Oskar Speck (Abenteurer)
Oskar Speck (* 4. März 1907 in Altona; † 27. März 1993 in New South Wales) war ein deutscher Abenteurer, der mit dem Faltboot von Deutschland nach Australien fuhr.[1]
Leben
BearbeitenNach der Weltwirtschaftskrise ab 1929, in der er sein Unternehmen als selbstständiger Elektrikermeister aufgeben musste, wollte Speck in einer Kupfermine auf Zypern arbeiten. Er startete im Mai 1932 in Ulm und paddelte die Donau hinunter.
An der bulgarisch-jugoslawischen Grenze entschied er sich, in den wilderen Vardar umzusetzen, der mit dem Faltboot noch nicht befahren worden war. Bis er Veles in Mazedonien erreichte, waren die Hälfte der Spanten des Kajaks gebrochen, die aus Eschenholz gefertigt waren.
Im Winter fror der Vardar zu und Speck schickte die Haut des Faltboots zur Reparatur nach Deutschland. Er unterbrach seine Reise in Veles für insgesamt fünf Monate.
Nach Ankunft in der Ägäis fuhr er an der anatolischen Küste entlang bis nach Syrien, transportierte sein Faltboot auf dem Landweg nach Maskanah am Euphrat und setzte seine Fahrt von dort durch den Persischen Golf und entlang der Küsten von Indien, Malaya, Java und Bali nach Australien fort. Auf der australischen Insel Thursday Island wurde er unmittelbar nach seiner Ankunft im September 1939 als feindlicher Ausländer bis 1945 interniert. Nach Kriegsende baute er sich in Australien eine Existenz als Opalhändler auf.
Nachdem Specks Fahrt in Deutschland bekannt geworden war, stellte ihm das Bad Tölzer Unternehmen Pionier Faltboot Werft insgesamt vier Faltboote während seiner Reise kostenlos zur Verfügung. Heute findet man seine Ausrüstung im Australian National Maritime Museum in Sydney.
Von 2011 bis 2016 fuhr die Australierin Sandy Robson die Route von Oskar Speck mit dem Kajak nach.[2][3]
Der Schriftsteller Tobias Friedrich verarbeitete Specks Reise 2022 in dem Roman Der Flussregenpfeifer.[4]
Weblinks
Bearbeiten- Sandra Ketterer: Im Faltboot nach Australien. In: einestages vom 1. November 2013
- GEO-Artikel Unbekannter Rekordler: Paddelnd ans andere Ende der Welt vom 10. Mai 2022
- Being a hero is all about timing: Oskar Speck's kayak voyage, Australian National Maritime Museum; englisch, mit Bild Specks
- Reisebeschreibung mit Bildern des Bootes (englisch)
- Teile 1 bis 3 eines von Oskar Speck verfassten Artikels in der Zeitschrift NSW Sea Kayaker (Ausgaben 50–52, englisch):
- Fotoalbum. In: flickr.com. Australian National Maritime Museum, abgerufen am 18. Juli 2022. Fotos die Oskar Speck während seiner Reise aufgenommen hat
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nichtschwimmer Oskar Speck paddelte bis ans andere Ende der Welt - und keiner bekam es mit. Abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ http://www.sandy-robson.com/germany-to-australia.html
- ↑ https://www.kanu.de/Sandy-Robson-paddelt-in-fuenf-Jahren-von-Deutschland-nach-Australien-55984.html
- ↑ Tobias Friedrich: Der Flussregenpfeifer. C. Bertelsmann, München 2022, ISBN 978-3-570-10433-0.
Personendaten | |
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NAME | Speck, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Abenteurer |
GEBURTSDATUM | 4. März 1907 |
GEBURTSORT | Altona |
STERBEDATUM | 27. März 1993 |
STERBEORT | New South Wales |