Antonius von Kiew

Antonius kam 983 als Antipas^[3][4] in Ljubetsch 50 km nordwestlich von Tschernihiw zur Welt. Als junger Mann lebte er in einer gegrabenen Höhle. Später reiste er zum Berg Athos, wo er im Kloster Esfigmenou das Klostergelübde ablegte^[2] und zu Ehren von Antonius dem Großen den Namen Antonius annahm.^[4] Nachdem er in die Kiewer Rus zurückgekehrt war, lebte er bei einem Dorf im Stadtgebiet der heutigen Stadt Kiew in einer kleinen Höhle am Ufer des Dnepr.^[5] Bald schlossen sich ihm viele Mönche an, aus ihrer Gemeinschaft entwickelte sich das Kiewer Höhlenkloster.^[6] Antonius war ihr geistiger Führer, indem er den Mönchen das tiefe Gebetsleben von Athos vermittelte.^[7][2]

Nach dem Tod Wladimirs I. floh er vor dem Bruderkrieg, den dessen Söhne Jaroslaw der Weise und Swjatopolk führten, erneut nach Athos,^[2] kehrte jedoch bald darauf aufgrund eines Konflikts ins Kiewer Höhlenkloster zurück.^[8] Unter der Herrschaft von Isjaslaw I. ging er im Frühjahr 1069 nach Tschernihiw und gründete dort ein neues Höhlenkloster. Später kehrte er nach Kiew zurück und war 1073 an der Grundsteinlegung der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale des Klosters beteiligt.^[3] Er starb 90-jährig im Kloster und wurde in den nahen Höhlen der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale des Kiewer Höhlenklosters bestattet.^[2]

Auf seinen Ikonen wird er oftmals gemeinsam mit seinem Schüler Theodosius von Kiew dargestellt, der wie er als Begründer des russischen Mönchtums gilt.^[7]

 

Commons: Antonius von Kiew – Sammlung von Bildern

• Eintrag zu Antonius von Kiew in der Ukrainischen Sowjetenzyklopädie (ukrainisch)
• Anfänge des Kiewer Höhlenkloster auf orthodoxe-bibliothek.de
• Antonius von Kiew auf SANTI, BEATI E TESTIMONI (italienisch)

1. ↑ M. V. S. Import: Von der Höhle zum Heiligtum: das Kiewer Höhlenkloster. 25. Oktober 2023, abgerufen am 23. März 2024 (deutsch). 
2. ↑ ^{a b c d e} Antonius von Pechersk auf der Website des Kiewer Höhlenklosters; abgerufen am 15. März 2019 (russisch).
3. ↑ ^{a b} Antonius von Pechersk in der Orthodoxen Enzyklopädie; abgerufen am 15. März 2019 (russisch).
4. ↑ ^{a b} Antonius von Kiew Gründer der Kiewer Höhlenkloster († 1073) auf ussur-nikola.cerkov.ru; abgerufen am 15. März 2019 (russisch).
5. ↑ Dmitrij Tschižewskij: Das heilige Rußland. Russische Geistesgeschichte, Band 1: 10. bis 17. Jahrhundert. Rowohlt, Hamburg 1959, S. 41.
6. ↑ Eintrag zu Antonius von Kiew in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 15. März 2019 (ukrainisch).
7. ↑ ^{a b} Antonius von Pechersk (Memento des Originals vom 7. Januar 2020 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rublev.com auf rublev.com; abgerufen am 15. März 2019 (russisch).
8. ↑ Das Kiewer Höhlenkloster in Geschichte und Gegenwart. Abgerufen am 23. März 2024.