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Laußig

Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen, Deutschland

Laußig ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Laußig
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Laußig hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 33′ N, 12° 38′ OKoordinaten: 51° 33′ N, 12° 38′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 94 m ü. NHN
Fläche: 103,42 km2
Einwohner: 3586 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 04838,
04849 (Authausen, Kossa, Pressel)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 034243, 034242 (Gruna)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 160
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 1a
04838 Laußig
Website: laussig.com
Bürgermeister: Lothar Schneider (parteilos)
Lage der Gemeinde Laußig im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Geografie

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Die Gemeinde Laußig liegt etwa 11 Kilometer nördlich von Eilenburg und 6 Kilometer südlich von Bad Düben. Westlich der Gemeinde fließt die Mulde. Beim Ortsteil Gruna führt eine Fähre über den Fluss nach Hohenprießnitz. Der Osten der Gemeinde grenzt an den Naturpark Dübener Heide. Im Ortsbereich Laußig befindet sich durch den jahrzehntelangen Abbau von Sand für die nahegelegenen Betonwerke ein größerer See. Die höchste Erhebung in der Region ist der Dachsberg.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:

Geschichte

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Laußig wurde im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Es entstand aus einer slawischen Ansiedlung, wahrscheinlich im 6. oder 7. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des früheren Nachbarortes Pristäblich erfolgte um 1371 als „Prestewelig“ (der Name ist ebenfalls slawischen Ursprungs). Auf Grund der günstigen Lage an einer Furt über die Mulde wird Gruna im Jahr 1285 erstmals urkundlich erwähnt.

Laußig gehörte wie Gruna und Pristäblich bis 1815 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Eilenburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[3] Im Zuge der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Laußig dem Kreis Eilenburg im Bezirk Leipzig angeschlossen, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Am 1. Juli 2007 vereinigte sich Laußig mit Kossa zur neuen Gemeinde Laußig, nachdem sie vorher schon die Verwaltungsgemeinschaft Laußig gebildet hatten.

Seit dem Jahr 1893 hat die Gemeinde einen Bahnanschluss.

Bevölkerung

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Jahr Einwohner
2002 2.177
2005 2.060
2010 4.134
2015 3.764
Jahr Einwohner
2020 3.620
2021 3.543
2022 3.536
2023 3.586

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[4]

Die deutliche Erhöhung der Einwohnerzahl 2010 ist auf den Zusammenschluss von Laußig und Kossa im Jahr 2007 zurückzuführen.

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 71,0 % (2019: 63,5 %)
 %
50
40
30
20
10
0
42,3 %
33,1 %
19,7 %
4,9 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+10,5 %p
+14,6 %p
−8,1 %p
−11,4 %p
−5,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wählervereinigung
c Allgemeine Wählervereinigung
Gemeinderat ab 2024
1
6
3
4
Insgesamt 14 Sitze

Gemeinderat

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Die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 war die letzte Wahl der Gemeindevertretung von Laußig. Eine Übersicht über diese und vergangene Wahlen gibt die Tabelle:

letzte Gemeinderatswahlen
Partei/Liste 2024[5] 2019[6] 2014[7] 2009
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
Freie Wählervereinigung (FWV) 42,3 6 31,8 4 33,5 5 43,9 6
CDU 33,1 4 18,5 3 23,3 3 36,4 5
Allgemeine Wählervereinigung (AWV) 19,7 3 27,8 4 21,9 3 13,2 2
SPD 4,9 1 16,3 2 8,8 1
Linke 5,6 6,6 1 6,5 1
Landfrauen 5,9 1
Gesamt 100 14 100 13 100 14 100 14
Wahlbeteiligung (in %) 71,0 63,5 54,8 44,6

Bürgermeister

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  • 1994–2003: Rainer Bauerfeind[8]
  • 2003–2007: Dieter Zebrowski (CDU)[9]
  • seit 2007: Lothar Schneider (parteilos)[10]

Schneider wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. September 2021 mit 52,2 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von sieben Jahren[11] in seinem Amt bestätigt.[12]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2021 Lothar Schneider Schneider 52,2
2014 65,3
2008 71,9
2003 Dieter Zebrowski CDU 99,1
2001 Rainer Bauerfeind 64,3
1994 Bauerfeind 93,0

Sehenswürdigkeiten

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Kirche in Laußig
 
Altar in der Kirche
 
Heideschänke an der Straße S 11 zwischen Bad Düben und Eilenburg
  • Kirche von 1715 und Wendenturm in Gruna
  • Muldetal mit Fähre und Ausflugsgaststätten (u. a. Heideschänke und Fährhaus Gruna)
  • Spätromanische Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert in Laußig
  • Kräger-Mühle, entstand 1807 und war ursprünglich eine Bockwindmühle. 1936 wurde die Mühlentechnik in ein Wirtschaftsgebäude des angrenzenden Dreiseithofes eingebaut und auf Dieselmotorantrieb umgestellt. Die alte Bockwindmühle brach 1943 auseinander und wurde daraufhin, mit Ausnahme des noch vorhandenen Mühlenbocks, abgetragen. Zwischen 1991 und 1993 erfolgte der Umbau des Mühlengebäudes als Bürohaus. Erhalten blieb die historische Mühlentechnik, die zu bestimmten Anlässen besichtigt werden kann. Außerdem befindet sich im Haus eine Sammlung historischer Öfen und Herde.[13]
  • Naturpark Dübener Heide

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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In Laußig befinden sich zwei größere Betonwerke sowie eine Firma mit dem Geschäftsfeld Maschinen- und Anlagenbau.

Die Staatsstraße S 11 von Eilenburg nach Bad Düben führt durch die Gemeinde Laußig.

Laußig liegt zudem an der Bahnstrecke Pretzsch–Eilenburg (Dübener-Heide-Bahn). Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wurde 1998 von der Landesverkehrsgesellschaft Sachsen im Abschnitt Bad Schmiedeberg – Eilenburg Ost abbestellt. Der Bahnhof Laußig[14] sowie der Haltepunkt im Ortsteil Pristäblich waren somit ohne fahrplanmäßige Anbindung. Seither fand nur noch Sonderzug- und Güterverkehr zwischen Laußig und Eilenburg statt. Im Jahr 2005 wurde die Strecke von der Deutschen Regionaleisenbahn gepachtet, die Ende 2007 die Abbestellung des restlichen SPNV zwischen Lutherstadt Wittenberg und Bad Schmiedeberg durch den bedarfsorientierten Einsatz eines Triebwagens in Zusammenarbeit mit dem Land Sachsen-Anhalt verhindern konnte. In den Sommermonaten erfolgt seit 2017 wieder ein regelmäßiger durchgehender Personenzugverkehr zwischen Eilenburg und Wittenberg, der an Wochenenden und feiertags mit drei täglichen Zugpaaren in Betrieb ist.

Im Schienengüterverkehr wird der Gleisanschluss der Leonhard Moll Fertigteilewerk GmbH in Laußig werktäglich zur Abfuhr von Spannbetonschwellen bedient. Seit Anfang November 2008 findet an der neu errichteten Verladestation die Beladung von Güterzügen mit Kies durch das Kieswerk Laußig statt.[15][16]

In Laußig befindet sich eine Grundschule. Die ehemalige Mittelschule wurde in ein Ländliches Bürgerzentrum (LBZ) umgewandelt.[17]

 
Dammbruch infolge des Muldehochwassers 2013

Die Lage der Gemeinde nahe dem Fluss bringt nicht selten Hochwasserprobleme mit sich, wie das nebenstehende Bild aus dem Jahr 2013 zeigt. Gemäß der im Jahr 2005 geänderten sächsischen Wasserwehrsatzung ist der Gemeinderat verpflichtet, sich am Hochwassernachrichten- und Alarmdienst nach der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zu beteiligen.[18]

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Commons: Laußig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: www.statistischebibliothek.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  5. Gemeinderatswahl 2024. In: wahlen.sachsen.de. Abgerufen am 9. Juni 2024.
  6. Gemeinderatswahl 2019. In: wahlen.sachsen.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  7. Gemeinderatswahl 2014. In: wahlen.sachsen.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  8. Bürgermeisterwahl 1994. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  9. Bürgermeisterwahl 2003. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  10. Bürgermeisterwahl 2007. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 30. November 2023.
  11. Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: Sächsische Gemeindeordnung, § 51 (3). Abgerufen am 30. November 2023.
  12. Bürgermeisterwahl 2021. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 28. November 2023.
  13. Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, abgerufen am 1. Juni 2015
  14. Siehe Foto des Bahnhofs Laußig von Harald Neumann, 27. Mai 2007. Abgerufen am 8. Januar 2011.
  15. Siehe Website der Mitteldeutsche Baustoffe GmbH. Archiviert vom Original am 12. Dezember 2012; abgerufen am 8. Januar 2011.
  16. „Verladestation Laußig: Erstverladung eines Güterzuges“, 5. November 2008. Archiviert vom Original am 26. September 2015; abgerufen am 8. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurailpress.de
  17. Gemeindeverwaltung Laußig: Schulgeschichte. In: laussig.de. 12. Januar 2012, archiviert vom Original am 3. Januar 2017; abgerufen am 3. Januar 2017.
  18. Auszug der Wasserwehrsatzung des Landes Sachsen zum Hochwassernachrichten- und Alarmdienst im Freistaat Sachsen (HWNAV) vom 17. August 2004; abgerufen am 20. September 2015.