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Joseph Maria Lutz

deutscher Schriftsteller
(Weitergeleitet von Josef Maria Lutz)

Joseph Maria Lutz (* 5. Mai 1893 in Pfaffenhofen an der Ilm; † 30. August 1972 in München) war ein deutscher Schriftsteller.

Joseph Maria Lutz als Student

Joseph Maria Lutz wurde als Sohn des Pfaffenhofener Schulrats Joseph Lutz (1867–1958)[1] und der Maria Haindl (1866–1944) geboren. Wegen einer Kriegsverletzung konnte er seinen erlernten Beruf als Diplom-Landwirt nicht ausüben und begann Romane, Gedichte, Novellen und heitere Kurzgeschichten zu schreiben.

Sein bekanntestes Stück Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies ist eine Adaption des Stoffs der Erzählung von Franz von Kobell und wurde 1934 in Dresden uraufgeführt. Seitdem wurde es auf mehr als hundert Bühnen gespielt. 1938 übersiedelte Lutz nach München. Ein langjähriger Kontakt zum Volkssänger Josef Eberwein begann.[2]

1946 verfasste Joseph Maria Lutz eine neue Version der Bayernhymne („Gott mit dir, du Land der Bayern …“), die von Ministerpräsident Goppel als gültige eingesetzt wurde (später machte Franz Josef Strauß dies wieder rückgängig). Seine 1956 erschienene Sammlung Die Münchner Volkssänger – Ein Erinnerungsbuch an die gute alte Zeit gilt noch heute als Standardwerk.

Joseph Maria Lutz starb am 30. August 1972 in München. Er liegt auf dem dortigen Waldfriedhof begraben.[3]

Joseph Maria Lutz war seit 1911 Mitglied im schlagenden Corps Donaria in Freising.

Gegenstände des Arbeitszimmers des Dichters, seine Bibliothek und Erinnerungsstücke waren in Pfaffenhofen zu besichtigen.[4] Inzwischen befindet sich diese Dichterstube in der nach ihm benannten Schule in Pfaffenhofen. Vor der Schule erinnert ein Denkmal an ihn.

Privatleben

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In erster Ehe war er mit der aus Röttingen stammenden Margarete Berger, geb. Engel, (gestorben 1958) ab 14. August 1928 verheiratet.[5] Seine zweite Ehefrau war Ingeborg Lutz, geb. Stockhausen, mit der er ab 1959 verheiratet war.[5]

Auszeichnungen

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Lutz war 1961 Preisträger bei der erstmaligen Verleihung des neu geschaffenen Preises des Bayerischen Poetentalers der Münchner Turmschreiber (Süddeutsche Literatenvereinigung). 1968 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Pfaffenhofen verliehen.[6][7] Außerdem ist eine der dortigen Grundschulen, an der bereits sein Vater lehrte, nach ihm benannt.

  • Junge Welten (1920)
  • Heils-Stätte (1921)
  • Der Götzendienst Goethe (1925)
  • Lachender Alltag (1930)
  • Bayerisch, Piper Verlag, München 1932, Band III der Reihe: Was nicht im Wörterbuch steht
  • Der Kumpf (1933)
  • Käuze am Wege (1936)
  • Im Hintergrund die Frauentürme (1940)
  • Das übernatürliche Weibsbild (1940)
  • Der unsterbliche Lenz (1940)
  • Lachender Alltag (1942)
  • Das himmelblaue Fenster (1948)
  • Vater Unser (1948)
  • Der Trübsal zum Trutz
  • Vertrautes Land, vertraute Leut (1956)
  • Die Münchner Volkssänger (1956)
  • Liebe kleine Welt (1962)
  • Uns leuchtet ein Licht (1967)
  • Der grüne Hut (1968)
  • Die mein Leben begleiteten: Hundegeschichten (1972)

Bühnenwerke

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  • Der Zwischenfall (1927)
  • Die Erlösung Kains (1932)
  • Heilige Nacht (1933)
  • Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies (1934)
  • Der Geisterbräu (1937)
  • Der Ochse August
  • Birnbaum und Hollerstauden (1947)
  • Ein Heilig Drei König Spiel (1950)

Verfilmungen

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Hörspielbearbeitungen

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  • 1951: Birnbaum und Hollerstauden, BR 1951.
  • 1954: Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies, BR 1954.
  • 1971: Der grüne Hut, BR 1971.
  • 1979: Der Zwischenfall. Hörspiel mit Toni Berger (Metzgermeister Matthias Huber), Andrea Rosenberg (Maria), Wolf Euba (Bruno Willmann, Schriftsteller), Joseph Saxinger (Stadtpfarrer Fuchs), Karl Obermayr (Bicherl, Brauereibesitzer), Willy Harlander (Kaufmann Pfinsinger), Maria Stadler (Die alte Traglerin), Alexander Golling (Oberregierungsrat Mitscherlich), Gerd Anthoff (Kratzmeier, Chorregent), Molly Fitz (Moritatensängerin), Walter Fitz (Moritatensänger) und viele andere. Komposition: Rolf Wilhelm, Bearbeitung: Oskar Weber, Regie: Willy Purucker. BR 1979.

Ein chronologisches Verzeichnis seiner Werke befindet sich außerdem in: D’Hopfakirm, Nr. 18, S. 50–58

Literatur

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Lexika, Nachschlagewerke
Weitere Werke
  • Franz Rutsch: Joseph Maria Lutz. Stationen seines Lebens. In: D’Hopfakirm Nr. 18, Pfaffenhofen 1992
  • Reinhard Haiplik: „Dees bißl Lebn“: Joseph Maria Lutz – eine Annäherung, Herausgeber: Stadt Pfaffenhofen, 2013
  • Heinrich Streidl: Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm, 2. Auflage 1980, Ludwig Verlag Pfaffenhofen, ISBN 3-7787-3149-1, S. 304–305
  • Kapitel: Autoren und Mitarbeiter. In: Kreis Pfaffenhofen: Land und Leute, Herausgeber: Landkreis Pfaffenhofen, 1974, S. 366–367; dort ist eine kurze Biografie über ihn enthalten, weil er an diesem Werk beteiligt war
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Commons: Joseph Maria Lutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Ehrenbürger: Joseph Lutz. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  2. Maximilian Seefelder: Der Hallertauer Volkssänger Josef Eberwein. In: Reinhold Lang (Hrsg.): Das Hallertau-Lesebuch. Bilder und Geschichten aus der Hallertau. Pinsker Verlag, Mainburg 2004, ISBN 3-936990-11-5, S. 129–143.
  3. Joseph Maria Lutz in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 23. Mai 2021.
  4. Dieses Museum befand sich am im Stadttor, Platzl 2. Zumindest befand es sich gegen Ende 1992 noch dort, wie aus der Titelumschlaginnenseite des D’Hopfakirm von F. Rutsch zu entnehmen ist.
  5. a b F. Streidl: D’Hopfakirm, Nr. 18, S. 43–44; siehe auch: Bosls Biographie, Ergänzungsband von 1988, S. 115
  6. Ehrenbürger. In: H. Streidl, F. Rutsch: 550 Jahre Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm, Pfaffenhofen 1988, S. 188–189
  7. Ehrenbürgerschaft auf der Website der Stadt. Abgerufen am 23. Mai 2021 (Diese Verleihung war am 8. Februar 1968, wegen seines bevorstehenden 75. Geburtstages.).