Ignatiusweg
Der Ignatiusweg (Camino Ignaciano) wurde 2011 durch den Norden Spaniens ausgewiesen. Die 27 Tagesetappen sollen die angeblich von Ignatius 1522 zurückgelegte Strecke nach Manresa nachbilden. Die Strecke wird ausdrücklich auch als Pilgerfahrt vermarktet, so dass in allen Orten Bezug zu religiösen Stätten hergestellt werden kann. Ignatius von Loyola war Gründer des Jesuitenordens (Societa Jesu), der zur Zeit der Reformation zum Schwert und Schild der katholischen Kirche wurde.
Anreise
BearbeitenVon Bilbao-Intermodal mit Umsteigen in Intsausti Jauregia, Linie U5, fährt man 1¾ Stunden.
Von Pamplona nimmt man den Regionalzug bis Tolosa, dann Bus UK2. Gesamtdauer 3 Stunden.
Die Línea Casetas-Bilbao, Kursbuchstrecke 700, verläuft im Ebro-Tal nahe des Weges.
Manresa erreicht man über Barcelona. Die Regionalbahnstrecke (cercanias) R4 endet hier, R12 stellt die Verbindung bis Lerida her. Die Fahrzeit zwischen Barcelona-Sants und Manresa ist knapp 1½ Stunden, nach Lérida ist man je nach Zugtyp 2¼-3¼ Stunden unterwegs. Letztere Stadt ist mit Hochgeschwindigkeitszügen auch mit Zaragoza und Madrid-Puerta de Atocha verbunden.
Etappen
BearbeitenFür jeden Tag der Pilgerfahrt gibt es mindestens eine Stelle an der das Pilgerbuch abgestempelt werden kann (credenciales), Gebühr einheitlich 50 ¢. Meist ist dies bei der örtlichen Kirche, oder, so es sie gibt, an der Touristeninformation. In kleineren Orten manchmal in der Kneipe. Öffnungszeiten sind höchst unterschiedlich, aber mit den in Spanien üblichen Arbeitszeiten 9.00/10.00-14.00 und 16/17.00-19/20.00 Uhr wird man oft richtig liegen. Weist das Pilgerbuch mindestens 100 Kilometer Fußmarsch nach, kann man in Manresa auch eine Urkunde erhalten.
Falls solche Stellen erwähnt werden, sind sie unten mit markiert.
Die Route geht die ersten acht Etappen Richtung Süden und biegt dann nach Osten ab.
Die Markierung der Wanderwege obliegt den jeweiligen Regionen und ist daher unterschiedlich gut. Gemeinsames Kennzeichen ist der orange Pfeil.
- Unterkunft
Ein umfangreiches Verzeichnis von Unterkünften gibt es auf der offiziellen Webseite. Einige Orte haben auch alberguergas speziell für Wanderer mit Pilgerbuch eingerichtet. Hier erhält man für sehr wenig Geld normalerweise ein Stockbett im Schlafsaal. Einzelheiten erfährt man normalerweise am ayuntamiento (Gemeindeamt/Rathaus) zu den üblichen Bürostunden.
Die Regionalregierungen von Navarra und Aragón haben das wilde Campen ganz verboten.
1: Loyola – Zumárraga
Bearbeiten1 Loyola : Ausgangspunkt ist das Jesuitenkolleg Loyola. Es ist heute eine monumentale Anlage, die um den Geburtsort von Ignatius von Loyola (*1491) gebaut worden ist. Eine Touristeninfo findet sich ggü. dem Eingangsportal. Der Besuch des Turmhauses kostet Eintritt.
⇢ Die Route, 18,2 km, führt durch Azkoitia an der GI-631 das Tal des Urola hinauf. Dieser Weg ist auch Teil der „Vias verdes del Urola.“
- Unterkunft
Übernachtung bietet sich in den Nachbarorten Azkoitia und Azpeitia an.
- Sehenswürdigkeiten
- Mineralienmuseum: Museo de Minerales y Fósiles Urrilur, c/ Jauregi Kalea 19, Azkoitia. Sommerurlaub im August.
- Kirche: Nuestra Señora de la Antigua, kurz Antio. 2 km steiler Anstieg den Berg hinauf. Sehenswerte Fachwerkkonstruktion des Dachstuhls und der Galerie im Inneren. Nur Fr.-So. geöffnet (Mittagspause 13.30-16.00 Uhr).
- Eisenbahnmuseum des Baskenlandes in Azpeitia.
- Anfahrt
In Zumárraga ist ein Bahnhalt, der an den Cercanias C1 des Baskenlands liegt. Es gibt auch Züge von Barcelona-Sants über Lerida. Ein Bus täglich von Bilbao.
2: Zumárraga – Arantzazu
Bearbeiten2 Zumárraga ⇢ Die Route vom Bahnhof Zumárraga nach Arantzazu ist 21,5 km lang. Mit 900 Höhenmeter Auf- und 550 m Abstieg ist sie die anspruchsvollste des ganzen Weges. Nach dem Ort Legazpi, ein langgestrecktes Industriegebiet, geht es nach einem Stück entlang des Flusses in den Aizkorri-Aratz Naturpark (Beschilderung Wege GR-283/GR-286) und auf den Biozkorna-Paß (1274 m) hinauf. Nebel ist hier nicht selten. Weiter sind es 4,2 km bis Arantzazu. Nach Legazpi gibt es keine Versorgungsmöglichkeit.
- Anfahrt
Nur an Sonn- und Feiertagen fahren Busse aus dem 10 km entfernten Oñati nach Arantzazu.
3: Arantzazu – Araia
Bearbeiten⇢ Die 18,1 km Route, ca. 5 Stunden, führt weiter durch den Aizkorri-Aratz Naturpark. Zunächst geht es wieder bergauf, aber weniger steil als am Vortag. Dann gleichmäßig hinab in das auf 604 m liegende Araia.
Zunächst folg man vom Parkplatz in Arantzazu 3 km der Beschilderung nach Urbia. An der Gabelung steigt man links hinan. Der Bereich ist gut beschildert. Nach 1 km erreicht man den höchsten Punkt des Tages auf 1100 Metern. Bald hinter der Ermita de Urbia ist das Wirtshaus Urbiako Fonda (Mi.-So. im Sommer). Etwas weiter sind die Hütten einiger Schäfer. Danach kann man durch den Wald, oder bei nicht so gutem Wetter der Landstraße folgen. Kurz vor Araia sieht man mehrere Wegweiser nach links - diese würde in die Berge zurück führen. 2,2 km vor Araia kreuzt man den Jakobsweg, der hier nach rechts zum Dorf Zalduondo führen würde.
Den Pilgerstempel erhält man in Araia im Café Kuttuna bei der Kirche. Der aus unpasteurisierter Milch gewonnenen lokale Käse idiazabal ist herkunftsgeschützt und nicht billig. Im ehemaligen Wasserkraftwerk hat man das Mitxarro-Museum eingerichtet. Wie der Name sagt ist es dem grauen Siebenschläfer gewidmet. Hier ist zugleich das Informationszentrum für den Naturpark (9.00-15.00 Uhr).
- Unterkunft
- nur die Albergue Municipal Korta, die auch online vorausbuchbar ist.
- über die Autobahn beim zweiten Kreisverkehr ist in San Román de San Millán ein Hotel. Ca. 40 Min. Fußweg von Araia.
- Anfahrt
- Aguarain, 10,5 km entfernt hat einen Bahnhalt sowie Läden und Unterkünfte
4: Araia – Alda
Bearbeiten3 Araia
⇢ Die 22 km lange Route geht zunächst nach San Román. Danach folgt ein steiler Anstieg, insgesamt 725 Höhenmeter in die Sierra de Entzia mit ihren schieren Felswänden und wieder hinab durch in das fast unbewohnte Valle de Arana nach Alda. Beschilderung hier auch GR-120.
Geht man stattdessen von San Román entlang der ruta verde nach Bikuna und Okariz und biegt dann nach links auf die A-2128 nach Opakua, um zum Paß Puerto de Opakua (1020 m) zu gelangen verlängert sich die Tagesstrecke um 4 km, man spart sich aber gute 200 Höhenmeter Anstieg. Entlang der Landstraße hinab gelangt man nach Kontrasta, mit seiner romanischen Kirche Ntra. Sra. de Elizmendi. Von hier sind es 3 km Richtung Südwesten zum Ayuntamiento del Valle de Arana, d.i. Alda.
- Unterkunft
- Biltegi Etxea,Carretera 3. Nur 8 Zimmer. Reservierung sinnvoll, Tel. 945 40 60 42.
- Die Pilgerhütte Refugio de Peregrinos, in San Vicente de Arana hat 10 Betten, Tel. 945 40 61 23. Buchbar über das ayuntamiento. Den Schlüssel bekommt man im Restaurant Obenkun.
5: Alda – Genevilla
Bearbeiten4 Alda ⇢ Die 19 km lange Route geht über Orbiso. Von der Biltegi Etxea nimmt man dem Feldweg links, dann den Schildern nach San Vicente de Arana. Am Ende dieses Orts zeigt ein Wegweiser nach recht Oteo. Die Bar in Orbiso öffnet nur am Wochenende, übernachten kann man bei Agroturismo Mariví. Nach Überquerung der alten Bahnstrecke kommt man auf den via verde, weiter bis Santa Cruz de Campezo. Im Sommer bietet sich ein Abstecher zum 1 km entfernten Picknickplatz Piscinas Fluviales Fresnedo, wo man im Fluß schwimmen kann. Vom Plaza del Castillo in S. Cruz sind die verbleibenden 4,7 km klar ausgeschildert.
⇢ Die alternative Strecke über Oteo und Antoñana ist 6 km weiter. Sie trifft mit der anderen in Santa Cruz de Campezo zusammen.
Die letzte Volkszählung fand 46 Einwohner in Genevilla. Im Pilgerpark stehen ein paar Bänke ohne Schatten. Es gibt allerdings eine „Naturdusche“ an der Felswand. Zum Übernachten sind im Ort zwei Casas rurales mit jeweils 3 Zimmern.
6: Genevilla – Laguardia
Bearbeiten5 Genevilla ⇢ Der 27,5 km (8½ Std.) lange Weg beginnt mit einem steilen Anstieg auf tausend Meter. Von der Kirche in Genevilla geht es Richtung Meano. Es geht in den Izki-Naturpark zum Dorf Cabredo. Von Meano (Jause in der Panadería Domaica; nur vormittags) weiter Richtung Marañón. Teil des Weges hier gehört zum GR-1. Hinter Marañón, in Sichtweite von Windmühlen, geht es rechts ab nach Lapoblación. Es folgt ein Anstieg bis zur NA-7210. In Kripan läßt sich Pause machen. Aus dem Dorf folgt man der Beschilderung Ignaciano und GR-120 für die restlichen 11 km bis Laguardia.
Laguardia ist sehenswert, ein Ruhetag bietet sich an. Am Ort sind ausreichend Unterkünfte. Das Sercotel und Hospederia de los Parajes sind gehobene Kategorie. Die Touristeninfo ist Mayor Kalea 52. Am Hauptplatz steht ein Glockenspiel. Die Kirche Sta. Maria ist sehenswert.
7: Laguardia – Navarrete (Rioja)
Bearbeiten6 Laguardia
⇢ Die einfach zu gehende Route führt 19 km direkt nach Süden. Man nimmt in Laguardia den Aufzug hinab zu See, biegt nach Süden ab. In Lapuebla de Labarca, etwa auf halber Strecke, überquert man den Ebro und gelangt so in die Region Rioja. Unmittelbar vor der Bahnunterführung geht es von der Straße ab nach rechts bis man nach gut 500 m die Gleise überquert. Den Feldweg rechts entlang erreicht man den Camino Natural del Ebro (GR-99), dessen Markierungen bis Zaragoza offensichtlicher sind als die orangen Pfeile. Nachdem man die Autobahn A1 und 1 km weiter die A-12 gequert hat erreicht man Navarrete, dessen Ortskern als Conjunto histórico-artístico unter Ensembleschutz steht.
Zentrum des Gemeindegebiets ist der Hügel Cerro Tedeón. Der Hochaltar der Mariä-Himmelfahrtskirche ist prächtiger Barock. Sehenswert sind weiterhin das Castillo sowie der Palacio del Duque de Nájera am Plaza del Arco, wo die SJ vier Jahre ihren Sitz hatte.
Es gibt zahlreiche Unterkünfte und einen Campingplatz. Die daneben stehende verfallende Ermita de Santa María del Buen Suceso hat ein sehenswertes Wandrelief, das durch „Grafittikünstler“ immer mehr verunstaltet wird, da der Bau als Obdachlosenlager genutzt wird.
Die Busanbindung nach Logroño ist regelmäßig.
Pilgerunterkunft: Albergue Municipal, Calle San Juan 2, Tel. 941 44 07 76, hat 34 Betten, geöffnet Mitte März bis Ende Oktober.
8: Navarrete – Logroño
Bearbeiten⇢ Die 13 Kilometer nach Logroño lassen sich gemütlich in 3½ Stunden bewältigen. Es geht größtenteils leicht abwärts. Orange Pfeile sieht man wenige, man richte sich nach den in Gegenrichtung deutenden gelben des Jakobswegs. Die nahe Autobahn sorgt für Beschallung. Ist man am Stausee la Grajera vorbei erreicht man bald die eher tristen Vororte von Logroño.
9: Logroño – Alcanadre
Bearbeiten8 Logroño ⇢ Gegangen wird im Tal des Ebro, weite Teile des Wegs sind asphaltiert. Die Strecke von 30,5 km ist leicht in 7 Stunden zu bewältigen. Auf dem Weg sind es 15,5 km bis Agoncillo, 19,4 km bis Arrúbal. Auch hier sind orange Wegweiser rar. Man folge denen des Camino Natural del Ebro (GR-99).
Alcanadre hat gut 600 Einwohner. Der Bus M7 fährt von Logroño.
Pilgerunterkunft: Albergue Municipal de Arrúbal, Plaza de la Iglesia; 26 Betten. Kein Personal, daher nur nach Voranmeldung Tel. 941 43 12 23 (nur sp.).
- Abstecher
- Castillo de Aguas Mansas in Agoncillo ist eine beeindruckende Burg
- Museo Würth La Rioja, mit moderner Kunst. Adr.: Pol. Ind. El Sequero Avda. Cameros pcls. 86, 88, 26150 Agoncillo. Direkt an der Autobahn, 10.00-19.00 Uhr, Mo. geschl.
10: Alcanadre – Calahorra
Bearbeiten9 Alcanadre ⇢ Die Route bleibt auf 21,7 km flach. Man läuft nahe der Bahnstrecke und Autobahn AP-68, die zur Orientierung dienen.
Es bietet sich an in der Kleinstadt Calahorra einen Ruhetag einzulegen. Wer es gerne bequemer mag findet hier einen Parador. Die Touristeninfo ist am Plaza del Raso.
Die Pilgerunterkunft San Francisco (C/ Rasillo San Francisco; Tel. 941 59 05 11) hat keine Schlafsäle, sondern Doppelzimmer.
- Anfahrt
Busse der Autobuses Jiménez nach Logroño und Zaragoza.
- Sehenswürdigkeiten
- In der Innenstadt verteilt Reste der Römerzeit, auch ein kleines Museum hierzu.
- „Genmüsemuseum“ (Museo de la Verdura), besser gesagt des Gemüsebaus, Cta. de la Catedral, 5, öffnet Do.-So. Alles was man über Blumenkohl, Zwiebeln und Artischoken wissen muß.
- Tierra Rapaz, ein Vogelzoo mit Falknerei- und Adlervorführungen. Geöffnet nur an Wochenenden und Feiertagen 11.00-18.00 Uhr von März bis November.
11: Calahorra – Alfaro
Bearbeiten⇢ Die Route bleibt auf 25,6 km (6 Std.) flach. Auf halbem Weg eignet sich der Ort Rincón de Soto zur Rast.
Alfaro ist wegen seiner Storchennester, speziell am Kirchendach, bekannt.
Pilgerunterkunft: Albergue de Peregrinos Municipal, Paseo de Florida 23, Tel. 666 04 19 58 (geht niemand ran in der Polizeiwache nebenan fragen); 10 Betten.
- Sehenswürdigkeiten
- Touristeninfo und Centro de Interpretación de la Naturaleza am Pl. de España 1.
- Die ganz aus Ziegelstein gemauerte Fassade der Kirche Colegiata San Miguel Arcángel (17.-18. Jhdt.) zeigt Einflüsse der Renaissance als auch des Frühbarock. Die Chorlösung der Kirche ist bemerkenswert. Nahezu das gesamte Mittelschiff der Hallenkirche wird von einem Binnenchor (coro und trascoro) mit einem beachtlichen Chorgestühl (sillería) eingenommen; das spätbarocke Hochaltar ist prachtvoll.
- Außerhalb, früher Teil eines Kanalbauwerks ist das römische Nymphäum.
12: Alfaro – Tudela
Bearbeiten11 Alfaro ⇢ Die Route von 25,5 km (5 Std.) führt nun in die Region Navarra. Sie bleibt weiterhin einfach und ist nun wieder weiter weg von lauten Autobahnen. Am Rand von Alfaro ist ein Kreisverkehr mit Pilgerdenkmal in der Mitte. Von hier folgt man dem Fußweg neben der LR-288 bis Castejón. An dessen Ortseingang ist die Bodega Marqués de Montecierzo (ab 10.00 Uhr). Folgt man der C/ de Pablo Sarasate und der C/ Navas de Tolosa erreicht man das Tagesziel. Mag man es ruhiger so kann man 3 km hinter Castejón dem Pfad am Fluß folgen. Er ist 2 km länger. Hier lohnt sich gegen Abend ein Stopp am Aussichtspunkt Soto de los Tetones, um Vögel zu beobachten.
Oficina de Turismo, Plaza de los Fueros, 5-6, Tudela.
Es gibt keine Pilger- aber eine städtische Jugendherberge in der C/ Camino Caritat 17; Tel. 670 82 44 90. Hier erhalten Pilger Rabatt.
Die 1870 gegründete Konditorei Casa Salinas wird empfohlen.
- Sehenswürdigkeiten
- Kathedrale
- San Nicolás und Magdalenen-Kirche, beides romanische Bauten aus dem 12. Jhdt., nachdem die Mauren vertrieben worden waren.
- „Gemüsefest,“ 10 Tage Ende April/Anfang Mai.
- Santa Ana-Fest, beginnt am 24. Juli und dauert eine Woche, inklusive Stierlauf.
13: Tudela – Gallur
Bearbeiten⇢ Die längste Tagesetappe mit 39,2 km kann in in 10 Stunden bewältigt werden. Es bietet sich an in Mallén (nach 29 km, 7¾ Std.) zu übernachten.
In Tudela überquert man ca. 600 m vom Bahnhof die Gleise auf der Fußgängerbrücke und folgt von hier dem Pfad nach rechts. Man geht, einige hundert Meter parallel zu den Gleisen durch Ribaforada (12 km) und Cortes (14 km von Ribaforada). Dort gibt es keine Unterkunft. Man muß etwa 1,5 km weiter, unter der Autobahn durch bis Mallén, das sich bereits in der Region Aragon, konkret der Provinz Zaragoza befindet.
Nahe des Ortes kreuzt man den Canal Imperial, der 1760-90 110 km lang gegraben wurde. An dessen rechter Seite geht man die 7 km bis Gallur. Die dortige Pilgerunterkunft (Tel. 976 86 43 96, auch Einzelzimmer) ist beim Bahnhof.
In Mallén: Hostel Pinocho, C/ Tudela 4, Tel. 976 85 02 25.
- Sehenswürdigkeiten
- Castillo de Cortes, Pl. de la Iglesia 2, Cortes wird seit 1997 von Freiwilligen restauriert. Geführte Besuche im Sommer nur am letzten Sonntag eines Monats um 12.00 Uhr sonst Gruppen nach Anmeldung, Tel. 676 38 15 63
- Abstecher
Entlang des erhaltenen Canal Imperial rund 4 km nach Tauste.
14: Gallur – Alagón
Bearbeiten13 Gallur ⇢ Folgt man der offiziellen Route, die 22,8 km lang ist, so marschiert man die ersten 7 km an der Landstraße VP-24 (in Gallur: C/ Camino Real), die vergleichsweise stark befahren ist. Um dies zu umgehen bietet es sich an den Zug bis Luceni zu nehmen. Am Hauptplatz kann man sich am mit agua potable beschrifteten Brunnen (nicht der große) erfrischen. Von diesem Platz in die C/ Daoíz y Velarde stößt man auf Markierungen des GR-99. Nach 3,7 km ist man in Alcalá de Ebro. Hier muß man wieder ein Stück auf die VP-24, kann aber bald danach den Zeichen des GR-99 folgend ins Gelände Richtung Ebro abbiegen und Alagón in einem Bogen erreichen.
- Sehenswürdigkeiten
- Alagón liegt wegen des Jesuitenkollegs auf dem Igatiusweg. Heute beherbergt dieses ein Museum mit Werken der zeitgenössischen Kunst Mexikos. Nahebei ist die Kirche San Antonio de Padua, ab 1730 erbaut.
- Die in Mudéjar-Bauweise ganz aus Ziegelsteinen erbaute Kirche San Pedro Apóstol wurde im 13. Jh. begonnen, doch erst im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Der auf achteckigem Grundriss errichtete Glockenturm inkorporiert in seinem unteren und mittleren Teil Reste des Minaretts der ehemaligen Moschee. Renaissance- und Barockaltäre befinden sich in der Apsis sowie in anderen Seitenkapellen.
15: Alagón – Saragossa
Bearbeiten⇢ Die Route von Plaza de España, Alagón nach Zaragoza ist eben und 30,3 km lang. Hinter der Brücke über die Autobahn folgt man den Markierungen GR-99 nach Torres de Berrellén. Diese Ortschaft verläßt man auf der C/ Cervantes. Man ist wie an den Vortagen zwischen Ebro und Bahnstrecke unterwegs. Vor Zaragoza quert man ein vor dem Autobahnkreuz (1 Brücke, 1 Unterführung, nochmal 3 Brücken) bevor man auf den hier eine Schleife machenden Ebro trifft. Entlang des Ufers kommt man in die Altstadt.
16: Zaragoza – Fuentes de Ebro
Bearbeiten⇢ Die Großstadt verläßt man auf dem Weg am Ufer des Ebro. Hinweisschilder des GR-99 zeigen an, dass es 391 km bis zu Mündung in Riumar sind.
⇢ Die 31,1 km bis Fuentes de Ebro sind in 7½ Stunden ohne Hindernisse gehbar. Näher am Fluß kann man dem Camino Natural La Alfranca folgen, später kommt man wieder zu den Markierungen des GR-99. Es ist sinnvoll in Cartuja Baja oder spätestens El Burgo de Ebro sich zu verproviantisieren. Auf den letzten 13 km der Strecke gibt es nichts.
- Anfahrt
Bus 310 fährt 4-5 Mal pro Tag von Zaragoza.
17: Fuentes de Ebro – Venta de Santa Lucia
Bearbeiten15 Fuentes de Ebro ⇢ Die Route von 29,7 km beginnt in Fuentes de Ebro an der Kreuzung Paseo del Justicia (N-232a)/Av. Lorenzo Pardo. Die Etappe führt vom Ebro weg, durch im Sommer sehr trockene Landschaft. Markierungen sind einfache orange Pfeile. Hinter dem Steinbruch an der Gebelung links zur Unterführung unter die Hochgeschwindigkeitsstrecke. Dann biegt man wieder Richtung Fluß, das Dorf Pina de Ebro in Sichtweite. Von dort auf der Landstraße A-1107 bis zum Industriepark an der N-II. Von dort geht es im rechten Winkel ab in Gelände von Las Monegros, bis man, wieder an der N-II bei der Venta ankommt.
Hier ist nur ein Speiselokal, keine Unterkunft.
Der eine Bus täglich, der Zaragoza und Bujaraloz verbindet hält hier auf Verlangen.
18: Venta de Santa Lucia – Bujaraloz
Bearbeiten16 Venta de Santa Lucia ⇢ 22,4 km. Pfade von der Venta führen zunächst weg, dann wieder zur N-II nach Bujaraloz, parallel zu Nationalstraße 11. Es geht leicht aufwärts.
19: Bujaraloz – Candasnos
Bearbeiten17 Bujaraloz ⇢ Die Route über 22 km stellt keine Ansprüche. Peñalba, ein Dorf etwa auf halber Strecke bietet sich zur Rast an.
Candasnos ist mit „verschlafen“ positiv beschrieben. Abkühlung verschafft das Freibad Piscina Municipal.
- Unterkunft
- Hotel Cruzanzana, Carretera Nacional (N-II), km 412, Tel. 974 46 30 44; etwa 2,5 km außerhalb.
20: Candasnos – Fraga
Bearbeiten18 Candasnos ⇢ 27 km, keine Steigungen aber auch kein Schatten. Unterwegs keine Orte.
Ende Juli findet das Monegros festival statt. Die Touristeninfo in Fraga, Paseo Barrón 5; Tel. 974 47 18 76, öffnet Mo.-Fr. 9.00-15.30 Uhr.
- Unterkunft
- Hostal Trébol, Av. de Aragón, 9, Tel. +34974471533; Pilger, die mit Ausweis und Pilgerbuch Mo.-Fr. 16.00-19.00 Uhr am Büro der Iglesia de San Pedro vorsprechen erhalten auch einen Gutschein für eine Übernachtung im Hostal Trébol.
21: Fraga – Lérida
Bearbeiten⇢ Die 33 km (8½ Std.) lange Route hat anfangs Steigungen und wenig Schatten. Man überschreitet die Grenze nach Katalonien. Es bietet sich an bereits nach 19,5 km (5 Std.) in Alcarràs zu unterbrechen. Der letzten 8 km der Strecke ab Butsenit folgt dem Fluß Segre als Camí del Riu.
22: Lérida – El Palau d’Anglesola
Bearbeiten20 Lérida
Um aus Lérida hinauszukommen geht man von der Touristeninfo auf der Pont Vell über den Ebro. Dann unterquert man die Eisenbahnbrücke und Pont de Pardinyes und klettert zur Straße hinauf. Nach 300 Metern rechts ab. Nach weiteren 500 m kommt man über einen Bach, danach geht es rechts über die Bahngleise. Auf dieser Straße gelangt man in ein Gewerbegebiet an dessen Ende man offenes Gelände erreicht.
Die Tagesroute ist ⇢ 25,6 km mit wenig Schatten. Es geht nun einen Hang hinauf, bald kreuzt man die A-2. Der Weg führt etwa einen Kilometer entfernt von dieser. Man kreuzt die Autobahn erneut, nach Bell-lloc d'Urgell, 16,5 km von Lérida. 1 km östlich des Ortes kreuzt man wieder Bahnstrecke und Autobahn.
Die Pilgerunterkunft in El Palau wird von dem Verein Amigos del Camino (= Amics del Camí) betrieben. Es gibt nur 4 Betten. „Wer zuerst kommt“ erhält im Bloc Shop (8.30-13.30, 17.00-21.00 Uhr) einen Schlüssel gegen geringe Gebühr.
Bus 112 verbindet mit Lérida.
23: El Palau d’Anglesola – Verdú
Bearbeiten21 El Palau d’Anglesola ⇢ 24,7 km (6 Std.) oder 28,7 km (7 Std.) bis Tàrrega, wo bessere Versorgungsmöglichkeiten sind. Man kommt nach 8 km durch Castellnou de Seana, dann nach weiteren 6 km nach Bellpuig. Danah geht es in ein Tal, vorbei an einer Motocross-Anlage links. Bis Verdú sind etwa 150 Höhenmeter zu überwinden.
Die Pilgerunterkunft in Verdú, C/ San Pere Claver 30, Tel. 616 89 36 02 wird von Jesuiten betrieben. Die Ausstattung ist gut, Decken kosten extra. Es ist die einzige Unterkunft am Ort.
Die Touristeninfo (Plaça Bispe Comelles 13, Tel. 973 34 72 16; Di.-So. 09.00–14.00) arrangiert bei entsprechender Voranmeldung Besuche von Burg (besteigbarer Turm, 10. Jh.) und Kirche.
- Anfahrt
Verdú erreicht man aus dem nächsten größeren Ort Tàrrega mit Linie 313 von Autocars Agramunt allerdings nur 1-2 Mal täglich.
24: Verdú – Cervera
Bearbeiten25: Cervera – Igualada
Bearbeiten23 Cervera
⇢ 38,4 km (8¼ Std.), wovon der erste Teil ein leichter Anstieg ist. Man kommt nach 9 km ins Dorf Sant Antolí i Vilanova, dann bei km 16 nach La Panadella. Da die Strecke danach steiler wird, kann es sinnvoll sein hier zu unterbrechen.
Der weitere Weg führt durch ein enges Tal in dem auch die N-II und die A-2 verlaufen. Teilweise geht man entlang des ausgewiesenen Radwegs. Oberhalb Jorba steht eine Burgruine. Durch Sant Genís gelangt man nach Igualada.
- Anfahrt
Bahnverbindung mit Barcelona (R6).
- Unterkunft
- Pilgerunterkunft: C/ Prat de la Riba 47, Igualada; Tel. 938 04 55 15 (Vorbestellung möglich); Schlüssel holt man in der nahen Avinguda Gaudi 26.
- Hostal Jorba, Rasthaus/Fernfahrerunterkunft an der N-II, 5 km von Panadella, Tel. 938 09 00 52
- Alberg Restaurant Sant Jaume, Carrer de les Eres, 7, 08719 Jorba, Tel. +34938094101
- Sehenswürdigkeiten
- „Museum der Maultiertreiber“ (Museu de Traginer), C/ dels Traginers, 5, Igualada; Mi.-So. 11.00-17.00 Uhr
26: Igualada – Montserrat (Spanien)
Bearbeiten⇢ Die Route über 27,5 km steigt die ersten acht Kilometer bereits an. Über den Tag sind 875 m Auf- und 460 m Abstieg zu überwinden. Man wandert nach Ca n’Alzina (7,5 km) und Castellolí (9 km, Verpflegungsmöglichkeit) weiter bis Montserrat Park (17 km). Von dort nach Sant Pau de la Guàrdia, wo hinter dem Friedhof der letzte, steile Aufstieg beginnt. Man kommt auf die Straße BP-1103, von der unterschiedliche Routen zum Kloster führen. Vom Castell Ferran hat man guten Ausblick auf den Gebirgszug Montserrat. Beim Kilometerstein 7 biegt man nach rechts in den Camí dels Degotalls, der beim Café endet. Hierdurch ist man vom an manchen Tages starken Autoverkehr sicher.
- Anfahrt
Die Anlage von Montserrat wird jährlich von Millionen Besuchern heimgesucht, die Verkehrsanbindung ist entsprechend gut.
Aus Monistrol gibt es sowohl eine Seilbahn, Baujahr 1930 als auch eine Zahnradbahn ab Monistrol-Vila.
- Unterkunft
Da es nach langem Tagesmarsch wenig sinnvoll ist die gesamte Anlage erkunden zu wollen, sollte man auf der Webseite im voraus eine der Pilgerunterkünfte buchen. Ebenso kann man Eintrittskarten und Führungen bestellen.
27: Montserrat – Manresa
Bearbeiten3 Montserrat
⇢ Der Abstieg für die letzten 24,7 km beginnt auf der Straße von Montserrat. Auf der Route warten 980 m Ab- und 480 m Aufstieg. Ein Großteil des letzteren sind auf den letzten sieben Kilometern vor Manresa, wo das Ende des Ignatiuswegs beim Centre d’Acollida de Pelegrins („Pilgerzentrum“), Via de Sant Ignasi, 40 ist.
Zunächst folgt man der Beschilderung nach Sant Cristòfol, biegt jedoch vor diesem Richtung Castellgalí ab. Nach einer Strecke über offenes Gelände kommt man an eine Kreuzung Richtung Sant Jaume de Castellbell. Vorbei an der Ermita de Sant Jaume kommt man schließlich zum Weg nach Castellgalí und Manresa.
Oficina de Turismo, Plaza Mayor, 10, Manresa
Santuario de La Cova de Sant Ignasi, Manresa.
- Unterkunft
- Refugi Castellgallí, Tel. 628 99 64 00; gemeindeeigen, etwa 10 km vor Manresa.
- 24 Manresa
Praktische Hinweise
BearbeitenEs gibt nur noch sehr wenige Funklöcher entlang des Wegs. Schon 2021 gab es fast durchgehend 4G.
Literatur
Bearbeiten- Emonet, Pierre; Ignatius von Loyola: Legende und Wirklichkeit; Würzburg 2015 (Echter); ISBN 9783429037642
- Ignacio, de Loyola; Sievernich, Michael [Übs.]; Bericht des Pilgers; Würzburg 2011, 2015 (Echter)
- Iriberri, José Luis; Lowney, Chris; Der Ignatiusweg: von Loyola über Saragossa nach Manresa: auf den Spuren des Ignatius von Loyola: 676 km in 27 Etappen: mit Sonderteil: der innere Weg des Pilgers; 2016 (Tyrolia); ISBN 9783702235079; Orig. span.
- Stewart, Murray; Camino Ignaciano; Chesham 2021 (Bradt); ISBN 978-1-78477-812-5; engl.
- Landkarten
Im Maßstab 1:25.000 können bestellt werden beim
- Centro Nacional de Información Geográfica, dessen Verkaufsstellen
- Instituto Cartográfico de Cataluña
Weblinks
Bearbeiten(Stand: Jan 2023)
- Offizielle Webseite: caminoignaciano.org (auch dt.). Unterkunftsverzeichnis unter „alojamiento.“
- Jesuitenkolleg Loyola (engl. u. span.)
- Touristeninfo Urola-Tal (engl.)
- lariojaturismo.com (dt.)
- Touristeninfo Navarrete zum Camino de Santiago und Camino Ignaciano
- Tudela (sp.)
- anoiaturisme.cat, Region der östlichen Provinz Barcelona (sp. u. engl.)