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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zur Erkennung eines Aufpralls nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
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Aus
DE 100 57 258 C1 ist ein Verfahren zur Seitenaufprallerkennung
mittels eines Temperatursensors bekannt, der eine adiabatische Temperaturerhöhung bei
einer Verformung eines Seitenteils eines Fahrzeugs misst. Dabei
wird die absolute Temperaturerhöhung
und der Temperaturgradient ermittelt. Diese werden mit vorgegebenen
Schwellwerten verglichen, um festzustellen, ob es sich um einen Seitenaufprall
handelt oder nicht. Nur, wenn beide Schwellwerte übertroffen
werden, dann liegt ein Seitenaufprall vor, wobei eine Plausibilisierung
mit einem Beschleunigungssensor durchgeführt wird. In Abhängigkeit
von der Plausibilisierung und dem Aufprallsignal werden gegebenenfalls
Rückhaltemittel angesteuert.
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Aus
EP 667 822 B1 ist ein Drucksensor bekannt,
der einen adiabatischen Druckanstieg in einem weitgehend geschlossenen
Seitenteil der Fahrzeugkarosserie als Auswerteparameter für einen Aufprall
erkennt. Auch hier ist ein Plausibilitätssensor vorgesehen. Dabei
kann eine Filterung des Signals unterhalb von einem Kilohertz vorgesehen
sein.
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Aus
DE 198 30 835 C2 ist ein Verfahren zum Auslösen eines
Rückhaltemittels
bekannt, wobei eine Sensoreinrichtung ein Drucksignal liefert. Der
Algorithmus, der den Aufprall erkennt, verwendet einen veränderlichen
Schwellwert, der von der Änderung des
Drucksignals abhängt.
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Aus
DE 196 19 468 C1 ist ein Verfahren zum Auslösen eines
Rückhaltemittels
zum Seitenaufprallschutz an einem Fahrzeug bekannt, bei dem in Abhängigkeit
von einem Mittelwertsignal des Drucksignals und einer Steigerung
des Drucksignals die Auslösung
eines Rückhaltemittels
vorgenommen wird.
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Nachteilig an den im Stand der Technik
vorgeschlagenen Algorithmen zur Auswertung von Druck- bzw. Temperatursignalen
ist, dass es einige Nichtauslösefälle gibt,
die schwer von echten Crashes zu unterscheiden sind. Besonders das
Auftreffen eines Fußballs,
Fußtritte,
Fahrradaufpralle oder wenigstens sehr heftiges Türschlagen erzeugen Druck- bzw. Temperatursignale,
die generell sehr schwer von Pfahlaufprallen mit niedriger Geschwindigkeit
zu trennen sind.
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Vorteile der
Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung
eines Aufpralls mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat
demgegenüber
den Vorteil, dass das Druck- bzw. Temperatursignal zunächst einer
Tiefpassfilterung bei ca. 400 Hz unterzogen wird, da sich die crashrelevanten
Daten im Druck- bzw. Temperatursignals im tieffrequenten Anteil
des Signals befinden. Die Tiefpassfilterung ist weiterhin unabdingbar,
um die Empfindlichkeit der Ableitung des Signals auf die Skalierung
der interessierenden Signaleigenschaften abzustimmen. Insbesondere
der erste Vergleich legt die Empfindlichkeit des Algorithmus fest.
Die Schwelle ist so eingestellt, dass ein Überschreiten des Betrags der
Schwelle in positive als auch in negative Richtung zu einem Start des
Algorithmus mit weiteren Vergleichen führt. Die übrigen Vergleiche können nun
verschiedenartig sein, wobei der einfachste Vergleich das Druck-
oder Temperatursignal selbst ist. Dies wird beispielsweise zur einer
Auslösung
oder zu einer Erkennung eines Aufpralls führen, wenn es sich um einen
schnellen Crash mit einem harten Gegner oder auch um einen schrägen Crash,
bei dem die Tür
erst spät
getroffen wird, handelt. Verwendet man die Druckänderung oder Temperaturänderung,
werden damit schnelle Pfahlcrashes, also Crashes, die relativ ungehindert nur
lokal in das Fahrzeug eindringen, erkannt. In einem dritten Pfad
ist vorgesehen, ein Produkt aus erster und verzögerter zweiter Ableitung mit
einer Schwelle zu vergleichen. Beide, die erste und die zweite Ableitung,
müssen
größer als
Null sein. Ziel dieses Pfades ist es, eine große positive Krümmung, gefolgt
von einem starken Anstieg zu detektierten. Eine Möglichkeit
ist die dargestellte Variante, andere sind denkbar.
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Durch die Kombination eines Tiefpassfilters und
der einfachen bzw. zweifachen Anwendung eines Ableitungsoperators
entstehen sogenannte Waveletfilterungen mit ein bzw. zwei verschwindenden
Momenten. Grob gesprochen detektiert ein Wavelet mit einem verschwindenden
Moment Änderungen
des Signals mit einer bestimmten Skalierung, während ein Wavelet mit zwei
verschwindenden Momenten eher Krümmungen
des Signals detektiert. Ein solcher Signalverlauf, positive Krümmung, gefolgt
von großem
Anstieg, tritt auf, wenn das eindringende Objekt auf steifere Strukturen
trifft, zum Beispiel auf eine B-Säule oder ein Versteifungsrohr
und dadurch die Intrusion, also das Eindringen in das Fahrzeug,
etwas abgebremst wird. Wenn die entsprechende Struktur dann nachgibt,
dringt das Objekt umso schneller ein. Dieser Effekt kann auch durch
eine Deformation des eindringenden Objekts, hier eine weiche Barriere,
verursacht werden. Bei sogenannten Misuses, also Fehlauslösungen,
durch Fußball,
Fußtritt
oder Fahrrad, treten solche Effekte weit weniger auf, so dass damit
ein sehr gutes Kriterium zur Trennung von kritischen Missuses und
zum Beispiel langsamen Pfahlcrashes und weichen Barrierencrashes
gegeben ist. Die Trennung von Misuses und Auslösecrashes muss über den
Algorithmus erfolgen, da auch Plausibilitätssensoren bei den sogenannten
Misuses freigeben würden.
Nachdem also die Empfindlichkeitsüberprüfung dazu geführt hat, dass
die Schwelle der Empfindlichkeit überschritten wurde, muss nur
einer dieser Pfade auslösen.
D.h. entweder das Signal an sich, die erste, oder die zweite Ableitung
multipliziert mit der ersten Ableitung.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch
angegebenen Verfahrens zur Erkennung eines Aufpralls möglich.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die
erste oder wenigstens die eine zweite Schwelle im zeitlichen Verlauf
angepasst werden. D.h. in Abhängigkeit
vom Druck- oder Temperatursignal oder deren Ableitungen können die
Schwellen angepasst werden, um entsprechend auf bestimmte Situationen
reagieren zu können.
Wird beispielsweise eine Situation erkannt, die zu einem Druck-
oder Temperaturanstieg führt
und damit eine Fehlauslösung
nach sich ziehen würde,
ist es möglich,
in einem solchen Fall die Schwellen für eine gewisse Zeit anzuheben,
um sie danach wieder abzusenken. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere zur Erkennung eines Seitenaufpralls geeignet. Wird
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Seitenaufpralldetektion verwendet, kann auf die Empfindlichkeit
gegebenenfalls ein Frontaufprallsignal Einfluss nehmen. Damit kann nämlich bei
einem Aufprall verhindert werden, dass ein Frontalaufprall ungewollt
zur Auslösung
von Seitenschutzvorrichtungen führt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Blockschaltbild einer Vorrichtung, die das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet,
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2 ein
Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die
Auswertung von Drucksensoren,
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3 ein
Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auswertung von Temperatursignalen und
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4 einen
typischen Signalverlauf.
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Beschreibung
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1 zeigt
in einem Blockschaltbild eine Vorrichtung, auf der das erfindungsgemäße Verfahren
abläuft.
Zwei Aufprallsensoren 1 und 2, die die adiabatische
Zustandsänderung
auswerten, sind jeweils am Steuergerät 3 angeschlossen.
Weiterhin ist an das Steuergerät 3 über einen
dritten Dateneingang ein Plausibilitätssensor 4 angeschlossen. Über einen
Datenausgang ist das Steuergerät 3 mit
einem Rückhaltesystem
verbunden. Optional kann das Steuergerät 3 auch mit einer
Insassenklassifizierung verbunden sein, so dass nur die Rückhaltemittel
ausgelöst
werden, die für
die jeweiligen Insassen geeignet sind.
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Die Aufprallsensoren 1 und 2,
die ein Signal in Abhängigkeit
von der adiabatischen Zustandsänderung
in einem Fahrzeugteil liefern, sind entweder Drucksensoren oder
Temperatursensoren. Dabei sind diese Sensoren in einem Fahrzeugteil
angeordnet, das zum größten Teil
geschlossen ist, so dass es zu einem adiabatischen Druckanstieg
bei einer Verformung des Fahrzeugteils kommen kann. Diese Art der
Aufprallsensierung ist äußerst schnell
und beispielsweise den Signalen von Beschleunigungssensoren überlegen.
Die Sensoren 1 und 2 weisen eine Signalaufbereitung,
einen Analog-Digital-Wandler und einen Senderbaustein auf, der die
Signale zum Steuergerät 3 überträgt. Die
Sensoren 1 und 2 sind nähmlich ausgelagert von Steuergerät 3 auf
Grund ihrer Funktion angeordnet. Wirken die beiden Sensoren 1 und 2 als
Seitenaufprallsensoren, dann sind sie in Seitenteilen des Fahrzeugs
angeordnet, beispielsweise der Türe.
Anstatt zwei Seitenaufprallsensoren ist es auch möglich, mehr
zu verwenden, beispielsweise für
jedes Seitenteil also vier. Zusätzlich
können noch
für Heck
und Frontaufprall solche Sensoren verbaut werden. Die Sensorsignale
werden dann im Steuergerät 3 ausgewertet,
das dazu einen Prozessor aufweist. Um aber die Rückhaltemittel 5, beispielsweise
Airbags oder Gurtstraffer, auszulösen, müssen die Signale der Sensoren 1 und 2 durch
einen weiteren Sensor 4 plausibilisiert werden. Hier wird
dazu ein Beschleunigungssensor verwendet. Alternativ ist es möglich, einen
Körperschallsensor oder
auch eine Umfeldsensorik dafür
zu verwenden. Auch der Sensor 4 weist eine Signalaufbereitung,
einen Analog-Digital-Wandler
und einen Senderbaustein auf, um seine Mess-Signale an das Steuergerät 3 zu übertragen.
Die Sensoren 1, 2 und 4 können jeweils
mikromechanisch ausgeführt
sein, weil dies eine Fertigungstechnik ist, die die Produktion in
hohen Stückzahlen
mit hoher Genauigkeit ermöglicht. Es
ist möglich,
dass der Sensor 4 im Steuergerät 3, und zwar im gleichen
Gehäuse,
angeordnet ist. Die ausgelagerten Sensoren 1, 2 und 4 sind
hier über eine
unidirektionale Verbindung mit dem Steuergerät 3 verbunden, d.h.
die Sensoren 1, 2 und 4 senden jeweils
ihre Daten zum Steuergerät,
das diese dann auswertet. Das Steuergerät 3 sendet jedoch
keine Daten zu den Sensoren 1, 2 und 4.
Dafür legt
das Steuergerät 3 auf
die Leitungen jeweils einen Gleichstrom, aus dem die Sensoren 1, 2 und 4 jeweils
ihre Energie beziehen. Durch Strommodulationen, beispielsweise Amplituden
oder Pulsweitenmodulationen, werden dann die Sensorwerte auf diesen Gleichstrom
moduliert. Alternativ ist es möglich,
eine bidirektionale Verbindung jeweils zu verwenden oder einen Bus,
an dem die Sensoren angeschlossen sind.
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2 zeigt
in einem Blockschaltbild das erfindungsgemäße Verfahren für die Auswertung
von Drucksignalen. Das Drucksignal P wird in einen Tiefpassfilter 1 gegeben,
da die crashrelevanten Daten im Drucksignal sich im tieffrequenten
Anteil des Signals befinden. Daher wird in diesem ersten Schritte eine
Tiefpassfilterung bis etwa 400 Hz durchgeführt. Der Tiefpass ist dabei
vorzugsweise ein Tiefpass dritter Ordnung, um die entsprechende
Genauigkeit zu erzielen. Da in diesem Algorithmus oder Verfahren erste
und zweite Ableitungen verwendet werden, ist eine Tiefpassfilterung
unabdingbar, um die Empfindlichkeit der Ableitung auf die zeitliche
Skalierung der interessierenden Signaleigenschaften abzustimmen.
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Das Signal des Tiefpassfilters 1 geht
dann an einen Empfindlichkeitsblock 2, einen Schwellwertvergleicher
für das
gefilterte Drucksignal 3, einen weiteren Schwellwertvergleicher 4,
der die zeitliche Ableitung des Druckes mit einer Schwelle vergleicht,
und einen dritten Schwellwertvergleicher 5, der die zweite Ableitung
des Druckes multipliziert mit der ersten Ableitung des Druckes mit
einer weiteren Schwelle vergleicht. Die Blöcke 4 und 5 weisen
jeweils Differenziererfunktionen auf, um eine zeitliche Ableitung
des Druckes bzw. eine zweite zeitliche Ableitung des Druckes; durchzuführen. Die Blöcke 2 bis 5 weisen
zeitabhängige
Schwellen auf, mit denen die Signale verglichen werden. Die Schwellen ändern sich
in Abhängigkeit
von den Signalen selbst. Dabei wird berücksichtigt, dass bestimmte
physikalische Gegebenheiten bei einem bestimmten Signalverhalten
berücksichtigt
werden müssen,
um Fehlauslösungen
zu vermeiden. Im Empfindlichkeitsblock 2 muss das Drucksignal
P eine zeitabhängige
Schwelle überschritten haben,
damit die Blöcke 3 bis 5 aktiv
werden. Die verwendeten zeitabhängigen
Schwellen steigen nach Start des Algorithmus an und können im
späteren Verlauf
auch wieder geringer werden. Dies ist sinnvoll, da besonders bei
Crashes, die zuerst nicht die Tür
treffen und bei langsamen Crashes die Türdeformation etwas länger dauert
und somit das Signal aufgrund der immer vorhandenen Türundichtigkeit
nicht die der Volumenänderung
entsprechende Druckänderung
erreicht.
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Im Block 3 ist eine einfache,
zeitabhängige Schwelle
auf das Drucksignal selbst angewendet und dient u.a. zur Auslösung von
schnellen Crashes mit einem harten Gegner und auch bei schrägen Crashes,
bei denen die Tür
erst spät
getroffen wird und eine Airbagauslösung zwar nicht unbedingt erforderlich
ist, aber meist erwartet ist, da das Automobil sehr start beschädigt sein
kann. Im Allgemeinen kann es dabei zu einem Totalschaden führen.
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Im Block 4 wird zunächst das
Drucksignal, das gefiltert wurde, einmal nach der Zeit differenziert. Damit
liegt dann die Druckänderung,
also ein Gradient vor. Im Block 4 wird dann auf diese Druckänderung
eine weitere zeitabhängige
Schwelle angewendet, die sich in Abhängigkeit von der Druckänderung auch
wieder ändert.
Damit werden vor allem schnelle Pfahlcrashes erkannt, also Crashes
mit Objekten, die relativ ungehindert nur lokal in das Fahrzeug
eindringen.
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Im Block 5 ist eine zeitabhängige Schwelle auf
das Produkt aus erster und einer verzögerten zweiten Ableitung des
Drucksignals, die beide größer als
Null sein müssen,
vorgesehen. Dazu weist der Block 5 entsprechende Funktionen
zur einmaligen und zweimaligen zeitlichen Diffenzierung des Drucksignals
auf. Hier soll eine große
positive Krümmung gefolgt
von einem starken Anstieg detektiert werden. Ein solcher Signalverlauf
tritt auf, wenn das eindringende Objekt auf steifere Strukturen
trifft, beispielsweise die B-Säule
oder ein Versteifungsrohr und dadurch die Intrusion abgebremst wird.
Wenn die entsprechende Struktur dann nachgibt, dringt das Objekt
umso schneller ein. Dieser Effekt kann auch durch die Deformation
des eindringenden Objekts weiche Barriere, Fahrzeug, verursacht
werden. Bei Fehlauslösungen,
beispielsweise durch einen Fußball,
einen Fußtritt
oder ein Fahrrad, treten solche Effekte weit weniger auf, so dass
dadurch ein sehr gutes Kriterium zur Trennung von kritischen Fehlauslösungen und
zum Beispiel langsamen Pfahlcrashes und weichen Barrierencrashes
gegeben ist. Die Trennung von Fehlauslösungen und Auslösecrashes muss über den
Algorithmus erfolgen, da auch Plausibilitätssensoren, wie der Sensor 4,
bei den genannten Fehlauslösungen
freigeben würden.
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Durch die Kombination des Tiefpassfilters 1 und
der einfachen bzw. zweifachen Anwendung eines Ableitungsoperators
im Block 5 entstehen Waveletfilterungen mit. ein bzw. zwei
verschwindenden Momenten. Grob gesprochen detektiert ein Wavelet mit
einem verschwindenden Moment Änderungen des
Signals mit einer bestimmten Skalierung, während ein Wavelet mit zwei
verschwindenden Momenten eher Krümmungen
des Signales detektiert.
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Der Block 2 ist an ein UND-Gatter 7 angeschlossen.
während
die Blöcke 3 bis 5 an
ein ODER-Gatter 6 angeschlossen sind. Der Ausgang des ODER-Gatters 6 ist
dann an einen zweiten Eingang des UND-Gatters 7 angeschlossen.
D.h. nur, wenn die Empfindlichkeit 2 bei ihrem Schwellwertvergleich
erkannt hat, dass das Drucksignal über der ersten Schwelle ist
und wenigstens einer der Blöcke 3 bis 5 eine
Schwellwertüberschreitung
erkannt hat, dann liegt am Ausgang des UND-Gatters 7 eine
logische 1 vor und es wird im Block 8 die Auslöseentscheidung
getroffen, wobei das Signal des Plausibilitätssensors mit einbezogen wird.
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In 3 ist
ein zweites Blockschaltbild dargestellt. Hier wird das erfindungsgemäße Verfahren für einen
Temperatursensor dargestellt. Das Temperatursignal T wird auf einen
Tiefpassfilter 9 aus den oben genannten Gründen gegeben.
Auch hier befinden sich die crashrelevanten Daten im tieffrequenten Anteil,
so dass auch hier eine Tiefpassfilterung bei ca. 400 Hz durchgeführt wird.
Das Gleiche gilt für
die Tiefpassfilterung, da auch hier die erste und zweite Ableitung
zur Erkennung eines Aufpralls verwendet werden. Das gefilterte Signal
wird dann vom Ausgang des Tiefpassfilters 9 an die Blöcke 11 bis 14 abgegeben.
Im Block 11 wird die Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
festgelegt. Im Block 12 wird die Temperatur mit einer zeitabhängigen Schwelle
verglichen. Auch diese Schwelle ändert sich
in Abhängigkeit
vom aktuellen Temperatursignal. Im Block 13 wird wiederum
die Ableitung der Temperatur mit einer weiteren Schwelle, die auch
zeitabhängig
ist, verglichen. Im Block 14 wird analog zur Druckauswertung
ein Produkt aus der ersten Ableitung der Temperatur mit der zweiten
Ableitung der Temperatur, die etwas zeitversetzt ist, gebildet.
Die Blöcke 12, 13 und 14 sind
an Dateneingänge
eines ODER-Gatters 15 angeschlossen. Der Ausgang des ODER-Gatters 15 führt an einen
ersten Dateneingang eines UND-Gatters 16, an dessen zweiten
Dateneingang der Empfindlichkeitsblock 11 angeschlossen
ist. Im Block 17 findet dann die Plausibilisierung und
Aufprallerkennung statt. Der Empfindlichkeitsblock 11 erhält weiterhin
ein Signal vom Frontairbag 10.
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Erkennt die Empfindlichkeit 11,
dass das Signal eine Schwelle überschritten
hat, und zwar dem Betrage nach, also in positiver oder negativer
Richtung, dann starten die Blöcke 12 bis 14 ihre
Vergleiche. Dass diese Vergleiche beginnen, wenn eine negative Schwelle
unterschritten wird, hängt
daran, dass dies nur beim Türzuschlagen
passieren kann, da sich dann die Innenverkleidung der Tür auf Grund ihrer
Trägheit
von der Tür
leicht abhebt, so dass ein Unterdruck, also eine Abkühlung, im
Türinnenteil
entsteht. Das Rückschwingen
resultiert in einem Druckanstieg, also einer Erwärmung. Diese Erwärmung lässt sich
leichter ausblenden, wenn sie etwas später nach dem Startalgorithmus
stattfindet, da dann im allgemeinen die Schwellen unempfindlicher eingestellt
sind.
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Im Block 11 wird also die
Empfindlichkeit des Algorithmus bestimmt, wobei die Temperatur eine zeitabhängige Schwelle überschritten
haben muss, damit die anderen drei Blöcke 12 bis 14 aktiv
werden. Diese zeitabhängige
Schwelle wird von einem zusätzlichen
Parameter 10 beeinflusst, und zwar dem Flag, ob eine Frontairbagauslösung erfolgt
ist. In diesem Fall entsteht eine Druckwelle. die eine Komprimierung
des Türvolumens
und somit eine Temperaturerhöhung
bewirkt, die vom Temperatursensor registriert wird. Dadurch wird
das System empfindlicher für
eventuelle Seitenanpralle. Um auch im Fall einer folgenden Seitenkollision
richtig auszulösen,
wird die zeitabhängige
Schwelle im Block 11 für
die Dauer der Druckwelle entsprechend angehoben.
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Die verwendeten zeitabhängigen Schwellen steigen
nach Start des Algorithmus an und können im späteren Verlauf auch wieder geringer
werden. Dies ist sinnvoll, da besonders bei Crashes, die zuerst nicht
die Tür
treffen und bei langsamen Crashes die Türdeformation etwas länger dauert
und somit das Signal aufgrund der immer vorhandenen Türundichtigkeit
nicht die erwartete Temperaturänderung
erreicht.
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Im Block 11 ist eine einfache
zeitabhängige Schwelle
auf das Temperatursignal selbst angewendet worden und dient u.a.
zur Auslösung
von schnellen Crashes mit einem harten Gegner und auch bei schrägen Crashes,
bei denen die Tür
erst sehr spät getroffen
wird und eine Airbagauslösung
zwar nicht unbedingt erforderlich ist, aber meist erwartet wird, da
das Auto sehr stark beschädigt
ist, im allgemeinen ein Totalschaden.
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Im Block 13 wird eine zeitabhängige Schwelle
auf die Temperaturänderung
angewendet. Dieser Pfad dient vor allem zum Auslösen von schnellen Pfahlcrashes,
also Crashes mit Objekten, die relativ ungehindert nur lokal in
das Fahrzeug eindringen.
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Der nächste Block 14 ist
eine zeitabhängige Schwelle
auf das Produkt aus erster und verzögerter zweiter Ableitung, die
beide größer als
Null sein müssen.
Ziel dieses Blocks 14 ist es, eine große positive Krümmung, gefolgt
von einem starken Anstieg zu detektierten. Durch die Kombination
des Tiefpassfilters und der einfachen bzw. zweifachen Anwendung
eines Ableitungsoperators entstehen Waveletfilterungen mit ein bzw.
zwei verschwindenden Momenten. Grob gesprochen detektiert ein Wavelet
mit einem verschwindenden Moment Änderungen des Signals mit einer
bestimmten Skalierung, während
ein Wavelet mit zwei verschwindenden Momenten eher Krümmungen
des Signales detektiert. Ein solcher Signalverlauf tritt auf, wenn
das eindringende Objekt auf steife Strukturen trifft, beispielsweise
die B-Säule oder
das Versteifungsrohr. Dadurch wird die Intrusion etwas abgebremst.
Wenn die entsprechende Struktur dann nachgibt, dringt das Objekt
umso schneller ein. Dieser Effekt kann auch durch die Deformation
des eindringenden Objekts weiche Barriere Verursacht werden. Bei
Fehlauslösung
Fußball,
Fußtritt
oder Fahrrad treten solche Effekte weit weniger auf, so dass damit
ein sehr gutes Kriterium zur Trennung von kritischen Missuses, also
Fehlauslösungen,
zum Beispiel langsamen Pfahlcrashes und weichen Barrierencrashes
gegeben ist. Die Trennung von Fehlauslösung und Auslösecrashes
muss über
den Algorithmus erfolgen, da auch Plausibilitätssensoren bei den genannten
Fehlauslösungen
freigeben würden.
Die Blöcke 12 bis 14 können also
unabhängig
voneinander eine Auslöseentscheidung
treffen, die dann mit Plausibilitätssignalen von anderen im Auto
verbauten Sensoren bestätigt
werden muss, um so zur endgültigen
Entscheidung zu gelangen. Zeigt also wenigstens einer der Blöcke 12 bis 14 einen
Aufprall an, dann gibt das ODER-Gatter 15 eine logische
1 an das UND-Gatter 15 ab, wobei dann auch der Empfindlichkeitsblock 11 eine
logische 1 abgibt, da ja nur dann die Blöcke 12 bis 14 tätig werden
können.
In diesem Fall gibt das UND-Gatter 16 dann an den Block 17 eine
logische 1 ab, so dass dann Block 17 diese Aufprallerkennung
in Abhängigkeit
von den Plausibilitätssignalen
des Sensors 4 zur Auslösung der
Rückhaltemittel 5 führt.
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In 4 ist
in einen Diagramm die Abhängigkeit
des Druckes in einem Seitenteil von der Zeit dargestellt. Auf der
Abszisse 18 ist die Zeit abgetragen und auf der Ordinate 19 der
Druck. Die Kurve 100 ist der Druckverlauf bei einem 25
km/h-Fahrradaufprall und die Kurve 2 bei einem 20 km/h-Pfahlaufprall
in die Nähe
der B-Säule.
Nur mit Hilfe von dem Block 14 bzw. 5 ist es möglich, diese
beiden Fälle
korrekt zu klassifizieren und rechtzeitig eine Auslöseentscheidung
zu treffen.