DE1011618B - Verfahren zur Herstellung basischer Diepoxydharze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung basischer DiepoxydharzeInfo
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- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
- C08G59/20—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing characterised by the epoxy compounds used
- C08G59/22—Di-epoxy compounds
- C08G59/28—Di-epoxy compounds containing acyclic nitrogen atoms
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß man durch Umsetzung von Diphenolen, z. B. 4, 4'-Di-[oxyphenyl]-dimethylmethan, mit
Epichlorhydrin in Gegenwart von Alkalihydroxyd Epoxydharze erhalten kann, die sich zu Kunstharzen weiterverarbeiten
lassen (vgl. zum Beispiel schweizerische Patentschrift 211 116).
Es wurde nun gefunden, daß man neue basische Diepoxydharze, die an den endständigen Stickstoffatomen
je eine Epoxypropylgruppe enthalten, dadurch erhält, daß man durch Kondensation von N-Alkylanilinen mit
Aldehyden oder Ketonen bekanntermaßen erhaltene sekundäre aromatische Diamine in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Lösungsmittels mit mehr als 1 Mol Epichlorhydrin oder Glycerin-dichlorhydrin pro Mol Diamin
umsetzt und die entstandenen Di-[oxy-chlorpropyl]-amine durch Einwirkung von wäßrigem Alkali in die
basischen Diepoxydharze überführt.
Es ist in einigen Fällen zweckmäßig, die Herstellung der Epoxydharze in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels,
wie Benzol, Toluol, durchzuführen. Der Zusatz eines Lösungsmittels ist besonders dann vorteilhaft, wenn
man weniger als 1 Mol, aber mehr als 1I2 Mol Epichlorhydrin
oder Glycerin-dichlorhydrin je sekundäre Aminogruppe zur Reaktion bringt, also unter Bedingungen, die
zu verhältnismäßig hochmolekularen und daher festen harzartigen Körpern führen.
Für die Herstellung der sekundären Amine, die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden,
eignet sich besonders das N-Methylanilin. Es können aber auch die N-Äthyl-, N-Propyl- und N-Butylaniline
verwendet werden. Durch die Kondensation mit Aldehyden werden dann jeweils zwei Alkylanilinreste über
eine — gegebenenfalls substituierte — Methylengruppe miteinander verbunden.
Verfahren zur Herstellung
basischer Diepoxydharze
basischer Diepoxydharze
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Gunter Frank, Dr. Richard Wegler, Leverkusen.,
und Dr. Walter Krauß, Köln-Stammheim,
sind als Erfinder genannt worden
Die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann z. B. in der Weise erfolgen, daß man die sekundären
Diamine in einem Lösungsmittel, wie z. B. Benzol, erhitzt as und dann das Epichlorhydrin zutropfen läßt.
Zur Vollendung der Reaktion rührt man das Reaktionsgemisch zweckmäßigerweise einige Zeit. Die Abspaltung
des Chlorwasserstoffes kann man dann vorteilhafterweise bei Zimmertemperatur durch Zugabe von
wäßriger Alkalilauge durchführen. Das dabei gebildete Diepoxydharz erhält man aus der Benzolschicht in der
üblichen Weise.
Die Reaktion wird durch das folgende Reaktionsschema erläutert (n ist eine ganze Zahl):
NH + (« + 2) Cl-CH2 — CH — CH2
I \/
CH. O
CH2-CH-CH2-Cl
OH
CH,
■ V_< Xi
OH
N — | CH2- | CH | -CH2 |
CH3 | OH | Cl | |
709 586/437 |
1 Oil
N-CH9-CH-T-CH9-
N-CH2-CH-CH2
I \/
CH3 O
Die erfindungsgemäß erhaltenen basischen Diepoxydharze
können ζ. B. für die Herstellung von Kunststoffen
Verwendung finden, da man sie z. B, mit allen für nichtbasische Diepoxyde bekannten Härtungsmitteln, wie z. B.
zwei— und- mehrwertigen · Alkoholen, Carbonsäuren, Aminen, Amiden (Carbonsäureamiden oder Sulfonsäureamiden),
Melamin-, Harnstoff- oder Phenolharzen härten kann. Dabei kann, falls dies erforderlich ist, in Gegenwart
von Verdünnungsmitteln gearbeitet werden, wobei auch solche. Verdünnungsmittel verwendet werden können, die
an der Reaktion teilnehmen, z. B. Phenoxypropenoxyd, Glycidäther oder basische Propenoxyde.
Besondere Vorteile bieten die erfindungsgemäß erhaltenen basischen Diepoxydharze bei der Härtung mit
mehrwertigen aliphatischen Aminen, da die .niedere Vis^
kosität der Reaktionsmischung ein blasenfreies Gießen von Platten erlaubt und da die bei dieser Aushärtung
entstehenden Kunststoffe· in ihren Eigenschaften den Kunststoffen, die unter Verwendung"von Diphenolen hergestellt
wurden, in vielfacher Hinsicht .überlegen sind. So sind die mechanischen Eigenschaften in vielen Punkten
günstiger, aber auch die elektrischen Eigenschaften zeigen eine wesentliche Verbesserung.
Besonders vorteilhaft ist das Verhalten der erfindungsgemäß erhaltenen basischen Diepoxydharze gegenüber
cyclischen Dicarbonsäureanhydriden, Mit diesen erfolgt eine wesentlich schnellere Härtung als bei Verwendung
nichtbasischer Diepoxydharze. Dadurch wird die Herstellung von kalthärtenden Überzügen oder Verklebungen
sowie von Schichtmassen ermöglicht.
Auch bei der Verwendung von nicht selbsthärtenden Novolaken für die Härtung ergeben sich wesentliche Vor^
teile.
Während nichtbasische Diepoxydharze mit Novolaken nur verhältnismäßig schlecht oder erst nach Zusatz eines
stark alkalisch wirkenden Katalysators inReaktion treten,
ergeben basische Diepoxydharze auf Grund ihrer Eigenbasizität in der Hitze auch ohne Katalysator einwandfreie
Aushärtungen.
Es war überraschend, daß die basischen aromatischen .
N, N'-Diepoxydharze in technischem Maßstab mit so hervorragenden Ausbeuten (95 bis 98 °/0) erhalten werden
konnten, da es bekannt ist, daß die basischen aromatischen Monoepoxyde nur mit ungefähr 70 bis 75°/0iger Ausbeute
erhalten werden (Journal Chemical Society, 1950, S. 893).
Die durch das erfindungägemaße Verfahren zugangliehen
basischen Diepoxydharze können selbstverständlich auch im Gemisch mit beliebigen anderen Diepoxyden
gehärtet werden.
Von dem in der deutschen Patentschrift 850 811 beschriebenen Verfahren, bei dem im wesentlichen äquimolekulare
Mengen von Epichlorhydrin und sek. aromatischen Diaminen umgesetzt werden, unterscheidet sich das
erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß die sek. aromatischen Diamine mit mehr als äquimolekularen
Mengen Epichlorhydrin oder Glycerindichlorhydrin umgesetzt werden. Die nach dem Verfahren der deutschen
Patentschrift 850 811 erhaltenen Produkte besitzen daher
praktisch keine Epoxypropylgruppen mehr.
Beispiel 1 ';..''
' 1582 g (=7 Mol) 4, 4'-Di-[monomethyiamino]-diphenylmethan
werden in 1,41 Benzol gelöst. Während des
Siedens tropft man unter Rühren im Laufe voii 2 bis 2 V2 Stunden 1400 g (= 15 Mol) Epichlorhydrin ein. Man
erhitzt weitere 15 Stunden unter Rühren, kühlt auf 20° ab und tropft innerhalb von 2 Stunden 2,1144°/0ige Natrqn1
lauge ein. Die Temperatur läßt man zweckmäßigerweise nicht über 30° steigen. Nach dem Eintropfen rührt man
bei Zimmertemperatur noch kräftig 15 Stunden, fügt so viel Wasser hinzu, daß das ausgeschiedene Kochsalz
gerade inLösung geht (etwa 1,5 1), läßt absitzen und trennt die Schichten. Die Benzollösung trocknet man kurz mit
festem Kaliumhydroxyd und destilliert das Benzol ab. Die letzten Reste des Lösungsmittels entfernt man im
Hochvakuum. Man erhält ein noch flüssiges Harz von hellbrauner Farbe. Ausbeute: 2322 g = 98 % der Theorie.
Analyse für C21H26O2N2
Berechnet.. C 74,55 %, H 7,69 °/0, N 8,28 %, O 9,46 %:
gefunden.., C 74,40%, H 7,91%, N 8,00%, O 9,40 °/Q.
226 g (= 1 Mol) 4, 4'-Di-[monomethylamino]-diphenylmethan
werden in 300 ecm Benzol gelöst und zum Sieden erhitzt. Innerhalb von 1,5 Minuten tropft man 139 g
Epichlorhydrin ('= 1,5MoI) ein, erhitzt weitere 15 Stunden
und kühlt auf 20a ab. Im Laufe von rund 30 Minuten
tropft man 225 ecm 44%ige Natronlauge ein, rührt' dafjn
noch 15 Stunden und fügt schließlich so viel Wasser hinzu, daß das Kochsalz in Lösung geht (etwa 100 ecm). Man
trennt die Schichten, trocknet die Benzolschicht kurz mit Kaliumhydroxyd und destilliert das Benzol ab. Es bleibt
ein helles, klares Harz zurück. Ausbeute: 272 g = 87 %
der Theorie; Erweichungspunkt: 33 bis 36°.
Analyse für C39H48O3N4
Berechnet.. C 75,48 %, H 7,74 %, O 7,74 %, N 9,03 %;
gefunden... C 75,15 %, H 7,87 %, O 7,60 %, N 9,35 %.
Beispiel 3-- - ■·
226 g (= 1 Mol) 4, 4'-Di-*[monomethylamino]-diphenyl·
methan werden in 200 ecm Benzol zum Sieden erhitzt. Innerhalb von 15 Minuten tropft man 111 g (= 1,2 Mol)
Epichlorhydrin ein und rührt 15 Stunden. Dann kühlt man auf 20° ab, fügt noch 200 ecm Benzol hinzu und
tropft innerhalb von 15 Minuten 180 ecm 44%ige Natronlauge ein. Man rührt 15 Stunden bei Zimmertemperatur,
fügt 100 ecm Wasser hinzu und trennt die Schichten. Die
Benzollösung wird kurz mit Ätzkali getrocknet und das
1 Oil
Benzol abdestilliert. Es bleibt ein klares, braunes Harz zurück. Ausbeute: 270 g = 92 % der Theorie.
Analyse für C93H114O6N10
Berechnet.. C 76,12 %, H 7,77 %, O 6,54 %, N 9,54 %;
gefunden... C 76,30 %, H 7,95 %, O 6,61 %, N 9,28 %.
762 g (= 3 Mol) 4, 4'-Di-fmonoäthylamino]-diphenylmethan werden in 600 ecm Benzol gelöst und zum Sieden
erhitzt. Dazu tropft man 600 gEpichlorhydrin (= 6,5 Mol)
ein und erhitzt etwa 15 Stunden am Rückfluß. Dann wird auf 20 bis 25° abgekühlt und 900 ecm 40%ige NaOH
eingetropft. Man rührt 15 Stunden nach, versetzt mit 600 ecm Wasser und isoliert die Benzolschicht, die in
Gegenwart von Kohle filtriert wird. Das Lösungsmittel wird abdestilliert, zuletzt im Hochvakuum bei einer Badtemperatur
von 100°. Es bleiben 1002 g = 91 % eines braunen, flüssigen Harzes zurück. Molgewicht: gefunden
425, berechnet: 366.
Analyse für C23H30O2N2
Berechnet.. C75,40%,H8,19%, 08,74%, N7,65%;
gefunden .. C 75,20 %, H 8,10 %, O 8,64 %, N 7,60 %.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung basischer Diepoxydharze, die an den endständigen Stickstoffatomen je eine Epoxypropylgruppe enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Kondensation von N-Alkylanilinen mit Aldehyden oder Ketonen bekanntermaßen erhaltene sekundäre aromatische Diamine in Gegenwart oder Abwesenheit eines Lösungsmittels mit mehr als 1 Mol Epichlorhydrin oder Glycerin-dichlorhydrin pro Mol Diamin umsetzt und die entstandenen Di-[oxy-chlorpropyl]-amine durch Einwirkung von wäßrigem Alkali in die basischen Diepoxydharze überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 850 811.© 70» 556/437 6,57
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF16316A DE1011618B (de) | 1954-12-06 | 1954-12-06 | Verfahren zur Herstellung basischer Diepoxydharze |
GB3498655A GB772830A (en) | 1954-12-06 | 1955-12-06 | A process for the production of basic n-diepoxides |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF16316A DE1011618B (de) | 1954-12-06 | 1954-12-06 | Verfahren zur Herstellung basischer Diepoxydharze |
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GB (1) | GB772830A (de) |
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1954
- 1954-12-06 DE DEF16316A patent/DE1011618B/de active Pending
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1955
- 1955-12-06 GB GB3498655A patent/GB772830A/en not_active Expired
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GB772830A (en) | 1957-04-17 |
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