Malcolm McLaren

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Malcolm McLaren (2009)
Malcolm McLaren (2009)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben
Duck Rock
 UK1804.06.1983(17 Wo.)
Would Ya Like More Scratchin’
 UK4426.05.1984(4 Wo.)
Fans
 UK4729.12.1984(8 Wo.)
Waltz Darling
 UK3015.07.1989(11 Wo.)
Paris
 UK4420.08.1994(1 Wo.)
Singles
Buffalo Gals
 DE2011.04.1983(13 Wo.)
 UK904.12.1982(12 Wo.)
 AT1915.05.1983(2 Wo.)
 CH901.05.1983(5 Wo.)
 ES1322.02.1983(5 Wo.)
Soweto
 UK3226.02.1983(5 Wo.)
Double Dutch
 DE1408.08.1983(17 Wo.)
 UK302.07.1983(13 Wo.)
Duck For The Oyster
 UK5417.12.1983(5 Wo.)
Madam Butterfly
 DE3622.10.1984(9 Wo.)
 UK1301.09.1984(9 Wo.)
Waltz Darling
 DE1807.08.1989(12 Wo.)
 UK3127.05.1989(8 Wo.)
Something’s Jumpin’ In Your Shirt
 DE4506.11.1989(7 Wo.)
 UK2919.08.1989(7 Wo.)
House Of The Blue Danube
 UK7325.11.1989(1 Wo.)
Magic’s Back
 UK4221.12.1991(4 Wo.)
Paris, Paris (Malcolm McLaren & Catherine Deneuve)
 FR2626.11.1994(13 Wo.)
Buffalo Gals Stampede
 UK6503.10.1998(1 Wo.)

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Malcolm McLaren (gebürtig: Malcolm Edwards; * 22. Januar 1946 in London; † 8. April 2010 in Bellinzona, Schweiz) war ein britischer Künstler, Modemacher, Designer, Musik-Manager und Musiker.

Leben und Werk

Er studierte Kunst am Central Saint Martins College (1963), am Harrow Art College (1964), am Croyden College of Art (1968) und am Goldsmiths College.

McLaren galt in seinem Wirken als Anarchist und war beeinflusst von den Situationisten. Er hatte 1972 mit Vivienne Westwood gemeinsam die Boutique Let it rock in der King's Road 430 in London, in der Mode für Teddy Boys verkauft wurde. 1974 traf er in New York die New York Dolls, deren Manager er wurde und für die er Bühnenkostüme entwarf. Sein Engagement für die Band war jedoch wenig erfolgreich. Dennoch inspirierte ihn zu dieser Zeit die in Amerika aufkeimende Punk-Bewegung. Mitte der 70er kehrte er nach London zurück und benannte den dortigen Laden in Sex um. 1975 wurde er Manager der Band The Strand, die er avantgardistisch einkleidete und die sich alsbald in Sex Pistols umbenannte. 1979 schrieb er sich im Film The Great Rock ’n’ Roll Swindle gar die Erfindung der Sex Pistols zu.

Nach dem Ende der Sex Pistols managte er zunächst Adam and the Ants, trennte sich jedoch rasch von Adam Ant und formierte mit dessen voriger Band die Gruppe Bow Wow Wow. McLaren trat künftig auch selbst als Interpret in Erscheinung (Buffalo Gals, Double Dutch). 1983 war er in Europa einer der Ersten, die sich mit Hip-Hop auseinandersetzten. Nach seiner Beschäftigung mit Hip-Hop und Scratchen, die von Kritikern als Ausbeutung bezeichnet wurde, kombinierte er klassische Opernarien (Album Fans, 1984), (Album Swamp Thing, 1983–1985 Outtakes), Walzermelodien (Album Waltz Darling, 1989) und französische Chansons (Album Paris, 1994) mit zeitgenössischen Popmusik-Elementen. In Folge seiner Beschäftigung mit dem Mbaqanga-Stil aus Soweto für das Album Duck Rock versuchte er 1986 als einer der Ersten, diese Musik auch in Europa bekannt zu machen, indem er die Kompilation Duck Food (Earthworks Records) herausbrachte.

Seine Bekanntheit hat er in erster Linie seinem geschäftstüchtigen Hang zur Provokation und skandalträchtigen Auftritten der von ihm gemanagten Bands zu verdanken. Mit den Sex Pistols ließ er keine Gelegenheit aus, das britische Königshaus zu provozieren, so z.B. durch den Auftritt der Band auf einem Schiff auf der Themse längs des Kronjubiläums-Umzuges. Bei Bow Wow Wow ließ er die damals noch minderjährige Sängerin möglichst nackt auf den Plattencovers abbilden. Auch im Umgang mit Plattenfirmen und Medien zeigte er Geschick. Der auch musikalisch kommentierte Rauswurf der Sex Pistols bei A&M und EMI bescherte der Band viel Publicity, ebenso die Aufforderung zum Hometaping auf den Platten von Bow Wow Wow. McLaren gilt als Wegbereiter der kommerzialisierten Punkbewegung, die ihren ursprünglichen Idealen widersprach und zum Mainstream-Musikprodukt mutierte.

McLaren, der später in einem alternativen Wohnprojekt in Paris lebte, veröffentlichte 1998 Buffalo Gals – Back to Skool. Für den im selben Jahr erschienenen Bildband The Album Cover Art Of Punk von Burkhardt Seiler and Friends (Olms) schrieb er, quasi als Inbegriff des rebellierenden Punks, das Vorwort. Sein letztes musikalisches Projekt bezog den Game Boy mit authentischen Geräuschen in die Musik ein[1]. Seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters von London zog er wieder zurück. 2006 produzierte er Richard Linklaters Film Fast Food Nation.

McLaren starb am 8. April 2010 im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer seltenen Art von Lungenkrebs, einem Mesotheliom[2], in einer Schweizer Klinik in Bellinzona. Mit seinen letzten Worten soll er gefordert haben: „Free Leonard Peltier!“[3] Er wurde auf dem Highgate Cemetery im Norden Londons beigesetzt.[4] Auf seinem Sarg stand der Spruch: "too fast to live too young to die".[5]

Diskografie

Singles

  • 1982: Buffalo Gals (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team)
  • 1983: Double Dutch (Malcolm McLaren & The Ebonettes)
  • 1983: Soweto (Malcolm McLaren & The McLarinettes)
  • 1983: Duck for the Oyster (Malcolm McLaren & The Main Hilltopper Man)
  • 1984: Madam Butterfly (Un bel di vedremo) (Malcolm McLaren)
  • 1985: Carmen (Malcolm McLaren)
  • 1985: Duck Rock Cheer (Malcolm McLaren)
  • 1989: Waltz Darling (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra, Bootsy Collins)
  • 1989: Something’s Jumpin’ in your Shirt (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra feat. Lisa Marie)
  • 1990: Deep In Vogue (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra feat. Lisa Marie)
  • 1990: House of the Blue Danube (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra, Bootsy Collins and Jeff Beck)
  • 1990: Call a Wave (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra)
  • 1991: Bird in a gilded cage (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra)
  • 1992: Carry On Columbus (Malcolm McLaren Fantastic Planet)
  • 1991: Magic’s back (Theme from 'The Ghosts of Oxford Street') (Malcolm McLaren feat. Alison Limerick)
  • 1998: Buffalo Gals Stampede (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team versus Rakim & Roger Sanchez)
  • 2004: Fashion Beast Party (Malcolm McLaren)
  • 2004: Foxy Lady (Malcolm McLaren and the Wild Strawberries)

Alben

  • 1983: Duck Rock (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team, The Mclarinettes, The Ebonettes, Ford Green Angels, Five Town Diamond Skippers, The Zulu Chant, The Main Hilltopper Man)
  • 1983: D’ya like Scratchin'? (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team)
  • 1984: Would ya Like more Scratchin’? (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team)
  • 1984: Hip Hop - Original and Best (Malcolm McLaren, Rock Steady Crew, World’s Famous Supreme Team)
  • 1984: Fans (Malcolm McLaren, feat. Betty Ann White, Angie B., Debbie Cole, Michael Austin, Valerie Walters, Diane Garisto, Sheila Pate)
  • 1985: Swamp Thing (Malcolm McLaren)
  • 1989: Waltz Darling (Malcolm McLaren & The Bootzilla Orchestra)
  • 1990: Malcolm Mclaren presents the World Famous Supreme Team Show - Round the Outside, Round the Outside (Malcolm McLaren & The Shake City Productions)
  • 1992: Lust - Seven Deadly Sins 2 (Malcolm Mclaren, Soundtrack)
  • 1992: Carry On Columbus (End Title) (Malcolm McLaren, Soundtrack)
  • 1994: Paris (Malcolm McLaren, feat. Catherine Deneuve, Francoise Hardy and Amina)
  • 1994: Largest Movie House in Paris (Ambient Remixes) (Malcolm McLaren)
  • 1995: Paris (Double Album) (Malcolm McLaren feat. Catherine Deneuve, Francoise Hardy and Amina)
  • 1998: Buffalo Gals - Back to Skool (Malcolm McLaren & The World’s Famous Supreme Team, Rakim, Soulson, Da Boogie Man, KRS-One, De la Soul, T'Kalla, Hannibal Lechter, Burn One and Forrest Gump)
  • 2005: Tranquilize (Malcolm McLaren, feat. Jungk, The Wild Strawberries)
  • 2009: Shallow – Musical Paintings (Malcolm McLaren)

Literatur

Anmerkungen

  1. Malcolm McLaren: hustler of culture: malcolm mclaren's fashion beast. Hustlerofculture.typepad.com, 8. Januar 2004, abgerufen am 2. Januar 2009.
  2. „Malcom McLaren dies from mesothelioma“
  3. Free Leonard Peltier! Malcolm McLaren uses last words to call for release of American Indian killer, in: Mail Online, 10. April 2010
  4. „Malcolm McLaren ist tot“, taz, 9. April 2010;
  5. Ulf Poschardt: Malcolm ist tot, der Situationismus lebt