Wetzendorf (Nürnberg)
Wetzendorf Statistischer Bezirk 72 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 2′ O |
Höhe: | 300–310 m ü. NHN |
Fläche: | 3,82 km² |
Einwohner: | 8623 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 2.257 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1899 |
Postleitzahlen: | 90425, 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 72 Wetzendorf in Nürnberg
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Wohnstallhaus in Wetzendorf
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Wetzendorf ist ein Stadtteil in der nordwestlichen Außenstadt von Nürnberg. Wetzendorf ist auch der Name der Gemarkung 3476 und des statistischen Bezirks 72. [2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wetzendorf liegt etwa drei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Nürnberg, am südöstlichen Rand des Knoblauchslands. Durch seine Randlage abseits der großen Verkehrsströme hat es sich bis heute einen gewissen dörflichen Charakter bewahren können. Die Landwirtschaftsbetriebe bauen hauptsächlich Gemüse an.[3]
Nachbarstadtteile und Bezirke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Statistische Distrikte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk 72 enthält folgende Distrikte:
- 720 – Kriegsopfersiedlung
- 721 – Wetzendorf Nord
- 722 – Wetzendorf (Wetzendorfer Straße)
- 723 – Wetzendorf (Berufsförderungswerk)
- 724 – Wetzendorf (Düsseldorfer Straße)
- 725 – Wetzendorf (Lerchenstraße)
- 726 – Wetzendorf (Staffelsteiner Straße)
Die Distrikte 725 und 726 gehören zum Stadtteil Thon.
Der statistische Distrikt 720 Kriegsopfersiedlung liegt im Westen des Bezirks 72, ist aber nicht Teil der Gemarkung Wetzendorf.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ehemalige Gemeinde Wetzendorf wurde im Jahr 1146 erstmals urkundlich erwähnt. Sie entstand auf dem Gebiet des heutigen Distrikts 722 und der südlich an diesen angrenzenden Flächen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wetzendorf 32 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg inne. Grundherren waren das Landesalmosenamt (2 Höfe, 18 Halbhöfe, 8 Güter, Gemeindehirtenhaus) und der Nürnberger Eigenherr von Oelhafen (2 Halbhöfe, 1 Gütlein).[5]
1796 wurde Wetzendorf preußisch, 1806 bayerisch.[6] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Wetzendorf gebildet. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Wetzendorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden von 1820 bis 1848 vier Anwesen dem Patrimonialgericht Buchschwabach. Ab 1862 gehörte Wetzendorf zum Bezirksamt Nürnberg. Die Gerichtsbarkeit liegt seit 1879 beim Amtsgericht Nürnberg. Die Finanzverwaltung wurde 1871 vom Rentamt Nürnberg übernommen (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt).[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,279 km².[9]
Am 1. Januar 1899 wurde Wetzendorf nach Nürnberg eingemeindet.[10][11]
Die Idee zu einer Kleinsiedlung für Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs entstand schon während der Weimarer Republik. Die Grundsteinlegung zur Kriegsopfersiedlung erfolgte aber erst in der Zeit des Nationalsozialismus.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Figurengruppe
- Sogenannte Pestmarter
- Westfriedhof
- Bauern- und Wohnstallhäuser
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 |
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Einwohner | 260 | 266 | 297 | 309 | 310 | 381 | 465 | 1040 | 1720 | 2071 | 2354 | 3029 | 5127 |
Häuser[12] | 34 | 40 | 51 | 171 | 263 | ||||||||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [15] | [16] | [15] | [17] | [15] | [15] | [9] | [15] | [15] | [18] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Versöhnungskirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Michael gepfarrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Waizendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 77 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 482–484.
- Wiltrud Fischer-Pache: Wetzendorf. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1175 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 188 (Digitalisat). Ebd. S. 244–245 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Wezendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 544 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wetzendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Wetzendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ Statistische Stadtteile und Bezirke ( des vom 29. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 866 kB), abgerufen auf archiv.statistik.nuernberg.de am 30. Dezember 2010
- ↑ Wetzendorf im BayernAtlas
- ↑ Stadtplandienst Nürnberg
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 188. Dort fälschlicherweise 29 Anwesen angegeben.
- ↑ W. Fischer-Pache, S. 1175.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 244f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1166 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 103 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 210 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1232, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1146 (Digitalisat). Die Gemeinde war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Nürnberg eingegliedert.