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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung eines ausziehbaren Möbelteils, insbesondere eines Schubkastens, mit einer Führungsschiene, an der direkt oder über eine an der Führungsschiene verfahrbar gelagerte Mittelschiene eine Laufschiene verfahrbar gelagert ist, sowie eine an der Führungsschiene befestigte Selbsteinzugsvorrichtung oder Ausstoßvorrichtung mit einem in einem Gehäuse der Selbsteinzugs- oder Ausstoßvorrichtung verschiebbar gelagerten Mitnehmer, der von einem Aktivator zur Aktivierung einer Selbsteinzugsvorrichtung oder einer Ausstoßvorrichtung betätigbar ist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit mehreren untereinander angeordneten und ausziehbaren Möbelteilen.
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Derartige Auszugsführungen und mit solchen Auszugsführungen versehene Möbel, mit denen Möbelteile wie Schubkästen oder sonstige Möbelauszüge aus dem Möbelkorpus eines Möbels ausziehbar bzw. einfahrbar sind, sind in zahlreichen Ausführungsformen aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 20 2008 003 328 U1 . Die Ausstattung sämtlicher Auszugsführungen mit einer Selbsteinzugsvorrichtung oder einer Ausstoßvorrichtung dienen dabei der bequemeren Handhabung beim Aus- bzw. Einfahren der ausziehbaren Möbelteile.
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Bei Möbeln mit mehreren untereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteilen ist es außerdem in bestimmten Fällen erforderlich, ein gleichzeitiges Ausziehen mehrerer der ausziehbaren Möbelteile zu verhindern. Dazu ist es beispielsweis aus der
DE 10 2010 038 247 A1 bekannt, eine Verriegelungsleiste in dem Möbelkorpus anzubringen, die mit den Auszugsführungen mit dem jeweiligen Möbelteil gekoppelt ist.
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Zur Aktivierung der Selbsteinzugsvorrichtung oder der Ausstoßvorrichtung sowie der Ver- bzw. Entriegelung der ausziehbaren Möbelteile mit Hilfe der Verriegelungsleiste ist es aus dem oben genannten Stand der Technik bekannt, diese durch an dem ausziehbaren Möbelteil oder der Laufschiene angebrachten Aktivatoren zu aktivieren, welche in die jeweiligen Mitnehmer der o. g. Auszugsvorrichtung eingreifen.
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Nachteilig im Stand der Technik ist dabei, dass die Positionierung der Aktivatoren bzw. Mitnehmer genau aufeinander abgestimmt sein muss, um einen reibungslosen Funktionsablauf zu gewährleisten. Außerdem ist der Montageaufwand aufgrund einer Vielzahl der anzubringenden Bauteile an der Auszugsführung sehr groß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auszugsführung eines ausziehbaren Möbelteils sowie ein Möbel mit mehreren untereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteilen und einer Selbsteinzugsvorrichtung oder einer Ausstoßvorrichtung und einer Verriegelungsmöglichkeit bereit zu stellen, bei der bzw. bei dem weniger Bauteile zur Aktivierung der Funktionsvorrichtungen benötigt werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Auszugsführung eines ausziehbaren Möbelteils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Möbel mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Auszugsführung zeichnet sich dadurch aus, dass die Selbsteinzugs- oder die Ausstoßvorrichtung von einem Aktivator betätigbar ist, der an einem auf das in einer Auszugsrichtung an vorderer Stirnseite am Ende der Laufschiene aufgesteckten Verschlussstopfen angeordnet ist, wobei der Verschlussstopfen ein Rastmittel zur Halterung des ausziehbaren Möbelteils aufweist und wobei der Mitnehmer einen Zapfen zum Eingriff in eine Verriegelungsleiste zur Ver- und Entriegelung mehrerer übereinander angeordneter ausziehbaren Möbelteile aufweist. Dieser Verschlussstopfen, der in einfacher Weise auf das vordere Ende der Laufschiene montierbar ist, erfüllt somit gleichzeitig mehrere Funktionen, wodurch die Montagezeit einer solchen Auszugsführung sich deutlich reduzieren lässt. Vorteilhaft ist auch, dass durch den Einbau nur eines statt mehrerer Bauteile Ungenauigkeiten bei der Montage vermieden werden können.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist der Aktivator als Teilstück des Verschlussstopfens ausgebildet, sodass dieser nicht vor der Montage des Verschlussstopfens separat an der Auszugsführung montiert werden muss.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung weist der Verschlussstopfen ein Dämpfungselement zur Abdämpfung eines Anschlagens der Laufschiene an der Führungsschiene auf. Damit ist an dem Verschlussstopfen ein weiterer Funktionsvorteil integriert, wodurch die Montagearbeit nochmals reduziert ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist das Gehäuse der Selbsteinzugsvorrichtung oder der Ausstoßvorrichtung mit einer Führung zur Aufnahme der Verriegelungsleiste ausgebildet, wodurch die ortsgenaue Ankopplung der Auszugsführung an die Verriegelungsleiste sichergestellt ist.
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Zumindest der Mitnehmer der Ausstoßvorrichtung ist nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung mehrteilig ausgebildet. Insbesondere weist der Mitnehmer der Ausstoßvorrichtung mindestens ein erstes Mitnehmerteil auf, das in einer Führungsnut des Gehäuses der Ausstoßvorrichtung führbar ist und ein in einer Ausnehmung des ersten Mitnehmerteils aufgenommenes zweites Mitnehmerteil, das im ersten Mitnehmerteil federbelastet in Auszugsrichtung verschiebbar ist. Dadurch ist gewährleistet, dass bei einer Betätigung der Ausstoßvorrichtung, bei der das ausziehbare Möbelteil, beispielsweise ein Schubkasten, zur Auslösung der Ausstoßvorrichtung geringfügig entgegen der Auszugsrichtung in den Möbelkorpus hinein geschoben werden kann, ohne dass die Kopplung des Zapfens des Mitnehmers mit der Verriegelungsleiste zu verklemmen droht.
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Um ein funktionssicheres Zusammenwirken der Mitnehmerteile zu gewährleisten, wird das zweite Mitnehmerteil in einer Ausnehmung des ersten Mitnehmerteils geführt, die auf eine der Aufnahme zur Kopplung mit dem Aktivator gegenüberliegenden Seite des ersten Mitnehmerteils sich in den Korpus des ersten Mitnehmerteils hinein erstreckt.
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Zur exakten Führung der Linearbewegung des zweiten Mitnehmerteils in dem ersten Mitnehmerteil weist das erste Mitnehmerteil in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ein Langloch zur Aufnahme des Führungselementes des zweiten Mitnehmerteils auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist der Aktivator (71) und der Mitnehmer (10, 11) parallel neben der Laufschiene (42) positioniert, so dass durch diese Anordnung des Aktivators und des Mitnehmers parallel neben der Laufschiene sich hinsichtlich der benötigten Höhe des Einbauraumes eine besonders kompakte Bauform mittels einer Verriegelungsleiste gesteuerter übereinander angeordneter ausziehbarer Möbelteile ergibt.
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Vorteilhaft können Möbel mit übereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteilen der vorgenannten Art mit einer Blendenhöhe kleiner 50 mm ausgestattet werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Möbels mit in einer Seitenwand eines Möbelkorpus eingelassener Verriegelungsleiste;
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2 eine zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Möbels mit einer auf einer Innenseite des Möbelkorpus angebrachten Verriegelungsleiste;
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3 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auszugsführung mit auf die Laufschiene aufgestecktem Verschlussstopfen und an der Führungsschiene angeordnetem Selbsteinzugsvorrichtung,
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4 eine perspektivische Darstellung des Verschlussstopfens und der Einzugsvorrichtung ohne Darstellung der Schienen der Auszugsführung;
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5a, 5b, 5c unterschiedliche Ansichten des Verschlussstopfens der Auszugsführung;
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6 und 7 unterschiedliche perspektivische Ansichten der Einzugsvorrichtung mit darin eingebautem Mitnehmer;
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8 eine perspektivische Ansicht des Mitnehmers der in 7 gezeigten Einzugsvorrichtung;
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9 eine perspektivische Ansicht einer Ausstoßvorrichtung der Auszugsführung;
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10 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Ausstoßvorrichtung aus 9;
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11 bis 15 unterschiedliche Ansichten einer Ausführungsvariante des Mitnehmers der Ausstoßvorrichtung, und
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16 bis 19 mehrere perspektivische Ansichten einer Einzugsvorrichtung bzw. Ausstoßvorrichtung mit an diese angekoppelter Verriegelungsleiste.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Auszugsführung, Führungsschiene, Laufschiene, Aktivator, Verschlussstopfen, Mitnehmer und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In den 1 und 2 sind zwei Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen Möbels 1 gezeigt. Das Möbel 1 weist dabei einen Möbelkorpus 2 sowie mehrere aus dem Möbelkorpus 2 ausziehbare Schubkästen 3 auf, die über eine Auszugsführung 4 aus dem Möbelkorpus 2 des Möbels 1 ausziehbar bzw. einfahrbar gehalten sind.
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Um ein gleichzeitiges Ausziehen mehrerer ausziehbarer Möbelteile 3 zu verhindern, ist zumindest auf einer Seite des Möbelkorpus 2 eine Verriegelungsleiste 5 angebracht, die mit einer der Auszugsführungen 4 der jeweiligen Möbelteile 3 derart in Wirkverbindung steht, dass jeweils nur eines der Möbelteile 3 aus dem Möbelkorpus 2 des Möbels ausziehbar ist.
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Die Verriegelungsleiste ist dabei in der 1 gezeigten Ausführungsvariante in einer Nut 21 in einer der Seitenwände des Möbelkorpus 2 eingelassen. Bei der in 2 gezeigten alternativen Ausführungsvariante ist die Verriegelungsleiste 5 an der innenseitigen Oberfläche der Seitenwand des Möbelkorpus 2 aufgesetzt und in einer Auszugsrichtung A durch eine Adapternut 61 eines Adapters 6, mit der die Auszugsführung 4, insbesondere die Führungsschiene 41 der Auszugsführung 4, an der Seiteninnenwand des Möbelkorpus 2 fixiert ist, eingelegt. Die Verriegelungsleiste 5 ist dabei senkrecht zur Auszugsrichtung A verschiebbar an dem Möbelkorpus 2 festgelegt und besteht gemäß einer Ausführungsvariante aus einer Führungsleiste 51, in der mehrere in Richtung der Längsachse der Führungsleiste 51 verschiebbare Schiebeteile 52 einliegen, wie es beispielsweise in den 17 und 19 gezeigt ist, und in die ein Zapfen 103, 1122 eines Mitnehmers 10, 11, welcher später noch näher erläutert wird, eingreift und so eine Verriegelung oder Freigabe des mit der jeweiligen Auszugsführung 4 verbundenen ausziehbaren Möbelteils 3 bewirkt.
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In einer anderen Ausführungsvariante ist die Verriegelungsleiste 5 in Form einer einstückigen Verriegelungsstange ausgebildet, die selbst Nuten 53 aufweist.
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Die Verriegelungsleiste 5 weist desweiteren ein nicht gezeigtes Kopfstück auf, an dessen von der Verriegelungsleiste 5 abgewandten Ende vorzugsweise ein Schloss angebracht ist, mit dem das Möbel abschließbar ist, indem die Verriegelungsleiste in einer Fixierstellung fixiert wird.
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In 3 ist eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auszugsführung 4 gezeigt, die eine Führungsschiene 41 aufweist, an der über eine an der Führungsschiene 41 verfahrbar gelagerte Mittelschiene 43 wiederum eine Laufschiene 42 verfahrbar gelagert ist. Denkbar ist auch eine direkte Lagerung der Führungsschiene 41 an der Laufschiene 42 ohne eine dazwischen liegende Mittelschiene.
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An der Führungsschiene 41 ist desweiteren eine Selbsteinzugsvorrichtung 8 angeordnet, die in 4 ohne die Auszugsführung 4 dargestellt ist. Sie weist einen Kraftspeicher 81 in Form einer, nur hier dargestellten, Zugfeder auf, der parallel außerhalb eines Dämpfers 89 angeordnet ist und der einerseits an dem Dämpfergehäuse 891 angreift und andererseits mit einem in einer Führungsbahn 85, 86 verfahrbar gelagerten Mitnehmer 10 am Fußteil 104 gekoppelt ist. Der Mitnehmer 10 wird dabei beim Ausziehen des ausziehbaren Möbelteils 3 mithilfe eines an der Laufschiene befestigten Aktivators 71 entlang der Führungsbahn 85, 86 in Auszugsrichtung A verschoben, wobei während dieser Verschiebung der Kraftspeicher 81 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 vorgespannt wird.
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Der Aktivator 71 ist dabei, wie in den 3, 4 und insbesondere in den 5a bis 5c gezeigt ist, einteilig mit dem Verschlussstopfen 7 ausgebildet. Dieser Verschlussstopfen 7 weist dabei ein Steckelement 73 auf, das in das in Auszugsrichtung A betrachtet vordere stirnseitige Ende der Laufschiene 4 eingesteckt wird. In Auszugsrichtung A vor dem Steckelement 73 ist ein Rastfederteil 74 mit einer Rastnase 76 angeformt. Die Rastnase 76 ist dabei in eine dazu vorgesehene Ausnehmung eines Korpus des ausziehbaren Möbelteils 3 einrastbar und dient als Halterung für das Möbelteil 3 an der Auszugsführung 4. Von diesem Rastfederteil 74 erstreckt sich entgegen der Auszugsrichtung A seitlich ein Arm 72, an dessen Ende der Aktivator 71 angeformt ist. Bevorzugt ist außerdem an dem Steckelement 73 auf der dem Rastfederteil 74 abgewandten Seite ein Dämpfungselement 75 angeformt, um bei einem Wiedereinschieben des ausziehbaren Möbelteils 3 zurück in die Schließposition das Anschlagen der Laufschiene 42 an der Führungsschiene 41 abzudämpfen, um so eine unerwünschte Geräuschbildung zu vermeiden.
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Wie desweiteren in den 5a und 5b zu erkennen ist, weist der Aktivator 71 bevorzugt in Auszugsrichtung nebeneinander liegende Steuernasen 711, 712 auf, wobei die Steuernase 711 auf ihrer der zweiten Steuernase 712 zugewandten Seite angeschrägt ist, um im Bedarfsfall einer letztlich nicht auszuschließenden Fehlbedienung, bei der das Zusammenspiel zwischen dem Mitnehmer 10 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 und dem Aktivator 71 außer Kraft gesetzt wurde, den Normalzustand dadurch wieder herstellen zu können, dass die Laufschiene 42 einmal in die Schließposition zurück bewegt wird. Die Steuernase 711 kann dabei entlang der Abschrägung 105, gezeigt in 8 an dem Mitnehmer 10 entlang gleiten und schließlich wieder in die Ausnehmung 101 des Mitnehmers eingreifen. Zur Befestigung des Gehäuses 82 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 an der Führungsschiene 41 ist, wie in 6 gezeigt ist, ein Rastelement 84 mit einer Rastnase 841 an dem Gehäuse 82 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 angeformt.
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Um die Verriegelungsleiste 5 an dem Gehäuse 82 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 in Auszugsrichtung A zu fixieren, ist an dem Gehäuse 82 eine Führung 87 mit zwei senkrecht zur Auszugsrichtung abstehenden Wandungen angeformt, wobei der Abstand der beiden Wandungen der Breite der einzusetzenden Verriegelungsleiste 5 entspricht. Zur Montageerleichterung des in einer Aufnahme 88 des Gehäuses 82 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 einzusetzenden Mitnehmers 10 weist die Führung 87 des Gehäuses 82 einen senkrecht zur Auszugsrichtung A verlaufenden Schlitz 871 auf, durch den der Zapfen 103 des Mitnehmers, der mit der Verriegelungsleiste 5 im Eingriff steht, in die Aufnahme 88 eingesetzt werden kann. Am Zapfen 103 sind endseitig beidseitig senkrecht zur Auszugsrichtung A Abflachungen 1031, abgestimmt zur Breite der Nut 53, angebracht, um eine Abnutzung des Zapfens 103 zu vermeiden, sowie ausreichende Kontaktflächen im Eingriffsbereich mit der Verriegelungsleiste 5 bereitzustellen.
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In der Funktionsstellung des Mitnehmers 10 liegt der Zapfen 103 in einer als Langloch ausgebildeten Führungsnut 873 ein, wobei die Positionierung des Zapfens 103 an dem Mitnehmer 10, wie in 8 gezeigt ist, so gewählt ist, dass der Zapfen 103 während eines Auszugsvorgangs, bei dem der Mitnehmer 10 von der in 7 gezeigten Position durch den Aktivator 71 in Auszugsrichtung in der Aufnahme 88 verschoben wird und das vordere Ende des Mitnehmers über Führungselemente 102 in den Führungsbahnen 85, 86 geführt nach unten wegkippt und dadurch den Aktivator freigibt.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung 8 ist vorzugsweise als gedämpfte Selbsteinzugsvorrichtung ausgebildet, beispielsweise als aus dem Stand der Technik bekannter Lineardämpfer.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist anstelle der Einzugsvorrichtung 8 eine Ausstoßvorrichtung 9 an der Führungsschiene 41 der Auszugsführung 4 festgelegt. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Ausstoßvorrichtung ist in den 9 und 10 gezeigt. Der Aufbau des Gehäuses 92 der Ausstoßvorrichtung entspricht dabei der Ausgestaltung des Gehäuses 82 der Einzugsvorrichtung. Auch hier ist ein Kraftspeicher 91 mit einem Mitnehmer 11 verbunden, der in einer Aufnahme 99 des Gehäuses 92 der Ausstoßvorrichtung entlang der Auszugsrichtung A verfahrbar gelagert ist. Der Kraftspeicher 91 besteht im Wesentlichen aus einem Kraftspeichergehäuse 911, das beispielsweise über eine Rastverbindung 98 und Rastöffnungen 9111 mit dem Gehäuse 92 der Ausstoßvorrichtung verrastbar ist. In dem Kraftspeichergehäuse 911 ist bevorzugt eine Druckfeder 913 aufgenommen, die mithilfe einer Stange 912 in der Schließposition des ausziehbaren Möbelteils zusammengedrückt unter Vorspannung gehalten wird. Die Stange 912 weist dabei an dem von der Druckfeder 913 beabstandeten Ende einen Stangenkopf 9121 auf, der im Eingriff mit dem Mitnehmer 11 steht.
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Zur Auslösung der Ausstoßvorrichtung dient eine Steuerkurve 914, die über einem Mitnehmer 915 ebenfalls mit dem Mitnehmer 11 verbunden ist, wobei die Ausstoßvorrichtung 9 in an sich bekannter Weise durch geringfügiges Verschieben entgegen der Auszugsrichtung A, also in Schließrichtung S, ausgelöst wird, wobei durch die anschließende Entspannung der Druckfeder 913 der Mitnehmer 11 und damit der Aktivator 71 und damit die Laufschiene 42 in Auszugsrichtung A gedrückt wird.
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Um die Kombination aus Ausstoßvorrichtung 9 und den ggf. den Auszug des ausziehbaren Möbelteils verhindernden Eingriff mit der Verriegelungsleiste 5 mithilfe des Mitnehmers 11 zu gewährleisten, ist der Mitnehmer 11 der Ausstoßvorrichtung 9 bevorzugt mehrteilig ausgebildet und besteht aus einem ersten Mitnehmerbauteil 111 und einem zweiten Mitnehmerbauteil 112, wie es in den 11 bis 15 gezeigt ist
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Das erste Mitnehmerbauteil 111 weist dabei die Aufnahme 1111 zum Eingriff des Aktivators 71 auf, sowie Führungselemente 1112 und 1115, die in den Führungsnuten 95, 96 des Gehäuses 92 der Ausstoßvorrichtung einliegen. Des Weiteren sind an dem ersten Mitnehmerbauteil 111 Aufnahmen 1113 für den Stangenkopf 9121 der Stange 912 und eine Bohrung 1117 zur Aufnahme eines abgewinkelten Endstücks 9151 des Mitnehmers 915, der im Eingriff mit der Steuerkurve 914 steht, vorgesehen. Auf der an der Aufnahme 1111 gegenüberliegende Schmalseite des ersten Mitnehmerbauteils 111 ist eine Ausnehmung 1118 vorgesehen, in die ein zweites Mitnehmerbauteil 112 einsetzbar ist.
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Dieses zweite Mitnehmerbauteil 112 besteht im Wesentlichen aus einem zur Linearverschiebung in der Ausnehmung 1118 des ersten Mitnehmerbauteils 111 geeignet geformten Grundkörper 1121 und dem aus einer Seitenfläche hervorstehenden Zapfen 1122, der in montiertem Zustand mit der Verriegelungsleiste 5 in Eingriff steht, sowie einem in Auszugsrichtung vorstehenden Führungszapfen 1124, auf den ein Federelement 113 aufsteckbar ist, so dass das zweite Mitnehmerbauteil 112, wie in 15 zu sehen ist, federbelastet in Auszugsrichtung A in den ersten Mitnehmerbauteil 111 linear verschiebbar ist. In der Funktionsstellung des Mitnehmers 111 liegt der Zapfen 1122 in einer als Langloch ausgebildeten Führungsnut 973 ein, Auch hier sind am Zapfen 1122 endseitig beidseitig senkrecht zur Auszugsrichtung A Abflachungen 1123 angebracht, um eine Abnutzung des Zapfens 1122 zu vermeiden, sowie ausreichende Kontaktflächen im Eingriffsbereich mit der Verriegelungsleiste 5 bereitzustellen.
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Zur Führung der Linearbewegung ist auf der dem Zapfen 1122 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 1121 des zweiten Mitnehmerbauteils 112 ein weiterer Führungszapfen 1125 angeordnet, der in ein Langloch 1116 des ersten Mitnehmerbauteils 111 eingreift.
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Mit diesem Aufbau des Mitnehmers 111 ist ermöglicht, dass der Zapfen 1122 bei der Aktivierung der Ausstoßvorrichtung, bei der der Mitnehmer 11 geringfügig entgegen der Ausstoßvorrichtung verschoben wird, in seiner relativ zur Verriegelungsleiste 5 unveränderten Position verbleibt und damit ein Verklemmen des Mitnehmers 11 mit der Verriegelungsleiste 5 verhindert wird.
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In den 16 bis 19 sind noch unterschiedliche Ausführungsvarianten von Verriegelungsleisten 5 gezeigt, wobei der wesentliche Unterschied bei diesen Verriegelungsleisten zum Einen in der geometrischen Gestaltung der Nuten 53, in die der Zapfen 103 bzw. 1122 des Mitnehmers 10, 11 eingreift, besteht, wobei in den 16, 18 die Verriegelungsleiste 5 mit den Nuten 53 einteilig ausgebildet ist. Die 18 zeigt dabei eine Version als Zentralverriegelung, wobei nicht die übereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteile einzeln gegeneinander hinsichtlich des Ausfahrens gesteuert werden, sondern mittels einer Bewegung der Verriegelungsleiste 5 alle übereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteile blockiert oder freigegeben werden.
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In einer alternativen Ausführungsvariante, gezeigt in den 17 und 19, ist die Verriegelungsleiste 5 mehrteilig ausgebildet und besteht insbesondere aus einer Führungsleiste 52, in der mehrerer Schiebeteile 51 vertikal d. h. senkrecht zur Auszugsrichtung A verschiebbar sind, wobei der Zapfen 103, 1122 zwischen zwei benachbart zueinander angeordnete Schiebeteile 53 eingreift und dabei je nach Position durch eines der Schiebeteile 51 blockiert ist, wenn schon ein weiterer Zapfen 103, 1122 eines weiteren ausziehbaren Möbelteils eingreift oder bei einem Auszugsvorgang durch den jeweiligen Zapfen 103, 1122 zwei aneinander liegende Schiebeteile auseinander geschoben werden.
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Durch die Anordnung des Aktivators 71 und des Mitnehmers 10, 11, die damit parallel neben der Laufschiene 42 in beiden Ausführungsbeispielen ermöglicht ist, ergibt sich hinsichtlich der benötigten Höhe des Einbauraumes eine besonders kompakte Bauform mittels einer Verriegelungsleiste 5 gesteuerter übereinander geordneter ausziehbarer Möbelteile 3. Vorteilhaft können Möbel 1 mit übereinander angeordneten ausziehbaren Möbelteilen 3 der vorgenannten Art mit einer Blendenhöhe (hB) in Richtung der Längserstreckung der Verriegelungsleiste 5 kleiner 50 mm ausgestattet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 21
- Nut
- 3
- ausziehbares Möbelteil / Schubkasten
- 4
- Auszugsführung
- 41
- Führungsschiene
- 42
- Laufschiene
- 43
- Mittelschiene
- 5
- Verriegelungsleiste / Verriegelungsstange
- 51
- Führungsleiste
- 52
- Schiebeteil
- 53
- Nut
- 6
- Adapter
- 61
- Adapternut
- 7
- Stopfen / Verschlussstopfen
- 71
- Aktivator
- 711
- Steuernase
- 712
- Steuernase
- 72
- Arm
- 73
- Steckelement
- 74
- Rastfederteil
- 75
- Dämpfungselement
- 76
- Rastnase
- 8
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 81
- Kraftspeicher
- 82
- Gehäuse
- 83
- Kopfstück
- 84
- Rastelement
- 841
- Rastnase
- 85
- Führungsbahn
- 86
- Führungsbahn
- 87
- Führung
- 871
- Schlitz
- 873
- Führungsnut
- 88
- Aufnahme
- 89
- Dämpfer
- 891
- Dämpfergehäuse
- 9
- Ausstoßvorrichtung
- 91
- Kraftspeicher
- 911
- Kraftspeichergehäuse
- 9111
- Rastöffnung
- 912
- Stange
- 9121
- Stangenkopf
- 913
- Druckfeder
- 914
- Steuerkurve
- 915
- Mitnehmer
- 9151
- Endstück
- 92
- Gehäuse
- 93
- Kopfstück
- 94
- Rastelement
- 941
- Rastnase
- 95
- Führungsnut
- 96
- Führungsnut
- 97
- Führung
- 971
- Schlitz
- 973
- Führungsnut
- 98
- Rastnasen
- 99
- Aufnahme
- 10
- Mitnehmer
- 101
- Aufnahme / Ausnehmung
- 102
- Führungselement
- 103
- Zapfen
- 1031
- Abflachung
- 104
- Fußteil
- 105
- Abschrägung
- 11
- Mitnehmer
- 111
- erstes Mitnehmerbauteil
- 1111
- Aufnahme
- 1112
- Führungselement
- 1113
- Aufnahme
- 1114
- Fußteil
- 1115
- Führungselement
- 1116
- Langloch
- 1117
- Bohrung
- 1118
- Ausnehmung
- 112
- zweites Mitnehmerbauteil
- 1121
- Grundkörper
- 1122
- Zapfen
- 1123
- Abflachung
- 1124
- Führungszapfen
- 1125
- Führungszapfen
- 113
- Federelement
- A
- Auszugsrichtung
- S
- Schließrichtung
- hB
- Blendenhöhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008003328 U1 [0002]
- DE 102010038247 A1 [0003]