DE10063722C2 - Ruckbegrenzung mit Adaption der Bahndynamik - Google Patents
Ruckbegrenzung mit Adaption der BahndynamikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerungsverfahren zur
ruckbegrenzten Geschwindigkeitsführung eines bewegbaren Ma
schinenelementes einer numerisch gesteuerten industriellen
Bearbeitungsmaschine wie einer Werkzeugmaschine, einem Robo
ter oder dergleichen, wobei eine Bewegungsbahn des Maschinen
elementes in unmittelbar aufeinanderfolgende interpolierbare
Bewegungsabschnitte aufgelöst ist, sowie auf eine entspre
chende numerische Steuerung. Ein solches Verfahren ist aus
der WO 00/42479 A1 bekannt.
Für die Geschwindigkeitsführung einer numerischen Steuerung,
z. B. für eine Werkzeugmaschine oder einen Roboter, gehört
heutzutage eine Ruckbegrenzung zum Stand der Technik. Damit
soll eine geringere Belastung der einzelnen Achsen einer Ma
schine erreicht werden, ohne große Nachteile in der Programm
bearbeitungszeit zu erhalten.
Die Glättungswirkung einer Ruckbegrenzung ist jedoch stark
vom geforderten Sollwertverlauf abhängig. Messungen und theo
retische Untersuchungen haben gezeigt, dass höherfrequente
Beschleunigungs- und Bremsvorgänge mit geringerer Dynamik
durchgeführt werden müssen, um die schwingungsfähige Mechanik
nicht so stark anzuregen. Diese Abhängigkeit gilt sowohl bei
kurzen Positioniervorgängen, als auch im Bahnsteuerbetrieb.
Derzeit wird als Abhilfe für dieses Problem der Ruck- und Be
schleunigungsgrenzwert so niedrig eingestellt, dass auch
hochfrequente Änderungen der Bahngeschwindigkeit die Schwin
gungen nicht zu stark anregen. Durch diese geringen einge
stellten Dynamikwerte wird jedoch unerwünschterweise oftmals
eine höhere Bahngeschwindigkeit und damit eine kürzere Pro
grammbearbeitungszeit verhindert.
Eine bekannte Methode, um ein Maschinen-schonendes Geschwin
digkeitsprofil zu erhalten, ist eine Ruckbegrenzung mit einem
kubischen Polynom, wie diese in den Darstellungen nach Fig. 1
und Fig. 2 gezeigt ist. Fig. 1 zeigt die Bahngeschwindigkeit V
eines beweglichen Maschinenelementes über die Zeit t, während
Fig. 2 den zugehörigen Beschleunigungsverlauf a zeigt. In ei
ner Phase 1 wird auf die maximal zulässige Beschleunigung
aLim verfahren. In Phase 2 wird konstant mit aLim weiterbe
schleunigt, die Geschwindigkeit nimmt nur noch linear zu. In
Phase 3 wird die Beschleunigung a abgebaut, also gebremst. Im
Folgenden wird mit dem Begriff Beschleunigung immer auch die
Möglichkeit einer negativen Beschleunigung zum Bremsen einge
schlossen.
Am Ende der Phase 3 ist somit eine maximal zulässige Bahnge
schwindigkeit vLim erreicht, mit der in der Phase 4 weiter
verfahren wird. In den Phasen 5 bis 7 wird die Geschwindig
keit v nun analog abgebaut, so dass die Bahngeschwindigkeit v
bei Erreichen einer Sollposition Null beträgt. Dazu wird in
der Phase 5 eine negative Beschleunigung aufgebaut, die in
der Phase 6 konstant gehalten wird und in der Phase 7
schließlich wieder zu Null abgebaut wird. Bezüglich der Ruck
belastung einer Maschine ist die Steigung der Beschleunigung
in den Phasen 1, 3, 5 und 7 kritisch. In diesen Phasen weist
der Geschwindigkeitsverlauf einen polynomialen Verlauf auf,
während in den übrigen Phasen die Geschwindigkeit linear ver
läuft.
Diese Art der Ruckbegrenzung zeichnet sich vor allem dadurch
aus, dass sie nur zu einer geringfügigen Verlängerung der
Programmbearbeitungszeit im Vergleich zur beschleunigungsbe
grenzten Geschwindigkeitsführung führt. Sofern an einer sol
chen Maschine aufgrund der Ruckbegrenzung eine höhere Be
schleunigung eingestellt werden kann, ist eventuell sogar ei
ne kürzere Bearbeitungszeit möglich.
Problematisch dabei ist aber, dass solche hochdynamischen
Beschleunigungs- und Bremsvorgänge auf der Bahn in einem be
stimmten Frequenzbereich zur Anregung von mechanischen
Schwingungen führen können. Die Dynamik dieser Vorgänge soll
te daher an die Maschinengegebenheiten angepasst werden.
Die prinzipielle Maßnahme, dass zur Ruckbegrenzung Ruckprofi
le, die im Bereich einer kritischen Eigenfrequenz einer Ma
schine liegen, entsprechend adaptiert werden, ist aus der EP 0 685 779 A1
bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine besonders
einfache Möglichkeit zu schaffen, um mit einer Ruckbegrenzung
kritische Resonanzfrequenzen einer Maschine oder eines beweg
lichen Maschinenelementes zu bedämpfen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein
Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeitsfüh
rung eines bewegbaren Maschinenelementes einer numerisch ge
steuerten industriellen Bearbeitungsmaschine wie einer Werk
zeugmaschine, einem Roboter oder dergleichen gelöst, wobei
eine Bewegungsbahn des Maschinenelementes in unmittelbar auf
einanderfolgende interpolierbare Bewegungsabschnitte aufge
löst ist. Dies wird erreicht, indem Beschleunigungsvorgänge
mit bei der Interpolation resultierenden zugehörigen Ruckpro
filen, die bei oder in einem Bereich nahe einer kritischen
Eigenfrequenz des Maschinenelementes oder der Maschine lie
gen, so adaptiert werden, dass eine Zeit, die mit einem maxi
mal zulässigen Ruck verfahren wird, im wesentlichen dem Kehr
wert dieser kritischen Eigenfrequenz entspricht und dass zur
Adaption von ermittelten kritischen Beschleunigungsvorgängen
der maximal zulässige Ruck solange variiert wird, insbesonde
re reduziert wird, bis die Ruckzeit im wesentlichen dem Kehr
wert dieser kritischen Eigenfrequenz entspricht.
Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch eine numerische
Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeitsführung eines
bewegbaren Maschinenelementes einer numerisch gesteuerten in
dustriellen Bearbeitungsmaschine wie einer Werkzeugmaschine,
einem Roboter oder dergleichen gelöst, wobei ein Interpolator
zur Interpolation einer in unmittelbar aufeinanderfolgende
interpolierbare Bewegungsabschnitte aufgelösten Bewegungsbahn
des Maschinenelementes vorgesehen ist, indem durch eine Ruck
begrenzung solche Beschleunigungsvorgänge mit bei der Inter
polation resultierenden zugehörigen Ruckprofilen, die bei o
der in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz des
Maschinenelementes oder der Maschine liegen, so adaptierbar
sind, dass eine Zeit, die mit einem maximal zulässigen Ruck
verfahren wird, im wesentlichen dem Kehrwert dieser kriti
schen Eigenfrequenz entspricht und dass die Ruckbegrenzung
den maximal zulässigen Ruck zur Adaption von ermittelten kri
tischen Beschleunigungsvorgängen solange variiert, insbeson
dere reduziert, bis die Ruckzeit im wesentlichen dem Kehrwert
dieser kritischen Eigenfrequenz entspricht.
Dabei hat es sich sowohl für das Steuerungsverfahren, als
auch für die numerische Steuerung als günstig erwiesen, wenn
bei der Interpolation resultierende Ruckprofile mit einem bei
oder in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz des
Maschinenelementes oder der Maschine liegenden Verlauf anhand
eines satzübergreifend über mehrere interpolierbare Bewe
gungsabschnitte im Voraus bestimmten Geschwindigkeitsverlaufs
des Maschinenelementes auf dessen Bewegungsbahn ermittelt
werden.
Wenn ein Faktor vorgegeben wird, mit dem der maximal zulässi
ge Ruck maximal reduziert wird, so lässt sich eine unnötige
Reduzierung der Bahndynamik vermieden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung und des Steu
erungsverfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet als
kritische Eigenfrequenz das Minimum der Eigenfrequenzen aller
an der Bewegungsbahn des Maschinenelementes beteiligten Ach
sen.
Nach einer alternativen Ausgestaltung dient als kritische Ei
genfrequenz ein Mittelwert der Eigenfrequenzen aller an der
Bewegungsbahn des Maschinenelementes beteiligten Achsen.
Eine weitere alternative Ausführungsform zeichnet sich da
durch aus, dass die kritische Eigenfrequenz durch eine Ge
wichtung der Eigenfrequenzen aller an der Bewegungsbahn des
Maschinenelementes beteiligten Achsen erfolgt, wobei eine Ge
wichtung vorteilhafterweise anhand des Beitrags einer jewei
ligen beteiligten Achse zur Bewegungsbahn des Maschinenele
mentes erfolgt.
Wenn für jede beteiligte Achse eine separate Adaption kriti
scher Beschleunigungsvorgänge erfolgt, wobei ein axiales
Ruckprofil analysiert wird, indem für eine angenommene kon
stante Bahngeschwindigkeit des Maschinenelementes der resul
tierende axiale Geschwindigkeitsverlauf analysiert wird, so
lässt sich auch eine Berücksichtigung von Konturkrümmungen
oder Transformationen einer Bewegungsbahn erreichen.
Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn bei
der Interpolation resultierende axiale Ruckprofile mit einem
bei oder in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz
der jeweiligen Achse liegenden Verlauf abschnittsweise satz
übergreifend im Voraus ermittelt werden, wobei ein Abschnitt
jeweils durch Minima oder Maxima des axialen Geschwindig
keitsverlaufs gebildet wird.
Dies erfolgt nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung,
indem zur Adaption von ermittelten kritischen Beschleuni
gungsvorgängen für jeden analysierten Abschnitt des axialen
Geschwindigkeitsverlaufs die maximale Bahngeschwindigkeit so
lange reduziert wird, bis die Ruckzeit im wesentlichen dem
Kehrwert der kritischen Eigenfrequenz der jeweiligen Achse
entspricht.
Eine weitere Verbesserung lässt sich erreichen, indem auch
die längstmögliche Zeit, mit der mit maximaler Beschleunigung
verfahren werden kann und/oder mit der mit maximaler Ge
schwindigkeit verfahren werden kann, auf die gleiche Frequenz
wie die Ruckzeit oder ein Vielfaches davon adaptiert wird.
Für die erfindungsgemäße numerische Steuerung hat es sich da
bei als vorteilhaft erwiesen, wenn die Ruckbegrenzung als ein
linearisiertes digitales Filter ausgestaltet ist, das in je
dem Arbeitspunkt des Maschinenelementes einen zugehörigen
Rucksollwert liefert.
Mit der im vorangehenden beschriebenen Anpassung der Dynamik
gemäß der vorliegenden Erfindung werden die hochfrequenten
Änderungen der Bahngeschwindigkeit automatisch mit geringeren
Ruck- oder Beschleunigungswerten durchgeführt. Damit wird zu
sätzlich ermöglicht, die Dynamikgrenzwerte zu erhöhen und da
mit einen Gewinn in der Programmbearbeitungszeit zu erhalten.
Die Wirkungsweise der Adaption der Bahngeschwindigkeit sowie
weitere Vorteile und Details werden im folgenden anhand meh
rerer Ausführungsbeispiele und in Verbindung mit den Figuren
verdeutlicht. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
Fig. 1 den Bahngeschwindigkeitsverlauf über die Zeit bei
einer herkömmlichen Ruckbegrenzung mit einem kubi
schen Polynom,
Fig. 2 den zugehörigen Beschleunigungsverlauf bei einer
herkömmlichen Ruckbegrenzung mit einem kubischen
Polynom,
Fig. 3 einen ungünstigen Ruckverlauf mit Anregung einer
Resonanzfrequenz von 20 Hz,
Fig. 4 einen günstigen Ruckverlauf für einen Resonanzfre
quenz von 20 Hz,
Fig. 5 einen Bahnverlauf über die Zeit zum Verfahren in
eine Sollposition,
Fig. 6 einen zugehörigen Bahngeschwindigkeitsverlauf über
die Zeit,
Fig. 7 einen zugehörigen Beschleunigungsverlauf über die
Zeit,
Fig. 8 einen zugehörigen Ruckverlauf über die Zeit,
Fig. 9 einen Frequenzgang der erfindungsgemäßen Ruckbe
grenzung als ein liniearisiertes Filter,
Fig. 10 einen Signalflussplan dieses linearen Filters,
Fig. 11 ein erstes Beispiel eines zeitoptimalen Bahnge
schwindigkeitsverlaufs ohne Anpassung der Bahndyna
mik,
Fig. 12 den entsprechenden Bahngeschwindigkeitsverlauf mit
erfindungsgemäßer Anpassung der Bahndynamik,
Fig. 13 ein zweites Beispiel eines zeitoptimalen Bahnge
schwindigkeitsverlaufs ohne Anpassung der Bahndyna
mik und
Fig. 14 den entsprechenden Bahngeschwindigkeitsverlauf mit
erfindungsgemäßer Anpassung der Bahndynamik und zu
sätzlicher Bahnglättung.
In den beiden Darstellungen nach Fig. 3 und Fig. 4 ist jeweils
eine Schwingung mit 20 Hz über die Zeit t dargestellt, die ei
ne einem beweglichen Maschinenelement zugehörige Resonanzfre
quenz fres darstellt. In Fig. 3 ist zusätzlich ein Ruckverlauf
r dargestellt, der diese Schwingung stark anregt. Dabei fällt
der Ruckverlauf exakt mit einer Halbwelle der Sinusschwingung
zusammen.
In der Fig. 4 wird demgegenüber ein Ruckverlauf r dargestellt,
wie er mit der Adaption der Bahndynamik angestrebt wird und
der eine kritische Resonanzfrequenz fres (hier 20 Hz) bestmög
lich bedämpft, indem der Ruckverlauf r auf eine volle Schwin
gungsperiode 1/fres fällt. Dies ist der Fall, wenn die maximal
zulässige Zeit TrLim, mit der mit maximalem Ruck rLim verfah
ren werden kann, der Periodendauer der Resonanzfrequenz fres
entspricht.
Im folgenden wird nun dargestellt, wie gemäß der vorliegenden
Erfindung ein solcher günstiger Ruckverlauf nach Fig. 4 er
zielt werden kann. Die Grundüberlegung dabei ist, alle Bahn
ruckverläufe mit einer höheren Frequenz als in Fig. 4 dargestellt
durch eine Reduzierung des Ruckgrenzwertes möglichst
nahe an den Idealfall aus Fig. 4 zu adaptieren.
Die Ruckbegrenzung wird dazu in der folgenden Beschreibung
als ein linearisiertes Filter betrachtet. In einem bestimmten
Arbeitspunkt, der durch die vorgegebenen Dynamikwerte (Ruck,
Beschleunigung, Geschwindigkeit) und den gewünschten Weg ge
geben ist, kann auf diese Weise die maximal zulässige Zeit
TrLim, mit der mit maximalem Ruck rLim verfahren werden kann,
aus diesen Vorgaben berechnet werden. Das gleiche gilt für
die für die maximal zulässige Zeit TaLim, mit der mit maxima
ler Beschleunigung aLim verfahren werden kann, und die maxi
mal zulässige Zeit TvLim, mit der mit maximaler Bahngeschwin
digkeit vLim verfahren werden kann.
Der geometrische und mathematische Zusammenhang zwischen die
sen Werten ist in den Fig. 5 bis 8 dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 5 den Bahnverlauf x über die Zeit t zum Verfahren eines
Weges Xw in eine Sollposition xSoll. In Fig. 6 ist der zugehö
rige resultierende Bahngeschwindigkeitsverlauf v, in Fig. 7
das resultierende Beschleunigungsprofil a und in Fig. 8 der
damit verbundene Ruckverlauf r über die Zeit t gezeigt. Für
die Bahngeschwindigkeit v wird der Grenzwert vLim, für die
Beschleunigung a der Grenzwert aLim und für den Ruck der
Grenzwert rLim eingehalten. Das Profil ist so bemessen, dass
unter Ausschöpfung aller dieser Grenzwerte die Sollposition
xSoll schnellstmöglich erreicht wird. Daneben sind die be
reits definierten Zeiten TrLim, TaLim und TvLim sowie ein
Rucksollwert rSoll eingetragen.
Der Bewegungsablauf ist in die gleichen Phasen 1 bis 7 unter
teilt, die bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 und Fig. 2 erläu
tert wurden. Dabei entspricht TrLim der Dauer der Phase 1,
TaLim der Dauer der Phasen 1 + 2 und TvLim der Dauer der Phasen
1-4.
Eine Gesamtübertragungsfunktion ergibt sich dabei nach der
folgenden Berechnungsvorschrift:
xSoll = Xw.(1 - e-sTrLim)/(s.TrLim).
(1 - e-sTaLim)/(s.TaLim).
(1 - e-sTvLim)/(s.TvLim)
mit Xw = rSoll.TrLim.TaLim.TvLim
In erster Näherung kann die Übertragungsfunktion der Ruckbe
grenzung damit als
(1 - e-sTrLim)/(s.TrLim)
angenommen werden. Dies wäre korrekt, wenn TaLim und TvLim
durch die Ruckbegrenzung nicht verändert werden würden, z. B.
da nun eine höhere max. Beschleunigung möglich ist. Die Zei
ten TrLim, TaLim und TvLim sind abhängig von rLim, aLim, vLim
und den Anfangs- und Endbedingungen für Position und Ge
schwindigkeit.
Ziel ist es nun, die kritische Resonanzfrequenz fres der Ach
sen mit der Ruckbegrenzung bestmöglich zu bedämpfen. Dafür
wird die Übertragungsfunktion (1 - e-sTrLim)/(s.TrLim) ge
nauer untersucht, indem das Amplitudenspektrum bestimmt wird.
Der Amplitudengang berechnet sich zu:
|F(f)| = |sin(¶.f.TrLim)/(¶.f.TrLim)
Die Darstellung gemäß Fig. 9 zeigt eine Skizze des Amplituden
gangs der Ruckbegrenzung als linearisiertes Filter unter der
Annahme T = TrLim.
Daraus ist für den Fachmann ersichtlich, dass man eine sehr
gute Dämpfung bei einer gewünschten Frequenz erhält, wenn
TrLim so gewählt werden kann, dass 1/TrLim auf die niedrigste
Eigenfrequenz fres der beteiligten Achsen fällt. Diese
Erkenntnis versucht die vorliegende Erfindung mit der Adapti
on der Bahndynamik umzusetzen.
Dazu wird der Geschwindigkeitsverlauf auf der Bahn satzüber
greifend im Voraus berechnet. Dies wird durch eine sogenannte
LookAhead-Funktion erreicht.
LookAhead ist ein Verfahren im Bahnsteuerbetrieb, welches ü
ber den aktuellen Satz hinaus für mehrere NC-Teileprogramm
sätze eine vorausschauende Geschwindigkeitsführung ermitteln
kann. Beinhalten die programmierten Sätze nur sehr kleine
Bahnwege, so wird ohne LookAhead pro Satz eine Geschwindig
keit erreicht, die zum Satzendpunkt ein Abbremsen der Achsen
unter Wahrung der Beschleunigungsgrenzen ermöglicht. Dies be
deutet, dass die programmierte Geschwindigkeit überhaupt
nicht erreicht wird, obwohl eine genügende Anzahl von aufbe
reitenden Sätzen mit nahezu tangentialen Bahnübergängen vor
liegt. Mit der Funktion LookAhead ist es möglich, bei annä
hernd tangentialen Bahnübergängen, die Beschleunigungs- und
Bremsphase über mehrere Sätze zu realisieren und somit bei
kleinen Wegen einen höheren Vorschub zu erzielen. Es wird so
vorausschauend auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen abge
bremst, dass eine Verletzung der Beschleunigungs- und der Ge
schwindigkeitsgrenze vermieden wird.
LookAhead analysiert satzbezogen die planbaren Geschwindig
keitsbeschränkungen und legt dementsprechend die benötigten
Bremsrampenprofile fest. Die Vorausschau wird automatisch an
Satzlänge, Bremsvermögen und zulässige Bahngeschwindigkeit
angepasst. Auf diese Weise wird der Geschwindigkeitsverlauf
auf der Bahn satzübergreifend im Voraus ermittelt.
Das sich mit den vorgegebenen Dynamikgrenzwerten ergebende
TrLim = aMax/rLim wird nun vorzugsweise durch eine Redu
zierung des maximalen Rucks rLim so verändert, dass sich für
die niedrigste Eigenfrequenz der beteiligten Achsen eine gute
Dämpfung ergibt.
Die Darstellung nach Fig. 10 zeigt den zu den Fig. 5 bis 8 zu
gehörigen Signalflussplan einer als linearisiertes digitales
Filter verstandenen Ruckbegrenzung, die z. B. im Rahmen einer
numerischen Steuerung durch einen Mikroprozessor oder Mikro
controller realisiert werden kann.
Jedoch hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft sein kann, wenn
nicht jeder Beschleunigungs- oder Bremsvorgang diese Bedin
gung einer Ruckzeit TrLim = 1/fres einhält. Die Dämpfung des
linearisierten "Ruckfilters" ist zwar nur dann gegeben, bei
kleinen Sollwertsprüngen ist jedoch auch die Anregung, d. h.
die Eingangsgröße Xw, sehr viel kleiner und damit wird ein
Überschwingen aufgrund einer schwingungsfähigen Mechanik e
benfalls kleiner werden. Daher wird vorteilhafterweise ein
Faktor vorgegeben, mit dem der Ruck maximal reduziert wird,
um einen möglichst geringen Dynamikverlust in Kauf nehmen zu
müssen.
Weiter besteht die Möglichkeit, auch TaLim und TvLim auf die
gleiche Frequenz zu legen bzw. diese Frequenz mit 2/T oder
einem anderen Vielfachen zu erreichen. Dies verstärkt die
Dämpfung bei dieser einen Frequenz, jedoch sind dabei mögli
che Auswirkungen auf die Resonanzfrequenzen der anderen Ach
sen zu berücksichtigen (unter der Annahme, dass die niedrigs
te Eigenfrequenz fres aller an einer Bewegung eines Maschinen
elementes beteiligten Achsen bedämpft wird).
Erreicht werden kann dies, wenn die maximale Beschleunigung
und die maximale Geschwindigkeit nicht erreicht werden, oder
wenn diese im zulässigen Rahmen angehoben werden. Dann gilt
nach den in den Fig. 5 bis 8 gezeigten Diagrammen:
TaLim = TrLim und TvLim = TaLim + TrLim = 2.TrLim
Um die Dämpfungswirkung bei einer bestimmten Frequenz zu er
reichen, kann es manchmal sinnvoll sein, den Ruckgrenzwert zu
erhöhen (bei f < 1/TrLim). Dabei sind jedoch wiederum die
Auswirkungen für mehrere Achsen, deren Resonanzfrequenzen un
terschiedlich sind, zu beachten. Die Dämpfung aufgrund der
Einhüllenden nach Fig. 4 sollte bei Frequenzen größer als 1/
TrLim (also bei f < 1/TrLim) bereits genügend hoch sein. Dar
auf sollte die Parametrierung des Ruckgrenzwertes ausgelegt
werden.
Zur Optimierung der gewünschten Sperrfrequenz auf der Bahn
kann zum einen das Minimum der Resonanzfrequenzen fres aller
an der Bahn beteiligten Achsen für die Beurteilung von TrLim
verwendet werden. Bei relativ ähnlichen Resonanzfrequenzen
ist ein Mittelwert aller beteiligten Achsen jedoch insgesamt
günstiger. Die Ermittlung einer kritischen Resonanzfrequenz
fres auf der Bahn kann zum anderen durch eine Gewichtung der
Resonanzfrequenzen aller beteiligter Achsen erfolgen, wobei
auch der Beitrag der jeweiligen Achse zur Bahn berücksichtigt
wird.
Eine weitere Optimierung besteht in einer Vermeidung von Ne
benmaxima. Dazu werden auch Beschleunigungs- und Bremsvorgän
ge mit TrLim aus [1/T, 2/T] durch Veränderung des Rucks auf
ein TrLim mit einer höheren Dämpfung gebracht. Damit können
höhere Ruckwerte bei gleicher Dämpfung erreicht werden, da
die Auswirkung der Einhüllenden stark abnimmt. Es müssen je
doch dann immer die Auswirkungen bei unterschiedlichen Reso
nanzfrequenzen der an der Bahn beteiligten Achsen, sowie die
Auswirkungen der Kontur betrachtet werden.
Die bisher beschriebene Funktion betrachtet nur die Änderun
gen der Bahngeschwindigkeit, nicht aber die axialen Ruckver
läufe, die sich aus der Konturkrümmung ergeben. Am einfachs
ten lässt sich diese Problemstellung bei einer Kreisbahn er
läutern.
Die beiden an einer kreisförmigen Kontur beteiligten Achsen
weisen bei konstanter Bahngeschwindigkeit in der Position, in
der Geschwindigkeit, in der Beschleunigung und auch im Ruck
einen sinusförmigen Verlauf mit der Frequenz f = v/(2.r.¶)
auf. Liegt diese Frequenz im Bereich der Resonanzfrequenz fres
der Achse, so wird diese stark angeregt.
Um solche Überlastungen der Achse zu vermeiden, wird bei
spielsweise für den gewünschten Konturverlauf der maximale
Ruck und die maximale Beschleunigung für diese Achse be
grenzt. Kann dieser Ruck nicht eingehalten werden, so wird
die Bahngeschwindigkeit abgesenkt.
Die Betrachtung des Maximalwertes kann auch hier durch eine
Betrachtung der resultierenden zeitlichen Verläufe ergänzt
werden. Bei einem Kreis ist dies relativ einfach möglich, in
dem wie bereits bei einer bekannten Funktion zur Bahnglättung
Minima und Maxima der Geschwindigkeit gesucht werden und die
se Zeit mit der Resonanzfrequenz verglichen wird. Wird eine
kritische Frequenz erkannt, so wird die Bahngeschwindigkeit
abgesenkt.
Bei beliebigen Polynomen wird wie folgt vorgegangen. Für eine
angenommene konstante Bahngeschwindigkeit wird der vorliegen
de Geschwindigkeitsverlauf der einzelnen Achsen abschnitts
weise analysiert. Die Grenzen der einzelnen Abschnitte sind
die Zeitpunkte, an denen Minima oder Maxima der Geschwindig
keit vorliegen. Für diese Abschnitte wird dann eine maximale
Bahngeschwindigkeit vorgegeben, mit der das Geschwindigkeits
profil keine oder nur geringfügige Anregungen bei der Reso
nanzfrequenz der betroffenen Achse aufweist.
Bei so einer Analyse treten häufig sehr hochfrequente Anteile
auf, die sich bei bisherigen Untersuchungen mit der Erfindung
jedoch als relativ unkritisch erwiesen haben. Diese Anteile
können daher im Extremfall komplett ignoriert werden. Als Al
ternativen bestehen als weitere Möglichkeiten:
- - der untersuchte Verlauf wird generell geglättet und danach auf Maxima und Minima untersucht oder
- - die hochfrequenten Anteile werden auf ihre Auswirkungen hin untersucht (Betrachtung der Amplitude, Flächenkriterien).
Auch Transformationen verhalten sich aus der Sicht der Bahn
geschwindigkeit identisch zu axialen Verläufen aufgrund der
Konturkrümmung. Auch hier treten bei konstanter Bahnge
schwindigkeit axiale Brems- und Beschleunigungsvorgänge auf,
die nach dem Stand der Technik nur auf Maximalwerte begrenzt
werden. Die Abhilfe schafft hier ebenfalls die obige Problem
lösung.
Die vorangehenden Ausführungen sollen nun noch anhand von
zwei exemplarischen Situationen veranschaulicht werden. Zur
vereinfachten Darstellung wird in Fig. 11-14 der Einsatz der
Erfindung ohne Ruckbegrenzung, nur mit Beschleunigungsbegren
zung aufgezeigt. Dadurch kann die satzübergreifende Wirkungs
weise der Erfindung leichter dargestellt werden. Die Zeit,
die damit optimiert wird ist nun TaLim statt TrLim.
Die Fig. 11 zeigt dazu ein erstes Beispiel eines zeitoptima
len, beschleunigungsbegrenzten Bahngeschwindigkeitsverlaufs
ohne Anpassung der Bahndynamik. Der Verlauf der Bahngeschwin
digkeit vB mit dem Geschwindigkeitswert v2 ist über die Zeit
t aufgetragen und weist Zeitpunkte t0 bis t7 auf, zu denen
sich der Verlauf von vE jeweils ändert.
Des Weiteren wird die folgende Parametrierung zugrundegelegt:
- - Faktor, um den die Beschleunigung maximal verringert wird: 1,5
- - Resonanzfrequenz der 1. beteiligten Achse AX1: 20 Hz
- - Resonanzfrequenz der 2. beteiligten Achse AX2: 10 Hz
- - Resonanzfrequenz der 3. beteiligten Achse AX3: 20 Hz
Bei Bahnbewegungen, an denen die Achse AX2 beteiligt ist,
werden alle Brems- und Beschleunigungsvorgänge angepasst, die
maximal eine Zeit von 1/10 Hz = 100 ms in Anspruch nehmen. Sind
nur die Achsen AX1 oder AX3 beteiligt, so werden alle Brems-
und Beschleunigungsvorgänge angepasst, die maximal eine Zeit
von 1/20 Hz = 50 ms in Anspruch nehmen. In den Fig. 11 und 12
wird diese Zeit als 'tadapt xy' bezeichnet.
Die Darstellung nach Fig. 12 zeigt nun den aus Fig. 11 resul
tierenden Bahngeschwindigkeitsverlauf bei Anpassung der Dyna
mik nach der Erfindung. Der Beschleunigungsvorgang zwischen
den Zeitpunkten t0 und t1 und der Bremsvorgang zwischen t2
und t3 werden durch eine Anpassung der Beschleunigung auf die
Zeit tadapt01 bzw. tadapt23 "gestreckt".
Der Beschleunigungsvorgang zwischen t4 und t5 wird mit einer
um den Faktor 1,5 reduzierten Beschleunigung durchgeführt,
wie das durch den oben genanten Faktor parametriert wurde.
Der Beschleunigungsvorgang ist dennoch vor der Zeit tadapt45
beendet. Der Bremsvorgang zwischen t6 und t7 bleibt unverän
dert, da er länger als tadapt67 dauert.
Die Fig. 13 und 14 zeigen ein weiteres Beispiel, jedoch mit
einer weiter vorteilhaften Kombination aus Anpassung der
Bahndynamik nach der Erfindung in Verbindung mit einer Glät
tung der Bahngeschwindigkeit. Die Fig. 13 zeigt dabei einen
zeitoptimalen, beschleunigungsbegrenzten Bahngeschwindig
keitsverlauf mit den Geschwindigkeiten v2 und v12 ohne Anpas
sung der Bahndynamik, ebenfalls mit Zeitpunkten t0 bis t7.
Die zugrundegelegten Parameter betragen dabei:
- - Bahnglättungsfaktor: 80%
- - Faktor, um den die Beschleunigung maximal verringert wird: 3
- - Resonanzfrequenz der 1. beteiligten Achse AX1: 20 Hz
- - Resonanzfrequenz der 2. beteiligten Achse AX2: 20 Hz
- - Resonanzfrequenz der 3. beteiligten Achse AX3: 20 Hz
Die Darstellung nach Fig. 14 zeigt den resultierenden Bahnge
schwindigkeitsverlauf mit erfindungsgemäßer Anpassung der
Bahndynamik und zusätzlicher Bahnglättung. Der gesamte Be
schleunigungs- und Bremsverlauf zwischen t1 und t2 entfällt
nunmehr, da die Verlängerung der Bearbeitungszeit ohne den
Beschleunigungsvorgang auf v12 kleiner als 80% ist.
Der gesamte Beschleunigungs- und Bremsverlauf zwischen t3 und
t5 erfüllt diese Bedingung nicht oder dauert länger als para
metriert (hier: 2/20 Hz = 100 ms). Der Beschleunigungsvorgang
von t3 nach t4 ist jedoch kürzer als 50 ms (= 1/20 Hz) und wird
daher mit einer um den Faktor 3 geringeren Beschleunigung
durchgeführt.
Der nach der Bahnglättung verbleibende Beschleunigungsvorgang
bis t1 wird durch die Adaption der Bahndynamik auf den Zeit
raum bis t1' gedehnt.
Dieses Beispiel macht deutlich, warum es von Vorteil sein
kann, die Adaption der Bahndynamik im Bahnsteuerbetrieb mög
lichst zusammen mit der Bahnglättung einzusetzen. Nur die
Beschleunigungs- oder Bremsvorgänge auf der Bahn, die von der
Bahnglättung nicht eliminiert werden, müssen damit noch für
die jeweilige Maschine optimiert werden.
Claims (23)
1. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung (v) eines bewegbaren Maschinenelementes einer nume
risch gesteuerten industriellen Bearbeitungsmaschine wie ei
ner Werkzeugmaschine, einem Roboter oder dergleichen, wobei
eine Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes in unmittelbar
aufeinanderfolgende interpolierbare Bewegungsabschnitte auf
gelöst ist, dadurch gekennzeichnet,
dass Beschleunigungsvorgänge (a) mit bei der Interpolation
resultierenden zugehörigen Ruckprofilen (r), die bei oder in
einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz (fres) des
Maschinenelementes oder der Maschine liegen, so adaptiert
werden, dass eine Zeit (TrLim), die mit einem maximal zuläs
sigen Ruck (rLim) verfahren wird, im wesentlichen dem Kehr
wert dieser kritischen Eigenfrequenz (fres) entspricht und
dass zur Adaption von ermittelten kritischen Beschleunigungs
vorgängen (a) der maximal zulässige Ruck (rLim) solange vari
iert wird, insbesondere reduziert wird, bis die Ruckzeit
(TrLim) im wesentlichen dem Kehrwert dieser kritischen Eigen
frequenz (fres) entspricht.
2. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der
Interpolation resultierende Ruckprofile (r) mit einem bei o
der in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz
(fres) des Maschinenelementes oder der Maschine liegenden Ver
lauf anhand eines satzübergreifend über mehrere interpolier
bare Bewegungsabschnitte im Voraus bestimmten Geschwindig
keitsverlaufs (v) des Maschinenelementes auf dessen Bewe
gungsbahn (x) ermittelt werden.
3. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Faktor vorgegeben wird, mit dem der maximal zulässige
Ruck (rLim) maximal reduziert wird.
4. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass als kritische Eigenfrequenz
(fres) das Minimum der Eigenfrequenzen aller an der Bewegungs
bahn (x) des Maschinenelementes beteiligten Achsen dient.
5. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass als kritische Eigenfrequenz
(fres) ein Mittelwert der Eigenfrequenzen aller an der Bewe
gungsbahn (x) des Maschinenelementes beteiligten Achsen
dient.
6. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die kritische Eigenfrequenz
(fres) durch eine Gewichtung der Eigenfrequenzen aller an der
Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes beteiligten Achsen
erfolgt.
7. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ge
wichtung anhand des Beitrags einer jeweiligen beteiligten
Achse zur Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes erfolgt.
8. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede
beteiligte Achse eine separate Adaption kritischer Beschleu
nigungsvorgänge erfolgt, wobei ein axiales Ruckprofil analysiert
wird, indem für eine angenommene konstante Bahnge
schwindigkeit des Maschinenelementes der resultierende axiale
Geschwindigkeitsverlauf analysiert wird.
9. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der
Interpolation resultierende axiale Ruckprofile mit einem bei
oder in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz
(fres) der jeweiligen Achse liegenden Verlauf abschnittsweise
satzübergreifend im Voraus ermittelt werden, wobei ein Ab
schnitt jeweils durch Minima oder Maxima des axialen Ge
schwindigkeitsverlaufs gebildet wird.
10. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 8
oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Adaption von ermittelten kritischen Beschleunigungsvor
gängen für jeden analysierten Abschnitt des axialen Geschwin
digkeitsverlaufs die maximale Bahngeschwindigkeit (v) solange
reduziert wird, bis die Ruckzeit (TrLim) im wesentlichen dem
Kehrwert der kritischen Eigenfrequenz (fres) der jeweiligen
Achse entspricht.
11. Steuerungsverfahren zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass auch die längstmögliche Zeit, mit der
mit maximaler Beschleunigung (a) verfahren werden kann (Ta
Lim) und/oder mit der mit maximaler Geschwindigkeit (v) ver
fahren werden kann, auf die gleiche Frequenz wie die Ruckzeit
(TrLim) oder ein Vielfaches davon adaptiert wird.
12. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung (v) eines bewegbaren Maschinenelementes einer nume
risch gesteuerten industriellen Bearbeitungsmaschine wie ei
ner Werkzeugmaschine, einem Roboter oder dergleichen, wobei
ein Interpolator zur Interpolation einer in unmittelbar auf
einanderfolgende interpolierbare Bewegungsabschnitte aufge
lösten Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass
durch eine Ruckbegrenzung solche Beschleunigungsvorgänge (a)
mit bei der Interpolation resultierenden zugehörigen Ruckpro
filen (r), die bei oder in einem Bereich nahe einer kriti
schen Eigenfrequenz (fres) des Maschinenelementes oder der Ma
schine liegen, so adaptierbar sind, dass eine Zeit (TrLim),
die mit einem maximal zulässigen Ruck (rLim) verfahren wird,
im wesentlichen dem Kehrwert dieser kritischen Eigenfrequenz
(fres) entspricht und dass die Ruckbegrenzung den maximal zu
lässigen Ruck (rLim) zur Adaption von ermittelten kritischen
Beschleunigungsvorgängen (a) solange variiert, insbesondere
reduziert, bis die Ruckzeit (TrLim) im wesentlichen dem Kehr
wert dieser kritischen Eigenfrequenz (fres) entspricht.
13. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der
Interpolation resultierende Ruckprofile (r) mit einem bei
oder in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz
(fres) des Maschinenelementes oder der Maschine liegenden Ver
lauf durch die Ruckbegrenzung anhand eines satzübergreifend
über mehrere interpolierbare Bewegungsabschnitte im Voraus
bestimmten Geschwindigkeitsverlaufs (v) des Maschinenelemen
tes auf dessen Bewegungsbahn (x) ermittelbar sind.
14. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ruckbegrenzung einen Faktor vorgibt, mit dem der maximal
zulässige Ruck (rLim) maximal reduzierbar ist.
15. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ruckbegrenzung als kriti
sche Eigenfrequenz (fres) das Minimum der Eigenfrequenzen al
ler an der Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes beteilig
ten Achsen dient.
16. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 12 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Ruckbegrenzung als kriti
sche Eigenfrequenz (fres) ein Mittelwert der Eigenfrequenzen
aller an der Bewegungsbahn (x) des Maschinenelementes betei
ligten Achsen dient.
17. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 12 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Ruckbegrenzung Mittel zur
Gewichtung der Eigenfrequenzen aller an der Bewegungsbahn (x)
des Maschinenelementes beteiligten Achsen umfasst.
18. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ruck
begrenzung eine Gewichtung anhand des Beitrags einer jeweili
gen beteiligten Achse zur Bewegungsbahn (x) des Maschinenele
mentes vornimmt.
19. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass durch die
Ruckbegrenzung für jede beteiligte Achse eine separate Adap
tion kritischer Beschleunigungsvorgänge durchführbar ist, wo
bei ein axiales Ruckprofil analysierbar ist, indem für eine
angenommene konstante Bahngeschwindigkeit des Maschinenele
mentes der resultierende axiale Geschwindigkeitsverlauf ana
lysiert wird.
20. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, dass durch die
Ruckbegrenzung resultierende axiale Ruckprofile mit einem bei
oder in einem Bereich nahe einer kritischen Eigenfrequenz
(fres) der jeweiligen Achse liegenden Verlauf abschnittsweise
satzübergreifend im Voraus ermittelbar sind, wobei ein Ab
schnitt jeweils durch Minima oder Maxima des axialen Ge
schwindigkeitsverlaufs gebildet wird.
21. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach Anspruch 19
oder 20, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Adaption von ermittelten kritischen Beschleunigungs
vorgängen für jeden analysierten Abschnitt des axialen Ge
schwindigkeitsverlaufs durch die Ruckbegrenzung die maximale
Bahngeschwindigkeit (v) solange reduzierbar ist, bis die
Ruckzeit (TrLim) im wesentlichen dem Kehrwert der kritischen
Eigenfrequenz (fres) der jeweiligen Achse entspricht.
22. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 12 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, dass durch die Ruckbegrenzung auch
die längstmögliche Zeit, mit der mit maximaler Beschleunigung
(a) verfahren werden kann (TaLim) und/oder mit der mit maxi
maler Geschwindigkeit (v) verfahren werden kann, auf die
gleiche Frequenz wie die Ruckzeit (TrLim) oder ein Vielfaches
davon adaptierbar ist.
23. Numerische Steuerung zur ruckbegrenzten Geschwindigkeits
führung eines bewegbaren Maschinenelementes nach einem der
vorangehenden Ansprüche 12 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Ruckbegrenzung als ein
linearisiertes digitales Filter ausgestaltet ist, das in je
dem Arbeitspunkt (xSoll) des Maschinenelementes einen zugehö
rigen Rucksollwert (rSoll) liefert.
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