DE10033561A1 - Elektronisch kommutierter Motor mit Kommutierungssignal - Google Patents
Elektronisch kommutierter Motor mit KommutierungssignalInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektronisch kommutierten Motor, bei dem zur Kommutierung zunächst die Ausgangssignale einer Mehrzahl von entsprechend angeordneten Hallsensoren zur Generierung eines mehrstelligen digitalen Codes ausgewertet werden, und bei dem nach dem Anlauf des Motors nur noch eine Stelle des Codes durch Auswertung des Ausgangssignales eines einzigen Hallsensors generiert wird während die restlichen Stellen des digitalen Codes einer in einem elektronischen Logikbaustein als Bitmuster gespeicherten Tabelle entnommen oder mittels eines entsprechenden Algorithmus bestimmt werden. Vorteil dieser Maßnahme ist, dass die Kommutierung nicht mehr von der lagetoleranzabhängigen Anordnung mehrerer Hallsensoren abhängt, sondern zum bestmöglichen Zeitpunkt erfolgt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektronisch kommutierten Motor und ein
Verfahren zum Betrieb dieses Motors nach dem Oberbegriff der unabhängigen
Patentansprüche 1 und 9.
Der Einfachheit halber und zum besseren Verständnis wird in der Beschreibung in
erster Linie von einem permanentmagnetisch erregten Dreiphasenmotor gesprochen,
dessen Phasen in bekannter Weise angeordnet sind. Die vorliegende Erfindung ist
jedoch nicht auf eine Ausführungsform mit drei Phasen beschränkt, sondern in vollem
Umfange auch auf Ausführungen mit mehr als drei Phasen und/oder mehr als einem
Permanent-Magnetpolpaar anwendbar.
Die Ansteuersignale für die einzelnen Phasen werden von entsprechenden Positions
sensoren erzeugt. Gemäß dem Stand der Technik werden als Positionssensoren
bevorzugt Hallelemente oder Hall ICs eingesetzt. Der gegenseitige
Drehwinkelabstand bzw. der im Bogenmass angegebene Abstand der einzelnen Halls
zueinander ist abhängig von der Anzahl der Magnetpolpaare, wobei die exakten
Kommutierungszeitpunkte nur dann gewährleistet sind, wenn die Abstandstoleranz
der Positionssensoren gleich Null ist. In der Praxis ist diese Forderung nicht
realisierbar, so dass die Bestromung der von den betreffenden Halls angesteuerten
Phasenwicklungen entweder zu früh oder zu spät einsetzt.
Solche fehlerhaften Kommutierungen haben einen Anstieg der Drehmomentwelligkeit
des Motors zur Folge, was einerseits zu verstärkten Vibrationen führt und andererseits
eine exakte Positions- oder Drehmomentsteuerung erschwert.
Eine Positioniergenauigkeit für die Halls von ±0,1 mm ist beispielsweise nur mit
extrem grossem Aufwand realisierbar und genügt den Anforderungen um so weniger,
je weiter das Sensorsystem des Motors miniaturisiert wird.
Dieses Problem ist insbesondere bei Motoren mit grösserer Polpaarzahl noch
wesentlich stärker ausgeprägt, da hierbei der einem 'elektrischen' Drehwinkel
entsprechende 'mechanische' Winkelabstand, unter dem die Halls angeordnet werden
müssen immer kleiner wird.
Insbesondere, wenn die Außenabmessungen dieser Motoren in Anpassung an
entsprechende Einbauverhältnisse immer kleiner werden, so daß auch der Radius des
Kreises, auf dem Halls angeordnet werden, abnimmt, vergrößert sich - bei gleicher
Positioniergenauigkeit - der daraus resultierende prozentuale Winkelfehler.
Je kleiner also der Motor und je größer die Zahl der Magnetpolpaare, um so kritischer
wirken sich die Positionstoleranzen der Hallsensoren als Winkelfehler in Bezug auf
den (die) Kommutierungszeitpunkt(e) der betreffenden Phasenwicklung(en) aus.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die mittels Hall-Sensoren
erzeugten Kommutierungssignale präziser und weniger toleranzbehaftet zu
generieren, so dass die Kommutierung nicht mehr von entsprechend
dimensionsbehafteten Streuungen bezüglich der Anordnung dieser Hall-Sensoren auf
der Leiterplatte abhängig ist.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch die technischen Lehren der
selbständigen Patentansprüche 1 und 9.
Wichtig im Sinne der Erfindung ist, dass nach dem Anlauf des Motors nur noch die
Ausgangssignale eines einzigen Positionssensors als Signalquelle ausgewertet
werden. Der Anlauf erfolgt - wie bisher auch - unter Berücksichtigung der
toleranzbehafteten Ausgangssignale von wenigstens zwei mit derselben Taktfrequenz
arbeitenden Positionssensoren.
Alle weiteren Kommutierungszeitpunkte werden aus der Taktfrequenz dieser einen
Signalquelle abgeleitet, wobei die Taktfrequenz dieser einen Signalquelle ein
ganzzahliges Vielfaches (entsprechend der Anzahl der Phasen) der Taktfrequenz ist,
mit der die übrigen, für einen drehrichtungskonformen Motoranlauf benötigten,
Positionssensoren angesteuert werden. Als Signalquelle mit der höheren
Taktfrequenz kann zum Beispiel ein weiterer Hallsensor vorgesehen sein, der über
eine zusätzliche Magnetspur mit entsprechend höherer Polpaarzahl angesteuert wird.
Die höhere Taktfrequenz kann aber auch von einem der mit der niedrigeren
Taktfrequenz arbeitenden Positionssensoren abgeleitet werden, dessen niedrige
Taktfrequenz durch ein hierfür geeignetes Verfahren der Signaltechnik entsprechend
aufbereitet und vervielfacht wird.
Die Hallsensoren sind auf einer feststehenden Leiterplatte angeordnet, während sich
die mit dem Rotor fest verbundene Steuermagnetscheibe im Abstand Z1 um die
gemeinsame Z-Achse dreht.
Im Falle eines zusätzlichen Hallsensors H4 sind die Halls H1, H2 und H3 um 30°
mechanisch (entsprechend 60° elektrisch) gegeneinander auf einem Kreisbogen um Z
mit dem Radius R1 angeordnet, wobei R1 dem mittleren Radius der inneren
Magnetspur 1 (zwei Polpaare) entspricht.
Der zusätzliche Hallsensor H4 ist beispielsweise diametral zu H2 auf einem
Kreisbogen mit dem Radius R2 angeordnet, wobei R2 etwa dem mittleren Radius der
äußeren Magnetspur 2 (3 × 2 = 6 Magnetpolpaare) entspricht.
Wenn beispielsweise der Hallsensor jeweils von einem Nordpol auf logisch "1", und
dementsprechend von einem Südpol auf logisch "0" geschaltet wird, ergibt sich bei
Drehung der Steuermagnetscheibe ein in den späteren Zeichnungen noch zu
erläuterndes Zustandsdiagramm. Da man bereits unmittelbar nach dem ersten
Zustandswechsel anhand einer Wahrheitstabelle feststellen kann, ob der Motor in die
gewünschte Richtung dreht, kann schon kurz nach dem Anlauf des Motors, frühestens
jedoch nach dem ersten Zustandswechsel, auf den mit der höheren Frequenz
getakteten Hallsensor H4 umgeschaltet werden.
Nach dem Umschalten werden die Kommutierungszeitpunkte ausschließlich vom
Ausgangssignal des Hallsensors H4 vorgegeben. Dieser Zustand kann bis zum
erneuten Stillstand des Motors beibehalten werden. Wichtig ist aber, dass vor einem
Neuanlauf, spätestens also im Stillstand, die Zustandssignale der übrigen Halls wieder
aktiviert werden müssen, damit beim nächsten Anlauf des Motors die aktuelle
Rotorstellung eindeutig verifiziert werden kann. Um dies gewährleisten zu können,
müssen in diesem Betriebszustand auch die Signale der übrigen Hall-Sensoren H1-
H3 ausgewertet werden.
Erfindungsgemäss wird also in einem ersten Lösungsansatz, ausgehend vom Stand
der Technik, vorgeschlagen, ein viertes Hall H4 und eine zweite Steuermagnetspur
vorzusehen, um die exakten Kommutierungszeitpunkte aus der höheren Taktfrequenz
des zusätzlichen Hallsensors ableiten zu können.
Anhand der sich ergebenden Wahrheitstabelle erkennt man, dass bei einem
permanentmagnetisch erregten Dreiphasenmotor für eine eindeutige Positions- und
Drehrichtungserkennung prinzipiell nur drei Hallsensoren benötigt werden. Neben
dem Hallsensor H4 mit der höheren Taktfrequenz und einer zusätzlichen zweiten
Steuermagnetspur werden also nur noch zwei weitere Halls z. B. H2 und H3 benötigt
anstelle der zunächst vorgeschlagenen drei Halls H1, H2 und H3. Diese Lösung ist
kostengünstiger, da insgesamt, dem Stand der Technik entsprechend, wiederum nur
drei Halls verwendet werden. In diesem Fall wird der Motor mit H2, H3 und H4
gestartet und nach dem Start, frühestens nach dem ersten Zustandswechsel, nur
noch H4 ausgewertet.
Ab diesem Zeitpunkt werden also die Signale der übrigen Halls nicht mehr
berücksichtigt, so dass die Kommutierungszeitpunkte toleranzfrei nur noch vom
Zustandswechsel des Halls H4 vorgegeben werden. Die Ansteuerung der die
Spulenströme schaltenden Leistungstransistoren erfolgt beispielsweise über einen
vorgeschalteten µ-Prozessor.
Erfindungsgemäss wird also in einem zweiten Lösungsansatz vorgeschlagen, die vom
Stand der Technik ausgehende Mindestanzahl von Positionssensoren zu verwenden,
wobei jedoch einer dieser Positionssensoren auf einem Kreisbogen mit einem
anderen beispielsweise einem grösseren Radius angeordnet ist und über eine zweite
Magnetspur mit entsprechend höherer Polpaarzahl angesteuert wird. Dieser
Positionssensor liefert dann die zur Bestimmung der exakten
Kommutierungszeitpunkte benötigte höhere Taktfrequenz.
In einem dritten erfindungsgemässen Lösungsansatz wird vorgeschlagen, die zur
Bestimmung der exakten Kommutierungszeitpunkte benötigte höhere Taktfrequenz
durch ein geeignetes und an sich bekanntes Verfahren der Signaltechnik aus der
Taktfrequenz eines der mit der üblichen niedrigen Taktfrequenz angesteuerten
Positionssensoren H1 oder H2 oder H3 z. B. durch Frequenzvervielfachung
herzuleiten.
Die Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, dass zum Starten des Motors die
Zustandssignale von allen Hall-Sensoren ausgewertet werden, dass aber nach dem
Anlauf des Motors die Kommutierung nur noch von den Zustandssignalen eines
einzigen Hall-Sensors ausgelöst wird. Es handelt sich also um ein neuartiges
Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zunächst in der ersten Phase
zum Anlauf des Motors die relativ dimensionsabhängigen und dadurch
fehlerbehafteten Kommutierungssignale aus einer Mehrzahl von in der Ebene
zueinander versetzten Hall-Sensoren gewonnen werden, und dass frühestens nach
zum Anlauf des Motors die relativ dimensionsabhängigen und dadurch
fehlerbehafteten Kommutierungssignale aus einer Mehrzahl von in der Ebene
zueinander versetzten Hall-Sensoren gewonnen werden, und dass frühestens nach
dem ersten Zustandswechsel eines der Hall-Sensoren die Kommutierungssignale nur
noch aus einem einzigen Hall-Sensor gewonnen werden, während die von den
anderen Hall-Sensoren erzeugten Signale unberücksichtigt bleiben. Wichtig ist also,
dass nach dem Start nur ein einziger Hall-Sensor als Taktgeber für die Kommutierung
des Motors zuständig ist. Damit werden lagetoleranzabhängige Streuungen der
Kommutierungssignale vermieden, weil eben nur noch die Zustandssignale eines
einzigen Hall-Sensors für die Kommutierung des Motors ausgewertet werden.
In einer Ausführungsform eines Motors mit drei Phasen werden also drei oder mehr
Sensorsignale ausgewertet, aus denen ein mindestens dreistelliger, digitaler Code
gebildet wird. Dieser digitale Code ist die Referenz dafür, in welcher Phasenlage sich
der Rotor relativ zum Stator gerade befindet.
Zum Startzeitpunkt liegt ein bestimmter Code vor, z. B. Code 1-0-0. Bezüglich einer
vorgegebenen bzw. beabsichtigten Drehrichtung weiß man dann aber auch, welche
Codes als nächstes folgen, nachdem sich der Rotor in Bewegung gesetzt hat.
Bei entgegengesetztem Drehsinn des Rotors würden diese Codes in der
entgegengesetzten Richtung abgearbeitet werden.
Nachdem man durch Abfrage und Auswertung der von den Hallsensoren
bereitgestellten Zustandssignale den aktuellen Code für die Stillstandsposition kennt,
sind auch die benachbarten und alle anschließenden Codes bekannt, wobei je nach
Drehrichtung, mit jedem Zustandswechsel eine Stelle des Codes geändert und so der
entsprechende nächstfolgende Code generiert wird.
Im folgenden wird erläutert, dass die beschriebenen Prinzipien nicht nur für einen
dreiphasigen Motor gelten, sondern auch für Motoren mit mehr als drei Phasen.
Grundsätzlich gilt, dass ein dreiphasiger Motor mit bipolarer Ansteuerung sechs
verschiedene Zustände in der Ansteuerung der Phasen benötigt. Es handelt sich
demgemäss um einen sechspulsigen Motor. Die verwendete Polpaarzahl besagt nun,
nach welchem mechanischen Rotordrehwinkel ein voller elektrischer Zyklus
durchlaufen ist, dabei gilt: je 60 Grad elektrisch entsprechen 30 Grad mechanisch.
Bei mehrphasigen Motoren mit mehr als drei Phasen gelten analoge Verhältnisse.
Zur Kommutierung eines dreiphasigen Motors mit zwei Polpaaren wird also eine Folge
von sechs verschiedenen Codes benötigt entsprechend den sechs verschiedenen, zu
einem elektrischen Zyklus gehörigen, Zustandswechseln (ein Zyklus gleich 360 Grad
elektrisch entsprechen 180 Grad mechanisch oder einer halben Umdrehung).
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der
einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben
und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer
Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
Es zeigen:
Fig. 1: Schematisiert ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Motorschaltung eines dreiphasigen Motors mit vier Hall-Sensoren;
Fig. 2: Die schematisierte Anordnung der Hall-Sensoren auf einer stationären
Leiterplatte, und deren Zuordnung zu einer mit dem Rotor drehfest
verbundenen Steuermagnetscheibe, deren Magnetpolpaare die Hall-
Sensoren ansteuern.
Fig. 3: Die Signale der einzelnen Hall-Sensoren zu der daraus abgeleiteten
Codetabelle.
Fig. 4: Eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Ausführungsform einer
Motorschaltung unter Verwendung von drei Hall-Sensoren;
Fig. 5: Die sich aus der Steuerschaltung nach Fig. 4 ergebenden Signale der
verwendeten drei Hall-Sensoren in Verbindung zu der in Tabellenform
dargestellten zugehörigen Codefolge.
In Fig. 1 ist allgemein eine Steuerschaltung für einen dreiphasigen Motor 20
dargestellt, dessen Phasen U, V, W über die Phasenleitungen 26 bestromt werden.
Die Phasenleitungen 26 sind mit einer Leistungsendstufe 23 verbunden, in der eine
Mehrzahl von Leistungstransistoren angeordnet sind, die ihrerseits von
Kommutierungssignalen 24a, b, c über Steuerleitungen 24 angesteuert werden. Die
gesamte Endstufe 23 wird von einer Hauptstromversorgung 25 gespeist.
Die Erzeugung der Kommutierungssignale 24a, b, c erfolgt beispielsweise über einen
Hall-Encoder 21, der von einer Versorgungsspannung 22 versorgt ist.
Wichtig ist, dass am Motor 20 nun insgesamt vier verschiedene Hall-Sensoren 2, 3, 4,
5 verteilt angeordnet sind, die nachfolgend auch mit dem Buchstaben H1 bis H4
bezeichnet werden.
Die von diesen Hall-Sensoren 2-5 kommenden Zustandssignale werden im Encoder
21 in nicht näher dargestellter Weise zu den, die Leistungstransistoren ansteuernden,
Kommutierungssignalen 24a, b, c umgeformt.
Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Ansicht und beispielhaft für die vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten anhand eines schematisierten Ausführungsbeispiels das
Wirkprinzip, nach welchem die auf einer gehäusefesten Leiterplatte 1 angeordneten
Hall-Sensoren 2-5 von mit der Rotordrehzahl umlaufenden Magnetpolen angesteuert
werden.
Wegen der kreisringförmigen Anordnung der Steuermagnetpole werden die
Hall-Sensoren im angeführten Beispiel durch axiale, also parallel zur Rotationsachse
gerichtete, Feldkomponenten angesteuert. Die Erfindung schliesst jedoch auch
Lösungen ein, bei denen entsprechend ausgerichtete Hall-Sensoren von den radialen
Feldkomponenten z. B. eines entsprechend magnetisierten Polrades angesteuert
werden.
Die beiden miteinander in Wirkbeziehung stehenden Funktionskomponenten, nämlich
die mit dem Rotor fest verbundene Steuermagnetscheibe 10 und die mit den Hall-
Sensoren 2-5 bestückte Leiterplatte 1 sind dicht übereinander liegend und in Bezug
zur gemeinsamen Achse 15 zueinander fluchtend im Abstand 7 - hier stark gedehnt
dargestellt - im oder am Motor angeordnet.
Auf der Steuermagnetscheibe 10 aus magnetischem Material befinden sich zwei
kreisringförmige konzentrisch angeordnete Spuren 11 und 12 mit zwei
Magnetpolpaaren 14 auf der inneren Spur 11 und sechs Magnetpolpaaren 13 auf der
äusseren Spur 12.
Über die zur Achse 15 parallelen Hilfs- bzw. Projektionslinien 19 soll angedeutet
werden welcher der Hall-Sensoren von welcher der Spuren angesteuert wird und
welcher Magnetpol in der dargestellten Konstellation den jeweiligen Schaltzustand
des betreffenden Halls bestimmt. Rotor und Scheibe 10 sollen sich in Pfeilrichtung 18
drehen.
Die Hall-Sensoren 2 bis 4 sind auf einem inneren Kreisbogen 8 mit einem
gegenseitigen Winkelabstand von 60° angeordnet, der Hall-Sensor 5 dagegen auf
einem äusseren Kreisbogen 9 dem Hall-Sensor 3 diametral gegenüberliegend.
Die den Pollängen auf der äusseren Spur 12 entsprechenden Winkelabschnitte 6, 6'
von jeweils 30° markieren zugleich die jeweiligen Polübergänge.
Die dargestellte Anordnung der Hall-Sensoren auf der Leiterplatte ist ebenso wie die
Anordnung und Aufteilung der Manetspuren auf der Steuerscheibe beispielhaft und
lediglich eine von mehreren möglichen Gestaltungsvarianten.
In Fig. 3 sind die Schaltzustände der einzelnen Hall-Sensoren dargestellt mit
dem dazugehörigen Code, wobei die Fig. 3a-3d jeweils den zeitlichen Verlauf der
zu den Hall-Sensoren H1-H4 gehörigen Ausgangssignale 29-32 zeigen, die sich
ergeben wenn die Steuerscheibe 10, wie in Fig. 2 angedeutet, in Pfeilrichtung 18
weiterdreht.
Einem vollen elektrischen Zyklus X1-X6 ist dabei insgesamt eine Folge von
6 unterschiedlichen Zustandskombinationen zugeordnet, aus denen sich die in
Fig. 3e dargestellte vierstellige digitale Codefolge ergibt.
Dadurch, dass der auf dem radial äusseren Kreisbogen angeordnete Hall-Sensor H4
von der äusseren Spur 12 mit der dreifachen Zahl von Magnetpolpaaren 13
angesteuert wird, im Vergleich zur inneren Spur 12, welche die auf dem inneren
Kreisbogen angeordneten Hall-Sensoren H1-H3 ansteuert, ergibt sich, dass das
Ausgangssignal von H4 die dreifache Schaltfrequenz besitzt verglichen mit der
Schaltfrequenz der zu den Hall-Sensoren H1-H3 gehörigen Ausgangssignale 30-32.
Durch die unterschiedlichen Zustände der einzelnen Ausgangssignale 29-32 ergibt
sich die in der Codetabelle 28 dargestellte vierstellige digitale Codefolge, wobei
beispielsweise im Zustandsbereich X1 die Signale 29, 30 der Hall-Sensoren H3 und
H4 "On" sind, während die Signale 31, 32 der Hall-Sensoren H1 und H2 "Off" sind,
was durch die Ziffern 1 und 0 im Bereich X1 in der Codetabelle von Fig. 3e
dargestellt ist.
Bezüglich der Zustandsbereiche X1 bis X6 wird also die Codetabelle mit sechs
unterschiedlichen Zuständen durchlaufen, wobei die einzelnen Zustände in dem
Hall-Encoder voneinander unterschieden und daraufhin die entsprechenden
Kommutierungssignale 24a, b, c generiert werden.
Es ist im übrigen unwesentlich im Sinne des Erfindungsgedankens, dass der äußere
Hall-Sensor 4 auf dem äusseren Kreisbogen 9 mit dem größeren Radius R2 liegt. Es
könnte auch umgekehrt vorgesehen werden, dass die Hall-Sensoren H1-H3 auf dem
äusseren Kreisbogen 9 liegen und der Hall-Sensor H4 auf dem inneren Kreisbogen 8.
Wichtig ist nur, dass ein Hall-Sensor, in diesem Fall beispielsweise H4, von der
dreifachen Polpaarzahl der Steuermagnetscheibe angesteuert wird, als
vergleichsweise die übrigen Hall-Sensoren H1-H3.
Es kommt also für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens nicht
notwendigerweise darauf an, dass die äußere Spur 12 sechs Polpaare aufweist.
Bei Motoren mit mehr als drei Phasen können auch andere Polpaar-Verhältnisse von
Magnetpolpaaren 13, 14 auf der innerer Spur 11 im Vergleich zu denen auf der
äusseren Spur 12 verwendet werden.
Es gilt lediglich, dass die Magnetpole auf einer der beiden Spuren, z. B. auch der
äusseren Spur 12 ein ganzzahliges Vielfaches der Anzahl an Magnetpolen auf der
anderen Spur, z. B. der inneren Spur 11, bilden.
In Fig. 4 ist im Vergleich zur Fig. 1 eine abgewandelte Ausführungsform mit
insgesamt drei Hallsensoren H2-H4 dargestellt. Anhand der Fig. 5 wird
nachgewiesen, dass auch mit dieser verminderten Anzahl von Hall-Sensoren (H2-H4)
der Erfindungsgedanke verwirklicht wird.
Die Codetabelle in der Fig. 5d zeigt, dass sich - im Vergleich zur Codetabelle 28
nach Fig. 3e - im Hinblick auf die Zustände X1-X6 ebenfalls sechs voneinander
unterscheidbare Zustände ergeben. Dies heißt, es kann dieselbe Funktion auch mit
insgesamt nur drei Hall-Sensoren verwirklicht werden.
Damit ist nachgewiesen, dass bei einem dreiphasigen Motor im Sinne der Erfindung
sowohl drei als auch vier Hall-Sensoren verwendet werden können.
1
Leiterplatte
2
Hall-Sensor (H
1
)
3
Hall-Sensor (H
2
)
4
Hall-Sensor (H
3
)
5
Hall-Sensor (
4
)
6
Winkelabstand (30°)
7
mechanischer Abstand (Z
1
)
8
innerer Kreisbogen (R
1
)
9
äußerer Kreisbogen (R
2
)
10
Steuermagnetscheibe
11
innere Spur
12
äußere Spur
13
Magnetpolpaar (äußere)
14
Magnetpolpaar (innere)
15
Z-Achse
16
Winkelachse (stationär)
17
rotierende Winkelachse
18
Pfeilrichtung
19
Projektionslinie
20
Motor
21
Hall-Encoder
22
Versorgungsspannung
23
Leistungsendstufe
24
Steuerleitung
24
a, b, c Kommutierungssignale
25
Hauptstromversorgung
26
Phasenleitung
27
Impuls on
28
Codetabelle
29
Signal
30
Signal
31
Signal
32
Signal
Claims (13)
1. Elektronisch kommutierter Motor, bei dem die Ausgangssignale einer Mehrzahl von
entsprechend angeordneten Hallsensoren ausgewertet werden zur Generierung
eines mehrstelligen digitalen Codes anhand dessen die Bestromung der jeweiligen
Phase(n) des Motors in Bezug auf Kommutierungszeitpunkt und Stromrichtung
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bestromung der betreffenden
Phase(n) beim Anlauf des Motors die Signale (29-32) aller Hallsensoren (2-5),
mindestens aber die zur eindeutigen Stellungs- und Drehrichtungserkennung
benötigte Anzahl berücksichtigt und ausgewertet werden und frühestens nach dem
ersten Zustandswechsel des in der Tabelle (28) beispielhaft angegebenen
mehrstelligen digitalen Codes nur noch das Signal (29) eines einzigen Hallsensors
(5) berücksichtigt und ausgewertet wird.
2. Elektronisch kommutierter Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Anlauf des Motors nur noch eine Stelle des mehrstelligen digitalen
Codes durch Auswertung des Ausgangssignales eines einzigen Hallsensors (5)
generiert wird und die restlichen Stellen des digitalen Codes einer in einem
elektronischen Logikbaustein als Bitmuster gespeicherten Tabelle entnommen oder
mittels eines entsprechenden Algorithmus bestimmt werden.
3. Elektronisch kommutierter Motor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Taktfrequenz des einen Hallsensors (5) von dem die
Kommutierung der Phasen nach dem Anlauf abgeleitet wird, ein ganzzahliges
Vielfaches der Taktfrequenz der übrigen Hallsensoren (2-4) ist.
4. Elektronisch kommutierter Motor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Weiterschaltung des digitalen Codes entsprechend
Tabelle (28) durch den Zustandswechsel des Ausgangssignals (29) des einen
weiterverwendeten Hall-Sensors (5) ausgelöst wird.
5. Elektronisch kommutierter Motor nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die höhere Frequenz des einen zur Kommutierung
weiterverwendeten Hall-Sensors (5) durch eine gegenüber den anderen Hall-
Sensoren (2-4) höhere Anzahl magnetisierter Elemente (13, 14) einer
Steuermagnetscheibe (10) bewirkt wird, die drehfest mit dem Rotor verbunden ist.
6. Elektronisch kommutierter Motor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die höhere Frequenz des einen zur Kommutierung
verwendeten Hall-Sensors (5) mittels eines Polrades mit einer entsprechend
höheren Polzahl erzeugt wird.
7. Elektronisch kommutierter Motor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die höhere Frequenz aus dem Ausgangssignal eines mit
niedriger Frequenz arbeitenden Hall-Sensors durch Frequezvervielfachung mittels
eines geeigneten Verfahrens der Signaltechnik erzeugt wird.
8. Elektronisch kommutierter Motor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Frequenzvervielfachung mittels analog und oder digital
arbeitender elektronischer Bauelemente bzw. Schaltungen erfolgt.
9. Verfahren zur Steuerung eines elektronisch kommutierten Motors, bei dem zunächst
die Ausgangssignale einer Mehrzahl von entsprechend angeordneten Hallsensoren
ausgewertet werden zur Generierung eines mehrstelligen digitalen Codes anhand
dessen die Bestromung der jeweiligen Phase(n) zum Anlauf des Motors in Bezug
auf Kommutierungszeitpunkt und Stromrichtung erfolgt und bei dem nach dem
Anlauf des Motors nur noch eine Stelle des Codes durch Auswertung des
Ausgangssignales eines einzigen Hallsensors generiert wird während die restlichen
Stellen des digitalen Codes einer in einem elektronischen Logikbaustein als
Bitmuster gespeicherten Tabelle entnommen oder mittels eines entsprechenden
Algorithmus bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten
Verfahrensschritt, wenigstens bis zum ersten Zustandswechsel eines in der Tabelle
(28) beispielhaft wiedergegebenen mehrstelligen digitalen Codes alle
Ausgangssignale (29-32) der Hall-Sensoren (2-5) mindestens jedoch die zur
eindeutigen Stellungs- und Drehrichtungserkennung erforderliche Anzahl untersucht
und ausgewertet werden zur Verifizierung der Drehrichtung des Motors (20), dass in
einem zweiten Verfahrensschritt entschieden wird, in welcher Richtung die
Sequenzen der Folgecodes gemäss Tabelle(28) abgearbeitet werden müssen, und
dass im dritten Verfahrensschritt, frühestens nach dem ersten Zustandswechsel des
mehrstelligen digitalen Codes nur noch das Signal (29) des einen alleine
weiterverwendeten, mit höherer Frequenz arbeitenden Hall-Sensors (5) ausgewertet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass für die Generierung
und oder Fortschaltung des mehrstelligen digitalen Codes ausschliesslich oder
wahlweise das von dem Hall-Sensor (5) erzeugte Signal (29) ausgewertet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-10, dadurch gekennzeichnet, dass
spätestens im Stillstand vor einem Neuanlauf des Motors (20) die Signale (29-32)
aller zur Verfügung stehenden Hall-Sensoren (2, 3, 4, 5) ausgewertet werden.
12. Elektronisch kommutierter Motor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einem dreiphasigen Motor (20) insgesamt 4 Hall-
Sensoren (2-5) verwendet werden.
13. Elektronisch kommutierter Motor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einem dreiphasigen Motor (20) insgesamt 3 Hall-
Sensoren (3-5) verwendet werden.
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