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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von nanoskaligem Zinkoxid, hergestellt
durch ein Sol-Gel-Verfahren, als Härtungskatalysator, insbesondere
für Nasslacke.
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Nasslacke
bestehen im Wesentlichen aus Bindemitteln (Polymerharze), Lösemitteln,
Füllstoffen und Pigmenten sowie Hilfsstoffen, auch Additive
genannt. In Klarlacken sind keine Pigmente enthalten. Die Bindemittel
sind für die Filmbildung und Filmeigenschaften verantwortlich.
Die Pigmente geben dem Lack seine Farbe, während Füllstoffe
annähernd "optisch neutral" sind und verschiedene Lackfileigenschaften
(unter anderem Härte, Beständigkeit, Schleifbarkeit)
beeinflussen. Hilfsstoffe sollen bestimmte Lack- und Lackfilmeigenschaften
verbessern und dienen unter anderem als Trockenstoffe, Entschäumer,
Verlaufsmittel, Lichtschutzmittel.
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Nasslacke
können nach verschiedenen, grundsätzlichen Kriterien
unterschieden werden. Eine mögliche Unterscheidung kann
in Ein-Komponenten- und Zwei-Komponentensysteme erfolgen. Bei 1-K-Systemen enthält
der Lack alle zur Filmbildung erforderlichen Bestandteile. 2-K-Systeme
bestehen aus einem Stammlack und einem Härter, der kurz
vor der Verarbeitung zugegeben wird. 2-K-Lacke können bei
Raumtemperatur aushärten und sind meist chemisch und mechanisch
stabiler als 1-K-Systeme.
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Zur
Härtung von Nasslacken, insbesondere von 2K-PU-Lacken (2-Komponenten-Polyurethan-Lacken)
wird hauptsächlich Dibutyl-Zinn-Dilaurat (DBTL) eingesetzt.
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Lösliche
Zinnverbindungen, insbesondere Organo-Zinnverbindungen sind gesundheitlich
bedenklich. Ein Ersatz dieser Verbindungen ist daher wünschenswert.
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Ein
weiterer Nachteil von metallorganischen Katalysatoren ist ihre Migration
im fertigen Produkt, d. h. sie können an die Umgebung abgegeben
werden. Ein Nachteil ist weiterhin der Geruch der metallorganischen Verbindung,
der bei der Produktion, aber auch im Endprodukt belästigend
wirken kann. Bei Aminvernetzenden Systemen ist eine Verminderung
der Aminmenge wünschenswert, da die Amine die Bewitterungsstabilität
der Lacke negativ beeinflussen können.
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Aufgabe
der Erfindung war es daher, einen Härtungskatalysator bereitzustellen,
der effektiv in den verschiedenen Nasslacksystemen ist, nicht migriert
und geruchsfrei ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Verwendung
von nanoskaligem Zinkoxid, hergestellt durch ein Sol-Gel-Verfahren,
als Härtungskatalysator überraschenderweise gelöst.
Durch den katalytischen Effekt der Zinkoxid-Nanoteilchen beobachtet
man eine Verkürzung der Zeit, die zur Aushärtung
des Lacksystems notwendig ist.
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Die
Effektivität der Zinkoxid-Nanopartikel hängt,
wie bei anderen Katalysatoren auch, von der Art des Lacksystemes
ab. Dabei ist allerdings überraschend, dass die Härtung
mit oberflächenmodifizierten, vorzugsweise silanisierten,
Zinkoxidpartikeln sehr gut funktioniert, obwohl man von einer derartigen
Oberflächenbelegung der Partikel eher einen abschirmenden
Effekt erwarten würde. Vergleichsbeispiele diesbezüglich
sind im Beispielteil aufgeführt.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher die Verwendung von nanoskaligem Zinkoxid,
hergestellt durch ein Sol-Gel-Verfahren, als Härtungskatalysator.
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Es
ist möglich, den Härtungskatalystor pulverförmig,
d. h. als isolierte Zinkoxid-Nanopartikel, dem Lack zuzusetzen.
Bevorzugt erfolgt die Zugabe zu dem Lacksystem als eine Dispersion
enthaltend nanoskaliges Zinkoxid.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist daher die
Verwendung von nanoskaligem Zinkoxid, hergestellt durch ein Sol-Gel-Verfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass das nanoskalige Zinkoxid in einer Dispersion
dem zu härtendem System, d. h. insbesondere dem Nasslacksystem,
zugegeben wird. Die Dispersion kann einerseits schon bei der Herstellung
der Zinkoxid-Nanopartikel direkt entstehen, oder durch Redispergieren
von isolierten Zinkoxid-Nanopartikeln. Hierzu kann man die Partikel
durch Zugabe eines Nichtlösungsmittels (schlechten Dispergiermittels)
ausfällen, filtrieren und waschen und danach in einem guten
Dispergiermittel dispergieren. Alternativ kann man die gewaschenen
Partikel trocknen.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird der Begriff "nanoskaliges
Zinkoxid" gleichbedeutend auch für "Zinkoxid-Nanopartikel"
verwendet.
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Das
erfindungsgemäß verwendete nanoskalige Zinkoxid
besteht aus ZnO-Partikeln, die eine mittlere Teilchengröße
bestimmt mittels Partikelkorrelationsspektroskopie (PCS) von 1 bis
500 nm aufweisen. Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen
Partikel eine mittlere Teilchengröße, bestimmt
mittels Partikelkorrelationsspektroskopie (PCS) oder durch ein Transmisionselektronenmikroskop,
von 2 bis 100 nm, vorzugsweise von 3 bis 20 nm auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird nanoskaliges Zinkoxid
erfindungsgemäß verwendet, wobei das nanoskalige
Zinkoxid mit mindestens einem Silan oberflächenmodifiziert
ist. Dabei werden hydrophobierende und gegebenenfalls zusätzlich
funktionelle Silane zur Oberflächenmodifizierung des nanoskaligen Zinkoxids
verwendet. Die Auswahl der Silane erfolgt entsprechend der Eigenschaften
des Lackes. Eine geeignete Funktionalisierung zeichnet sich dadurch
aus, dass sie die Einarbeitung und homogene Verteilung der Partikel
begünstigt. Die homogene Verteilung ist wichtig für
den optimalen katalytischen Effekt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird nanoskaliges
Zinkoxid erfindungsgemäß verwendet, dadurch gekennzeichnet,
dass es durch ein Verfahren hergestellt wird, bei dem in einem Schritt
a) ein oder mehrere Precursoren für die ZnO-Nanopartikel
in einem Alkohol zu den Nanopartikeln umgesetzt werden, in einem
Schritt b) das Wachstum der Nanopartikel durch Zugabe von mindestens
einem Silan beendet wird, wenn die Partikelgröße,
bestimmt durch die Lage der Asorptionskante im UV/VIS-Spektrum,
den gewünschten Wert erreicht hat, gegebenenfalls in Schritt
c) der Alkohol aus Schritt a) entfernt und gegebenenfalls in Schritt d)
ein organisches Lösungsmittel zugegeben wird, um eine Dispersion
der ZnO-Nanopartikel in einem organischen Lösungsmittel
zu erhalten.
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Die
Zugabe mindestens eines Silans erfolgt dabei, wie oben beschrieben,
abhängig von der gewünschten Partikelgröße,
bestimmt über die Lage der Absorptionskante, in der Regel
jedoch 1 bis 50 min nach Reaktionsbeginn, vorzugsweise 10 bis 40
min nach Reaktionsbeginn und insbesondere bevorzugt nach etwa 30
min. Die Lage der Absorptionskante im UV-Spektrum ist in der Anfangsphase
des Zinkoxid-Partikelwachstums abhängig von der Partikelgröße.
Sie liegt zu Beginn der Reaktion bei etwa 300 nm und verschiebt
sich im Laufe der Zeit in Richtung 370 nm. Durch Zugabe des Silans
kann das Wachstum an beliebiger Stelle unterbrochen werden.
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Die
Isolierung der so hergestellten Nanopartikel erfolgt in Schritt
c), indem zum Reaktionsgemisch ein für die funktionalisierten
Teilchen schlechtes Dispergiermittel gegeben wird, welches mit dem
Alkohol homogen mischbar ist. Die Partikel fallen dabei aus und
können abfiltriert und danach in einem guten Dispergiertmittel aufgenommen
werden. Die gegebenenfalls entstehende Salzfracht bleibt im Alkohol
und kann somit abgetrennt werden. Die Wahl des Fällungsmittels
erfolgt nach dem verwendeten Silan, unter Kriterien, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Eingesetzt
werden beispielsweise organofunktionelle Silane.
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Solcherart
Oberflächenmodifizierungsmittel auf Silanbasis sind beispielsweise
in
DE 40 11 044 C2 beschrieben.
Geeignete Silane sind beispielsweise Vinyltrimethoxysilan, Aminopropyltriethoxysilan,
N-Ethylamino-N-propyldimethoxysilan, 3-Isocyanatopropyltriethoxysilan,
3-Mercaptopropyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinylethyldichlorsilan,
Vinylmethyldiacetoxysilan, Vinylmethyldichlorsilan, Vinylmethyldiethoxysilan, Vinyltriacetoxysilan,
Vinyltrichlorsilan, Phenylvinyldiethoxysilan, Phenylallyldichlorsilan,
3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan,
1,2-Epoxy-4-(ethyltriethoxysilyl)-cyclohexan, 3-Acryloxypropyltrimethoxysilan,
2-Methacryloxyethyltrimethoxysilan, 2-Acryloxyethyltrimethoxysilan,
3-Methacryloxypropyltriethoxysilan, 3-Acryloxypropyltrimethoxysilan,
2-Methacryloxyethyltriethoxysilan, 2-Acryloxyethyltriethoxysilan,
3-Methacryloxypropyltris(methoxyethoxy)silan; 3-Methacryloxypropyltris(butoxyethoxy)silan,
3-Methacryloxypropyltris(propoxy)silan, 3-Methacryloxypropyltris(butoxy)silan,
3-Acryloxypropyltris(methoxyethoxy)silan, 3-Acryloxypropyltris(butoxyethoxy)silan,
3-Acryloxypropyltris(propoxy)silan, 3-Acryloxypropyltris(butoxy)silan,
Hexadecyltrimethoxysilan oder Mischungen davon. Besonders bevorzugt
wird 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, Hexadecyltrimethoxysilan
oder Mischungen davon eingesetzt. Diese und weitere Silane sind kommerziell
z. B. bei ABCR GmbH & Co.,
Karlsruhe, oder der Firma Sivento Chemie GmbH, Düsseldorf,
erhältlich.
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Es
können jedoch auch amphiphile Silane als Oberflächenmodifizierungsmittel
eingesetzt werden, wie in
WO
2007/059841 auf den Seiten 10 bis 24 beschrieben. Ein besonders
bevorzugtes amphiphiles Silan ist ((3-Trimethoxysilanyl-propyl)arbaminsäure-2-(2-hexyl-oxy-ethoxy)-ethyl-ester.
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Bei
dem beschrieben Verfahren kann die Reaktionstemperatur im Bereich
zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des gewählten
Alkohols gewählt werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann
durch geeignete Auswahl der Reaktionstemperatur, der Edukte sowie
deren Konzentration und des Lösungsmittels gesteuert werden,
so dass es dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten bereitet, die
Geschwindigkeit so zu steuern, dass eine Kontrolle des Reaktionsverlaufes
mittels UV Spektroskopie möglich ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann es bevorzugt sein,
nach der Oberflächenmodifizierung durch Silanierung, eine
weitere Oberflächenmodifizierung durch Umsetzung mit mindestens
einem weiteren Oberflächenmodifizierungsmittel ausgewählt
aus der Gruppe umfassend quartäre Ammoniumverbindungen,
Phosphonate, Phosphonium- und Sulfoniumverbindungen oder Gemischen
hieraus, vorzunehmen.
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Die
Anforderungen an ein Oberflächenmodifizierungsmittel erfüllt
insbesondere ein Haftvermittler, der zwei oder mehr funktionelle
Gruppen trägt. Eine Gruppe des Haftvermittlers reagiert
chemisch mit der Oxidoberfläche des Nanopartikels. Hier
kommen Alkoxysilylgruppen (z. B. Methoxy-, Ethoxysilane), Halogensilane (z.
B. Chlor-) oder saure Gruppen von Phosphorsäureestern-
bzw. Phosphonsäuren und Phosphonsäureestern in
Betracht. Über einen mehr oder weniger langen Spacer sind
die beschriebenen Gruppen mit einer zweiten, funktionellen Gruppe
verknüpft. Bei diesem Spacer handelt es sich um unreaktive
Alkylketten, Siloxane, Polyether, Thioether oder Urethane bzw. Kombinationen
dieser Gruppierungen der allgemeinen Formel (C,Si)nHm(N,O,S)x mit n =
1-50, m = 2-100 und x = 0-50. Bei der funktionellen Gruppe handelt
es sich vorzugsweise um Acrylat-, Methacrylat-, Vinyl-, Amino-,
Cyano-, Isocyanat-, Epoxy-, Carboxy- oder Hydroxygruppen.
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Oberflächenmodifizierungsmittel
auf Phosphorsäurebasis sind u. a. als Lubrizol® 2061
and 2063 von der Firma LUBRIZOL (Fa. Langer & Co.) erhältlich.
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Auch
Vinylphosphonsäure bzw. Vinylphosphonsäurediethylester
können als Haftvermittler hier aufgeführt werden
(Hersteller: Hoechst AG, Frankfurt am Main).
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In
einer weiteren Variante kann das erfindungsgemäß verwendete
nanoskalige Zinkoxid auch nach dem folgenden Verfahren hergestellt
werden, wobei in einem Schritt a) ein oder mehrere Precursoren für
die ZnO-Nanopartikel in einem Alkohol zu den Nanopartikeln umgesetzt
werden, in einem Schritt b) das Wachstum der Nanopartikel durch
Zugabe mindestens eines Copolymeren aus mindestens einem Monomer
mit hydrophoben Resten und mindestens einem Monomer mit hydrophilen
Resten beendet wird, wenn die Partikelgröße, bestimmt
durch die Lage der Absorptionskante im UV/VIS Spektrum, den gewünschten
Wert erreicht hat, gegebenenfalls in Schritt c) der Alkohol aus
Schritt a) entfernt wird und gegebenenfalls in Schritt d) ein organisches
Lösungsmittel zugegeben wird, um eine Dispersion in einem
organischen Lösungsmittel zu erhalten.
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Bevorzugt
einzusetzende Copolymere zeigen dabei ein Gewichtsverhältnis
von Struktureinheiten mit hydrophoben Resten zu Struktureinheiten
mit hydrophilen Resten in den statistischen Copolymeren das im Bereich
1:2 bis 500:1, vorzugsweise im Bereich 1:1 bis 100:1 und insbesondere
bevorzugt im Bereich 7:3 bis 10:1 liegt. Das gewichtsmittlere Molgewicht
der statistischen Copolymere liegt üblicherweise im Bereich
von Mw = 1000 bis 1 000 000 g/mol, vorzugsweise
im Bereich von 1 500 bis 100 000 g/mol und insbesondere bevorzugt im
Bereich 2 000 bis 40 000 g/mol.
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Das
gewichtsmittlere Molgewicht der statistischen Copolymere wird durch
GPC bestimmt (GPC = gel permeation chromatography) gegen PMMA-Standard
(PMMA = Polymethylmethacrylat).
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Es
hat sich dabei gezeigt, dass insbesondere Copolymere, welche der
Formel I entsprechen
wobei X und Y den Resten üblicher
nichtionischer oder ionischer Monomere entsprechen und
R
1 steht für Wasserstoff oder eine
hydrophobe Seitengruppe, vorzugsweise ausgewählt aus den
verzweigten oder unverzweigten Alkylresten mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen
bei denen ein oder mehrere, vorzugsweise alle H-Atome durch Fluor-Atome
ersetzt sein können, und
R
2 steht
für eine hydrophile Seitengruppe, die vorzugsweise einen
oder mehrere Phosphonat-, Phosphat-, Phosphonium-, Sulfonat-, Sulfonium-,
(quartären) Amin-, Polyol- oder Polyether-Reste, besonders
bevorzugt einen oder mehrere Hydroxylreste aufweist,
ran bedeutet,
dass die jeweiligen Gruppen im Polymer statistisch verteilt angeordnet
sind, und wobei innerhalb eines Moleküls -X-R
1 und
-Y-R
2 jeweils mehrere verschiedene Bedeutungen
haben können und die Copolymere neben den in Formel I gezeigten
Struktureinheiten weitere Struktureinheiten, vorzugsweise solche
ohne oder mit kurzen Seitenketten, wie beispielsweise C
1-4-Alkyl
enthalten können, die Anforderungen in besonderer Weise
erfüllen.
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Derartige
Polymere und ihre Herstellung sind in der Internationalen Patentanmeldung
WO 2005/070979 beschrieben,
deren diesbezügliche Offenbarung ausdrücklich
auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gehört.
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Insbesondere
bevorzugt sind in einer Erfindungsvariante solche Polymere, bei
denen -Y-R2 steht für eine Betainstruktur.
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Dabei
sind solche Polymere gemäß Formel I wiederum besonders
bevorzugt, bei denen X und Y unabhängig voneinander stehen
für -O-, -C(=O)-O-, -C(=O)-NH-, -(CH2)-,
Phenylen oder Pyridyl. Weiter lassen sich Polymere bei denen mindestens
eine Struktureinheit mindestens ein quarternäres Stickstoff-
oder Phosphoratom enthält, wobei R2 vorzugsweise
steht für eine Seitengruppe -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-SO3 – oder eine
Seitengruppe -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-PO3 2–, -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-O-PO3 2– oder
eine Seitengruppe -(CH2)m-(P+(CH3)2)-(CH2)n-SO3 –, wobei m steht für eine
ganze Zahl aus dem Bereich von 1 bis 30, vorzugsweise aus dem Bereich
1 bis 6, insbesondere bevorzugt 2, und n steht für eine
ganze Zahl aus dem Bereich von 1 bis 30, vorzugsweise aus dem Bereich
1 bis 8, insbesondere bevorzugt 3, vorteilhaft einsetzen.
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Insbesondere
bevorzugt kann es dabei sein, wenn mindestens eine Struktureinheit
des Copolymeren einen Phosphonium- oder Sulfonium-Rest aufweist.
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Insbesondere
bevorzugt einzusetzende statistische Copolymere lassen sich dabei
nach folgendem Schema herstellen:
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Dabei
werden die gewünschten Mengen von Laurylmethacrylat (LMA)
und Dimethylaminoethylmethacrylat (DMAEMA) nach bekannten Verfahren,
vorzugsweise in Toluol radikalisch durch AIBN-Zusatz copolymerisiert.
Anschließend wird eine Betainstruktur durch Umsetzung des
Amins mit 1,3-Propansulton nach bekannten Methoden erhalten.
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In
einer anderen Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn ein Copolymer
im wesentlichen bestehend aus Laurylmethacrylat (LMA) und Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) eingesetzt wird, das in bekannter weise durch freie radikalische
Polymerisation mit AIBN in Toluol hergestellt werden kann.
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Alternative
bevorzugt einzusetzende Copolymere können Styrol, Vinylpyrrolidon,
Vinylpyridin, halogeniertes Styrol oder Methoxystyrol enthalten,
wobei diese Beispiele keine Einschränkung darstellen. In
einer anderen ebenfalls bevorzugten Ausführungsform werden
Polymere verwendet, die dadurch gekennzeichnet sind, dass mindestens
eine Struktureinheit ein Oligo- oder Polymer, vorzugsweise ein Makromonomer
ist, wobei Polyether, Polyolefine und Polyacrylate als Makromonomere
insbesondere bevorzugt sind.
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Weiter
können in den Copolymeren neben der mindestens einen Struktureinheit
mit hydrophoben Resten und der mindestens einen Struktureinheit
mit hydrophilen Resten weitere Struktureinheiten, vorzugsweise solche
ohne hydrophile oder hydrophobe Seitenketten bzw. mit kurzen Seitenketten,
wie C1-4-Alkyl enthalten sein.
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Die
Lage der Absorptionskante im UV-Spektrum ist in der Anfangsphase
des Zinkoxid-Partikelwachstums abhängig von der Partikelgröße.
Sie liegt zu Beginn der Reaktion bei etwa 300 nm und verschiebt
sich im Laufe der Zeit in Richtung 370 nm. Durch Zugabe des statistischen
Copolymers als Modifikator kann das Wachstum an beliebiger Stelle
unterbrochen werden.
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Die
Umsetzung in Schritt a) in dem zuvor beschriebenen Verfahren wird
in einem Alkohol durchgeführt. Es hat sich dabei als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Alkokhol so ausgewählt wird, dass das
erfindungsgemäß einzusetzende Copolymer in dem
Alkohol selbst löslich ist. Insbesondere ist Methanol oder
Ethanol geeignet. Als besonders geeignetes Lösungsmittel
für Schritt a) hat sich dabei Ethanol erwiesen.
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Die
Zugabe des Copolymeren erfolgt dabei in den angegebenen Verfahren,
wie zuvor beschrieben, abhängig von der gewünschten
Absorptionskante, in der Regel jedoch 1 bis 120 Minuten nach Reaktionsbeginn,
vorzugsweise 5 bis 60 Minuten nach Reaktionsbeginn und insbesondere
bevorzugt nach 10 bis 40 Minuten.
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In
einer weiteren Variante kann das erfindungsgemäß verwendete
nanoskalige Zinkoxid dispergiert, in einem organischen Lösungsmittel,
auch nach dem folgenden Verfahren hergestellt werden, bei dem ein
oder mehrere Precursoren für die Nanopartikel in einem
organischen Lösungsmittel mit einer Verbindung M3-x[O3-xSiR1+x] zu den Nanopartikeln umgesetzt werden,
wobei x steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus
0, 1 oder 2, M steht für H, Li, Na oder K und alle R jeweils
unabhängig voneinander stehen für einen verzweigten oder
unverzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 28 C-Atomen in dem ein oder mehrere
C-Atome durch 0 ersetzt sein können.
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Dieses
Herstellverfahren erlaubt eine wirtschaftliche Herstellung der Partikel,
da höhere Feststoffgehalte in der Produktsuspension erzielt
werden können, als unter Verwendung der üblichen
Hydroxid-Basen. Durch die Zugabe der Verbindung M3-x[O3-xSiR1+x] kann zudem
eine bessere Stabilisierung der Teilchen über einen breiteren
Größenbereich-erzielt werden, so dass das Zeitfenster
zur Aufbringung der modifizierenden oder kompatibilisierenden Schichten
deutlich größer ist. Kompatibilisierend in der
vorliegenden Anmeldung meint hier, die Partikel dergestalt zu funktionalisieren,
dass eine Überführung in organische, hydrophobe
Lösemittel, wie sie für viele Anwendungen (z.
B. in Lacken) Voraussetzung ist, möglich wird. Dies kann
zum Beispiel durch geeigenete hydrophobe Silane geschehen.
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Bei
diesem Herstellverfahren kann zusätzlich eine Base MOH,
wobei M steht für Li, Na oder K eingesetzt werden, wobei
der Anteil der Base an der Gesamtmenge aus M3-x[O3-xSiR1+x] und Base
bis zu 99,5% betragen kann. Falls eine zusätzliche Base
MOH eingesetzt werden soll, ist der Anteil an Base bevorzugt 10–70 mol-%
bezogen auf die Gesamtmenge oder besonders bevorzugt 30–60
mol-%.
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In
den Verbindungen M3-x[O3-xSiR1+x] steht bevorzugt mindestens ein Rest
R für einen Alkoxyrest mit 1 bis 27 C-Atomen, vorzugsweise
einen Methoxy- oder Ethoxyrest.
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In
einer weitern bevorzugten Ausführungsform steht x für
2 und alle R stehen jeweils unabhängig voneinander für
Methyl oder Ethyl.
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In
bevorzugten Verbindungen M3-x[O3-xSiR1+x] stehen alle R jeweils unabhängig
voneinander für Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy. Weiter
kann es bevorzugt sein, wenn M steht für K. Insbesondere
bevorzugt ist es, wenn x für 2 steht und sich die Formel
der genannten Verbindungen dementsprechend zu M[OSiR3]
vereinfacht. Ganz besonders bevorzugt ist dabei die Verwendungen
von Verbindungen der Formel K[OSiR2CH3], mit R, wie oben angegeben, wobei alle
R vorzugsweise stehen für Methyl.
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Es
ist weiterhin möglich, dass die Verbindung M3-x[O3-xSiR1+x], wobei
M für Li, Na oder K und x und R eine zuvor angegebene Bedeutung
haben, in situ aus einer Base MOH und einer Verbindung R'3-x[O3-xSiR1+x] erzeugt wird, wobei R' eine Alkylgruppe
mit 1 bis 16 C-Atomen, vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atomen, ganz besonders
bevorzugt Ethyl bedeutet.
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Als
Precursoren für die Nanopartikel lassen sich in all den
beschriebenen Verfahren Zinksalze einsetzen. Bevorzugt werden Zinksalze
der Carbonsäuren bzw. Halogenide, insbesondere Zinkformiat,
Zinkacetat oder Zinkpropionat sowie Zinkchlorid eingesetzt. Ganz
besonders bevorzugt wird Zinkacetat bzw. dessen Dihydrat als Precursor
verwendet.
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Die
Umsetzung der Precursoren zum Zinkoxid in den beschriebenen Verfahren,
erfolgt bevorzugt im basischen, wobei in einer bevorzugten Verfahrensvariante
eine Hydroxid-Base, wie LiOH, NaOH oder KOH verwendet wird.
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Erfindungsgemäß kann
das über die zuvor geschilderten Verfahren hergestellte
nanoskalige Zinkoxid als Härtungskatalysator für
Nasslacksysteme verwendet werden. Das nanoskalige Zinkoxid wirkt
dabei als Härtungsbeschleuniger für Kondensationssysteme,
d. h. in Systemen, in denen Ester- oder Amidbindungen erzeugt werden
und/oder auch in Additionssystemen, beispielsweise bei der Urethanbildung.
Besonders bevorzugt findet die Härtungskatalyse in 2K-PU-Lacken
statt.
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Ein
2K-PU System besteht aus einem Bindemittel und einem Härter.
Als Bindemittel kommen insbesondere Polyacrylat-, Polyester-, oder
Polyetherpolyole in Frage. Als Härter werden bevorzugt
Polyisocyanate auf der Basis HDI (Hexamethylendiisocyanat), IPDI
(Isophorondiisocyanat) oder TDI (2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat)
verwendet.
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Besonders
bevorzugt sind hier Polyacrylat-Polyole.
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Gegenüber
handelsüblichem Zinkoxid läßt sich das
nanoskalige ZnO, herstellbar über die zuvor geschilderten
Verfahren, homogen in die Lacke einarbeiten und hat in den üblichen
Einsatzkonzentration von 0,01 bis 0,1 Gew.-%, aber auch deutlich
darüber hinaus, keinen negativen Einfluß auf die
Transparenz der Lacke. Die Oberflächenmodifikation der
Partikel läßt sich so gestalten, daß beim
Aushärten eine Einbindung in den Lack erfolgt und somit
eine Migration unmöglich wird, wie sie bei molekularen
Verbindungen wie DBTL und Zinksalzen auftreten kann.
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Erfindungsgemäß kann
das über die zuvor geschilderten Verfahren hergestellte
nanoskalige Zinkoxid als Härtungskatalysator für
Silanfunktionelle Lacke, Kleb- und/oder Dichtstoffe verwendet werden,
insbesondere für silylterminierte Lackbindemittel, wie
beispielsweise die als „Ormocere" oder „Nanomere"
bekannten und vielfach beschriebenen Polyorganosilsesquioxane, oder
Copolymere, beispielsweise Polyacrylate, die unter anderem mit Methacryloxypropyltrimethoxysilan
oder anderen Silanen mit polymerisierbaren Doppelbindungen als Monomer,
hergestellt wurden.
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Erfindungsgemäß kann
das über die zuvor geschilderten Verfahren hergestellte
nanoskalige Zinkoxid als Härtungskatalysator in Lackformulierungen
verwendet werden, die neben den klassischen Lackkomponenten noch
weitere Nanoteilchen oder Nanopartikel enthalten.
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Bei
den Nanopartikeln handelt es sich um Partikel im wesentlichen bestehend
aus Oxiden bzw. Hydrooxiden von Silicium-, Cer-, Cobalt-, Chrom-,
Nickel-, Zink-, Titan-, Eisen-, Yttrium-, Zirconium- oder Mischungen
davon, wobei es sich bei den Partikeln vorzugsweise um SiO2-Partikel als Zusatzkomponente in der Lackformulierung
handelt. Die Nanopartikel tragen dabei idealerweise eine Oberflächenmodifizierung,
die für die Einarbeitbarkeit in das Lacksystem sorgen.
Geeignete oberflächenmodifizierte SiO2-Partikel
sind aus der Literatur bekannt.
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Es
wird weiter beobachtet, dass die beschriebenen nanoskaligen Zinkoxide
generell als Ersatzstoff für zinnorganische Verbindungen
wie DBTL eingesetzt werden können. DBTL findet bei der
Herstellung von Polyurethanen oder auch in der Textilfärbung
und -appretierung Anwendung. Ein Nachteil neben der großen
Toxizität von DBTL ist auch der Geruch, der bei der Produktion
aber auch im Endprodukt belästigend wirken kann und die
Fähigkeit zur Migration im fertigen Produkt.
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Weitere
mögliche Anwendungen des nanoskaligen Zinkoxids, hergestellt
durch die zuvor beschriebenen Verfahren, als Ersatzstoff für
DBTL sind dabei nun die Härtungskatalyse
- – bei
Veresterungsprozessen allgemein, beispielsweise zur Herstellung
von kosmetischen Ölen, Schmiermitteln, Weichmachern, Tensiden
oder Lackbindemitteln, wie Polyestern, Polyesterpolyole, Polylactide,
Polycaprolactone oder Alkydharzen;
- – in der Textilfärbung und -appretur mit reaktiven
Farbstoffen, Avivagen oder Funktionsharzen zur Erzielung von Textileigenschaften
wie Knitterfreiheit oder einer leichten Reinigung;
- – bei der Expoxidharzhärtung von aliphatischen
oder aromatischen Epoxiden mit Aminen, Säuren oder anderen
Reaktionspartnern, die in der Verwendung als Kleb- und Dichtstoffe
eingesetzt werden oder insbesondere zur Herstellung von glas- und
kohlefaserverstärkten Kunststoffen für den Fahrzeug-
und Flugzeugbau verwendet werden;
- – bei feuchtigkeitshärtenden oder additions-vernetzenden
Silikonen;
- – bei Polyurethan-Systemen wie Gießharze,
Elastomere, Kleb- und Dichtstoffe, Dispersionen oder Prepolymere.
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Die
Einsatzmenge des nanoskaligen Zinkoxids als Härtungskatalysator
ist in den unterschiedlichen Lacksystemen verschieden und experimentell
zu bestimmen. Übliche Einsatzkonzentrationen liegen bei
0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtsystem.
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Der
Härtungskatalysator ist vorzugsweise ein Bestandteil der
Bindemittelkomponente und wird in gleicher Weise als Additiv verwendet,
wie DBTL.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen zur Illustration der Erfindung, ohne
sie zu begrenzen. Die Erfindung ist im gesamten in dieser Beschreibung
angegebenen Bereich entsprechend ausführbar.
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Beispiele:
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Allgemeines:
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Partikelkorrelationsspektroskopie
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Die
Messungen werden mit einem Zetasizer Nano ZS der Fa. Malvern bei
Raumtemperatur durchgeführt. Gemessen wird bei einer Laserwellenlänge
von 532 nm.
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Das
Probenvolumen beträgt in allen Fällen 1 ml bei
einer Konzentration von 0,5 Gewichtsprozent Partikel in Butylacetat.
Vor der Messung werden die Lösungen mit einem 0,45 μm
Filter filtriert.
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Transmissionselektronenmikroskopie
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Es
wird ein Tecnai 20F der Firma Fei Company mit Feldemissions-Kathode
verwendet. Die Aufnahmen werden bei 200 kV Beschleunigungsspannung
gemacht. Daten Aquisition auf einer 2k CCD Kamera von Gatan.
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Präparation der Flüssigproben
mit Nanopartikeln zur Vermessung im Transmissionselektronenmikroskop
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Zur
Probenpräparation wird die Lösung enthaltend die
Nanopartikel auf 1 Gew.-% verdünnt und ein Tropfen dieser
Lösung auf ein kohlebefilmtes Cu-Netzchen aufgetropft und
gleich danach mit einem Filterpapier wieder "trockengesaugt". (blotting
off excess solution). Die Messung der Probe erfolgt nach Trocknung
bei Raumtemperatur für einen Tag.
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Präparation von Lackproben mit
Nanopartikeln zur Vermessung im Transmissionselektronenmikroskop
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Die
Partikeldispersion wird mit dem Lack vermischt, sodass der ZnO-Gehalt
nach dem Trocknen der Lackschicht 5% beträgt. Der Lack
wird in einer dicken Schicht in einem Teflonpfännchen ausgehärtet,
sodass mindestens 2 mm starke, frei stehende Filme entstehen. Diese
Proben werden ultramikrotomiert, ohne Einbettung; bei Raumtemperatur
mit 35° Diamantmesser, Schnittdicke 60 nm. Die Schnitte
werden auf Wasser aufgeschwemmt und auf Kohlebefilmte Cu Netzchen übertragen
und vermessen.
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Beispiel 1:
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Herstellung des statistischen Copolymers
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254
g Laurylmethacrylat (LMA), 130 g Hydroxyethylmethacrylat (HEMA),
1 g Azoisobuttersäurenitril (AIBN) und 10 ml Mercaptoethanol
werden in 350 ml Toluol gelöst. Die Mischung wird entgast
und für 24 h unter Rühren auf 70°C erwärmt.
Danach werden 200 mg AIBN hinzugegeben und für weitere
18 h bei 70°C gerührt.
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Zur
Aufarbeitung werden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum
entfernt. Man erhält ein statistisches Copolymer aus LMA
und HEMA im Verhältnis 1:1 mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
um 2500 g/mol.
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Beispiel 2a:
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Herstellung stabilisierter ZnO-Partikel
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75
ml einer ethanolischen Zn(AcO)2·2H2O-Lösung (0,123 mol/L) werden bei
50°C mit 150 ml einer ethanolischen KOH-Lösung
(0,123 mol/L) versetzt.
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Die
Umsetzung zum Zinkoxid sowie das Wachstum der Nanopartikel kann
UV-Spektroskopisch verfolgt werden. Bereits nach einer Minute Reaktionsdauer
bleibt das Absorptionsmaximum konstant, d. h. die ZnO-Bildung ist
bereits in der ersten Minute abgeschlossen. Die Absorptionskante
verschiebt sich mit zunehmender Reaktionsdauer zu größeren
Wellenlängen. Dies kann mit einem andauernden Wachstum
der ZnO-Teilchen durch Ostwald-Reifung korreliert werden.
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Erreicht
die Absorptionskante den Wert von 360 nm werden 20 ml einer Lösung
des statistischen Copolymers (Massenkonzentration 100 g/l) aus Beispiel
1 zugegeben. Nach der Zugabe ist keine weitere Verschiebung der
Absorptionskante mehr zu beobachten. Die Suspension bleibt über
mehrere Tage stabil und transparent.
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Ein
Vergleichsexperiment ohne Zugabe der Polymerlösung zeigt
fortgesetztes Teilchenwachstum und wird bei fortgesetzter Beobachtung
trüb.
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Zur
Aufarbeitung wird das Ethanol am Vakuum entfernt und der verbleibende
trübe Rückstand in Butylacetat gelöst.
Das bei der Reaktion entstandene Kaliumacetat lässt sich
als Niederschlag abtrennen. Die überstehende klare Lösung
zeigt weiterhin im UV-Spektrum die charakteristische Absorption
des Zinkoxides.
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UV-Spektroskopie
und Röntgenbeugung weisen die Entstehung von ZnO nach.
Weiterhin sind im Röntgendiagramm keine Reflexe von Kaliumacetat
sichtbar.
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Beispiel 2b:
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Herstellung stabilisierter ZnO-Partikel
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In
12,5 ml Methanol werden 2,19 g Kaliumhydroxid (Merck, 85%iges Pulver)
gelöst und mit 4,13 g Ethoxytrimethylsilan versetzt. Diese
Lösung wird eine Stunde bei 50°C gerührt.
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4,43
g Zinkacetat-Dihydrat (Merck, 99,5%) werden in 12,5 ml Methanol
gelöst und auf 50°C erhitzt. Bei Erreichen der
Zieltemperatur wird die vorbereitete Silanolat-Lösung zugegeben.
Die Umsetzung zum Zinkoxid sowie das Wachstum der Nanopartikel kann
UV-spektroskopisch verfolgt werden. Erreicht die Absorptionskante
360 nm (nach 30 min), werden 275 μl Hexadecyltrimethoxysilan
zugegeben. Die Reaktionsmischung wird 5 Stunden bei 50°C
gerührt.
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Nach
Abkühlen wird die Reaktionsmischung in einen Scheidetrichter überführt,
mit 25 ml Petroleumbenzin (Siedebereich 50–70°C)
versetzt und ausgeschüttelt. Die Phasen werden getrennt.
Die methanolische Phase zeigt keine Absorption mehr. Die Petroleumbenzin-Phase
wird mit 10 ml Butylacetat versetzt und das Petroleumbenzin abdestilliert.
Die erhaltene Lösung zeigt die charakteristische UV-Absorptionskante
bei 360 nm.
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Beispiel 3a: Cloucryl hochglänzend,
Fa. Alfred Clouth Lackfabrik, für die Anwendung auf Holz
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Zum
Cloucryl-Lack werden jeweils 0,1 und 0,01 Gew.-% nanoskaliges ZnO
aus den Beispielen 2a und 2b, sowie ZnO-Handelsware (Fa. Merck,
Zinkoxid, reinst, Art-Nr.: 108846), berechnet auf die Gesamtrezeptur, zugegeben
und der Lack durch Luftspritzen bei einer Schichtdicke von 40 μm,
trocken, appliziert. Die Trocknung der Lackfilme erfolgt bei Raumtemperatur.
Es handelt sich in diesem Lacksystem um einen lösemittelhaltigen
2K-PU-Lack auf der Basis eines Polyacrylatpolyols, das mit einem
Polyisocyanat gehärtet wird.
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Als
Maß für die Aushärtegeschwindigkeit wird
die Topfzeit nach DIN EN ISO 9514 bestimmt. Tabelle 1 Topfzeiten beim Einsatz unterschiedlicher
Katalysatoren
Katalysator
[Gew.-%] | Topfzeit
[h] |
ohne | 64 |
0,1%
ZnO (Bsp. 2a) | 5 |
0,1%
ZnO (Bsp. 2b) | 4,5 |
0,1%
ZnO Handelsware | 42 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2a) | 10 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2b) | 10 |
0,01%
ZnO Handelsware | 58 |
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Von
den untersuchten Katalysatoren weisen die beiden erfindungsgemäß hergestellten
Zinkoxide die intensivste katalytische Wirkung auf. Beim Vergleichsversuch
mit 0,1% ZnO Handelsware ist eine deutliche Trübung der
Lackschicht erkennbar.
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Beispiel 3b: Richtrezeptur CAS-EMEA-BD-ICO
für die
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Autoreparaturanwendung (2K-PU-Lack, Hauptbestandteile:
Polyacrylat und aliphatisches Polyisocyanat (Niedrigviskoses HDI-Trimerisat))
-
Für
die verwendete Autoreparaturlackformulierung der Fa. Bayer ist eine
Konzentration von 0,0174 Gew.-% Härtungskatalysator vorgesehen.
Die Topfzeit wird für diese Konzentration sowie für
0,01-Gew.-% ermittelt. In diesen Konzentrationen werden nanoskaliges
Zinkoxid, hergestellt nach den Beispielen 2a oder 2b und auch ZnO-Handelsware
(Fa. Merck, Zinkoxid, reinst, Art-Nr.: 108846) eingesetzt.
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Die
Lackschichten werden durch Luftspritzen bei der Schichtdicke von
40 μm, trocken, appliziert und 30 min bei Raumtemperatur
und anschließend 30 min bei 60°C ausgehärtet. Tabelle 2: Topfzeiten beim Einsatz unterschiedlicher
Katalysatoren
Katalysator
[Gew.-%] | Topfzeit
[h] |
ohne | 11 |
0,0174%
ZnO (Bsp. 2a) | 4 |
0,0174%
ZnO (Bsp. 2b) | 4 |
0,0174%
ZnO Handelsware | 10,5 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2a) | 8,5 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2b) | 8 |
0,01%
ZnO Handelsware | 11 |
-
Die
nach Beispiel 2a oder 2b hergestellten Zinkoxide weisen eine deutlich
bessere katalytische Wirkung, auf als die Zinkoxid-Handelsware.
-
Beispiel 3c: Richtrezeptur RR 4822 A,
Fa. Bayer, für die Anwendung auf Kunststoffen (2K-PU-Lack,
Hauptbestandteile: Polyester/Poylacrylat und aliphatisches Polyisocyanat
(HDI-Trimerisat))
-
Für
die verwendete Kunststofflackrichtrezeptur RR 4822 der Fa. Bayer
ist eine Konzentration von 0,01 Gew.-% Härtungskatalysator
vorgesehen. Die Topfzeit wird für diese Konzentration sowohl
für nanoskaliges Zinkoxid, hergestellt nach Beispiel 2a
oder 2b, als auch für ZnO-Handelsware (Fa. Merck, Zinkoxid,
reinst, Art-Nr.: 108846) ermittelt.
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Die
Lackschichten werden durch Luftspritzen bei einer Dicke von 40 μm,
trocken, appliziert, 10 min bei Raumtemperatur abgedunstet und anschließend
40 min bei 100°C ausgehärtet. Tabelle 3: Topfzeiten bei unterschiedlichen
Katalysatoren
Katalysator
[Gew.-%] | Topfzeit
[h] |
ohne | 21 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2a) | 14,5 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2b) | 13,5 |
0,01%
ZnO Handelsware | 20 |
-
Die
nach Beispiel 2a und 2b hergestellten Zinkoxide weisen eine deutlich
bessere katalytische Wirkung auf, als die Zinkoxid-Handelsware.
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Vergleichsbeispiel 4:
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Zum
Vergleich mit kommerziell erhältlichen Katalysatoren werden
0,1 und 0,01 Gew.-% DBTL, sowie Borchi
®-Kat
0244 der Firma Borchers in Cloucryl hochglänzend, Fa. Alfred
Clouth Lackfabrik eingesetzt und die Topfzeit bestimmt:
Borchi
®-Kat 0244 ist eine Mischung aus
einem Bismutsalz der 2-Ethylhexansäure und Zinksalzen verschiedener
verzweigter Fettsäuren. Tabelle 4: Topfzeiten bei unterschiedlichen
Katalysatoren
Katalysator
[Gew.-%] | Topfzeit
[h] |
ohne | 64 |
0,1%
ZnO (Bsp. 2b) | 4,5 |
0,1%
DBTL | 9 |
0,1%
Borchi®-Kat 0244 | 6 |
0,01%
ZnO (Bsp. 2b) | 10 |
0,01%
DBTL | 19 |
0,01%
Borchi®-Kat 0244 | 25 |
-
Daraus
ergibt sich eine deutlich bessere Wirkung des nanoskaligen Zinkoxides
gegenüber den kommerziell erhältlichen Produkten.
Dies ist insbesondere bei der geringen Konzentration von 0,01 Gew.-%
der Fall.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4011044
C2 [0020]
- - WO 2007/059841 [0021]
- - WO 2005/070979 [0031]