Pihtla
Koordinaten: 58° 23′ N, 22° 43′ O
Pihtla (deutsch Pichtendahl) ist ein Dorf (estnisch küla) in der Landgemeinde Saaremaa im Kreis Saare auf der größten estnischen Insel Saaremaa. Bis 2017 war es der Hauptort einer gleichnamigen Landgemeinde.
Einwohnerschaft und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf hat 83 Einwohner (Stand 31. Dezember 2011).[1] Es liegt 14 Kilometer nordöstlich der Inselhauptstadt Kuressaare am nördlichen Ende der Ostsee-Bucht Sutu (Sutu laht). Unmittelbar östlich von Pihtla liegt das Dorf Püha mit seiner evangelisch-lutherischen Kirche.
In dem Ort befinden sich ein Kindergarten, eine Grundschule sowie eine Bücherei.
Gut Pihtla
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits während des Mittelalters entstand an dem Ort ein Hof. Er wurde zunächst nach seinen Besitzern Brakelshof genannt. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Hof wegen großer Schulden von der Krone eingezogen. 1630 wurde er an einen Friedrich von Budde verkauft. Privateigentümer während der estnischen Landreform 1919 war der Schweizer Käsefabrikant Albert Jakob Schlup (1851–1929). Als Ausländer fiel sein Besitz nicht unter die Zwangsverstaatlichung, die vor allem die Güter der einheimischen Deutschbalten betraf.
Das eingeschossige Herrenhaus aus Stein wurde im 18. Jahrhundert errichtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Fassade um einen neogotischen Giebel sowie zwei Seitengebäude aus Holz ergänzt.[2]
Das Herrenhaus und die Nebengebäude stehen heute nur noch als Ruinen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gertrud Westermann: Baltisches historisches Ortslexikon – I : Estland (einschliesslich Nordlivland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Quellen und Studien zur baltischen Geschichte. Band 8/I. Böhlau Verlag, Köln / Wien 1985, ISBN 3-412-07183-8, S. 451 (702 S.).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag in Eesti Entsüklopeedia (Online-Fassung)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Estnisches Statistikamt
- ↑ Ivar Sakk: Eesti mõisad. Reisijuht. Tallinn 2002, ISBN 9985-78-574-6, S. 332.