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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet busfähiger Betriebsgeräte für Leuchtmittel, die Teilnehmer in einem Bussystem sind, das auch anders geartete Gebäudetechnik-Teilnehmer (Sensoren wie bspw. Tageslichtsensoren, Aktoren wie bspw. Klimasteuerung oder Jalousien) aufweisen kann. Natürlich können auch Betriebsgeräte für unterschiedliche Leuchtmittel Teilnehmer desselben Bussystems sein.
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In der Gebäudetechnik wird einem busfähigen und adressierbaren Betriebsgerät für Leuchtmittel, beispielsweise einem elektronischen Vorschaltgerät für Gasentladungslampen oder Leuchtdioden (LEDs, OLEDs) üblicherweise zwecks der Ansteuerung eine Adresse zugewiesen. Damit auf gesendete Befehle das gewünschte Betriebsgerät samt Leuchtmitteln auch reagiert, soll die örtliche Verteilung der Betriebsgeräte vorab bekannt werden. Zur örtlichen Bestimmung der Betriebsgeräte bei der Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems sind mehrere Verfahren ausführbar. Bei einem bekannten Verfahren werden z. B. die Betriebsgeräte vorab adressiert, und anschließend an der geplanten Stelle im Raum bzw. Gebäude montiert. Bei einem anderen Verfahren werden die Betriebsgeräte nach der Montage adressiert, und anschließend örtlich lokalisiert und dem Raum bzw. Gebäude zugeordnet.
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Wie in
1 ersichtlich ist es aus der
WO2009/040014A1 als Stand der Technik bereits bekannt, die Betriebsgeräte
1,
2,
3 über einen an ein Steuergerät
6 angeschlossenen Bus
4 sowie über eine zusätzliche ringförmige Struktur
5 zu verbinden. Die ringförmige Struktur
5 ist derart ausgestaltet, dass jedes Betriebsgerät
2 einen Empfänger
7 und einen Sender
8 aufweist. Dabei werden die Daten vom vorausgehenden Betriebsgerät
1 empfangen, und zum nachfolgenden Betriebsgerät
3 gesendet. Jedes Betriebsgerät
1 verfügt über zwei Anschlüsse
9,
10 zum Anschließen an den Bus
4.
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Gemäß diesem Stand der Technik scheint die Adressvergabe mittels der ringförmigen Struktur 5 zu erfolgen. Diese Struktur ist als Bus in einer Daisy-Chain Topologie ausgebildet.
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Als „Daisy Chain” wird dabei in der Bustechnik (und auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung) eine Anzahl von Bus-Teilnehmern verstanden, welche in Serie miteinander verbunden sind. Dabei ist der erste Teilnehmer direkt mit einer Zentraleinheit oder einer Master-Einheit verbunden. Die weiteren Teilnehmer sind in einer Reihenschaltung mit den benachbarten Teilnehmern zur Bildung einer Daisy Chain Kette verbunden.
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Die Rückmeldung von den Betriebsgeräten
1,
2,
3 erfolgt indessen bei der
WO2009/040014A1 über den zusätzlich, separat vorgesehenen Bus
4. Es ist allerdings hier nachteilig, dass für die Adressierung und die Übertragung von Betriebsdaten zwei Strukturen bzw. zwei Busse im System vorhanden sein müssen.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bus-Topologie und eine Teilnehmer-Struktur vorzuschlagen, welche die oben genannten Nachteile beheben. Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine alternative bzw. einfachere Topologie anzugeben.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen ein Verfahren zum Betrieb eines Gebäudetechnik-Bussystems, das mehrere Teilnehmer, darunter wenigstens einen Teilnehmer in Form eines Betriebsgeräts für Leuchtmittel aufweist,
wobei die mehreren Teilnehmer in Form eines Daisy Chain Bus kommunizieren, und
wobei der Daisy Chain Bus wenigstens für die Phase der Vergabe einer Adresse an die Teilnehmer und eine folgende Phase des Leuchtbetriebs der an das Betriebsgerät angeschlossen Leuchtmittel zur Kommunikation verwendet wird.
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Nach der Adressvergabe, bspw. in der Phase des Leuchtbetriebs, können von einem weiteren Teilnehmer, einer Master-Einheit und/oder von einer Zentraleinheit Steuerbefehle, bspw. Dimmbefehle adressiert an das Betriebsgerät übermittelt werden.
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Zur Bildung einer Ringbustopologie kann zusätzlich zu dem Daisy-Chain Bus ein Rückkanal vorgesehen sein, über den Teilnehmer Daten aussenden.
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Der Adressvergabevorgang kann von einem als Masterausgebildeten Teilnehmer ausgelöst werden, wobei andere als Slave ausgebildete Teilnehmer eine jeweilige Adresse zugewiesen bekommen (S3, S5).
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Dabei kann ein erster Slave, der in Serie mit dem Master verbunden ist, eine erste vom Master empfangene (S3) Startadresse (Adr1) sowie vorzugsweise eine Anzahl (Chn2) von zusätzlichen Adressen für Steuerungskanäle besetzen.
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Dabei kann die Startadresse (Adr1) eines vorstehenden Slaves, der in Serie mit einem nachstehenden Slave verbundenen ist, sowie vorzugsweise die Anzahl (Chn2) seiner zusätzlichen Adressen für Steuerungskanäle von dem vorstehenden Slave zu dem nachstehenden Slave gesendet werden.
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Dabei kann aus der Startadresse (Adr1) eines vorstehenden Slaves, der in Serie mit einem nachstehenden Slave verbundenen ist, sowie vorzugsweise aus der Anzahl (Chn2) seiner zusätzlichen Adressen für Steuerungskanäle die Startadresse (Adr3) für den nachstehenden Slave gewonnen werden.
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Dabei kann der nachstehende Slave die für ihn bestimmte Startadresse (Adr3) sowie vorzugsweise eine Anzahl (Chn3) von zusätzlichen Adressen für Steuerungskanäle besetzen.
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Dabei kann optional der letzte Slave, der eine Adresse zugewiesen bekommt, dem Master über den Bus eine Nachricht senden (S7), derart dass der Master aus dem Empfang dieser Nachricht auf den Abschluss der Adressvergabevorgangs schließen kann. Die Nachricht kann noch mehr Information enthalten, bspw. die zuletzt vergebene Adresse. Aus dieser zusätzlichen Information kann der Master auf die im System vorliegenden und somit ansteuerbaren Adressen und/oder bei gleicher Kanalzahl pro Slave auf die Anzahl der Slaves im System steuern.
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Der Adressvergabevorgang kann nach einem vorgegebenen Zeitablauf, in dem der Master gesperrt ist, abgeschlossen werden.
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Der Master kann einen Rückmeldungsbefehl über den Bus senden (S11), woraufhin sukzessiv die hintereinander folgenden Slaves die vom Master geförderten Daten bzw. Betriebsdaten aussenden (S13, S15).
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Die Daten können dem Master (21) über den Bus (29) gesendet werden, oder als visuelles oder akustisches Signal via entsprechende visuelle oder akustische Mittel kodiert werden.
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Während des Aussendens (S13, S15) von Daten kann der Master (21) gesperrt sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Bus-Gebäudetechniksystem, das mehrere Teilnehmer, darunter wenigstens einen Teilnehmer in Form eines Betriebsgeräts für Leuchtmittel aufweist,
wobei die mehreren Teilnehmer in Form eines Daisy Chain Bus kommunizieren,
und wobei der Daisy Chain Bus wenigstens für die Phase der Vergabe einer Adresse an die Teilnehmer und die Phase des Leuchtbetriebs der an das Betriebsgerät angeschlossen Leuchtmittel zur Kommunikation vorgesehen ist.
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In der Phase des Leuchtbetriebs können dabei von einem weiteren Teilnehmer, einer Master-Einheit und/oder von einer Zentraleinheit Steuerbefehle, bspw. Dimmbefehle adressiert an das Betriebsgerät übermittelt werden.
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Zur Bildung einer Ringbustopologie kann zusätzlich zu dem Daisy Chain Bus ein Rückkanal vorgesehen sein, über den Teilnehmer Daten aussenden.
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Ein Vorteil der Erfindung ist es außerdem, dass die Adressierung der Teilnehmer am Bus selbsttätig erfolgt. Der Master startet nämlich eine Adressierung die von den Teilnehmern selbsttätig fortgeführt wird.
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Ein weiterer Vorteil ist es, dass eine bestehende Adressierung von Teilnehmern über den Bus an den Master übertragen werden kann. Dadurch kann der Master Kenntnis vom Anlagenabbild erlangen und eine entsprechende Konfiguration der Beleuchtung erfolge.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Ringbustopologie für Beleuchtungstechnik vorgesehen, wobei wenigstens einer der Busteilnehmer ein Betriebsgerät für Leuchtmittel ist. Dabei wird der Ringbus sowohl für die Adressvergabe wie auch die Übertragung von Betriebsdaten in der folgenden Phase verwendet.
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Ein weiterer Aspekt ist dann die konkrete Adressvergabe, wobei der Adressvergabevorgang von einem Master ausgelöst wird. Ein jeweils folgender Busteilnehmer der Daisy-Chain besetzt die entsprechende Startadresse und falls vorhanden, auch mehrere Kanäle. Danach ist der in der Daisy-Chain folgende Teilnehmer für die Adress- und Kanalvergabe an der Reihe. Der Adressvergabeprozess kann abgeschlossen werden nach einem vorgegebenen Zeitablauf, in dem der Master gesperrt ist. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Rückkanal („Back Loop”) vorgesehen sein, um somit eine Ringtopologie zu bilden, wobei aufgrund der unidirektionalen Ausgestaltung des Daisy Chain Busses nur über diesen Back Loop Kanal dem Master von einem Teilnehmer Information zurückgesendet werden kann, bspw. die Information über den Abschluss des Adressvergabeprozesses.
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Ein weiterer Aspekt ist die Analyse eines bestehenden Daisy-Chain-Bussystems mit mehreren Teilnehmern. Die Adressvergabe kann zuvor bspw. gemäß der vorigen Beschreibung ausgeführt worden sein, es können aber bspw. auch zur Adressierung manuelle Schalter, Widerstände, etc. an den einzelnen Geräten gestellt worden sein. Der Master schickt nunmehr einen Analysebefehl aus, woraufhin sukzessiv die hintereinander folgenden Teilnehmer der Daisy-Chain die zu analysierenden Daten (Adressierung, Kanalnummer, andere Eigenschaften des Busteilnehmers) aussenden. Es handelt sich dabei nicht um einen bidirektionalen Bus, so dass die entsprechende ausgesandte Information nur über die folgenden Teilnehmer der Daisy-Chain und dann über die Loop Back zum Master gesandt werden kann. Der Master ist während der Analysephase gesperrt. Ein Teilnehmer, der die zu analysierenden Daten ausgesandt hat, sperrt sich daraufhin und ermöglicht es dem folgenden Teilnehmer wiederum seine Analysedaten auszusenden.
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Vorteil gegenüber der
WO2009/040014A1 ist wiederum, dass nur ein geringerer Verdrahtungsaufwand vorliegt, da es nicht zwei separate Bussysteme gibt und die Ringtopologie für Adressvergabe, Feldanalyse und Nutzdatenübertragung verwendet wird.
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Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kommunikationssystems für ein Steuergerät und mehrere Betriebsgeräte für Leuchtmittel gemäß dem Stand der Technik.
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2 bis 5 zeigen eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gebäudetechnik-Systems im Laufe der Adressierung.
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6 bis 9 zeigen eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gebäudetechnik-Systems im Laufe der Rückmeldung von Betriebsdaten wie beispielweise Teilnehmeradressen.
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2 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gebäudetechnik-Systems 20 mit einem Bus 29 und verschiedenen Teilnehmern 21, 22, 23. Unter den Teilnehmern befinden sich mindestens ein sogenannter Master 21 und mindestens ein Slave 22, 23. Vorzugsweise weist das System 20 nur einen Master 21 auf.
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Der Master 21 kann bspw. eine zentrale Steuereinheit sein, aber auch ein weiteres Betriebsgerät.
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Das System 20 ist in Form eines Bus-Systems ausgestaltet, und weist eine Daisy-Chain Topologie auf. Die Teilnehmer 21, 22, 23 sind demgemäß über den Bus 29 in Serie miteinander verbunden. Der Bus weist vorzugsweise mehrere Leitungen 24, 25, 26 zum Verbinden der einzelnen Teilnehmer untereinander und in Serie.
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Wie in 2 ersichtlich verbindet eine erste Leitung 24 den Master 21 und einen ersten Slawe 22. Der erste Slawe ist weiterhin mit einem zweiten Slawe 23 über eine zweite Leitung 25 verbunden. Vorzugsweise ist die Daisy Chain Topologie derart erweitert, dass über einen Rückkanal (dritte) Leitung 26 auch der zweite Slawe 23 mit dem Master verbunden, so dass das Bus-System 20 nach einer Ringtopologie aufgebaut ist.
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Die Teilnehmer 21, 22, 23 sind also jeweils nur mit einem benachbarten Vorgänger und einem Nachfolger verbunden. Daten bzw. ein Signal, das vom Master 21 zum zweiten Slawe 23 übertragen werden soll, wird also zunächst zum ersten Slawe 22 übertragen, der das Signal dem zweiten Slawe 23 weiterleitet.
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Zur Übertragung von Daten sind vorzugsweise Prioritäten vorgesehen. Um zu verhindern, dass mehrere Teilnehmer gleichzeitig im System 20 Daten übermitteln, hat der Master 21 üblicherweise Vorrang gegenüber den Slaves 22, 23. Der Master 21 ist vorzugsweise der einzige Teilnehmer 21, 22, 23, der unaufgefordert Daten im System 20 übersenden kann. Mit anderen Worten ist alleine der Master 21 berechtigt, auf die Ressourcen des Systems zuzugreifen. Die Slaves 22, 23 können dann Daten über das System 20 und insbesondere über die Leitungen 24, 25, 26 des Systems 20 senden, wenn sie vom Master 21 dazu aufgefordert werden.
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Im System 20 verläuft außerdem die Datenkommunikation vorzugsweise unidirektionnal. Das heißt, dass über die erste Leitung 24 nur Daten vom Master 21 zum ersten Slawe 22 übertragen werden können. Vorzugsweise ist also die Kommunikation in der Daisy Chain unidirektional. Jeder Teilnehmer 21, 22, 23 weist demnach auch einen Eingang bzw. einen Empfänger 27 und einen Ausgang bzw. Sender 28. Daten werden von einem vorausgehenden Teilnehmer über den Eingang 27 empfangen, und zum nachfolgenden Teilnehmer über den Ausgang 28 gesendet.
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Der Bus 29 ist vorzugsweise ein digitaler Bus bzw. der Bus 29 unterstützt vorzugsweise digitale Steuerprotokolle. Ein erstes Beispiel für solch ein digitales Protokoll in der Gebäudetechnik ist das für Beleuchtungsanlagen ausgelegte DALI (Digital Addressable Lighting Interface) Protokoll. Ein anderes Beispiel für ein vom Bus 29 unterstütztes Protokoll ist das DMX (Digital Multiplex) Protokoll, das insbesondere in der Lichttechnik zur Steuerung von Dimmern benutzt werden kann.
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Die Slaves 22, 23 können jeweils als Gebäudetechnik Betriebsgerät, insbesondere Betriebsgerät oder für mindestens ein Leuchtmittel (LED, OLED, Gasentladungslampe, Glühbirne, Halogen, Hochdrucklampe, ...) ausgestaltet sein. Zusätzlich zum Master 21, weist das System 20 indessen wenigstens ein Betriebsgerät auf. Im Ausführungsbeispiel der 2 ist der erste Slawe ein Betriebsgerät für ein erstes Leuchtmittel 30. Der zweite Slawe ist ein Betriebsgerät für ein zweites Leuchtmittel 31.
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Die Erfindung schlägt nunmehr ein Verfahren zur Adressierung der Teilnehmer vor. Das Verfahren wird am Beispiel eines DMX-Busses 29 beschrieben. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit einem alternativen System bzw. Bus benutzt werden. Das Verfahren wird anhand einer DMX-512 Datenübertragung erläutert, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Einzige Bedingung ist eine Daisy-Chain Verbindung, i. e. eine Serienverbindung, der Teilnehmer 21, 22, 23 untereinander.
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Eine derartige Adressierung ist notwendig, da beispielsweise beim einem DMX-Steuerbus jeder Teilnehmer vor dem Betrieb in der Regel einzeln am Gerät adressiert werden muß. Jeder Teilnehmer besitzt eine sogenannte Startadresse und eine bestimmte Anzahl von Kanälen. Die Anzahl von Kanälen ist abhängig von den Merkmalen bzw. Features des angeschlossenen Leuchtmittels. Sogenannte RGB-Farbleuchte besitzen zum Beispiel oft drei Kanäle, um jeweils die rote, die grüne und die blaue Farbe bspw. hinsichtlich ihrer Leuchtstärke unabhängig ansteuern zu können. In 2 besitzt der als Betriebsgerät ausgestaltete erste Slawe 22 zwei Kanäle (Chn: 2). Der zweite Slawe 23 benötigt indessen in diesem Beispiel drei DMX-Kanäle (Chn: 3).
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2 zeigt die erste Phase der Adressierung im System 20. Der Master 21 sendet über den Bus 29 des Systems 20 eine Nachricht (Schritt S1), die alle Teilnehmer bzw. Slaves 22, 23 dazu auffordert, ihren Ausgang 28 zu sperren (Schritt S2). Nachdem der erste Slawe 22 diese Nachricht empfängt, sendet er sie dem nachfolgenden zweiten Slawe 23 weiter. Anschließend sperrt S2 der erste Slawe 22 seinen Ausgang, d. h. er sendet bis auf weiteres keine Daten mehr. Bei einer Sperrung bleibt der erste Slawe 22 mit der zweiten Leitung 25 elektrisch verbunden, überträgt aber darauf keine Signale. Das Gleiche gilt für jeden weiteren Slawe. Die Slaves 22, 23 haben zu diesem Zeitpunkt noch keine zugeteilte Betriebsadresse bzw. sie haben eine bspw. werksseitig vergebene Adresse.
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In 3 ist zu sehen, dass die Ausgänge der Slaves 22, 23 gesperrt sind (S2). Der Master 21 weist nun dem ersten Slawe 22 die Adresse „1” zu S3, bzw. der über die erste Leitung 24 mit dem Master 21 verbundene erste Slawe 22 setzt seine Adresse auf „1” (Addr. 1). Der erste Slawe 22 besetzt nun die entsprechende Startadresse.
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4 zeigt, dass in einem nächsten Schritt der Master gesperrt wird (Schritt S4). Der Master darf also für eine gewisse Zeit über seinen Ausgang 28 keine Daten senden, um mögliche Konflikte auf dem Bus 29 zu verhindern. Nachdem der Master 21 den Adressvergabevorgang dadurch ausgelöst hat, dass er dem ersten Slawe 22 eine Adresse zugewiesen hat, sendet der Master vorzugsweise für einen bestimmten Zeitraum T1 keine Signale auf dem Bus 29: T1 = A·D wobei A die maximale Adressanzahl und D die zeitliche Dauer einer Einzeladressierung wiedergeben. Bei einer DMX-512 Datenübertragung gilt beispielsweise A = 512.
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In einem nächsten Schritt setzt der erste Slawe 22 den Adressvorgabevorgang fort, indem er dem zweiten Slawe 23 eine entsprechende Nachricht übersendet S5. Der erste Slawe 22 sendet die für den zweiten Slawe 23 als nächstes zur Verfügung stehende Adresse. Da der erste Slawe 22 selber die Adresse „1” hat und in diesem Beispiel zwei DMX-Kanäle benötigt sind bereits die zwei ersten Adressen benutzt. Die nächste freie Adresse, also die Adresse „3”, wird dem zweiten Slawe 23 gesendet. Daraufhin setzt der zweite Slawe 23 seine Adresse auf „3”.
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Die Anzahl von Kanälen von wenigstens zwei Slaves des Systems ist im dargestellten Beispiel unterschiedlich. Sie kann indessen auch für alle Slaves oder zumindest für eine Untergruppe, aufweisend zwei oder mehr Slaves, identisch sein.
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Die Startadresse eines jeden Teilnehmers ist also gleichzeitig auch der erste der benötigten Kanäle.
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Nachdem der erste Slawe 22 dem zweiten Slawe 23 die Nachricht übersendet hat S5, sperrt er seinen Ausgang 28 und sendet für eine Zeitdauer T2 kein Signal mehr S6: T2 = (A – Adr1)·D wobei A die maximale Adressanzahl, Adr1 die eigene Adresse vom ersten Slawe 22 und D die Dauer einer Einzeladressierung wiedergeben. Im vorliegenden Beispiel gilt Adr1 = 1.
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In einem nächsten Schritt kann – bei Vorhandensein der optionalen dritten Leitung 26 zwischen dem letzten (hier: zweiten) Slawe 23 und dem Master 21 – der zweite Slawe 23 dem Master 21 ein Signal senden (Schritt S7), das dem Master 21 den Abschluss der Adressierung mitteilt. Ähnlich wie bei der Sperrung des ersten Slaves wird nun vorzugsweise der zweite Slawe 23 für eine Zeitdauer T3 gesperrt: T3 = (A – Adr3)·D wobei A die maximale Adressanzahl, Adr3 die eigene Adresse vom zweiten Slawe 23 und D die Dauer einer Einzeladressierung wiedergeben. Im vorliegenden Beispiel gilt Adr3 = 3.
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Das Signal, das vom zweiten Slawe 23 dem Master 21 über den Bus 29 gesendet wird, siehe 5, enthält vorzugsweise die nächste freie Adresse. Entsprechend der eigenen Adresse vom zweiten Slawe 23 („3”) und der Anzahl. der von diesem benötigten DMX-Kanäle („3”) ist die nächste freie Adresse die Adresse „6”. Diese wird also über den Bus 29 weitergeleitet S7.
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Falls optional eine elektrische Verbindung vom zweiten Slawe 23 zum Master 21 besteht, beispielsweise in Form der in 5 gezeigte dritte Leitung 26, empfängt der Master 21 ein Signal aufweisend die nächste zu vergebende Adresse („6”), und erkennt dadurch, dass der Adressierungsvorgang abgeschlossen ist.
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Wenn die Verbindung 26 vorhanden ist, erhält der Master 21 gemäss einem Ausführungsbeispiel vom letzten Slawe die Information übersandt, bis zu welcher Adresszahl Adressen vergeben wurden. Der Master 21 kann dadurch bspw. auf die anzusteuernden Slaves und deren Kanäle schliessen uns somit das Ansteuern von nicht vorhandenen Adressen ausschließen.
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Bei Slaves mit identischer Kanalzahl im System und Kenntnis der Gesamtzahl an Kanälen der Slaves, ermittelt bspw. wie oben erwähnt über die vergebenen Adressen kann der Master somit einen Rückschluss auf die Anzahl der angeschlossenen Slaves vollziehen.
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Bei dem soeben beschriebenen Adressvergabeverfahren wird von jedem Teilnehmer jeweils die nächste freie Adresse weitergeleitet: der Master 21 sendet somit dem ersten Slawe 22 die Adresse „1”, der erste Slawe 22 sendet dem zweiten Slawe 23 die Adresse „3”, und der zweite Slawe 23 sendet dem Master 21 die Adresse „6”. Alternativ kann auch jeweils die letzt-besetzte Adresse gesendet werden, d. h. „0”, „2” bzw. „5”, wobei der Empfänger dann einfach die nächste Adresse für sich selbst übernimmt.
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Bei diesem Adressierungsverfahren kann vorzugsweise der Eingang 27 eines Teilnehmers solange gesperrt werden, wie dieser über seinen Ausgang 28 selbst sendet.
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Die Verbindung zum Master 21 in Form der dritten Leitung zwischen zweitem Slawe 23 und Master 21 ist bei der Adressierung optional. Das Verfahren funktioniert auch ohne Rückmeldung zum Master 21. Um sicherzustellen, dass das Adressierungsverfahren abgeschlossen worden ist, und dass jeder Teilnehmer eine Adresse erteilt bekommen hat, muss der Master 21 nur lange genug warten.
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Die Erfindung schlägt weiterhin ein Verfahren zur Rückmeldung (sogenanntes „Loop Back”) der Teilnehmeradressen an den Master 21 vor. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Bedingung für eine solche Rückmeldung mindestens eine temporäre Verbindung zwischen dem zweiten Slawe 23, i. e. dem letzten Teilnehmer, und dem Master 21.
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Der Master 21 schickt nunmehr einen Analysebefehl aus, woraufhin sukzessiv die hintereinander folgenden Teilnehmer der Daisy-Chain als Antwort auf den Analysebefehl die zu analysierenden Daten aussenden. Dabei kann es sich bspw. um die Teilnehmeradresse, die Kanalnummer, oder um andere Eigenschaften des Busteilnehmers handeln.
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Wie aus 6 ersichtlich sendet zunächst der Master einen Befehl zur Rückmeldung eines Parameters, vorzugsweise zur Rückmeldung der Teilnehmeradressen, aus S11. Dieser Befehl wird von jedem Slave 21, 22 weitergeleitet, so dass alle Teilnehmer im System 20 den Befehl auch erhalten.
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Daraufhin wird der Master 21 gesperrt S12, d. h. er sendet auf dem Bus 29 für einen Zeitraum X keinen Befehl mehr, siehe 7.
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In einem nächsten Schritt sendet der erste Slave 22 seine eigene Adresse „1” auf dem Bus 29. Zusätzlich dazu sendet der erste Slave 22 auch die Startadresse, die er vorab im Adressierungsverfahren dem zweiten Slave 23 geschickt hat. Diese Startadresse ist, wie oben gesehen, die nächste freie Adresse, die vom zweiten Slave 23 benutzt werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist diese Startadresse die „3”. Diese Information bestehend aus der eigenen Adresse „1” und der zuvor berechnete nächste freie Adresse „3” wird dem Master 21 weitergeleitet 13.
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Der Master kann aus dieser empfangenen Information bzw. Rückmeldung die Startadresse Adr1 des ersten Slaves 22 sowie die Anzahl der von diesem benötigten DMX-Kanäle Chn2: Chn2 = F2 – Adr1 Chn2 = 3 – 1 = 2 wobei Chn2 die Anzahl der vom ersten Slave benötigten Kanäle wiedergibt,
F2 die vom ersten Slave im Adressierungsverfahren berechnete nächste freie Adresse, die vom nächststehenden Teilnehmer benutzt werden kann, und
Adr1 die Startadresse des ersten Slaves 22.
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Anschließend sperrt S14 der erste Slave 22 für einen gewissen Zeitraum seinen Ausgang, sehe 8.
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In einem nächsten Schritt sendet S15 der zweite Slave 23 auf dem Bus 29 seine eigene Adresse Adr3 = 3, sowie die Startadresse F3 = 6 die er im Adressierungsvorgang an seinen Nachfolger über die dritte Leitung 26 geschickt hat. Diese Information wird vom Master 21 empfangen und verarbeitet. Ähnlich wie bei der vom ersten Slave gesendete Information, kann der Master aus dieser Rückmeldung die Startadresse Adr3 direkt ablesen, und die Anzahl der vom zweiten Slave 23 benötigten DMX-Kanäle Chn3 ableiten: Chn3 = F3 – Adr3 Chn3 = 6 – 3 = 3 wobei Chn3 die Anzahl der vom zweiten Slave benötigten Kanäle wiedergibt,
F3 die vom zweiten Slave im Adressierungsverfahren berechnete nächste freie Adresse, und
Adr3 die Startadresse des zweiten Slaves 23.
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Anschließend sperrt der zweite Slave 23 für einen bestimmten Zeitraum seinen Ausgang S16, siehe 9.
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Nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer, in der der Master 21 keine Rückmeldung von anderen Teilnehmern bzw. von den Slaves 22, 23 empfangen hat, schließt er das Rückmeldungsverfahren S17. Anschließend sendet der Master auf dem Bus 29 vorzugsweise noch ein Signal zum Start des Normalbetriebs des Systems 20 bzw. zur Auflösung der Sperrungen der Slaves 22, 23.
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Mittels dieses Rückmeldungsverfahrens ist der Master 21 in der Lage, für jeden Slave 22, 23 die Startadresse und die Anzahl der Kanäle zu ermitteln, so dass er im Normalbetrieb alle Slaves ansteuern kann.
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Zusätzlich kann beim Senden der Startadresse eine Gerätekennung mitgesendet werden. Eine solche Kennung kann z. B. definieren, um was für ein Gerät es sich handelt. Ein Beispiel einer Gerätekennung kann sein: Farbleuchte „xy” mit Bestückung „uvw”.
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Das Rückmeldungsverfahren kann auch ohne Rückleitung oder Loop Back 26 zwischen dem letzten Slave 23 und dem Master 21 erfolgen. Anstelle dass die Slaves 22, 23 sukzessiv Daten zum Master 21 senden S13, S15, können die Slaves über ein entsprechendes Blinken bzw. Leuchten eines Leuchtmittels die Information kodieren. Ein Benutzer oder ein Dekodiergerät sieht bzw. erkennt dann das Blinken des Slaves und kann daraus die dekodierte Information, wie beispielsweise die Startadresse des jeweiligen Slaves, ableiten. Statt zu blinken, können die Slaves auch andere erkennbare Signale, wie beispielsweise akustische Signale aussenden.
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Wie bereits oben beschrieben kann ein Teilnehmer, anstatt die eigene Startadresse und die Startadresse des Nachfolgers zu senden, auch die eigene Startadresse und die zuletzt benutzte eigene Adresse übersenden. Genauso ist es vorstellbar, dass ein Teilnehmer die eigene Startadresse und die eigene Kanalanzahl sendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1–3
- Betriebsgerät (Stand der Technik)
- 4
- Bus (Stand der Technik)
- 5
- ringförmige Struktur (Stand der Technik)
- 6
- Steuergerät (Stand der Technik)
- 7
- Empfänger (Stand der Technik)
- 8
- Sender (Stand der Technik)
- 9, 10
- Anschlüsse zum Ansschliessen an den Bus (Stand der Technik)
- 20
- Gebäudetechnik-System
- 21
- Master (Busteilnehmer)
- 22
- erster Slave (Busteilnehmer)
- 23
- zweiter Slave (Busteilnehmer)
- 24
- erste Leitung
- 25
- zweite Leitung
- 26
- dritte Leitung
- 27
- Eingang eines Teilnehmers
- 28
- Ausgang eines Teilnehmers
- 29
- Bus
- 30
- Leuchtmittel des ersten Slaves
- 31
- Leuchtmittel des zweite Slaves
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/040014 A1 [0003, 0006, 0030]