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Die
Erfindung betrifft eine Anzeigeeinheit, die ausgebildet und bestimmt
ist für
ein Messgerät,
insbesondere ein Längenmessgerät, vorzugsweise
eine Messuhr und/oder ein Hebelmessgerät, und/oder ein Multimeter
und/oder ein Druckmessgerät
und/oder ein Temperaturmessgerät
und/oder ein Luftfeuchte-Messgerät
und/oder ein Lichtstärke-Messgerät. Ferner
betrifft die Erfindung ein Messgerät mit einer derartigen Anzeigeeinheit.
Außerdem
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Konfigurieren einer Anzeigeeinheit.
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Für das Darstellen
der Messwerte von Messgeräten
ist es bekannt, mechanische analoge Anzeigen, die in der Regel eine
Skala, d.h. eine Maßeinteilung,
und einen oder mehrere Zeiger umfassen, zu verwenden. Als Alternative
hierzu sind digitale Anzeigen bekannt, bei denen ein Messwert als
Zahl dargestellt wird, und die daher auch als numerische Anzeigen
bezeichnet werden können.
Der Vorteil der mechanischen analogen Anzeigen liegt in der guten
optischen Erkennbarkeit von Messwertveränderungen. Beispielsweise lassen
sich dadurch sehr gut maximale bzw. minimale Messwerte erkennen.
Der Nachteil dieser analogen Anzeigen liegt darin, dass ein Messwert
durch Ablesen der Skala ermittelt werden muss und somit kein exakter
Messwert direkt angegeben wird. Mit den Vor- und Nachteilen digitaler
Anzeigen verhält
es sich genau umgekehrt. Bei diesen Anzeigen wird ein exakter Messwert
direkt als Zahl angezeigt, Messwertveränderungen, insbesondere Maximal- bzw. Minimalwerte,
lassen sich hingegen bei einer Messung kaum erkennen.
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Um
die vorgenannten Nachteile der jeweiligen Anzeigearten zu überwinden
und gleichzeitig die jeweiligen Vorteile parallel nutzbar zu machen,
ist es bekannt, in einer Anzeigeeinheit analoge und digitale Anzeigeelemente miteinander
zu kombinieren. Darüber
hinaus ist es bekannt, die mechanischen analogen Anzeigenelemente
dieser Kombination durch quasi-analoge Anzeigeelemente zu ersetzen.
Bei einer quasi-analogen Anzeige erfolgt die Darstellung eines Messwertes
nicht mehr mechanisch über
einen Zeiger, vielmehr wird der Zeiger ersetzt durch einblend- bzw.
ausblendbare (oder: ein- bzw. ausschaltbare) Anzeigesegmente. Diese
sind derart angeordnet, dass dem Betrachter der Eindruck einer analogen
Anzeige vermittelt wird. Eine quasi-analoge Anzeige ist somit eine
Anzeige, die einer analogen Skalenanzeige nachempfunden ist, jedoch
auf mechanische Elemente zur Darstellung der Messwerte verzichtet.
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Eine
derartige Anzeige für
ein Messgerät
ist beispielsweise aus
EP
0 107 338 A2 bekannt. Die in dieser Druckschrift offenbarte
Anzeigeeinheit umfasst analoge und digitale Anzeigeelemente, wobei die
Analog-Anzeige als Quasianalog-Anzeige mit einer herkömmlichen,
fest vorgegeben Skala und kreisförmig
angeordneten LEDs zur Messwertanzeige realisiert ist. Als digitales
Anzeigenelement ist im mittleren Bereich des Anzeigenfeldes eine
numerische Flüssigkristallanzeige
zur Darstellung des Messwertes als Zahl vorgesehen.
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Eine
weitere derartige Anzeige ist aus
EP 0 031 716 B1 bekannt. Diese Anzeige ist
für ein
Messgerät
bestimmt, beispielsweise für
ein Mikrometer-Messgerät. Die Anzeige
umfasst eine quasi-analoge Anzeige und eine numerische digitale
Anzeige. Alle Segmente des Anzeigefeldes sind gebildet aus transparentem
elektrisch leitendem Material. Als Beispiel wird eine Flüssigkristallanzeige
angeführt.
Bezüglich
der quasi-analogen Anzeige sind 100 kreisförmig angeordnete Segmente beschrieben,
die bei entsprechender Ansteuerung dem Betrachter den Eindruck einer
Analog-Anzeige vermittelt. Die Skala dieser quasi-analogen Anzeige,
d.h. die Maßeinteilung,
ist im Anzeigefeld fest vorgegeben. Die numerische Anzeige ist eine
Ziffernanzeige im mittleren Bereich des Anzeigefeldes.
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Nachteilig
bei diesen bekannten Anzeigeeinheiten ist, dass diese jeweils für den speziellen
Anwendungsfall individuell ausgebildet werden müssen. Sie weisen ein festes
Erscheinungsbild auf. Änderungen
sind entweder über haupt
nicht möglich
oder nur durch Demontage der Anzeigeeinheit, beispielsweise zum
Auswechseln einer Skala.
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Hieraus
ergibt sich, dass ein Hersteller von Anzeigeeinheiten für Messgeräte aufgrund
der Vielfalt an Anwendungen eine äußerst umfangreiche Produktpalette
herstellen und bereithalten muss. Hinzu kommt eine Vielzahl an Skalenblättern für die jeweiligen
Anzeigeeinheiten, um verschiedenen Maßsystemen, aber auch verschiedenen
Sprachen und Gewohnheiten in unterschiedlichen Ländern gerecht zu werden.
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Ebenso
umfangreich muss die Bevorratung der Anzeigeeinheiten bzw. einzelner
Komponenten hiervon ausfallen, um dem Reparaturbedarf der Messgeräte gerecht
zu werden, d.h. beispielsweise im Falle eines Anzeigenausfalls eine
entsprechende Ersatzanzeigeeinheit bereitstellen zu können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigeeinheit
anzugeben, bei der die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik wenigstens
teilweise überwunden
oder zumindest vermindert werden. Ferner soll ein Messgerät mit einer
entsprechenden Anzeigeeinheit angegeben werden. Darüber hinaus
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Konfigurieren einer
Anzeigeeinheit anzugeben, durch das die vorgenannten Nachteile des
Standes der Technik wenigstens teilweise überwunden oder zumindest vermindert
werden.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Anzeigeeinheit durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst,
hinsichtlich des Messgerätes
durch die Merkmale des Patentanspruchs 14 und hinsichtlich des Verfahrens
durch die Merkmale des Patentanspruchs 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Anzeigeeinheit gemäß Patentanspruch
1 ist ausgebildet und bestimmt für
ein Messgerät,
insbesondere ein Längenmessgerät, vorzugsweise
eine Messuhr und/oder ein Hebelmessgerät, und/oder eine Multimeter
und/oder ein Druckmessgerät und/oder
ein Temperaturmessgerät
und/oder ein Luftfeuchte-Messgerät
und/oder ein Lichtstärke-Messgerät, und umfasst
- a) mindestens ein Anzeigefeld mit mindestens
einer ersten, analogen und/oder quasi-analogen Anzeige und mindestens
einer zweiten, numerischen Anzeige und
- b) mindestens einer Steuereinrichtung mit einem änderbaren
oder austauschbaren Steuerprogramm zur Ansteuerung der ersten Anzeigen und/oder
der zweiten Anzeigen,
- c) wobei die ersten Anzeigen und/oder die zweiten Anzeigen durch Änderung
oder Austausch des Steuerprogramms konfigurierbar (oder: programmierbar)
sind, insbesondere frei konfigurierbar und/oder an unterschiedliche
Anwendungen und/oder Rahmenbedingungen anpassbar.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine Anzeigeeinheit nunmehr durch entsprechende Anpassung für verschiedenste
Anwendungsfälle
einsetzbar ist. Die Anzahl der von einem Hersteller zu fertigenden
unterschiedlichen Anzeigeeinheiten lässt sich daher durch Anzeigeeinheiten
gemäß der Erfindung
gegenüber dem
Stand der Technik deutlich reduzieren. Dies reduziert in analoger
Weise die Lagerhaltung für
Austauschanzeigeeinheiten bzw. deren Komponenten. Darüber hinaus
entfällt
bei entsprechender Konfigurierbarkeit der Einbau anwenderspezifischer
Skalen. Hierfür
musste beim Stand der Technik die Anzeigeeinheit ggf. demontiert
werden. Gemäß der Erfindung ist
es möglich,
die gewünschte
Skala durch einfache Konfiguration ohne einen Hardware-Eingriff
zu erzeugen.
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Insgesamt
ergibt sich dadurch eine vereinfachte Herstellung der Anzeigeeinheiten
und damit einhergehend reduzierte Herstellungskosten. Darüber hinaus
sinkt der Bevorratungsaufwand, so dass auch die Kosten für Lagerhaltung
deutlich reduziert werden.
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Als
weiterer Vorteil erweist sich, dass die Anzeigeeinheiten gemäß der Erfindung
vom jeweiligen Nutzer durch entsprechende Umkonfigurierung für neue Anwendungen
einsetzbar sind. Der Nutzer muss daher nicht für jeden neuen Anwendungsfall eine
neue Anzeigeeinheit erwerben, vielmehr kann er auf bereits bei ihm
vorrätige
und nicht mehr anderweitig benötigte
Anzeigeeinheiten zurückgreifen. Darüber hinaus
wird es dem Nutzer ermöglicht,
durch einfache Konfigurierungsmaßnahmen auf geänderte Anforderungen,
beispielsweise neue Messprogramme, das Erfassen zusätzlicher
Messwerte oder die Registrierung von Maximal- bzw. Minimalwerten,
zu reagieren, ohne hierzu in seiner Vorrichtung bzw. seinem Messgerät die Anzeigeeinheit
austauschen zu müssen.
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Die
ersten Anzeigen (analoge bzw. quasi-analoge Anzeigen) sind insbesondere
dazu bestimmt und ausgebildet, einen Messwert in analoger und/oder
quasi-analoger Weise, d.h. vorzugsweise in einer anhand einer Skale
abzulesenden grafischer Form, darzustellen. Die zweiten Anzeigen
(numerische Anzeigen) sind hingegen insbesondere dazu bestimmt und
ausgebildet, einen Messwert, vorzugsweise denselben Messwert, in
numerischer Form, d.h. als Zahl, anzugeben. Ferner können zweite
Anzeigen aber auch zur Angabe weiterer Informationen, beispielsweise
eines Skalenteilungswertes oder eines Anwendungs- bzw. Messbereiches,
vorgesehen sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Anzeigeeinheit ist vorgesehen, dass die Änderung
oder der Austausch des Steuerprogramms über eine Eingabeeinheit erfolgt.
Eine derartige Eingabeeinheit kann beispielsweise direkt an der
Anzeigeeinheit oder am Messgerät,
in das die Anzeigeeinheit eingebaut ist, vorgesehen sein. Über eine
derartige Eingabeeinheit ist die direkte Konfiguration der Anzeigeeinheit
vor Ort möglich.
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Alternativ
oder additiv kann ferner vorgesehen sein, dass die Änderung
oder der Austausch des Steuerprogramms über eine, insbesondere schnelle Schnittstelle
und/oder Verbindung erfolgt, über
die die Anzeigeeinheit mit einem externen Programmiergerät, insbesondere
einem Computer verbunden oder verbindbar ist, insbesondere kabelgebunden, vorzugsweise über eine
USB-Schnittstelle und/oder eine RS232-Schnittstelle, und/oder drahtlos,
vorzugsweise über
eine Bluetooth-Verbindung und/oder eine ISM-Funkverbindung (ISM: Industrial-Scientific-Medical-Standard),
und/oder über
eine Datenfernverbindung, vorzugsweise eine Intranet-Verbindung und/oder
eine Internet-Verbindung. Dadurch werden verschiedene Arten der
Konfiguration ermöglicht. Beispielsweise
kann der Anzeigenhersteller noch in seinem Werk durch Anschluss
der Anzeigeeinheit an ein entsprechendes Programmiergerät die Erstkonfiguration
der Anzeigeeinheit entsprechend den Vorgaben seines Kunden, des
späteren
Nutzers, vornehmen. Durch direkten Anschluss eines Programmiergerätes an die
Anzeigeeinheit wird es ferner ermöglicht, zu einem späteren Zeitpunkt,
auch nach Einbau der Anzeigeeinheit in ein Messgerät, vor Ort die
Konfiguration der Anzeigeeinheit zu verändern. Dies kann sowohl durch
einen Service-Techniker des Herstellers als auch durch den Benutzer
selbst erfolgen. Eine weitere Flexibilität bei der Konfiguration der Anzeigeeinheit
wird durch die Möglichkeit
der Fernkonfiguration über
eine Datenfernverbindung geschaffen. Auf diese Weise kann sowohl
ein Spezialist auf Seiten des Nutzers als auch der ursprüngliche Anzeigenhersteller
die Konfiguration der Anzeigeeinheit durch Änderung oder Austausch des
Steuerprogramms vornehmen, ohne hierzu vor Ort erscheinen zu müssen. Dem
Hersteller wird es auf diese Weise ermöglicht, von seinem Heimatstandort
aus weltweit einen entsprechenden Konfigurations-Online-Service
anzubieten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist für die Änderung oder den Austauschs
des Steuerprogramms eine, insbesondere auf dem externen Programmiergerät und/oder
innerhalb des Messgeräts
installierte oder installierbare Software zur Durchführung der
Konfiguration vorgesehen. Diese Software sollte mindestens eine
Eingabemaske für Konfigurationsdaten
darstellen können,
beispielsweise auf einem Monitor. Ferner sollte die Software eine menügeführte Dateneingabe
ermöglichen.
Dadurch wird eine einfache Bedienbarkeit und damit eine einfache
Konfigurierbarkeit der Anzeigeeinheit ermöglicht.
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Gemäß einer
bevorzugten und vorteilhaften Ausführungsform der Anzeigeeinheit
gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, dass zumindest die ersten Anzeigen und/oder die
zweiten Anzeigen, insbesondere das gesamte Anzeigefeld, eine eine
Vielzahl einzeln ansteuerbare Segmente aufweisende Anzeige sind,
insbesondere eine LCD-Anzeige (LCD: Liquid Crystal Display; Flüssigkristallanzeige)
und/oder eine LED-Anzeige (LED: Light Emitting Diode; Leuchtdiode),
insbesondere eine OLED-Anzeige (OLED: Organic Light Emitting Diode;
organische Leuchtdiode) und/oder eine Plasma-Anzeige. Um eine numerische
Anzeige, d.h. eine zweite Anzeige, auszubilden, sollte ein Teil
der Segmente mindestens eine 7-Segment-Anzeige darstellen. Damit
sich eine quasi-analoge Anzeige, d.h. eine erste Anzeige ergibt,
sollte ein Teil der Segmente kreisförmig (d.h. entlang eines Kreises
oder zumindest Kreisbogens) oder linear im Anzeigefeld angeordnet
sein. Diese Anordnung der Segmente ist geeignet, bei entsprechender
Ansteuerung beim Benutzer den Eindruck einer analogen oder quasi-analogen
Anzeige hervorzurufen. Auf diese Weise lässt sich das gesamte Anzeigefeld
einschließlich
aller numerischen und/oder analogen und/oder quasi-analogen Anzeigen
aus einer derartigen aus einer Vielzahl einzelner ansteuerbarer
Segmente ausgebildeten Anzeige aufbauen. Aufgrund der Ansteuerbarkeit
der einzelnen Segmente lässt
sich diese Anzeige durch entsprechende Anpassung des Steuerprogramms
nahezu beliebig programmieren, so dass insgesamt sowohl die ersten
(analogen oder quasi-analogen) Anzeigen und die zweiten (digitalen
bzw. numerischen Anzeigen) als auch das gesamte Anzeigenfeld zumindest
nahezu frei konfigurierbar ist.
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Die
kreisförmige
bzw. lineare Anordnung der Segmente, die den ersten Anzeigen zugeordnet
sind, ermöglicht
verschiedene Ansteuervarianten der Anzeigeeinheit. Beispielswiese
können
diese Segmente in einem Zeigermodus und/oder in einem Füllmodus angesteuert
werden, insbesondere zur Darstellung eines analogen oder quasi-analogen
Messwertes. Unter Zeigermodus ist dabei zu verstehen, dass die Segmente
derart angesteuert werden, dass für den Betrachter optisch ein
Eindruck entsprechend einer mechanischen Zeigerdarstellung hervorgehoben wird.
Insbesondere ist in diesem Modus jeweils ein Segment angeschaltet,
während
die umgebenden Segmente abgeschaltet sind. Im Füllmodus hingegen sind alle
Segmente, die der quasianalogen Skala vor dem darzustellenden Messwert
zugeordnet sind, angeschaltet, wohingegen alle folgenden Segmente
abgeschaltet sind. Der Füllmodus
erweckt beim Betrachter beispielsweise den Eindruck einer Balkendarstellung.
Selbstverständlich
sind auch alternative Füllmodus-Varianten
denkbar, beispielsweise das Abschalten aller vor einem Messwert
angeordneten Segmente und entsprechend das Anschalten aller nachfolgenden
Segmente.
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Die
kreisförmige
Anordnung der Segmente kann insbesondere eine 360°-Anordnung der Segmente
sein, d.h. die Segmente stellen einen vollständigen Kreis dar. Dementsprechend
kann der in der ersten (analogen bzw. quasianalogen) Anzeige den jeweiligen
(Mess-)Wert darstellende "Zeiger" einen vollständigen 360°-Umlauf ausführen. Dies
gilt analog für
den Balken (Kreisbalken) im Füllmodus.
Darüber
hinaus ist auch ein Mehrfachumlauf sowohl im Zeiger- als auch im
Füllmodus
möglich.
Beispielsweise kann das Anzeigefeld auch derart angesteuert werden,
dass die zweite (numerische) Anzeige den Messwert als Zahl bis zu
einer bestimmten (vorgegebenen) Dezimalstelle anzeigt und die erste
(analoge bzw. quasi-analoge) Anzeige weitere Dezimalstellen des
Messwertes in analoger bzw. quasi-analoger Form, d.h. insbesondere
grafisch, darstellt. Beispielsweise wird dann nach jedem 360°-Umlauf des Zeigers
bzw. Kreisbalkens in der ersten Anzeige, insbesondere jedem Durchgang
durch die 12-Uhr-Position, die zweite Anzeige angepasst, d.h. die
angezeigte Zahl wird bei einem Umlauf im Uhrzeigersinn erhöht und bei
einem Umlauf gegen den Uhrzeigersinn erniedrigt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten und vorteilhafter Ausführungsform umfassen die ersten (analogen
bzw. quasi-analogen) Anzeigen numerische (digitale) Anzeigen, insbesondere
zur Darstellung einer Skalenbeschriftung. Dies bedeutet, der ersten
Anzeige, vorzugsweise einer Skala der ersten Anzeige, sind entsprechende
numerische Anzeigen zugeordnet, mit denen sich insbesondere eine
Skalenbeschriftung darstellen lässt.
Auf diese Weise wird die Flexibilität der Anzeigeeinheit deutlich
erhöht,
da auch die Skala und damit die Maßeinteilung der Konfigurierung
bzw. Programmierung zugänglich
gemacht wird. Dies erspart dem Hersteller das Einsetzen einer Skala
entsprechend den Bedürfnissen
des späteren
Nutzers und damit einen Hardwareeingriff. Auch eine spätere Änderung
der Skala ist ohne einen Hardwareeingriff, d.h. Skalenaustausch,
möglich.
Die Anzeigeeinheit kann somit derart ausgebildet sein, dass die
Skalenbeschriftung durch Änderung
oder Austausch des Steuerprogramms änderbar, insbesondere für unterschiedliche
Anwendungen und/oder Rahmenbedingungen anpassbar ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung umfasst die Anzeigeeinheit zusätzlich mindestens eine dritte
Anzeige auf dem Anzeigefeld, insbesondere gebildet durch ein oder
mehrere Segmente der Anzeige, wobei die dritten Anzeigen einblendbar
und ausblendbar (oder: ein- bzw. ausschaltbar) sind. Derartige dritte
Anzeigen können
beispielsweise dazu dienen, dem Benutzer bestimmte Zustände der
Anzeigeeinheit anzuzeigen, beispielsweise den Batterieladezustand.
Auch kann auf diese Weise die Einheit des darstellten Messwertes
angegeben werden, ein gerade angewendetes Messprogramm kann dargestellt
werden oder der Benutzer wird über
Toleranzwertüberschreitungen
infor miert. Auch kann durch dritte Anzeigen dem Benutzer die Bedeutung
bestimmter dargestellter Werte vermittelt werden, beispielsweise
ob es sich um Minimal- oder Maximalwerte handelt. Ferner können dritte
Anzeigen die Konfiguration der Anzeigeeinheit anzeigen und die Konfigurationsänderung unterstützen, beispielsweise
durch Anzeige entsprechender Parameter.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Anzeigeeinheit gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Helligkeit des Anzeigefeldes und/oder einzelner,
vorzugsweise alle Anzeigen regelbar ist. Insbesondere kann die Regelung
der Helligkeit des Anzeigefeldes und/oder der Anzeigen automatisch
entsprechend der Umgebungshelligkeit erfolgen, insbesondere mittels
eines Helligkeitssensors. Auf diese Weise soll jeweils eine optimale
Ablesbarkeit des Anzeigefeldes sichergestellt werden.
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Die
Erfindung bezüglich
des Messgerätes sieht
gemäß Anspruch
14 vor, dass dieses Messgerät
mindestens eine Anzeigeeinheit entsprechend des vorstehenden Darlegungen
umfasst. Bei dem Messgerät
handelt es sich insbesondere um ein Längenmessgerät, vorzugsweise eine Messuhr
und/oder ein Hebelmessgerät,
und/oder ein Multimeter und/oder ein Druckmessgerät und/oder
ein Temperaturmessgerät
und/oder ein Luftfeuchte-Messgerät und/oder
ein Lichtstärke-Messgerät. Bei diesem Messgerät findet
die vorbeschriebene Anzeigeeinheit somit Verwendung.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
zum Konfigurieren einer Anzeigeeinheit sieht gemäß Anspruch 15 vor,
- a) dass die Anzeigeeinheit ausgebildet und bestimmt ist für ein Messgerät, insbesondere
ein Längenmessgerät, vorzugsweise
eine Messuhr und/oder ein Hebelmessgerät, und/oder ein Multimeter
und/oder ein Druckmessgerät
und/oder ein Temperaturmessgerät
und/oder ein Luftfeuchte-Messgerät und/oder
ein Lichtstärke-Messgerät, und
- b) dass die Anzeigeeinheit mindestens ein Anzeigefeld, das mindestens
eine erste, analoge und/oder quasi-analoge Anzeige und mindestens eine
zweite, numerische Anzeige, aufweist, und mindestens eine Steuereinrichtung
mit einem änderbaren
oder austauschbarem Steuerprogramm zur Ansteuerung der ersten Anzeigen
und/oder der zweiten Anzeigen umfasst, und
- c) dass die ersten Anzeigen und/oder die zweiten Anzeigen durch Änderung
oder Austausch des Steuerprogramms konfiguriert werden, insbesondere
an unterschiedliche Anwendungen und/oder Rahmenbedingungen angepasst
werden.
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Die
Vorteile dieses Verfahrens ergeben sich aus den vorstehenden Ausführungen
bezüglich
der Vorteile der Anzeigeeinheit gemäß der Erfindung.
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Gemäß einer
Weiterbildung dieses Verfahrens handelt es sich bei der Anzeigeeinheit,
die mit diesem Verfahren konfiguriert wird, um eine Anzeigeeinheit
entsprechend den vorstehenden Darlegungen.
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Gemäß einer
Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass die Änderung
oder der Austausch des Steuerprogramms bei dem Verfahren gemäß der Erfindung über eine
Einhabeeinheit erfolgt. Alternativ oder additiv kann ferner vorgesehen
sein, dass die Änderung
oder der Austausch des Steuerprogramms über eine, insbesondere schnelle,
Schnittstelle oder Verbindung erfolg, über die die Anzeigeeinheit
mit einem externen Programmiergerät, insbesondere einem Computer,
verbunden oder verbindbar ist, insbesondere kabelgebunden, vorzugsweise über eine USB-Schnittstelle
und/oder eine RS232-Schnittstelle, und/oder drahtlos, vorzugsweise über eine
Bluetooth-Verbindung
und/oder eine ISM-Funkverbindung, und/oder über eine Datenfernverbindung,
vorzugsweise eine Intranet-Verbindung oder eine Internet-Verbindung.
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Gemäß einer
bevorzugten und vorteilhaften Weiterbildung ist ferner vorgesehen,
dass die Änderung
und der Austausch des Steuerprogramms mittels einer, insbesondere
auf dem externen Programmiergerät
und/oder innerhalb des Messgeräts
installierten oder installierbaren, Konfigurationssoftware erfolgt,
die insbesondere mindestens eine Eingabemaske für Konfigurationsdaten erzeugt,
vorzugsweise auf einem Monitor, und/oder eine menügeführte Dateneingabe
umfasst.
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Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Anzeigefeld eines Ausführungsbeispiels
einer Anzeigeeinheit gemäß der Erfindung,
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2 eine
beispielhafte Ansteuerung des Anzeigefeldes gemäß 1 in einem
Zeigermodus,
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3 eine
beispielhafte Ansteuerung des Anzeigefeldes gemäß 1 in einem
Füllmodus,
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4 ein
alternatives Anzeigefeld eines Ausführungsbeispieles einer Anzeigeeinheit
gemäß der Erfindung,
-
5 ein
weiteres alternatives Anzeigefeld eines Ausführungsbeispiels einer Anzeigeeinheit
gemäß der Erfindung,
und
-
6 beispielhaft
und schematisch verschiedene Verfahren gemäß der Erfindung zum Konfigurieren
einer Anzeigeeinheit.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in 1 bis 6 mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
ein Anzeigefeld 51 eines Ausführungsbeispiels einer Anzeigeeinheit 50 gemäß der Erfindung.
Bei dem gesamten Anzeigefeld 51 handelt es sich beispielsweise
um eine LCD-Anzeige. Das Anzeigefeld 51 kann aber ebenso
als LED-Anzeige, als OLED-Anzeie oder als Plasma-Anzeige ausgeführt sein
bzw. verschiedene Anzeigearten umfassen. Dem Anzeigefeld 51 ist
eine nicht dargestellte Steuereinrichtung mit einem änderbaren
oder austauschbaren Steuerprogramm zur Ansteuerung des Anzeigefeldes
zugeordnet. Durch Änderung
oder Austausch dieses Steuerprogramms ist das Anzeigefeld 51 konfigurierbar
und damit beispielsweise an unterschiedliche Anwendungen oder Rahmenbedingungen
anpassbar. Die Anzeigeeinheit 50 ist speziell ausgebildet
und bestimmt für
Messgeräte,
insbesondere Längenmessgeräte, Multimeter,
Druckmessgeräte,
Temperaturmessgeräte,
Luftfeuchte-Messgeräte
und/oder Lichtstärke-Messgeräte.
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Das
gesamte Anzeigefeld 51 umfasst eine Vielzahl einzeln ansteuerbare
Segmente 60. Die Ansteuerung dieser Segmente 60 erfolgt über die
Steuereinrichtung. Ein Teil der Segmente 60 ist auf dem Anzeigefeld 51 derart
angeordnet, dass sie eine erste, quasi-analoge Anzeige 52 bilden.
Ferner umfasst das Anzeigefeld 51 mehrere zweite, numerische
Anzeigen 53, die ebenfalls jeweils aus mehreren der Segmente 60 gebildet
sind. Die erste, quasi-analoge Anzeige 52 umfasst eine
Skala 55, d.h. eine Maßeinteilung,
und eine Messwertdarstellung 56, d.h. Segmente 60,
die der Skala 55 zugeordnet sind und beispielsweise einen
aktuellen Messwert zeigerartig anzeigen. Sowohl für die Skala 55 als
auch für
die Messwertdarstellung 56 sind jeweils 100 kreisförmig angeordnete
Segmente 60 vorgesehen, wobei die beiden Kreise konzentrisch
ausgebildet sind und der Radius des Skalenkreises größer als
der Radius der Messwertdarstellung ist.
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Die
zweiten, numerischen Anzeigen 53 umfassen jeweils mehrere
sogenannte 7-Segment-Anzeigen 54. Diese 7-Segment-Anzeigen
sind unter anderem dazu geeignet und dazu ausgebildet, bei entsprechender
Ansteuerung die Ziffern 0 bis 9 darzustellen.
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In
der Mitte des Anzeigefeldes 51 ist als eine der zweiten,
numerischen Anzeigen 53 eine 6-stellig ausgebildete 7-Segment-Anzeige 13 angeordnet. Die
Hauptfunktion dieser Anzeige ist die Darstellung eines aktuellen
Messwertes als Zahlenwert. Die Anzeige 13 umfasst neben
den 7-Segment-Anzeigen mehrere Dezimalpunkte zur Darstellung der
Dezimalstellung der einzelnen 7-Segment-Anzeigen 54. Die Anzeige
des Messwertes wird bei einem Messvorgang fortlaufend aktualisiert.
Bei verschiedenen Messprogrammen kann aber auch ein beliebiger Messwert
in der Anzeige festgehalten werden. Anstelle der Ziffern kann in
der Anzeige 13 auch ein Text im Rahmen eines Zeichensatzes
der 7-Segment-Anzeigen darstellt werden. Diese Möglichkeit lässt sich nutzen für die Kommunikation
mit einem Benutzer bei Einstellvorgängen, beispielsweise zur Eingabe
von Toleranzgrenzen oder eines Datenformates. Da grundsätzlich jedes
einzelne Segment 60 des Anzeigefeldes 51 unabhängig von
allen anderen Segmenten 60 eingeschaltet und ausgeschaltet
werden kann, kann auch innerhalb der Anzeige 13 jede beliebige
Kombination der Segmente 60 angezeigt werden.
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Als
weitere numerische bzw. digitale zweite Anzeigen 53 umfasst
das Anzeigefeld 51 zwei vierstellige 7-Segment-Anzeigen 9, 10,
die üblicherweise zur
Anzeige des Anwendungsbereiches des Gerätes herangezogen werden. Auch
innerhalb dieser Anzeigen 9, 10 ist jedes einzelne
Segment 60 unabhängig von
allen anderen Segmenten 60 ein- bzw. ausschaltbar. Auch
bei diesen Anzeigen 9, 10 sind Digitalpunkte vorgesehen,
so dass insgesamt ein Wertebereich von 0,000 bis 9999 anzeigbar
ist. Anstelle einer Zahl kann auch ein vierstelliger Text im Rahmen eines
Zeichensatzes der 7-Segment-Anzeige angezeigt werden.
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Zusätzlich umfasst
das Anzeigefeld 51 als weitere numerische bzw. digitale
zweite Anzeige 53 eine ebenfalls vierstellige 7-Segment-Anzeige 3,
die normalerweise zur Anzeige des Ziffernschrittwertes bzw. des
Skalenteilungswertes verwendet wird. Auch hier kann jedes einzelne
Segment 60 unabhängig von
allen anderen Segmenten 60 ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Zur Darstellung der Dezimalstellung ist wiederum vor jeder der vier
7-Segment-Anzeigen je
ein Dezimalpunkt angeordnet, so dass insgesamt ein Wertebereich
von 0,000 bis 9999 darstellbar ist. Auch bei dieser Anzeige 3 kann
anstelle einer Zahl auch ein vierstelliger Text im Rahmen eines
Zeichensatzes der 7-Segment-Anzeige angezeigt werden.
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Weitere
zweistellige 7-Segment-Anzeigen 19 (10 Stück) sind
bestimmt für
die Beschriftung der Skala 55, d.h. sie bilden eine Skalenbeschriftung 57. Dementsprechend
sind die Anzeigen 19 kreisförmig um die Skala 55 angeordnet,
und zwar im Winkelabstand von 36°.
Damit ist jedem 10. Skalenstrich der Skala 55 eine zweistellige
7-Segment-Anzeige 19 zugeordnet. Grundsätzlich ist auch jedes Segment 60 dieser
Anzeigen 19 unabhängig
von den anderen Segmenten 60 ein- bzw. ausschaltbar. Die
Hauptfunktion dieser Anzeige 19 liegt jedoch in der Darstellung
einer Beschriftung der Skala 55, so dass auf diese Weise
die Skala 55 nahezu beliebig an verschiedenste Anwendungen
anpassbar ist. Damit ist es möglich,
ohne einen mechanischen Skalenaustausch durch entsprechende Konfigurierung
und Ansteuerung der Anzeigen eine Vielzahl möglicher Skalen darzustellen.
Selbstverständlich
kann jede beliebige Kombination der einzelnen Segmente 60 der Anzeigen 19 dargestellt
werden, beispielsweise anstelle einer Zahl auch ein zweistelliger
Text im Rahmen eines Zeichensatzes der 7-Segment-Anzeige.
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Die
Anzeigen 19 sind der Skala 55 zugeordnet und ergänzen damit
die erste, quasi-analoge Anzeige 52. Üblicherweise dienen auch die
Anzeigen 3, 9 und 10 zur Darstellung
ergänzender
Informationen bezüglich
der ersten, quasianalogen Anzeige 52 und können damit
auch als Bestandteil dieser ersten quasi-analogen Anzeige 52 angesehen
werden.
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Das
Anzeigefeld 51 umfasst weiter verschiedenste dritte Anzeigen,
die aus Segmenten 60 unterschiedlichster Form zusammengesetzt
sind, wobei jedes Segment unabhängig
von den anderen Segmenten einblendbar bzw. ausblendbar, d.h. ein-
bzw. ausschaltbar, ist. Vorgesehen sind in 1 beispielsweise
zwei Symbole 2, 17 für die Skaleneinteilung. Weitere
Symbole 1, 18, die die Form eines Plus- bzw. Minuszeichens
aufweisen, werden üblicherweise
für Vergleichsmessungen
herangezogen. Die ferner vorgesehenen Symbole 4, 16 in
Pfeilform können
beispielsweise für
die Darstellung von Grenzwertüberschreitungen
bzw. Toleranzbereichen benutzt werden. Die vorgenannten Symbole
sind üblicherweise auch
zur Ergänzung
der ersten quasi-analogen Anzeigen 52 vorgesehen.
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Als
weitere dritte Anzeigen umfasst das Anzeigefeld 51 Segmentanzeigen 5, 6, 14, 15 für verschiedene
Messprogramme. Diese Segmentanzeigen 5, 6, 14, 15 sind
aus Buchstaben zusammengesetzt und können somit folgende Buchstabenkombinationen
ein- bzw. ausblenden: REL, MIN, MAX, HOLD. Diese Segmentanzeigen 5, 6, 14, 15 für die Messprogramme
können
unabhängig
voneinander und unabhängig
von allen anderen Segmenten 60 ein- bzw. ausgeschaltet
werden. Das Segment 14 (REL) steht in erster Linie für eine Vergleichsmessung,
bei der an einer beliebigen Messstelle im Messbereich der Anzeigewert
auf 0,00 gesetzt werden kann. Negative Abweichungen werden dann
mit negativen Vorzeichen dargestellt, positive ohne Vorzeichen.
Das Segment 15 (MIN) wird angezeigt, wenn der Benutzer
das implementierte Messprogramm zum Suchen eines minimalen Wertes
anwählt.
Entsprechend wird das Segment 5 (MAX) angezeigt, wenn der
Benutzer das implementierte Messprogramm zum Suchen eines maximalen
Wertes anwählt.
Die zugrundeliegenden Messprogramme sowie deren Parameter und damit
auch die Verwendung der verschiedenen Segmentanzeigen sind grundsätzlich frei
programmierbar.
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Als
weitere dritte Anzeigen umfasst das Anzeigefeld 51 Segmentanzeigen 7, 8, 11, 12,
die ebenfalls Buchstabenfolgen darstellen: TOL, SET, MM, INCH. Diese
Segmentanzeigen sind dazu bestimmt, einem Benutzer zusätzliche
Informationen zur Verfügung
zu stellen. Das Segment 12 (TOL) wird beispielsweise angezeigt,
wenn der Benutzer im Toleranzmodus arbeitet, d.h. er bekommt eine
Mitteilung, ob sich sein gemessener Wert innerhalb oder außerhalb
der einstellbaren Toleranzgrenzen befindet. Das Segment 11 (SET)
wird angezeigt, wenn der Benutzer im Setup-Modus des Gerätes arbeitet,
also Geräteeinstellungen
vornimmt. Beispielsweise wird bei der Einstellung der Toleranzgrenzen
das Symbol 11 (SET) zusammen mit dem Symbol 12 (TOL)
angezeigt. Das Segment 8 (MM) wird angezeigt, wenn der Messwert
in der Einheit "mm" angezeigt werden
soll. Entsprechend wird das Segment 7 (INCH) angezeigt, wenn
der Messwert in der Einheit "inch" angezeigt werden
soll. Die Einheit ist im Gerätemenü einstellbar.
Je nach eingestellter Einheit wird der Skalenteilungswert (Anzeige 3)
sowie die Skalenbeschriftung (Anzeigen 19) durch das Steuerprogramm
automatisch angepasst.
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Insgesamt
ermöglicht
das Anzeigefeld 51 gemäß 1 eine
Vielfalt an Darstellungsmöglichkeiten.
Durch entsprechende Änderung
bzw. Austausch des dazugehörigen
Steuerprogramms sind somit sowohl die erste quasi-analoge Anzeige 52 als auch
die zweiten, numerischen Anzeigen 53 sowie die verschiedensten
dritten Anzeigen und damit das gesamte Anzeigefeld 51 weitestgehend
frei konfigurierbar, so dass die Anzeigeeinheit 50 für verschiedenste
Anwendungen einsetzbar ist. Von besonderer Bedeutung ist, dass bei
dem Anzeigefeld 51 gemäß 1 die
Skala 55 nicht an ein festes Erscheinungsbild gebunden
ist, wie dies bei herkömmlichen
gedruckten mechanischen Skalen der Fall ist. Vielmehr kann die Skala 55 frei
konfiguriert und dem jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.
Eine Demontage der Anzeigeeinheit 50 zum Auswechseln der
Skala ist somit beim Anzeigefeld 51 gemäß 1 nicht mehr
erforderlich. Dementsprechend entfällt auch die bei herkömmlichen
Skalen erforderliche Bevorratung einer Vielzahl von Skalen.
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2 und 3 zeigen
beispielhaft verschiedene Ansteuerungen des Anzeigefeldes 51 gemäß 1.
In 2 wird die erste quasi-analoge Anzeige 52 in
einem Zeigermodus 61 betrieben, d.h. jeweils ein Segment 60 der
Messwert darstellung 56 ist eingeschaltet, wohingegen alle
weiteren Segmente 60 der Messwertdarstellung 56 ausgeschaltet
sind. Das eingeschaltete Segment 60 entspricht einem aktuell
darzustellenden Messwert, der durch dieses eingeschaltete Segment 60 auf
der Skala 55 angezeigt wird. Insgesamt vermittelt der Zeigermodus 61 dem Betrachter
den Eindruck einer herkömmlichen
analogen mechanischen Zeigeranzeige. In 3 wird das Anzeigefeld 51 ein
einem Füllmodus 62 betrieben. Hierbei
ist wiederum ein dem jeweils aktuellen Messwert entsprechendes Segment 60 der
Messwertdarstellung 56 eingeschaltet und stellt damit diesen Messwert
auf der Skala 55 dar. Ergänzend sind nunmehr aber auch
alle ausgehend von der 12-Uhr-Position im Uhrzeigersinn liegenden
Segmente 60 bis zu diesem den Messwert darstellenden Segment 60 bzw.
alle unterhalb dieses Messwertes liegenden Segmente 60 angeschaltet,
wohingegen alle darüber hinausgehenden
Segmente 60 ausgeschaltet bleiben. Für den Betrachter ergibt sich
dadurch der Eindruck eines Kreisbalkens, so dass diese Ansteuervariante
des Anzeigefeldes 51 auch als Kreisbalkenanzeige bezeichnet
werden kann.
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Sowohl
bezüglich
des Zeigermodus 61 als auch bezüglich des Füllmodus 62 sind zahlreiche
Varianten vorstellbar. Grundsätzlich
sieht der Zeigermodus 61 wie bei einer mechanischen Zeigerskala
ein einzelnes umlaufendes Zeigersegment vor, das den aktuellen Messwert
anzeigt. Zusätzlich
zu diesem umlaufenden Zeigersegment kann jedoch ein weiteres Zeigersegment
dazu genutzt werden, um beispielsweise einen letzten Minimal- bzw.
Maximalwert festzuhalten. Auch kann durch zwei zusätzlich eingeschaltete
Zeigersegmente ein Toleranzbereich angezeigt werden. Alternativ
ist es auch denkbar, einen ungültigen
Bereich durch einen Kreisbalken, d.h. durchgängig eingeschaltete Segmente 60,
anzugeben. Im Füllmodus 62 kann
beispielsweise vorgesehen sein, dass bei steigenden Messwerten der
darzustellende Messwert mehrfach um die Messwertdarstellung 56 umläuft. Bei
einer ungeraden Anzahl von Drehungen können dann beispielsweise alle
Zeigersegmente von der 12-Uhr-Position aus angeschaltet bleiben
und damit einen umlaufenden geschlossenen Kreisbalken bilden, wobei
das letzte Zeigersegment dieses Kreisbalkens jeweils den aktuellen Messwert
angibt. Bei einer geradzahligen Umdrehung hingegen werden die Segmente
invertiert, d.h. die angezeigten Zeigersegmente werden im Uhrzeigersinn
wieder gelöscht,
der angezeigte Wert ist im Uhrzeigersinn das erste Zeigersegment
des angezeigten Kreisbal kens. Selbstverständlich sind alle beschriebenen
Varianten jeweils auch invertiert vorstellbar, d.h. beispielsweise
können
im Zeigermodus 61 alle Zeigersegmente 60 der Messwertdarstellung 56 eingeschaltet
sein, bis auf ein Zeigersegment 60, das damit auf der Skala 55 den
jeweiligen Messwert darstellt.
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Das
Anzeigefeld 51 gemäß 1 bis 3 ermöglicht auch
eine kombinierte Messwertdarstellung, d.h. eine Darstellung, bei
der ein Messwert bis zu einer bestimmten, insbesondere vorgegebenen oder
vorgebbaren, Dezimalstelle von der numerischen Anzeige 13,
einer zweiten Anzeige 53, als Zahl angezeigt wird, und
hinsichtlich weiterer Dezimalstellen von der ersten (quasianalogen)
Anzeige 52 in anhand der Skala 55 abzulesender
Form, d.h. in grafischer Form, dargestellt wird. Bei einem Mehrfachumlauf
des Zeigers im Zeigermodus 61 bzw. des Kreisbalkens im
Füllmodus 62 wird
dann bei jedem Durchgang durch die 12-Uhr-Position die in der numerischen
Anzeige 13 dargestellt Zahl angepasst, d.h. üblicherweise
bei Durchgang im Uhrzeigersinn erhöht und bei Durchgang gegen
den Uhrzeigersinn erniedrigt.
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4 zeigt
ein alternatives Anzeigefeld 51 eines Ausführungsbeispieles
einer Anzeigeeinheit 50 gemäß der Erfindung. Das Anzeigefeld 51 umfasst eine
erste, quasi-analoge Anzeige 52 und mehrere zweite, numerische
Anzeigen 53. Der wesentliche Unterschied zum vorbeschriebenen
Anzeigefeld 51 gemäß 1 liegt
darin, dass die einzelnen Segmente 60 der Messwertdarstellung 56 zwar
weiterhin kreisförmig
angeordnet sind, allerdings keinen vollständigen Kreis mehr beschreiben,
sondern lediglich einen Kreisbogen. Entsprechendes gilt für die Skala 55.
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5 zeigt
ein weiteres alternatives Anzeigefeld 51 eines Ausführungsbeispiels
einer Anzeigeeinheit 50 gemäß der Erfindung. Auch dieses
Anzeigefeld 51 umfasst eine zweite, numerische Anzeige 53,
die insbesondere eingesetzt wird zur Darstellung eines Messwertes.
Im Gegensatz zu den vorgenannten Ausführungsformen sind die einzelnen
Segmente der Skala 55 bei diesem Anzeigeelement 51 gemäß 5 jedoch
linear angeordnet. Gleiches gilt für die einzelnen Segmente 60 der
Messwertdarstellung 56. Das Anzeigefeld 51 umfasst
somit ebenfalls eine erste quasi-analoge Anzeige 52. Allerdings
vermittelt diese erste Anzeige 52 dem Betrachter nicht
mehr den Ein druck einer kreisförmigen
analogen Anzeige, sondern den Eindruck einer linearen analogen Anzeige.
Selbstverständlich
kann auch dieses Anzeigefeld 51 sowohl in einem Zeigermodus
als auch in einem Füllmodus
betrieben werden.
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6 zeigt
beispielhaft und schematisch verschiedene Verfahren gemäß der Erfindung
zum Konfigurieren einer Anzeigeeinheit. Dargestellt ist ein Messgerät 58,
das hier als Längenmessgerät ausgebildet
ist und eine Messeinrichtung 59, hier eine Längenmesseinrichtung,
umfasst. Das Messgerät 58 umfasst
ferner eine Anzeigeeinheit 50 mit einem Anzeigefeld 51.
Anzeigeeinheit 50 und/oder Anzeigefeld 51 können grundsätzlich beliebig
ausgebildet sein. Das in 6 dargestellte Anzeigefeld 51 und damit
die dargestellte Anzeigeeinheit 50 entsprechen dem in 1 bis 3 dargestellten
Anzeigefeld 51 bzw. der dazugehörigen Anzeigeeinheit 50.
Die in 6 darstellten Abläufe sollen die Konfigurierung der
Anzeigeeinheit 50 sowohl durch den Hersteller 63 der
Anzeigeeinheit 50 als auch durch den Kunden 64, d.h.
durch den Benutzer der Anzeigeeinheit 50, verdeutlichen.
Die Konfiguration bzw. Programmierung der Anzeigeeinheit 50 erfolgt
durch Änderung
bzw. Austausch eines Steuerprogramms der Anzeigeeinheit 50.
Grundsätzlich
kann dabei die Konfigurierung über
eine an der Anzeigeeinheit 50 bzw. am Messgerät 58 vorgesehenen
Eingabeeinheit erfolgen. Üblicherweise – und dies
ist in 6 dargestellt – erfolgt die Konfigurierung
jedoch durch Anschluss eines externen Programmiergerätes, insbesondere
eines Computers, an die Anzeigeeinheit 50, ggf. über das Messgerät 58.
Hierfür
sind entsprechende Schnittstellen und Verbindungen 65 der
Anzeigeeinheit 50 vorgesehen. Beispielsweise handelt es
sich dabei um USB-Schnittstellen bzw. RS323-Schnittstellen, die
ein kabelgebundene Verbindung ermöglichen, oder um drahtlose
Verbindungen, beispielsweise Bluetooth-Verbindungen oder ISM-Funk-Verbindungen.
Sowohl Kunde 64 als auch Hersteller 63 können diese
Zugriffsmöglichkeiten
benutzen.
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Für die Konfiguration
ist üblicherweise
eine geeignete Software, insbesondere eine PC-Software mit geeigneter
Maske für
die Eingabe der für
die Konfiguration erforderlichen Daten, vorgesehen. Idealerweise
spiegelt diese Software das Anzeigefeld 51 wieder, beispielweise
auf einem Monitor, und er möglicht
dem Hersteller, Kunden bzw. Benutzer damit eine komfortable und
sofort überprüfbare Konfigurierung.
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Üblicherweise
erfolgt eine erste Konfigurierung der Anzeigeeinheit 50 durch
den Hersteller 63. Der Hersteller 63 kann dann
beispielsweise direkt in seinem Werk über die entsprechenden Schnittstellen bzw.
Verbindungen 65 auf die Anzeigeeinheit 50 zugreifen
und die Anzeigeeinheit 50, beispielsweise entsprechend
bereits vorliegenden Vorgaben des Kunden 64, programmieren.
Diese Konfiguration durch den Hersteller 63 kann aber ebenso
von jedem beliebigen Ort aus erfolgen, indem der Hersteller 63 über Datenfernverbindungen
mit der Anzeigeeinheit 50 verbunden ist. In Betracht kommen
hierfür
sowohl Intranet-Verbindungen 66 als auch Internet-Verbindungen 67.
Derartige Verbindungen ermöglichen dem
Hersteller 63 auch die Fernwartung bzw. Fernkonfigurierung
einer Anzeigeeinheit 50, die bereits beim Kunden 64 installiert
ist.
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Alternativ
kann die Konfigurierung der Anzeigeeinheit 50 auch vom
Kunden 63 selbst vorgenommen werden. Hierzu wird ein Programmiergerät, üblicherweise
ein Computer, des Kunden 64 direkt oder ebenfalls über eine
Intranet-Verbindung 66 (ggf. auch über eine Internet-Verbindung)
mit der Anzeigeeinheit 50 verbunden. Über diese Verbindung kann der Kunde 64 dann
die Konfigurierung der Anzeigeeinheit 50 vornehmen. Hierzu
stellt ihm der Hersteller 63 üblicherweise entsprechende
Software-Module, ggf. mit bereits entsprechend aufbereiteten Konfigurationsdaten,
zur Verfügung.
Dieser Datenaustausch zwischen Hersteller 63 und Kunde 64 kann
beispielsweise über
Datenträger 68 (beispielsweise
Diskette oder CD) oder über
eine Internet-Verbindung 67 erfolgen.
-
Insgesamt
ermöglicht
das beispielhaft in 6 dargestellte Verfahren zum
Konfigurieren einer Anzeigeeinheit 50 eine komfortable,
vielseitige und praxistaugliche Anpassung von Anzeigeeinheiten 50 an
verschiedenste Anwendungsfälle.
Auf diese Weise müssen
nicht mehr zahllose verschiedene Arten von Anzeigeeinheiten hergestellt
und – für einen
späteren
Austausch bzw. eine Reparatur – bevorratet werden,
wie dies bei bisher bekannten Anzeigen der Fall ist. Vielmehr reicht
eine kleine Anzahl an Anzeigeeinheiten aus, die lediglich für den jeweiligen
Anwendungsfall konfiguriert wird. Für diese Konfigurierung lassen
sich – wie
vorstehend beschrieben – alle Möglichkeiten
der modernen Kommunikation nutzen.
-
- 1,
18
- Symbole
für Vergleichsmessungen
- 2,
17
- Symbole
für Skaleneinteilung
- 3
- vierstellige
7-Segment-Anzeige für Ziffernschrittwert
bzw.
-
- Skalenteilungswert
- 4,
16
- Symbole
für Grenzwert-
bzw. Toleranzbereichsüber
-
- schreitungen
- 5,
6, 14, 15
- Segmentanzeigen
für Messprogramme
- 7,
8, 11, 12
- Segmentanzeigen
für weitere
Informationen
- 9,
10
- vierstellige
7-Segment-Anzeige für Anwendungsbereich
- 13
- 6-stellige
7-Segment-Anzeige für Messwert
- 19
- 2-stellige
7-Segment-Anzeigen
- 50
- Anzeigeeinheit
- 51
- Anzeigefeld
- 52
- erste,
quasi-analoge Anzeige
- 53
- zweite,
numerische Anzeige
- 54
- 7-Segment-Anzeige
- 55
- Skala
- 56
- Messwertdarstellung
- 57
- Skalenbeschriftung
- 58
- Messgerät, Längenmessgerät
- 59
- Messeinrichtung,
Längenmesseinrichtung
- 60
- Segmente
- 61
- Zeigermodus
- 62
- Füllmodus
- 63
- Hersteller
- 64
- Kunde,
Benutzer
- 65
- Schnittstellen
und Verbindungen der Anzeigeeinheit 50
- 66
- Intranet-Verbindung
- 67
- Internet-Verbindung
- 68
- Datenträger