Herzhorn
Herzhorn (niederdeutsch: Hartshoorn) ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Gehlensiel, Moorhufen, Obendeich, Reichenreihe, Splethendamm, Mühlendeich und Mittelfeld liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 47′ N, 9° 29′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Amt: | Horst-Herzhorn | |
Höhe: | 1 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,43 km2 | |
Einwohner: | 1161 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25379 | |
Vorwahlen: | 04124, 04128 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 037 | |
LOCODE: | DE 67N | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Elmshorner Straße 27 25358 Horst | |
Website: | www.amt-horst-herzhorn.de | |
Bürgermeister: | Wolfgang Glißmann (KWV) | |
Lage der Gemeinde Herzhorn im Kreis Steinburg | ||
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde erstmals 1352 erwähnt. Er bestand aus Gebäuden, die auf Warften an der Elbe standen und die um 1400 bei einem Elbehochwasser zerstört wurden. Bis zur Eindeichung des ganzen Gebiets 1615 wurde der Ort immer wieder durch Hochwasser zerstört – und wenige Jahre nach dem Deichbau durch den Dreißigjährigen Krieg.
Auf der zentral gelegenen Kirchwarft steht als viertes Kirchengebäude nach 1520 die St.-Annen-Kirche von 1954 (unter Denkmalschutz seit 2007).[3]
Abtretungen
BearbeitenAm 1. Januar 1974 wurde ein Teilgebiet mit damals mehr als 200 Einwohnern an die Stadt Glückstadt abgetreten.[4]
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Kommunale Wählervereinigung Herzhorn sieben Sitze und die SPD erhielt vier Sitze.
Wirtschaft
BearbeitenHerzhorn liegt in der fruchtbaren Marsch und ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt, wobei die Rinderhaltung prägend ist.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Karl Bruhn (* 1803 in Herzhorn; † 1877 in Altona), Journalist und Politiker
- Thies Hinrich Engelbrecht (* 1853 in Obendeich; † 1934 in Glückstadt), Begründer der deutschen Agrargeographie, wanderte 1880 in die USA aus und kehrte 1885 auf den elterlichen Hof nach Herzhorn zurück
- Ernst Engelbrecht-Greve (* 1916 in Neuendorf bei Elmshorn; † 1990 in Glückstadt), 1962 bis 1975 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und daneben von 1971 bis 1975 Stellvertreter des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, gehörte von 1951 bis 1955 dem Gemeinderat von Herzhorn an
- Ulrich Friedrich Graf von Güldenlöw-Laurvig (* 1638 in Bremen; † 1704 in Hamburg), erwarb die Herrschaft Herzhorn am 20. November 1671 für 153.480 Reichstaler von König Christian V. von Dänemark und Norwegen und übertrug sie nach dem Tod seines einzigen Sohnes als möglichen Erben am 22. September 1697 wieder an den dänischen König zurück
- Klaus Lange (* 1939 in Elskop), langjähriger Bürgermeister und Amtsvorsteher der Gemeinde sowie Handballspieler und -trainer des MTV Herzhorn
- Samuel Rosenbohm (* 1567 in Herzhorn; † 1624/25 vermutlich in Elmshorn), Pastor und Dichter
Verkehr
BearbeitenDer Haltepunkt Herzhorn liegt an der Marschbahn und wird durch die RB 61 bedient.
Siehe auch
Bearbeiten- Liste der Kulturdenkmale in Herzhorn mit Gehlensiel
- Zeittafel zur Unterelbregion
Bilder
Bearbeiten-
”Hertshorn“ 1645 im Atlas Maior von Blaeu
-
Siegel des Kirchspiels Herzhorn um 1552
-
St.-Annen-Kirche von 1954
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Herzhorn beim Amt Horst-Herzhorn
- Johann Friedrich Dörfer: Topographie von Holstein in alphabetischer Ordnung : Ein Repertorium zu der Karte vom Herzogthum Holstein, den Gebieten der Reichsstädte Hamburg und Lübek, und des Bisthums Lübek, Verlag Röffs, 1807, „Herzhorn“ S. (152-153) bei digitale sammlungen (MDZ)
- Chronik St.-Annen-Kirche bei Kirchengemeinde Herzhorn.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 270 (dnb.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
- ↑ Optisch nicht zu verwechseln mit dem Spritzenhaus (mit Schlauchturm), Am Deich/Grillchaussee.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 186.
- ↑ wahlen-sh.de