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Real Madrid

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der Real Madrid Club de Fútbol [reˌalmaˈðrið ˌklubdeˈfuðβol] ist ein Fußballverein aus Madrid. Die erste Mannschaft spielt gegenwärtig in der spanischen Primera División. Der Klub ist einer der berühmtesten Fußballvereine der Welt. Mit neun Erfolgen im Landesmeisterpokal bzw. der UEFA Champions League sowie zwei UEFA-Cup-Siegen ist er der erfolgreichste Verein Europas. Obwohl Real Madrid ursprünglich als Fußballverein gegründet wurde, besitzt der Klub auch eine Basketballsektion, die mit ihren acht Erfolgen im Europapokal der Landesmeister, vier im Pokal der Pokalsieger und einem Sieg im Korac-Cup ebenfalls als erfolgreichster Verein Europas gilt.

Geschichte

1897 bis 1928 - Gründung und frühe Jahre

Ende des 19. Jahrhunderts begann sich der Fußballsport langsam in Spanien auszubreiten. In der Hauptstadt Madrid war zu diesem Zeitpunkt der kleine Verein Football Sky der einzige, der den aus England kommenden Sport betrieb. Im Jahr 1897 verließ eine kleine Gruppe Football Sky und begann unter dem Namen Madrid Foot Ball Club Spiele auf Wiesen oder Höfen zu organisieren. Die Pioniere dieses neuen Vereins waren u.a. José de Gorostizaga, Manuel Mendía, die Gebrüder Juan und Carlos Padrós, Adolfo Meléndez oder Antonio Neyra, sowie vor allem Julián Palacios. Doch es war erst am 6. März 1902 als besagte Herren sich, unter der Präsidentschaft von Juan Padrós, offiziell als Verein einschreiben ließen, weshalb dieser Tag als Gründungsdatum von Real Madrid gilt. Die damalige Spielkleidung war, in Anlehnung an den Londoner Klub Corinthians FC, weiß mit einem violetten Querstreifen (der zwar 1905 vom Trikot verschwand, aber noch heute im Vereinswappen erhalten ist). Erster Trainer war der Brite Arthur Johnson. Im Januar 1904 fusionierte der Verein mit den madrilenischen Fußballmannschaften Moderno, Amicale (das großteils aus Franzosen bestand) und Moncloa. Als am 21. Mai 1904 in Paris die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) gegründet wurde, wurde Spanien offiziell durch den Madrid F.C. vertreten.[1]

Bereits drei Jahre nach Gründung gab es auch schon den ersten großen Titel zu feiern, denn 1905 konnte Madrid Football Club die Copa del Rey (zu diesem Zeitpunkt die einzige gesamtspanische Meisterschaft) gewinnen. Es war der 16. April 1905, und der Finalgegner, Athletic Bilbao, konnte 3:0 bezwungen werden. Der Pokal konnte in Folge gleich vier mal hintereinander erobert werden, weshalb der Verein auch der erste war, der das Originalexemplar dieser Trophäe behalten durfte. Auf diese anfänglichen Erfolge folgte allerdings eine sportliche Durststrecke während der lediglich auf regionaler Ebene Titel gefeiert werden konnten. 1912 bezog Real Madrid an der O'Donell Straße das erste Stadion der Vereinsgeschichte. Im Jahre 1917 konnte der Klub nach neunjähriger Pause schließlich erneut die spanische Meisterschaft erobern. War man im Jahr zuvor noch im Finale an Athletic Bilbao gescheitert, so besiegten die Madrilenen diesmal Arenas Club de Getxo mit 2:1. Star der Mannschaft war zu jener Zeit der französische Stürmer René Petit. Dies sollte zugleich die letzte gesamtspanische Meisterschaft sein die im Pokalmodus gewonnen werden konnte, denn 1918 und 1924 scheiterte man jeweils im Finale an Real Unión de Irún. 1920 wurde dem Klub durch einen Erlass des spanischen Königs Alfonso XIII. die Ehre zuteil, den Zusatz Real (span. für Königlich) in den Vereinsnamen aufnehmen zu dürfen. 1923 zog Real Madrid vom bereits zu klein geratenen O'Donell-Stadion vorerst ins Ciudad Lineal Velodrom, und ein Jahr später ins wesentlich größere und vereinseigene Chamartín Stadion.

1928 bis 1936 - Der Start der Liga und die erfolgreichen 1930er

Die spanische Liga, die 1928 ins Leben gerufen worden war, konnte in der Saison 1931/32 erstmals gewonnen werden, aufgrund des während der Zweiten Spanischen Republik verhängten Verbots jeglicher monarchistischer Symbole allerdings wieder unter dem alten Namen Madrid CF. In dieser Saison, die eine 14 jährige Durststrecke beendete, verlor man kein einziges Spiel und verwies so den größten Rivalen der damaligen Zeit, Athletic Bilbao, auf den zweiten Tabellenplatz. Trainiert wurde Madrid CF damals vom Ungarn Lippo Hertza, sportlicher Leiter war Santiago Bernabéu und die Stars im Kader waren das Abwehrtriplett bestehend aus den Innenverteidigern Jacinto Quincoces und Ciriaco Errasti sowie Torhüterlegende Ricardo Zamora und die Flügelspieler Luis Regueiro und Jaime Lazcano. Im darauffolgendem Jahr konnte man den Titel unter dem englischen Trainer Robert Firth erfolgreich verteidigen, erneut knapp vor Athletic Bilbao. Im Sturm glänzte in diesen Tagen Manuel Olivares, der zusammen mit dem Innenverteidigerpaar 1931 von Deportivo Alavés verpflichtet worden war. 1932/33 wurde er, mit 16 Treffern, Torschützenkönig der Liga. Ebenfalls eine entscheidende Rolle spielte sein technisch versierter Offensivpartner Josep Samitier, der vom Erzrivalen FC Barcelona geholt wurde. In den folgenden Jahren musste man sich zwar in der Liga mit drei zweiten Plätzen begnügen, dafür gelang 1933/34 sowie 1935/36 jeweils der Pokalsieg.

1936 bis 1953 - Bürgerkrieg und Neuanfang

Während des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) wurde in der Folge die gesamte Infrastruktur des Klubs zerstört und der Verein stand kurz vor der Auflösung. Die Tribünen des Estadio de Chamartín, in dem damals die Heimspiele ausgetragen wurden, wurden im umkämpften Madrid zu Feuerholz und das Klubbüro fiel den Bombenangriffen zum Opfer. Auch ein großer Teil des ehemalige Kaders existierte nicht mehr, einige fielen im Krieg, andere verschwanden im Exil oder traten zurück. Übriggeblieben waren lediglich Antonio Bonet, Simón Lecue, Jacinto Quincoces sowie der Mexikaner José Ramón Sauto. Unter der Präsidentschaft des Gründungsmitgliedes Adolfo Meléndez und unter Mithilfe eines weiteren Vorstandsmitglieds vergangener Tage, Pedro Parages, sowie einiger neuer Namen - unter ihnen der Ex-Spieler und Trainer Santiago Bernabéu - schaffte man es Real Madrid wieder auf die Beine zu stellen. Das gelang allerdings nicht von einem Tag auf den anderen; es dauerte ganze sieben Monate ehe überhaupt wieder gespielt und ebenso viele Jahre bis wieder ein Titel gefeiert werden konnte.

Estadio Santiago Bernabéu...
...das Heimstadion von Real Madrid

Der 15. September 1943 gilt als ein bedeutendes Datum in den Geschichtsbüchern des Klubs. An diesem Tag wurde Santiago Bernabéu zum Präsidenten gewählt. Sein erster Schritt war der Baubeginn des neuen Stadions, das bis heute seinen Namen trägt. Nur wenige Jahre später hatte es bereits ein Fassungsvermögen von 120.000 Zuschauern und war damit die größte Fußballarena der damaligen Zeit. Sein Vorhaben brachte ihn zu jener Zeit viel Kritik ein, denn kaum einer konnte sich Vorstellen das der Fußballsport solche Massen bewegen könnte. In der Presse wurde Santiago Bernabéu u.a. als „verrückter Visionär“ bezeichnet, und sein Bauvorhaben als „unausführbare Schimäre“, doch Real Madrids Präsident sollte recht behalten. Sportlich hatte man zu jener Zeit noch mit den Folgen des Bürgerkrieges zu kämpfen. Während in der 1939/40 wiedergestarteten Liga der Stadtrivale Atlético Madrid (zu jener Zeit, unter dem Namen Atlético Aviación, offizieller Klub der Luftwaffe) sowie später der FC Barcelona dominierten, kämpfte Real Madrid mit schlechten Resultaten. 1941/42 erreichte man lediglich den zehnten Tabellenrang und nach einem kurzen Aufbäumen, mit zwei Pokalsiegen 1946 und 1947, kämpfte man schließlich 1947/48 lange gegen den Abstieg, bevor letztenendes nur der elfte Platz erreicht wurde, bis zum heutigen Tag die schlechteste Ligaplatzierung der Vereinsgeschichte. Sukzessive wurde allerdings ein neuer und kompetitiver Kader zusammengestellt. Namen wie Miguel Muñoz, Luis Molowny, Torhüter Juan Alonso, der pfeilschnelle Gento sowie die aus der eigenen Jugend stammenden Enrique Mateos oder José María Zárraga wurden hierbei mit internationalen Superstars wie Di Stéfano, Puskás, Rial und Kopa ergänzt.

1953 bis 1964 - Das weiße Ballett

Die Verpflichtung des Argentiniers Alfredo Di Stéfano im Jahre 1953 gilt als der Startschuss der wohl erfolgreichsten Epoche des Klubs. Gleich in der ersten Saison gelang nach 21 Jahren wieder der Gewinn der spanischen Meisterschaft. Der argentinische Stürmer wurde mit 27 Treffern Torschützenkönig, und bildete in diesem Jahr zusammen mit seinem Landsmann Roque Olsen sowie Luis Molowny den gefürchteten Angriff der Madrilenen. Der Meistertitel konnte in der folgenden Saison erfolgreich verteidigt werden, wobei besonders der Neuzugang Héctor Rial sowie Francisco Gento bestachen. Insgesamt eroberte Real Madrid während dieser Epoche National acht spanische Meisterschaften sowie einen Pokal. Die bedeutendsten Erfolge stellen aber die internationalen Titel dar, die ab Beginn der kontinentalen Fußballbewerbe im Jahre 1955 erobert werden konnten. Die Mannschaft begeisterten Fußballeuropa und Real Madrid wurde als das „weiße Ballett“ berühmt, wobei sich der Spitznamen von der Farbe der Trikots sowie der ästhetischen Spielweise ableitete. Von 1956-1960 gewannen sie fünf mal in Serie den Europapokal der Landesmeister. Zwei weitere Male konnte das „weiße Ballett“ das Finale des höchsten europäischen Wettbewerbes erreichen, 1962 und 1964 verlor man aber jeweils gegen Benfica Lissabon bzw. Inter Mailand.

Am 18. Mai 1963 wurde zudem die „Ciudad Deportiva“ (Sportstadt), deren Bau sechs Jahre zuvor begonnen hatte, eingeweiht. Die damals außerhalb der Stadt, auf der Verlängerung des Paseo de la Castellana, gelegenen Gründe beherbergten neben diversen Fußballfeldern für Profis uns Jugend auch Schwimmbäder und Tennisplätze sowie Klubgebäude. 1966 kam schließlich die Basketballarena Pabellón Raimundo Saporta hinzu. Ein Sportkomplex dieser Dimension war zu dieser Zeit ein Novum für einen Fußballverein.

1964 bis 1966 - El Madrid ye-yé

1964 begann unter dem ehemaligen Kapitän Miguel Muñoz, der inzwischen das Traineramt übernommen hatte, eine Umstrukturierung des Teams. Bedeutende Namen wie Rial und Kopa hatten den Klub verlassen, Alfredo Di Stéfano wurde zu diesem Zeitpunkt, im Alter von 38 Jahren, aus der Mannschaft genommen und Ferenc Puskás hatte seinen Zenit überschritten. Die Lücken wurden mit jungen und begabten spanischen Spielern aufgefüllt, und so fanden beispielsweise die Zukäufe Amancio, Ignacio Zoco, Pirri, Manuel Sanchís (sen.) oder die aus der eigenen Jugend stammenden Manuel Velázquez und Ramón Grosso ins Team. Prompt gelang die Titelverteidigung in der spanischen Meisterschaft, und 1966 gewann man schließlich den Europapokal der Landesmeister ein sechstes Mal. Das damals sehr junge Team, mit dem Spitznamen el Madrid ye-yé, bestand ausschließlich aus Spielern spanischer Herkunft; vom Starensemble der 1950er Jahre war nur noch Francisco Gento in der Mannschaft verblieben.

1966 bis 1984 - Europäische Durststrecke

Der nächste internationale Titel sollte dann etwas länger auf sich warten lassen. 1971 erreichte Real Madrid zwar zum ersten Mal das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger, nach einem 1:1 im ersten Finalspiel verlor man aber das damals bei Unentschieden übliche Wiederholungsspiel mit 0:1 gegen den FC Chelsea. Zehn Jahre später, 1981, drangen die Madrilenen mit einer kompakten Mannschaft ohne große Namen bis in das Finale des Europäischen Meistercups vor, das damals als Madrid de los Garcías bekannte Team (sechs Spieler des Kaders trugen den Nachnamen García) scheiterte aber mit 0:1 am FC Liverpool. 1983 verlor Real Madrid zum zweiten Mal ein Finale im Europapokal der Pokalsieger, Endspielgegner war der von Alex Ferguson trainierte FC Aberdeen. National lief es in jener Epoche aber wesentlich besser, so gewann der Klub, angeführt von Pirri, Amancio, Zoco, Grosso oder Velazquéz, zwischen 1967 und 1969 drei Meisterschaften in Folge, sowie einen weiterern Titel in der Saison 1971/72. Nach dem Ende der Ära Miguel Muñoz als Trainer, und einem enttäuschenden achten Ligaplatz in der Saison 1973/74, übernahm der Montenegriner Miljan Miljanić das Amt.

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Santiago Bernabéu
(Präsident 1943-78)

Berühmt wurde der von Roter Stern Belgrad geholte Miljanić vor allem durch ein intensives physisches und konditionelles Trainingsprogramm, wie man es zu jener Zeit im spanischen Fußball nicht kannte. Unter ihm eroberte die Mannschaft, angeführt von Spielern wie den Deutschen Günter Netzer und Paul Breitner, sowie Torhüter Miguel Ángel, Stürmer Santillana und die aus der eigenen Jugend stammenden Vicente del Bosque, Gregorio Benito, José Antonio Camacho und Mariano García Remón, in der ersten Saison die Meisterschaft und den Pokal. Im folgenden Jahr gelang Real Madrid die erfolgreiche Titelverteidigung. Die schwache Saison 1977/78, in der Real Madrid nur den neunten Tabellenrang erreichte, bedeutete allerdings das Ende der Ära Miljanić. Zwischen 1978 und 1980 holte die Mannschaft erneut drei Meisterschaften in Folge, im Sturm bestachen zu jener Zeit Santillana und Juanito und im Mittelfeld zogen der Deutsche Ulrich Stielike sowie Vicente del Bosque die Fäden, während in der Defensive der junge Camacho, Gregorio Benito sowie der routinierte Pirri glänzten. Die ersten beiden Ligatitel holte man unter Trainer Luis Molowny, während der Serbe Vujadin Boškov in der Saison 1979/80 das Double bestehend aus Liga und Pokal erobern konnte.

Am 2. Juni 1978 verstarb Präsident Santiago Bernabéu im Alter von 82 Jahren. Während seiner 35 jährigen Amtszeit konnte der Klub insgesamt einen Weltpokal, sechs Europapokale der Meister, 16 spanische Meistertitel sowie sechs Pokale gewinnen, was ihn bis zum heutigen Tag zum erfolgreichsten Präsidenten der Klubgeschichte macht. Neben dem Wiederaufbau des Klubs war Santiago Bernabéu auch aktiv an der Gründung der europäischen Bewerbe beteiligt, weshalb er im Jahr 2002 posthum den FIFA-Verdienstorden erhielt.[2]

1984 bis 1990 - La Quinta del Buitre

Mit den UEFA-Cup-Siegen 1985 und 1986 konnte der Verein schließlich seine Durststrecke im internationalen Geschäft beenden und wieder zwei Titel feiern. Hauptverantwortlich dafür war die legendäre Quinta del Buitre. Der Name bezog sich auf fünf Spieler desselben Jahrgangs aus der eigenen Nachwuchsabteilung, die 1983/84 in den Profikader übernommen wurden und bis in die frühen 1990er Jahre die Erfolgsgeschichte des Vereins fortschreiben sollten: Emilio Butragueño, genannt „El Buitre“ (span. für Geier), Míchel, Manuel Sanchis (jun.), Martín Vázquez und Miguel Pardeza. In Europa machte man zu dieser Zeit besonders durch beeindruckende Aufholjagden im Bernabéu Stadion auf sich aufmerksam, jeweils nach schweren Niederlagen in den Hinspielen. Erwähnt seien das 6:1 gegen RSC Anderlecht und das 3:0 gegen Inter Mailand in der Saison 1984/85; sowie ein 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach und ein 5:1 gegen Inter Mailand eine Saison später. National eroberte man zwischen 1986 und 1990 fünf mal in Folge die Meisterschaft. Neben der „Quinta del Buitre“ seien aber auch Stars wie Hugo Sánchez, Jorge Valdano, Santillana, Juanito sowie die ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammenden José Antonio Camacho, Chendo und Ricardo Gallego erwähnt.

1990 bis 1997 - Barcelona übernimmt das Kommando

In den 1990er Jahren verlor Real Madrid zunächst sowohl national wie auch international an Boden und in Spanien übernahm der Erzrivale, FC Barcelona, die Vorherrschaft. Unter Trainer Johan Cruyff und seinem als „Dream Team“ getauften Kader gelangen den Katalanen gleich vier Meistertitel in Folge. Besonders bitter für Real Madrid waren allerdings die Saisons 1991/92 und 1992/93, als man jeweils am letzten Spieltag durch Auswärtsniederlagen gegen CD Teneriffa den Meistertitel verpasste. Bis heute gilt die Kanareninsel für die Madridistas als verflucht. Der Bann konnte erst 1994/95 gebrochen werden, als das von Jorge Valdano trainierte Team, unter der Führung von Stars wie Raúl, Ivan Zamorano, Fernando Redondo oder Michael Laudrup, die Siegesserie von Cruyffs FC Barcelona durchbrechen konnte. Die Freude währte nicht lange, denn im darauf folgendem Jahr erreichten die Madrilenen nur den enttäuschenden sechsten Tabellenrang, und qualifizierten sich damit nichteinmal für den UEFA-Pokal. Nach einem von Fabio Capello angeordneten totalen Kaderumbau im Sommer 1996, und der Ankunft von Spielern wie Roberto Carlos, Mijatovic, Panucci, Bodo Illgner oder Seedorf, folgte ein weiterer Meistertitel.

1997 bis 2003 - Rückkehr auf Europas Thron

1998 gelang die Rückkehr an die oberste europäische Spitze, als man im Finale der Champions League den damaligen Favoriten, Juventus Turin, mit 1:0 bezwang und damit zum siebten Mal die europäische Königsklasse gewann. Trotz einer schwachen Meisterschaft 1999/2000, als man lediglich den fünften Rang belegen konnte, wiederholte Real Madrid in der Champions League den Erfolg, mit einem Finalsieg gegen Valencia. Im Sommer 2000 gewann der spanische Bauunternehmer Florentino Pérez überraschend die Präsidentschaftswahlen, neben der wirtschaftlichen Sanierung des Klubs war der Kauf des Portugiesen Luis Figo, vom Erzrivalen FC Barcelona, eines seiner Wahlversprechen. Gleich in der ersten Saison gelang der Gewinn der spanischen Meisterschaft, und 2001/02 eroberte Real Madrid schließlich, im Jahr des 100. Jubiläums seit Klubgründung, zum insgesamt neunten Mal die UEFA Champions League durch einen Finalsieg gegen Bayer Leverkusen. Mann des Spieles war der Neuzugang Zinédine Zidane, der den 2:1 Endstand durch einen sehenswerten Volleyschuß erzielte. Nach der Verpflichtung des brasilianischen Stürmers Ronaldo gelang der Sieg der spanischen Meisterschaft 2002/03. Außerdem konnten in jener Epoche zwei Weltpokale (1998 u. 2002) ein europäischer Supercup (2002) und zwei Superpokale (2001 u. 2003) erobert werden, wodurch es sich um einen der erfolgreichsten Zyklen des Klubs handelte.

Gegenwart

Im Sommer 2003 verließen Erfolgstrainer Vicente del Bosque, sowie einige bedeutende Spieler wie Makélélé, Morientes und Fernando Hierro den Klub. Als Ersatz wurde lediglich David Beckham verpflichtet, während Carlos Queiroz, bis dahin Assistenztrainer bei Manchester United, das Amt des Cheftrainers übernahm. Zunächst startete Real Madrid gut in die Saison, gewann den spanischen Supercup, hielt lange die Führung in der Liga und erreichte relativ mühelos das Viertelfinale der Champions League. Die Niederlage im spanischen Pokalfinale am 17. März 2004 gegen Real Saragossa führte allerdings zu einem abrupten Formtief. Das Viertelfinalspiel der Champions League 2003/04 ging gegen den späteren Finalisten AS Monaco überraschend verloren, und auch in der Meisterschaft erlebte das Team einen Absturz auf den vierten Platz. Zahlreiche Trainer wie Camacho, García Remón, Luxemburgo oder López Caro versuchten seither den Verein auf die Siegesstraße zurück zu führen, doch sowohl in der Saison 2004/05 als auch 2005/06 konnte lediglich der zweite Platz in der Liga erreicht werden, jeweils hinter dem Erzrivalen FC Barcelona. Die sportliche Krise führte am 27. Februar 2006 zum überraschenden Rücktritt des amtierenden Präsidenten Florentino Pérez, was letztenendes Neuwahlen im darauf folgendem Sommer nach sich zog.

Vorstand und Betreuerstab

Am 2. Juli 2006 gewann Rechtsanwalt Ramón Calderón die Präsidentschafts-Wahlen mit hauchdünnem Vorsprung (246 Mehrstimmen) vor dem Uhren-Unternehmer Juan Palacios. Ramón Calderón war bereits Vorstandsmitglied unter Florentino Pérez. Die Wahl war wegen der Annullierung der 10.500 per Briefwahl abgegebenen Stimmen äußerst umstritten. Die Rolle als Sportdirektor übernimmt der Montenegriner und ehemalige Spieler Predrag Mijatovic. Fabio Capello konnte als neuer Trainer verpflichtet werden. Zudem wird der ehemalige Spieler José Miguel González - besser bekannt als Míchel - Trainer der 2. Mannschaft (Real Madrid Castilla) sowie Verantwortlicher der Jugendabteilung.


Vorstand
Name, Vorname Funktion
Calderón, Ramón Präsident
Rivero, José Ignacio Vize-Präsident
Boluda, Vicente Vize-Präsident
Mijatovic, Predrag Sportmanager (Fußball)
Martín, Antonio Sportmanager (Basketball)
González, José Miguel Direktor der Jugendabteilung

Finanzielle Situation

Der von August 2000 bis Februar 2006 amtierende Vereinspräsident Florentino Pérez beendete die ruinöse Finanz- und Transferpolitik seiner beiden Vorgänger, Ramón Mendoza (1984-1995) und Lorenzo Sanz (1995-2000) und führte Real Madrid innerhalb weniger Jahre aus der wirtschaftlichen Krise. Innerhalb von sechs Jahren konnten die Einnahmen um 250% gesteigert werden: Lag der Umsatz im Jahre 2000 noch bei 118 Mio. € (33% davon aus TV-Einnahmen), so nahm der Verein im Jahre 2006 bereits 292 Mio. € ein; 40% allein aus dem Marketing. Die Schuldenlast (245 Mio. € Fremdkapital im Jahre 2000) wurde auf 173 Mio. € Nettoschulden (Jahr 2006) gedrückt, was rund 78% der Eigenmittel und 59% des Jahresumsatzes entspricht. Das Barvermögen des Klubs beläuft sich auf 103 Mio. €. Erstmals seit Jahrzehnten wird auch wieder aus dem operativen Geschäft (ohne Einmaleffekte) ein Gewinn erwirtschaftet: Wurde 2000 noch ein Verlust von 65 Mio. € ausgewiesen, konnte 2006 mit einem Gewinn von 34 Mio. € abgeschlossen werden.[3] Der Anteil an Personalausgaben im Verhältnis zum Jahresumsatz, im Jahr 2000 noch bei 86%, konnte auf 47% gedrückt werden, wodurch die Empfehlung des G-14 von max. 70% problemlos erfüllt werden kann. In der jährlich vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte herausgegebenen Rangliste der umsatzstärksten Fußballklubs, konnte Real Madrid im Geschäftszeitraum 2004/05 erstmals Manchester United von der Spitzenposition verdrängen, und hält bis zur Gegenwart diesen Platz.[4]

Die rasche Sanierung des Vereins gelang Florentino Pérez obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - er während seiner Amtszeit jede Saison einen der aktuell erfolgreichsten und damit auch medienwirksamsten Fußballer der Welt nach Madrid holte. Zunächst wurde Luis Figo (2000) vom FC Barcelona verpflichtet, darauf folgten Zinedine Zidane (2001), Ronaldo (2002), David Beckham (2003), Michael Owen (2004) und Robinho (2005).

Verkauf des Trainingszentrums (Ciudad Deportiva)

Den bedeutendsten Schritt für den wirtschaftlichen Aufschwung des Vereins setzte Pérez, seines Zeichens Präsident der spanischen Baufirma ACS, aber mit dem Verkauf des ehemaligen Vereinsgeländes an die Privatfirmen OHL, Repsol, Mutua Madrileña und Sacyr Vallehermoso im Jahre 2001, eine Transaktion die Real Madrid rund 480 Millionen € einbrachte. Das Geschäft ging nicht ohne Kritik über die Bühne, denn der hohe Verkaufspreis des rund 14 Hektar großen Areals am Paseo de la Castellana wurde durch eine Umzonung des zuvor lediglich für sportliche Zwecke nutzbaren Grundes in Baugrund erreicht. Als Gegenzug vermarktete die Stadt Madrid einen Teil des Grundes selbst. Wegen des Verdachtes der illegalen staatlichen Förderung ermittelte schließlich auch die EU-Wettbewebskommission, kam aber zum Schluss das sämtliche Käufer Privatfirmen waren.[5] Auf den Gründen des ehemaligen Trainingszentrums entsteht gegenwärtig der Wolkenkratzerkomplex Cuatro Torres Business Area.

Ciudad Real Madrid

Im September 2005 wurde mit Abschluss der ersten Bauphase das neue Trainingszentrum des Vereins eingeweiht. Die sogenannte „Ciudad del Real Madrid“ (Sportstätte Real Madrid) soll, wenn sie komplett fertiggestellt ist, 120 ha groß sein und die 15 Fußballnachwuchsmannschaften, die Basketballabteilung und die Einrichtungen des vereinsinternen Fernsehsenders RealmadridTV beherbergen. Dort und in den spanischen Sportmedien wird das neue Vereinsgelände nach seinem Standort auch Valdebebas genannt. Das dortige Stadion dient der derzeit in der zweiten Liga spielenden B-Mannschaft von Real Madrid, Real Madrid Castilla, als Heimstätte und wurde am 9. Mai 2006 mit einem Freundschaftsspiel gegen Stade de Reims offiziell eröffnet. Zu Ehren von Real Madrids wohl größtem Star trägt es den Namen Estadio Alfredo Di Stéfano.

Hauptartikel: Ciudad Real Madrid

Kaderpolitik

Raúl, Kapitän der ersten Mannschaft

Der Kader der in Spanien als Merengues bekannten Mannschaft besteht in der Saison 2006/07 zu mehr als der Hälfte aus Spaniern, davon rund ein Drittel Spieler aus der eigenen Jugendabteilung, die seinerzeit unter dem legendären Präsidenten Santiago Bernabéu (1943-1978) aufgebaut wurde und seither regelmäßig große Talente hervorbringt. Laut statistischer Angaben des spanischen Ligaverbandes LFP standen in der Saison 2005/06 insgesamt 101 Profispieler, die ursprünglich aus der Nachwuchsabteilung von Real Madrid stammen, bei Vereinen der Primera oder Segunda División unter Vertrag.

Kapitän der ersten Mannschaft ist Raúl, der schon mit 17 Jahren Stammspieler in der Kampfmannschaft war. Seine Karriere begann er ursprünglich beim Stadtrivalen Atlético de Madrid, von dem er direkt in die Jugendabteilung Reals wechselte, als der damalige Präsident Atléticos, Jesús Gil y Gil, kurzerhand beschloss, die ganze Junioren-Abteilung seines Vereins aufzulösen. Ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammen vom derzeitigen Profikader noch Torhüter Iker Casillas, der bereits mit 17 Jahren für Real Madrid in der UEFA Champions League debütierte, Spielmacher Guti, die Abwehrspieler Francisco Pavón, Raúl Bravo, Óscar Miñambres und Álvaro Mejía sowie Ersatztorhüter Diego López. Neben der eigenen Jugend spielen aber auch nationale und internationale Stars traditionell eine bedeutende Rolle beim Klub, die bekanntesten im aktuellen Kader sind David Beckham, Ruud van Nistelrooy, Robinho, Antonio Cassano, José Antonio Reyes sowie die Verteidiger Roberto Carlos und Fabio Cannavaro.

Kurioses

In der gesamten Vereinsgeschichte ist Real Madrid nie aus der ersten spanischen Liga, der heutigen Primera División, abgestiegen; dies trifft sonst nur auf Athletic Bilbao und den FC Barcelona zu. In der Copa del Rey, dem spanischen Pokal, gelang dem Verein 1980 ein in der spanischen Fußballgeschichte bislang einmaliges Kunststück: Im Finale im Bernabéu-Stadion standen sich Real Madrid und seine in der zweiten Liga spielende Filiale Castilla CF gegenüber, die zuvor vier Erstligisten aus dem Turnier geworfen hatte. Die erste Mannschaft siegte mit 6:1.

Die Titelsammlung von Real Madrid umfasst 29 spanische Meistertitel, 17 Pokalsiege, neun Siege im Europapokal der Landesmeister bzw. der Champions League und zwei Siege im UEFA-Pokal. Als Konsequenz der langen Erfolgsgeschichte auf nationaler und internationaler Ebene wurde der Verein im Jahr 2000 vom Weltfußballverband FIFA als „Bester Fußballclub des 20. Jahrhunderts“ geehrt.[6] Als Erinnerung an diese Auszeichnung tragen alle Spieler von Real Madrid - mit Genehmigung der FIFA - auf der linken Brustseite ihrer Trikots ein Wappen mit einem entsprechenden Schriftzug.

Name & Begrifflichkeit

Im deutschsprachigen Raum wird Real Madrid oft unter den Synonymen „Real“ oder „Die Königlichen“ genannt, obwohl weder das eine, noch das andere im Heimatland des Klubs üblich ist. In Spanien sind zahlreiche Institutionen durch einen Erlass des Königshauses mit dem Zusatz „Real“ (span. für königlich) versehen, nicht zuletzt auch zehn Vereine der Primera División. Die Abkürzung „La Real“ wird in der Regel für das baskische Team Real Sociedad verwendet. Real Madrid hingegen ist in Spanien genauso wenig unter dem Kürzel „Real“ bekannt wie unter einem anderen spanischen Begriff, welcher der im Deutschen oft verwendeten Bezeichnung „Die Königlichen“ gleichkäme. Die korrekte und gängige Bezeichnung ist „El Real Madrid“ oder die Kurzform „El Madrid“.

Stadien

In den frühen Jahren verfügte der Klub über kein echtes Stadion. Gespielt wurde auf verschiedenen Feldern, zumeist aber auf einer Pferderennbahn (Hipodromo) die sich im Stadtviertel Pardiñas befand.

O'Donnell Stadion (1912-23)

Auf der O'Donnell Straße befand sich das erste echte Stadion Real Madrids. Erbaut wurde es durch die Vereinsmitglieder selbst, Pedro Parages übernahm die Kosten der Holztribünen und Abgrenzungen. Der Spielbelag (115 x 85 Meter) war noch nicht Rasen, sondern Erde. Die rund 6.000 Peseten, die der Bau des Stadions kostete, wurden durch die Socios (damals rund 450) selbst getragen. Als Miete musste der Klub zudem rund 1.000 Peseten jährlich löhnen. Eingeweiht wurde die Spielstätte am 31. Oktober 1912 mit einem Spiel zwischen Real Madrid und Sporting de Irún.

Ciudad Lineal Velodrom (1923-24)

Im Jahre 1923 entschloss sich der Klub das bereits zu klein geratene O'Donnell Stadion zu verlassen. Man zog in das Ciudad Lineal Velodrom, das von der Stadt Madrid neu erbaut worden war. Dieses bot erstmals einen Rasenplatz (108 x 68 Meter) und hatte eine Kapazität von 8.000 Zuschauern. Eingeweiht wurde es am 29. April 1923 mit einem Spiel zwischen Real Madrid und Real Unión de Irún.

Chamartín Stadion (1924-47)

Der Wunsch Real Madrids nach einem eigenen Stadion mit ausreichender Kapazität erfüllte sich am 17. Mai 1924. An diesem Tag wurde das Estadio de Chamartín, dessen Gründe um 642.000 Peseten erstanden worden waren, mit einem Spiel gegen Newcastle United eingeweiht. Die vom Architekten José María Castell konzipierte Spielstätte befand sich außerhalb der Stadt, an der Castellana Straße. Insgesamt bot das Stadion Platz für 15.000 Zuseher, 4.000 davon auf überdachten Sitzplätzen. Nebenan wurde ein Trainings- und ein Hockeyplatz, ein Schwimmbad, eine Turnhalle sowie ein Restaurant und ein Klubgebäude errichtet. Im Zuge des spanischen Bürgerkriegs wurde der Stolz der Madridistas komplett zerstört. Das Feld diente als Gefangenenlager, die Holztribünen wurden als Heizmaterial verwendet, und die Klubeinrichtungen fielen den Bombenangriffen zum Opfer. Nach Ende des bewaffneten Konfliktes konnte der übriggebliebene Vorstand, bestehend aus Adolfo Meléndez, Pedro Parages sowie Antonio S. Peralba und Santiago Bernabéu, mit Hilfe von rund 300.000 Peseten an Spenden der Socios, das Stadion und das Klubbüro provisorisch wieder in Stand setzen.

Santiago Bernabéu Stadion (seit 1947)

Außenansicht

Das legendäre Estadio Santiago Bernabéu (bis 1955 mit dem Namen Nuevo Estadio Chamartín) wurde am 14. Dezember 1947, mit einem Spiel gegen Os Belenenses, eingeweiht und löste damit die ehemalige Spielstätte des Vereins, das Chamartín-Stadion, ab. Baubeginn war der 27. Oktober 1944, die Gründe lagen unmittelbar neben denen des alten Stadions und wurden um rund 3 Mio. Peseten erstanden. Die Baukosten des, für damalige Verhältnisse, gigantischen Stadions beliefen sich auf rund 37 Mio. Peseten.

Seither wurde das Bernabéu kontinuierlich ausgebaut und modernisiert. Nach dem letzten größeren Umbau, der im Jahr 2005 abgeschlossen wurde, gilt es als so genanntes „5-Sterne-Stadion“ und gehört damit zu den modernsten Fußballstadien der Welt. Rund 81.000 Zuschauer finden Platz, zahlreiche gastronomische Einrichtungen und die „Sala de Trófeos“, die berühmte Trophäensammlung des Vereins, werden außerdem beherbergt.

Das Bernabéu war in seiner Geschichte auch der Austragungsort zahlreicher wichtiger Spiele, wie etwa einiger Endspiele des spanischen Pokals oder mehrerer Spiele der FIFA-Fußballweltmeisterschaft von 1982, darunter das Finale zwischen Italien und Deutschland. Durch seine geschlossene und steil hochragende Bauweise gilt das Estadio Santiago Bernabéu als ein Hexenkessel. Der ehemalige Spieler, Trainer und Sportdirektor von Real Madrid, der Argentinier Jorge Valdano, prägte den Begriff des „miedo escénico“, der „szenischen Angst“, welche die gegnerischen Spieler beim Einlaufen in das Stadion ergreife. Gerade bei Europapokalspielen lässt sich in diesem Stadion eine grandiose Atmosphäre erleben. Kampfgeist und technische Qualität werden von den „madridistas“ im Stadion stets mit besonders viel Applaus belohnt. Zeigt ein Spieler aber nicht den notwendigen Einsatz, kann das Publikum auch sehr kritisch sein. So kam es in den vergangenen Saisonen des Öfteren vor, dass Spieler nach lustloser Leistung mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurden. Eine faire Geste zeigte das Publikum des Bernabéu in der Saison 2005/06, als bei der Heimniederlage gegen den Erzrivalen FC Barcelona die starke Leistung von Ronaldinho, nach seinem zweiten Tor für die Katalanen, mit „standing ovations“ gewürdigt wurde.

Statuten und Fans

Real Madrid ist einer der wenigen Klubs im europäischen Spitzenfußball, der weder als Aktiengesellschaft organisiert ist, noch sich im Besitz einer Privatperson befindet. Der Verein gehört - ebenso wie Erzrivale FC Barcelona sowie Athletic Bilbao und CA Osasuna - noch vollständig seinen rund 85.000 Mitgliedern („Socios“). Der Präsident wird alle vier Jahre durch Wahl durch die Vereinsmitglieder bestimmt.

Anders als beim Großteil der europäischen Klubs ist die Mitgliederzahl durch die Vereinsstatuten begrenzt, so dass sie über die letzten Jahre weitgehend konstant geblieben ist. Weltweit sind aber über 200.000 Fans in 1.844 vom Verein offiziell registrierten Fanklubs (Peñas) eingeschrieben, von denen 54 in insgesamt 28 verschiedenen Ländern außerhalb Spaniens beheimatet sind (30 in Europa, 9 in Amerika, 8 in Afrika, 6 in Asien und einer in Australien). Aufgrund der außerordentlich großen Anhängerschaft wurde außerdem im Jahr 2002 die so genannte „Carnet Madridista“ (Real-Madrid-Fankarte) eingeführt, mit der nun Fans aus aller Welt die Möglichkeit haben, sich offiziell als Anhänger von Real Madrid registrieren zu lassen. Anfang des Jahres 2006 waren weltweit bereits über 400.000 Carnet Madridista-Mitglieder registriert.

RealmadridTV

Darüber hinaus betreibt Real Madrid einen eigenen Fernsehsender, RealmadridTV, der seit Ende 2004 über Satellit weltweit unverschlüsselt empfangen werden kann und 24 Stunden pro Tag zweisprachig (Spanisch/Englisch) sendet. Das Programm umfasst tagesaktuelle Nachrichten aus dem Verein und der Welt des Fußballs, Live-Bilder vom Mannschaftstraining, die Ausstrahlung von Fußballklassikern vergangener Jahre, Reportagen und Porträts sowie die Live-Übertragung aller Spiele von Real Madrid Castilla (ehemals Real Madrid B), der Zweit- bzw. Jugendmannschaft von Real, die seit der Saison 2005/06 (wieder) in der zweiten spanischen Liga spielt, sowie der internationalen Begegnungen (ULEB Cup) der Basketballsektion. Außerdem ist Real Madrid seit kurzem der weltweit erste Verein, der seinen eigenen Radiosender betreibt. Hier wird ebenfalls über Pressekonferenzen, Trainingseinheiten und das Vereinsleben im Allgemeinen informiert.

Daten und Fakten

Präsidenten

  • Julián Palacios  : 1900 - 1902
  • Juan Padrós  : 1902 - 1904
  • Carlos Padrós  : 1904 - 1908
  • Adolfo Meléndez  : 1908 - 1916
  • Pedro Parages  : 1916 - 1926
  • Luis de Urquijo  : 1926 - 1929
  • Luis Usera Bugallal  : 1929 - 1935
  • Rafael Sánchez Guerra : 1935 - 1939
  • Adolfo Meléndez  : 1939 - 1940
  • Antonio Santos Peralba: 1940 - 1943
  • Santiago Bernabéu  : 1943 - 1978
  • Luis de Carlos  : 1978 - 1985
  • Ramón Mendoza  : 1985 - 1995
  • Lorenzo Sanz  : 1995 - 2000
  • Florentino Pérez  : 2000 - 2006
  • Fernando Martín Álvarez  : 2006 - 2006
  • Luis Gómez-Montejano  : 2006 - 2006
  • Ramón Calderón Ramos : 2006 -

Trainer

Bekannte ehemalige Spieler

Einsätze für Real Madrid

Nur Liga, Stand: 8. Februar 2007

Namen Nationalität Einsätze Zeitraum
01. Manuel Sanchís Spanier 524 1983-01
02. Santillana Spanier 461 1971-88
03. Fernando Hierro Spanier 439 1989-03
04. Raúl Spanier 430 1994-00
05. Francisco Gento Spanier 428 1953-71
06. Pirri Spanier 418 1964-80
07. José Antonio Camacho Spanier 414 1973-89
08. Míchel Spanier 404 1981-96
09. Chendo Spanier 363 1981-98
10. Amancio Spanier 344 1962-76

Quelle: weltfussball.de

Tore für Real Madrid

Nur Liga, 1929-2006

Namen Nationalität Tore Einsätze Zeitraum
01. Alfredo Di Stéfano Argentinier 216 282 1953-64
02. Santillana Spanier 186 461 1971-89
03. Raúl Spanier 180 411 1994-00
04. Hugo Sánchez Mexikaner 164 207 1985-92
05. Ferenc Puskás Ungare 156 179 1958-67
06. Francisco Gento Spanier 126 428 1953-71
07. Emilio Butragueño Spanier 123 341 1984-95
08. Pirri Spanier 122 417 1964-80
09. Amancio Spanier 119 344 1962-76
10. Pahiño Spanier 108 125 1948-53

Quelle: rsssf.com

Erfolge

Der Cibeles-Brunnen: Kultstätte der Madridistas. Hier werden traditionsgemäß zusammen mit den Spielern alle Titel gefeiert.

International

National

  • 17 Erfolge im spanischen Pokal:
    • 1904/05, 1905/06, 1906/07, 1907/08, 1916/17, 1933/34, 1935/36, 1945/46, 1946/47, 1961/62, 1969/70, 1973/74, 1974/75, 1979/80, 1981/82, 1988/89, 1992/93

Individuelle Erfolge

International

National

  • Zamora Trophäe (15) (Titelträger bis 1958 wurden jeweils durch nachträgliche Berechnung ermittelt)
    • Ricardo Zamora 1931-32, 32-33
    • José Bañón 1945-46
    • Juan Alonso 1954-55
    • Vicente Train 1960-61, 62-63, 63-64
    • José Araquistain 1961-62
    • Antonio Betancort 1964-65, 66-67
    • Andrés Junquera 1967-68
    • Miguel Ángel González 1975-76
    • Agustín Rodríguez 1982-83
    • Francisco Buyo 1987-88, 91-92

Kader der Profimannschaft

Datei:Fabio Cannavaro (mondiali 2006).jpg
Weltmeister 2006 Fabio Cannavaro
Name Nummer Nationalität Vereinszugehörigkeit
Tor
Iker Casillas 01 Spanier (seit 1999, aus eigener Jugend)
Diego López 13 Spanier (seit 2005, aus eigener Jugend)
Verteidigung
Míchel Salgado 02 Spanier (seit 1999, von Celta Vigo)
Roberto Carlos 03 Brasilien Spanier (seit 1996, von Inter Mailand)
Sergio Ramos 04 Spanier (seit 2005, von FC Sevilla)
Fabio Cannavaro 05 Italiener (seit 2006, von Juventus Turin)
Cicinho (Cícero João de Cezare) 11 Brasilianer Italiener (seit 2006, von São Paulo FC)
Marcelo (Marcelo Vieira da Silva Júnior) 12 Brasilianer (seit 2007, von Fluminense)
Raúl Bravo 15 Spanier (seit 2001, aus eigener Jugend)
Ivan Helguera 21 Spanier (seit 1999, von Espanyol Barcelona)
Francisco Pavón 22 Spanier (seit 2001, aus eigener Jugend)
Álvaro Mejía 24 Spanier (seit 2003, aus eigener Jugend)
Miguel Torres 38 Spanier (seit 2006, aus eigener Jugend)
Mittelfeld
Mahamadou Diarra 06 Malier (seit 2006, von Olympique Lyon)
Emerson 08 Brasilianer Italiener (seit 2006, von Juventus Turin)
Guti (José María Gutiérrez) 14 Spanier (seit 1995, aus eigener Jugend)
Fernando Gago 16 Argentinier Italiener (seit 2007, von Boca Juniors)
David Beckham 23 Engländer (seit 2003, von Manchester United)
Javi García 26 Spanier (seit 2006, aus eigener Jugend)
Rubén de la Red 27 Spanier (seit 2006, aus eigener Jugend)
Miguel Ángel Nieto 36 Spanier (seit 2006, aus eigener Jugend)
Borja Valero 39 Spanier (seit 2006, aus eigener Jugend)
Sturm
Raúl (Raúl González Blanco) 07 Spanier (seit 1994, aus eigener Jugend)
Robinho (Robson de Souza) 10 Brasilianer (seit 2005, von FC Santos)
Ruud van Nistelrooy 17 Niederländer (seit 2006, von Manchester United)
Antonio Cassano 18 Italiener (seit 2006, von AS Roma)
José Antonio Reyes 19 Spanier (seit 2006, von FC Arsenal)
Gonzalo Higuaín 20 Argentinier Franzose (seit 2007, von River Plate)


Betreuerstab
Name, Vorname Funktion
Capello, Fabio Cheftrainer
Galbiati, Italo 1. Assistenztrainer
Grande, José Antonio 2. Assistenztrainer
Neri, Massimo Konditionstrainer
Tancredi, Franco Torwarttrainer


Verliehene Spieler

Name Nationalität Mannschaft Bis
Abwehr
Jonathan Woodgate Engländer FC Middlesbrough 2007
Carlos Diogo Vorlage:Border Italiener Real Saragossa 2007
Mittelfeld
Pablo García Vorlage:Border Spanier Celta de Vigo 2007
Balboa (Javier Ángel Balboa Osa) Spanier Racing Santander 2007
Julio Baptista Brasilianer Arsenal London 2007
Sturm
Roberto Soldado Spanier CA Osasuna 2007

Real Madrid Castilla

Real Madrid Castilla ist die Zweitmannschaft des Fußballvereins. Sie dient den Talenten des eigenen Nachwuchses als Sprungbrett zum ersten Team, und spielt gegenwärtig in der Segunda División, der zweiten Spielklasse des spanischen Fußballs.

Hauptartikel: Real Madrid Castilla

Basketball

Neben der Fußballabteilung unterhält Real Madrid auch eine Basketballabteilung, die am 8. März 1931 gegründet wurde. Nach zahlreichen regionalen Erfolgen wechselte Raimundo Saporta, bis dahin Funktionär das spanischen Basketballverbandes, im Zuge des 50 jährigen Jubiläums zum Klub. Unter seiner administrativen Führung, dem Start der spanischen Liga im Jahr 1956 und dem Beginn der europäischen Bewerbe 1957/58, stieg der Verein zu einer festen Größe der nationalen und internationalen Basketballszene auf. Bedeutende spanische und europäische Spieler wie Corbalán, Fernando Martín, Delibašić, Kurtinaitis oder auch spätere NBA Stars wie Petrović oder Sabonis waren seither Teil des Basketballkaders.

Mit bislang 29 Titeln ist Real Madrid spanischer Rekordmeister, und mit seinen 8 Europapokalen der Meister der erfolgreichste Verein Europas. Zudem wurden fünf weitere kontinentale Wettbewerbe gewonnen: Vier mal der Pokal der Pokalsieger und einmal der Korac-Cup.

Die Basketballsektion spielt gegenwärtig in der spanischen Liga ACB und trägt ihre Heimspiele im 15.000 Zuschauer fassenden Palacio Vistalegre aus, geplant ist allerdings in naher Zukunft der Bau einer 16.300 Zuschauer fassende Arena in den vereinseigenen Gründen der Ciudad Real Madrid.

Hauptartikel: Real Madrid (Basketball)

Zukünftige Sportsektionen

Ab der Saison 2007/08 will der Verein über eine Futsal-, eine Frauenfußball- und eine Rugby-Mannschaft verfügen. Präsident Ramón Calderón, der diesen Wunsch schon während der Wahlkampagne geäußert hatte, bestätigte den Abschluss sämtlicher Formalitäten zur Gründung dieser Sektionen während einer Pressekonferenz am 7. September 2006.

Historische Sportsektionen

Im Laufe der Vereinsgeschichte unterhielt der Klub eine Vielzahl unterschiedlicher Sportsektionen, die allerdings sukzessive geschlossen wurden. Auf eine besonders erfolgreiche Vergangenheit kann die Volleyball-Sparte zurückblicken, die sieben spanische Meisterschaften und dreizehn Pokalsiege erringen konnte, doch auch der Wimbledon-Sieg des zu diesem Zeitpunkt in Real Madrids Tennissektion spielenden spanischen Asses Manuel Santana ist eine Erwähnung in der Geschichte des Klubs wert.

Volleyball (1952-83)

  • Erfolge
    • 7 spanische Meisterschaften: 1972, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1983
    • 12 spanische Pokalsiege, Herren: 1954, 1956, 1960, 1969, 1973, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1983
    • 1 spanischer Pokalsieg, Damen: 1981

Tennis

Rugby

  • Erfolge
    • spanische Meisterschaft: 1934

Feldhandball

  • Erfolge
    • spanische Meisterschaft: 1951

Weitere Sportarten

Internationale Kooperationen

Real Salt Lake

Im September 2006 schlossen das MLS-Team Real Salt Lake und Real Madrid einen auf zehn Jahre datierten Kooperationsvertrag. Kernpunkt des Vertrages ist der Bau eines Jugendinternats in Salt Lake City, in dem bis zum 200 Jugendliche leben und trainieren werden. Darüber hinaus wird Real Madrid alle zwei Jahre für ein Freundschaftsspiel nach Salt Lake City kommen. Umgekehrt wird sich RSL jedes Jahr im Februar auf dem Trainingsgelände von Real Madrid auf die MLS-Saison vorbereiten.[7]

Beijing Guoan

Im November 2005 unterzeichnete Real Madrid ein Abkommen mit dem chinesischen Finanz- und Investmentunternehmen CITIC. Real Madrid unterstützt den firmeneigenen Erstdivisionär Beijing Guoan, im Gegenzug hilft die Citic-Gruppe den Madrilenen über ihre Tochtergesellschaft Guoan beim Marketing in China.[8] Im März 2006 beauftragte Real Madrid den ehemaligen Direktor der klubeigenen Fußballschulen in Mexiko, Xabier Azkargorta, das Amt des Sportlichen Leiters bei Beijing Guoan zu übernehmen.

Fundación Real Madrid

Die Fundación Real Madrid ist eine Stiftung, die von den Vereinsmitgliedern über die cuota social (Sozialquote) sowie durch Spenden und Sponsoren finanziert wird. Ihr Ziel ist es die sozialen und kulturellen Werte das Sportes im Allgemeinen und des Vereins im Besonderen, in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.

Sportliche Tätigkeit

  • Betrieb von insgesamt 34 Fußball- und Basketballschulen in Spanien, sowie drei in Mexiko.
  • Alljährliche Fußball und Basketball Sommercamps.

Kulturelle Tätigkeit

  • Foro Luis de Carlos (Diskussionsforum zu diversen Themen des Sportes, mit Einbindung von bekannten Persönlichkeiten).
  • Berufsberatungsseminare für sämtliche Mitglieder und Angehörigen der Jugendabteilungen des Klubs.
  • Master im Bereich Sportjournalismus (in Zusammenarbeit mit der Universität Rey Juan Carlos und der Sportzeitung Diario AS).
  • Betrieb des Dokumentationsarchives sowie Vorbereitung, Exponatssammlung und Archivierung für das Klubmuseum.
  • Arbeitsgruppe zum Thema Gewalt im Sport.
  • Ausbildungsseminare für Sportlehrer.
  • Stiftungs-Zeitschrift über aktuelle Projekte.
  • Erstellung von Broschüren für Schulen, zur Förderung der sportlichen Werte und gegen Gewalt.
  • Programme für Ex-Sportler zum Einstieg ins Berufsleben.

Soziale Tätigkeit

  • Integrative Sportschulen im Ausland (derzeit in Argentinien, Mexiko, Uruguay, Chile, Bolivien, Ecuador, El Salvador, Honduras, Panama, der Dominikanischen Republik sowie Marokko).
  • Integrative Sportschulen für Immigranten in Spanien.
  • Integrative Sportschulen in Gefängnissen.
  • Integrative Sommercamps für behinderte und gesunde Kinder (in Zusammenarbeit mit der Blindenorganisation ONCE).
  • Organisation von diversen Ehrenamtlichen Sozialdiensten in Krankenhäusern, Schulen und Altersheimen
  • Basketball in Kinderkliniken.

Real Madrid - UEM Master Studiengänge

Im Sommer 2006 gründete Real Madrid in Zusammenarbeit mit der Europäischen Universität Madrid eine Art Fußballuniversität. Unter dem Namen Escuela de Estudios Universitarios Real Madrid - UEM werden insgesamt zehn Aufbaustudien zu den Bereichen Sport und Gesundheit, Sportmedizin, Medien, Betriebswirtschaft, Physiotherapie sowie Sportunternehmensführung angeboten. Generaldirektor dieser Fußballuniversität ist gegenwärtig der ehemalige Spieler, Trainer und sportliche Leiter Jorge Valdano.

Anmerkungen

  1. Gründungsmitglieder der FIFA
  2. FIFA-Verdienstorden (englisch)
  3. Bilanz 2005/06 (spanisch)
  4. Deloitte Football Money League 2007 (englisch)
  5. El Mundo (8. November 2004, spanisch)
  6. FIFA-Wahl zum besten Fußballklub des 20. Jahrhunderts
  7. The Daily Star (4. September 2006, englisch)
  8. fussball24.de
Commons: Real Madrid – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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