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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Lenkeinrichtung mit Stromverstärkung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Lenkeinrichtungen werden insbesondere in langsam fahrenden Fahrzeugen
mit hohen Achslasten eingesetzt.
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Hydrostatische
Lenkeinrichtungen bestehen in der Hauptsache aus einem Drehschiebersteuerventil
und einer Dosierpumpe. Das Drehschiebersteuerventil wird aus einer äußeren, im
Gehäuse
eingepassten Steuerhülse
und einem inneren, konzentrisch angeordneten Steuerkolben gebildet.
Der Steuerkolben ist einerseits über
ein Zahnnabenprofil mit einem Lenkrad und andererseits über eine
Stiftverbindung relativ beweglich mit der Steuerhülse verbunden.
Die Steuerhülse
ist über
eine Stiftverbindung und eine Antriebswelle starr mit dem Läuferzahnrad
der Dosierpumpe verbunden. Der Steuerkolben ist mittels eines Federelementes
gegenüber
der Steuerhülse
lagezentriert. Gegen die Kraft dieses Federelementes sind Steuerkolben
und Steuerhülse begrenzt
zueinander drehbar. Zwischen dem Drehschiebersteuerventil und der
Dosierpumpe besteht über
Kommutatorbohrungen eine hydraulische Verbindung. Die hydraulische
Lenkeinrichtung besitzt Anschlüsse
für einen
Zulauf, einem Rücklauf
und für zwei
Zylinderleitungen für
den Lenkzylinder.
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Diese
Lenkeinrichtungen zeichnen sich durch ein hohes Verdrängungsvolumen
aus, besitzen aber keine Übersetzungsänderung
zwischen Servolenkbetrieb und Notlenkbetrieb. Das bedeutet aber, dass
die Lenkeinrichtung bei einem möglichen
Ausfall der Versorgungspumpe schlagartig auf Notlenkbetrieb umschaltet
und damit die gesamte notwen dige Lenkkraft manuell am Lenkrad aufgebracht
werden muss. Das ist insbesondere im Straßenverkehr ein Sicherheitsrisiko,
weil die zulässige
Handkraft überschritten
wird. Inzwischen sind Lenkeinrichtungen mit einer so genannten Stromverstärkung bekannt,
wie sie beispielsweise in der
EP 0 725 001 B1 beschrieben ist. Diese Lenkeinrichtung
bildet mit allen ihren Steuerleitungen und mit allen Kammern der Dosierpumpe
eine Hauptstromleitung zur Verbindung der Versorgungspumpe mit dem
Lenkzylinder und zurück
zum Tank. Zusätzlich
besitzt diese Lenkeinrichtung eine Nebenstromleitung, welche die
Dosierpumpe umgeht und dazu vor der Dosierpumpe von der Hauptstromleitung
abzweigt und hinter der Dosierpumpe wieder in die Hauptstromleitung
einmündet.
In der Nebenstromleitung befindet sich ein Stromregelventil, dass
hydraulisch von der Druckdifferenz gesteuert wird, die über eine
Konstantdrossel abgegriffen wird. Damit stellt sich stets ein zum Hauptstrom
proportionaler Nebenstrom ein, wobei beide Ströme zusammen den Lenkölstrom bilden.
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Im
Servolenkbetrieb fließt
der von der Versorgungspumpe bereitgestellte Ölstrom sowohl über die
Hauptstromleitung als auch über
die geöffnete Nebenstromleitung
zum Lenkzylinder. Dagegen ist die Nebenstromleitung im Notlenkbetrieb,
also bei Ausfall der Versorgungspumpe, von der Ölstromversorgung abgeschnitten,
weil die Eingangsleitung der Lenkeinrichtung wegen des Ausfalls
der Versorgungspumpe drucklos geworden ist.
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Diese
Lenkeinrichtung mit Stromverstärkung ermöglicht ein
stufenloses Übersetzungsverhältnis zwischen
den Betriebsarten Servolenkbetrieb und Notlenkbetrieb in einer gewünschten
Größenordnung.
Allerdings ist es von Nachteil, dass diese Lenkeinrichtung eine
konstante lineare Abhängigkeit
des Lenkförderstromes
zur Drehzahl des Lenkrades besitzt und die Größe dieser linearen Abhängigkeit
nur auf einen bestimmten Anwendungsfall ausgelegt ist. Damit ist
die Einsatzmöglichkeit
der betreffenden Lenkeinrichtung nur auf einen speziellen Anwendungsfall
eingeschränkt.
Eine Anpassung der betreffenden Lenkeinrichtung an einen anderen
Anwendungsfall ist nur mit einem erheblichen Umrüstaufwand verbunden.
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Aus
der
DE 103 01 752
A1 ist nun eine gattungsgemäße Lenkeinrichtung mit Stromverstärkung bekannt
geworden, die in bekannter Weise eine, über die Dosierpumpe führende,
Hauptstromleitung und eine, die Dosierpumpe umgehende, Nebenstromleitung
ausbildet und die in der Nebenstromleitung ein vom Hauptstrom gesteuertes
Stromregelventil besitzt. Zur Steuerung dieses Stromregelventils
befindet sich an der Lenkeinrichtung in besonderer Weise einen Messwertaufnehmer
zur Erfassung eines vom Hauptstrom abhängigen Messsignals und ein
Steuergerät
zur Aufnahme, Verarbeitung und Weitergabe des Messsignals an das
Stromregelventil in der Nebenstromleitung. Dabei ist das Steuerventil
mit verschiedenen Steuergrößen ausgestattet,
um verschiedene Proportionalitäten
zwischen dem Hauptsstrom und dem Nebenstrom zu erreichen.
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Diese
Lenkeinrichtung besitzt aber auch Sicherheitseinrichtungen, die
dann ansprechen, wenn der oftmals sensible Steuerkreis zwischen
dem Hauptstrom und dem Nebenstrom einen Funktionsausfall hat. In
diesem Fall sperrt das Stromregelventil den Nebenstrom ab, sodass
der Servolenkbetrieb mit einem auf den Hauptstrom reduzierten Lenkvolumen fortgeführt wird.
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Diese
Lenkeinrichtung hat aber trotzdem ein hohes Sicherheitsrisiko, weil
sie keine Lösungen
dafür anbietet,
wenn der den Nebenstrom steuernde Steuerkreis Fehlfunktionen hat
und falsche Steuersignale an das in der Nebenstromleitung befindliche Stromregelventil
liefert. Solche Fehlfunktionen treten beispielsweise dann auf, wenn
der Nebenstrom zum Hauptstrom entgegengerichtet ist oder wenn der
Nebenstrom zum Hauptstrom zwar gleichgerichtet, aber viel zu groß und nicht
mehr proportional ist. In diesen Fällen muss der Fahrzeugführer reagieren
und diese Fehlfunktionen durch eine veränderte Lenkraddrehzahl ausgleichen.
Dieses veränderte
Lenkverhalten überfordert
den Fahrzeugführer
jedoch oftmals. Noch schlimmer ist es, wenn der Nebenstrom in Richtung oder
in Gegenrichtung zum Hauptölstrom
fließt
und dann noch ein größeres Volumen
als der Hauptstrom aufweist, oder wenn der Nebenstrom fließt, obwohl das
Lenkrad der Lenkeinrichtung nicht betätigt wird. In diesen Fällen kann
der Fahrzeugführer
die Fehlfunktionen nicht mehr durch abgeänderte Lenkraddrehzahlen ausgleichen
und so ist das Fahrzeug nicht mehr beherrschbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Fehlfunktionen bei
der gattungsgemäßen Lenkeinrichtung
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die zum Stromregelventil der Nebenstromleitung führende und
nicht von der Lenkrichtung bestimmte Steuerleitung von der Versorgung
mit einem Steuersignal abgesperrt ist. Dieses Steuersignal kann
hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch ausgeführt sein. In jedem der Fälle ist
gewährleistet,
dass nur immer die Seite des Stromregelventils ein Steuersignal
erhält, die
zur Lenkrichtung des Handlenkrades übereinstimmt. Damit wird in
vorteilhafter Weise vermieden, dass der Nebenölstrom durch eine Fehlfunktion
des elektrischen Steuerkreises in Gegenrichtung zum Hauptölstrom wirkt.
Das erhöht
die Sicherheit der Lenkeinrichtung.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die beiden zum Stromregelventil der Nebenstromleitung führenden
Steuerleitungen Hydraulikleitungen sind und in diesen hydraulischen
Steuerleitungen elektrisch steuerbare Stelleinheiten eingesetzt
sind und die nichtaktive der beiden Steuerleitungen zwischen dem
Stellventil und dem Stromregelventil über eine Entlastungsleitung
mit dem Tank verbunden ist. Um zu gewährleisten, dass nur die nichtaktive
Steuerleitung mit dem Tank verbunden ist, ist es von Vorteil, wenn
die Entlastungsleitungen der beiden Stelleinheiten über das
Drehschiebersteuerventil der Lenkeinrichtung geführt werden. Dann kann die nichtaktive
Steuerleitung in einfacher Weise durch das Drehschiebersteuerventil
bestimmt und mit der Rücklaufleitung
des Lenkventils verbunden werden.
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Es
kann aber auch von Vorteil sein, wenn in den Steuerleitungen zwischen
den Stellventilen und dem Dreistellungs-Stromregelventil jeweils
ein elektrisch schaltbares Entlastungsventil angeordnet ist und
jedes Entlastungsventil ablaufseitig mit dem Tank und steuerseitig
mit einem Messwertaufnehmer verbunden ist, wobei dar Messwertaufnehmer
in geeigneter Weise mit dem Lenkventil gekoppelt ist. Dann können die
Auswahl der nichtaktiven Steuerleitung und die Schaltung des zutreffenden
Entlastungsventils durch einen elektrischen Steuerkreis erfolgen.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausführung
besteht auch darin, dass die sonst erforderlichen Steuerkanäle in dem
Lenkventil über flüssig werden
und unnötig
lange Hydraulikleitungen zwischen dem Lenkventil und dem Stromregelventil
eingespart werden.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn in der Zulaufleitung der Nebenstromleitung ein
vom Volumenstrom zum Lenkventil der Hauptstromleitung gesteuertes und
aus einer Sperrstellung in eine geregelte Offenstellung verstellbares
Strombegrenzungsventil eingesetzt wird. Damit wird verhindert, dass
durch eine Fehlfunktion des elektrischen Steuerkreises der Nebenölstrom eine
unvertretbare Größe einnimmt
und das Fahrzeug vom Fahrzeugführer
nicht mehr durch ein entsprechendes Gegenlenken beherrschbar wird. Das
erhöht
die Fahrzeugsicherheit.
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Zur
Erhöhung
der Sicherheit trägt
auch bei, wenn in der Rücklaufleitung
der Nebenstromleitung hinter dem Stromregelventil ein schaltbares
Sperrventil angeordnet ist, dass die Rücklaufleitung bei der normalen
Funktion absperrt. Das verhindert die Fehlfunktion einer falsch
gesteuerten Betätigung
des Nebenölstromes,
ohne dass das Lenkventil in der Hauptstromleitung aktiviert ist.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn
das schaltbare Sperrventil vom Rücklaufdruck
des Nebenölstromes
betätigt
wird und bei einem vorbestimmten Rücklaufdruck öffnet. Das
ist immer dann von Vorteil, wenn mit einer relativ hohen Stromverstärkung gelenkt
wird und der dabei vom Lenkzylinder zurückgeführte volumenstarke Rückölstrom nicht
allein von den Rücklaufleitungen
und Rücklaufkanälen des
Lenkventils verkraftet werden kann. Mit der Öffnung des Sperrventils in
der Nebenstromleitung nehmen auch diese Rücklaufleitungen an der Rückführung des
Lenkölstromes
teil und entlasten damit das Lenkventil in der Hauptstromleitung. Damit
das Sperrventil vom Rücklaufdruck
des Nebenölstromes
betätigt
werden kann, muss vorher die Steuerleitung durch ein weiteres Sperrventil
geöffnet werden.
Dieses Sperrventil wird direkt durch das Lenkventil angesteuert
und öffnet
erst dann, wenn das Handlenkrad des Lenkventils betätigt wird.
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Es
ist für
die Lenksicherheit auch von Vorteil, wenn in der Rücklaufleitung
der Nebenstromleitung hinter dem Stromregelventil ein schaltbares
Sperrventil angeordnet ist, dass von einem zweiten Bediengerät aus seiner
Sperrstellung in eine Offenstellung verstellbar ist. Auch dieses
Sperrventil verhindert mit seiner gesperrten Grundstellung, dass bei
einer Fehlsteuerung des Steuerkreises ein Nebenölstrom fließen und den Lenkzylinder verstellen
kann. Dabei kann diese Sperrstellung durch ein zweites Bediengerät aufgehoben
werden, sodass eine Lenkbewegung allein über den Nebenölstrom ermöglicht wird.
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Es
ist natürlich
auch von Vorteil, wenn sowohl das vom Rücklauf gesteuerte Sperrventil
als auch das von dem zweiten Bediengerät gesteuertes Sperrventilgemeinsam
und in paralleler Anordnung verwendet werden. Das erhöht wiederum
die Fahrsicherheit. Die neue Lenkeinrichtung beseitigt damit alle
genannten Nachteile des Standes der Technik und ist darüber hinaus
einfach und unkompliziert in der Herstellung und der Anwendung.
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
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Dazu
zeigen:
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1:
einen Schaltplan des Anmeldegegenstandes mit einer Entlastung der
Steuerleitungen des Stromregelventils in der Nebenstromleitung über das Steuerventil
des Lenkventils der Hauptstromleitung,
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2:
ein vergrößerte Darstellung
des Steuerventils des Lenkventils und
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3:
einen Schaltplan des Anmeldegegenstandes mit einer direkten Entlastung
der Steuerleitungen des Stromregelventils in der Nebenstromleitung.
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Der
Lenkkreislauf gemäß der 1 zeigt eine
Lenkeinrichtung 1 mit einem Lenkventil 2. Das Lenkventil 2 besitzt
eine drehschiebergesteuerte Dosierpumpe 3, die über ein
Lenkgestänge 4 mit
einem Handlenkrad 5 verbunden ist. Das Lenkventil 2 besitzt
weiterhin einen Zulaufanschluss 6, der über eine erste Zulaufleitung 7 und über einem,
den Förderstrom
der Versorgungspumpe 9 vorrangig zum Lenkventil 2 führendes
Stromteilventil 8 mit einer Versorgungspumpe 9 verbunden
ist, und einen Rücklaufanschluss 10,
die über
eine Rücklaufleitung 11 zu
einem Tank 12 führt.
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Das
Lenkventil 2 weist außerdem
zwei Zylinderanschlüssen 13 und 14 auf,
die beide über
Zylinderleitungen 15, 16 mit einem Lenkzylinder 17 verbunden
sind und die jeweils für
eine der beiden Lenkrichtungen zuständig sind.
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Damit
bildet sich von der Versorgungspumpe 9 über das Stromteilventil 8,
der Dosierpumpe 3 des Lenkventils 2 zum Lenkzylinder 17 und
vom Lenkzylinder 17 zurück über die
Dosierpumpe 3 des Lenkventils 2 zum Tank 12 eine
Hauptstromleitung aus.
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Von
dem Stromteilventil 8 zweigt eine zweite Zulaufleitung 18 ab,
die über
ein in der Ausgangsstellung vorzugsweise gesperrtes Strombegrenzungsventil 19,
einem Stromregelventil 20 und eine von zwei Zylinderleitungen 21 bzw. 22 ebenfalls
zum Lenkzylinder 17 führt.
Der Rücklauf
vom Lenkzylinder 17 zum Tank 12 erfolgt wiederum über eine
der beiden Zylinderleitungen 21 bzw. 22, dem Stromregelventil 20 und
der Rücklaufleitung 23.
Das in der Zulaufleitung 18 der Nebenstromleitung befindliche Strombegrenzungsventil 19 besitzt
beidseitige Steuerleitungen 24, die zu einer in der ersten
Zulaufleitung 7 der Hauptstromleitung befindlichen Konstantdrossel 25 führen, sodass
das Strombegrenzungsventil 19 von der Druckdifferenz über der
Konstantdrossel 25 aus seiner Sperrstellung oder einer
definierten Offenstellung in eine bestimmte Offenstellung gesteuert
wird. Damit besteht auf diesem Wege eine von der Versorgungspumpe 9 zum
Lenkzylinder 17 und zurück
zum Tank 12 führende
Nebenstromleitung. Das Strombegrenzungsventil 19 kann aber auch
durch ein zweites Bediengerät 31 aus
seiner Sperrstellung oder einer definierten Offenstellung in eine
bestimmte Offenstellung gesteuert werden.
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Zur
Gewährleistung
einer vorrangigen Versorgung des über das Lenkventil 2 führenden Hauptölstromes
durch die Versorgungspumpe 9 besitzt das Lenkventil 2 einen
Lastsignalanschluss 26, der über eine Steuerleitung 27 mit
dem Stromteilventil 8 verbunden ist und damit bei Bedarf
zunächst
immer die vorrangige Versorgung des Lenkventils 2 mit Öl steuert.
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In
der Rücklaufleitung 23 der
Nebenstromleitung zwischen dem Strombegrenzungsventil 20 und dem
Tank 12 ist in besonderer Weise ein erstes schaltbares
Sperrventil 28 an geordnet, das einerseits über eine
Steuerleitung 29 mit dem Lastsignalanschluss 26 des
Lenkventils 2 in der Hauptstromleitung verbunden ist und
damit in seine Sperrstellung gehalten wird und das andererseits über eine
Steuerleitung 30 mit dem zweiten Bediengerät 31 in
Verbindung steht und damit in seine Offenstellung verschoben wird.
Dabei kann das zweite Bediengerät 31 ein Joystick
oder eine Spurführung
oder ein anderer externer Sollwertgeber sein.
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Ebenfalls
in der Rücklaufleitung 23 und
zwar parallel zum schaltbaren Sperrventil 28 befindet sich ein
zweites schaltbares Sperrventil 32, dass in seiner Ausgangsstellung
geschlossen ist und das über
eine Steuerleitung 56 vom Druck in der Rücklaufleitung 23 in
seine Offenstellung schaltbar ist. Dabei ist das schaltbare Sperrventil 32 auf
einen geringen Öffnungsdruck
eingestellt, der vorzugsweise etwa 15 bar beträgt. In der Steuerleitung 56 befindet
sich ein Freischaltventil 49, das über eine Steuerleitung 50 mit
dem Lastsignalanschluss 26 des Lenkventils 2 verbunden
ist und das mit Hilfe des Lastsignals aus seiner Sperrstellung in
seine Offenstellung steuerbar ist. In dieser Offenstellung ist die
zum schaltbaren Sperrventil 32 führende Steuerleitung 56 frei
geschaltet, sodass das schaltbare Sperrventil 32 öffnet und
die Rücklaufleitung 23 freigibt.
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Das
Stromregelventil 20 in der Nebenstromleitung ist vorzugsweise
als ein Dreistellungs-Stromregelventil 33 ausgelegt, das
eine geschlossene Mittelstellung und zwei gegenüberliegende Arbeitsstellungen
besitzt, in denen ein geregelter Zulaufstrom und ein ungedrosselter
Rücklauf
ermöglicht
wird. Das Dreistellungs-Stromregelventil 33 besitzt zu
beiden Seiten je eine Rückstellfeder 34, 35 zum
Halten und zur Rückführung des
Regelkolbens des Dreistellungs-Stromregelventils 33 in
die geschlossene Mittelstellung und beiderseits je ein hydraulisches
und elektrisch steuerbares Stellventil 36, 37 zum
Auslenken des Dreistellungs-Stromregelventils 33 in eine der
beiden Offenstellungen. Dabei befinden sich die beiden Stellventile 36, 37 in
zwei Steuerleitungen 38, 39, die mit einer internen
oder externen Steuersignalversorgungseinrichtung verbunden sind.
Jede dieser beiden Steuerleitungen 38, 39 ist
in den beiden Bereichen zwischen dem Stellventil 36, 37 und
dem Dreistellungs-Stromregelventil 33 über jeweils eine Entlastungsleitung 40, 41 in
besonderer Weise mit dem Lenkventil 2 verbunden. Dabei
ist stets die der Lenkrichtung gegenüberliegende Steuerleitung 38, 39 über Steuerkanäle der Dosierpumpe 3 mit
der zum Tank 12 führenden
Rücklaufleitung 11 des
Lenkventils 2 verbunden. Damit ist diese für die Lenkbewegung
nicht aktive Steuerleitung 38, 39 stets drucklos.
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Die 2 zeigt
in einer vergrößerten Darstellung
die Verbindung der beiden Steuerleitungen 38, 39 mit
der jeweiligen Rücklaufleitung 11 des Lenkventils 2.
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Zur
steuertechnischen Verknüpfung
des Hauptölstromes
mit dem Nebenölstromes
ist in bekannter Weise ein Steuerkreis 42 vorgesehen. Dieser Steuerkreis 42 ist
beispielsweise elektronisch ausgelegt und besitzt daher ein elektronisches
Steuergerät 43.
Dieses Steuergerät 43 ist
eingangsseitig über eine
erste Steuerleitung 44 mit einem, mit dem Lenkventil 2 der
Hauptstromleitung gekoppelten Messwertaufnehmer 45 und über eine
zweite Steuerleitung 46 mit dem zweiten Bediengerät 31 verbunden. Dabei
kann der Messwertaufnehmer 45 ein Drehwinkelsensor sein,
der am Lenkgestänge 4 des
Handlenkrades 5 angeordnet ist und der als Messgröße den eingeschlagenen
Drehwinkel und die entsprechende Drehgeschwindigkeit sowie die Drehrichtung des
Handlenkrades 2 ermittelt. Der Messwertaufnehmer 45 kann
aber auch ein Volumenstromsensor sein, der den Volumenstrom vor
der Dosierpumpe 3 des Lenkventils 2 aufnimmt.
Der Messwertaufnehmer 45 kann aber auch eine Kombination
von beiden Ausführungen
sein.
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Ausgangsseitig
besitzt das Steuergerät 43 zwei
Steuerleitungen 47, 48, die zu den Stellventilen 36, 37 des
Dreistellungs-Stromregelventils 33 in der Nebenstromleitung
führen.
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Nicht
dargestellt ist eine Möglichkeit,
das Steuergerät 43 weiterhin
mit einer eingangsseitigen Steuerleitung auszustatten, die das Steuergerät 43 mit
einem am Dreistellungs-Stromregelventil
oder am Lenkzylinder 17 befindlichen Wegsensor verbindet. Damit
kann die eingeleitete Lenkbewegung am Lenkzylinder mit den abgegebenen
Steuersignalen verglichen und abgeklärt werden.
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Die
Lenkeinrichtung 1 gemäß der 3 unterscheidet
sich gegenüber
der Lenkeinrichtung 1 nach der 1 durch
eine besondere Ausführung des
Stromregelventils 20 in der Nebenstromleitung. An Stelle
der beiden zum Lenkventil 2 der Hauptstromleitung führenden
Entlastungsleitungen 40, 41 aus der 1 sind
bei dieser Ausführung
in jeder der beiden Steuerleitungen 38, 39 zwischen
den Stellventilen 36, 37 und dem Dreistellungs-Stromregelventil 33 jeweils
ein schaltbares Entlastungsventil 51, 52 eingesetzt,
deren Stelleinheiten jeweils über
eine Steuerleitung 55 mit einem zweiten Messwertaufnehmer 54 verbunden
sind. Dabei ist stets das der Lenkrichtung gegenüberliegende Entlastungsventil 51 bzw.
52 über
eine Rücklaufleitung 53 direkt
mit dem Tank 12 verbunden. Damit ist diese für die Lenkbewegung
nicht aktive Steuerleitung 38 bzw. 39 stets drucklos.
Der Messwertaufnehmer 54 kann dabei ein Drehwinkelsensor
sein, der am Lenkgestänge 4 des Handlenkrades 5 angeordnet
ist und der als Messgröße die Drehrichtung
des Handlenkrades 5 ermittelt. Weiterhin kann der Messwertaufnehmer 54 aber auch
ein Volumenstromsensor sein, der den Volumenstrom vor der Dosierpumpe 3 des
Lenkventils 2 ermittelt. Der Messwertaufnehmer 54 kann
aber auch eine Kombination von beiden Ausführungen sein.
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Die
neue Lenkeinrichtung mit Stromverstärkung hat gemäß der Ausführung nach
der 1 folgende Funktion.
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In
der nichtbetätigten
Neutralstellung ist das Lenkventil 2 der Lenkeinrichtung 1 geschlossen.
Das Dreistellungs-Stromregelventil 33 in der Nebenstromleitung
befindet sich durch die Kräfte
der Rückstellfedern 34, 35 in
der geschlossenen Mittelstellung, weil die Stelleinheiten 36, 37 kein
Steuersignal haben. Das Gleiche gilt für das Strombegrenzungsventil 19,
sodass auch kein Nebenölstrom
fließen kann.
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Im
Servolenkbetrieb kommt es durch die Betätigung des Handlenkrades 5 innerhalb
des Lenkventils 2 der Lenkeinrichtung 1 zur Auslenkung
eines zur Dosierpumpe 3 gehörenden Drehschiebersteuerventils
und damit zum Öffnen
entsprechender verstellbarer Drosseln. Das von der Versorgungspumpe 9 gelieferte Öl gelangt
dabei über
die erste Zulaufleitung 7 zur Dosierpumpe 3, wo
es als Hauptölstrom dosiert
und in dieser abgemessenen Menge über die Zylinderleitungen 15 bzw. 16 zum
Lenkzylinder 17 befördert
wird. Beim Durchströmen
des Lenkventils 2 wird dem Hauptölstrom ein belastungsabhängiges Lastsignal
abgenommen und über
die Steuerleitung 27 dem Stromteilventil 8 als
Steuersignal zugetragen. Dadurch schwenkt das Stromteil 8 aus
und nimmt seine stromteilende Regelstellung ein. Gleichzeitig belastet
die Druckdifferenz über
der in der Hauptstromleitung befindlichen Konstantdrossel 25 das
in der Nebenstromleitung befindliche Strombegrenzungsventil 19 und
verschiebt es in seine Offenstellung. Ebenfalls gleichzeitig ermittelt
der Messwertaufnehmer 45 den entsprechenden Messwert für die Zustandsveränderung
im Lenkventil 2 und liefert ihn an das Steuergerät 43,
wo es bewertet und in ein Steuersignal für das Dreistellungs-Stromregelventil 33 umgewandelt
wird. Dieses Steuersignal belastet eines der beiden Stellventile 36, 37 und öffnet es,
wodurch das interne oder externe Steuersignal in der entsprechenden
Steuerleitung 38, 39 den Regelkolben des Dreistellungs-Stromregelventils 33 belastet und
ihn entgegen der Kraft der Rückstellfeder 34, 35 in
seine Regelstellung verschiebt. In dieser Regelstellung stellt sich
ein definierter Öffnungsquerschnitt ein,
der einen zum Hauptölstrom
proportionalen Nebenölstrom
liefert. Dieser Nebenölstrom
gelangt über die
entsprechende Zylinderleitung 21, 24 zum Lenkzylinder 17.
Die andere Steuerleitung 38, 39 am Dreistellungs-Stromregelventil 33 ist über die
Entlastungsleitung 40, 41 und über das Lenkventil 2 mit dem
Tank 12 verbunden und damit drucklos.
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Mit
diesen Einstellungen gelangen von der Versorgungspumpe 9 ein
Hauptölstrom über das Lenkventil 2 und
ein Nebenölstrom über das
Stromregelventil 20 als ein verstärkter Lenkölstrom zum Lenkzylinder 17,
wodurch die am Lenkzylinder 17 befestigten Räder einschlagen.
Dabei erfolgt der Einschlag der Räder in einer linearen Abhängigkeit
von der Drehzahl der Lenkbetätigung
am Handlenkrad 2. Das durch den Einschlag der Rader verdrängte Öl wird allein über das
Lenkventil 2 und der Rücklaufleitung 11 in
den Tank 12 zurück
befördert,
weil die entsprechenden schaltbaren Sperrventile 28, 32 in
ihrer Grundstellung geschlossen sind. Erst bei einer großen Stromverstärkung und
wenn sich in der Rücklaufleitung 11 im
Hauptstromweg ein durch die begrenzten Querschnit te begründeter Durchflusswiderstand
in der Höhe
von etwa 15 bar einstellt, schaltet das Sperrventil 32 frei,
sodass dann auch der Rückfluss über die
Nebenstromleitung ermöglicht
wird.
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Für den Fall,
dass die Lenkeinrichtung 1 an Stelle des Handlenkrades 5 des
Lenkventils 2 mit dem zweiten Bediengerät 31 gelenkt werden
soll, befindet sich das Lenkventil 2 in der gesperrten
Mittelstellung. In dieser Situation ist kein Lastsignal vorhanden,
das das Stromteilventil 8 und das schaltbare Sperrventil 28 belastet.
Dadurch kommt das Stromteilventil 8 durch seine Federbelastung
in seine Regelstellung, in der auch die Nebenstromleitung beliefert
wird und das schaltbare Sperrventil 28 kommt in seine Offenstellung,
weil es über
die Steuerleitung 30 von dem Steuersignal des zweiten Bediengerätes 31 belastet
wird. Gleichzeitig wird das vom zweiten Bediengerät 31 gelieferte
Steuersignal über
die zweite Steuerleitung 46 auf das Steuergerät 43 übertragen, wo
es in ein Steuersignal für
die Stelleinheiten 36, 37 des Dreistellungs-Stromregelventils 33 umgewandelt wird.
So fließt
allein ein Nebenölstrom
von der Versorgungspumpe 9 über das Stromteilventil 8,
das geöffnete
Strombegrenzungsventil 19 und das in Regelstellung befindliche
Dreistellungs-Stromregelventil 33 zum Lenkzylinder 17 und
wieder über
das Dreistellungs-Stromregelventil 33 und das geöffnete schaltbare
Sperrventil 28 zum Tank 12.
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Bei
einem Ausfall der Versorgungspumpe 9 wird die Zulaufleitung 11 des
Lenkventils 2 drucklos und es stellt sich automatisch der
Notlenkbetrieb ein. Dabei wird der erforderliche Lenkölstrom allein
durch die von der Handkraft angetriebenen Dosierpumpe 3 angesaugt
und dem Lenkzylinder 17 je Umdrehung mit einem verminderten
Lenkvolumen zur Verfügung gestellt.
Dabei verhindert die geschlossene Mittelstellung des Dreistellungs-Stromregelventil 33 eine drucklose
Rückführung des
Notlenkölstromes über das
Dreistellungs-Stromregelventils 33 in den Tank 12.
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Bei
einem Ausfall des Steuerkreises 42 fehlt es an den erforderlichen
Steuersignalen für
die elektrischen Stellventile 36, 37 des Dreistellungs-Stromregelventils 33,
wodurch der Regelkolben des Dreistellungs-Stromregelventils 33 durch
die Kräfte
der beiden Rückstellfedern 34, 35 seine
geschlossene Mittelstellung ein. Damit sind der Nebenölstrom und damit
die Stromverstärkung
unterbrochen. Der Lenkbetrieb bleibt aber erhalten, weil die Versorgung
des Lenkzylinders 17 über
den durch das Lenkventil 2 geführten Hauptölstrom gewährleistet bleibt. Durch das verringerte
Lenkvolumen macht sich am Handlenkrad 5 lediglich eine
Erhöhung
der erforderlichen Lenkraddrehzahl erforderlich, was ohne weiteres
im Grenzbereich des Erlaubten liegt.
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Neben
diesem Ausfall des Steuerkreises 42 sind die verschiedensten
Fehlfunktionen des Steuerkreises 42 denkbar, die zu einem
unbeherrschbaren Zustand der gesamten Lenkeinrichtung 1 führen können. Mit
der besonderen Ausführung
des Stromregelventils 20 und dem Strombegrenzungsventil 19 in
der Zulaufleitung 18 des Nebenölstromes und den schaltbaren
Sperrventilen 28 und 32 in der Rücklaufleitung 23 der
Nebenölstromes
werden diese Fehlfunktionen ausgeglichen.
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- 1
- Lenkeinrichtung
- 2
- Lenkventil
- 3
- Dosierpumpe
- 4
- Lenkgestänge
- 5
- Handlenkrad
- 6
- Zulaufanschluss
- 7
- erste
Zulaufleitung
- 8
- Stromteilventil
- 9
- Versorgungspumpe
- 10
- Rücklaufanschluss
- 11
- Rücklaufleitung
- 12
- Tank
- 13
- Zylinderanschluss
- 14
- Zylinderanschluss
- 15
- Zylinderleitung
- 16
- Zylinderleitung
- 17
- Lenkzylinder
- 18
- zweite
Zulaufleitung
- 19
- Strombegrenzungsventil
- 20
- Stromregelventil
- 21
- Zylinderleitung
- 22
- Zylinderleitung
- 23
- Rücklaufleitung
- 24
- Steuerleitung
- 25
- Konstantdrossel
- 26
- Lastsignalanschluss
- 27
- Steuerleitung
- 28
- schaltbares
Sperrventil
- 29
- Steuerleitung
- 30
- Steuerleitung
- 31
- zweites
Bediengerät
- 32
- schaltbares
Sperrventil
- 33
- Dreistellungs-Stromregelventil
- 34
- Rückstellfeder
- 35
- Rückstellfeder
- 36
- Stellventil
- 37
- Stellventil
- 38
- Steuerleitung
- 39
- Steuerleitung
- 40
- Entlastungsleitung
- 41
- Entlastungsleitung
- 42
- Steuerkreis
- 43
- Steuergerät
- 44
- erste
Steuerleitung
- 45
- Messwertaufnehmer
- 46
- zweite
Steuerleitung
- 47
- Steuerleitung
- 48
- Steuerleitung
- 49
- Freischaltventil
- 50
- Steuerleitung
- 51
- Entlastungsventil
- 52
- Entlastungsventil
- 53
- Rücklaufleitung
- 54
- Messwertaufnehmer
- 55
- Steuerleitung
- 56
- Steuerleitung