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EO (Film)

Film von Jerzy Skolimowski (2022)

EO, auch EO das Eselchen (Arbeitstitel: Baltazar) ist ein Spielfilm von Jerzy Skolimowski aus dem Jahr 2022. Das Roadmovie ist eine Neuinterpretation von Robert Bressons Film Zum Beispiel Balthasar (1966). Es stellt einen titelgebenden Esel in den Mittelpunkt, der von Besitzer zu Besitzer weitergereicht wird und dabei Freude und Schmerz vonseiten der Menschen erfährt.

Film
Titel EO
Originaltitel IO
Produktionsland Polen, Italien
Originalsprache Polnisch, Italienisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jerzy Skolimowski
Drehbuch Ewa Piaskowska,
Jerzy Skolimowski
Produktion Marcin Kupiecki,
Ewa Piaskowska,
Jerzy Skolimowski,
Eileen Tasca
Musik Mirosław „Mietek“ Koncewicz,
Paweł Mykietyn
Kamera Michał Dymek
Schnitt Agnieszka Glińska
Besetzung

Die polnisch-italienische Koproduktion wurde am 19. Mai 2022 im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes uraufgeführt.[2] Der Kinostart in Deutschland war am 22. Dezember 2022.

Handlung

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Der Film spielt in der Gegenwart[3] und begleitet einen Esel von bescheidener Statur namens „EO“. Auf seinem Lebensweg begegnen dem Tier gute und böse Menschen, Freude und Schmerz. Von einem polnischen Zirkus gelangt „EO“ in einen Pferdestall. Von dort aus wird das Tier an einen Eselsstall, eine Kleinstadt-Bar und eine Fuchsfarm weitergereicht. Schließlich wird der Esel über die Alpen zu einem italienischen Palast transportiert.[4]

„EO“ scheint seine Abenteuer mit Stoizismus über sich ergehen zu lassen. Tatsächlich ist der Verstand des Tieres von Emotionen gefangen. In seinen Träumen kehrt der Esel zum nettesten Menschen zurück, den das Tier im Zirkus getroffen hat: der schönen Kasandra. „EOs“ Leben endet schließlich in einem italienischen Schlachthof.[4][5]

Hintergrund

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EO ist der 18. Spielfilm des polnischen Filmemachers Jerzy Skolimowski, für den er gemeinsam mit Ewa Piaskowska auch das Drehbuch verfasste. Beide hatten schon an seinen vorangegangenen Werken Essential Killing (2010) und Vier Nächte mit Anna (2008) zusammengearbeitet. Es handelt sich bei Skolimowskis Film um eine Neuinterpretation von Robert Bressons Werk Zum Beispiel Balthasar aus dem Jahr 1966. Es sei laut dem polnischen Regisseur der einzige Film, der „ihn wirklich bewegt“ habe. Für den Namen des Titelhelden soll die Figur des pessimistischen „I-Aah“ bzw. „Eeyore“ aus A. A. Milnes Kinderbuch Pu der Bär Pate gestanden haben. Für die Hauptrollen wurden u. a. Sandra Drzymalska als Kasandra, Mateusz Kościukiewicz, Lorenzo Zurzolo, Isabelle Huppert als Gräfin verpflichtet. Für die Produktion zeichnen Skolimowski und Koautorin Piaskowska gemeinsam mit Eileen Tasca jeweils für die polnische Skopia Film und die italienische Gesellschaft Alien Films verantwortlich. Als Executive Producer konnte Jeremy Thomas gewonnen werden, der u. a. 1978 Skolimowskis Horrorfilm Der Todesschrei sowie Essential Killing produziert hat.[3] Um die weltweiten Verwertungsrechte für EO kümmert sich Thomas’ Unternehmen HanWay Films.[6]

Rezeption

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Nach der Premiere sahen in einem rein französischen Kritikenspiegel der Website Le film français drei der 15 Kritiker EO als Palmen-Favoriten an.[7] Im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International erhielt der Film 2,7 von 4 möglichen Sternen und belegte unter allen 21 Wettbewerbsbeiträgen einen geteilten dritten Platz hinter Die Frau im Nebel (3,2) und Armageddon Time (2,8).[8]

Auszeichnungen

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EO wurde in der Filmpreissaison 2022/23 bisher für mehr als 60 internationale Film- bzw. Festivalpreise nominiert, von denen das Werk mehr als ein halbes Dutzend gewinnen konnte. Honoriert wurde Skolimowskis Regiearbeit unter anderem mit dem Preis der Jury des Filmfestivals von Cannes, dem Europäischen Filmpreis für die beste Filmmusik sowie von den amerikanischen Filmkritikervereinigungen von New York und Los Angeles.[9] Als offizieller Kandidat Polens erhielt EO eine Nominierung für den besten internationalen Film bei der Oscarverleihung 2023.[10]

Filmpreis/-festival
(Auswahl)
Kategorie Resultat Preisträger/
Nominierte
Arab Critic’s Awards 2022 Bester europäischer Film Gewonnen Jerzy Skolimowski
Filmfestival von Cannes 2022 Goldene Palme – Bester Film Nominiert Jerzy Skolimowski
Preis der Jury Gewonnen Jerzy Skolimowski
Bester Filmkomponist Gewonnen Paweł Mykietyn
César 2023 Bester ausländischer Film Nominiert k. A.
Dallas-Fort Worth Film Critics Association Awards 2022 Russell Smith Award Gewonnen k. A.
Denver International Film Festival 2022 Krzysztof Kieslowski Award – Bester Spielfilm Gewonnen Jerzy Skolimowski
Europäischer Filmpreis 2022 Beste Regie Nominiert Jerzy Skolimowski
Beste Filmmusik Gewonnen Paweł Mykietyn
European University Film Award Gewonnen Jerzy Skolimowski
Golden Reel Awards 2023[11] Bester Tonschnitt – Fremdsprachiger Film Nominiert Radoslaw Ochnio
Hamptons International Film Festival 2022 Zelda Penzel Giving Voice to the Voiceless Award Gewonnen Jerzy Skolimowski
Hollywood Music In Media Awards 2022 Beste Filmmusik – Independentfilm Nominiert Paweł Mykietyn
Las Vegas Film Critics Society Awards 2022 Bester fremdsprachiger Film Nominiert k. A.
London Critics’ Circle Film Awards 2023 Bester fremdsprachiger Film Nominiert k. A.
Los Angeles Film Critics Association Awards 2022 Bester fremdsprachiger Film Gewonnen k. A.
Beste Kamera Gewonnen Michal Dymek
Beste Filmmusik Nominiert Paweł Mykietyn
National Board of Review Awards 2022 Top 5 – internationaler Film Gewonnen k. A.
National Society of Film Critics Awards 2023[12] Beste Kamera Gewonnen Michal Dymek
New York Film Critics Circle Awards 2022 Bester internationaler Film Gewonnen k. A.
New York Film Critics Online Awards 2022 Bester fremdsprachiger Film Gewonnen k. A.
Online Film Critics Society Awards 2023[13] Bester Film Nominiert k. A.
Bester fremdsprachiger Film Nominiert k. A.
Oscarverleihung 2023 Bester internationaler Film Nominiert k. A.
Polnisches Filmfestival Gdynia 2022 Goldener Löwe – Bester Film Nominiert Jerzy Skolimowski,
Ewa Piaskowska
Filmfestival von Valladolid 2022 Premio Ribera de Duero – Beste Regie Gewonnen Jerzy Skolimowski
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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für EO. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 236820).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. The Screening Guide. In: festival-cannes.com, 11. Mai 2022 (abgerufen am 13. Mai 2022).
  3. a b David Katz: Jerzy Skolimowski returns to the Cannes fray with donkey tale Eo. In: cineuropa.org (abgerufen am 19. April 2022).
  4. a b EO. In: allocine.fr (abgerufen am 20. April 2022).
  5. EO bei crew united (abgerufen am 20. April 2022).
  6. Jeremy Kay: HanWay Films to launch worldwide sales on Cannes Competition selection ‘Eo’ (exclusive). In: screendaily.com, 14. April 2022 (abgerufen am 20. April 2022).
  7. #Cannes2022 - Le tableau final des Étoiles de la critique (#Palmomètre) In: lefilmfrancais.com, 28. Mai 2022 (abgerufen am 28. Mai 2022).
  8. Melissa Kasule: Park Chan-wook’s ‘Decision To Leave’ tops Screen’s final 2022 Cannes jury grid. In: screendaily.com, 28. Mai 2022 (abgerufen am 28. Mai 2022).
  9. EO – Awards. In: imdb.com (abgerufen am 25. Januar 2023).
  10. 2023 | Oscars.org | Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Abgerufen am 16. August 2023 (englisch).
  11. Carolyn Giardina: ‘Everything Everywhere All At Once’ Leads Sound Editors’ Golden Reel Nominations In: The Hollywood Reporter am 9. Januar 2023, abgerufen am 9. Januar 2023.
  12. Ryan Gajewski: ‘Tár’ Named Best Picture by National Society of Film Critics In: The Hollywood Reporter am 7. Januar 2023, abgerufen am 7. Januar 2023.
  13. Erik Anderson: 2022 Online Film Critics Association (OFCS) nominations In: awardswatch.com am 18. Januar 2023, abgerufen am 21. Januar 2023.