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Keil (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Keil die Keile
Genitiv des Keiles
des Keils
der Keile
Dativ dem Keil
dem Keile
den Keilen
Akkusativ den Keil die Keile
 
[1] Grundform eines Keils
 
[1] Keil unter einem Reifen

Worttrennung:

Keil, Plural: Kei·le

Aussprache:

IPA: [kaɪ̯l]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  Keil (Info)
Reime: -aɪ̯l

Bedeutungen:

[1] spitz zulaufender Gegenstand aus festem Material in Form eines Prismas mit dreieckiger Grundfläche
[2] Werkzeug in spitz zulaufender Form zum Spalten von Materialien
[3] in einem Kleidungsstück eingenähtes dreieckiges Stück Stoff
[4] Schriftsysteme, Altertum: Element oder Bestandteil der Keilschrift in Form eines Keiles

Herkunft:

von althochdeutsch kil → goh, mittelhochdeutsch kil → gmh in der Bedeutung [1a], der Begriff wurde später allgemein auf die Bedeutung [1] übertragen; mit dem Verb keimen verwandt; beide vermutlich aus die indogermanische Wortwurzel: gei- → ine, gi- → ine = ‚keimen, zerspalten‘.[1][2]

Synonyme:

[2] Bolzen, Zapfen

Oberbegriffe:

[1] Form, Gegenstand
[2] Werkzeug

Unterbegriffe:

[1] Dichtungskeil, Donnerkeil, Faustkeil, Spaltkeil, Türkeil, Wasserkeil

Beispiele:

[1] Um zu verhindern, dass sie zufällt, klemmte er einen Keil unter die Tür.
[2] Ich spalte das Holz mithilfe eines Keils.
[3] Die Hose ist zu eng, aber da können wir einen Keil einsetzen.
[4] „Die Bezeichnung beruht auf den Grundelementen der Keilschrift: waagrechten, senkrechten und schrägen Keilen.“[3]
[4] „Da in diesem Zusatze dem Gotteszeichen noch ein senkrechter Keil vorgesetzt ist, so muss es als ein A gedeutet werden, […].“[4]
[4] „Mit diesem Namen bezeichnet man die […] Schriftart, die einen sogen. Keil (senkrechter, wagerechter oder schräger Keil […]) und einen durch Zusammenrückung zweier schräger Keile oder aus einer kreisrunden Vertiefung entstandenen, nach rechts offenen sogen. Winkelhaken […] zu ihren Grundbestandteilen hat und durch mannigfachste Kombinierung zweier oder mehrerer größerer oder kleinerer Keile und Winkelhaken eine Fülle verschiedener Schriftzeichen bildet.“[5]
[4] „[…] durch leichten Druck und geschickte Drehung der Tafel sollen senkrechte, waagrechte, schräge Keile im Ton entstehen […].“[6]
[4] „Eine genaue Analyse ergab, dass es sich im wesentlichen um zwei strukturell verschiedene Elemente handelt: den senkrecht, waagerecht oder schräg gesetzten Keil 𒁹, 𒁹𒁹𒁹, 𒀸 und den Winkelhaken [...].“[7] (kursiv im Original)

Redewendungen:

einen Keil treiben zwischen

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] einen Keil in etwas treiben
[3] einen Keil einsetzen, einnähen

Wortbildungen:

Adjektiv: keilförmig
Substantive: Keilabsatz, Keilbein, Keilbolzen, Keiler, Keilerei, Keilfäustel, Keilhacke, Keilhaken, Keilhammer, Keilhaue, Keilhose, Keilkissen, Keilkranz, Keilnut, Keilprobe, Keilrahmen, Keilriemen, Keilschnitt, Keilschrift, Keilschubgetriebe, Keilschwanzsittich, Keilstück, Keilverschluss, Keilzapfen, Keilzugverfahren
Verb: keilen

Übersetzungen

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Keil
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Keil
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Keil
[2, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKeil
[2, 3] Duden online „Keil

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 400.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 482.
  3. Oliver Kuhlemann: Keilschrift (sumerisch, ugaritisch, mesopotanisch). 1997, abgerufen am 24. Dezember 2017.
  4. Friedrich Grotefend: Erläuterung der Keilinschriften babylonischer Backsteine. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1852, Seite 6 (online, abgerufen am 24. Dezember 2017)
  5. Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Keilschrift“ (Wörterbuchnetz), „Keilschrift“ (Zeno.org)
  6. Keilschrift macht Schule. Freie Universität Berlin, Stabsstelle Presse und Kommunikation, 19. November 2005, abgerufen am 24. Dezember 2017.
  7. Eva Cancik-Kirschbaum: Phänomene der Schriftbildlichkeit in der keilschriftlichen Schreibkultur Mesopotamiens. In: Sybille Krämer, Eva Cancik-Kirschbaum, Rainer Totzke (Herausgeber): Schriftbildlichkeit. Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen. De Gruyter, Berlin, Boston 2012, ISBN 978-3-05-005781-1, Seite 101, DNB 1102572454 (online, abgerufen am 22. Dezember 2017)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kleie
Anagramme: Kiel, Klei, Liek, Like