Unleashed in the East

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Unleashed in the East
Livealbum von Judas Priest

Veröffent-
lichung(en)

Oktober 1979

Label(s) Columbia Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Heavy Metal

Titel (Anzahl)

9

Länge

60:49

Besetzung

Produktion

Tom Allom

Studio(s)

Live in Tokio und Nakano, Japan; Startling Studios, England

Chronologie
Killing Machine
(1979)
Unleashed in the East British Steel
(1980)

Unleashed in the East (englisch für „Im Osten freigelassen“) ist das erste Livealbum der britischen Metal-Band Judas Priest. Es erschien im Oktober 1979 bei Columbia Records. In Japan erschien es unter dem Titel Priest in the East (イン・ジ・イースト).

Unleashed in the East ist das erste Livealbum von Judas Priest, außerdem das erste Album, das von Tom Allom produziert wurde. Dieser produzierte ab dann bis 1988 alle Alben der Band, einschließlich Ram it Down. Die Aufnahmen zu Unleashed in the East wurden bei Auftritten am 10. Februar 1979 im Nakao Sun Plaza in Tokio und am 15. Februar 1979 in der Kosei Nenkin Hall in Nakano, Japan mitgeschnitten. Sie entstanden während einer Judas Priest-Kurztour durch Japan, die nur vier Auftritte in fünf Tagen umfasste. Die Endproduktion wurde in Ringo Starrs Startling Studios in Tittenhurst Park in England, vorgenommen. Die Plattenfirma Columbia / CBS wollte ursprünglich lediglich eine Platte für den Fernost-Markt produzieren. Das Ergebnis der Produktion führte jedoch zu der Entscheidung, die Platte weltweit herauszugeben. Für den japanischen Markt erschien sie unter dem Titel Priest in the East, zusammen mit einer nur dort erhältlichen EP mit vier Bonustiteln. Im März 1980 erschien mit Living After Midnight eine 7″/12″, die Appetit auf das neue Studioalbum British Steel machen sollte.

Nur auf der B-Seite der 12"/Maxi Version befinden sich zwei weitere Songs von den Aufnahmen aus Japan, die hier exklusiv stehen, denn Delivering the Goods ist eine andere Version als auf der Japan-Bonus 7″, während Rock Forever und Hell Bent for Leather auf der japanischen bzw. auf der englischen Bonus 7″ identisch sind. Somit sind 16 Songs der Aufnahmen für die Unleashed in the East LP offiziell erhältlich.

Es sollte das letzte Album mit dem Schlagzeuger Les Binks sein. Er geriet mit dem Manager der Band in Streit, da dieser ihn für die Mitwirkung am Livealbum nicht bezahlen wollte.[1]

Auf dem Album wurden Lieder der davor erschienenen Alben als Liveaufnahmen veröffentlicht. Die Produktion deutete hier schon die Zuwendung der Band zu einem modernen Stil an, die mit dem 1980 erschienenen Album British Steel endgültig vollzogen wurde. Unleashed in the East zeigte schon Anzeichen dieser Entwicklung, obwohl es aus älteren Liedern besteht.

Authentizität der Aufnahme

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Hartnäckige Gerüchte bezweifelten schon früh, dass Unleashed in the East tatsächlich eine echte Live-Aufnahme sei. So wurde angedeutet, dass die meisten Gesangsaufnahmen von Rob Halford nachträglich im Studio mittels Overdubbing eingefügt wurden. Auch einige oder alle Gitarrenspuren seien nachträglich im Studio aufgenommen worden, womit Unleashed in the East die Bezeichnung „Livealbum“ eigentlich nicht mehr verdiene. Es wurde sogar in Umlauf gesetzt, das gesamte Album sei im Studio aufgenommen und die Hintergrundgeräusche der Halle und der Fans mittels Studiotechnik und Archivaufnahmen eingefügt worden, um den Eindruck einer Liveaufnahme zu erwecken. Das Album wurde daher in Musikkreisen von Spöttern zu Unleashed in the Studio („entfesselt im Studio“) umgetauft. Dieses Gerücht sowie der Spottname sind bis heute verbreitet.[2][3] Laut sputnikmusic.com ist es „fast unüberhörbar, dass Halfords Gesang im Studio overdubbed wurde…“.[4]

Die Band hat diese Gerüchte nachdrücklich bestritten, Tipton räumte jedoch ein, dass Gesangsspuren „nachbearbeitet“ worden seien, um einige Mängel zu beseitigen, die durch einen grippalen Infekt Halfords entstanden seien:

„Rob litt an einer Grippe und Heiserkeit […] Bei der Rückkehr […] nach England wurden einige Overdubs erforderlich, um die Aufnahmen abzuschliessen. Laut Glenn Tipton wurden einige Gesangspassagen nachbearbeitet …“

Deutlich hören kann man Halfords Erkältung auf der B-Seite der Living After Midnight 12″ bei der Ankündigung des Titels Evil Fantasies, was für die Aussage Tiptons spricht. Auch seien „ein paar“ Gitarrenspuren nachgebessert worden. Tipton wies darauf hin, dass praktisch alle Liveaufnahmen in Studios nachbearbeitet würden.[5][6] Auch Produzent Tom Allom widersprach den Gerüchten und verwies insbesondere auf die ungenügende Kanaltrennung des live aufgezeichneten Materials, die ein umfangreiches Overdubben überhaupt nicht ermöglicht hätte.[7]

Das Foto des Albumcovers ist gestellt. Halford ist absichtlich so positioniert worden, dass er den leeren Schlagzeughocker verdeckt, da Schlagzeuger Les Binks zu diesem Zeitpunkt die Band bereits verlassen hatte.[8] Er wurde später durch Dave Holland ersetzt, der von der Band Trapeze kam.

Auf der Coverrückseite des Albums posiert Rob Halford auf einem Motorrad (vermutlich Marke Harley-Davidson). Dieses wurde zu seiner festen Requisite und von da an bei der Mehrzahl der Liveauftritte eingesetzt. Auch auf dem Soloalbum Resurrection (erschienen 2000) posiert der Sänger sowohl auf dem Cover als auch im Booklet auf einer solchen Maschine.

  1. Exciter – 5:38 (Halford, Tipton)
  2. Running Wild – 2:53 (Tipton)
  3. Sinner – 7:31 (Halford, Tipton)
  4. The Ripper – 2:44 (Tipton)
  5. The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown) – 3:16 (Cover von Peter Green)
  6. Diamonds And Rust – 3:30 (Cover von Joan Baez)
  7. Victim of Changes – 7:12 (Halford, Tipton, Downing, Alan Atkins)
  8. Genocide – 7:19 (Halford, Tipton, Downing)
  9. Tyrant – 4:32 (Halford, Tipton)

Die britische Erstauflage (25.000 Stück) enthielt zusätzlich folgendes Bonusmaterial in Form einer Single:

  1. Rock Forever – 3:25 (Halford, Downing, Tipton)
  2. Hell Bent for Leather – 2:39 (Tipton)
  3. Beyond the Realms of Death – 7:20 (Binks, Halford)

Limitierte Living After Midnight 7"/12" mit Livematerial von der Japan Tour:

  1. Living After Midnight – 3:30 (Tipton, Halford, Downing | von der British Steel LP)
  2. Delivering the Goods – 4:04 (Tipton, Halford, Downing | Live/auf Single und Maxi-Version)
  3. Evil Fantasies – 4:29 (Tipton, Halford, Downing | Live/nur auf der Maxi-Version)

Die Bonus-7’’ der japanischen Veröffentlichung enthielt folgende Tracks, die auch auf der 2001 als Remaster-CD erschienene Ausgabe enthalten sind:

  1. Rock Forever – 3:27 (Halford, Downing, Tipton)
  2. Delivering the Goods – 4:07 (Halford, Downing, Tipton)
  3. Hell Bent for Leather – 2:40 (Tipton)
  4. Starbreaker – 6:00 (Halford, Downing, Tipton)

Unleashed in the East erreichte sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten eine Chartplatzierung in den Top 100. In Großbritannien erreichte es Platz 11. Es wurde am 10. November 1989 mit einer Platin-Schallplatte in den Vereinigten Staaten ausgezeichnet.[9][10]

Chartplatzierungen

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[11]71 (1 Wo.)1
 Vereinigtes Königreich (OCC)[11]11 (7 Wo.)7
 Vereinigte Staaten (Billboard)[11]70 (11 Wo.)11

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Vereinigte Staaten (RIAA)[10] Platin1.000.000
Insgesamt 1× Platin
1.000.000

Einzelnachweise

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  1. Judas Priest: K.K. Downing und Les Binks treffen sich nach fast 40 Jahren wieder. rockhard.de, 22. August 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  2. Review. In: AllMusic-Guide; abgerufen am 12. März 2010.
  3. 5 Great Live Albums from the 70’s that Weren't Really Live. the-iss.com, The Indomitable Professor Universe; abgerufen am 12. März 2010
  4. Review. sputnikmusic.com (englisch); abgerufen am 12. März 2010.
  5. Kommentar zu Unleashed in the East auf kkdowning.net (Memento des Originals vom 26. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kkdowning.net
  6. Malcom Done: Judas Priest: Eastern Facts Unleashed! In: Teamrock.com. 17. September 2014, abgerufen am 25. November 2017.
  7. Jeb Wright: Producer Tom Allom: From Sabbath to Priest. Classic Rock Revisited, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  8. Pete Alander / Interview von Heather Williams, Jari Asell und Ville Krannila: Beyond The Realms of Les Binks. KKDowning.net, 28. März 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  9. Judas Priest Biography bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 25. November 2017.
  10. a b Suchabfrage auf Riaa.com; abgerufen am 25. November 2017
  11. a b c Chartquellen: DE UK US. Abgerufen am 25. November 2017