C 26). Der im Festbett eingesetzte
Katalysator hat Körnungen
im Bereich von 0,1–2
mm, bevorzugt 0,2–1,25 mm.
Der Katalysator kann vor seinem Einsatz im erfindungsgemässen Verfahren
bei 80–140°C im Vakuum
von bis zu 120 Torr, beispielsweise 0,1–120 Torr (Vakuum eines Wasserstrahlpumpe)
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet werden. Diese Trocknung kann
vor oder nach der Einfüllung
in die Katalysatorstrecke vorgenommen werden, also beispielsweise in
der für
das erfindungsgemäße Verfahren
geeigneten Apparatur. Der Katalysator in der angegebenen Körnung kann
als lose Schüttung
auf einer Siebplatte, die das Durchfallen verhindert, eingesetzt
werden. Er kann jedoch auch vorher in kleine Säcke aus Metall-Plastik- oder
Textilgewebe eingebunden werden und in dieser Sackform in geordneter
oder ungeordneter Weise auf einer Siebplatte in der Katalysatorstrecke
angebracht werden oder in die Drahtnetze, die sonst für Kolonnenpackungen
verwendet werden, eingearbeitet werden. Solche kleinen Säcke oder Einarbeitungen
in Kolonnenpackungen haben gegenüber
losen Schüttungen
häufig
den Vorteil des geringeren Druckverlustes und der besseren und gleichmäßigeren
Anströmung
des Katalysators.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
der Dimerisierung von DIB werden Umsätze von mehr als 95% erreicht.
Das erhaltene Reaktionsgemisch besteht vorwiegend aus Tetraisobutylen
(> 95% des gesamten
Reaktionsgemisches); daneben treten verzweigte C12-,
C20- und C24-Olefine
auf. Die C12- und C20-Olefine
entstehen dabei offensichtlich durch Spaltung von DIB zu Isobuten,
welches als reaktives Olefin sofort mit DIB oder Tetraisobutylen
abreagiert.
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Erfindungsgemäß ist jedoch
das Entstehen solcher C12-, C20-
und C24-Olefine außerordentlich stark gegenüber herkömmlichen
Reaktoren, die im Anschluss an die Katalysatorstrecke keine Destillationsstrecke
aufweisen, zurückgedrängt. So
werden üblicherweise > 25 Gew.-% der von
Tetraisobutylen abweichenden Oligomerisierungsprodukte erhalten, während erfindungsgemäß dieser
Prozentsatz auf den Wert von < 5
herabgedrückt
wird.
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Beispiel
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Der
zur Durchführung
benutzte Siedereaktor bestand aus einem Glasrohr, bei dem die obere
Hälfte
mit Drahtnetzen gefüllt
worden war, die sauren Kationenaustauscher in der H+-Form
(Lewatit OC 1501 = handelsüblicher
makroporöser,
Sulfonsäuregruppen
enthaltender Styrol-Divinylbenzol-Kationenaustauscher der Firma
Bayer AG) enthielt. Die untere Hälfte
des Glasrohres war mit Raschigringen gefüllt. Oberhalb des Katalysatorbetts
befand sich eine Einspeisemöglichkeit
für DIB;
das DIB wurde durch einen Vorwärmer
auf 60°C
erwärmt
und über
eine Förderpumpe
in den Reaktor gebracht. Als DIB-Einsatzmaterial wurde ein technisches
DIB benutzt, welches etwa 7 Gew.-% Codimer (Dimer aus je einem Molekül Isobuten
und Isobutan) enthielt. Um das in der Herstellung von Tetraisobutylen
durch Dimerisierung von DIB nicht reaktive Codimer nicht im Kondensat
auf unzulässig
hohe Werte anwachsen zu lassen, befand sich oberhalb des Zulaufs
von DIB eine Abnahme für hauptsächlich Codimer
enthaltenden Dampf in einer Menge von etwa 10 Gew.-% der Einsatzmenge
(Codimer-Purge).
Oberhalb dieser Abnahmestelle befand sich sodann ein Kondensator,
an dem die restlichen Dämpfe
nicht umgesetzten Materials vollständig kondensiert wurden. Unterhalb
der Füllkörper befand
sich ein Kolonnensumpf mit Umlaufverdampfer. Der gesamte Reaktor
wurde bei 180–200
mbar betrieben. Die Temperatur im Kondensator betrug 65°C. Oberhalb
des Kondensators befand sich ein Anschluss an die Vakuumpumpe, über den
auch geringe Mengen an nicht kondensierbaren Gasen abgezogen wurde.
Der Kationenaustauscher wurde bei einer Temperatur von ca. 115°C gehalten,
und der Sumpfumlauf hatte eine Temperatur von 185°C. Dem beschriebenen
Reaktor wurden stündlich
400 ml technisches (ca. 71 Gew.-% 2,4,4-Trimethyl-penten-1, ca. 21 Gew.-% 2,4,4-Trimethyl-penten-2
und ca. 8 Gew.-% Codimere (hauptsächlich Dimethylhexene)) mit
einer Temperatur von 60°C
eingespeist. Das am Sumpf des Siedereaktors abgezogene Produkt (ca. 360
ml/h bestand zu mehr als 97 Gew.-% aus Tetraisobutylen und zu weniger
als 3 Gew.-% an hochsiedenen Isobutylen-Oligomeren (C20 und
höher).
Der Versuch wurde nach 2 000 h Laufzeit ohne Erschöpfung des
Katalysators abgebrochen.
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Vergleichsbeispiel
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In
einem beheizbaren Laborautoklaven mit Magnetrührer wurden 125 g technisches
DIB (enthielt ca. 7 Gew.-% Codimer (Dimer aus je einem Molekül i-Buten
und n-Buten)) mit 7,5 g eines sauren Ionenaustauschers in getrockneter
Form (BAYER K1481, Wassergehalt < 4
Gew.-%) vermischt und 7 h bei 115°C
gerührt.
Die gaschromatographische Analyse des vom Ionenaustauscher abgetrennten
Produkts ergab einen C8-Restgehalt von noch
33 Gew.-%. Die Selektivität
des umgesetzten DIB zu C16-Kohlenwasserstoffen
betrug lediglich 68%.