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Weichkorallen

Ordnung der Octocorallia innerhalb der Blumentiere
(Weitergeleitet von Alcyonacea)

Die Weichkorallen (Alcyonacea) waren eine Ordnung der Octocorallia innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Neueren Forschungen zufolge sind sie lediglich ein informelle Gruppe und haben keine taxonomische Bedeutung mehr.[1]

Weichkorallen

Veraltete systematische Gruppe

Das hier behandelte Taxon ist nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik. Näheres hierzu findet sich im Artikeltext.

Bäumchen-Weichkoralle

Systematik
ohne Rang: Gewebetiere (Eumetazoa)
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Octocorallia
Obsoletes Taxon:
Ordnung: Weichkorallen
Wissenschaftlicher Name
Alcyonacea
Lamouroux, 1816

Merkmale

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Sie wachsen verzweigt, baumförmig, lappig, krustig oder fingerförmig. Der Einzelpolyp hat wie alle Tiere aus der Unterklasse (Octocorallia) 8 gefiederte Fangarme, auch der Magenraum wird durch 8 Längswände (Mesenterien) in 8 Kammern geteilt. Bei vielen Arten verfügen die Kolonien auch noch über zurückgebildete Schlauchpolypen (Siphonozoide) deren Aufgabe es ist Wasser in den Körper der Kolonie zu pumpen oder abzulassen. Die Weichkorallen können sich dadurch strecken und stabilisieren.

Im Gegensatz zu den Steinkorallen (Scleractinia) aus der Unterklasse Hexacorallia besitzen Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern haben meistens als Festigungselemente kleine Kalknadeln (Sklerite) im Körper.

Die im sonnigen Flachwasser lebenden Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen, symbiotischen Algen (Zooxanthellen).

Weichkorallen sind überwiegend von brauner, gelber oder grünlicher Farbe. Die in tieferen Regionen oder im Schatten unter felsigen Überhängen lebenden Arten sind auch oft leuchtend rot, orange oder violett gefärbt.

Verbreitung

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Die Weichkorallen kommen weltweit in allen Meeren vor, die meisten Arten leben aber in den warmen, tropischen Meeren im Flachwasser. Aber selbst in der Tiefsee und im Antarktischen Ozean gibt es einige Arten. Die Tote Meerhand ist die einzige Koralle in der Nordsee.

Systematik

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Die Weichkorallen, die zu den achtstrahligen Blumentieren gehören, sind mit den riffbildenden Steinkorallen (Scleractinia) nur entfernt verwandt. Die Systematik der Weichkorallen ist sehr unklar. Das Fehlen von Fossilien und die Variabilität der Wuchsformen macht es bisher unmöglich die tatsächliche Evolution der Weichkorallen zu durchschauen.

 
Lederkorallen (Alcyoniidae)

Im Jahre 2006 untersuchte eine Gruppe um den australischen Weichkorallentaxonom Philip Alderslade mit Hilfe von mitochondrialer DNS die Verwandtschaft von 103 Gattungen der Octocorallia. Die Analyse betraf 28 Familien von Weichkorallen, Seefedern (Pennatulacea) und die Blaue Koralle (Heliopora coerulea) und kam zu dem Ergebnis, dass die Alcyoniina kein monophyletisches Taxon sind. Stattdessen bilden sie zusammen mit den Holaxonia und einigen kleineren Gruppen eine große Klade. Die Calcaxonia bilden zusammen mit den Seefedern und der Blauen Koralle die zweite. Eine dritte besteht aus kleineren, weniger bekannten Gruppen. Untertaxa der Weichkorallen, wie die Scleraxonia, die Stolonifera und viele Familien sind polyphyletisch und werden auf die neuen Kladen aufgeteilt. Eine Revision der Alcyonaria ist nötig.[2]

Aquarienhaltung

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Viele Weichkorallenarten können in Meerwasseraquarien gehalten werden und sind für Anfänger leichter zu halten als Steinkorallen.

Literatur

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  • Marymegan Daly, Mercer R. Brugler, Paulyn Cartwright, Allen G. Collin, Michael N. Dawson, Daphne G. Fautin, Scott C. France, Catherine S. McFadden, Dennis M. Opresko, Estefania Rodriguez, Sandra L. Romano & Joel L. Stake: The phylum Cnidaria: A review of phylogenetic patterns and diversity 300 years after Linnaeus. Zootaxa, 1668: 127–182, Wellington 2007 ISSN 1175-5326 Abstract - PDF
  • Catherine S. McFadden, Scott C. France u. a.: A molecular phylogenetic analysis of the Octocorallia (Cnidaria: Anthozoa) based on mitochondrial protein-coding sequences. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 41, 2006, S. 513, doi:10.1016/j.ympev.2006.06.010.
  • Katharina Fabricius, Philip Alderslade: Soft Corals and Sea Fans. 2001, Australian Institute of Marine Science. ISBN 0-642-32210-4
  • Yossi Loya und Ramy Klein: Die Welt der Korallen, Jahr Verlag Hamburg, 1998, ISBN 3-86132-226-9
  • Julian Sprung: Korallen, Dähne Verlag, 2000, ISBN 3-921684-87-0
  • Svein A. Fossa, Alf Jacob Nilsen: Korallenriff-Aquarium, Band 4, Schmettkamp Verlag, 1995, ISBN 3-928819-05-4
  • Hans A. Baensch, Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Bände 2, 4 + 5, Mergus-Verlag, Melle
  • Rainer Kaiser: Niedere Tiere tropischer und kalter Meere im Aquarium. Ulmer, Stuttgart 1991, ISBN 3-8001-7222-4
  • Matthias Bergbauer: Weichkorallen (Alcyonaria) – Ausgewählte ökologische Aspekte, in 5. Internationales Meerwasser-Symposium
  • KORALLE, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 12, Dezember 2001/Januar 2002, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN 1439-779X
  • Harry Erhardt, Daniel Knop: Korallenführer Indopazifik. 2005, Kosmos-Verlag, Stuttgart. ISBN 3-440-10293-9
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Commons: Weichkorallen (Alcyonacea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Catherine S. McFadden, Leen P. van Ofwegen u. Andrea M. Quattrini: Revisionary systematics of Octocorallia (Cnidaria: Anthozoa) guided by phylogenomics. Bulletin of the Society of Systematic Biologists, Vol. 1 Nr. 3 (2022), DOI: 10.18061/bssb.v1i3.8735
  2. Catherine S. McFadden, Scott C. France u. a.: A molecular phylogenetic analysis of the Octocorallia (Cnidaria: Anthozoa) based on mitochondrial protein-coding sequences. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 41, 2006, S. 513, doi:10.1016/j.ympev.2006.06.010.