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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Lichtleitkörper, der
insbesondere zur Anwendung als Positionslicht oder als Tagfahrlicht
für ein Kraftfahrzeug Verwendung findet. Der Lichtleitkörper
erstreckt sich entlang einer Längsachse, wobei in den Lichtleitkörper
Licht einkoppelbar ist, das aus einer entlang des Lichtleitkörpers
ausgebildeten Lichtauskoppelfläche auskoppelbar ist, wobei
in der der Lichtauskoppelflache gegenüberliegenden Funktionsfläche
des Körpers eine Prismenstruktur vorhanden ist.
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Aus
der
DE 103 28 216
A1 ist ein Lichtleitkörper der vorliegenden Art
bekannt, der insbesondere zur Anwendung als Positionslicht oder
als Tagfahrlicht für ein Kraftfahrzeug eingesetzt werden
kann. Derartige Lichtleitkörper für Kraftfahrzeuge
können stabförmig ausgeführt werden,
wobei über zumindest eine Endfläche des stabförmigen
Lichtleiters mit einer Lichtquelle Licht in den Lichtleitkörper
eingekoppelt wird. Das eingekoppelte Licht wird über der
Länge des Lichtleitkörpers möglichst
gleichmäßig wieder ausgekoppelt. Der Lichtleitkörper
besitzt an seinem Außenumfang eine in Richtung der Längsachse
ausgebildete Prismenstruktur, an der innerhalb des Lichtleitkörpers
darauf auftreffendes Licht derart reflektiert wird, dass das Licht über
eine Lichtauskoppelfläche aus dem Lichtleitkörper
wieder ausgekoppelt werden kann. Die Lichtauskoppelfläche
bildet einen der Prismenstruktur gegenüberliegenden Umfangsbereich.
Gewöhnlich kann in einem stabförmigen Lichtleitkörper
Licht aufgrund der Totalreflexion an der Grenzfläche des
Lichtleitkörpers zur Außenseite durch den Lichtleitkörper
hindurch geleitet werden. Eine Prismenstruktur unterbricht jedoch
das Prinzip der Totalreflexion, und es entsteht eine linienförmige
bzw. eine balkenförmige Lichtemission entlang der Längsachse
des Lichtleitkörpers.
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Bei
derartigen Lichtleitkörpern ergibt sich das Problem, dass
die Helligkeit des über die Lichtauskoppelfläche
aus dem Lichtleitkörper ausgekoppelten Lichtes mit zunehmendem
Abstand von der Lichtquelle abnimmt. Um dieses Problem zu überwinden, kann
vorgesehen sein, die Prismenstruktur derart auszubilden, dass zwischen
den einzelnen Prismen auskoppelelementfreie Zwischenbereiche in
Form von Planflächen verschiedener Breite vorgesehen sind.
Folglich sind ein Prisma und eine Planfläche benachbart
zueinander angeordnet, wobei über der Länge des
Lichtleitkörpers die Gesamtbreite aus der Breite des Prismas
und der Breite der Planfläche konstant bleibt. Jedoch kann
die Breite des Prismas zunehmen, so dass die Breite der Planfläche
um einen gleichen Betrag abnimmt. Daraus ergibt sich eine Lichtauskopplung,
die ein gleichmäßiges Erscheinungsbild der Lichtstärke
des ausgekoppelten Lichtes entlang der Längsachse des Lichtleitkörpers
bewirkt. Jedoch ergibt sich dabei das Problem, dass bei einem einseitig
eingestrahlten Lichtleitkörper eine Farbverschiebung über
der Länge des Lichtleitkörpers in Richtung zur
Längsachse beobachtet werden muss. Aufgrund optischer Effekte kann
es zu einer teilweisen Farbabsorption innerhalb des Lichtleitkörpers
kommen, so dass einzelne Farben bezüglich der Auskopplung
geschwächt werden. Im Ergebnis erscheinen farbliche Veränderungen über
der Lichtauskoppelfläche entlang der Längsachse
des Lichtleitkörpers. Eine weitere Problematik ergibt sich
aus der Krümmung des Lichtleitkörpers, da die
Lichtleitkörper häufig eine Längsachse
aufweisen, die von einer geraden Linie abweichen und vorzugsweise
an die Form einer Fahrzeugaußenhaut angepasst sind. Daraus
ergibt sich ein bogenförmiger Lichtleitkörper
mit einem gekrümmten Verlauf. Durch die damit einhergehende
Schrägstellung der Prismen innerhalb der Prismenstruktur
ergibt sich der Verlust der Totalreflexion, und es erfolgt eine
teilweise unkontrollierte Auskopplung des Lichtes aus dem Lichtleitkörper.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lichtleitkörper
zu schaffen, welcher die vorgenannten Probleme des Standes der Technik überwindet,
und über der Länge des Lichtleitkörpers eine
homogene und farbverschiebungsfreie Lichtauskopplung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einem Lichtleitkörper gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Prismenstruktur
große Prismen einer ersten geometrischen Form und kleine
Prismen einer zweiten geometrischen Form aufweist, die entlang der
Längsachse abwechselnd zueinander angeordnet sind.
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Mit
einer Prismenstruktur, die aus einer periodischen Aufeinanderfolge
von großen und kleinen Prismen gebildet ist, können
die Probleme des vorgenannten Standes der Technik überwunden
werden. Die großen Prismen bilden die erste geometrische Form,
wohingegen die zweite geometrische Form der Prismen durch kleinere
Prismen gebildet ist. Folglich überragen die großen
Prismen die kleinen Prismen in Dickenrichtung des Lichtleitkörpers.
Sowohl die großen Prismen als auch die kleinen Prismen
bewirken in ihrer Gesamtheit eine Brechung des eingekoppelten Lichtes
derart, dass das eingekoppelte Licht annähernd vollständig
und gleichmäßig über die gegenüberliegende
Lichtauskoppelfläche aus dem Lichtleitkörper ausgekoppelt
wird. Ist der Lichtleitkörper in Fahrrichtung des Kraftfahrzeugs
beispielsweise angrenzend an den Hauptscheinwerfer angeordnet, so kann
das Licht hauptsächlich in Fahrtrichtung ausgekoppelt werden.
Durch die unterschiedlichen Prismen in ihrer alternierenden Anordnung
werden zwei Lichtbündel gebildet, die eine unterschiedliche
Winkelbreite und Intensität erzeugen. In überraschender Weise
hat sich aber gezeigt, dass dies vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen
werden kann, so dass das aus dem Lichtleitkörper ausgekoppelte Licht
homogen erscheint. Auch die ausgestrahlten Lichtfarben werden durch
die alternierende Anordnung optimal durchmischt und bezüglich
ihrer Homogenität verbessert. Folglich erfolgt keine weitere Farbverschiebung
im emittierten Licht aus dem Lichtleitkörper. Da die lange
Prismenflanke des kleinen Prismas der äußeren
Einstrahlseite und das große Prisma der inneren Einstrahlrichtung
zugeordnet sind, dominieren sie jeweils die farblichen Auskoppeleigenschaften
an den Stellen, welchen den Lichtquellen örtlich näher
liegen. Dadurch entstehen für die ausgekoppelten Farbanteile
effektiv kürzere optische Weglängen, was die farblichen
Verschiebungen mindert und folglich die Umsetzung längerer
Lichtleitkörper ermöglicht. Die alternierende
Anordnung von großen und kleinen Prismen führt
zu einem fließenden Übergang der ausgekoppelten
Farbanteile über der Längsachse.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Lichtleitkörper in Richtung
der Längsachse durch eine erste und eine zweite Endfläche
begrenzt ist, wobei eine erste Lichtquelle zur Lichteinkopplung über
die erste Endfläche und eine zweite Lichtquelle zur Lichteinkopplung über
die zweite Endfläche vorgesehen ist. Insbesondere hinsichtlich
einer gleichmäßigen Leuchtkraftverteilung über
der Länge des Lichtleitkörpers ist eine Einkopplung
von Licht über beide Endflächen des Lichtleitkörpers
vorteilhaft. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Prismenstruktur aus großen und kleinen Prismen, die
in Richtung der Längsachse des Lichtleitkörpers
abwechselnd zueinander angeordnet sind, kann beidseitig eingekoppeltes
Licht mit der Prismenstruktur besonders vorteilhaft zusammenwirken.
Daher werden zwei Lichtquellen an den Endflächen des Lichtleitkörpers
angeordnet und das Licht jeweils über eine Einkoppeloptik
in den Lichtleitkörper eingekoppelt. Dies führt
zu einer Kompensation der Farbverschiebungen, und es können
effektiv optisch kürzere Wege bis zur Auskopplung über
die Prismenstruktur und die Lichtauskoppelfläche des Lichtleitkörpers
umgesetzt werden. Die Auskopplung erfolgt folglich über
die jeweiligen großen und kleinen Prismen, wobei die Ausrichtung
der Prismen derart ausgeführt ist, dass die Prismen abwechselnd
der Einstrahlrichtung durch die erste Lichtquelle und der Einstrahlrichtung
durch die zweite Lichtquelle zuzuordnen sind.
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Die
großen Prismen besitzen eine erste und eine zweite Flanke,
wobei auch die kleinen Prismen über eine erste und eine
zweite Flanke verfügen. Der Flankenwinkel der ersten Flanke
und der zweiten Flanke der großen Prismen sind derart ausgeführt, dass
das eingekoppelte Licht durch die erste Flanke eine Brechung erfährt
und über die zweite Flanke eine totalreflektierende Auskopplung
des Lichtes erfolgen kann. Somit wird bezüglich der Strahlführung das
Problem der zum Totalreflexionseffekt gegenläufigen Einkopplungsrichtung
zwischen der ersten und der zweiten Lichtquelle derart gelöst,
dass über die erste Flanke des ersten Prismas eine brechende
Vorrichtung in Richtung zur zweiten Flanke des ersten Prismas erfolgt,
so dass über die zweite Flanke eine totalreflektierende
Auskopplung ermöglicht wird. Nach der Vorbrechung hat der
Lichtstrahl den Lichtleitkörper verlassen, jedoch wird
dieser durch eine gegenüberliegende Flanke des ersten Prismas
wieder eingekoppelt. Aufgrund der kleineren Ausführung des
zweiten Prismas kann der außerhalb des Lichtleitkörpers
verlaufende Lichtstrahl über dem zweiten Prisma verlaufen,
um auf die gegenüberliegende Flanke des benachbarten großen
Prismas aufzutreffen und in den Lichtleitkörper wieder
einzukoppeln.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, dass die erste Flanke und die zweite Flanke
der kleinen Prismen derart ausgeführt sind, dass das Licht
durch die erste Flanke aus dem Lichtleitkörper auskoppelbar
und über die zweite Flanke eines weiteren benachbarten kleinen
Prismas wieder einkoppelbar ist, wobei zwischen den beiden kleinen
Prismen ein großes Prisma angeordnet ist, das das ausgekoppelte
Licht zur Wiedereinkopplung in den Lichtleitkörper in Richtung
zur zweiten Flanke umlenkt. Durch die periodische Aufeinanderfolge
großer und kleiner Prismen können die eingekoppelten
Lichtstrahlen beliebig oft durch die Flanken der großen
und kleinen Prismen aus- und wieder eingekoppelt werden, bis der
Lichtstrahl unter einem Winkel auf die Lichtauskoppelfläche
des Lichtleitkörpers auftritt, der außerhalb des
Winkels zur Totalreflexion liegt.
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Die
erste und die zweite Flanke der großen Prismen können
derart ausgeführt sein, dass das Licht durch die erste
Flanke aus dem Lichtleitkörper auskoppelbar ist und über
die zweite Flanke eines weiteren großen Prismas in den
Lichtleitkörper wieder eingekoppelt werden kann. Grundsätzlich
kann die Vorbrechung durch ein erstes Prisma und die Wiedereinkopplung
durch ein zweites Prisma aus beiden Richtungen der Lichteinkopplung
in den Lichtleitkörper erfolgen. Neben der einfachen Auskopplung
durch eine einmalige Reflexion des Lichtes an einem der beiden Prismen
kann eine Totalreflexion auf der Lichtauskoppelfläche vermieden
werden, so dass eine einfache Lichtauskopplung erfolgt. Die Bildung
einer Vorbrechung eines ersten Prismas und einer Wiedereinkopplung
und anschließender Auskopplung über die Lichtauskoppelfläche
durch ein zweites Prisma erfolgt vorzugsweise in den Bereichen des
Lichtleitkörpers, in denen dieser eine besonders starke
Krümmung aufweist.
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Eine
besondere Ausführungsform des Flankenwinkels der ersten
Flanke des großen Prismas bezogen auf die Längsachse
des Lichtleitkörpers besitzt einen größeren
Wert als 30° und bevorzugt einen Wert von 58°.
Der Flankenwinkel der zweiten Flanke des großen Prismas
besitzt größeren Wert als 30° und bevorzugt
einen Wert von 72°. Der Flankenwinkel der ersten Flanke
des kleinen Prismas bezogen auf die Längsachse des Lichtleitkörpers
kann einen größeren Wert als 30° und
bevorzugt einen Wert von 68° aufweisen, wobei der Flankenwinkel
der zweiten Flanke des kleinen Prismas einen über der Länge
veränderlichen Wert von 10° bis 42° und
bevorzugt einen Wert von 35° aufweist. Daraus folgt, dass
die großen Prismen in Richtung zur ersten Lichtquelle hin
geöffnet sind, wohingegen die kleinen Prismen in Richtung
zur gegenüberliegenden zweiten Lichtquelle hin geöffnet
sind. Die jeweilige Öffnung entsteht durch die unterschiedlich
langen Flanken der Prismen, so dass eine Einstrahlung der Lichtstrahlen
von einer ersten Lichtquelle in die großen Prismen erleichtert
ist, wohingegen eine Einstrahlung von Licht in die kleinen Prismen
aus Richtung der zweiten Lichtquelle verbessert ist. Die Auskopplung und
damit die Erzeugung einer Vorrichtung durch Umlenkung des Lichtstrahls
erfolgt durch die kurzen Flanken der Prismen, wobei eine direkte
Reflexion der Lichtstrahlen innerhalb des Lichtleitkörpers
bevorzugt durch die langen Flanken der Prismen erfolgt, um an der
gegenüberliegenden Lichtauskoppelfläche aus dem
Lichtleitkörper auszukoppeln.
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Die
erste und die zweite Lichtquelle können als Leuchtdioden
ausgeführt sein, wobei zwischen den Leuchtdioden und dem
Lichtleitkörper jeweils wenigstens ein Einkoppelkörper
mit einer zugeordneten Einkoppeloptik vorgesehen ist, und die Leuchtdioden
auf einer jeweiligen Trägerplatine aufgenommen sind. Die
Längsachse des Lichtleitkörpers kann eine Krümmung
gegenüber der Längsachse des Kraftfahrzeugs aufweisen,
die über die Länge des Lichtleitkörpers
veränderlich ist. Die Krümmung kann erforderlich
sein, wenn der Lichtleitkörper an die Krümmung
der Fahrzeugaußenhaut angepasst ist. Beispielsweise kann
sich der Lichtleitkörper unterhalb eines Scheinwerfers
erstrecken und einen langen Abschnitt aufweisen, der sich über
der Breite des Fahrzeugs im Frontbereich erstreckt und in einem kurzen,
gekrümmten Abschnitt übergeht, der in den Seitenbereich
des Kraftfahrzeugs hinein verläuft. Die Prismenstruktur
folgt dabei dem Verlauf des Lichtleitkörpers, um auch im Seitenbereich
des Fahrzeugs eine Emission des Lichtes aus der Lichtauskoppelfläche
zu erreichen. Durch das Prinzip der brechenden Vorrichtung durch
die Wechselwirkung zwischen den großen Prismen und den
kleinen Prismen kann eine Totalreflexion auch bei größerem
Krümmungsradius des Lichtleitkörpers aufrecht
erhalten bleiben, und der Lichtleitkörper emittiert das
Licht auch bei stärkeren Krümmungen gleichmäßig
entlang der Längsachse.
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Eine
weitere Verbesserung der Lichtauskopplung kann durch Planflächen
erreicht werden, die zwischen den großen und den kleinen
Prismen angeordnet sind. Die Planflächen können
auch zwischen jedem zweiten Prisma angeordnet sein, so dass ein
großes und ein kleines Prisma paarweise zwischen jeweiligen
Planflächen geordnet aufeinander folgen. Die Planflächen
bilden auskoppelfreie Zwischenbereiche zwischen den Prismen, an
denen eine Totalreflexion des Lichtes innerhalb des Lichtleitkörpers
erfolgt.
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Weitere,
die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend
gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
Darstellung eines Ausschnittes des Lichtleitkörpers mit
Strahlengängen, die sowohl von einer ersten Lichtquelle
als auch von einer zweiten Lichtquelle über die Endflächen
des Lichtleitkörpers eingekoppelt werden, und durch eine
Prismenstruktur auf der gegenüberliegenden Lichtsauskoppelfläche
wieder ausgekoppelt werden,
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2 eine
perspektivische Ansicht des Lichtleitkörpers mit den endseitigen
Lichtquellen sowie zugeordneten Trägerplatinen,
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3 eine
Detailansicht eines Ausführungsbeispiels der Prismenstruktur
mit großen Prismen und kleinen Prismen, die periodisch
aufeinander folgend in Längsrichtung des Lichtleitkörpers
angeordnet sind,
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4 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines Strahlengangs mit einer
Auskopplung durch eine Totalreflexion des Lichtstrahles an einem
kleinen Prisma,
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Strahlengangs mit einer
Vorbrechung durch ein kleines Prisma und eine Auskopplung durch
die Ausnutzung einer Vorbrechung und
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6 ein
drittes Ausführungsbeispiel der Auskopplung eines Lichtstrahls
aus dem Lichtleitkörper unter Ausnutzung einer Vorbrechung
durch die zweite Flanke des großen Prismas.
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines Lichtleitkörpers 1, wie
dieser beispielsweise als Positionslicht oder als Tagfahrlicht für
ein Kraftfahrzeug zur Anwendung kommt. Der Lichtleitkörper 1 erstreckt
sich entlang einer Längsachse 2, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel einer Geraden folgt, jedoch auch eine
Krümmung mit einem veränderlichen Krümmungsradius
aufweisen kann. Der Lichtleitkörper 1 verfügt über
eine Lichtauskoppelfläche 3, die einen Umfangsbereich
des Lichtleitkörpers 1 entlang der Längsachse 2 bildet. Über
die Lichtauskoppelfläche 3 kann Licht, das zuvor
in den Lichtleitkörper 1 eingekoppelt wurde, wieder
ausgekoppelt werden. Lichtleitkörper 1 ermöglichen
die Leitung von Licht, die auf dem Prinzip der Totalreflexion beruht.
Trifft das durch den Lichtleitkörper 1 hindurchlaufende
Licht auf die Wand des Lichtleitkörpers 1, die
die Grenzfläche zur Außenseite bildet, so reflektiert
das Licht wieder in den Lichtleitkörper 1 hinein,
solange ein Grenzwinkel unterschritten ist. Wird jedoch das Licht
von der Innenseite des Lichtleitkörpers 1 gegen
die Lichtauskoppelfläche 3 aus einem Winkel gerichtet,
der größer ist als der Grenzwinkel zur Totalreflexion,
tritt das Licht aus dem Lichtleitkörper 1 aus.
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Um
das Licht über der Länge des Lichtleitkörpers 1 gleichverteilt
in einem Winkel auf die Lichtauskoppelfläche 3 auftreffen
zu lassen, der größer ist als der Grenzwinkel
zur Totalreflexion, ist eine Prismenstruktur 4 vorgesehen,
die auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtauskoppelfläche 3 angeordnet
ist und sich über der gesamten Lichtauskoppellänge
des Lichtleitkörpers 1 entlang der Längsachse 2 erstreckt.
Die Prismenstruktur 4 reflektiert das Licht über
Flanken, durch die die Prismen gebildet werden. Da die Flanken relativ
zur Oberfläche der Lichtauskoppelfläche 3 einen
Winkel einschließen, kann der Grenzwinkel zur Totalreflexion
in Richtung zur Lichtauskoppelfläche 3 kontrolliert
erreicht und überschritten werden.
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Erfindungsgemäß weist
die Prismenstruktur 4 große Prismen P1 einer ersten
geometrischen Form und kleine Prismen P2 einer zweiten geometrischen
Form auf, wobei die Prismen P1 und die Prismen P2 zueinander abwechselnd
entlang der Längsachse 2 des Lichtleitkörpers 1 angeordnet
sind.
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Zur
Einspeisung des Lichtes in den Lichtleitkörper 1 sind
zwei Lichtquellen vorgesehen, wobei eine erste Lichtquelle L1 das
Licht über eine erste Endfläche des Lichtleitkörpers 1 und
eine zweite Lichtquelle L2 Licht über eine gegenüberliegende zweite
Endfläche des Lichtleitkörpers 1 einkoppelt. Damit
können effektiv kürzere optische Wege bis zur Auskopplung
realisiert werden. Beispielhaft sind drei Lichtstrahlen dargestellt,
die über die Lichtauskoppelfläche 3 aus
dem Lichtleitkörper 1 austreten. Innerhalb des
Lichtleitkörpers 1 sind mehrere Strahlengänge
dargestellt, wobei erkennbar ist, dass das in den Lichtleitkörper 1 eingekoppelte
Licht entweder lediglich einfach an einem der Prismen P1 oder P2 reflektieren
und über die Lichtauskoppelfläche 3 austreten
kann. Jedoch sind auch Strahlverläufe dargestellt, die
eine Auskopplung des Lichts über ein großes Prisma
P1 oder ein kleines Prisma P2 erfahren, wobei zunächst
eine Vorbrechung des Lichtes erfolgt, um durch ein weiteres Prisma
P1 oder P2 wieder in den Lichtleitkörper 1 einzukoppeln.
Dabei kann direkt eine Auskopplung über die Lichtauskoppelfläche 3 erfolgen,
wobei auch ein Weitergang der Strahlung nach Wiedereintritt in den
Lichtleitkörper 1 möglich ist. Durch
die erfindungsgemäße Anordnung einer abwechselnden
Aufeinanderfolge von großen Prismen P1 und kleinen Prismen
P2 jeweils unterschiedlicher geometrischer Form wird der Vorteil
erreicht, dass keine Farbverschiebungen des ausgekoppelten Lichtes
sichtbar sind, wobei zugleich ein Verlust der Totalreflexion vermieden
wird, falls die Längsachse 2 des Lichtleitkörpers 1 eine
stärkere Krümmung aufweist. Die erste geometrische
Form der großen Prismen P1 kann sich gegenüber
der zweiten geometrischen Form der kleinen Prismen P2 lediglich
in der Größe der Prismen unterscheiden, wobei
auch die Form der Prismen und die Winkel der ersten und zweiten
Flanke der Prismen P1 und P2 voneinander unterschieden werden können,
anderenfalls hingegen auch gleich ausgeführt sein können.
Der Lichtleitkörper 1 dient zur Aussendung von Licht
in einer Fahrtrichtung 11, wobei die Richtung der Lichtauskopplung
wenigstens um einen Winkel γ von der Fahrtrichtung abweichen
kann, wobei der Winkel γ beispielsweise 20° beträgt.
Nimmt der Winkel zwischen der Längsachse 2 und
der Fahrtrichtung 11 mit zunehmender Krümmung
des Lichtleitkörpers 1 weiter zu, beispielsweise
in dem Bereich, in dem dieser sich um die Fahrzeugfront herum erstreckt,
so kann die Abweichung der Richtung des emittierten Lichtes von
der Fahrtrichtung 11 weiter zunehmen.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Lichtleitkörpers 1,
der sich entlang einer gebogenen Längsachse 2 mit
einem veränderlichen Krümmungsradius erstreckt.
Eine derartige geometrische Ausbildung eines Lichtleitkörpers 1 kann
bei Scheinwerfern Anwendung finden, in denen der Lichtleitkörper 1 eingesetzt
wird und eine Tagfahrlicht-, eine Positionslicht- oder beispielsweise
eine Blinklichtfunktion erfüllt. Der Lichtleitkörper 1 kann über
ein Halteelement 9 unterstützt werden, das entlang
der freien Länge des Lichtleitkörpers 1 angeordnet
ist. Endseitig ist der Lichtleitkörper 1 über
Umlenkkörper 5a und 5b aufgenommen, die
zugleich als Einkoppelkörper wirken. Die Verbindung zwischen
dem Lichtleitkörper 1 und den Umlenkkörpern 5a und 5b kann
eine Steckverbindung umfassen, wobei die freien Enden der Einkoppelkörper 5a und 5b mit
den Lichtquellen L1 und L2 über Einkoppeloptiken 6a und 6b verbunden
sind. Um den Lichtleitkörper 1 endseitig aufzunehmen,
ist eine Trägerplatine 7a und 7b vorgesehen,
die wiederum über Befestigungsmittel 8, beispielsweise
im Scheinwerfer oder am Kraftfahrzeug selbst, aufgenommen sind.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst der Lichtleitkörper 1 sowohl
den lichtemittierenden Körper selbst als auch die Mittel
zur Lichteinkopplung und zur mechanischen Aufnahme des Lichtleitkörpers 1.
Betreffend den Winkel γ zwischen der Fahrtrichtung 11 und
der Normalen auf der Tangente der Lichtauskoppelfläche 3 ist
erkennbar, dass dieser entlang der Längsachse 2 in
Richtung zur stärkeren Krümmung hin zunimmt. Die
Prismenstruktur kann daher hinsichtlich ihrer Flankenwinkel entlang
der Längsachse 2 veränderlich ausgebildet
sein, sodass eine Lichtemission auch mit zunehmendem Winkel γ noch
etwa in Richtung zur Fahrtrichtung 11 erfolgt, wobei bei
weiter zunehmender Krümmung um die Fahrzeugfront herum auch
eine seitlich zur Fahrtrichtung erfolgende Lichtemission möglich
ist.
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3 zeigt
eine Detailansicht eines Ausschnittes des Lichtleitkörpers 1.
Dieser erstreckt sich entlang einer geradeaus gebildeten Längsachse 2, wobei
auf einer ersten Seite eine Lichtauskoppelfläche 3 unterseitig
dargestellt ist, und auf der gegenüberliegenden Seite eine
Prismenstruktur 4 gezeigt ist, die aus abwechselnd angeordneten
großen Prismen P1 und kleinen Prismen P2 besteht. Die großen Prismen
P1 besitzen eine erste Flanke F1.1 und eine gegenüberliegende
zweite Flanke F1.2. Die erste Flanke F1.1 besitzt einen Flankenwinkel α1.1
relativ zur Längsachse 2 des Lichtleitkörpers 1.
Der Flankenwinkel α1.2 der zweiten Flanke F1.2 kann dem Flankenwinkel α1.1
entsprechen oder geringfügig größer ausgeführt
sein. Beispielsweise kann der Flankenwinkel α1.1 der ersten
Flanke relativ zur ersten Längsachse 2 einen Wert
von ca. 60° aufweisen, wobei der Flankenwinkel α1.2
der zur zweiten Flanke F1.2 relativ zur Längsachse 2 einen
Winkel von 70° besitzen kann. Damit entsteht eine geringfügige Öffnung
des großen Prismas in einer ersten Richtung, die durch
die Lichtquelle L1 angedeutet ist.
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Das
kleine zweite Prisma P2 besitzt eine erste Flanke F2.1 mit einem
Flankenwinkel α2.1 und eine gegenüberliegende
zweite Flanke F2.2 mit einem Flankenwinkel α2.2 jeweils
relativ zur Längsachse 2. Das zweite Prisma P2
kann in Richtung zur gegenüberliegenden zweiten Lichtquelle
L2 geöffnet sein, so dass die erste Flanke F2.1 des zweiten
Prismas P2 einen Winkel von 68° zur Längsachse 2 besitzen
kann, wobei die gegenüberliegende Flanke F2.2 des kleinen
Prismas P2 einen Winkel von lediglich 35° aufweist. Folglich
ist das kleine Prisma P2 in Richtung zur zweiten Lichtquelle L2
stärker geöffnet als das große Prisma
P1 in Richtung zur ersten Lichtquelle L1. Im Folgenden sind beispielhaft
Strahlengänge dargestellt, um über verschiedene
Reflexionsverhältnisse an oder innerhalb der Prismenstruktur 4 aus
dem Lichtleitkörper 1 eine Auskopplung des Lichtes
zu erreichen.
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4 zeigt
ein erstes Beispiel eines Strahlengangs innerhalb des Lichtleitkörpers 1 aus
Richtung der Lichtquelle L1. Der Lichtstrahl trifft auf die zweite
Flanke F2.2 des kleinen Prismas P2 auf, wobei der Flankenwinkel α2.2
der zweiten Flanke F2.2 derart bemessen ist, dass der Lichtstrahl
relativ zur Längsachse 2 unter einem Winkel auf
die Lichtauskoppelfläche 2 auftrifft, der größer
als der Grenzwinkel αG zur Totalreflexion
ist. Im Ergebnis tritt der Lichtstrahl direkt aus dem Lichtleitkörper 1 aus.
Aus fertigungstechnischen Gründen sind zwischen den großen
Prismen P1 und den kleinen Prismen P2 Planflächen 10 eingebracht,
sodass die Flanken der Prismen nicht in einer innen liegenden Spitzkehle
aufeinander zulaufen.
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5 zeigt
einen weiteren Strahlengang innerhalb des Lichtleitkörpers 1 aus
Richtung der zweiten Lichtquelle L2. Der Strahlengang durchläuft
nach Auskopplung durch das kleine Prisma P2 das große Prisma
P1 und wird über ein weiteres benachbartes kleines Prisma
P2 wieder in den Lichtleitkörper 1 eingekoppelt.
Dabei trifft der Lichtstrahl auf die Lichtauskoppelfläche 3 auf,
wobei der Totalreflexionswinkel noch nicht überschritten
ist und der Lichtstrahl innerhalb des Lichtleitkörpers 1 verbleibt.
Durch Reflexion an der Lichtauskoppelfläche 3 trifft
der Lichtstrahl wieder auf die Prismenstruktur 4, wobei
der Strahl erneut durch das kleine Prisma P2 ausgekoppelt wird und
das große Prisma P1 durchläuft. Nach erneuter Umlenkung
durch das große Prisma P1 koppelt der Lichtstrahl durch
das benachbarte zweite kleine Prisma P2 wieder ein, wobei die Einkopplung
durch die zweite Flanke erfolgt und eine Reflexion an der ersten
Flanke möglich wird. Dabei trifft der Lichtstrahl unter
einem Winkel auf die Lichtauskoppelfläche 3 auf,
der über dem Grenzwinkel zur Totalreflexion liegt. Folglich
koppelt der Lichtstrahl aus dem Lichtleitkörper 1 aus.
Durch dieses Prinzip wird eine Aufrichtung des Strahlengangs bezüglich
des Effektes der Totalreflexion erreicht, so dass ein zunächst stumpfer
Winkel durch die Vorbrechung durch P1 und P2 im Strahlenverlauf
in einen spitzen Winkel überführt wird, der beispielsweise
größer als 40° relativ zur Längsachse 2 sein
kann. Folglich kann eine sukzessive Änderung des Winkels
des Lichtstrahls relativ zur Längsachse 2 erfolgen,
so lange der Lichtstrahl nicht den Grenzwinkel zur Totalreflexion überschreitet
und über die Lichtauskoppelfläche 2 austritt. Erst
wenn der Lichtstrahl einen Winkel erreicht, der größer
als der Grenzwinkel ist, koppelt der Lichtstrahl aus der Lichtauskoppelfläche 3 aus.
Mit diesem Prinzip kann das Problem überwunden werden,
bei einem gekrümmten Verlauf der Längsachse 2 keine verstärkte
Lichtauskopplung zu erfahren, sodass eine homogene Lichtverteilung über
der gesamten Länge des Lichtleiters ermöglicht
ist.
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6 zeigt
einen weiteren Strahlengang innerhalb des Lichtleitkörpers 1,
wobei der Lichtstrahl erneut zunächst an der Lichtauskoppelfläche 3 reflektiert.
Der Lichtstrahl tritt über die erste Flanke des großen
Prismas P1 aus dem Lichtleitkörper 1 aus. Durch
die damit erfolgte Vorbrechung trifft der Lichtstrahl auf ein weiteres
großes Prisma P1 und erfährt eine Vorbrechung.
Diese richtet den Lichtstrahl auf ein weiteres großes Prisma
P1, in das der Lichtstrahl durch die zweite Flanke wieder eingekoppelt
wird und an der ersten Flanke des großen Prismas P1 in
Richtung zur Lichtauskoppelfläche 3 reflektiert.
Die Reflexion erfolgt dabei unter einem Winkel relativ zur Längsachse 2,
der eine Auskopplung des Lichtstrahls aus der Lichtauskoppelflache 3 ermöglicht.
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Im
Ergebnis wird eine Prismenstruktur 4 vorgeschlagen, die
eine Auskopplung von eingekoppeltem Licht aus unterschiedlichen
Richtungen ermöglicht, wobei die Empfindlichkeit gegen
einen Krümmungsverlauf der Längsachse 2 des
Lichtleitkörpers 1 stark reduziert ist. Ferner
wird das Problem der Farbverschiebung überwunden, da entlang
des Lichtleitkörpers 1 das Licht sowohl von der
ersten Lichtquelle L1 als auch von der zweiten Lichtquelle L2 gleich
verteilt zum Austritt über die Lichtaustrittsfläche 3 gebracht
wird.
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Die
Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung
auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrach macht.
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- 1
- Lichtleitkörper
- 2
- Längsachse
- 3
- Lichtauskoppelfläche
- 4
- Prismenstruktur
- 5a,
5b
- Einkoppelkörper/Umlenkung
- 6a,
6b
- Einkoppeloptik
- 7a,
7b
- Trägerplatine
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Halteelement
- 10
- Planfläche
- 11
- Fahrtrichtung
- P1
- großes
Prisma
- P2
- kleines
Prisma
- L1
- erste
Lichtquelle
- L2
- zweite
Lichtquelle
- F1.1
- erste
Flanke des großen Prismas
- F1.2
- zweite
Flanke des großen Prismas
- F2.1
- erste
Flanke des kleinen Prismas
- F2.2
- zweite
Flanke des kleinen Prismas
- α1.1
- Flankenwinkel
der ersten Flanke (F1.1) des großen Prismas (P1)
- α1.2
- Flankenwinkel
der zweiten Flanke (F1.2) des großen Prismas (P1)
- α2.1
- Flankenwinkel
der ersten Flanke (F2.1) des kleinen Prismas (P2)
- α2.2
- Flankenwinkel
der zweiten Flanke (F2.2) des kleinen Prismas (P2)
- γ
- Winkel
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