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Mongolisches Reich

historischer Staat
(Weitergeleitet von Mongolenreich)

Das Mongolische Reich war das im 13. und 14. Jahrhundert von den vereinigten mongolischen Volksstämmen eroberte Territorium in Asien und Osteuropa und auf seinem Höhepunkt der größte zusammenhängende Herrschaftsbereich der Weltgeschichte. Der Begriff „Mongolen“ bezeichnet hier die ursprünglichen mongolischen Volksstämme, die damals auf dem heutigen Gebiet der Mongolei ansässig waren, eines auf einer Hochebene gelegenen Landes nördlich der heutigen Volksrepublik China. Trotz ihrer geringen Zahl (um 1200 etwa 200.000) spielten die Mongolen eine bedeutende Rolle in der Weltgeschichte.

Die Mongolen-Reiche unter Dschingis Khan (ab 1206 bis 1227) und seinen Erben:
  • Mongolisches Reich
  • Ab 1260:
  • Gebiet der Goldenen Horde (Süd-Russland)
  • Tschagatai-Khanat (Zentralasien)
  • Bereich der Ilchane (Persien)
  • Reich der Yuan-Dynastie (China)
  • Charakter des Reiches

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    Ein Statthalter (darughachi) der Goldenen Horde im 13. Jahrhundert in einer russischen Stadt. Historisierende Darstellung von 1902.
     
    Weltreich der Mongolen

    Unter dem Begriff Mongolisches Reich wird sowohl das von Dschingis Khan begründete und von seinen Nachfahren Ögedei Khan, Güyük Khan und Möngke Khan regierte Steppenreich (1190 bis 1260) wie auch die Gemeinschaft der vier Nachfolgereiche Tschagatai-Khanat (bis 1565), Ilchanat (bis 1507), Goldene Horde (bis 1502) und Yuan-Dynastie (bis 1387, in China aber nur bis 1368) verstanden. Das Mongolische Reich kannte auch nach 1260 noch die Institution des Großkhans, allerdings wurde der jeweilige Großkhan nach Möngke Khan nicht mehr von allen mongolischen Khanaten vollständig anerkannt, sondern sie agierten teilweise wie selbständige Reiche.

    Der letzte Großkhan, der alle mongolischen Teilreiche beherrschte, war Timur Khan (bis 1307).[1] Danach kam es zwar wiederholt zu Tributzahlungen der anderen Khane an den jeweiligen Großkhan, insbesondere an Toqa Timur (bis 1332),[2] der während seiner Regentschaft nachweislich 14 Mal solche Tributzahlungen der anderen Teilreiche erhielt,[3] darunter z. B. auch russische Sklaven.[4] In einem Bericht an Papst Johannes XXII. wird sogar von jährlichen Tributzahlungen an Toqa Timur berichtet.[5] Ähnliche Gesten der Unterwerfung und Verbundenheit waren z. B. Vermählungen zwischen Prinzen der Yuan-Dynastie einerseits und solchen der Goldenen Horde beziehungsweise des Ilkhanates andererseits.[6] Allerdings wurden die politischen Geschicke des Mongolischen Reiches nach Timur Khan weitgehend dezentral gelenkt. Insbesondere unterstützten sich die Khane gegenseitig – beziehungsweise ihren Großkhan – nur mehr bedingt bei militärischen Aktionen; oft wurden nur symbolisch Soldaten entsandt. Insofern war das Mongolische Reich ab 1307 die meiste Zeit über eher ein dem Heiligen Römischen Reich ähnlicher Staatenbund unter mehr formeller denn tatsächlicher Leitung durch den Großkhan als ein einheitlicher Staat im modernen Sinn.

    Trotz mangelhafter politischer Einheit war der Zusammenhalt innerhalb des Mongolischen Reiches auch nach 1307 noch deutlich erkennbar. Er manifestierte sich unter anderem im in der Jassa kodifizierten Recht, im Post- und Kommunikationssystem (Örtöö und Païza) und im gemeinsamen Kunst- und Kulturgut wie insbesondere Schrift und Sprache. Damit ist die Einheit des Mongolischen Reiches durchaus mit jener anderer großer Reiche des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit vergleichbar.[7][8]

    Die Herrschaft über die insbesondere in der Peripherie zahlreichen Vasallenstaaten des Mongolischen Reiches wurde oft durch ein System von Tributzahlungen, Geiseln und Strafexpeditionen ausgeübt. So wurden etwa nach der Eroberung oft die wehrfähigen Männer in das mongolische Heer eingegliedert. Native Herrscher wurden belassen oder neu eingesetzt, ausgewählte Familienangehörige jedoch als Geiseln genommen. Zusätzlich wurde in der Regel ein Statthalter eingesetzt (darughachi auf Russisch, داروغه darougheh auf Persisch,[9] basqaq auf Türkisch), der entweder vor Ort verblieb oder jährlich wiederkehrte. Er stellte die Ablieferung des Tributs an den jeweiligen Khan sicher und gewährleistete, dass der Vasallenstaat keine Politik verfolgte, die jener des Mongolischen Reiches entgegenstand.[10] Stieß dem Statthalter etwas zu oder berichtete er dem Khan von Ungehorsam, wurden die zuvor genommenen Geiseln umgebracht und Strafexpeditionen gegen den Vasallenstaat unternommen. Danach wurde der Vorgang meist wiederholt.

    Geschichte

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    Ursprünge

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    Karte von Eurasien mit den verschiedenen Staaten 
    Eurasien vor Beginn der mongolischen Eroberungen, um 1200

    Die riesigen Steppengebiete der Mongolei sowie die angrenzenden Gebiete Nordchinas, Südrusslands und Ostkasachstans wurden im Mittelalter von nomadischen Gruppen beherrscht, welche sich aufgrund einer Lebensweise in Clans nicht immer leicht klassifizieren und voneinander unterscheiden lassen; linguistisch lassen sich diese Gruppen in drei Kategorien teilen: jene, die eine Turksprache, Mongolisch oder eine tungusische Sprache sprechen.

    Zu einem großen Teil auf den unterschiedlichen Sprachen aufbauend werden für die Jahrzehnte vor Dschingis Khan fünf Ethnien als die mongolischen Steppengebiete dominierend identifiziert: Naimanen, Keraiten, Merkiten, Tataren und Mongolen, wobei die Merkiten und Mongolen mongolisch und die Tataren eine Turksprache sprachen und die Naimanen und Keraiten von manchen als Turkvölker klassifiziert werden. Diese fünf Gruppen waren miteinander, aber auch untereinander oft in Konflikte verwickelt.[11] Um 1123 wurden die Gruppen der mongolischen Steppengebiete von Kabul Khan geeint, doch ging dieses Reich bereits 1160/61 wieder unter.

    Reichsgründung

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    Das mongolische Reich beim Tode Dschingis Khans (1227)
    Karte von Asien 
    Das mongolische Reich beim Tode Möngke Khans (1259)

    Die Mongolen stiegen erst unter der Führung Dschingis Khans (1155/1162–1227), dem 1190 wieder eine Vereinigung gelang und der bis 1204 auch die anderen Steppenvölker unterwarf, dauerhaft auf. Anders als Kabul Khan vor ihm gab er dem geeinten Reitervolk aber diesmal einen Staatsaufbau: In seinem Heer wurde – unabhängig von Sippen und Clans – jeder Krieger einem Tümen ("Zehntausendschaft") zugeordnet; diese Politik wurde mit den später in das mongolische Heer eingegliederten Soldaten fortgesetzt, was wesentlich zur Schlagkraft und der Skalierbarkeit beitrug. Er gab seinem Reich auch eine einheitliche Schrift und ein einheitliches Gesetz (Jassa). Zur Etablierung einer Zentralgewalt gründete er die neue Hauptstadt Karakorum.[12] Sein Sohn Ögedei baute ein Post- und Kommunikationssystem (Örtöö oder Yam) auf, das auch von seinen Nachfolgern noch genutzt und erweitert wurde.

    Unter ihm und seinen Nachfolgern konnten die Mongolen so das größte Landreich der Geschichte mit einer Größe von 26.000.000 km² errichten, in dem 100 Millionen Menschen lebten. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht beherrschten sie das Kaiserreich China, Korea, Khorassan (heute zu Afghanistan und Iran gehörend), Persien, Georgien, Armenien, Bulgarien, Ungarn, Russland sowie die dazwischen liegenden Länder. Im Selbstverständnis der Mongolen erstreckte sich ihr Reich weit nach Norden bis in die arktischen Gebiete Nordrusslands. Zieht man diese Überlegung in die Berechnung der Größe des Reichs mit ein, erweitert sich die Gesamtfläche erheblich, so dass die Größe des Mongolischen Weltreichs jene des Britischen Weltreichs an Fläche womöglich noch übertraf.[13]

    Mongolische Eroberung in Europa

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    Kaukasus vor der Mongolischen Invasion

    In den 1220er Jahren unternahmen zwei mongolische Generäle Dschingis Khans, J̌ebe und Sube'etai, nach einem erfolgreichen Feldzug gegen den Naimanenprinz Kütschlüg, Herrscher dessen, was vom Reich der Kara-Kitai noch übrig war, einen ersten Feldzug nach Europa. Im Februar 1221 besiegten sie zunächst ein zahlenmäßig weit überlegenes georgisches Heer des Giorgi IV. Lascha an der Mündung von Debed und Kura und im darauffolgenden Winter neuerlich bei Derbent.[14] Noch im selben Winter schlossen sie ein Bündnis mit venezianischen Kaufleuten; im Gegenzug für Karten und detaillierte Informationen über Mittel- und Westeuropa zerstörten sie auf der Halbinsel Kertsch die Genueserstadt Soldaia.[15] In der heutigen Ukraine kam es im Mai 1223 zu einer Schlacht zwischen einer Koalition von 18 russischen Fürsten, darunter Daniel Romanowitsch von Galizien des Fürstentums Halytsch-Wolodymyr, Mstislav Mstislawitsch und Mstislav III. von den Kiewer Rus und dem Kumanenführer Köten auf der einen Seite und dem abermals zahlenmäßig unterlegenen mongolischen Heer auf der anderen; in der Schlacht an der Kalka schlugen die Mongolen das russische Heer vernichtend. Weiter kam es zu Plünderungen russischer Städte. Dies waren die ersten direkten Kontakte zwischen Mongolen und Europäern.[16] Für die Russen war dieser Zusammenstoß ein traumatisches Erlebnis, so dass in der Nestorchronik für das Jahr 1224 beispielsweise festgehalten ist: „[…] wegen unserer Sünden brachen in jenem Jahr unbekannte Völker über uns herein, von denen keiner wusste, wer sie waren, woher sie kamen, von wem sie abstammen oder welchen Glauben sie hatten.“ Der mongolische General J̌ebe wurde vermutlich im Vorfeld der Schlacht von den Kiptschaken gefangen genommen und getötet.[17] Sube'etai kehrte in die Mongolei zurück. Die Mongolen brachten detaillierte Informationen über Europa in die Mongolei zurück, namentlich Aufzeichnungen über Klima und Vegetation, Karten, auf welchen unter anderem Ungarn, Polen, Schlesien und Böhmen verzeichnet waren, Übersetzer und Schätzungen über die Bevölkerungszahlen.[18]

    Weniger als zwei Jahrzehnte später, Dschingis Khan war inzwischen gestorben und sein Sohn Ögedei Khan war Großkhan der Mongolen, kam es zum Mongolensturm über Europa. Ein Enkel Dschingis Khans, Batu Khan, führte ein mongolisches Heer an, das, zuerst im Jahr 1237, kleinere Reiche auf dem Gebiet des heutigen Russlands zwischen Kasachstan und der Ukraine eroberte. Bis 1240 wurden die russischen Fürstentümer mit Ausnahme von Nowgorod erobert, was den Mongolen vermutlich deswegen so rasch und scheinbar mühelos gelang, weil die russischen Fürstentümer ihre Kräfte nur bedingt bündelten oder aufgrund der Wucht der überraschenden mongolischen Angriffe bündeln konnten.[19] Türkische Völker auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, insbesondere die Kiptschak, unterwarfen sich teilweise und schlossen sich – wie schon andere türkische Stämme vor ihnen – dem mongolischen Heer an, teilweise flohen sie nach Ungarn und dienten dem ungarischen König als Söldner.

    Im Jahr 1241 drangen die mongolischen Reiterscharen bis ins heutige Tschechien und Österreich vor.[20] Die Ritterheere der europäischen Staaten hatten den Mongolen nichts entgegenzusetzen. Die beiden größten Schlachten, die (erste) Schlacht bei Liegnitz (Schlesien) am 9. April 1241 und die Schlacht bei Muhi (Ungarn), nur wenige Tage danach, endeten jeweils mit vernichtenden Niederlagen des deutsch/polnischen bzw. ungarischen Heeres. Zugute kamen den Mongolen die Disziplin und Ausdauer ihrer Kavallerie und die überragenden logistischen Leistungen, siehe Mongolische Kriegführung. Ein Abbruch des Europafeldzuges erfolgte aufgrund des Todes Ögedei Khans im Dezember, da sich Batu Khan und die mongolischen Prinzen und Fürsten, die ihn auf dem Feldzug begleiteten, an der Wahl des neuen Großkhans beteiligen wollten. Ob dies der einzige Grund für den Rückzug war, ist umstritten, da Batu nicht in die Mongolei zurückkehrte, so dass erst 1246 ein Nachfolger Ögedeis gewählt werden konnte. Möglicherweise führten auch klimatische und logistische Faktoren (die Landschaften Europas waren nicht geeignet, die zahlreichen Pferde der Mongolen zu ernähren) und die Stärke der europäischen Verteidigungsanlagen und Burgen zu der Entscheidung der Mongolen, sich zurückzuziehen. Dafür spricht auch, dass die Mongolen nie in größerem Umfang nach Europa zurückkehrten und die Erweiterung ihres Territoriums in diese Richtung aufgaben.[21][22]

    Die mongolischen Eroberungen in Europa wurden zum Staat der Goldenen Horde, der noch bis 1502 und somit mehr als ein Vierteljahrtausend lang eines der größten Reiche Europas war. Es umfasste bis zu einem Drittel des geographischen Europa und bis zu zehn Prozent der europäischen Bevölkerung und übte insbesondere die Oberherrschaft über Russland aus.[23][24] Die Mongolen überfielen noch zumindest bis ins späte 13. Jahrhundert immer wieder die Ungarn und Polen, gingen später aber Bündnisse mit mitteleuropäischen Mächten ein – etwa 1410 in der Schlacht bei Tannenberg.[25] Sie bedrohten bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts das Byzantinische Reich durch die Einnahme der wirtschaftlich und militärisch bedeutenden Stadt Vicina und wiederholte Einfälle in Thrakien.[26] Noch bis ins 15. Jahrhundert kam es zu Raubzügen nach Mitteleuropa.[27]

    Mongolische Eroberung im Nahen und Mittleren Osten

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    Das Anuschteginidenreich zu Beginn des 13. Jahrhunderts

    Die vierte und letzte Dynastie der Choresm-Schahs (persisch خوارزمشاه), die muslimischen Anuschteginiden (Anūšteginiden), beherrschten seit 1077 Choresmien, den Iran, Transoxanien und Afghanistan; ein Feldzug gegen den Kalifen von Bagdad musste wegen erster militärischer Konfrontationen mit den Mongolen abgebrochen werden. Provoziert durch den Überfall auf eine Handelskarawane in Utrar 1218 eroberten die Mongolen das westliche Mittelasien. Muhammad II. (ʿAlāʾ ad-Dunyā wa-ʼd-Dīn Abū ’l-Fatḥ Muḥammad) – unfähig, sein Reich effektiv zu verteidigen – flüchtete auf eine Insel im Kaspischen Meer, wo er bald darauf starb. Sein Sohn Dschalal ad-Din versuchte von Aserbaidschan aus eine Kampagne gegen die Mongolen, wurde aber 1230 von den zuvor verbündeten Rum-Seldschuken und Aiyubiden in der Schlacht von Yasi-Tschemen (bei Erzincan) besiegt.

    Die Mongolen drangen schon in den 1230er Jahren in Anatolien ein und töteten dabei Kai Kobad I., Sultan der Rum-Seldschuken. Nach 1241 begannen sie unter Baiju von Aserbaidschan aus weitere Gebiete des Nahen Ostens zu erobern. Gemeinsam mit georgischen und armenischen Kräften eroberten sie 1242 Erzurum. Kai Chosrau II. stellte daraufhin ein 80.000 Mann starkes Heer auf und erwartete die Mongolen in Sivas. Das Kaiserreich Trapezunt und georgische Adelige, die wegen der Mongoleninvasion ihr Land verlassen hatten, schlossen sich Kai Chosrau II. an. In der Schlacht vom Köse Dağ rieben die Mongolen das gegnerische Heer fast vollständig auf.

     
    Die Mongolen greifen Bagdad mit verschiedenen Waffen (u. a. Belagerungswaffen und Pontonbrücken) an. (Persische Miniatur aus der Dschami' at-tawarich (Universalgeschichte) Raschīd ad-Dīns).

    Mehr als zehn Jahre später, Großkhan war inzwischen Möngke Khan, wurde sein Bruder Hülegü mit einem weiteren Westfeldzug beauftragt. Hülegü erhielt hierfür eine große Armee, die rund ein Fünftel der gesamten mongolischen Armee ausmachte, etwa 150.000 Mann. Als er 1255 Transoxanien erreichte, waren in seiner Armee unter anderem Generäle wie Arghun Aqa von den Oiraten, Baiju, Buqa-Temur, der Chinese Guo Kan, der Dschalaiyr Koke Ilge, Kitbukha von den Naimanen, Tutar und Quli von der Goldenen Horde und Hülegüs Bruder Sunitai.[28] Neben den Mongolen kämpften auch Verbände christlicher Vasallen wie die Georgier, Armenier und einige Franken aus dem Fürstentum Antiochia[29] für die Mongolen. Der Zeitzeuge Ata al-Mulk Dschuwaini berichtete auch über 1000 chinesische Artillerieexperten sowie über persische und türkische Soldaten.[30] Im Iran wurde zunächst die militante Sekte der Nizariten ausgeschaltet. Diese kontrollierten mehrere Festungen im Elburs-Gebirge im Nordiran und in Syrien. Der Führer der Nizariten in Alamut (nördlich von Qazvin), Ala ad-Din Muhammad III. b. Hasan (1221–1255), sandte Attentäter, um Möngke und Kitbukha zu ermorden, was die Mongolen jedoch verhindern konnten. Hülegü konnte nach der Zerstörung mehrerer Festungen am 20. Dezember 1256 Alamut erobern.

     
    Das Reich der Ilchane in seiner größten Ausdehnung

    Von den bereits mongolischen Gebieten im Mittleren Osten drang Hülegü als nächstes in Richtung Bagdad vor, wo die zweite Kalifendynastie, jene der Abbasiden, seit 751 herrschte.[31] Nach einer Schwächeperiode des Kalifats, in der der Kalif zu einer Marionette seiner Militärsklaven (Mamluken) und türkischen Warlords (Seldschuken) degradiert worden war, hatte das Kalifat ab dem 12. Jahrhundert wieder mehr – auch weltliche – Macht gewonnen. Bagdad, das (nach vormals Arabien und Syrien) das Zentrum der islamischen Welt geworden war, hatte eine Bevölkerung von einer Million Menschen und wurde von bis zu 60.000 Soldaten verteidigt. Hülegüs Armee griff von drei Seiten an: Der nördliche Teil unter Baiju kam aus Anatolien über Arbil, überquerte bei Tikrit den Tigris und näherte sich der Stadt von Westen. Hülegü selbst kam mit seinem Heer vom Hamadan und kam über Kermānschāh, Hulwan, von Osten her auf Bagdad zu. Die südliche Gruppe zog über Lorestan gegen Bagdad.[32]

    Al-Musta'sim konnte einen ersten Angriff abwehren, unterlag dann aber. Am 10. Februar 1258 (nach dem islamischen Kalender am 4. Safar 656 AH) übergab er die Stadt. Der Fall Bagdads war für die islamische Welt ein großer Schock. Doch die Stadt wurde bald wiederaufgebaut[33]: 3000 mongolische Krieger wurden zu diesem Zweck zurückgelassen; das ehemalige Kalifat wurde in das mongolische Verwaltungssystem eingebunden: Bagdad, das südliche Mesopotamien und Chusistan bekamen Statthalter (Wali – Wali der gesamten Region war der mongolische Fürst Sujunjāq), Stellvertreter (Nāʾeb), Militärkommandanten (Šeḥna) und zahlreiche Richter. 1258/59 wurde in der Stadt eine Volkszählung und Steuerfestsetzung durchgeführt. Der jakobitische Reisende Gregorius Bar-Hebraeus besuchte 1265 Bagdad und stellte fest, dass die mongolische Eroberung Aleppos verheerender war als es in Bagdad der Fall gewesen war.

    Im Januar 1260 eroberten die Mongolen Aleppo und Homs. Zu dieser Zeit traf aber die Nachricht vom Tod des Großkhans ein. Hülegü zog mit dem größten Teil des mongolischen Heeres nach Zentralasien zurück. Die in Syrien verbliebenen Truppen unter dem Feldherrn Kitbukha konnten noch Damaskus einnehmen und den letzten Sultan von Syrien aus der Dynastie der Ayyubiden, an-Nasir Yusuf, unterwerfen. Sie unterlagen jedoch noch im September den Mamluken von Ägypten in der Schlacht bei ʿAin Dschālūt, so dass fortan der Euphrat die Grenze zum – sich auch in Zukunft erfolgreich behauptenden – Mamlukensultanat bildete.

    Die mongolischen Eroberungen im Nahen und Mittleren Osten wurden zum Ilchanat. Die Nachfahren Hülegüs beherrschten dieses Khanat rund 100 Jahre lang und dominierten die gesamte Region. Der Ilchan Tegüder war der erste Mongolenherrscher, der zum Islam übertrat und den Namen Ahmad annahm. Dies führte zum Widerstand der mongolischen Oberschicht, so dass 1284 Ahmad Tegüder durch Arghun gestürzt wurde und eine verstärkte Förderung des Buddhismus stattfand. Unter Ghazan, dessen Herrschaft als Höhepunkt der Dynastie angesehen wird, erfolgte der Übertritt eines Großteils der mongolischen Oberschicht zum sunnitischen Islam. Gleichzeitig war er auch der erste Ilchan, der bei seiner Inthronisation nicht persönlich zum Großkhan reiste, um die Bestätigung seiner Macht zu ersuchen – obgleich er zu diesem eine freundschaftliche Beziehung unterhielt.[34] 1353 wurde Togha Temür ermordet und das Ilchanat zerfiel.

    Timuriden

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    Der Nahe und Mittlere Osten wurden aber bereits ab 1360 insofern wieder unter quasi-mongolische Herrschaft gebracht, als ein anderer Teilstaat des Mongolischen Reiches, das Tschagatai-Khanat, unter Timur die Region eroberte. Die von Tamerlan geführte mongolische Armee besiegte in der Schlacht bei Ankara die des osmanischen Sultans Bayezid I. In dieser Schlacht wurde den osmanischen Truppen eine der schwersten Niederlagen der Geschichte zugefügt. Dabei geriet der Osmanensultan in Gefangenschaft, wo er 1403 verstarb. Obwohl sich Timur auf seine mongolischen Vorfahren und auf die Legitimation durch das Tschagatai-Khanat berief und sogar eine (echte) Nachfahrin Dschingis Khans heiratete, wird sein Versuch, sich als Nachfolger Dschingis Khans zu positionieren, von vielen Historikern abgelehnt. Die heutigen Hazara in Afghanistan gelten als direkte Nachkommen der Ilchane.

    Mongolische Eroberungen in China, Korea und Japan

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    China 1142: In den Jahrzehnten vor der mongolischen Invasion beherrschten die Song aufgrund der Jurchen nur Teile des heutigen China.

    Bereits zu Dschingis Khans Lebzeiten wurde das Reich der Tanguten (Westliche Xia-Dynastie) am Nordwestrand des damaligen China erobert und das Reich der Jurchen (Jin-Dynastie) im Norden tributpflichtig gemacht. Unter seinem Sohn Ögedei Khan als Großkhan wurde das Jurchen-Reich in einem Krieg von 1231 bis 1234 endgültig erobert. In diesem Krieg war der später auch im Westfeldzug eine wesentliche Rolle spielende General Sube'etai beteiligt.

    Korea wurde ebenfalls bereits 1218 tributpflichtig gemacht; nach dem Tod eines Statthalters wurde Korea 1231 endgültig unterworfen; allerdings kam es in der Folge zu wiederholten Aufständen gegen die mongolischen Besatzer. Erst Mitte der 1270er Jahre, unter Kublai Khan als Großkhan, konnte Korea „befriedet“ werden.

     
    Reich der Yuan-Dynastie um 1294

    Im Jahr 1235 begann von den bereits mongolischen Gebieten auf Territorium des heutigen China aus die Eroberung des chinesischen Kaiserreichs der Song im Süden. Allerdings war dieses Unterfangen zunächst nicht vordringlich; zwei Feldzüge 1242 und 1245 beispielsweise dienten eher einer Ablenkung von innenpolitischen Streitigkeiten während des Interregnums zwischen Ögedei Khan und seinem Sohn Güyük Khan. Unter dem Großkhan Möngke Khan erfolgten 1252 bis 1255 tatsächliche Gebietsgewinne und 1256 erfolgte eine Generaloffensive, die allerdings mit Möngkes unerwartetem Tod im Spätsommer 1259 mit einem von den Song teuer erkauften Waffenstillstand endete. Nach der Machtergreifung Khublais wurde die mongolische Hauptstadt 1260 auf vormals chinesischen Boden verlegt. An einer neuen Generaloffensive 1267/1268 beteiligten sich neben Kublais eigenen Truppen insbesondere Truppen des amtierenden Ilkhans. Nach dem Fall der Festungen am Han-Fluss 1273 (mehrjährige Belagerung von Xiangyang) drangen die Mongolen nach Hangzhou vor. Die Hauptstadt Hangzhou kapitulierte 1276, letzte Anhänger der Song hielten sich bis 1279. Nach der Seeschlacht von Yamen (chinesisch 崖門戰役 / 崖门战役) am 19. März 1279, einer der größten Seeschlachten in der Weltgeschichte, ertränkte Premierminister und Kaiserberater Lu Xiufu (chinesisch 陸秀夫 / 陆秀夫, 1232–1279) den achtjährigen Thronerben Bing und sich durch einen Sprung in den Perlfluss, womit die Song-Dynastie endete.

    Ebenfalls unter Khublai Khan kam es 1274 zu einer ersten Japaninvasion. Ein Heer, das nach unterschiedlichen Quellen aus zwischen 20.000 und 40.000 mongolischen, chinesischen und koreanischen Truppen bestand,[35] brach auf etwa 1000 koreanischen[35] Kriegsschiffen in Richtung Japan auf. Aufgrund des Zeitdrucks beim Bau waren die Schiffe jedoch von relativ schlechter Qualität. Nach der Landung in der Hakata-Bucht auf Kyūshū trafen die Mongolen auf die japanische Verteidigungsarmee, aufgestellt von den lokalen Herrschern, den Gokenin (御家人), der Provinzen Kyūshūs. In der Schlacht von Bun’ei, der „Ersten Schlacht in der Hakata-Bucht“, waren die Invasoren den Japanern zahlenmäßig und technisch überlegen. So konnten die Mongolen Hakata rasch einnehmen und die Japaner nach 20 Tagen der Schlacht aus der Bucht ins Landesinnere drängen. Die Japaner verschanzten sich in der Festung Mizuki (水城). Dort wollte man das Eintreffen weiterer Truppen aus Zentral- und Ostjapan abwarten. Allerdings entschieden sich die mongolischen Befehlshaber bereits vorher zum Rückzug. Gründe hierfür dürften einerseits die Versorgungsprobleme gewesen sein, andererseits eigene Verluste; so wurde zum Beispiel der mongolische General Liu Fu-heng schwer verletzt. Diese Entscheidung stellte den Wendepunkt der Schlacht dar: Nach der Einschiffung der Truppen in der Hakata-Bucht zog ein schwerer Sturm auf, der etwa ein Drittel der wenig robusten Schiffe versenkte; die Japaner interpretierten den Sturm als „göttlichen Wind“, als Kamikaze. Dies markierte das Ende der ersten Japaninvasion.

     
    Mongoleninvasionen in Japan

    Im Frühling 1281 drängten die Mongolen die Koreaner zu einer Attacke auf die japanische Insel Tsushima – ohne wesentliche Unterstützung mongolischer oder chinesischer Truppen. Diese konnten die Japaner zurückschlagen. Später im selben Jahr zog eine neue große Streitmacht von Mongolen, Chinesen und Koreanern über Tsushima und Iki auf Kyūshū und landete zwischen Munakata und der Hakata-Bucht. Die Japaner konnten auch diesen Angriff zurückschlagen. Währenddessen landete allerdings der Großteil der nachrückenden Truppen in der Provinz Hizen. Es gelang den Japanern in der Schlacht von Kōan, der „Zweiten Schlacht in der Hakata-Bucht“, die Linien bis zum 14. August 1281 zu halten. Am 15. und 16. August zog ein Taifun über die Küste Kyūshūs, der wiederum etwa ein Drittel der angreifenden Streitkräfte vernichtete. Damit war auch die zweite Invasion erfolglos beendet.

    Die mongolischen Eroberungen in China wurden zur Yuan-Dynastie, die noch bis 1368 die Oberherrschaft über China ausüben und nach ihrer Vertreibung durch die Ming noch bis 1387 im Norden weiterregieren sollte. Damit war die Yuan-Dynastie von den vier Teilreichen des Mongolischen Reiches das kurzlebigste – obwohl der jeweilige Großkhan ab Kublai Khan immer in China residierte. Mit dem Untergang der Yuan-Dynastie zerfiel das Mongolische Reich politisch (endgültig) in selbständige Teilreiche, die nurmehr kulturell zusammengehalten wurden, insbesondere durch die gemeinsame Geschichte, in dem in der Jassa kodifizierten Recht, dem Post- und Kommunikationssystem (Örtöö und Païza) und einem gemeinsamen Kunst- und Kulturgut. Damit wurde die Einheit des Mongolischen Reiches auf eine solche eines Staatenbundes reduziert, der in den folgenden Jahrzehnten weiter desintegrierte.

    Mongolische Eroberungen in Süd- und Südostasien

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    Majapahit im 14. Jahrhundert

    Mongolische Expeditionen auf dem südostasiatischen Festland waren militärisch erfolgreich und verdrängten den indischen Hindu-Einfluss auf die Region dauerhaft. Nur die Angriffe auf die vietnamesische Trần-Dynastie 1257/1258, 1284 und 1287/1288 waren erfolglos: Der vietnamesische General Trần Hưng Đạo zwang die Mongolen zu Kämpfen, die ihnen aus verschiedenen Gründen nicht gelegen kamen. Die Mongolen litten außerdem unter tropischen Krankheiten und mit der Zeit jeweils unter Versorgungsschwierigkeiten. Nach der Schlacht am Bạch-Đằng-Fluss 1288 kam es zu keinen weiteren militärischen Operationen gegen Vietnam. Wie andere Königreiche der Region wurde Vietnam allerdings tributpflichtig – so wie es vietnamesische Könige schon vorher gegenüber dem chinesischen Kaiser waren. Auf dem Gebiet des heutigen Laos, Thailand und Kambodscha entstanden neue Hybridkulturen mit sehr starkem chinesischen Einfluss, die jeweils den Grundstein für die heute noch dort existierenden Staaten legten. Die Mongolen begnügten sich auch für diese Regionen allerdings meist mit Tributzahlungen durch die lokalen Herrscher; es kam somit meist zu einer nur mittelbaren Herrschaft – ähnlich der mongolischen Herrschaft in Europa über die Russen.[36]

    Mongolische Eroberungen auf den südostasiatischen Inseln waren weniger erfolgreich. Eine Expedition auf die indonesischen Inseln, die im Jahr 1292 begann, wurde mit 20.000 Soldaten und 1000 Schiffen geführt. Die Mongolen brachten nach einer Schlacht vom 15. bis 20. März 1293 auf Java das Königreich Majapahit unter mongolische Kontrolle. Nach einem Hinterhalt mussten die inzwischen ohnedies bereits geschwächten mongolischen Invasoren allerdings wieder abziehen.[37] Auch hier fand nichtsdestotrotz ein kultureller Wandel statt: Die großen chinesischen Minderheiten in der Region gehen auf die Zeit der mongolischen Expansion zurück; zahlreiche chinesische Händler fanden ihren Weg nach Südostasien.[38] Das Königreich Majapahit war die letzte große Hindu-Kultur der Region.

    In Nordindien bestand seit 1206 das Sultanat von Delhi. Dschingis Khan eroberte im Sommer 1222 von Afghanistan kommend die Stadt Multan im heutigen Pakistan, zog dann aber wieder nach Norden ab. Er hinterließ nur 20.000 Krieger, die aber ohne nennenswerte Erfolge wieder abziehen mussten. Timur Lang eroberte im Jahre 1398 Delhi. Auch er zog sich danach aber wieder zurück. Erst der aus dem timuridisch beherrschten Transoxanien stammende Zahir ud-Din Muhammad, genannt Babur, besiegte 1526 den letzten Sultan. Er war väterlicherseits ein direkter Nachfahre Timurs, seine Mutter führte ihre Abstammung in direkter Linie auf Dschingis Khan zurück.[39] Er zog 1504 nach Kabul, das er als Königreich regierte und wo er seit der Auslöschung des letzten anderen verbliebenen Timuriden in Herat ab 1507 den Titel Pad(i)shah (Kaiser), der formal einem Schah (König) übergeordnet ist, führte. Über den Chaiber-Pass zog er nach Nordwestindien (ins heutige Pakistan), verbündete sich mit dem Schah des safawidischen Persien, Ismail I., und gewann so Samarkand. Als Gegenleistung für die Unterstützung des Schahs musste er sich öffentlich zum schiitischen Islam bekennen, kehrte jedoch später zum sunnitischen Glauben zurück.[40] Dank seines Vorfahren Timur konnte er Ansprüche auf das Delhi-Sultanat stellen.[41] 1522 fiel Kandahar, und bis Anfang 1526 hatte er seine Herrschaft weit in den Punjab hinein ausgedehnt. Dort kam es am 20. April des gleichen Jahres zum entscheidenden Zusammenstoß mit der zahlenmäßig deutlich überlegenen Armee des Sultans Ibrahim II. In der Schlacht bei Panipat gelang Babur ein überlegener Sieg über den letzten Delhi-Sultan.[42] Nach der Besetzung Delhis und Agras rief er sich zum Kaiser von Hindustan aus und begründete somit das Mogulreich. Eine Allianz von rajputischen Herrschern unter dem Fürst Rana Sanga von Mewar versuchte zeitgleich, die Hindu-Herrschaft in Nordindien wiederherzustellen. Babur musste seine Soldaten, die zur Rückkehr nach Kabul drängten, mit großzügigen Belohnungen aus dem Staatsschatz des besiegten Sultans zum Bleiben bewegen.[43] Erst mit dem Sieg über die Rajputen-Allianz am 17. März 1527 in der Schlacht von Khanua war seine Herrschaft in Hindustan gesichert.

     
    Tschagatai-Khanat, spätes 13. Jahrhundert

    Die Eroberungen Baburs wurden zum Mogulreich, ein Name, der vermutlich im 16. Jahrhundert von den Portugiesen geprägt (portugiesisch Grão Mogor oder Grão Mogol ‚Großmogul‘),[44] wurde und sich vom persischen مغول mughul herleitet. Er bedeutet „Mongole“. Ursprünglich bezeichnete „Mog(h)ulistan“ das Tschagatai-Khanat, die geographische und politische Heimat Timur Langs, Begründer der Timuriden.[45] Damit verweist der Name zwar richtigerweise auf die mongolische Abkunft der indischen Dynastie, lässt aber die genauere Beziehung zum Mongolenreich außer Acht. Diese kommt in der persischen Eigenbezeichnung گوركانى gurkāni der Moguln zum Ausdruck, die sich vom mongolischen kürägän „Schwiegersohn“ herleitet – eine Anspielung auf die Heirat Timurs in die Familie Dschingis Khans.[46]

    Die Teilung des Mongolischen Reiches

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    Im immer größer werdenden Reich wuchsen die Unterschiede zwischen einem zentralen Einheitsstaat und dezentralen Teilreichen. Die Verteilung von Gebieten an Zweige der Dschingisiden zur Zeit von Ögedei hatte insbesondere die Weideflächen betroffen:[47]

    • Dschötschi: im Westen die Steppen von Sibirien über Kasachstan bis Osteuropa
    • Tschagatai: Die Steppen von Turkestan und das Tarimbecken
    • Ögedei: Die Gebiete des Khagans, Altai-Gebiet und die Dsungarei
    • Tolui: Mongolei

    Häufig wurden gleichzeitig weitere Rechte an die anderen Familienzweige übertragen. Landwirtschaftliche Flächen wurden gemeinsam verwaltet. Wichtige Aufgaben wurden von mehreren Beauftragten aus verschiedenen Familienzweigen wahrgenommen ('kollegiale Verwaltung').

     
    Mongolische Krieger, 14. Jahrhundert

    Die ersten vier Khagane

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    Dschingis Khan hatte schon zu Lebzeiten um 1218 nach einem Streit der Prinzen nicht seinen ältesten Sohn Dschötschi, sondern den mittelgeborenen Ögedei zu seinem Nachfolger bestimmt. Er wurde 1229 zum Großkhan gewählt. Sein überraschender Tod 1241 führte in Europa zum Abbruch des Feldzugs Batu Khans.

    Ögedeis Nachfolger wurde – nach einer schwierigen Einigung und der Zwischenregentschaft seiner Frau – fünf Jahre später (1246) sein ältester Sohn Güyük. Güyük Khan starb bereits 1248 auf dem Weg zu einer Auseinandersetzung mit seinem Rivalen Batu. Die Regentschaft wurde seiner Witwe Ogul Qaimish übertragen.

    Nach dem Tod Güyük Khans unterstützte Batu Khan Möngke Khan als möglichen Großkhan, aber die diesbezüglichen Verhandlungen und Intrigen zogen sich bis 1251 hin. Schließlich wurde er bei Abwesenheit einiger wichtiger Dschingisiden-Prinzen gewählt und festigte seine Macht, indem er die Thronanwärter des Hauses Ögedei nach einer Verschwörung entmachten ließ. Davon waren auch Prinzen des Hauses Tschagatai betroffen. Batu Khan hingegen wurde Möngkes Mitregent.

    Möngke übertrug die Kaukasus-Region 1252 an die Goldene Horde. Mit Möngkes Zustimmung folgte Berke seinem Bruder Batu 1255 als Khan der Goldenen Horde. Hülegü übernahm die Macht im Kaukasus und die Eroberung von Bagdad 1258 missfiel Berke, der zum Islam konvertiert war.

    Als Möngke Khan 1259 während des Feldzuges gegen die Song-Dynastie bei der Belagerung der Diaoyu-Festung ums Leben kam, war noch kein Nachfolger bestimmt. Mit seinem Tod endete das einheitliche Mongolische Weltreich[48]. Die territoriale Ordnung zu diesem Zeitpunkt:

    • Der Khagan regierte die Mongolei und die angrenzenden Steppengebiete, zusätzlich die meisten Gebiete Ögedeis wie Altai-Gebiet und Dsungarei. Sein Bruder Kubilai regierte in China und sein Bruder Hülegü im Iran
    • Der Ögedei-Zweig beherrschte nur noch kleinere Gebiete
    • Der Tschagatei-Zweig bestand (geschwächt) in den westlichen Gebieten Zentralasiens
    • Der Dschödschi-Zweig herrschte in Osteuropa und der Kiptschaken-Steppe, mit zusätzlichen Rechten in Khwarazm, Buchara und Samarkand, die dem Tschagatei-Zweig entzogen worden waren.[49]

    Gleichzeitig zwei Khagane

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    Möngke hatte für die Nachfolge möglicherweise Arigkbugha im Blick gehabt und ihn 1258 zum Befehlshaber Karakorums, der Hauptstadt, gemacht. Große Teile der Familie unterstützten ihn: Berke (Goldene Horde) und Alghu (Tschagatai), der Dschödschi-Zweig und Teile des Ögedei-Zweigs. Kublai Khan stand für eine wachsende Autonomie der Teilreiche und ließ sich auf einem 1260 selbst einberufenen Kurultai zum Khagan wählen. Er wurde von Hülegü und Kadan (auch Qadan, vom Ögedei-Clan) unterstützt. Arigkbugha ließ sich auf einem zweiten Kurultai, einem Monat nach Kublai, zum Khagan wählen. Zu dieser Zeit griffen die Mameluken das Ilkhanat unter Hülegü an und Berke versuchte dies auszunutzen, indem er seinerseits ebenfalls das Ilkhanat angriff – so waren beide neutralisiert.

    Arigkbugha war in Karakorum auf Versorgung durch China angewiesen. Kublai nutzte seine Position in Nordchina und schnitt Karakorum von seiner Versorgung ab, während er gleichzeitig in Südchina, gegen die Song-Dynastie, Rückschläge hinnehmen musste. Die Zweige der Ögedei und der Tschagatei versuchten ihre früheren Rechte wieder zurückzuerhalten, was dem Ögedei-Zweig nur vorübergehend gelang[50]. Der Krieg war Ende des Jahres 1261 noch unentschieden, als Algui (auch Alghu), der Khan des Tschagatai-Khanats, wegen Tributfragen von Arigkbughas Partei abfiel. Ein Rachefeldzug gegen Algui hatte keinen bleibenden Erfolg. So geschwächt musste Arigkbugha 1263 schließlich kapitulieren. Er wurde in einer Reichsversammlung angeklagt und freigesprochen, blieb danach aber dennoch Kublais Gefangener und starb im Jahre 1266.

    Kublai Khan verlegte 1256 bis 1274 seine Hauptstadt schrittweise nach Peking und übernahm Verwaltungspraktiken und Kultur der Chinesen, 1260 wurde er Kaiser Nordchinas. Dabei war er sich der Risiken einer Sinisierung der Mongolen in China durchaus bewusst. Seine Politik brachte ihm die Missbilligung eines bedeutenden Teils des mongolischen Adels ein, da dieser einen in der Steppe lebenden Anführer einem in Peking lebenden „Sohn des Himmels“ vorzog. Die Beziehungen des Kublai Khan zu seinen Dschödschi-Vettern der Goldene Horde blieben distanziert, die zum Khanat Tschagatai waren wiederholt feindselig. Trotz dieser Streitereien konnten die Mongolen die formale Einheit des Reiches noch bewahren.

    Nachfolgereiche

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    Diese Entwicklung schwächte die Stellung des Großkhans und führte zu einer Aufteilung des ohnehin lockeren Reichsverbandes in vier Teilreiche:

    Kommunikation

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    Mongolischsprachige Inschrift auf Païza – verwendet auf dem Territorium der Goldenen Horde
     
    Mongolischsprachig
     
    Persisch (links), Mongolischsprachig (Mitte) und Uigurisch (rechts)

    Die enorme Fläche des mongolischen Reiches erforderte eine Verbesserung der Kommunikation. Einerseits konnte es sich die jeweilige Regierung des mongolischen Reiches nicht leisten, auf eine effiziente Form der Kommunikation zu verzichten; das mongolische Reich wäre wie andere Reiche, die schnell wuchsen, genauso schnell wieder zerfallen; andererseits war das mongolische Reich zu groß, um es mit einem Straßensystem auszustatten. Daher wurde das Örtöö-System (Mongolisch: Өртөө) geschaffen.

    Beobachter aus dem Westen, wie Marco Polo,[51] waren stets besonders vom mongolischen Kommunikationswesen beeindruckt. Auch der Italiener Johannes de Plano Carpini, der Flame Wilhelm von Rubruk und der Böhme Odorich von Portenau berichteten mit großem Staunen darüber. Laut dem US-amerikanischen Historiker David Morgan war die interne Kommunikation die effizienteste Institution des mongolischen Reichs nach seinem Militärwesen.[52]

    Das Örtöö-System diente dem Erteilen von politischen und militärischen Befehlen in alle Gebiete des mongolischen Reiches, dem Militärnachrichtendienst, dem Personentransport (insbesondere dem von mongolischen Adeligen), aber vereinzelt auch dem Transport von Gütern (insbesondere zwischen China und der Mongolei). Es wurde erst von Dschingis Khans Nachfolgern, vermutlich Ögedei Khan, aufgrund der inzwischen schier unüberwindbaren Distanzen innerhalb des mongolischen Reiches geschaffen. Es handelte sich formell zwar um eine militärische und damit mongolische Institution; die dafür erforderlichen Pferde und Versorgungsgüter mussten aber von der lokalen – auch nichtmongolischen – Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Eine der Besonderheiten lag darin, dass die Versorgungsposten des Örtöö-Systems nicht nach dem (erwarteten) Bedarf ausgestattet wurden, sondern immer und in jedem Fall ausgestattet sein mussten. So funktionierte das System auch immer dann, wenn es überraschend in Anspruch genommen wurde. Die von den Mongolen durchgeführten Volkszählungen dienten unter anderem der Ermittlung der Abgabenpflicht für das Örtöö-System.

    Das System bestand aus einem Netz von Versorgungsposten, die in einem Abstand eines Tagesritts voneinander entfernt errichtet waren; laut mehrerer Quellen, darunter Marco Polo, betrug der Abstand in der Regel zwischen 40 und 50 km, in schwierigem Terrain weniger. Jeder Posten musste stets genügend Pferde, Wasser, Futter und Nahrung auf Lager haben. Diese Ressourcen durften nur von Reisenden in Anspruch genommen werden, die sich gegenüber dem Postenpersonal durch eine Tafel (Paiza, mongolisch Пайз, persisch پایزه, chinesisch 牌子) ausweisen konnten. Diese bestand je nach Wichtigkeit des Reisenden aus Gold, Silber oder aber auch Holz. Bei Konflikten über die Inanspruchnahme von Ressourcen entschied der Rang des Reisenden. Die Verwendung des Örtöö-Systems war gesetzlich geregelt, Missbrauch wurde streng geahndet.

    Laut dem persischen Gelehrten Raschīd ad-Dīn konnten innerhalb des mongolischen Reiches dank des Örtöö-System mehr als 300 km pro Tag zurückgelegt werden; Marco Polo spricht gar von 500 km am Tag. Zur weiteren Optimierung informierte der Reisende den nächsten Versorgungsposten mit einem speziellen Horn vorab von seiner Ankunft. Das Postenpersonal bereitete daraufhin das oder die Pferde vor, und der Reisende konnte ohne Pause weiterreiten. Manche Posten waren zusätzlich mit eigenen Läufern ausgestattet. Die persischen Posten hatten laut Raschīd ad-Dīn beispielsweise stets jeweils zwei Läufer.

    Paiza wurden in mehreren Sprachen (Mongolisch, Persisch, Uigurisch) in allen Teilen des mongolischen Reiches gefunden, auch auf dem Gebiet der Goldenen Horde (in der heutigen Ukraine) – also jenem der vier Khanate, in die sich das mongolische Reich nach dem Tod Dschingis Khans gliederte, das sich am wenigsten loyal zum jeweiligen mongolischen Großkhan verhielt. Das Örtöö-System deckte demnach nicht bloß den Fernen wie auch Nahen Osten und Europa ab, sondern leistete auch einen Beitrag zum Zusammenhalt des späten mongolischen Reiches.

    Während es im Fernen Osten bis ins 14. Jahrhundert tadellos funktionierte, dürfte es im Nahen Osten im Laufe der Zeit zunehmend missbraucht und infolgedessen ineffizient geworden sein.

    Quellenüberblick

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    Aufgrund seiner Größe sind die Primärquellen über das mongolische Reich vielfältig: Es gibt mongolische, chinesische, persische, arabische, türkische, japanische, russische, armenische, georgische, lateinische, und viele andere. Die meisten von ihnen befassen sich aber nur mit einem – relativ betrachtet – kleinen Teil des Reiches und Abschnitt seiner Geschichte: Die japanischen Quellen etwa handeln vorwiegend von den beiden (letztendlich gescheiterten) Invasionen der Mongolen in Japan im späten 13. Jahrhundert. Die wenigen umfassenden Primärquellen sind mongolisch, persisch oder chinesisch:

    Selbst diese Quellen weisen jedoch Mängel auf: Die Geheime Geschichte der Mongolen wurde relativ früh in der Geschichte des mongolischen Reichs verfasst und weist hagiographische Züge auf, die persischen Quellen stellen die mongolischen Eroberer – dem damaligen muslimischen Weltbild entsprechend – vorwiegend als Katastrophe und Strafe Gottes dar, und die chinesischen Quellen konzentrieren sich sehr stark auf China.

    Die einzige halbwegs umfassende europäische Primärquelle zum mongolischen Reich ist die Chronica Maiora von Matthäus Paris. Trotz offensichtlicher Mängel wie insbesondere eine sehr subjektive Darstellung der Mongolen war sie bis ins 20. Jahrhundert die erste Wahl für viele europäische Autoren zum Themenkreis „Mongolisches Reich“. Ihr ist vor allem zugutezuhalten, dass sie die bis heute weit verbreitete Fehlbezeichnung der Mongolen als Ta(r)taren[53] als einen (vermutlich dem französischen König Ludwig IX. unterlaufenen) Irrtum klarstellte.[54] Daneben existieren an europäischen Primärquellen insbesondere noch Ystoria Mongalorum von Johannes de Plano Carpini, die Reiseberichte der europäischen Abenteurer Wilhelm von Rubruk und Marco Polo sowie die Nestorchronik.

    Eine große Zahl der Quellen über das mongolische Reich sind Reiseberichte, die aufgrund der Pax Mongolica und der daraus resultierenden Möglichkeit entstanden, erstmals in der Menschheitsgeschichte enorme Distanzen relativ gefahrlos zurückzulegen. Der gleiche Umstand ist auch für den erstmaligen Transfer einer großen Menge von (historischem) Wissen über sehr weite Strecken verantwortlich: Durch die Pax Mongolica gelangten beispielsweise chinesische Schriften in den Nahen Osten und umgekehrt. Eine weitere große Gruppe an Quellen sind Biographien über mongolische Herrscher und Kriegsberichte.

    Neben zeitgenössischen Chroniken leisten insbesondere Erkenntnisse aus der Numismatik einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung des mongolischen Reiches. Die Archäologie spielt im Vergleich zum Studium anderer Staaten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit eher eine untergeordnete Rolle. Den möglichen Stellenwert der Genetik bei der Erforschung der Geschichte des mongolischen Reiches zeigte eine Untersuchung an der Oxford-Universität aus dem Jahr 2003, der zufolge in der östlichen Hälfte Europas und der nördlichen Hälfte Asiens circa 8 % der männlichen Bevölkerung eine gemeinsame genetische Signatur im Y-Chromosom besitzen, die vermutlich auf Dschingis Khan zurückgeht.[55] Im Jahr 2015 wurde der außergewöhnlich hohe reproduktive Erfolg gewisser männlicher Linien in Europa und Asien von einem Team der Universität Leicester untersucht; dabei wurde abermals die genetische Linie des Dschingis Khan als die herausragendste identifiziert.[56]

    Folgen der Mongolenherrschaft

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    Jiaozi (chin. 交子), Papiergeld der Song-Dynastie (960–1279)
     
    Beschreibung einer Bombe im Wu Jing Zong Yao (chin. 武經總要) ein 1044 erstelltes Werk über Militärtechniken der damaligen Zeit
     
    Modell eines Kompass der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.)[57]
     
    Deckblatt des Diamant-Sutra, ältestes mit Sicherheit datiertes Exemplar eines gedruckten Buches (868 n. Chr.)

    Fälschliche Bezeichnung der Mongolen in Europa als Tataren

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    Die mongolischen Truppen, die erstmals in den 1220er Jahren (damals noch unter Dschingis Khan als Großkhan) in Europa einfielen, wurden in manchen – abendländischen – Quellen als „Ta(r)taren“ bezeichnet. Woher diese Fehlbezeichnung stammt, ist unklar. Schon in der Chronica Maiora von Matthäus Paris wird diese Gleichstellung als ein (vermutlich dem französischen König Ludwig IX. unterlaufener) Irrtum klargestellt.[58][59] Der amerikanische Historiker David O. Morgan[60] und der britische Historiker Peter Jackson[61] sehen den Ursprung dieses „Fehlers“ im Versuch westlicher Chronisten, die besonders grausamen Mongolen als „aus dem Tartarus stammend“ zu verballhornen. Der österreichische Historiker Johannes Gießauf verweist darauf, dass das Volk der Tataren bereits unter Dschingis Khan fast vollständig von den Mongolen ausgerottet und die geringfügigen Überreste von den Mongolen assimiliert wurden; die Tataren waren daher in Wahrheit eines der ersten Opfer der mongolischen Eroberungen, die vom späten 12. Jahrhundert bis ins frühe 16. Jahrhundert dauerten.[62]

    Machtpolitische Auswirkungen

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    Neben den unmittelbaren politischen Auswirkungen auf Europa und Asien vom 12. bis ins 16. Jahrhundert gab es auch mittelbare, die noch länger andauerten: Noch bis ins 17. Jahrhundert sind russische Adelige mongolischer Herkunft dokumentiert; Schätzungen gehen von 156 Familien aus, davon 37 Dschingisiden – allerdings nur drei im Hochadel (Juspovy, Cerkasskie und Urusovy).[63] Ein Nachfahre des Dschingis Khan zu sein wurde in zahlreichen Nachfolge- und ehemaligen Vasallenstaaten des mongolischen Reiches noch bis ins 18. Jahrhundert als Legitimation für einen Herrschaftsanspruch verwendet. So blieben etwa die Khane der Goldenen Horde auch nach deren Zusammenbruch wichtige Persönlichkeiten in den russischen Fürstentümern; am Hof der Moskowiter standen sie z. B. über allen Bojaren und Knes; 1574 stieg ein Urenkel des Khan Shaykh Ahmad, Sajin Bulat, zuerst zum Oberbefehlshaber der russischen Armee und 1575–1576 zum Großfürst von Russland auf.[64]

    Ähnliches gelang den Giray (كرايلر), einem Adelsgeschlecht der Dschingisiden, das nicht nur von 1444 bis 1758 das Khanat der Krim und damit große Teile der heutigen Ukraine, der nördlichen Kaukasusregion und Südrusslands beherrschte, sondern auch das zweitwichtigste Geschlecht des Osmanischen Reichs nach dem Haus Osman bildete: „Wenn die Osmanen je aussterben sollten, war es selbstverständlich, dass die Girays, Nachfahren des Dschingis Khan, ihnen nachfolgen würden.“[65] Die Giray standen damit nur unter dem jeweiligen Sultan, aber z. B. über dem Großwesir.

    Die Abstammung von Dschingis Khan war teilweise Voraussetzung, teilweise förderlich, um die Nachfolge eines vakanten Khanats anzutreten. In Zentralasien wurden die meisten Herrschaften, zumeist Khanate, von Dschingisiden regiert. Eine weitere Dynastie, die Scheibaniden, ein Unterzweig der Dschingisiden, regierte in drei Khanaten.

    Der aus Zentralasien stammende Timur, der die mongolische Herrschaft über den Nahen und Mittleren Osten nach siebenjähriger Unterbrechung wiederherstellte, bezeichnete sich selbst als gurkāni („Schwiegersohn“)[66] und deutete damit auf seine Heirat in die Familie Dschingis Khans, um seine Herrschaftsansprüche zu untermauern.[67] Seine Nachfahren, die Timuriden, herrschten noch für Jahrzehnte in einigen Staaten.

    Ethnologische Auswirkungen

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    Die Mongolenherrschaft hinterließ auch noch in mehreren anderen Bereichen ihre Spuren. Außer dem bereits erwähnten genetischen Fußabdruck des Dschingis Khan kam es auch zu erheblichen Migrationsbewegungen; z. B. gab es in Cambaluc und anderen Gegenden des Mongolischen Reiches russische Siedlungen[68]; der Großkhan hatte als Teil der Kheshig (auch Khishig, Keshig, Keshichan) – seiner Leibgarde – auch die Uroš (auch Ulosz oder Urosh), eine 1330 gegründete russische Truppe die unter dem Kommando von General Bayan stand.[69] Umgekehrt gibt es auch in Europa bis heute eine buddhistische mongolischsprachige Minderheit.[70][71]

    Andere Auswirkungen

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    Auch hatte insbesondere die Pax Mongolica weitreichende Folgen für Handel, Reisetätigkeit und Weltanschauung.[72] Der US-amerikanische Anthropologe Jack Weatherford identifiziert unter anderem einen radikalen Wandel im westlichen Kleidungsstil – weg von Tuniken und Roben hin zu Hosen und Jacken – sowie Auswirkungen auf mehrere europäischen Sprachen (z. B. den Ausruf „Hurra!“).[73] Der britische Ethnologe Sir Henry Hoyle Howorth identifiziert zahlreiche weitere Worte und (Personen- und Orts-) Namen in diversen slawischen Sprachen, die mongolischen Ursprungs sind; ebenso führt er diverse Sitten und Gebräuche auf die Mongolenherrschaft zurück.[74] Der deutsch-amerikanische Historiker Gustave Alef führt das hervorragende russische Post- und Kurierwesen noch Jahrhunderte nach Zusammenbruch der Goldenen Horde auf die Mongolenherrschaft zurück.[75] Mongolische Militärtaktiken wurden gar bis ins 20. Jahrhundert studiert und als Vorbild verwendet: So hat Heinrich Himmler beispielsweise das Konzept der Militarisierung der Gesellschaft sowie die Bedeutung von Elitetruppen aus Literatur über das mongolische Militärwesen übernommen, insbesondere aus den 1934 und 1935 erschienenen Werken „Tschingis-Chan, der Sturm aus Asien“ sowie „Das Erbe Tschingis-Chans“ (beide aus der Feder des Historikers Michael Prawdin), die Himmler unter anderem jedem SS-Führer zukommen ließ.[76]

    Technologietransfer

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    Daneben gibt es zahlreiche Technologien, deren Transfer nach Europa durch die mongolische Herrschaft umstritten ist; die prominentesten Beispiele sind Papiergeld, Schießpulver, Kompass und Buchdruck. Tatsächlich existierten die meisten dieser Technologien in China, bevor sie in Europa verbreitet waren; allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige von ihnen nicht durch die Mongolen überbracht wurden.[77] Als alternative Route für den Transfer asiatischen Wissens nach Europa kommt die arabische Herrschaft über die iberische Halbinsel von 711 bis 1492 in Frage; insbesondere durch die Übersetzerschule von Toledo wurden arabische Schriften aus den Bereichen Astronomie, Physik, Alchemie und Mathematik ins Lateinische bzw. Kastilische übersetzt. Die so gewonnenen Erkenntnisse kamen unter anderem nach Italien und hatten starken Einfluss auf die Entstehung der Scholastik. Da ein Großteil dieser Rezeption in der Zeit der mongolischen Herrschaft über den Nahen und Mittleren Osten stattfand (und grundsätzlich die Pax Mongolica den Wissenstransfer innerhalb des mongolischen Reiches erleichterte), befanden sich unter dem so transferierten Wissen auch fernöstliche Technologien.[78]

    Übersichten

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    Chronik der Mongolen vom 13. bis 18. Jahrhundert

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    Neben dem oben Dargestellten fließen in diese Liste auch Ereignisse ein, die die mongolischen Stämme in späteren Jahren betreffen, beispielsweise Dörben Oirat und Dsungarisches Khanat

    • Mitte des 12. Jahrhunderts: Die Mongolen (meng) sorgen für erste Unruhe in der heutigen mongolischen Hochebene.
    • 1190: Der aus einer mongolischen Kleinfürstenfamilie stammende Temüdschin (* 1155 oder 1167; † 1227) eint die Mongolen.
    • 1206: Temüdschin wird auf einer Volksversammlung zum obersten Herrscher ausgerufen und erhält den Titel Dschingis Khan („ozeangleicher Herrscher“ oder „Weltherrscher“). Beginn des Gesetzbuches Jassa.
    • 1211–1234: Krieg gegen Nordchina (Jurchen der Jin-Dynastie).
    • 1220: Gründung der mongolischen Hauptstadt Karakorum im Norden der heutigen Mongolei. Organisation des mongol. Reiches durch Yelü Chucai, Machmud Jalatwatsch und andere Berater.
    • 1219–1221: Eroberung des Choresmischen Reiches.
    • 1226: Eroberung des Tangutenreiches in Gansu
       
      Mongolensturm, 1285
    • 1236–1242: Die Mongolen unter Batu Khan erobern den größten Teil Russlands (siehe dazu Mongolische Invasion in Russland).
    • 1240–1502: Die Goldene Horde beherrscht weite Gebiete Osteuropas.
    • 1241: Die Mongolen stoßen nach Schlesien (Schlacht bei Wahlstatt, 90 Kilometer östlich von Görlitz) und Ungarn (Schlacht bei Muhi) vor.
    • 1242: Die Mongolen erreichen die Adria.
    • 1245–1246: Johannes de Plano Carpini bereist das Mongolenreich und hinterlässt einen Reisebericht.
    • 1252–1255: Wilhelm von Rubruk bereist das Mongolenreich und hinterlässt einen Reisebericht.
    • 1257–1258: Drei erfolglose Feldzüge gegen Vietnam.
    • 1258: Die Mongolen erobern Bagdad und vernichten damit das Kalifat der Abbasiden. An seine Stelle tritt das mongolische Ilchanreich. In der Folge Anlehnung an die persisch-islamische Kultur.
    • 1260: Der Großkhan der Mongolen, Kublai Khan (* 1215; † 1294), wird Kaiser Nordchinas. Neue Reichshauptstadt wird Peking (Beijing). Gleichzeitig beginnt das Auseinanderbrechen des ohnehin lockeren Reichsverbandes in Teilreiche.
    • 1260: 3. September: Schlacht bei Ain Dschalut – die Invasion Ägyptens wird abgewehrt.
    • 1274 und 1281: Zwei Angriffsversuche auf Japan scheitern (Kamikaze). Dagegen gelingt bis 1279 die Eroberung von Südchina, wo die Song-Dynastie beseitigt wird.
    • 1279–1294: Kublai Khan ist Kaiser von ganz China. Begründung der mongolischen Yuan-Dynastie (bis 1368). Kublai Khan nimmt den Buddhismus an.
    • 1287–1288: Der in Peking geborene Diplomat Rabban Bar Sauma bereist vom Nahen Osten aus unter anderem Rom, Paris und Genua und trifft dort beispielsweise den König von Frankreich Philipp IV., den König von England, Eduard I. und Papst Nikolaus IV.
     
    Reiseroute des Rabban Bar Sauma
    • 1360: Das Tschagatai-Khanat unter Timur, der sich auf seine mongolischen Vorfahren, die Legitimation durch das Tschagatai-Khanat und seine Frau, eine Nachfahrin Dschingis Khans, beruft, dringt neuerlich in den Nahen und Mittleren Osten ein und erobert bis 1405 weite Teile der Region.
    • 1368: Mit dem Untergang der Yuan-Dynastie (seit 1271) endet die mongolische Herrschaft über China; 1387 endet die Yuan-Dynastie endgültig, die Mongolen verlassen China.
    • 1368: die Stammeskonföderation westmongolischer Stämme, Dörben Oirat, wird gegründet.
    • 1388: Zerstörung von Karakorum durch die Chinesen; mit dem letzten Ilkhan (Luqman, 1353–1388) endet die mongolische Herrschaft in Nahen und Mittleren Osten.
    • 1402: Schlacht bei Ankara; die von Tamerlan geführte turko-mongolische Armee besiegt die des osmanischen Sultans Bayezid I. In dieser Schlacht wurde den osmanischen Truppen eine der schwersten Niederlagen der Geschichte zugefügt. Dabei geriet der Osmanensultan in Gefangenschaft, wo er 1403 verstarb.
    • Ab 1400: In der Mongolei streiten sich Westmongolen (Dörben Oirat) und Ostmongolen (v. a. Chalcha, Chahar, Ordos, Tümed und Urianchai) um die Macht oder gegen Ming-China. Häufige Überfälle auf die chinesischen Grenzgebiete führen schließlich zum Ausbau der Großen Chinesischen Mauer.
    • 1449: Sieg der (West-)Mongolen (Dörben Oirat) unter Esen Taiji gegen die Ming (Tumukrise); Esen beansprucht danach das Khanat und wird ermordet.
    • 1468: Die Ostmongolen unter Dayan Khan († 1543) und seinem Enkel Altan Khan (Regent; † 1582) übernehmen erneut die Macht in der Mongolei. Erneute Blütezeit der Mongolei, deren Einfluss wieder bis nach Mittelasien und zum Ural reicht.
    • 1472: Akhmat Khan, Khan der Goldenen Horde, geht ein Bündnis mit dem polnischen Herrscher Kasimir IV. gegen den russischen Herrscher Iwan III. ein. Ein weiterer Feldzug 1480 endet mit dem fast kampflosen Stehen an der Ugra.
    • 1501: Iwan III. lässt sich im Dezember ein letztes Mal von einem mongolischen Khan formell belehnen und leistet Tribut.
    • 1502: Der letzte Khan der Goldenen Horde, Shaykh Ahmad, wird im Juni besiegt und später ermordet
     
    Reste des Mongolenreiches (brauner Hintergrund) vor 1500. Grüne Schrift: Nachfolgestaaten, alle inzwischen turksprachig und (außer dem Khanat Sibir) auch islamisiert. Blaue Schrift: Mongolische Stammesverbände, „The Four Oirats“ steht für „Dörben Oirat“. Schwarze Schrift: andere Staaten und Völker.

    Nachfolgestaaten

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    Siehe auch

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    Literatur

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    • Stephan Conerman, Jan Kusber (Hrsg.): Die Mongolen in Asien und Europa. Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. u. a. 1997, ISBN 978-3-631-30636-9.
    • Marie Favereau: The Horde: How the Mongols Changed the World. Belknap, Cambridge 2021, ISBN 978-0-674-24421-4.
    • Hansgerd Göckenjan: Mongolen. In: Lexikon des Mittelalters 6 (1993), Sp. 756–760.
    • René Grousset: Die Steppenvölker. Attila – Dschingis-Khan – Tamerlan. Zürich 1970.
    • Wassili Jan: Mongolen. Kiepenheuer-Verlag 1993, ISBN 3-378-00521-1.
    • George Lane: The Mongols. I.B. Tauris, London/New York 2018.
    • Michael Weiers (Hrsg.): Die Mongolen. Beiträge zu ihrer Geschichte und Kultur. Darmstadt 1986.
    • Michael Weiers: Geschichte der Mongolen. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2004, ISBN 3-17-017206-9.
    • Ayşe Zarakol: Before the West: The Rise and Fall of Eastern World Orders. Cambridge University Press, Cambridge 2022, ISBN 978-1-108-83860-3.
    • Gudrun Ziegler, Alexander Hogh (Hrsg.): Die Mongolen. Im Reich des Dschingis Khan. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005.
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    Commons: Mongol Empire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Anmerkungen

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    1. Michal Biran: Qaidu and the Rise of the Independent Mongol State in Central Asia. Jerusalem, 1997, S. 51 ff.
    2. Denis C. Twitchett, Herbert Franke: The Cambridge History of China. Band 6: Alien Regimes and Border States. S. 550.
      Henri Cordier, Henry Yule, Marco Polo, Amy Frances Yule: The book of Ser Marco Polo the Venetian, concerning the kingdoms and marvels of the East. Verlag John Murray, London 1871, S. 130
    3. The Chaghadaids and Islam: The conversion of Tarmashirin Khan (1331–1334), In: The Journal of the American Oriental Society, 2002; sowie: Biran, Michal, Yuan shi, Vladimir Vernadsky: Mongols and Rus. Cambridge History of China, S. 550.
    4. Henri Cordier, Marco Polo, Henry Yule- Ser Marco Polo, S. 130.
    5. George Vernadsky: The Mongols and Russia. Yale University Press, London 1953, S. 93.
    6. Herbert Franke, Denis Twitchett: The Cambridge History of China Vol. 6: Alien regimes and border states 907-1368. Cambridge University Press, Cambridge 1994, ISBN 0-521-24331-9, S. 543 (englisch).
    7. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. 241–265.
    8. David Morgan: The Mongols. Second Edition, Wiley-Blackwell, Oxford 2007, S. 74–98.
    9. Dehkhoda Persian dictionary: داروغه . [ غ َ / غ ِ ] (ترکی - مغولی ، اِ) رئیس شبگردان . سرپاسبانان . داروغه که در زبان مغولی به معنی «رئیس » است یک اصطلاح عمومی اداری است.
    10. Carsten Goehrke u. a.: Russland. S. 79; sowie: Charles J. Halperin: Russia and the Golden Horde: The Mongol Impact on Medieval Russian History. Indiana University Press, Bloomington 1987; sowie: Donald Ostrowski, Muscovy and the Mongols: Cross-Cultural Influences on the Steppe Frontier, 1304–1589. Cambridge University Press, Cambridge 1998.
    11. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World, Minnesota, 2004, S. 14 ff.
      David Morgan: The Mongols. Second Edition, Wiley-Blackwell, Oxford 2007, S. 40 ff.
    12. Felicitas Schmieder: Cinggis Khan – Das Gesicht des Mongolen. in: Johannes Gießauf: Die Mongolei – Aspekte ihrer Geschichte und Kultur. Grazer Morgenländische Studien 5, Graz 2001, ISBN 3-901921-12-5, S. 30–46.
    13. Stephen Pow: The Mongol Empire’s Northern Border: Re-evaluating the Surface Area of the Mongol Empire. In: Academia. 2018, abgerufen am 8. Januar 2021 (englisch).
    14. W. B. Bartlett: The Mongols: From Genghis Khan to Tamerlane. 2012, Kapitel 4: The Invasion of Russian & The Deatha of Genghis, S. 1222–1227.
    15. J. Chambers: The Devil’s Horsemen: the Mongol Invasion of Europe. London 1979, S. 24 f.
    16. W. Barthold: Turkestan down to the Mongol Invasion. 4. Ausgabe, London, 1977, S. 402–403.
    17. Stephen Pow: The Last Campaign and Death of Jebe Noyan. In: Journal of the Royal Asiatic Society. Vol. 27, Nr. 1. Cambridge University Press, Cambridge 2017, S. 31–51 (englisch).
    18. J. Chambers: The Devil’s Horsemen: the Mongol Invasion of Europe. (London 1979) Seite 25
    19. J. L. I. Fennell: The Crisis of Medieval Russia 1200–1304. London 1983, S. 89.
    20. J. Chambers: The Devil’s Horsemen: the Mongol Invasion of Europe. London 1979.
    21. Stephen Pow: Climatic and Environmental Limiting Factors in the Mongol Empire’s Westward Expansion: Exploring Causes for the Mongol Withdrawal from Hungary in 1242. In: Yang L., Bork HR., Fang X., Mischke S. (Hrsg.): Socio-Environmental Dynamics along the Historical Silk Road. Springer Open, Cham 2019, ISBN 978-3-03000727-0, S. 301–321 (englisch).
    22. Stephen Pow: Deep ditches and well-built walls: a reappraisal of the mongol withdrawal from Europe in 1242. In: Libraries and Cultural Resources. University of Calgary, 2012, abgerufen am 7. Januar 2021 (englisch).
    23. J. L. I. Fennell: The Crisis of Medieval Russia 1200–1304. London 1983, S. 108.
    24. B. Spuler: Die Goldene Horde – die Mongolen in Russland 1223–1502. 2. Ausgabe. Wiesbaden 1965.
    25. Peter Jackson: The Mongols and the West. Harlow 2005, S. 219.
    26. Peter Jackson: The Mongols and the West. Harlow 2005, S. 203.
    27. Peter Jackson: The Mongols and the West. Harlow 2005, S. 359.
    28. Raschīd ad-Dīn: Histoire des Mongols de la Perse. E. Quatrem"re ed. and trans. (Paris, 1836), S. 352.
    29. Demurger, 80–81; Demurger 284
    30. National Geographic, v. 191 (1997)
    31. Nicolle, S. 108
    32. Stefan Heidemann: Das Aleppiner Kalifat. S. 44.
    33. Richard Coke: Baghdad, the city of peace, S. 169
    34. J. Gießauf in J. Gießauf: Die Mongolei. Graz 2001, S. 70 f.
    35. a b Der Brockhaus in Text und Bild 2003 [SW], elektronische Ausgabe für Office-Bibliothek, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, 2003; Artikel: „Korea“
    36. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. 213.
    37. Kenneth R. Hall: Economic History of Early Southeast Asia. In: The Cambridge History of Southeast Asia. Band 1, Teil 1, Cambridge University Press, Cambridge 1999, S. 183–275.
    38. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. 224.
    39. Schimmel, S. 372 f.
    40. Fischer Weltgeschichte Band 15, S. 241. Dafür spricht auch, dass Babur seinen Sohn Humayun im sunnitischen Glauben großzog.
    41. Bamber Gascoigne: Die Großmoguln. Glanz und Größe mohammedanischer Fürsten in Indien. Gütersloh 1987, S. 23.
    42. Außerdem versuchte Babur das Heer Ibrahims durch die Hinrichtung einiger Kriegsgefangener zusätzlich zu demoralisieren (Bamber Gascoigne: Die Großmoguln. Glanz und Größe mohammedanischer Fürsten in Indien. Prisma Verlag, Gütersloh 1987, ISBN 3-570-09930-X, S. 24 f.).
    43. Hans-Georg Behr: Die Moguln. Macht und Pracht der indischen Kaiser von 1369–1857. Econ Verlag, Wien/Düsseldorf 1979, S. 71.
    44. Franz, S. 134
    45. Annemarie Schimmel: Im Reich der Großmoguln; S. 14–15; über Babur: „Sein [Baburs] Vater war Mirza Omar Shaykh, in direkter Linie von dem großen Timur abstammend. […] Baburs Mutter war die Tochter Yunus Khan Moguls, einem Nachfahren Chingiz Khans“. J.B. Harrison, P. Hardy: BĀBUR, Ẓāḫīr al-Dīn Muḥammad; in: Encyclopaedia of Islam, digitale Edition
    46. Stephan Conermann: Das Mogulreich. Geschichte und Kultur des muslimischen Indien. Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-53603-4, S. 7.
    47. Jürgen Paul: Zentralasien. 2012, S. 225 f.
    48. Jürgen Paul: Zentralasien, 2012, S. 229.
    49. Jürgen Paul: Zentralasien, 2012, S. 230.
    50. Jürgen Paul: Zentralasien, 2012, S. 231.
    51. A. Ricci: The Travels of Marco Polo. London 1931, S. 152 f.
    52. D. Morgan: The Mongols. Oxford 2006, S. 93.
    53. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. 14.
    54. J. J. Saunders: Matthew Paris and the Mongols. Toronto, 1968, S. 124.
    55. Tatiana Zerjal, Yali Xue, Giorgio Bertorelle et al. (2003). The Genetic Legacy of the Mongols. Am J Hum Genet. 72(3): 717–721. Am J Hum Genet. Mar 2003; 72(3): 717–721. PMC 1180246 (freier Volltext).
    56. Patricia Balaresque, Nicolas Poulet, Sylvain Cussat-Blanc et al. (2015). Y-chromosome Descent Clusters and Male Differential Reproductive Success. European Journal of Human Genetics doi:10.1038/ejhg.2014.285.
    57. Selin, Helaine: Encyclopaedia of the History of Science, Technology, and Medicine in Non-Western Cultures. Springer (1997) S. 541, ISBN 978-1-4020-4559-2
    58. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. 14.
    59. J. J. Saunders: Matthew Paris and the Mongols. Toronto, 1968, S. 124.
    60. David O. Morgan: The Mongols. Oxford, 1986, S. 57.
    61. Jackson: Tughluk Temür. In: The Encyclopaedia of Islam, New Edition, S. 705.
    62. Gießauf: Die Mongolei. Graz 2001, S. 57.
    63. Hartmut Rüß: Die altrussischen Fürstentümer unter der Herrschaft der Goldenen Horde. Graz 2009, S. 110.
    64. P.A. Sadikov: Ocherki po istorii oprichniny (Moskau, 1950) Akademiia Nauk SSSR (Nachdruck de Gruyter, 1969), ISBN 978-3-11-198369-1, S. 33 ff.
    65. Sebag Montefiore. Prince of Princes: The Life of Potemkin. London, 2000, S. 244.
    66. Sharaf ud-Dīn Alī Yazdī: Zafarnāma (zeitgenössische Biografie; im Auftrag von Timur entstanden), 14. Jh.
    67. گوركانى gurkāni ist die iranisierte Form des ursprünglich mongolischen Wortes kürügän. Der Titel ist als fu ma mit derselben Bedeutung im Chinesischen attestiert und wurde von mongolischen Fürsten getragen, die mit weiblichen Nachkommen Dschingis Khans verheiratet waren.
    68. Encyclopaedia Britannica Publishers. Staff, Encyclopaedia Britannica, The New Encyclopaedia Britannica, S. 109.
    69. Rolf Trauzettel: Die Yüan-Dynastie. In: Michael Weiers (editor): Die Mongolen: Beiträge zu ihrer Geschichte und Kultur. Darmstadt 1986, S. 235 f. und 245–248.
    70. Offizielle Ergebnisse der Volkszählung Excel-Tabelle 5, Zeile 81 (Memento des Originals vom 7. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gks.ru.
    71. Ergebnisse der Volkszählung Russlands 2010 (Memento des Originals vom 7. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gks.ru, Excel-Tabelle 7, Zeile 341.
    72. Bertold Spuler: Die Goldene Horde. Wiesbaden 1965, S. 388.
    73. Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of the Modern World. Minnesota, 2004, S. XXIV.
    74. Henry Hoyle Howorth: History of the Mongols from the 9th to the 19th Century (1880). S. 349 f., zzgl. „Notes, Corrections, and Additions“ S. 1076 f.
    75. Gustave Alef: The Origin and Early Development of the Muscovite Postal Service. In: JbbGO 15, S. 1–15.
    76. Richard Breitmann: Heinrich Himmler. Der Architekt der Endlösung. Zürich/München 2000, S. 66 f.
    77. Donald Lach: Asia in the Making of Europe I. Chicago 1965, S. 82.
    78. Georg Bossong: Das maurische Spanien. Geschichte und Kultur. (Beck Wissen 2395) Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-55488-9, S. 73 ff.