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B e s c h r e i b u n g Verfahren zur Herstellung kautschukartiger
Elastomerer auf der Basis von Xthyleniminverbindungen Zusatz zu Patent... (Patentanmeldung
E 24 917 IVd/39c) Die Herstellung kautschukähnlicher Produkte erfolgt im allgemeinen
durch Polymerisation ungesättigter Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren olefinischen
Doppelbindungen. Eine andere Art von Polykondensationsprodukten mit kautschukähnlichen
Eigenschaften sind die als Thioplaste bekannten Reaktionsprodukte wässriger Lösungen
von Alkalipolysulfiden mit aliphatischen Dihalogeniden. Bekannt sind ferner die
nach zahlreichen Kondensationsverfahren erhältlichen Silikonkautschuke. Durch Polyaddition
können hochmolekulare kautschukartige Verbindungen mit einer breiten Variationsfähigkeit
hinsichtlich der Ausgangsstoffe hergestellt werden. Typische Vertreter hierfür sind
die Polyurethane,
z. B. das Umsetzungsprodukt eines Polyesters aus
Adipinsäure und Athylenglykol mit einem Diisocyanat, das anschließend vernetzt worden
ist.
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Gegenstand des Hauptpatents ist die Herstellung kautschukartiger Elastomerer
auf der Basis von Athyleniminverbindungen durch Vernetzung,, wobei man als Athyleniminverbindung
eine im wesentlichen lineare Verbindung vom durchschnittlichen Mindest-Molgewicht
1000, einem Mindest-thyleniminäquivalent von 500 sowie einer Hochstviskosität von
30 000 P/70° C verwendet und die Vernetzung je nach Wahl des Ausgangsmaterials in
praktisch jeder gewünschten Zeit und innerhalb eines weiten Temperaturbereiches,
z. B. zwischen 0 und 100° C, mit Hilfe der für niedermolekulare Athyleniminverbindungen
üblichen Vernetzer durchfuhrt.
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Die Herstellung von Überzügen und Formkörpern auf der Grundlage von
Polymerisationsprodukten von Athylenimin bzw. dessen Derivaten war zwar schon bekannt
(vgl. z. B. die DBP 836 353 und 919 265). Auch ist in der DAS 1 020 790 ein Verfahren
zur Herstellung vernetzter Polyesterharze beschrieben, bei dem Xthylenimin an bestimmte
ungesättigte Polyester angelagert wird. Man hat hierbei aber ziemlich harte Produkte
erhalten. Das Hauptpatent hat gegenüber
diesem Stand der Technik
jedoch zum ersten Mal die Brauchbarkeit der Polyiminderivate für die Herstellung
von kautschukartigen Produkten gezeigt.
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In weiterer Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents wurde festgestellt,
daß man vorteilhafterweise als Ausgangsmaterial eine polymere Xthyleniminverbindung
verwenden soll, in der Carboxylgruppen svureamidartig mit dem Athyleniminrest verbunden
vorliegen, wobei sich zwischen der Athylenimingruppe und der Saureamidgruppe ein
zweiwertiger organischer Rest befindet. Diese erfindungsgemäß als Ausgangsverbindung
für die Herstellung der kautschukartigen Elastomere zu verwendenden Athyleniminverbindungen
enthalten an den Enden und/oder in den Seitenketten durchschnittlich mehr als einen
Rest der allgemeinen Formel
in der R und R'= H oder ein Alkylrest ist und Y ein zweiwertiger organischer Rest
bedeutet.
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Unter"Carboxylgruppen"sind auch alle Derivate von Carboxylgruppen
zu verstehen, welche zur Ausbildung von Saureämidgruppen
befähigt
sind. Darunter sind z. B. Ester zu verstehen, vorzugsweise solche, die unter Aminolyse
leicht in Säureamide übergeführt werden können, wie Methylester, sogenannte"aktivierte"Ester,
zB. Arylester der allgemeinen Formel
Unter diesen haben sich Arylester mit negativen Substituenten am Benzdkern, z. B.
Nitrogruppen oder Halogenatome, besonders bewährt. Beispiel hierfür sind 3,5-Dichlorphenylester,
2,4-Dichlorphenylester, 2, 4-Dibromphenylester, 4-Nitrophenylester, 2,4,5-Trichlorphenylester,
2, 4-Dinitrophenylester.
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Auch energiereiche N-Acylverbindungen können vorteilhaft eingesetzt
werden. Unter diesen sind Säureamidgruppierungen zu verstehen, die aminolytisch
leicht gespalten werden können, z. B. Imidazolide von Carbonsäuren der allgemeinen
Formel
In der Regel ist es nicht nötig, diese besonders leicht und schonend aminolysierbaren
Derivate zu isolieren ; vielmehr kann meist in einem"Eintopfverfahren"der aktivierte
Ester oder die aminolysierbare N-Acylverbindung hergestellt und gleich anschließend
mit einem Alkyleniminderivat
umgesetzt werden, wodurch die Äthylenimingruppen
unter Ausbildung von Saureamidbindungen in das Makromolekül eingeführt werden. Zu
den in Frage kommenden Carboxylderivaten gehören auch Carbonsäurechloride, insbesondere
Kohlensäureesterchloride (auch als Chlorameisensäureester oder Chlorkohlensäureester
bezeichnet), wie sie z. B. durch Einwirkung von Phosgen auf OH-Gruppen nach der
allgemeinen Gleichung erhältlich sind :
Als Ausgangsmaterial sind allgemein gut geeignet die im wesentlichen linearen, also
bifunktionellen Polymeren mit endständigen Carboxyl-oder OH-Gruppen, an die dann
n.
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Reste mit Alkyleniminogruppen angebracht werden.
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Besonders bewährt haben sich im wesentlichen linear aufgebaute Polyäther
und Polyester, welche OH-Gruppen oder Carboxylgruppen an den Enden und/oder in Seitenketten
enthalten. Polymere, welche die OH-Gruppen oder Carboxylgruppen ausschließlich oder
zum größten Teil an den Kettenenden enthalten, bieten den Vorteil, daß sie zu Elastomeren
mit einheitlicherer Kettenlänge zwischen den Vernetzungsstellen und damit oft zu
überlegenen mechanischen Eigenschaften führen.
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Bei den Polyäthern-manchmal auch Polyglykoläther bezeichnet-kommen
in Frage z. B. Polymerisate und Mischpolymerisate
cyclischer Äther,
insbesondere mit drei bis fünf Ringgliedern,. wie Athylenoxyd, Propylenoxyd, Tetrahydrofuran,
Oxetan (Trimethylenoxyd), sowie Substitutionsprodukte. Auch verzeigte Produkte kommen
in Frage, wie Polyoxyalkylierungsprodukte von drei-oder mehrwertigen Alkoholen.
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Fur die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Ausgangsverbindungen
eignen sich besonders Polyglykoläther folgender allgemeiner Formel
Dabei ist n = 1, 2 oder 3 m = der durchschnittliche Polymerisationsgrad, vorzugsweise
etwa 25-500 R = H oder Alkyl.
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Bei Mischpolymerisaten kann R auch verschiedene Bedeutungen im gleichen
Molekül besitzen.
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Soweit die Produkte nicht bereits Carboxylgruppen als Substituenten
enthalten, können diese nach üblichen Verfahren eingeführt werden, beispielsweise
durch Reaktion end-oder seitenständiger Hydroxylgruppen mit Isocyanatocarbonsäureestern
(N-Carbonyl-aminosäureestern).
In Frage kommen z. B. Isocyanato-essigsäureester, d-Isocyanato-propionsaure-ester,
6-Isocyanatocapronsäure-ester, 11-Isocyanato-undekansäure-ester. Ferner können Polymere
mit end-und/oder seitenständigen OH-Gruppen, insbesondere Polynther, durch Umsatz
mit Dicarbonsäuren oder deren Derivaten mit Carboxylgruppen ausgestattet werden.
Geeignet sind z. B. Bernsteins-iure oder Phthalsäure, insbesonder deren Anhydride.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, end-oder seitenständige Hydroxylgruppen-
(letztere sind beispielsweise durch Einpolymerisation von Glycidacetat in einen
Polyäther und anschließende Verseifung erhältlich) mit Phosgen in Chlorameisenester
überzuführen und sie anschließend mit Aminosäureestern umzusetzen. Verwendet man
dabei Ester sekundärer Aminosäuren, so werden Urethanester erhalten, welche anstelle
einer NH-eine N-Alkylgruppe im Urethanrest aufweisen. Die Chlorameisenester können
auch direkt mit Alkyleniminoaminen umgesetzt werden.
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Auch sogenannte isocyanatverlängerte Polyäther sind brauchbar, d.
h. verhältnismäßig niedermolekulare Polyätherglykole, deren Molekulargewicht durch
Umsatz mit mehrwertigen Isocyanaten erhöht wurde. In der Regel wird man dabei vorzugsweise
Diisocyanate verwenden, da die Produkte im wesentlichen
linear
aufgebaut, d. h. nur wenige Ve-rzweigungsstelle enthalten sollen.
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Es ist auch möglich,-cyclische Ather, vorzugsweise Epoxyde, mit Carbalkoxygruppen
in Polyäther einzupolymerisieren. Geeignet sind z. B. Epoxydierte Olefincarbonsäureester,
z. B.
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4,5-Epoxy-valeriansaureester oder 10, 11-Epoxy-undekansäureester.
Ester der Glycidsäure sind weniger geeignet, da sie häufig instabile Polymerisate
ergeben.
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Von den ebenfalls bekannten Polyestern der verschiedenartigsten Konstitution
eignen sich für die Herstellung der Ausgangsverbindungen der vorliegenden Erfindung
besonders solche, die aus Dicarbonsäuren und Diolen aufgebaut sind.
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Brauchbare Carbonsäuren und Diole sind z. B. Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, , -Dimethyl-adipinsäure,
Phthalsäure, Terephthalsäure, p-Phenylen-diessigsäure sowie äther-und thioäthergruppenhaltige
Dicarbonsäuren, z. B. 2,5-Dioxa-hexandicarbonsisure-1, 6,2,23-Athylen-dithio-diessigsäure,
2, 2'-p-Xylylen-dithio-diessigsaure, Äthylenglykol, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3,
Butandiol-1,3, Hexandiol-1,6, 2-Äthylhexandiol-1, 3,2,2-Dimethyl-propandiol-1,3,2-Methyl-2-propyl-propandiol-1,
3, Triäthylenglykol, Tripropylenglykol, Polyäthylenglykole, Polyporpylenglykole
und Thiodiglykol. Benzolderivate sollen vorzugsweise nur in verhältnismäßig geringer
Menge im Gemisch mit aliphatischen Dicarbonsaure bzw. Diolen eingesetzt werden.
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Die Mitverwendung geringer Mengen tri-oder tetra--funktioneller Alkohole,
z. B. Trimethylolpropan oder Pentaerythrit oder Carbonsäuren, wie Tricarballylsäure
ist möglich und in manchen Fällen für die mechanischen Eigenschaften der Endprodukte
sogar vorteilhaft. ZweckmäBig verwendet man Polyester mit Carboxyl-Endgruppen.
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Es ist allerdings auch möglich, Polyester mit OH-Endgruppen in an
sich bekannter Weise, wie oben bei den Polyäthern ausgeführt, in einer besonderen
Reaktion mit Carboxylgruppen auszustatten. In der Regel wird man die Bausteine der
Polyester so auswählen, daß letztere verhältnismäßig niedrige Schmelzpunkte aufweisen,
um Kristallisationstendenzen in den Elastomeren zurückzudrängen. Dies kann in bekannter
Weise, z. B. durch Verwendug von Bausteinen mit einer ungeraden Anzahl von Kettengliedern
oder durch Einbau von Athergruppen bewirkt werden. Ebenso kann die Hydrophilität
der Endprodukte durch Wahl der Ausgangsmaterialien in weiten Grenzen beeinflußt
werden.
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Beispielsweise leiten sich vom Polypropylenoxyd Produkte hoher Hydrophilität
ab, während andererseits, etwa durch Einbau von Dicarbonsäuren oder Diolen, welche
sich von Di-oder Polysiloxanen ableiten, in Polyester ausgesprochen hydrophobe Elastomere
erhältlich sind. Beispiele für Di-und Polysiloxane sind Bis-3,3'-carboxy-propyltetramethyl-disiloxan,
Bis-4,4'-carboxy-butyl-tetramethyldisiloxan, Bis-3, 3'-carboxy-propyl-octamethyl-tetrasiloxan
oder Bia-oxymethyl-tetramethyl-disiloxan.
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Verwendbar sind ferner Polythioäther oder Polyäther, die zusatzlich
Thioäthergruppen enthalten, wie sie beispielsweise durch Polykondensation von Thiodiglykol
erhältlich sind. Auch lineare Polyacetale sind geeignet. Diese Substanzklassen müssen,
wie oben ausgeführt, ebenfalls end-oder seitenständige OH-oder Carboxylgruppen enthalten
bzw. in bekannter Weise damit ausgestattet werden.
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Als Reaktionspartner können prinzipiell alle Alkyleniminderivate verwendet
werden, welche zusätzlich mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe im
Molekül aufweise. Athyleniminderivate mit primären Aminogruppen besitzen den-Vorteil
glatterer Reaktion. Sie entsprechen der allgemeinen Formel
wobei Z einen zweiwertigen organischen Rest bedeutet. Bei Verwendung sekundärer
Amine ist es in der Regel nötig, die Carboxylgruppen erst in leicht aminolysierbare
Derivate überzuführen, wie z. B., Cyanmethylester.
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Eine bevorzugte Klasse von Alkyleniminderivaten besitzt die allgemeine
Formel
wobei R = H oder Alkyl sein kann. Besonders. brauchbar sind z.
B. 2-Athylenimino-athylamin, 3-thylenimino-propylamin, 3-atthylenimino-butylamins
5-Äthyleniminopentylamin, 7-Athyleniminoheptylamin.
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Die Alkylenkette kann durch geeignete Gruppen, z. B. Xther-oder Säureamidgruppen,
unterbrochen sein. Letztere Substanzklasse, in der eine Alkyleniminocarbonsäure
saureamidartig mit einem Diamin verbunden ist, ist beispielsweise durch Umsatz von
Alkyleniminocarbonsäureestern mit Diaminen darstellbar. Hierher gehören auch Ot-Alkyleniminocarbonsäurederivate,
welche den Vorteil besonders niedriger Basizität aufweisen.
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Für die Einführung der Alkylenimingruppen in die vorgenannten Polymeren
unter Ausbildung von Säureamidbindungen bieten sich mehrere Wege an.
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Prinzipiell sind alle üblichen Yerfahrensweisen zur Ausbildung von
Amid-bzw. Peptidbindungen brauchbar, bei denen die bekanntermaßen labile n insbesondere
durch Säuren und Alkylierungsmittel angreifbare Athylenimingruppe stabil ist. Den
Yorzug verdienen Yerfahren, die verhältnismäßig milde Reaktionsbedingungen erlauben,
wie sie in großer Zahl für die Peptidchemie entwickelt worden sind. Unter "Amidbindungen"sind
auch die Amide der Kohlensäurehalbester zu verstehen (Carbamidsäureester), welche
aus den
oben genannten Kohlensäureester-chloriden beim Umsatz mit
Aminen nach folgender allgemeiner Gleichung entstehen
.CH2 |
-0-CO-Cl + N-Alkylen-N |
/X |
R H CH CH |
-0-CO-N-Alkylen-N |
CH2 |
R = H oder Alkyl Alkylen = Alkylengruppe, welche durch geeignete Gruppen, z. B.
Ather-oder Säureamidgruppen, unterbrochen sein kann.
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In Frage kommt z. B. die Aminolyse von Estern, insbesondere Methylestern,
wobei die üblichen neutralen oder basischen Katalysatoren wie Diole, Alkoholate
usw. vorteilhaft zugesetzt werden können. Eine sehr günstige Verfahrensvariante
besteht, wie bereits angedeutet, in der Aminolyse aktivierter Ester, wie sie in
großer Zahl in der Literatur beschrieben sind. Die aktivierten Ester können z. B.
in glatter Reaktion durch Umsatz der Carboxylgruppen enthaltenden Polymeren mit
Diarylcarbonaten, Diarylsulfiten oder Triarylphosphiten, z. B. Bis-2,4-dinitrophenylcarbonat,
Bis-p-nitrophenyl-sulfit oder Tris-2, 4, 5-trichlorphenylphosphit, erhalten werden
; sie können ohne Isolierung der Aminolyse durch Aminoalkylenimine unterworfen werden.
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Als weitere Methoden bieten sich solche an, bei denen aus Carbonsäuren
und Aminen infolge der Einwirkung bestimmter Reagentien unter Ausbildung aktiver
Carboxylderivate, in der Regel sogenannter energiereicher N-Acyl-bindungen, als
Zwischenprodukt Säureamidbindungen hergestellt werden können. Derartige Reagentien
sind beispielsweise die N-Carbonylverbindungen gewisser Heterocyclen, wie N, N'-Carbonyldiimidazol
oder Carbodiimide, wie Dicyclohexylcarbodiimid oder N-Cyclohexyl-N'-3-dimethyl-amino-propyl-carbodiimid.
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Ferner können Säurechloride mit den Aminen zur Reaktion gebracht werden.
Insbesondere geeignet sind die bekannten Kohlensäureester-chloride (Chlorameisensäureester)
langkettiger Diole usw.
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Dabei können die Chlorameisenester entweder direkt mit den Athyleniminderivaten
zur Reaktion gebracht oder, z. B. durch Umsatz mit Phenolen in Gegenwart säurebindender
Mittel, in gemischte Carbonate verwandelt werden, welche dann ihrerseits mit den
Äthyleniminderivaten reagieren können.
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Bei samtlichen Verfahrensweisen ist stets darauf zu achten, daß vorhandene
oder wdhrend der Reaktion entstehende Sduren oder saure Gruppen, worunter auch Phenole
zu verstehen sind, neutralisiert oder entfernt werden. Dies kann in Ublicher Weise
durch alkalische Mittel, z. B.
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NaOH, KOH, K2C03 oder vorzugsweise tertiäre Amine, z. B.
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Uriathylamin, in der Regelim Überschuß, oder Ionenaustauscher mit
basischen Gruppen, geschehen.
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In der Regel, insbesondere bei hochviskosem Ausgangsmaterial empfiehlt
sich die Verwendung eines Lösungsmittels. In Frage kommen in erster Linie inerte
Lösungsmittel sowie Alkohole. Die Reaktionstemperatur soll zur Schonung der Alkyleniminogruppen
vorzugsweise 100° C nicht übertchreiten. Ein bevorzugter Temperaturbereich liegt
zwischen 10 und 60° C.
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Selbstverständlich ist es nicht notwendig, sämtliche im polymeren
Ausgangsmaterial vorhandenen Carboxylgruppen unter Ausbildung von Säureamidgruppen
mit Äthylenimingruppen auszustatten. So kann es beispielsweise genügen, in einem
Polyather, der durchschnittlic¢) drei bis vier dieser Carbonestergruppen mit einem
Amin umzusetzen, das zusätzlich eine Alkylenimingruppe enthält.
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Generell ist bei der Wahl der Ausgangsmaterialien und der Reaktionsbedingungen
darauf zu achten, daß alkylierbare Gruppen nicht oder nur in geringem, kontrolliertem
Ausmaß vorhanden sind bzw. entstehen, da sie bei der anschließenden Vernetzung,
welche vorzugsweise von Alkylierungsmitteln ausgelöst wird, stören können. Unter"alkylierbare
Gruppen"sind hier in erster Linie Amino-, Mer-+) acht Carbonestergruppen enthSlt,
durchachnittlich
capto-und Hydroxylgruppen zu verstehen.
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Als Vernetzer sind geeignet an sich bekannte Alkylierungsmittel und
Säuren einschließlich Lewis-Säuren, d. h. grundsätzlich alle Verbindungen, die Athylenimingruppen
in Äthylenimmoniumgruppen überfUhren können (vgl. z. B. DBP 888 170 und 914 325).
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Besonders geeignet sind Ester starker Säuren, z. B. SulfonsXureester
; bei diesen läßt sich durch Wahl der Alkoholkomponente und, sofern es sich um Abkömmlinge
aromatischer Sulfonsäuren handelt, durch Variation der Substituenten am Benzolkern
die Aktivität in sehr weiten Grenzen variieren. So setzt beispielsweise bei Verwendung
von Sulfonsäure-methylestern der Vernetzungsvorgang in der Regel bei Raumtemperatur
nach einigen Minuten ein und ist im wesentlichen nach 20 bis 50 Minuten beendet.
Isopropylester hingegen sind extrem langsam wirkende Vernetzer ; hier dauert die
Vernetzung, auch bei höheren Temperaturen, in der Regel Stunden oder Tage.
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Zur Erzielung besonders hochwertiger Gummiqualitäten kann es zweckmäßig
sein, die Athyleniminverbindung zunachst bei Raumtemperatur mit dem Vernetzer zu
mischen und dann einige Zeit auf etwas erhöhte Temperatur zu erwärmen, z. B. auf
o 50 bis 100 C.
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Ist eine extrem schnelle Vernetzung bei Raum-oder tieferer Temperatur
erwünscht, so kann man aromatische Su t onsäuremethylester mit negativen Substituenten
am Benzolkern verwenden, z. B. Halogen-oder Nitroderivate. Besonders bewährt hat
sich dabei 2,5-Dichlorbenzol-sulfonsäuremethylester.
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Gut geeignet sind ferner Dialkylsulfate, wobei die Aktivität von der
Alkoholkomponente stark abhängig ist. Hochwirk-. sam ist Dimethylsulfat ; auch gemischte
Dialkylsulfate, z. B.
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Methyl-laurylsulfat, kommen in Frage.
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Von den als Vernetzer wirksamen Säuren sind beispielsweise Sulfonsäuren,
wie Methansulfonsäurs, und Phosphorsäure zu nennen ; langkettige Sulfonsäure z.
B. Tetrapropylenbenzolsulfonsäure, besitzen den Vorteil guter Löslichkeit und können
daher bequem eingearbeitet werden. Auch andere organische Säuren kommen, insbesondere
im Gemisch mit Alkylierungsmitteln, in Frage. Bewährt haben sich ferner Lewis-Säuren,
wie Borfluorid, insbesondere in Form seiner Komplexveren bindungen, z. B. mit Säureamid,/wie
N, N-Dimethyl-acetamid.
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Weitere BeSpile für geeignete Vernetzer sind Diäthylsulfat, Dipropylsulfat
; ferner asymmetrische Dialkylsulfate wie Methyl-butylsulfat, Methansulfonsäure-methylester,
Methansulfonsaure-allylester, Methansulfonsäure-butylester, Athansulfonsäure-methylester.
Benzolsulfonsaure-methylester, Benzolsulfonsäure
-äthylester, Benzolsulfonsäure-allylester,
Benzolsulfonsäure-isopropylester, p-Toluolsulfonsäuremethylester, o-DoluolsulSonsäure-methylester,
p-Chlorbenzolsulfonsäure-äthylester, 2,5-Dichlorbenzolsulfonsaure-athylester, p-Nitrobenzolsulfonsäure-methylester,
p-Nitro-benzolsulfonsäure-isopropylester, o-Chlor-pnitrobenzolsulfonsäure-butylester,
p-Methoxybenzolsulfonsäure-methylester, p-Athoxybenzolsulfonsäure-äthylester, Naphthalin-1-sulfonsäure-äthylester,
Benzolsulfon~ saure, Borfluoriddiäthylätherat, Borfluorid-dibutylätherat, Borfluoridtetrahydrofuran-Borfluorid-Butylacetat,
Zinntetrachlorid ; Oxoniumsalze, wie Triäthyl-oxonium-fluoborat, Dimethyl-äthyl-oxonium-fluoborat,
Triäthyl-oxonium-hexachlorantimoniat ; Sulfoniumsalze wie Triäthylsulfoniumfluoborat.
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Soweit die Vernetzer bei Raumtemperatur fest sind, müssen sie oberhalb
des Schmelzpunktes verarbeitet oder in Form einer Lösung angewendet werden, z. B.
in einem flüssigen Vernetzer oder einem, vorzugsweise indifferenten, Lösungsmittel,
wie Diäthylenglykol-dimethyläther, Dioxan, Benzol usw.
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Als Richtlinie kann gelten, daß die Härter, soweit es sichum Alkylierungsmittel
handelt, umso langsamer bzw. bei umso höherer Temperatur wirken, je gruger und verzweigter
der in ihnen enthaltene Alkylrest ist. Säuren haben sich insbesondere
im
Gemisch mit Alkylierungsmitteln bewährt.
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Selbstverständlich ist die Vernetzungsgeschwindigkeit nicht nur von
der Aktivität der Vernetzer abhangig, sondern auch von der Konzentration der Athyleniminigruppen
in den. Vorprodukten, den sterischen Verhältnissen an den Athyleniminogruppen sowie
den benachbarten Substituenten.
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Zur Verminderung der Vernetzungsgeschwindigkeit und zur Erzielung
einer längeren Topfzeit kann die Verwendung von Verzögerern zweckmäßig sein. Geeignet
sind alkalische Mittel, insbesondere solche, die in den Äthyleniminderivaten löslich
sind. In Frage kommen z. B. Alkoholate höherer Alkohole und insbesondere tertiäre
Amine. Schwerflüchtige Amine verdienen im allgemeinen den Vorzug.
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Da, wie oben erwähnt, die Vernetzung durch Säuren oder Alkylierungsmittel
in Gang gesetzt wird, sind basische Mittel, insbesondere Amine, auch als Stabilisierungsmittel
gegen unbeabsichtigte Vernetzung geeignet. Auch bei der Herstellung der Vorprodukte
ist, soweit Athylenimin oder seine Derivate Reaktionspartner sind, stets darauf
zu achten, daB etwa vorhandene saure Gruppen, z. B. Restcarboxylgruppen in Polyestern,
durch basische Mittel neutralisiert sind.
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Die Vernetzungs-bzw. Härtungsmittel stellen vielfach leicht bewegliche
Flüssigkeiten dar, deren gleichmäßige Einarbeitung in die mehr oder weniger viskosen
Massen Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Zur Vermeidung dieses Nachteils können
die Härtungsmittel in eine den jeweils beabsichtigten Anwendungsgebieten entsprechende
viskose Form gebracht werden, z. B. durch Zugabe von Kunststoffen, wie Polyvinylacetat,
oder durch Einarbeitung von Füllmitteln mit großer Oberfläche, wie hochdisperse
Kieselsaure.
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Auch die Verwendung von Lösungen der Vernetzungsmittel in geeigneten
Weichmachern ist oft zweckmäßig ; auf diese Weise werden nicht nur extreme Mischungsverhältnisse
vermieden, sondern es können auch bei Raumtemperatur feste Vernetzungsmittel, z.
B. p-Chlorbenzolsulfonsäuremethylester, bequem in die Äthyleniminverbindungen eingearbeitet
werden.
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Es kann zweckmäßig sein, Vernetzer mittlerer Wirksamkeit, wie beispielsweise
p-Toluolsulfonsäuremethylester, die bei Raumtemperatur nur langsam reagieren, zunächst
in der Kälte in die Athyleniminverbindung einzumischen und dann anschließend auf
höhere Temperaturen, etwa 50 bis 100° C, zu erwärmen. Diese Verfahrensweise ist
vor allem bei der Herstellung größerer Formteile zweckmäßig.
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Das Vernetzungsmittel wird in der Regel in einer Menge von 0, 2 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%, zugefügt.
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Sowe. t nicht ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten
Substanzen, nämlich die Herstellung durchsichtiger, glasklarer Formteile oder Uberzüge,
ausgenützt werden soll, können genau so wie beim Verfahren des Hauptpatents die
zur Verbesserung mechanischer Eigenschaften üblichen Füllstoffe sowie anorganische
Pigmente oder lösliche Farbstoffe und Desinfektionsmittel zugegeben werden.
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Da die Härtung, wie oben erwzhnt, auch durch Säuren erfolgen kann,
sind sauer reagierende Füllstoffe im allgemeinen nicht geeignet, da sie zu einer
unkontrollierbaren Härtung führen würden. Weichmacher sind häufig mit den Athyleniminderivaten
gut verträglich. Ihre Verwendung ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern
auch zur Verbesserung anderer Eigenschaften, insbesondere zur Vermeidung oder Verringerung
der Kristallisation, oft ratsam, Geeignet sind beispielsweise Phthalate, Glykolderivate,
sowie polymere Weichmacher.
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Schließlich ist auch die Mitverwendung anderer Athyleniminderivate,
auch niedermolekularer in geringer Menge, möglich Im allgemeinen werden bei Mitverwendung
von niedermolekularen
Äthyleniminderivaten eher Produkte mit hartgummiahnlichen
Charakter und geringerer Reißfestigkeit erhalten. Auch die Zumischung von Athyleniminderivaten
auf der Basis von Polysiloxanen kann zweckmäßig sein.
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Ein Zusatz von monofunktionellen Äthyleniminderivaten führt im allgemeinen
zu weniger günstigen mechanischen Eigenschaften, jedoch ist ein gewisser Anteil
an monofunktionellen erträglich, wenn die Elastomeren keinen höheren mechanischen
Beanspruchungen ausgesetzt werden.
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Im allgemeinen sollte jedoch der Anteil an bi-oder höherfunktionellen
Äthyleniminderivaten mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 80 % betragen. Sofern
aus der Herstellung, z. B. infolge Verwendung von nicht völlig bifunktionellem Ausgangsmaterial,
geringere Anteile an monofunktionellem Material in den Vorprodukten vorhanden sind,
ist deren Entfernung oft nicht notwendig.
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Insbesondere bei Elastomeren auf Polyätherbasis kann die Mitverwendung
von Alterungsschutzmitteln, insbesondere Antoxydantien, z. B. vom Diphenylamintyp
zweckmäßig sein.
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Soweit Antioxydantien leicht alkylierbare oder saure Gruppen enthalten,
gilt das oben Gesagte. Falls derartige Substanzen trotzdem verwendet werden sollen,
wird man sie vorzugsweise erst auf die fertigen Formkörper aufbringen bzw. in diese
eindiffundieren lassen.
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Die erfindungsgemäß hergestellten kautschukartigen Massen finden einen
sehr breiten technischen Anwendungsbereich, z. B. für elastische Formteile aller
Art, als Verschlußmittel und Überzüge, etwa in der Elektrotechnik, Bautechnik, im
Kraftfahrzeugbau, ferner zum Ausfüllen von Fügen und Ritzen. Sie bieten sich auch
an für die Herstellung von Abdrücken, insbesondere in der Dentalmedizin. Gegenüber
den hierfür, bisher verwendeten kautschukelastischen Massen auf Silikon-bzw. Thiokolbasis
besitzen sie den wesentlichen Vorteil höherer Lagerfähigkeit und Geruchlosigkeit.
Gegenüber den Silikonabdruckmassen unterscheiden sie sich vorteilhaft dadurch, daß
die Vernetzung sich nicht unmittelbar nach dem Einmischen des Vernetzers durch Viskositätserhöhung
bemerkbar macht.
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Gegenüber den weitverbreiteten Alginat-Abdruckmassen besitzen die
Elastomeren auf Äthyleniminbasis den Vorteil, daß die Abdrücke ohne weiteres an
der Luft aufbewahrt und mehrfach ausgegossen werden können, während Alginat-Abdrücke
an der Luft sehr schnell schrumpfen und damit unbrauchbar werden. Die mittels der
erfhdungsgemäßen Massen gewonnenen Modelle zeichnen sich infolgedessen durch hervorragende
Maßgenauigkeit aus.
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Die Massen können ferner vorteilhaft zur Herstellung weichbleibender
Unterfütterungen von Prothesen, insbesondere
Dental-Prothesen,
verwendet werden. Dabei erweist sich die schnelle Vernetzbarkeit bei Raumtemperatur
als sehr günstig. Man kann nämlich ein Gemisch von Äthyleniminverbindung und hochwirksamem
Katalysator auf die Prothese aufbringen und in wenigen Minuten in situ erhärten
lassen. Auf diese Weise wird eine ausgezeichnete Paßgenauigkeit und damit ein erstklassiger
Sitz der Prothese erzielt. Selbstverstandlich kommen für Dauerunterfütterung von
Dentalprothesen nur Athyleniminderivate in Frage, welche, wie oben erwähnt, keine
leicht hydrolisierbaren Bindungen enthalten.
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Hervorzuheben ist noch die gute Haftung bzw. Klebefähigkeit der erfindungsgemäßen
Produkte, insbesondere auf Glas, sowie die Möglichkeit, sie zusammen mit natürlichen
oder synthetischen organischen oder anorganischen Geweben oder Fasern, z'. B. auch
Glasfasern, zu verarbeiten. Die Kältefestigkeit ist im allgemeinen gut.
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Mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Athyliminverbindungen lassen
sich in an sich bekannter Weise auch Schaumstoffe herstellen. Da bei der Vernetzungsreaktion
im Gegensatz zu den bekannten Polyurethanen kein C°2 entsteht, müssen als Treibmittel
die verschiedenartigen wwhrend der Sch : iumungsreaktion verdampfbaren organischen
Lösungsmittel, z. B. organische Fluorverbindungen ("Freone")
verwendet
werden.
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Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist infolge der hervorragenden
Durchsichtigkeit der erfindungsgem : iB hergestellten elastomer-en Produkte auf
optischem Gebiet gegeben, z. B. für optische Systeme ganz allgemein, für die Herstellung
von Linsen oder dünnen Schichten mit optisch guten Werten, sowie für Zwischenschichten
in Sicherheitsglas.
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Die erfindungsgemäße Verwendung von Polymeren mit Carboxyamidgruppen,
die über den Alkylrest die Åthylenimingruppe tragen, als Ausgangsmaterial hat die
Vorteile, daß dieses Ausgangsmaterial im allgemeinen leicht zugänglich ist, da die
Einführung der Alkylenimingruppen durch Ausbildung von Säureamidbindungen eine normalerweise
glatt verlaufende Reaktion darstellt. Dieser Gesichtspunkt ist deshalb wichtig,
weil die Einführung von Athylenimingruppen auf anderen Wegen häufig unangenehme
Nebenprodukte ergibt, die meist nur schwer entfernt werden und die Vernetzung stören
können. Hervorzuheben ist ferner, daß die Säureamidbindungen hohe Stabilität gegen
Hydrolyse aufweisen, so daß die erfindungsgemaß hergestellten Elastomere, besonders
diejenigen, die sich von Polyäthern ableiten, sich durch eine bemerkenswerte Hydrolysebestandigkeit
auszeichnen.
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Sie unterscheiden sich darin auch vorteilhaft von Elastomeren auf
Polyurethanbasis, die bekanntlich stets Biuret-und Alophanatgruppen enthalten, deren
Hydrolyse-und Hitzestabilität zu wünschen übrig läBt.
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Überraschenderweise zeichnen sich die erfindungsgemäB hergestellten
Endprodukte, insbesondere, wenn sie keine aromatischen Reste enthalten, auch durch
hohe Lichtbeständigkeit aus, was angesichts der in ihnen enthaltenen Aminogruppen
nicht ohne weiteres erwartet werden konnte.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Elastomeren lassen sich auch in
Form von hochelastischen Fäden gewinnen, die besonders hochwertig für die praktische
Verwendung sind, wenn sie nur Äther-und Säureamidgruppen und damit keine leicht
hydrolisierbaren Bindungen aufweist.
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Beispiel 1 150 g eines Polyäthers (hergestellt aus Tetrahydrofuran,
Xthylenoxyd, 4oSpoxy-undekansäure-methyl-ester, sowie BF3 als Initiator, im Molverhältnis
120 : 32 : 8 : 1), welcher ein durchschnittliches Molekulargewicht von 8700 und
ein Ester-Äquivalent von 1050 besitzt, werden mit 50 g Methanol, 90 g t-Äthyleniminopropylamin
und 10 ml einer Kaliumglycolatlösung, hergestellt durch Auflösen von 1 g Kalium
in 100 ml Äthylenglykol, vier Tage bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann gibt
man 300 ml Methanol zu und reinigt durch Rühren mit einem sauren Ionenaustauscher,
Fällen mit Wasser und Umfällen aus Athylenglykol-dimethyläther mit Wasser. Das so
gewonnene Öl wird in Benzol aufgenommen ; nach Trocknen über Kaliumcarbonat entfernt
man das Lösungsmittel, zuletzt im Hochvakuum.
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Ausbeute : 82,5 g Äthyleniminverbindung vom Basenäquivalent 1910 in
Form eines farblosen Öls.
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2, 5 g dieser Verbindung werden mit 0,3 g einer 20 %-igen Ldsung von
2, 4-Dichlor-benzolsulfonsäure-methylester in Dioctylphalat gemischt. Nach etwa
20 Minuten ist eine durchsichtige, gummiartige Masse von hoher Dauerelastizität
entstanden.
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Beispiel 2 Läßt man das in Beispiel 1 genannte Gemisch aus Polyäther,-t-4thylenimino-propylamin
usw. acht Tage bei Raumtemperatur stehen, so erhält man nach entsprechender Aufarbeitung
eine Äthyleniminverbindung vom Basenäquivalent 1200.
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Ein Gemisch von 2 g dieser Substanz mit 0,25 g einer 20 % igen Lösung
von 2,4-Dichlor-benzolsulfonsäure-methylester in Dioctyphthalat beginnt sehr schnell
zu gelieren und ist bereits nach etwa 10 Minuten in einen festen Gummi übergegangen.
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Beispiel 3 300 g eines Polyäthers (hergestellt aus Tetrahydrofuran,
Äthylenoxyd, M-Epoxy-undekansäure-methylester ? sowie BF3 als Initiator, (im Molverhältnis
100 : 50 : 8 : 1) welcher ein Xurchschnittliches Molekulargewicht von 9. 400 und
ein Ester-Aquivalent von 980 aufweist, werden mit 400 g Methanol, 180 g @-Äthylenimino-propylamin
und 40 g Glykol 10 Tage auf 50° erwirmt. Anschließend nimst man in 600 ml Methanol
auf und arbeitet auf wie in Beispiel 30 beschrieben. Man erhält 241 g eines zähen
Ols vom Basenäquivalent 1080.
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4 g der so erhaltenen Athyleniminverbindung werden mit 0,5 g einer
20 %igen Losung von 2,4-Dichlor-benzolsulfonsaure-methylester in Dioctyphthalat
gemischt. Nach etwa einer halben Stunde ist eine kautschukelastische Masse entstanden.
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Beispiel 4 60 g eines Polyäthers, hergestellt aus Tetrahydrofuran
und Athylenoxyd im Molverhaltnis 2 : 1, welcher ein durchschnittliches Molekulargewicht
von 9750 aufweist und durch Umsatz der OH-Endgruppen mit Isocyanato-essigs : iure-methylester
in üblicher Weise mit Methylester-Endgruppen ausgestattet wurde, werden in 30 ml
Methanol gelöst und mit 3,6 g Athylenimino-propylamin 42 Stunden auf 50 erwärmt.
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Anschließend nimmt man in 200 ml Methanol auf, fällt mit viel Wasser,
löst das abgeschiedene Öl in Benzol und verjagt das Lösungsmittel nach Trocknen
im Vakuum. Der Rückstand wiegt 52,5 g und besitzt ein Basenäquivalent von 5150.
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Erwärmt man 2 g dieser Äthyleniminverbindung mit 0,3 g einer 20 %
igen Lösung von 2,4-Dichlor-benzolsulfonsäure-methylester in Diamylphthalat auf
50°, so entsteht nach ca. 10 Minuten ein gummielastischer Körper.
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Beispiel 5 20 g des in Beispiel 4 genannten Polyäthers werden mit
10 ml Methanol und 1,9 g 2-Äthylenimino-heptylamin (hergestellt aus-Brom-önanthsäurenitril
durch Umsatz mit Äthylenimin und anschließende Hydrierung mit Lithiumalanat) vier
Tage bei Raumtemperatur stehengelassen.
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Nach Zugabe von 10 ml Methanol wird mit viel Wasser gefallut und das
abgeschiedene Öl in Xther aufgenommen.
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Nach Trocknen über Kaliumcarbonat wird mit Petroläther gefällt und
das isolierte Öl im Vakuum vom Lösungsmittel befreit. Man erhält 17,7 g Athyleniminverbindung
vom Basenäquivalent 5850.
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Ein Gemisch dieser Substanz mit 2 Gew.-% Benzolsulfonsäure-methylester
nimmt bei 80° nach etwa 20 Minuten gummiartige Konsistenz an.
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Beispiel 6 Man mischt 3 g der in Beispiel 5 beschriebenen Xthyleniminverbindung
mit 0,06 g m-Chlorbenzolsulfonsäure-methylester. Das Gemisch geht bei 50° in etwa
30 Minuten in einen festen Gummi über.
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Beispiel 7 67, 3 g eines Polyesters (hergestellt aus Adipinsäure,
Azelainsciure und 1,6-Hexandiol im Molverhältnis 7 : 7 : 13,
welcher
im wesentlichen Carboxyl-Endgruppen besitzt und ein durchschnittliches Molekulargewicht
von 3370 aufwei. st, werden gelöst in 34 ml Pyridin mit 21, 9 g Dip-nitro-phenylcarbonat,
2 1/2 Stunden auf 60° C erwärmt. Der gelbe Sirup wird in einem Gemisch von 200 ml
Äthylenglykol-dimethyläther, 200 ml Methanol und 200 ml eines stark basischen Ionenaustauschers
eingerührt. Anschließend werden unter Rühren 10,0 g-thyleniminopropylamin zugetropft
und 30 Minuten weitergerührt. Nach Filtration entfernt man das Pyridin und Nebenprodukte,
indem man die Lösung durch Säulen mit saurem bzw. basischem Ionenaustauscher laufen
läßt, und bringt im Vakuum zur Trockne.
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2,0 g der erhaltenen Athyleniminverbindung werden bei 50° C mit 0,04
g Benzolsulfonsäure-methylester gemischt.
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Wenn man das Gemisch weiter auf 50 C erwsirmt, so setzt die Gelierung
nach etwa 3 Minuten ein und führt allmählich zu einem gummielastischen Produkt.
Erhitzt man das Gemisch dagegen auf 8Q° C, so ist bereits nach ca. 3 Minuten ein
trockner, gummielas-tischer Körper entstanden.
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Beispiel 8 82, 4 g eines Polyesters, hergestellt aus jeweils äquimolaren
Mengen Pimelinsäure und Glutarsäure bzw. 1,3-Propandiol und 1,6-Hexandiol, welcher
vorwiegend Carboxyl-
Endgruppen und ein durchschnittliches Molekulargewicht
von 4120 besitzt, werden mit 40 ml Pyridin und 21,9 g Di-p-nitrophenyl-carbonat
3 Stunden auf 65 C erwärmt.
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Der entstandene hellbraune Sirup wird, wie in Beispiel 36 beschrieben,
mit 10,0 g S Xthylenimino-propylamin umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält so
67,4 g Äthyleniminverbindung in Form eines schwach braungefärbten Ois.
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3, 0 g dieser Substanz werden mit 0,06 g m-Chlorbenzolsulfonsäure-methylester
gemischt. Die Vernetzung zu einem gummielastischen Eörper ist, wenn man auf 80°
C erwärmt, nach fünf Minuten im wesentlichen beendet.
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Beispiel 9 1D, 4 g des in Beispiel 36 genannten Polyesters werden,
gelöst in 20 ml Xthylenglykol-dimethyläther, mit einer Lösung von 0,8 g N, N'-Carbonyldiimidazol
in 30 ml Xthylenglykol-dimethylather versetzt und 2 1/2 Stunden bei Raumtemperatur
stehagelassen. Anschließend gibt man eine Lösung von 1, 52 g ; =Athylenimino-propylamin
in 5 ml Athylenglykol-dimethyläther zu. Nach 10 Minuten entfernt man das Lösungsmittel
im Vakuum und nimmt den Rückstand in 150 ml Benzol auf. Das entstandene Imidazol
wird durch wiederholtes Ausschütteln mit Wasser entfernt. SchlieB-lich wird die
benzolische Lösung mit Kaliumcarbonat getrocknet
und im Vakuum
vom Lösungsmittel befreit.
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Die entstandene Athyleniminverbindung ist fast farblos und bei Raumtemperatur
wachsartig.
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Man schmilzt 4, 0 g dieser Substanz bei 50° C auf ; nach Einmischen
von 0,12 g m-Chlorbenzolsulfonsäuremethylester setzt die Gelierung nach etwa fünf
Minuten ein. Nach ca. einer Stunde ist eine gummielastische Masse entstanden.
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Patentansprüche