Dies ist ein als exzellent ausgezeichneter Artikel.

DFB-Pokal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. April 2007 um 20:04 Uhr durch Musbay (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: {{Exzellent}}). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Stuttgart-vfb-1954-dfb-pokal.JPG
Die DFB-Pokal-Trophäe für den Sieger

Der DFB-Pokal (bis 1943: Tschammer-Pokal) ist der seit 1935 ausgetragene Fußball-Pokalwettbewerb für deutsche Vereinsmannschaften. Er wird jährlich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veranstaltet und ist nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft der wichtigste Titel im nationalen Vereinsfußball.

Der Sieger des DFB-Pokal wird nach dem K.O.-System ermittelt. Die Paarungen werden vor jeder Runde ausgelost. Für die erste Hauptrunde sind die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga qualifiziert, dazu kommen 28 Mannschaften aus den unteren Ligen. Wenn eine Profimannschaft und eine Amateurmannschaft zusammengelost werden, erhalten die Amateure automatisch Heimrecht. Endet ein Spiel nach regulärer Spielzeit unentschieden, kommt es zu einer Verlängerung. Ist das Spiel auch nach der Verlängerung nicht entschieden, wird der Sieger durch Elfmeterschießen ermittelt. Seit 1985 wird das Endspiel des DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion ausgetragen.

Rekordpokalsieger ist der FC Bayern München, der auch amtierender Titelträger ist, diesen Titel allerdings 2007 nicht verteidigen konnte.

Geschichte

Tschammerpokal

Saison Tschammerpokalsieger[1]
1935 1. FC Nürnberg
1936 VfB Leipzig
1937 FC Schalke 04
1938 SK Rapid Wien
1939 1. FC Nürnberg
1940 Dresdner SC
1941 Dresdner SC
1942 TSV 1860 München
1943 First Vienna FC 1894 Wien

Vorgänger des heutigen DFB-Pokals als nationaler Pokalwettbewerb im deutschen Fußball war die 1935 erstmals ausgetragene Deutsche Vereinspokalmeisterschaft, im Volksmund Tschammerpokal, nach dem damaligen Reichssportführer und Initiator des Wettbewerbs Hans von Tschammer und Osten benannt. Vorbild war der englische Fußball mit seinem alljährlichen Pokalendspiel, welches von 1923 bis 2002 im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen wurde.

Am ersten Tschammerpokal, der vom 6. Januar 1935 an ausgespielt wurde, nahmen mehr als 4000 Mannschaften teil. Für die in Gauliga und Bezirksklasse, den höchsten Spielklassen jener Jahre spielenden Klubs bestand Teilnahmepflicht. Den anderen Vereinen des Reichsfachamts für Fußball war die Teilnahme freigestellt. Die Mannschaften spielten zunächst in Vor-, Zwischen- und Hauptrundenspielen um die Teilnahme an der Schlussrunde, an der die besten 64 Klubs teilnahmen. Die Gauligisten mussten zum Großteil erst in der Hauptrunde in den Wettbewerb eingreifen. Erster Favoritenschreck der deutschen Pokalgeschichte war der Bezirksligist SC Berolina Berlin, der die Gauligaklubs Victoria Hamburg und Vorwärts Rasensport Gleiwitz ausschalten konnte und erst im Achtelfinale durch den in der Gauliga Hessen spielenden FC Hanau 93 gestoppt werden konnte. Nachdem die Zuschauer in den Vorrunden noch sehr verhalten auf den neuen Wettbewerb reagierten, füllten sich die Stadien ab dem Viertelfinale zufriedenstellend.

Am 8. Dezember 1935 wurde im ausverkauften Düsseldorfer Rheinstadion vor 60.000 Zuschauern das erste Endspiel um den deutschen Vereinspokal ausgetragen. Im Finale standen sich der Vorjahres-Meister FC Schalke 04 und der damalige Rekordmeister 1. FC Nürnberg gegenüber. Nürnberg gewann das Spiel etwas überraschend mit 2:0.[2]

Die Schalker standen auch in den folgenden beiden Jahren jeweils im Endspiel, jedoch gelang den Knappen erst im dritten Anlauf der erste Sieg. Nachdem man im Jahr zuvor am VfB Leipzig gescheitert war, konnte man im Januar 1938 durch einen Sieg über Fortuna Düsseldorf die Trophäe des Jahres 1937 gewinnen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 wurden die österreichischen Vereine in Meisterschaft und Pokal in den deutschen Spielbetrieb überführt. Bereits im ersten Jahr zeigten die Wiener Ballkünstler, welche seinerzeit zu den besten in Europa gehörten, zu welchen Leistungen sie in der Lage waren. Im letzten Pokalendspiel vor dem Zweiten Weltkrieg besiegte SK Rapid Wien am 8. Januar 1939 im voll besetzten Berliner Olympiastadion den FSV Frankfurt mit 3:1.

Nachdem im Folgejahr der 1. FC Nürnberg erneut Pokalsieger wurde, gelang es dem Dresdner SC um Nationalspieler Helmut Schön 1940 und 1941 als erster Mannschaft, den Titel zu verteidigen.

Der Tschammerpokal wurde 1943 letztmals an einen „Großdeutschen Fußballpokalsieger“ vergeben. Der letzte Gewinner war die Mannschaft von Vienna aus Wien, die den Luftwaffen-SV Hamburg in der Stuttgarter Adolf-Hitler-Kampfbahn, dem späteren Neckar- und Gottlieb-Daimler-Stadion, mit 3:2 nach Verlängerung schlug. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges sollte es das letzte Pokalendspiel bis 1953 bleiben, denn bereits 1944 wurde der Wettbewerb nicht mehr ausgetragen.

Wiedereinführung als DFB-Pokal nach dem Zweiten Weltkrieg

Saison DFB-Pokalsieger[3]
1952/53 Rot-Weiss Essen
1953/54 VfB Stuttgart
1954/55 Karlsruher SC
1955/56 Karlsruher SC
1956/57 FC Bayern München
1957/58 VfB Stuttgart
1958/59 Schwarz-Weiß Essen
1959/60 Borussia Mönchengladbach
1960/61 SV Werder Bremen
1961/62 1. FC Nürnberg
1962/63 Hamburger SV
1963/64 TSV 1860 München
1964/65 Borussia Dortmund
1965/66 FC Bayern München
1966/67 FC Bayern München
1967/68 1. FC Köln
1968/69 FC Bayern München
1969/70 Offenbacher Kickers
1970/71 FC Bayern München
1971/72 FC Schalke 04
1972/73 Borussia Mönchengladbach
1973/74 Eintracht Frankfurt
1974/75 Eintracht Frankfurt
1975/76 Hamburger SV
1976/77 1. FC Köln
1977/78 1.FC Köln
1978/79 Fortuna Düsseldorf
1979/80 Fortuna Düsseldorf
1980/81 Eintracht Frankfurt
1981/82 FC Bayern München
1982/83 1. FC Köln
1983/84 FC Bayern München
1984/85 Bayer 05 Uerdingen
1985/86 FC Bayern München
1986/87 Hamburger SV
1987/88 Eintracht Frankfurt
1988/89 Borussia Dortmund
1989/90 1. FC Kaiserslautern
1990/91 SV Werder Bremen
1991/92 Hannover 96
1992/93 Bayer 04 Leverkusen
1993/94 SV Werder Bremen
1994/95 Borussia Mönchengladbach
1995/96 1. FC Kaiserslautern
1996/97 VfB Stuttgart
1997/98 FC Bayern München
1998/99 SV Werder Bremen
1999/00 FC Bayern München
2000/01 FC Schalke 04
2001/02 FC Schalke 04
2002/03 FC Bayern München
2003/04 SV Werder Bremen
2004/05 FC Bayern München
2005/06 FC Bayern München

Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es in der Bundesrepublik Deutschland bis 1952, als der Deutsche Fußball-Bund den nun DFB-Pokal genannten Vereinspokal wieder ins Leben rief. In den ersten Jahren des neuen Pokalwettbewerbs wurden der nationalen Endrunde die Pokalwettbewerbe der Regionalverbände, also Berliner Pokal, Norddeutscher Pokal, Süddeutscher Pokal, Südwestdeutscher Pokal sowie Westdeutscher Pokal, vorgeschaltet. Teilweise qualifizierten sich auch die Teilnehmer am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft sowie der Deutsche Amateurmeister für die Endrunde des DFB-Pokals.

Erster Gewinner des DFB-Pokals war Rot-Weiss Essen um den späteren Weltmeister Helmut Rahn, das Alemannia Aachen im Finale in Düsseldorf mit 2:1 besiegte. In den elf Jahren von der Wiederbelebung des deutschen Vereinspokals bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 konnten insgesamt neun verschiedene Mannschaften Pokalsieger werden. Lediglich dem Karlsruher SC mit den Erfolgen 1955 und 1956 sowie dem VfB Stuttgart 1954 und 1958 gelang es, den Titel in den Anfangsjahren zweimal zu gewinnen.

1959 brachte der DFB-Pokalsieg von Schwarz-Weiß Essen die erste große Überraschung. Die Essener, die erst Ende der Saison 1958/59 aus der 2. Liga in die Oberliga West aufstiegen, schlugen im Halbfinale den Hamburger SV mit 2:1 nach Verlängerung. Das am 27. Dezember 1959 stattfindenden Endspiel gewannen die Westdeutschen mit 5:2 gegen Borussia Neunkirchen.

Der DFB-Pokal nach Einführung der Bundesliga

Mit Einführung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 durften die Bundesligisten automatisch am Pokalwettbewerb teilnehmen. In der Saison 1965/66 wurde der gerade erst in die Fußball-Bundesliga aufgestiegene FC Bayern München überraschend Pokalsieger. Auf dem Weg zum Titelgewinn bezwangen sie dabei in der Qualifikationsrunde des DFB-Pokals den Titelverteidiger Borussia Dortmund, der in derselben Saison als erster deutscher Club Europapokalsieger werden konnte, mit 2:0. Ein Jahr später konnten die Münchner Bayern ihren Triumph wiederholen und den Pokal verteidigen. Nachdem der Pokal 1968 vom 1. FC Köln im Endspiel gegen den damaligen Regionalligisten VfL Bochum gewonnen wurde, erreichte der FC Bayern München 1969 den vierten DFB-Pokalsieg. Damit wurde der Verein alleiniger Rekordpokalsieger und löste den vorherigen Rekordhalter 1. FC Nürnberg mit seinen drei gewonnen Titeln (davon zwei Tschammerpokalsiege) ab.

Ein Jahr darauf wurde mit den Offenbacher Kickers erstmals ein Zweitligist Pokalsieger. Im gleichen Jahr stieg Kickers Offenbach außerdem in die Fußball-Bundesliga auf. Da die Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko bereits am 31. Mai begann, entschied sich der DFB für eine Austragung des DFB-Pokals ab dem Achtelfinale während der Sommerpause nach dem WM-Turnier. Somit waren die Offenbacher zum Zeitpunkt des zwischen dem 3. und 4. Spieltag der Saison 1970/71 ausgetragenen Endspiels der Vorsaison jedoch eigentlich bereits schon Bundesligist. Fast zwanzig Jahre später sorgten die Offenbacher Kickers erneut für Furore im Pokal, als sie 1990 als erster Amateurverein ins Pokal-Halbfinale einzogen.

Zu einem der denkwürdigsten Pokalendspiele entwickelte sich das Finale um den DFB-Pokal 1973 in dem sich Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln gegenüber standen. Im Vorfeld der Partie stand nicht das eigentliche Spiel, sondern der bevorstehende Wechsel des Gladbacher Spielers Günter Netzer zu Real Madrid im Vordergrund. Trainer Hennes Weisweiler war über den Wechsel so verärgert, dass er seinen Spielmacher auf die Bank setzte. Als es nach der regulären Spielzeit 1:1 unentschieden stand, wechselte sich Netzer - wie er später zugab - zu Beginn der Verlängerung jedoch selbst ein und erzielte bei seinem zweiten Ballkontakt nach nur drei Minuten den entscheidenden Treffer zum 2:1. Das Tor wurde später zum Tor des Jahres gewählt.

Mit Einführung der zweigeteilten 2. Liga in der Saison 1974/75 wurde das Qualifikationssystem für die Teilnahme am DFB-Pokal geändert. Neben den Teilnehmern aus der 1. und 2. Bundesliga waren fortan die Landesverbände für die Ermittlung und Benennung der „Amateurteilnehmer“ über die Austragung eines Verbandspokals zuständig. Zudem wurde das Teilnehmerfeld des DFB-Pokals auf 128 Mannschaften ausgedehnt. Die erfolgreichen Vereine ab Mitte der 1970er Jahre waren Eintracht Frankfurt mit dem Pokalsieg 1974 und 1975, der 1976 erfolgreiche Hamburger SV sowie der 1. FC Köln, dem nach dem Pokalgewinn 1977 und der Titelverteidigung im Jahr 1978 sogar das Double aus Pokalsieg und Meisterschaft gelang.

Der Pokal etabliert sich

Gegen Ende der 1970er Jahre entwickelte sich Fortuna Düsseldorf zu einer „typischen Pokalmannschaft“. Nachdem 1978 noch das Finale des DFB-Pokals mit 0:2 gegen den Deutschen Meister 1. FC Köln verloren wurde, gewann man den Pokal ein Jahr darauf durch ein 1:0 nach Verlängerung gegen Hertha BSC Berlin. Es war Düsseldorfs erster Sieg im sechsten Finale nach den Niederlagen 1937, 1957, 1958, 1962 und im Vorjahr. Im gleichen Jahr erreichte die Fortuna im Europapokal der Pokalsieger, in dem man stellvertretend für den Meister 1. FC Köln antreten durfte, das Finale, welches allerdings gegen den FC Barcelona mit 3:4 nach Verlängerung verloren ging. Auch im Folgejahr hielt die Erfolgsserie von Fortuna Düsseldorf an, und man konnte den Titelerfolg durch einen 2:1-Sieg im Endspiel gegen den 1. FC Köln wiederholen.

Eine besondere Kuriosität prägte den DFB-Pokalwettbewerb in der Saison 1982/83: Zum ersten und bislang einzigen Mal kamen beide Finalisten aus der selben Stadt. Im Köln-Müngersdorfer Stadion standen sich der Bundesligist 1. FC Köln und der Zweitligist SC Fortuna Köln gegenüber. Der FC als favorisierter Bundesligist gewann das Finale mit 1:0.

Der Pokalwettbewerb im Folgejahr war an Spannung kaum zu überbieten. Erstmals wurde der DFB-Pokalsieger in einem Elfmeterschießen ermittelt. Tragischer Held war der noch für Borussia Mönchengladbach spielende Lothar Matthäus, der noch dazu ab der nächsten Saison zum FC Bayern wechselte. Er schoss seinen Elfmeter über das Tor. Die Münchener gewannen das Finale mit 8:7 nach Elfmeterschießen.

Auch in den nächsten beiden Jahren stand der FC Bayern München im Finale um den DFB-Pokal, welches seit 1985 alljährlich im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird. Nachdem 1985 noch der Außenseiter Bayer 05 Uerdingen mit 2:1 die Oberhand behielt, gewannen die Münchener 1986 ihren achten Pokaltitel durch ein 5:2 über den Endspielgegner VfB Stuttgart. In der Folgesaison stand mit dem Zweitligisten Stuttgarter Kickers erneut eine Stuttgarter Mannschaft im Endspiel. Die Kickers unterlagen dem Bundesligisten Hamburger SV mit 1:3.

Wiedervereinigung, Erfolge der Underdogs und jüngere Vergangenheit

In der Saison 1989/90 wurden die Achtelfinals am 9. November 1989 ausgetragen. Nachdem zunächst die Viertelfinalteilnehmer des DFB-Pokals ermittelt wurden, und beispielsweise der VfB Stuttgart den FC Bayern München im Südderby mit 3:0 aus dem Pokal warf, wurde im späteren Verlauf des Abends die Berliner Mauer geöffnet. In dem bei Saisonende vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wiedervereinigung stattfindenden, letzten westdeutschen Endspiel um den DFB-Pokal schockte der 1. FC Kaiserslautern den favorisierten SV Werder Bremen durch drei Tore in der ersten halben Stunde. In der zweiten Halbzeit drängte Werder Bremen auf eine Resultatsveränderung, nach zwei Anschlußtoren gelang ihnen der Ausgleich jedoch nicht mehr.

Mit der Saison 1991/92 nahmen die ostdeutschen Vereine erstmals am DFB-Pokal teil. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde zuvor seit 1949 mit dem FDGB-Pokal ein eigener Pokalwettbewerb ausgespielt. Für die Teilnahme am ersten Gesamtdeutschen Pokalwettbewerb gab es für die Vereine des Nordostdeutschen Fußballverbandes zunächst eine über drei Runden gehende Qualifikation. Den Pokal 1992 gewann Zweitligist Hannover 96 mit 4:3 nach Elfmeterschießen im Finale gegen die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. In der Zeit von 1992 bis 2004 gelang es neben Hannover 96 den Amateuren von Hertha BSC Berlin, Rot-Weiß Essen, dem VfL Wolfsburg, Energie Cottbus, dem 1. FC Union Berlin sowie Alemannia Aachen insgesamt sieben Nicht-Erstligisten, ins DFB-Pokalfinale vorzustoßen. Mit Ausnahme Hannovers gingen jedoch alle als Verlierer vom Platz.

Nach dem Pokalsieg des VfB Stuttgart im Endspiel gegen Energie Cottbus in der Saison 1996/97 teilten sich in den Folgejahren mit FC Schalke 04, Werder Bremen und Bayern München nur drei Vereine den Pokalsieg. Mit dem Ausscheiden dieser drei Mannschaften im laufenden Pokalwettbewerb wird diese Saison zum ersten Mal seit 1997 wieder ein anderer Verein den DFB-Pokalsieger stellen. Im diesjährigen Halbfinale stehen der VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg und der VfL Wolfsburg. Das Finale findet am 26. Mai 2007 statt.

Modus

Alle Spiele im DFB-Pokal werden über eine reguläre Spielzeit von 2 × 45 Minuten ausgetragen. Der Sieger eines Spiels zieht in die nächste Runde ein. Steht es nach der regulären Spielzeit Unentschieden, wird das Spiel um 2 × 15 Minuten verlängert. Steht es auch nach der Verlängerung noch remis, wird der Sieger in einem Elfmeterschießen ermittelt. Die zeitweilig bei anderen Wettbewerben geltenden Modi Golden Goal und Silver Goal wurden im DFB-Pokal bislang nicht angewandt.

Bis 1977 wurde bei einem Unentschieden nach Verlängerung zunächst kein Elfmeterschießen durchgeführt, sondern ein Wiederholungsspiel angesetzt. Dabei kehrte sich das Heimrecht um. Erst wenn es auch im Wiederholungsspiel nach Verlängerung unentschieden stand, kam es zum Elfmeterschießen. In den Spielzeiten 1971/72 sowie 1972/73 wurde der Pokal generell mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Nachdem das Endspiel im Jahre 1977 zwischen Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Köln nach Verlängerung 1:1 endete und erstmalig in der Geschichte des DFB-Pokals binnen zwei Tagen ein Wiederholungsspiel angesetzt werden musste, modifizierte man diese Regelung, da eine so kurzfristige Spielansetzung erhebliche logistische Probleme mit sich brachte. Ab der Saison 1977/78 wurden die Endspiele bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung sofort per Elfmeterschießen entschieden. Dies war bisher 1984, 1991, 1992 und 1999 der Fall. 1979 wurde das Finale letztmals in der Verlängerung entschieden.

Die Regelung, bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung ein Wiederholungsspiel anzusetzen, wurde für die Spielrunden bis einschließlich zum Halbfinale auch nach 1977 beibehalten. Da die Ansetzung von Wiederholungsspielen immer wieder zu Terminproblemen führte, wurde der Modus ab der Saison 1991/92 geändert. Seither wird in jeder Runde bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung sofort ein Elfmeterschießen durchgeführt, um den Sieger zu ermitteln.

Teilnehmer

Seit der Saison 2000/01 sind die Vereine der Fußball-Bundesliga wieder verpflichtet, geschlossen an der ersten Hauptrunde teilzunehmen. Dies beschloss der Beirat des Deutschen Fußball-Bundes auf seiner Sitzung am 23. Oktober 1999.

Neben den 18 Bundesligisten und den 18 Zweitbundesligisten der abgelaufenen Saison qualifizierten sich momentan folgende 28 Amateurmannschaften für den DFB-Pokal: die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände und die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der abgelaufenen Spielzeit in den Regionalligen Süd und Nord. Hinzu kommen drei weitere Amateurmannschaften aus den drei Landesverbänden Bayern, Westfalen und Niedersachsen, denen die meisten Herrenmannschaften angehören. Meist handelt es sich bei diesen Mannschaften um die Zweitplazierten des jeweiligen Landespokals. Da bei den Verbandspokalen die Gewinner der Kreispokale qualifiziert sind, besteht für jede Herrenmannschaft, selbst wenn sie in der untersten Liga spielt, die theoretische Möglichkeit, beim DFB-Pokal antreten zu dürfen.

Es ist möglich, dass zwei Mannschaften eines Vereins am DFB-Pokal teilnehmen. Nachdem die Amateure des VfB Stuttgart in der 2. Runde des DFB-Pokals 2000/01 die eigene Lizenzspielermannschaft zugelost bekamen, reagierte der DFB auf dieses 3:0 für die Profis endende vereinsinterne Pokalspiel mit der Einführung einer Neuregelung die seitdem das Aufeinandertreffen von Lizenzspieler- und Amateurmannschaften desselben Vereins vor dem Finale verhindert. Mit der Einführung der neuen dritten Liga zur Saison 2008/09 wird die Teilnahme von Zweitvertretungen am Pokal jedoch ausgesetzt.

Jeder der 64 Teilnehmer an der ersten DFB-Pokalhauptrunde 52.000 Euro aus dem Fernseh-Einnahme-Pool. Mit dem Vordringen in jede weitere Runde verdoppelt sich dieser Betrag jeweils. Bei jedem live übertragenen Pokalspiel wird zudem mindestens eine Million Euro ausgeschüttet, die im Verhältnis 60:40 zwischen Gastgeber und Gast aufgeteilt werden.[4]. Die Übertragungsrechte für den DFB-Pokal sind noch bis zum Jahr 2009 an ARD und ZDF vergeben. Für das Rechtepaket aus DFB-Pokal, Regionalliga, Frauen-Bundesliga sowie der Spiele der Nationalmannschaft bezahlten die beiden öffentlich Rechtlichen Sender für den Zeitraum von 2005 bis 2009 geschätzte 400 Millionen Euro.[5]. Darüber hinaus erhalten die Pokalteilnehmer Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten und der Bandenwerbung, die sich Gastgeber und Gäste nach Abzug der Unkosten jeweils zur Hälfte teilen. Besonders kleineren Vereinen bietet die Teilnahme am DFB-Pokal somit die Möglichkeit sich finanziell zu konsolidieren, zumal größere Klubs oftmals zugunsten der kleinen Vereine auf ihren Anteil an den Zuschauereinnahmen verzichten. [6] [7]

Auslosung

Die Paarungen der ersten Runde werden aus zwei Behältern ausgelost, von denen der eine die Mannschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga und der andere die Amateur-Mannschaften enthält. Dabei gilt der Status im Spieljahr des auszulosenden Wettbewerbs. Eine Ausnahme gilt für die vier Aufsteiger zur 2. Bundesliga, die abweichend von ihrem Status dem Amateurbehälter zugeordnet werden. Die Amateurmannschaften haben Heimrecht. Bei der Auslosung zur zweiten Hauptrunde wird wiederum aus zwei Töpfen gelost. Im ersten sind die Vereine des Lizenzfußballs enthalten, im zweiten die Amateurvertreter, denen auch das Heimrecht zufällt. Dabei gilt der Status im Spieljahr des auszulosenden Wettbewerbs. Ab dem Achtelfinale wird nur noch aus einem Lostopf gezogen. Der zuerst gezogene Verein hat Heimrecht, es sei denn an einer Spielpaarung nimmt ein Amateurligist teil. Sollte dieser in einer Partie gegen eine Lizenzspielermannschaft an zweiter Stelle gezogen werden, wird das Heimrecht getauscht.

Endspiel

Vor dem DFB-Pokalfinale 2006 im Berliner Olympiastadion

Die Sieger der beiden Halbfinalspiele treffen seit 1985 im Berliner Olympiastadion im Finale aufeinander. Bis 1984 wurde der Endspielort relativ kurzfristig festgelegt, nachdem die Finalisten feststanden. Gewählt wurde zumeist ein Ort, der geografisch so lag, dass die Fangruppen beider Vereine einen möglichst gleich weiten Anreiseweg hatten. Die häufigsten Austragungsorte bis 1985 waren Hannover (achtmal), Berlin (sechsmal), sowie Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt (je fünfmal).

Im Rahmen der Bewerbung um die Austragung der Europameisterschaft 1988 verzichtete der Deutsche Fußball-Bund aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen über die Zugehörigkeit (West-)Berlins zur Bundesrepublik Deutschland bereits frühzeitig auf die Austragung von Spielen in Berlin, um so eine Zustimmung der osteuropäischen UEFA-Verbände für die deutsche EM-Bewerbung zu ermöglichen. Im Gegenzug wurde beschlossen, zukünftige Endspiele des DFB-Pokals dauerhaft in Berlin stattfinden zu lassen. Die Entscheidung, das Pokalfinale unabhängig von der Finalpaarung fest in das Olympiastadion im seinerzeit noch geteilten und vom Gebiet der alten Bundesrepublik abgetrennten Berlin zu vergeben, war seinerzeit nicht unumstritten, bewährte sich jedoch schnell. Befürchtungen, viele Fans würden wegen der notwendigen Transitreisen durch die damalige DDR auf einen Besuch des Endspiels verzichten, bewahrheiteten sich nicht.

Das Berliner Olympiastadion wurde schnell zum „deutschen Wembley“. Der Schlachtruf „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ ist bei den Fans im Laufe des Pokalwettbewerbs sehr beliebt. Auch fanden die Endspiele in Berlin stets vor vollen Rängen statt. Heute ist die Attraktivität des Endspiels so groß, dass viele Fans unabhängig von der Finalpaarung frühzeitig Eintrittskarten bestellen und die zur Verfügung stehenden Kartenkontingente bei weitem nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen. Auch die beteiligten Vereine, die großzügig bemessene Kartenkontingente für ihre Anhänger erhalten, klagen zum Teil heftig, dass die riesige Nachfrage nicht angemessen bedient werden kann.

Internationale Qualifikation

Datei:UEFA.png
Der Sieg im DFB-Pokal berechtigt zur Teilnahme am UEFA-Cup

Seit 1960 qualifizierte sich der Gewinner des DFB-Pokals für den zur Saison 1960/61 eingeführten Europapokal der Pokalsieger. Konnte sich ein nationaler Pokalsieger für den Europapokal der Landesmeister, oder die diesen Wettbewerb ab 1991 ablösende UEFA Champions League qualizieren, nahm der unterlegene Pokalfinalist den Platz im Europapokal der Pokalsieger ein.

Seit der Abschaffung des Pokalsieger-Wettbewerbs auf europäischer Ebene aufgrund der nachlassenden Attraktivität für Publikum und Vereine nach der Saison 1998/99 darf der Sieger des DFB-Pokals in der nächsten Saison im UEFA-Pokal antreten. Wenn der Sieger sich über die Bundesliga für die Champions League qualifiziert hat oder an der Champions-League-Qualifikation teilnimmt, geht das Recht der Teilnahme am UEFA-Pokal automatisch auf den Verlierer des Endspiels über. Sind beide Endspielteilnehmer bereits über die Bundesliga für die Champions League oder den UEFA-Pokal qualifiziert, nimmt der Tabellensechste der Bundesliga am UEFA-Pokal teil. Wenn der Pokalsieger sich über die Bundesliga für den UEFA-Cup qualifiziert und der andere Finalist sich nicht unter den ersten fünf Mannschaften der Tabelle befindet, rückt der Tabellensechste in den UEFA-Cup.[8]

Die Trophäe

Der Sieger des von 1935 bis 1943 ausgetragenen Tschammerpokals erhielt als offizielle Siegertrophäe den „Goldfasanen-Pokal“.

Nachdem der nationale Pokalwettbewerb als DFB-Pokal in den 1950er Jahren wiederbelebt wurde, erinnerte der bisherige Pokal den damaligen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Peco Bauwens, zu sehr an die Zeit des Nationalsozialismus. Daher wurde eine neue Trophäe in Auftrag gegeben, die von 1953 bis 1964 überreicht wurde, dann aber nicht mehr dem kulturellen Anspruch des DFB entsprach.

Datei:DFB Pokal.jpg
Der DFB-Pokal

So wurde 1964 beim Kölner Künstler Wilhelm Nagel der Entwurf eines neuen Pokals in Auftrag gegeben, der erstmals an Borussia Dortmund nach dem 2:0 gegen Alemannia Aachen im Endspiel 1965 überreicht wurde.

Die noch heute an den DFB-Pokalsieger überreichte Trophäe ist rund 52 cm hoch, zwölfeinhalb Pfund schwer und hat ein Fassungsvermögen von acht Litern. Der Pokal besteht aus mit 250 Gramm Feingold feuervergoldetem Sterlingsilber. Dekoriert ist der Pokal mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und achtzehn Nephriten. Kernstück ist das aus grünem Nephrit geformte DFB-Emblem.

Der Sockel der Trophäe bietet Platz für die Eingravierung der siegreichen Mannschaften. Nachdem bis 1991 etwa 700 Buchstaben und Ziffern mit den Jahreszahlen und Namen der Pokalsieger in den Sockel graviert wurden, musste die Basis des Pokals um fünf Zentimeter erhöht werden, um Platz für weitere Siegergravuren zu schaffen. Die jetzige Sockelfläche reicht bis zum Jahr 2020.

Im Jahr 2002 wurde der DFB-Pokal generalüberholt, nachdem ihn der damalige Schalke-Manager Rudi Assauer nach eigenen Angaben aus Leichtsinn fallen ließ, und dabei beschädigte. Wochenlang war der schiefe Pokal zu Schalke im Schalke-Museum ausgestellt, bis er für einen Betrag von rund 32.000 Euro repariert wurde. Die Reparaturkosten übernahm Rudi Assauer vollständig.

Der materielle Wert der Trophäe wird von Kunstexperten auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.[9]

Pokalendspiele und Pokalsieger

In der Geschichte des deutschen Vereinspokals errangen 24 verschiedene Vereine den Titel. Erfolgreichster Verein ist der FC Bayern München mit 13 Pokalsiegen, gefolgt vom SV Werder Bremen mit fünf sowie dem FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln mit jeweils vier gewonnenen Titeln.

Vier Mannschaften haben den Pokal als Teil des Doubles aus Pokalsieg und Meisterschaft gewonnen. Rekordmeister und Rekordpokalsieger Bayern München errang nach 1969, 1986, 2000, 2003 und 2005 im Jahr 2006 bereits zum sechsten Mal das begehrte Double, und hat dies zum ersten Mal in der deutschen Fußballgeschichte zweimal in Folge geschafft. Die weiteren Gewinner des Doubles waren der FC Schalke 04 (1937), der 1. FC Köln (1978) und Werder Bremen (2004).

Der FC Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, Werder Bremen und Bayern München schafften es, je dreimal hintereinander ins Endspiel um den DFB-Pokal einzuziehen. Den Pokal dann auch dreimal zu gewinnen, war noch keinem Team vergönnt. Den Titel im folgenden Jahr verteidigen konnten bislang sieben Teams, zuletzt gelang dies dem FC Bayern München 2005 und 2006.

Die unglücklichsten Finalteilnehmer sind Alemannia Aachen und der MSV Duisburg. Beide halten den unrühmlichen Rekord, in jeweils drei Endspielteilnahmen keinen einzigen Sieg errungen zu haben.

Datei:Schalke DFBpokal schief2.jpg
Schiefer Pokal zu Schalke
Rang Verein Pokalsiege Finalteilnahmen
1 FC Bayern München 13 15
2 SV Werder Bremen 5 8
3 FC Schalke 04 4 11
4 1. FC Köln 4 10
5 Eintracht Frankfurt 4 6
6 Hamburger SV 3 6
7 Borussia Mönchengladbach 3 5
= 1. FC Nürnberg 3 5
9 VfB Stuttgart 3 4
10 Fortuna Düsseldorf 2 7
11 1. FC Kaiserslautern 2 7
12 Karlsruher SC 2 4
13 Borussia Dortmund 2 3
14 Dresdner SC 2 2
= TSV 1860 München 2 2
16 Bayer Leverkusen 1 2
= Rot-Weiss Essen 1 2
18 Schwarz-Weiß Essen 1 1
= Hannover 96 1 1
= VfB Leipzig 1 1
= Kickers Offenbach 1 1
= Bayer 05 Uerdingen 1 1
= First Vienna FC 1894 1 1
= SK Rapid Wien 1 1


siehe auch: Liste der DFB-Pokalendspiele

Pokalsensationen

Eine bekannte Floskel lautet: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“. Damit ist der Reiz des Wettbewerbs gemeint, in dem David über Goliath triumphieren kann. Gerade die Teilnahme (oft namhafter) unterklassiger Vereine sorgt für Spannung und Anziehungskraft des DFB-Pokals. In fast jeder Saison gelingt es Amateurvereinen, Mannschaften aus der 1. oder 2. Bundesliga auszuschalten, und sich und ihre Stadt somit berühmt zu machen. So verhalfen Pokalsensationen Ortschaften wie Eppingen, Weinheim, Geislingen oder Vestenbergsgreuth zu überregionaler Bekanntheit.

Der Hamburger SV war schon mehrfach in der Rolle des Blamierten. 1974/75 unterlag man in der zweiten Hauptrunde dem VfB Eppingen mit 1:2. Zehn Jahre später wurde der ehemalige Europapokalsieger der Landesmeister vom SC Geislingen aus dem Wettbewerb geworfen. Auch Rekordpokalsieger Bayern München erlebte in der Provinz sein Waterloo. Nachdem man 1990 gegen die Mannschaft des nordbadischen FV 09 Weinheim verlor, folgte die wohl größte Überraschung einer Amateurmannschaft im Jahr 1994. Ausgerechnet in dem live im Fernsehen übertragenen Spiel im Nürnberger Frankenstadion unterlagen die Bayern um Trainer Giovanni Trapattoni dem Bayernligisten TSV Vestenbergsgreuth mit 0:1. Ein Amateur namens Roland Stein schaffte es nach 43 Minuten, Oliver Kahn zu überwinden. Es blieb bei diesem einen Tor der Greuther, die später mit der SpVgg Fürth fusionierten. In der zweiten Runde behielt Vestenbergsgreuth klar mit 5:1 gegen den FC 08 Homburg die Oberhand. Im Achtelfinale scheiterte die Mannschaft aber dann knapp mit 4:5 nach Elfmeterschießen am damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg.

Mit den Amateuren von Hertha BSC Berlin (1993), Energie Cottbus (1997) und dem 1. FC Union Berlin (2001) schafften es sogar drei Drittligisten ins Endspiel. Die größten Sensationen gelangen bisher jedoch Kickers Offenbach und Hannover 96. Beide Vereine gewannen den Pokal als Nicht-Bundesligist, wobei Offenbach zur Zeit der Finalrunde bereits in die erste Bundesliga aufgestiegen war. Aufgrund des frühen Beginns der Weltmeisterschaft 1970 war der Pokalwettbewerb größtenteils in den Spätsommer verschoben worden. Hannover siegte 1992. Weitere Zweitligisten im DFB-Pokalfinale waren der VfL Bochum 1968, Fortuna Köln 1983, die Stuttgarter Kickers 1987, Rot-Weiss Essen 1994, der VfL Wolfsburg 1995 und Alemannia Aachen 2004.

Der SC Fortuna Köln war dabei sogar Teilnehmer beim bislang einzigen Stadtderby, dass er gegen den 1. FC Köln mit 0:1 verlor.

Die vielen Überraschungen und der vielbeschworene eigene „Pokalcharakter“, das heißt die Eigenschaft, dass es in einem Spiel um alles oder nichts geht und in jedem Fall ein Sieger ermittelt wird, machen den besonderen Reiz des Pokalwettbewerbs aus.

Rekorde

Oliver Kahn gewann fünfmal den DFB-Pokal

Die längste Siegesserie in aufeinanderfolgenden Pokalspielen hält Fortuna Düsseldorf. Zwischen dem 4. August 1978 und dem 28. Februar 1981 gelangen der Fortuna 18 Siege in Folge, und wurde dadurch 1979 und 1980 Pokalsieger. Erst die 2:1 Viertelfinal-Niederlage bei Hertha BSC Berlin beendete die Serie.

Den höchsten Sieg im DFB-Pokal landete der FC Bayern München gegen die Amateure der DJK Waldberg mit 16:1 am 15. August 1997. Mehr als zwei Dutzend weitere Spiele endeten ebenfalls mit einem zweistelligen Ergebnis. Meist wurden auch hier Amateurmannschaften besiegt. Die meisten Tore eines Spielers in einem DFB-Pokalspiel erzielte dabei Carsten Jancker in der Begegnung zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Schönberg 95 am 21. August 2004. Beim 15:0-Sieg der Pfälzer schoß er sechs Tore.[10]

Der erfolgreichste Spieler im DFB-Pokal ist Oliver Kahn vom FC Bayern München mit fünf gewonnenen Titeln. Zwar waren auch die ebenfalls bei den Bayern spielenden Mehmet Scholl und Bixente Lizarazu bei fünf Pokalsiegen dabei, jedoch stand nur Kahn jedes mal auf dem Platz.[11] Mit den beiden Pokalsiegen von 1955 und 1956 im Trikot des Karlsruher SC und dem erneuten Titelgewinn 1957 nach seinem Wechsel zum FC Bayern München ist Kurt Sommerlatt als einziger Spieler dreimal in Folge DFB-Pokal-Sieger geworden. Rekordtrainer sind Karl-Heinz Feldkamp, Hennes Weisweiler, Udo Lattek sowie Otto Rehhagel, welche als verantwortliche Betreuer jeweils drei Titel gewannen.

Literatur

  • Tom Bender, Ulrich Kühne-Hellmessen: Sternstunden des Sports, DFB-Pokal. Sportverlag, 2001, ISBN 3-3280-0913-2
  • Ralf Grengel: Das Deutsche Wembley. 60 Jahre Vereinspokal 1935-1994. Berlin 1994, ISBN 3-8708-8833-4
  • Matthias Kropp: DFB-Pokal, Vereinsalmanach. Agon, Kassel 2000, ISBN 3-8978-4187-8
  • Matthias Weinrich, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs 6: Deutsche Pokalgeschichte. Agon, 2001, ISBN 3-8978-4146-0

Einzelnachweise

  1. dfb.de: DFB-Pokal der Männer: Alle Pokalsieger
  2. fussballdaten.de: DFB-Pokal - Wie es begann...
  3. dfb.de: DFB-Pokal der Männer: Alle Pokalsieger
  4. [http://www.lsb-rlp.de/menue/artikel/show.php3?id=3572&nodeid=94 DFL will neuen Verteilungsschlüssel der Pokal-TV-Gelder
  5. Länderspiele
  6. [http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/27/496592.html Der DFB-Pokal wird zum Gesundbrunnen
  7. Ein Wettbewerb mit Höhen und Tiefen
  8. dfb.de Internationale Vereinswettbewerbe: Qualifikation zum Europa-Cup
  9. dfb.de DFB-Pokal der Männer: Trophäe
  10. weltfussball.de DFB-Pokal: Statistik
  11. eurosport.de: Gewandelter Kahn holt Rekord
Vorlage:Navigationsleiste Tschammerpokal 1935–1943