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AT317598B - Weichschaumstoffplatte für die Vermehrung von Stecklingen und Samen - Google Patents

Weichschaumstoffplatte für die Vermehrung von Stecklingen und Samen

Info

Publication number
AT317598B
AT317598B AT1043371A AT1043371A AT317598B AT 317598 B AT317598 B AT 317598B AT 1043371 A AT1043371 A AT 1043371A AT 1043371 A AT1043371 A AT 1043371A AT 317598 B AT317598 B AT 317598B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
foam
seeds
cuttings
sep
individual
Prior art date
Application number
AT1043371A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Naue Kg E A H
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE19702059748 external-priority patent/DE2059748A1/de
Priority claimed from DE19702062497 external-priority patent/DE2062497A1/de
Priority claimed from DE19712101161 external-priority patent/DE2101161A1/de
Priority claimed from DE19712117784 external-priority patent/DE2117784A1/de
Application filed by Naue Kg E A H filed Critical Naue Kg E A H
Application granted granted Critical
Publication of AT317598B publication Critical patent/AT317598B/de

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  • Cultivation Of Plants (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Gegenstand der Erfindung ist eine Weichschaumstoffplatte aus einer Vielzahl von noch zu einer Einheit zusammenhängenden Einzelballen für die Vermehrung von Stecklingen und Samen, welche im Schaumstoffballen verbleiben und gegebenenfalls mit diesem zusammen verzogen werden. 



   Es ist bekannt, verschiedene Schaumstoffe als Pflanzensubstrat zu verwenden, sei es als
Bodenlockerungsmittel, sei es zur Verbesserung des Luft- und Wasserhaushaltes des Bodens. Ferner sind Schäume bekannt, die als Zwischenschicht zwischen dem Kulturboden (Humus) und dem Untergrund als Wasser-Reservoir benutzt werden. 



   Es sind dies meistens Schäume, die an Ort und Stelle erzeugt und in den Boden eingeführt werden. Solche
Schäume bestehen meist aus Harnstoff-Formaldehyd und sind nicht gummielastisch ; sie können zwar komprimiert werden, können sich dann aber nicht oder nur sehr wenig wieder aufrichten. Unter Druck werden sie zu einer mehr oder weniger kompakten Masse, die ihre Funktion verloren hat. Solche Schäume können zwar auch mit Dünger und Samen angereichert werden, sind aber nur bedingt örtlich veränderbar. 



   Die deutsche Offenlegungsschrift 1557928 beschreibt eine verfilzte Matte aus natürlichen Cellulose-Fasern, die mit olefinisch ungesättigten Monomeren chemisch gebunden sind. Dieser Rohstoff wird in Formen gefüllt, die aus einer Vielzahl von Einzelwürfeln bestehen, wobei das gewonnene Produkt eine Würfelplatte ist, die auf einer zusammenhängenden, nicht-vorgeteilten Grundplatte steht, und die nur durch ein Werkzeug (Schere,
Stanze od. dgl.) in Einzelwürfel aufgeteilt werden kann. Das dort verwendete Bindemittel (Metallsalz der
Polyacrylsäure, Polyacrylnitril), besonders in Verbindung mit natürlicher Zellulose, ist keineswegs pflanzenfreundlich, wie die Praxis eindeutig bewiesen hat. So sterben z. B. Jungpflanzen aus Samen wenige Tage nach dem Aufgehen ab und Stecklinge fallen zu mehr als 40% aus, weil die verwendeten Stoffe das Wachstum der Pflanzen stören. 



   Aus der USA-Patentschrift Nr. 3, 417, 171 ist ein geschäumtes Bodenverbesserungsmittel bekannt, welches aus einem thermoplastischen, geschlossenzelligen Schaum besteht, der mit Düngemittel versetzt wurde. Da es sich um geschlossene Zellen handelt, können die Düngemittel nicht in wirksamer Weise freigesetzt werden. Es sind bisher keine Mittel bekannt, die Zellen von Polystyrol, dem bevorzugt eingesetzten Material, durchlässig zu machen. 



   Ferner ist aus der   franz. Patentschrift Nr. 1, 289, 556   ein Verfahren bekannt, um aus den Ausgangsprodukten für Polyurethanschaum und Humuserde ein Bodenverbesserungsmittel herzustellen, welches Schaumcharakter haben soll Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein Laie mit Diisocyanaten nicht ohne weiteres umgehen kann, da hiefür umfangreiche Hilfsmittel erforderlich sind. Die Reaktion erfolgt in Sekundenschnelle und entwickelt einen lockeren Schaum vom 60- bis 80fachen des Ausgangsvolumens, so dass die Beherrschung der Expansion grosse Erfahrung vorliegen muss.

   Darüber hinaus ist auch das Einarbeiten von Humus mit grossen Schwierigkeiten verbunden, weil 1. der Humus die Reaktion ungünstig beeinflusst ; 2. der Humus die Mischdüsen verlegt und unbrauchbar macht ; 3. der Humus von den Reagentien so umschlossen wird, dass er keine Einwirkung auf die Pflanzen mehr haben kann. 



   Ferner ist eine halbharte Schaumstoffplatte aus Polyurethanschaum bekanntgeworden, die ganz oder teilweise ortsveränderlich ist, jedoch nicht komprimierbar ist. Sie ist spröde und zerbricht beim geringsten Druck. 



  Die Stecklinge werden in diesen Schaum einfach eingedrückt, wobei oft entweder der Steckling beschädigt wird oder das Loch so gross wird, dass die Berührung zwischen Pflanze und Schaum schlecht ist. 



   Im Gegensatz zu diesen Vorschlägen ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 1947180 die Verwendung von zu Würfeln vorgestanzten Platten aus Weichschaumstoff auf Basis von Polyurethan bekanntgeworden, die in hohem Masse gummielastisch, hydrophil und beliebig ortsveränderlich sind und durch diese Eigenschaften in besonderem Masse geeignet sind, den Pflanzenanbau zu rationalisieren. 



   Es handelt sich dabei um Verbundplatten aus Abfällen in Form von Schaumstoff-Flocken. Die Platten sind in eine Vielzahl von Einzelballen so vorgestanzt, dass der zusammenhängende Plattencharakter noch erhalten bleibt. Die einzelnen Würfel weisen einen Schlitz zur Aufnahme des Stecklings oder des Samenkorns auf. Ein besonderer Vorteil dieses Merkmals ist die Möglichkeit des Verziehens der Jungpflanzen zusammen mit dem Schaumstoffballen, so dass eine Beschädigung der Wurzeln und damit verbundene Störung des Wachstums vermieden wird. 



   Gegenstand der Erfindung ist nun eine Reihe von Verbesserungen dieser Substratplatten. 



   Es hat sich gezeigt, dass es preiswerter und erfolgversprechender ist, wenn man als Ausgangsmaterial keinen Flockenverband, sondern homogenen Weichschaumstoff mit einem Raumgewicht von 10 bis 20   g/l   verwendet. 



   Homogener Schaumstoff erlaubt weit besser als Verbundmaterial, vorgeschnittene Platten schon in der Fabrik mit Einzelkorn oder pilliertem Samen zu versehen, wobei in jeden Einzelballen ein Samenkorn in genau vorbestimmter Tiefe eingelegt wird. 



   Ein weiterer Vorteil der Verwendung von homogenem Weichschaum ist darin zu sehen, dass er sich besser als das Verbundmaterial komprimieren lässt, was für den Transport und die Lagerung von grosser Wichtigkeit ist. 



  Der besondere Vorteil liegt aber in der Tatsache, dass homogener Schaum wesentlich luft- und wasserdurchlässiger ist als der verdichtete Flockenverbund. Dadurch wird das Wachstum beschleunigt und überschüssiges Wasser abgeleitet. 

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   Die erfindungsgemässe Weichschaumstoffplatte ist dadurch charakterisiert, dass als Weichschaumstoff ein hydrophiler Weichschaumstoff, insbesondere auf Basis von Polyurethanen, welcher homogen, elastisch, komprimierbar, von hohem Rückstellvermögen und gegebenenfalls vorgedüngt ist, verwendet wird, wobei die Zellen zu wenigstens 80%, vorzugsweise zu 90 bis 95%, offenporig sind. 



   Der für die Pflanzenplatten benutzte Schaumstoff ist durch Zusatz von wasserspeichernden Stoffen, wie Methylzellulose, Kieselgur, Braunkohle od. ähnl. Stoffen, hydrophil gemacht und besteht zu 95% seines Volumens aus Luftblasen, von denen nach der Bewässerung wenigstens 30% mit Wasser teilweise angefüllt sind. Bei jeder Bewässerung füllen sich etwa 70% der Zellen vorübergehend mit Wasser. Der   Überschuss   an Wasser fliesst relativ schnell nach unten ab, und frische Luft und damit Sauerstoff wird zwangsweise eingezogen. Ausserdem hat Kunstschaumstoff eine hohe spezifische Wärme, die für das Gedeihen von Pflanzen von grösster Wichtigkeit ist. Gleichzeitig ist der Schaum ein hervorragender Isolator, so dass der Wechsel von Kälte auf Wärme und umgekehrt langsam erfolgt.

   Das ist für den Schutz gegen Nacht- und Bodenfröste ebenso wichtig wie für den Schutz gegen zu plötzliche Sonneneinstrahlung. 



   Dieser Spezialpflanzenschaum übertrifft in seinen pflanzenbiologischen Eigenschaften alle bisher bekannten Erden, wie nachstehender Vergleich zeigt : 
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<tb> 
<tb> Poren-Wasser-Luft-feste <SEP> Vergiess-Nährstoff- <SEP> 
<tb> vol. <SEP> kapazität <SEP> kapazität <SEP> Teile <SEP> barkeit <SEP> aufnahme <SEP> 
<tb> Beste
<tb> Schwarzerde <SEP> 50% <SEP> 30% <SEP> 20% <SEP> 50% <SEP> 30% <SEP> gut
<tb> Gärtnerische
<tb> Erde <SEP> mit
<tb> hohem
<tb> Torfanteil <SEP> 80% <SEP> 45% <SEP> 35% <SEP> 20% <SEP> 40% <SEP> gut
<tb> Pflanzenschaumstoff <SEP> 95% <SEP> 52% <SEP> 430/0 <SEP> 50/0 <SEP> ffl/o <SEP> sehr <SEP> gut
<tb> 
 
Durch diese hervorragenden Eigenschaften, insbesondere die hohe und dauernde Luftkapazität und Nährstoffaufnahme, ist die Wurzelbildung und Wachstumsförderung unübertrefflich. 



   Bei einjährigen Kulturen oder bei mehrjährigen, die nach einer Wachstumsperiode einer Wurzelkontrolle unterzogen werden müssen, beispielsweise bei Weinreben, hat es sich als sehr zweckmässig erwiesen, dem Weichschaumstoff Verrottungsmittel zuzusetzen, die sicherstellen, dass der Schaumstoffballen nach 5 bis 6monatiger Bodenlagerung zerfällt oder bereits zerfallen ist, um den Boden freizuhalten von grösseren Schaumstoff-Würfeln, die die Bodenbearbeitung für die nächste Saison ungünstig beeinträchtigen würden. 



   Ferner ist es von Vorteil, diese Platten nicht zu stanzen, sondern in kleine Ballen vorzuschneiden, die am Boden noch zusammenhängen, wodurch der Plattencharakter erhalten bleibt. Der Schlitz zur Aufnahme des Stecklings oder des Samenkorns kann weit weniger tief sein als die Würfelbegrenzungslinien. 



   Es hat sich weiterhin gezeigt, dass die äussere Formgebung für bestimmte Verwendungszwecke von grosser Wichtigkeit ist, beispielsweise bei der Vermehrung von veredelten Rosen- und Weinreben-Stecklingen od. ähnl. 



  Gehölzen. 



   In den Zeichnungen sind diese speziellen Formen dargestellt. Fig. l zeigt eine Pflanzplatte für normale Stecklinge oder Samen mit vorgeschnittenen Würfeln. Die   Schneidlinien--l   und 2--gehen durch die Platte bis kurz über dem Boden, während die   Einschnitte --3-- zur   Aufnahme der Stecklinge und Samen weit weniger tief sind. 



   Aus Fig. 2 geht hervor, dass die Platte in   Würfel--5a, 5b, 5c, 5d usw.-aufgeteilt   ist, die später die Ballen für die Jungpflanzen bilden. 



   Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Platte nach Fig. 2. Man erkennt hier deutlich die   Dicke-4--des   nicht durchschnittenen Plattenteiles. 



   Fig. 4 zeigt, dass jeder Ballen einen einzigen   Setzeinschnitt--3-aufweisen   kann, während die   Fig. 5   und 6 jene Ausführungsform zeigen, wonach jeder Ballen eine Vielzahl von   Einschnitten --3-- aufweist.   Letzteres wird immer dann von Vorteil sein, wenn Saatgut in der Reihe dicht an dicht stehen soll, beispielsweise bei Küchenkräutern, wie Schnittlauch, Brunnenkresse usw. 

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   Durch die Art der Herstellung der Einschnitte zwischen einer durchgehenden Welle mit einer Vielzahl rotierender Rundmesser mit unterschiedlichem Durchmesser und einer profilierten Gegenwalze werden
Materialverformungen bewirkt, wodurch die Einschnitte--3 und   4--von   ungleichmässiger, wellenförmiger
Einschnittiefe entstehen. 



   Die einzelnen Platten können komprimiert und zwischen Folien luftdicht eingeschweisst werden. Ferner kann eine Vielzahl von Pflanz- oder Samenplatten in einer Schweisspresse zusammengedrückt und zwischen
Folien verpackt werden. 



   Diese Substratplatten sind für zwei verschiedene Anwendungsbereiche geeignet : a) für die
Stecklingsvermehrung durch den Gärtner, der die Platten auch mit Samen bestücken kann ; b) für die Besamung in der Fabrik, wonach die Platten vom Verbraucher nur aus der Folie befreit und bewässert werden müssen. 



   Fertig besamte Platten stellen einen weiteren sehr beachtlichen Fortschritt auf dem Gebiet des Gartenbaus dar. Der Abnehmer kann eine Platte mit ausgesuchtem Samen beziehen und lagern, bis er sie braucht. Die luftdicht eingeschweisste Samenplatte kann unbedenklich eine Saison lang gelagert werden, ohne dass die
Keimfähigkeit leidet. Der Gärtner muss keine Erde vorbereiten und die Jungpflanzen nicht pikieren, und der sonst beobachtete Wachstumsschock bleibt aus. Dadurch werden 14 Tage Anpflanzzeit gewonnen. 



   Ausserdem können die Sämlinge mit dem kleinen Schaumstoffballen als Platte transportiert und verschickt werden, ohne dass Ausfälle zu befürchten sind. Bevor die Sämlinge ins Freiland kommen, werden die Ballen nochmals gut mit an Wuchsstoffen oder Dünger angereichertem Wasser benetzt, so dass die Pflanzen sofort eine ausgezeichnete Starthilfe haben. 



   Bei der Stecklingsvermehrung von Stauden und Gehölzen kann man grundsätzlich die gleiche Form von
Substratplatten verwenden, doch bietet sich hier eine wirtschaftlichere Form an. 



   Diese Pflanzen bedürfen einer tieferen Einbettung des Stecklings als weichstielige Pflanzen. Dies gilt in besonderem Masse für die Vermehrung und Anzucht von veredelten Rosen und Reben. 



   Erfindungsgemäss wird dafür die Verwendung von Weichschaumstoff in Form von teilweise zusammengeklebten oder geklammerten Platten oder Streifen vorgeschlagen, die so an den Klebenähten vorgestanzt sind, dass sie nur noch durch kleine Verbindungspunkte eine zusammenhängende Einheit bilden, und die dann nach der Bewurzelung bzw. beim Verziehen auseinandergezupft werden können, wie es schon oben beschrieben wurde. 



   In Fig. 7 bis 14 sind derartige Weichschaumstoff-Ballen dargestellt. Die Schaumstoff-Streifen-6 und   7--   sind bei--8--durch eine dünne Klebstoff-Schicht zusammengeklebt und im Bereich der Klebstoffnaht perforiert, so dass   Teilstücke--9,   10,11   usw.-vorliegen,   die zwischen den Klebenähten offene Taschen --12-- bilden, in die man die   Stecklinge--13--zum   Bewurzeln einstecken kann. 



   , Diese Taschen können quadratische Form oder auch, wie aus Fig. 12 und 14 hervorgeht, konische Form aufweisen. Die Bildung konischer Teilstücke aus einer grösseren Platte ist ohne Verschnitt möglich. Zum Bepflanzen wird eine zunächst zusammenhängende Kette aus der Platte nach Fig. 14 herausgelöst, die später nach der Bewurzelung in Einzelballen aufgetrennt wird. Das hat den Vorteil, dass die Ballen am Fliessband bepflanzt werden können, wonach sie zur Bewurzelung in Sandkästen oder Paletten abgestellt werden. 



   Die Einzelballen können nach der Bewurzelung entweder im Freiland in Erde oder in grössere Verzugsballen, wie sie in Fig. 15 bis 18 dargestellt sind, verzogen werden. 



   Auch die Verzugsballen bestehen aus drei oder vier aufeinandergeklebten   Weichschaumstoffplatten-13   bis 16--, die an den   Klebenähten--8--perforiert sind.   Sie lassen sich also sowohl in zusammenhängende Streifen als auch in Einzelelemente auftrennen. 



   Da sie aus dem gleichen hydrophilen Schaum wie die Pflanzwürfel bestehen, können die Wurzeln sich ungehindert ausdehnen. Der Ballen nach Fig. 7 wird also, wie in den Fig. 19 dargestellt, in einen Verzugswürfel nach Fig. 16 und 18 eingesetzt bzw. der Ballen nach Fig. 12 oder 14 wird in den Verzugswürfel nach den   Fig. 15   und 17, wie in den Fig. 20 und 21 gezeigt, eingesetzt. 



   Es ist aber auch sehr leicht möglich, derartige Stecklinge nach der Bewurzelung in Hydrokulturgefässen weiterzuziehen, wie Fig. 22 zeigt. 



   Die Stecklingsvermehrung in Schaumstoffballen bietet sich besonders für die Hydrokultur an, die ja auch eine Erdloskultur ist. Die Fig. 23 bis 26 zeigen zwei Beispiele dafür. 



   Besonders für Balkonkästen oder Grabbepflanzungen eröffnen sich neue Möglichkeiten. Einmal gepflanzt und mit an Nährsalzen angereichertem Wasser versehen, können Blumenarragements in solchen Pflanzballen wochenlang ohne zusätzliche Pflege auskommen. Die Pflanzkästen nach Fig. 23 sind mit einem Plastikdeckel   --26-- abgedeckt,   der eine Vielzahl von   Durchbrüchen --26a-- aufweist,   in die nach Wunsch und Wahl die bewurzelten, in Ballen gezogenen Jungpflanzen so eingesetzt werden, dass zwischen der   Nährsalzlösung-27-   und der Oberkante der Schaumstoff-Ballen ein Luftraum--17--verbleibt. Ist der Wasserspiegel um die Hälfte oder 2/3 abgesunken, wird neues Wasser (gegebenenfalls mit Nährsalz) nachgegossen.

   Viele der Schwierigkeiten, die bisher der Verbreitung der sehr rationellen Hydrokultur entgegenstanden, sind damit behoben. 



   Die oben beschriebenen Vermehrung-un Verzugsballen sind aus drei oder vier Schaumstoffplatten zusammengeklebt. Es ist aber auch möglich, sie im Formschäumverfahren ohne Klebenähte, aber mit 

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 Perforationen, in zusammenhängenden Reihen herzustellen, wie in den Fig. 27 und 28 gezeigt wird. 



   Auch diese Vermehrung-un Verzugsballen lassen sich zum Versand und zur Lagerung stark komprimieren und in Folien verpacken (Fig. 29). 



   Eine besondere wirtschaftliche Bedeutung hat die Verwendung von hydrophilen Weichschaumstoff bei der Anzucht von Reben. 



   Derzeit ist es üblich, verpfropfte Reben, gegebenenfalls nach Eintauchen in auf   600C   verflüssigtes Rebwachs, in um 900 gekippte Holz- oder Kunststoff-Kisten waagrecht so in feuchten Torf zu packen, dass die Stecklinge seitwärts zirka 4 bis 5 cm unbedeckt bleiben,   d. h.   die Aufpfropfung frei bleibt. Dann wird die Kiste um 900 gekippt, so dass die unbedeckten Edelreiser nach oben kommen. In dieser Stellung werden die etwa 70 kg schweren Kisten in das Treibhaus transportiert und dort aufgestellt. 



   In dieser Packung bleiben die Stecklinge in einem Treibhaus bei 26 bis   300C   und   90%   Luftfeuchtigkeit, bis die Kallusbildung, d. h. die Verwachsung des Unterholzes mit dem Edelreis, gewährleistet ist und die Edelreiser "in Wolle"kommen, d. h. auszutreiben beginnen, was nach 22 bis 28 Tagen der Fall ist. Dann werden die schweren Kisten abermals transportiert. 



   Nunmehr werden die vorgetriebenen Reiser zur Wurzelbildung in Einzeltöpfe umgepflanzt. Hiezu werden 
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 in denen das Reis als Einzelstück steht. Diese Einzelballen werden im Warmhaus bewurzelt und dann in der
Rebschule im Freiland weiterkultiviert. 



   Da die Stecklinge nicht selten mit der Kallusbildung auch gleichzeitig Wurzeln bilden, die zunächst spröde wie Glas sind, sind beim Umpflanzen Wurzelbeschädigungen nicht zu vermeiden ; das kann zu beträchtlichen
Ausfällen führen. 



   In neuerer Zeit ist man dazu übergegangen, statt der Einzeltöpfe aus Gründen der Zeit- und Raumersparnis   sogenannte"Kulturtaschen"zu   verwenden. Das sind längliche, zweiseitige Pappumhüllungen, die mit nassem Torf gefüllt sind. In diese Anordnung werden mehrere vorher gepfropfte Stecklinge nebeneinander eingebracht. Eine
Vielzahl solcher Taschen wird in dichter Packung in einem Behälter ins Warmhaus zum Bewurzeln gestellt und dann in die Rebschule ins Freiland gebracht. 



   Im Herbst werden diese Taschen mit einem scharfen Spaten oder einem ähnlichen Instrument auseinandergeteilt, wobei das Wurzelwerk vielfach beschädigt wird, jedenfalls aber werden die Wurzeln dabei vom umgebenden Torfgemisch befreit. 



   Abgesehen vom erheblichen manuellen Arbeitsaufwand und dem Fehlen jeder Arbeitserleichterung ist das
Verletzen der Wurzeln und ihr gewaltsames Freilegen von grossem Nachteil. 



   Der Ausfall durch unbrauchbare Rebstecklinge wird mit 35 bis 40% beziffert. 



   Es ist daher eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung, den Arbeitsaufwand weitgehend zu reduzieren, die notwendige Transportarbeit zu erleichtern, jede Wachstumsstörung weitgehend zu vermeiden und die Ausbeute an verkaufsreifen Jungpflanzen zu steigern. 



   In Fig. 30 ist eine   herkömmliche   Vortreibkiste-18-aus Holz dargestellt, die um 90  so gekippt ist, dass die eigentliche   Oberseite --19-- rechts liegt.   Die oben liegende   Seitenwand --20-- kann   abgenommen werden, um beim Füllen nicht im Wege zu sein. 



   Statt der bisher üblichen Ausfüllung mit nassem Torf wird erfindungsgemäss vorgeschlagen,   Schaumstoffplatten --21-- nach Fig. 31   und 32 zwischen die   Rebhölzer-23-zu   legen. 



   Um die Schaumstoffplatten in engsten Kontakt mit den Rebhölzern zu bringen, kann man vorteilhafterweise noch eine   Schaumstoffplatte--24--als   Ausgleich und Druckplatte auflegen. Dann wird die   Seitenwand --20-- der   Kiste wieder angebracht und die Kiste um   900 gekippt,   so dass die Veredelungen nach oben kommen. 



   Das Auflegen der abgepassten, vorher angefeuchteten Schaumstoffplatten kann in einem Bruchteil der für das Auflegen von nassem Torf erforderlichen Zeit erfolgen, ganz abgesehen von der Zeitersparnis, die dadurch möglich ist, dass die Torfmischung nicht aufbereitet werden muss. 



   Während eine Torfkiste 70 oder mehr Kilo wiegt, wiegt die mit Schaumstoff gefüllte Kiste weniger als   10kg   und kann auch von Frauen leicht gehandhabt werden, insbesondere wenn man statt Holzkisten die viel leichteren Plastikkisten benutzt. An Ort und Stelle werden sie bewässert. 



   Die beschriebenen Vortreibkisten enthalten zwischen 400 und 500 Reben. Nach der Kallusbildung und nach Abschluss des Vortreibens können nun die Hölzer wesentlich schneller den Kisten entnommen werden, da ja nur die Schaumstoffplatten abzuheben sind. Es ist nun manchmal der Fall, dass die Rebhölzer nicht nur einen guten Kallus bilden, sondern auch Wurzeln, was aber unerwünscht ist. 



   Wurde man nun derart geförderte Stecklinge dem Kunstschaumstoff entnehmen, so würde man unweigerlich die bereits gebildeten Wurzeln abtrennen. 



   In den Fig. 33 bis 36 wird eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wonach die unteren Enden -   der Veredelungshölzer-23-in   die   Schlitze-27-der Schaumstofftaschen-26-nach   Fig. 34 und 35 in grösseren Abständen als nach dem oben dargelegten Verfahren eingebracht werden. Die Schaumstofftaschen haben Kistenlänge und sind   z. B.   alle 4 cm   bei-28-so   vorgestanzt, dass sie später beim 

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 Netzgewebeseite der anschliessenden Reihe zu liegen kommt (Fig. 43). Auf diese Weise wird verhindert, dass die Wurzeln aus einem Ballen in den Schaumkörper eines andern Ballens eindringen. 



   Da ausserdem bei dieser Anordnung   Luftspalten--49-entstehen (Fig. 43),   ist eine gute Belüftung und Bewässerung der einzelnen Ballen gewährleistet. Ferner kann der Gärtner optisch den Stand der Bewurzelung beurteilen, ohne einen Ballen aus seiner Lage herausnehmen zu müssen. 



   Sind die Stecklinge hinreichend bewurzelt, so können sie abgetrennt und mit der Umhüllung verzogen werden. Das Gittergewebe lässt von seiner Struktur her die Wurzeln durch, die dichte Folie wird von den Wurzeln durchdrungen, sobald sie kräftig genug sind, die dünne Wandung zu sprengen. 



   Dieses Verfahren erlaubt schnelle Herstellung, arbeitssparende Besteckung und erfolgreichen Verzug. Da ausserdem der Schaumstoff auf einen Bruchteil seines Volumens komprimierbar ist, sind Versand und Lagerung platzsparend. 



   Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die in Folien verpackten Ballen mit den Stecklingen gut zu verschicken sind, da der Schaumstoff eine sichere Verpackung bildet. 



   Fig. 44 zeigt die Seitenansicht einer zusammenhängenden Ballenreihe, bei der jeder Ballen je zur Hälfte mit Netzgewebe und dichter Folie umhüllt ist. 



     Fig. 45   zeigt die entsprechende Draufsicht. Hier erkennt man deutlich die durch die   Folien--38   und 39-zusammengehaltenen Schaumstoff-Streifen-43 und 44--, deren Berührungsfläche den   Spalt-47-   
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   --39-- umgeben.    



   Zwischen den einzelnen Ballen-A-befindet sich die   Schweiss-Doppelnaht-B--,   die in der Mitte   bei--48--perforiert   ist. 



   Fig. 43 zeigt eine Draufsicht auf drei Reihen-C, D, E-, wobei deutlich zu erkennen ist, dass dem   Gitternetz-39--der Reihe-D   bzw.   E-die   dichte   Folie --38-- der Reihe --C   bzw. D-gegenüberliegt. Ein Eindringen der Wurzeln aus den   Reihen--D   bzw.   E--in--C   bzw.   D--ist   also nicht möglich. 
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Belüftungs-und Bewässerungsspalten-49--.Fig. 46 zeigt die Seitenansicht von fünf   Reihen-C-C-,   aus der zu erkennen ist, dass die eine Hälfte der Ballen von Netzgewebe-39--, die andere Hälfte von einer dichten   Folie --38-- umschlossen   ist. 



   Fig. 47 zeigt eine Kulturkiste, die mit sieben Reihen zu je 10 Ballen besetzt ist. Jede Kulturkiste in
EWG-Norm fasst also im angeführten Beispiel 70 Einzelballen. 



   Fig. 48 und 49 zeigen eine verbesserte Ausführungsform der Pflanzballen in Reihenform. Nur eine Seite weist eine dichte   Folie --38-- auf,   während die übrigen drei Seiten mit   Gittergewebe-39-eingefasst   sind. 



   Die Schweissnaht ist zur Folienseite hin verlegt. 



     Pig. 50   zeigt wieder eine Draufsicht auf drei   Reihen-C,   D und   E--,   aus der erkennbar ist, dass die
Wurzeln aus einer Reihe nicht in die Ballen der benachbarten Reihe eindringen können, weil die zugekehrte Seite eine dichte   Folie--38--aufweist.   



     Fig. 51   zeigt die Pflanzballen in Reihenform nach Fig. 43 bis 45 in perspektivischer Ansicht und etwa halber natürlicher Grösse. 



   Fig. 52 zeigt die Pflanzballen nach Fig. 48 bis 50 in perspektivischer Ansicht und etwa halber natürlicher Grösse. 



   Die Vorteile dieser Substratform liegen also darin, dass das Hinüberwachsen von Wurzeln von einem Ballen zu einem Nachbarballen unterbunden wird. 



   Als letztere Einsatzform soll noch die praktische Verwendung von Weichschaumstoff-Substrat im Haushalt als Küchenbox beschrieben werden, wie in den Fig. 53 bis 55 dargestellt. 



   Auch hier handelt es sich um eine gesamte Schaumstoff-Platte, wie schon oben beschrieben, jedoch in kleinster Ausführung. Sie ist als Hilfe für die Hausfrau gedacht und dazu bestimmt, Küchenkräuter aller Art jederzeit frisch zur Verfügung zu stellen. Die in der Fabrik besamte   Schaumstoff-Platte --50-- ist   mit Wuchsstoffen so angereichert, dass das Wachstum für wenigstens eine Wachstumsperiode gesichert ist. Die   Schaumstoff-Substratplatte --50-- ist   zwischen zwei   Hartplastik-Tiefziehkörpern --51   und   52-in   trockenem Zustand luftdicht und komprimiert verpackt. 



   Da die Plastikschalen-51 und   52-so   geformt sind, dass sie, abgesehen von der Höhe, kongruent sind, wird die Schaumstoffplatte bei Ineinanderstellen der beiden Schalen auf ein Drittel ihres Volumens komprimiert, wobei die beiden Schalen im Bereich der   Kröpfung-53-durch   die Dichte oder durch Hinterschneidungen zusammengehalten werden. 



   Es ist auch sehr einfach möglich, beide Schalen an einem überstehenden   Rand--54-     zusammenzuschweissen.   



   Die Konitität der Packungen ist ausserdem so gewählt, dass fertig verschlossene Boxen gut und raumsparend ineinandergestapelt werden können, wie in Fig. 53 dargestellt. Das ist für den Versand, die Lagerung und den Verkauf von grosser Wichtigkeit. 



   Öffnet man die Box, so springt der Weichschaumstoff zu seinem ursprünglichen Volumen auf. Man braucht 

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 nunmehr den Schaumstoff nur noch zu befeuchten, um in wenigen Tagen die Küchenkräuter aufgehen zu sehen. Das Wachstum wird sehr beschleunigt, wenn man den transparenten   Deckel--52--in   die   Kröpfung--53--   auf die   Bodenschale --51- setzt,   wodurch hohe Luftfeuchtigkeit beibehalten wird. 



     PATENTANSPRÜCHE   : 
1. Weichschaumstoffplatte aus einer Vielzahl von noch zu einer Einheit zusammenhängenden Einzelballen für die Vermehrung von Stecklingen und Samen, welche im Schaumstoffballen verbleiben und gegebenenfalls mit 
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 hydrophiler Weichschaumstoff, insbesondere auf Basis von Polyurethanen, welcher homogen, elastisch, komprimierbar, von hohem Rückstellvermögen und gegebenenfalls vorgedüngt ist, verwendet wird, wobei die 
 EMI7.2 


Claims (1)

  1. Vielzahl von Einzelballen (5a, 5b, 5c, 5d) geschnitten ist, die an ihren Ecken noch zusammenhängen, wobei jeder Ballen (5a, 5b, 5c, 5d) wenigstens einen Einschnitt (3,4) zur Aufnahme von Stecklingen oder Samenkörnern aufweist, der weniger tief als die Ballenbegrenzungsschnitte (1, 2) ist (Fig. 2). EMI7.3 Schaumstoffbahnen (6,7) beliebiger Breite besteht, die an vorbestimmten Stellen (8) mit Klebstoff versehen sind und an diesen Stellen (8) in einzelne Pflanzballen (9,10, 11) aufgeteilt sind, welche noch durch Brücken miteinander verbunden bleiben, während zwischen den Klebstellen Spalten (12) für die Aufnahme der Pflanzen (13) oder Samen vorliegen (Fig. 7 bis 11). EMI7.4 dass sie zu Reihen von Verzugskörpem sowie zu einzelnen Verzugskörpern geteilt werden können (Fig. 15 bis 18).
    6. Weichschaumstoffplatte nach Anspruch 1, insbesondere zur Aufnahme von kleineren Pflanzballen zum EMI7.5 bis 52).
    9. Weichschaumstoffplatte nach Anspruch 1, insbesondere für Küchenboxen, wobei die Platte nach EMI7.6 (50) mit Samenrillen und Trennlinien versehen ist und in Folien (51,52) luftdicht und gegebenenfalls komprimiert verpackt sind (Fig. 53 bis 55).
AT1043371A 1970-12-04 1971-12-03 Weichschaumstoffplatte für die Vermehrung von Stecklingen und Samen AT317598B (de)

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