Fischschwanzpalmen

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Fischschwanzpalmen

Caryota urens

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Fischschwanzpalmen
Wissenschaftlicher Name
Caryota
L.

Die Fischschwanz- oder Brennpalmen (Caryota) (Gr.: tó káryon = Nuss)[1] sind eine von Südasien bis in den Südwestpazifik heimische Palmengattung. Als einzige Palmengattung besitzt sie doppelt gefiederte Blätter. Die Fiederblättchen sind fischschwanzförmig.

Die Vertreter sind mittelgroße bis große einzel- oder mehrstämmige Palmen. Sie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und blühen und fruchten nur einmal (hapaxanth). Die Stämme besitzen verlängerte Internodien, die zunächst von dauerhaften faserigen Blattbasen und Scheiden verdeckt werden. Nach einiger Zeit werden sie kahl und sind dann auffällig mit ringförmigen, schmalen Blattnarben bedeckt.

Die Chromosomenzahl ist 2n = 34.

Doppelt gefiedertes Blatt von Caryota
Faserige Blattscheide bei Caryota mitis
Fruchtstand von Caryota urens

Die Blätter sind doppelt gefiedert, lediglich Jungpflanzen sind einfach gefiedert. Abgestorbene Blätter verbleiben am Stamm (Marzeszenz) oder fallen durch das Eigengewicht ab. Die Blattscheide ist dreieckig, gegenüber dem Blattstiel zerfällt sie in starke schwarze Fasern, die häufig vorhandene Ligula-ähnliche Struktur zerfällt ebenfalls in schwarze Fasern. Die Oberfläche der Blattscheide ist dicht behaart und mit schokoladebraunen Schuppen besetzt.

Der Blattstiel ist schwach bis deutlich ausgeprägt, an der Oberseite gefurcht, an der Unterseite abgerundet. Er trägt eine Behaarung wie die Blattscheide. Die sekundären Blattspindeln stehen regelmäßig an der primären Rhachis. Selten stehen die unteren in Gruppen.

Die Fiederblättchen sind zahlreich und stehen recht regelmäßig an den sekundären Blattspindeln. Sie sind keilförmig und haben keine deutliche Mittelrippe, aber mehrere größere Leitbündel, die von der geschwollenen, manchmal stielartigen Basis ausgehen. Die oberen Ränder sind stark ausgerissen. An der Blattunterseite stehen breite Bänder von schokoladebraunen Schuppen.

Die Blütenstände sind zwittrig, stehen einzeln und werden in einer basipetalen Reihenfolge gebildet. Sie erscheinen zwischen den Blättern, seltener stehen sie unter der Blattkrone. Sie sind meist einfach verzweigt, seltener doppelt (Caryota ophiopellis), dreifach (Caryota zebrina) oder sie sind ährig (Caryota monostachya).

Der Blütenstandsstiel ist im Querschnitt kreisrund, und dicht mit Schuppen besetzt. Das Vorblatt ist zunächst röhrig, bald aufreißend, zweikielig, relativ klein, dicht behaart und/oder beschuppt. Die rund acht Hochblätter am Blütenstandsstiel sind auffällig, groß und schließen den Blütenstand wie in einer Knospe ein. Sie sind lederig, zunächst röhrig, reißen unregelmäßig auf und sind meist dicht behaart und/oder beschuppt. Die Blütenstandsachse kann kürzer oder länger als der Blütenstandsstiel sein. Die blütentragenden Seitenachsen (Rachillae) sind spiralig angeordnet, stehen dicht beisammen, sind meist beschuppt. Jede steht in der Achsel eines kleinen, dreieckigen Hochblattes. Die Basis der Rachilla ist etwas geschwollen, der unterste blütenfreie Abschnitt ist kurz bis mittellang. Der distale Bereich ist dicht bis eher entferntstehend spiralig mit proterandrischen Blüten-Triaden besetzt, die in unauffälligen Rachilla-Brakteen stehen. Die Brakteolen der Blüten sind flach und rundlich.

Die männlichen Blüten sind meist länglich und symmetrisch. Die drei Kelchblätter sind getrennt, lederig, rundlich und stehen imbricat. Die drei Kronblätter sind valvat, lederig und an der Basis verwachsen. Sie sind deutlich länger als der Kelch. Es gibt 6 bis etwa 100 Staubblätter. Ihre Filamente sind kurz, an der Basis manchmal verwachsen. Die Antheren sind latrors, das Konnektiv kann zu einer Spitze verlängert sein. Ein Stempelrudiment wird nicht gebildet. Der Pollen ist ellipsoidisch und eher bisymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse misst 26 bis 31 Mikrometer.

Die weiblichen Blüten sind eher kugelig oder länglich. Die drei Kelchblätter sind ledrig, rundlich, imbricat und an der Basis verwachsen. Die drei Kronblätter sind ledrig, valvat und im unteren Drittel bis zur Hälfte röhrig verwachsen. Es sind 0 bis 6 Staminodien vorhanden. Der Fruchtknoten ist rund oder etwas dreikantig. Er besteht aus drei Fruchtfächern, von denen ein oder zwei fertil sind. An der Basis sind Septaldrüsen vorhanden. Die Narbe ist dreilappig und steht apikal. Die Samenanlagen sind hemianatrop und sind adaxial an der Basis des Fruchtfaches befestigt.

Früchte und Samen

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Die Frucht ist kugelig und enthält ein bis zwei Samen. Das Exokarp ist glatt und zur Reife matt, hell oder dunkel gefärbt. Das Mesokarp ist fleischig und mit zahlreichen irritierenden nadelförmigen Kristallen besetzt. Ein Endokarp ist nicht ausdifferenziert. Die Samen stehen basal, sind unregelmäßig kugelig oder halbkugelig, etwas gefurcht oder glatt. Das Endosperm ist glatt oder gefurcht. Der Embryo steht seitlich.

Verbreitung und Standorte

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Das Verbreitungsgebiet der Gattung reicht von Sri Lanka, Indien und Südchina nach Süden über Südostasien und Malesien bis nach Nord-Australien, die Salomonen und Vanuatu. Das Klima reicht von Monsun-Klima bis zu immerfeuchten Gebieten. Die Vertreter kommen von Meeresniveau bis in 2000 m Seehöhe vor. Sie wachsen in Primärwäldern und Sekundärwäldern, in letzteren vor allem Caryota mitis.

Caryota maxima
Caryota rumphiana

Die Gattung Caryota L. wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Caryoteae gestellt. Die Gattung ist monophyletisch. Ihre Schwestergruppe ist die Gruppe aus Wallichia und Arenga.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[2]

Alle Arten werden genutzt. Die Sprossspitzen (Palmherzen) sind essbar und schmackhaft. Aus den Stämmen wird Sago gewonnen, wobei die größeren Arten bevorzugt werden. Das Holz von Caryota urens wird als Bauholz verwendet. Die Fasern der Blattscheiden sind sehr dauerhaft und werden etwa zu Seilen verarbeitet. Die Blütenstände, besonders von Caryota urens werden zur Gewinnung von Palmwein und Zucker angezapft. Etliche Arten werden als Zierpflanzen angepflanzt.

  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 297–300.

Einzelnachweise

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  1. David Jones: Palmen. Seite 164, Könemann, Köln, 2000, ISBN 3-8290-4889-0.
  2. Caryota. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. August 2018.
Commons: Caryota – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Caryota auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden