[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

Überfremdung (Deutsch)

Bearbeiten
Singular Plural
Nominativ die Überfremdung
Genitiv der Überfremdung
Dativ der Überfremdung
Akkusativ die Überfremdung

Worttrennung:

Über·frem·dung, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌyːbɐˈfʁɛmdʊŋ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  Überfremdung (Info)

Bedeutungen:

[1] politisches Schlagwort, das ein vermeintliches Übergewicht von als fremd und schädlich bewerteten Einflüssen auf die eigene Gesellschaft, Kultur, Nation oder Sprache bezeichnet[1]

Herkunft:

„… laut GfdS[2] 1929 zum ersten Mal im Duden erwähnt.“[3]
Ableitung vom Stamm des Verbs überfremden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Beispiele:

[1] „Die Sorgen vor Überfremdung ernst zu nehmen, kann deshalb nicht bedeuten, den Rechtspopulisten in vorauseilendem Gehorsam Genüge zu tun und das Fremde per Gesetz unsichtbar zu machen.“[4]
[1] „Eine Überfremdung der eigenen Sprache fördert nationalistische Tendenzen.“[5]
[1] Das emotional geladene, politische Schlagwort Überfremdung kann kaum wertneutral, nicht vorweg urteilend, verwendet werden. Es beschreibt immer die (negative, abzulehnende) Verdrängung (positiver, zu schützender) einheimischer Dinge, Wörter, Gebräuche durch von anderswo eingeführte Neuerungen, insbesondere dann, wenn diese dauerhaft als fremdartig erkennbar bleiben.
[1] „Die vermeintliche Überfremdung durch die Punjabis führte in den letzten Jahren zu deren gezielter Verfolgung und sogar Ermordung.“[6]

Wortbildungen:

Überfremdungsangst

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Überfremdung
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Überfremdung
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÜberfremdung
[1] The Free Dictionary „Überfremdung
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Überfremdung
[1] Duden online „Überfremdung

Quellen:

  1. Definition nach Wikipedia-Artikel „Überfremdung
  2. Abkürzung für Gesellschaft für deutsche Sprache
  3. Anke Fink: »Lügenpresse«, »Volksverräter« und »Überfremdung« – Die Sprache der Nazis kehrt schleichend zurück. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2016, Seite 231-233, Zitat Seite 232. Abdruck eines Beitrags im Rundfunk Berlin-Brandenburg, 16.10.2016.
  4. Quelle: www.nzz.ch, 2011-01-17; zitiert nach: Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÜberfremdung
  5. Dr. Hans Dieter Lange (Wolfenbüttel), Leserbrief in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 6. Juni 2017, Seite 7
  6. Katja Mielke/Conrad Schetter: Pakistan: Land der Extreme. 1. Auflage. C.H.Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65295-0, Seite 162.