Christian Gerber (Theologe)
Christian Gerber (* 27. Mai 1660 in Görnitz bei Borna; † 25. März 1731 in Lockwitz) war ein deutscher lutherischer Theologe und Schriftsteller.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerber wurde als Sohn eines Predigers im westlich von Borna gelegenen Görnitz geboren, das um 1960 Opfer des Braunkohletagebaus wurde. Er besuchte die Schule in Zeitz, immatrikulierte sich 1679 an der Universität Leipzig und setzte 1684 seine Studien an der Universität Wittenberg fort. Dort erwarb er den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultät und widmete sich der Theologie.
1685 wurde er Pfarrer in Rothschönberg und 1690 in Lockwitz. Er orientierte sich theologisch am befreundeten Philipp Jakob Spener, dem „Patron des lutherischen Pietismus“, und ließ in seinen Erbauungsschriften pietistische Motive anklingen: u. a. die praxis pietatis sowie eschatologische Vorstellungen und den Missionsgedanken.[1] Als Schriftsteller hat sich Gerber auch auf dem Gebiet der deutschen Sprichwörterkunde und Sittengeschichte des 17. Jahrhunderts einen Namen gemacht. Aus seiner Feder stammen auch Lieder. Sein bekanntestes ist das Kirchenlied Wohl dem, der Gott zum Freunde hat. Seine Schriften wurden bis in das 18. Jahrhundert gedruckt.
Sein Sohn Christian Gottlob Gerber wirkte ebenfalls als Theologe in Lockwitz.
Werkauswahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unerkannte Sünden der Welt…. Dresden 1690.
- Unchristlichen Sprüchwörter,
- Geheimnisse des Reichs Gottes oder Predigten über die Evangelia. Dresden 1708
- Evangelische Firmung, Dresden 1713.
- Die unerkannten Wohlthaten Gottes in dem Chur-Fürstenthum Sachsen. 2 Bde., Dresden und Leipzig 1717. (online)
- Historia derer Wiedergebohrnen in Sachsen. 4 Bände u. zwei Anhänge. Dresden 1725–1729.
- Historie der Kirchenceremonien in Sachsen. Dresden und Leipzig 1732.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Raupp (Hrsg.): Mission in Quellentexten. Geschichte der Deutschen Evangelischen Mission von der Reformation bis zur Weltmissionskonferenz Edinburgh 1910. Erlangen/Bad Liebenzell 1990, ISBN 3-87214-238-0/ISBN 3-88002-424-3, S. 115–116; Unerkannte Sünden der Welt, 17085, S. 1403–1418 (Kap. 105).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jakob Franck: Gerber, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 718 f.
- Gerber, Christian. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 10, Leipzig 1735, Sp. 1071 f.
- Franz Blanckmeister: Der Pfarrer von Lockwitz: Christian Gerber. Erbauungsschriftsteller und Liederdichter. Lebensbild eines Landpfarrers aus Speners Schule. Richter, Leipzig 1893.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Druckschriften von und über Christian Gerber im VD 17.
- Werke von und über Christian Gerber in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Raupp (Hrsg.): Mission in Quellentexten, 1990 (w.o., Quellen), S. 114–115.
Personendaten | |
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NAME | Gerber, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Pfarrer, Theologe und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1660 |
GEBURTSORT | Görnitz bei Borna |
STERBEDATUM | 25. März 1731 |
STERBEORT | Lockwitz |
- Autor
- Lutherischer Geistlicher (Dresden)
- Lutherischer Geistlicher (17. Jahrhundert)
- Lutherischer Geistlicher (18. Jahrhundert)
- Lutherischer Theologe (17. Jahrhundert)
- Lutherischer Theologe (18. Jahrhundert)
- Pietist
- Schriftsteller (Dresden)
- Kirchenlieddichter
- Literatur (Deutsch)
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- Geboren 1660
- Gestorben 1731
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