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Schuckert & Co.

ehemaliger Automobilhersteller

Schuckert & Co. war ein deutsches Elektrizitätsunternehmen mit Sitz in Nürnberg.

Schuckert & Co.
Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. (E.-AG)
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 31. Dezember 1885
Auflösung 1903
Auflösungsgrund Übernahme durch Siemens & Halske
Sitz Nürnberg, Deutschland
Leitung
  • Alexander Wacker
Branche Elektroindustrie, Straßenbahnhersteller, Automobilhersteller

Geschichte

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Aktie über 1000 Mark der Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. vom 1. April 1896

Die Firma Schuckert & Co. entstand am 31. Dezember 1885, als Alexander Wacker als Teilhaber in die Firma von Sigmund Schuckert eintrat. Schuckert hatte 1873 eine Werkstatt in der Nürnberger Schwabenmühle gegründet und 1879 das erste Fabrikgebäude in der Schloßäckerstraße eröffnet. 1890 wurde der heute noch von der Firma Siemens genutzte Standort an der Landgrabenstraße eröffnet.[1]

Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erfolgte 1893 die Umfirmierung in Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. (E.-AG) 1903 wurde sie von Siemens & Halske übernommen, die ihre Starkstromabteilungen mit der E.-AG zusammenlegte und als Siemens-Schuckertwerke (SSW) mit Unternehmenssitz in Berlin, ab 1945 in Erlangen und Berlin weiterführte.

Produkte

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Stromversorgungsnetze

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Generator und Synchronmaschine mit Logo Sigmund Schuckert, eingebaut 1895 im Flusskraftwerk Stallegg zur Stromübertragung in das Schloss Donaueschingen
 
Schuckert-Generatoren im Kraftwerk Tullnau 1899
 
Motor von Schuckert im Brunnenhaus der Festung Königstein

1887 erstellte Schuckert sein erstes Elektrizitätswerk in Lübeck, 1888 ein weiteres in Barmen. Bis 1900 errichtete Schuckert 120 Kraftwerkszentralen. Dabei war Schuckert in der Regel Generalunternehmer, der die gesamte Anlage mit dem Kraftwerk, dem Verteilnetz und den Transformatorenstationen schlüsselfertig herstellte. Das Kraftwerk Tullnau in Nürnberg versorgte 1896 das erste Wechselstromnetz in Bayern.[2]

Im Ausland übernahm Schuckert zahlreiche Projekte. So wurden die Kykkelsrudsbane in Norwegen sowie das Wasserkraftwerk Kykkelsrud im Wesentlichen unter der Planung von Schuckert erbaut. Daran erinnert bis heute eine Schuckertlinna benannte Straße in der Stadt Askim, die auf einem Teil der ehemaligen Bahnstrecke angelegt wurde.

Straßenbahnen

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Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn mit elektrischer Ausrüstung von Schuckert & Co., ausgeliefert im Jahr 1900

An der historisch bedeutsamen Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891 in Frankfurt stellte Schuckert & Co. eine elektrische Straßenbahn vor, die zwischen dem Ausstellungsgelände und dem Mainufer pendelte. Im Jahr 1894 schlossen die Städte Barmen und Elberfeld mit der E.-AG einen Vertrag über die elektrische Ausrüstung der neuen Wuppertaler Schwebebahn. In der Folge entwickelte sich Schuckert & Co. auch in diesem Bereich zu einer der führenden Firmen.[2]

In Nürnberg überarbeitete Schuckert die von AEG mangelhaft hergestellte Stromversorgung der elektrischen Straßenbahn. Bis heute liefern Schuckert & Co. bzw. seine Nachfolgefirmen SSW und Siemens die elektrischen Ausrüstungen für die Nürnberger Straßenbahn und U-Bahn.[3]

Scheinwerfer

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1885 hatte Schuckert einen Schleifapparat für Parabolspiegel patentieren lassen. Bei der Weltausstellung in Chicago 1893 wurde das Licht eines mit einem solchen Spiegel ausgerüsteten Scheinwerfers noch im 135 Kilometer entfernten Milwaukee gesehen. In den 1890er Jahren wurden jährlich mehr als hundert Stück hergestellt.[4] Auch auf der Pariser Weltausstellung (1900) sendete ein Schuckertscher Scheinwerfer von der Spitze der über dem Deutschen Schifffahrtspavillon bis in eine Höhe von 46 m aufsteigenden Nachbildung des Leuchtturms Roter Sand allabendlich einen weißen glänzenden Lichtkegel über das Ausstellungsgelände hinweg.[5]

Automobile

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Zwischen 1899 und 1900 stellte die E.-AG Automobile mit Antrieb durch Elektromotoren her. Lieferbar waren Personen- und Lieferwagen.

Literatur

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  • Daniela Stadler: J. Sigmund Schuckert. Hofmann Verlag Nürnberg 2000. ISBN 3-87191-289-1. Seite 40 ff.
  • Manfred Hahn: 100 Jahre Strom in Franken. wek-Verlag Treuchtlingen, Berlin 2014. ISBN 978-3-934145-94-8. Seite 17 ff.
  • Siegfried Kett: Erhellung und Beschleunigung. Nürnbergs Rolle in der Elektrogeschichte. Schrenk Verlag Röttenbach 2016. ISBN 978-3-924270-83-4. Seite 123 ff.
  • Helmut Beer: Südstadtgeschichte. Aus der Vergangenheit der Nürnberger Südstadt. Hofmann Druck Nürnberg 2004, ISBN 3-87191-320-0. Seite 116 bis 132
  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die große Automobil-Enzyklopädie. BLV, München 1986, ISBN 3-405-12974-5
  • Nick Georgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile, Volume 3 P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch)
  • Elektrische Bahnen. Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co., Nürnberg. Elsner, Berlin 1899 (umfangreiche und aufwendig gestaltete Firmenschrift).
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Commons: Schuckert & Co. – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Daniela Stadler: J. Sigmund Schuckert. Hofmann Verlag Nürnberg 2000. ISBN 3-87191-289-1. Seite 40 ff.
  2. a b Daniela Stadler: J. Sigmund Schuckert. Hofmann Verlag Nürnberg 2000. ISBN 3-87191-289-1. Seite 41 f.
  3. Robert Binder: Der Stadtverkehr in Nürnberg und Fürth von 1881 bis 1981, VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 1986, Seite 34 ff.
  4. Helmut Beer: Südstadtgeschichte. Aus der Vergangenheit der Nürnberger Südstadt. Hofmann Druck Nürnberg 2004, ISBN 3-87191-320-0. Seite 117 f.
  5. Maurice Rappaport: Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild, Berlin, 1900, S. 210.

Koordinaten: 49° 26′ 20″ N, 11° 4′ 31,9″ O